The taste of falling rain. von Anemia ([Crashdiet - FF]) ================================================================================ Kapitel 4: 4. Kapitel - "Eifersuchti. Eifersuchti!" --------------------------------------------------- "Woah, der sieht ja aus wie Britney Spears!" Ich hatte zuvor eindeutig zu viel damit zu tun, Peter nicht an den Kopf zu werfen, dass er manchmal ziemlich billig daherkam. Deswegen konnte ich mich jetzt beim besten Willen nicht mehr beherrschen. Es platzte einfach so aus mir heraus, als uns Eric den Bandzuwachs präsentierte. Weil dies mein erster Eindruck von ihm war. Ohne Mist, er sah aus wie Britney Spears. Zwar hatte er freilich kein Holz vor der Hütte, aber doch lange, blonde Haare und riesige Ringe in den Ohren, die ihm fast bis auf die Schultern reichten. Natürlich zeigte sich der Neue, der, wie sich herausstellte, auf den klangvollen Namen Olli hörte, nicht sonderlich begeistert von meinem Vergleich. Nicht, dass er Britney Spears hässlich gefunden hätte, nein, er hatte eher Probleme damit, dass ich seine Optik mit der einer Frau gleichstellte. Dabei war er doch Mann auf ganzer Linie, wie er bei einer Probeperformance eines unserer Songs unmissverständlich demonstrierte. Obwohl Peter sich auf seinem pinken Bass des Öfteren verspielte, da ihn irgendetwas wohl ziemlich durcheinandergebracht hatte und ich ebenfalls nicht wirklich bei der Sache war, machte der Britney-Spears-Olli seine Sache super und wurde mit sofortiger Wirkung engagiert. Obwohl ich anfangs noch zögerte. Freilich, er besaß ein Goldkehlchen, traf alle Töne und verstand es zu Posen wie ein wahrer Sleaze-Sänger, und dennoch fühlte es sich irgendwie...ungewohnt an, nicht mehr Dave, sondern Olli hinter dem Mikro zu wissen. Nicht falsch, aber doch seltsam. Wahrscheinlich benötigte ich meine Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Das würde schon werden, so hoffte ich zumindest. Peter und Eric jedenfalls waren Feuer und Flamme für den blonden Schönling, der stets und ständig zu lächeln schien. Es war bei Weitem kein gewöhnliches Lächeln, nein; du spürtest die Sonne regelrecht aufgehen, wenn er strahlte. Man musste dem Kerl einfach in das Gesicht schauen, auch wenn du in diesem und auch in seiner ganzen Attitüde einen Funken Arroganz zu erkennen glaubtest. Seit mir dieser Britney-Sunnyboy zum ersten Mal vor die Funzel gekommen war, spürte ich eine gewisse Abneigung ihm gegenüber, die ich allerdings nicht als Gegenargument bezüglich seiner Anstellung als neuer Sänger anbringen konnte. Weil ich sie niemals hätte begründen können. Und außerdem waren Peter und Eric wie gesagt gleichermaßen verliebt in Olli. Nein, Peter noch ein bisschen mehr als Eric. Ersterer schien sich total verguckt in den Jungen zu haben. Und das meine ich so, wie ich es sage. Mir boten sich genügend Gelegenheiten, um Olli aber auch Peter genauestens zu studieren, denn bald darauf fläzte sich eine Horde ungehobelter Jungs auf meine gute Wohnzimmercouch und stieß die Bierflaschen zur Feier des Tages klirrend gegeneinander. Keine Ahnung, wieso es stets meine Wohnung war, die dran glauben musste, wenn die Nacht wahrscheinlich feuchtfröhlich werden würde. Vielleicht, weil sie groß war und in der Stube bloßes Parkett prangte im Gegensatz zu Erics Wohnung, in der man sogar affige Spitzendeckchen und kitschige Dekorationsgegenstände vorfand. Klar, auch ich zelebrierte die Festlichkeiten mit liebevollen Kleinteilen, weil es hübsch aussah und vor allen Dingen auch, weil Marie auf so ein Zeug abfuhr. Peter aber lachte uns schon seit Jahren für den Zirkus aus, hatte er doch nie Sinn für unnötigen Kleinkram gehabt. Bei Peter musste alles groß sein. Peter liebte große Spielzeuge. Anscheinend solche wie Olli. Oder besser gesagt Ollis Ohrringe. Zunächst. Irgendwie schmeckte mir das Bier heute überhaupt nicht. Es war eine einzige, nicht schluckbare Plörre und ich fragte mich ernsthaft, wer das Zeug eingekauft hatte. Allerdings nur, bis es mir dämmerte, dass ich mir erst vor wenigen Tagen gemeinsam mit Peter den Wagen damit vollgeladen hatte. Dennoch war nicht ich für dieses abscheuliche Zeug verantwortlich. Peter war derjenige mit einem schlechten Geschmack. Auf ganzer Linie. Und nicht nur in Bierfragen. Es machte nicht wirklich viel Spaß, Peter und Olli zuzuschauen. Deswegen stützte ich meine Ellenbogen auf die Knie und ließ meinen Blick über das schöne Muster des Parketts schweifen. Anscheinend aber schaute ich dabei so grimmig, dass davon sogar der schwer beschäftige, von Peter belagerte Sänger Notiz nahm. "Ey, euer Schwarzhaariger...Ma -" "Martin", wurde ihm auf die Sprünge geholfen. "Martin. Ist der eigentlich immer so...ein Langweiler?" Wahrscheinlich waren diese Worte nicht für meine Ohren bestimmt, aber dennoch hörte ich sie. Pech, wenn man ein derart lautes Organ besaß. Gespannt, aber auch ein bisschen drohend schaute ich nun auf. Direkt zu dem halb auf Olli liegenden Peter, den er noch immer mit irgendwelchen peinlichen Wangenküssen besah. Und das im Akkord, seitdem wir unsere Ärsche auf die Couch gepflanzt hatten. Die blöden Quietschgeräusche schienen gar nicht mehr abreißen zu wollen. Nur jetzt hielt Peter für einen Augenblick inne, musterte mich prüfend, hatte dann aber wieder nur Augen für sein Herzblatt Olli und beantwortete ihm seine Frage bezüglich meines Langweilerdaseins. "Nee, eigentlich ist Martin echt gechillt", kam es von Peter. "Aber heute hat er seine Tage." Ach, hatte ich die? Und woran machte er das fest? An meinem bösen Blick? Oder etwa an der Tatsache, dass ich ihn vor nicht allzu langer Zeit von der Bettkante geschubst hatte? Ach, sollte er doch. Was interessierten mich die Lästertanten. Im Gegenteil, es freute mich schon fast für Peter, dass er endlich eine Lästerschwester gefunden hatte. Im Grunde seines Herzens war Peter nämlich ein wahres Mädchen. Ein kleines, perverses, notgeiles Mädchen. Und eben letzteres demonstrierte er heute mal wieder deutlich. Zu deutlich, jedenfalls für Erics und meinen Geschmack. "Ein Glück, dass ich nicht meine Tage hab", raunte Peter und soff einen gehörigen Schluck von der ekligen Plörre, die sich eigentlich in meiner Flasche befand, aber ich war mittlerweile eh zum Rauchen übergangen. Wichtige Information erhalten: Peter hatte nicht seine Tage. Wichtige Frage diesbezüglich: Was hatte er stattdessen? Eisprung? In der Tat. So ähnlich schien es tatsächlich zu sein. Noch während ich an meinem Glimmstängel saugte, erhob sich Peterchen, machte sich an seinem Röckchen zu schaffen und - schob es entschieden nach unten. Das Ganze unterstrich er mit einem lauten 'Party!'-Gröhler. "Och nö, Peter!", seufzten Eric und ich unabgesprochen im Chor und highfivten uns für den gleichen Gedanken. Danach aber wussten wir beide nicht mehr wirklich, wo wir hinschauen sollten. Natürlich gab es an Peter fast nichts, was ich noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, und auch Eric kannte gezwungenermaßen den Körper des blonden Bassisten, aber trotzdem war der Anblick immer wieder aufs Neue schockierend. Nicht, weil Peters Schwanz so hässlich war, dass man ihn am liebsten in irgendeinem Blumentopf versenkt hätte, es war viel eher die Tatsache, dass Peter oft so unerwartet blank zog. Immer dann, wenn man es am wenigsten erwartete, präsentierte er seine Blöße. Wenigstens für Olli bot sich ein ganz neues Bild. Und man musste kein Medium sein, um mitzubekommen, dass es Britney ziemlich interessierte, was sich zwischen Peterchens Beinen befand. Mit einem hoffentlich gleichgültigen Blick guckte ich dabei zu, wie der Sänger am Bein des Bassisten rumgrabschte und sich noch extra weit vorbeugte, um genau zu sehen, wie Peter sein Ding schwang. Olli grinste sich einen ab, aber das tat er ja sowieso, seitdem ich ihn kennengelernt hatte. Nur ich, aber vielleicht auch Eric schienen der Sache überhaupt nichts abgewinnen zu können. Eric trank sein Bier und spielte an seinem Handy herum, während ich mich versuchte, auf das Rauchen zu konzentrieren und die Fremdscham wegzuwischen. Dies allerdings stellte sich als schwieriger heraus, als es klang. Wir alle liebten Peter von ganzen Herzen und ich wusste, ich würde auch für Eric mitsprechen, aber manchmal gab es Momente, in denen du dich am liebsten ganz unauffällig von ihm entfernt hättest. Besonders schlimm wurden Peters notgeile Spiele aber immer erst dann, wenn sie auf Gegenliebe stießen. So wie heute. Peters Schwänzlein, welches bedingt durch die Stöße in die Luft lustig wackelte, hätte ich ja eventuell noch tolerieren können. Und ja, irgendwie war es ja auch schön, dass Peter seinem besten Stück frische Luft gönnen wollte. Aber als er und Olli zu einer leeren Flasche griffen und merkwürdige Dinge mit dieser veranstalteten, war der Augenblick für mich gekommen, um das Weite zu suchen. In meinem Fall war das Weite meine hauseigene Toilette. Ich liebte sie manchmal für den Schutz, den sie mir bot. Aber für immer konnte ich mich leider nicht einschließen. Auch nicht für den restlichen Abend, schließlich musste ich darauf achten, dass der wilde Peter samt seines neuen Spielgefährten die Wohnung heil ließ. Also schlich ich mich zurück in die gute Stube, musste allerdings feststellen, dass alles noch sauber und ordentlich anmutete sowie sich alles an seinem angestammten Platz befand - außer Peter und Olli. Erst guckte ich ziemlich dumm in der Gegend herum, dann aber fiel mein Blick auf den noch immer total ruhig gebliebenen Eric, welcher die Augen kaum mehr von seinem Handy lassen konnte. "Wo sind denn die beiden?" Es dauerte ein paar Momente, ehe Eric stumm den Kopf zu mir herumdrehte und mit einem Schulternzucken reagierte. "Die Turteltäubchen? Weg", war alles, was er zu sagen hatte. Weg. Hä? "Wie weg? Wo sind sie hin?", hakte ich schon aufgebrachter nach, obwohl ich auch keine Ahnung hatte, wieso ich mich nun so echauffierte. "Weiß ich doch nicht", grummelte Eric noch einmal und signalisierte mir somit, dass er in Ruhe gelassen werden wollte. Dies war eigentlich so ziemlich immer der Fall, wenn er etwas getrunken hatte. Da sich aus dem Drummer keine Informationen herauspressen ließen und die Party beendet zu sein schien aufgrund des Fehlens des Ehrengastes, verabschiedeten wir uns knapp und ich beschloss gleich nach Erics verschwinden mein Bett heimzusuchen. Müde war ich geworden, es lag ja auch ein bekloppter Tag hinter mir mit komischen Entwicklungen und Eindrücken. Erst rannte Peter als Crossdresser durch die Kante, willens mich zu vernaschen, dann kreuzte dieser Smiley auf, welchen ich anscheinend so schnell nicht mehr von Backe bekam und letztendlich bot sich mir ein Schwulenporno direkt vor der Funzel; live und in Farbe, verstand sich. Das war selbst für mich zu viel und ich hatte schon einiges mit Peter erlebt. Nur leider war die lange Kette der Ereignisse für diesen Tag noch längst nicht beendet. Es sollte noch eine, besonders grell funkelnde Perle geben, die das Schicksal auf das Bändchen fädelte. Und ich hätte kotzen können. Aber sowas von. Eimerweise. Die Freude auf mein Bett wurde mir jäh zunichte gemacht. Als ich nämlich die alten Flaschen weggeräumt hatte und in mein Schlafzimmer wackelte, hörte ich bereits ein verdächtiges Rascheln, doch zu dem Zeitpunkt glaubte ich noch, das wäre der Wind, der durch das angekippte Fenster in den Raum wehte. Doch nichts da. Kein Wind, aber blasen war schon mal nahe dran. Wie immer ließ ich mich mit Karacho auf die Matratze plumpsen, heute jedoch schrie das olle Ding lauthals auf, als ich es unsanft knuffte. Reflexartig packte ich die Zudecke, zog sie hoch, schleuderte sie weg - und erblickte einen auf dem Rücken liegenden Olli, der plötzlich gar nicht mehr so blöd grinste wie sonst immer. Das wäre ja noch gar nicht so schlimm gewesen, schließlich sah Ollis von mir gequetschter Arm noch recht funktionstüchtig aus. Aber dann fand ich Peter vor. Nackt. Und dafür mit einem dicken Schmunzeln im Gesicht bekleidet. "Spinnst du, Mann?", wetterte Olli, während ich noch nach Fassung rang und doof aus der Wäsche guckte. "Du kannst doch nicht einfach hier dazwischen platzen!" "Ach, Ollilein, lass doch", mischte sich da plötzlich der schrecklich lallende Peter ein und grabschte mit der flachen Hand dem Sänger unbeholfen ins Gesicht. In einer anderen Situation hätte ich wahrscheinlich lauthals aufgelacht, aber im Moment wusste ich überhaupt nicht mehr, wie ich das, was sich mir hier bot, finden sollte. Ein Olli im Bett ging ja noch, den hätte ich einfach rausschmeißen können, und ein nackter Peter war ebenfalls in Ordnung, falls er sich benahm. Aber ein Olli und ein nackter Peter war mir etwas zu viel. Zumal das hier mein Bett war und niemand sich ungefragt in jenes legen durfte. Und darin vögeln ging gar nicht! Angepisst hing ich mehr draußen, als dass mein Arsch auf der Matratze ruhte. Mit Olli wollte ich nicht unbedingt auf Kuschelkurs gehen, das war mir einfach zuwider. Zwar kümmerte ich mich nicht sonderlich um diese ganzen Sexualitäten, aber mit einem Mann ging ich trotzdem eher ungern auf Tuchfühlung. Der besoffene Peter schien das allerdings anders zu sehen. Kurzerhand grabbelte er über Olli hinweg direkt auf mich zu und zwickte mir nicht sonderlich liebevoll in die Wange, sodass ich mir ein gequältes 'Aua!' nicht verkneifen konnte. "Willst du mitmachen, schöner Martin?", murmelte er so undeutlich, dass ich es kaum verstehen konnte. Und an Olli gewandt folgte: "Martin liebt meinen Schwanz. Den hatte er sogar schon in Mund. Was denkst du, wie ich gekommen bin, als er -?" "Ist gut, Peter", murrte ich und schob den anderen von mir runter, sodass er auf Olli zu liegen kam und auch damit zufrieden schien. "Das wollen wir alle gar nicht wissen. Sag lieber deinem Herzblatt, dass es sich verpissen soll." "Hö. Was?", kam es allerdings nur von unserem kleinen Nackedei, was er mit einem amüsierten Glucksen unterstrich. Okay. Dann musste ich eben deutlicher werden. "Tschüss, Olli!", sagte ich sehr fest und tat mein Bestes, um den Fremden mit Händen und Füßen aus meiner Koje zu befördern. Doch so einfach war das gar nicht. Der Junge schien fünf Tonnen zu wiegen und sträubte sich gewaltig gegen eine Verabschiedung. Seinen Worten nach hatten er und Peter nämlich erst damit angefangen, intim zu werden. Wie schade, dass ich sie nun dabei störte. Ich böser, böser Cockblocker. "Raus, raus, raus", murmelte ich, während ich den widerwillig zur Tür schleichenden Olli begleitete. "Ach, aber Peter darf bleiben?", empörte er sich plötzlich nach einer Phase der Folgsamkeit und drehte sich zu mir herum, um mich so anzusehen, als könnte er mit seinen Blicken meine tiefsten Gedanken und Empfindungen lesen. "Peter wohnt hier", erklärte ich so ruhig wie möglich, obwohl ich nun endgültig zu schwitzen anfing. "Erzähl nicht", fuhr mir Olli barsch über den Mund. "Du willst den jetzt bloß durchficken. Bist doch selber scharf auf den Kleinen." Unverzüglich zog sich meine linke Augenbraue in die Höhe. Sie entwickelte immer ein Eigenleben, wenn sich die Welt vor meinen Augen ziemlich bunt färbte. Leider krähte nun auch noch Peter dazwischen - und sein Beitrag war ebenfalls nicht sonderlich intelligent. "Martin ist eifersüchtig!", freute er sich und grunzte selig. "Eifersuchti. Eifersuchti!" "Wenn du nicht gleich die Fresse hältst, fliegst du auch raus", stellte ich klar und plötzlich klappte es mit dem Schweigen des Peters. Warum nicht gleich so? Ehrlich gesagt fragte ich mich wirklich, wieso ich Peter nach der Nummer bei mir behalten wollte. Die Nacht würde der Horror werden, das ahnte ich bereits jetzt. Peter würde mich belagern wie eine Ritterburg und mit seinem kleinen Speer...na ja, ihr wisst schon, was er mit seinem Speer vorgehabt hätte. Olli hatte ihm mächtig eingeheizt und nun war er sicher scharf wie Nachbars Lumpi. Oh je, oh je, gab es hier eigentlich noch ein Richtig und ein Falsch? Irgendwie schien es nicht so. Aber Olli musste trotzdem gehen. Gnadenvögeln war nicht drin. Ich würde schon irgendwie mit Peter fertig werden, redete ich mir ein. Doch da wusste ich noch nicht, wie schwer ich ihn mir vom Leib halten konnte. Sofort nach Ollis Abzug und nach einem tiefen Durchatmen trollte ich mich wieder in Richtung des Bettes, in der Hoffnung, nun endlich meinen Frieden zu finden. Zunächst mutete es auch so an, aber kaum dass ich mich auf den Rücken gelegt und mich in die Decke eingekuschelt hatte, robbte Peters warmer Körper auf mich zu und presste sich schwer wie ein Stein auf meine Brust. Argh. Und dann schnurrte er wie eine Miezekatze vor sich hin, woraufhin ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich tun sollte. Friedlich war er ja momentan noch, aber wie würde es aussehen, wenn ich ihm klarmachte, dass ich meinen Freiraum brauchte? Würde er mir die Ohren vollheulen und wenigstens auf einen Handjob bestehen, da ich ihm schließlich Olli abspenstig gemacht hatte? Egal, wie seine Reaktion ausfallen würde, ich musste es darauf ankommen lassen. Mit einem Felsbrocken, der einem die Luft abschnürte, schlief es sich schlecht und außerdem nervte mich jetzt schon das Gefühl von Peters Schwanz an meinem Oberschenkel. Besser gesagt: Es behagte mir nicht. Ganz und gar nicht. "Peter...", murmelte ich und versuchte den anderen zunächst mit sanfter Gewalt von mir runterzuschubsen, aber genau wie zuvor schon Olli wog er mindestens so viel wie ein Kleinwagen. Vielleicht kam mir dies auch nur so vor, weil Peter überhaupt nicht wegbewegt werden wollte und demzufolge alle Muskeln erschlaffen ließ. Trag mal einen nassen Sack weg, der so groß ist wie du. Nach zehn Zentimetern wirst du erschöpft vor ihm auf die Knie sinken und ihm seinen Sieg über dich zugestehen. Doch vor Peter wollte ich nicht auf die Knie sinken. Peter war stockbesoffen und vielleicht schlief er sogar schon, weil er sich gar nicht mehr rührte und auch nicht mehr brummelte. Ich weiß nicht, was es genau war, was mir einen Anflug von Panik versetzte, jedenfalls verpasste ich dem Blondchen einen ziemlich heftigen Schlag mit der flachen Hand auf die Wange, der Peterchen aber gottseidank wieder neues Leben einhauchte. "Mhh...", machte er unwillig. "Was soll'n das?" 'Weißt du, ich bin paranoid', hätte ich theoretisch antworten müssen. 'Es hätte ja sein können, dass du mir unter den Augen wegstirbst und ebenfalls wie Dave die Fliege machst, einfach so.' Aber natürlich verkniff ich mir diese Tiefgründigkeit, Peter hätte sie heute ohnehin nicht mehr verstanden. Ach, im Grunde hätte er mich selbst im nüchternen Zustand deswegen ausgelacht. Peter lag natürlich schon bald wieder auf mir. Nur fuhr nun auch noch seine Hand über meinen Oberkörper, was mich in eine Art Schockstarre versetzte. Peters zufriedenes Gebrummel verbesserte die Situation erst recht nicht. Ich war in meinen Bewegungen eingeschränkt und sah keine Fluchtmöglichkeit von einer Sache, die mir leider irgendwie gefiel... Nein. Nichts hier mit gefallen. Spätestens als Peter am Saum meiner Unterhose nestelte, erlangte ich meine Besinnung wieder und entwickelte mit einem Male eine schier mörderische Kraft, mit der ich Peter auf den Rücken bezwang. "Boah man, können wir uns die groben Spielchen nicht für morgen aufheben und jetzt etwas...Gemütliches machen?", brabbelte Peter, der nun wieder reglos neben mir lag. "Gute Idee", lobte ich den Einfall meines Bettgefährten. "Findest du schlafen gemütlich genug? Friedliches, geruhsames Schlafen?" "Mh. Schlafen ist gut", kam es vom tiefentspannten Peter. "Mit dir schlafen aber noch besser." Musste ich erwähnen, dass ich kurz vor dem Ausrasten stand? Ich schwor mir, Peter nie mehr auch nur in die Nähe von etwas Alkoholischem zu lassen, da ihm dies überhaupt nicht bekam. Es schiss ihm mächtig ins Hirn und verstärkte seine eh schon ausgeprägten Triebe noch zusätzlich, steigerte sie auf ein schier unerträgliches Maß. Aber wie so oft galt es, mich zu beherrschen. Peter war zwar nicht übermäßig aggressiv, wenn er getrunken hatte, doch ich wusste nicht, wie er abging, wenn man ihm Liebe verweigerte. "Wir pennen jetzt einfach, gute Nacht", stellte ich klar, aber Peter schien meine Worte überhaupt nicht beachtet zu haben. Plötzlich wurde er sehr gesprächig und sogar ungewohnt tiefgründig für seine Begriffe. Und ich näherte mich meiner Rage mehr und mehr. "Musst nicht eifersüchtig auf Olli sein", meinte er. "Ich bin nur dein Bückstück. Aber da du ja deine Tage hast, muss ich ja mit jemand anderem Vorlieb nehmen. Ich bin rattig, verstehst du? Ich könnte dich theopraktisch durch die gesamte Wohnung vögeln. Mein geiler, heißer Martin." War er nicht tiefgründig, der gute Peter? Na, nicht wirklich. Aber dermaßen ehrlich war er selten. Langsam begriff ich den Ernst der Lage. Und dieser Ernst bestand darin, dass Peter von mir sowie der Idee, mich bekommen zu können, besessen zu sein schien. Er wollte mich unbedingt, das wurde mir klar. Das würde auch morgen nicht anders sein, wenn er wieder bei Sinnen war. Aber so gern wie ich ihm das gegeben hätte, nach was er sich so verzehrte - ich konnte es nicht. Erneuter Sex mit Peter war ein No Go, ich hätte es mir nie im Leben verziehen, wäre ich seinen Reizen noch einmal erlegen. Meine ganze Ehe stand auf dem Spiel und selbst wenn ich Peter ziemlich gern mochte, so musste ich mich zusammenreißen, wenn ich Marie nicht verlieren wollte. Sie war die Frau meines Lebens, verdammt! Wieso wollte sich Peter mit allen Mitteln über diese Tatsache hinwegsetzen? Wieso hätte er mir mit Freude alles kaputt gemacht? Weil er egoistisch war. Er dachte nur an sich. Im Grunde war ich ihm genauso egal wie Dave. Meinen Körper fand er sexuell anziehend, aber als Mensch ging ich ihm am Arsch vorbei. "Penn jetzt endlich", versuchte ich es erneut, aber Peter war in seinem Redeschwall nicht mehr zu beruhigen. "Du musst nicht eifersüchtig auf Olli sein", wiederholte er sich und wurde plötzlich wieder sehr anhänglich. Da ich ihm mittlerweile den Rücken zugewandt hatte, diente dieser ihm als Ziel für seine Zärtlichkeiten und ich beschloss, ihn um des lieben Friedens willen gewähren zu lassen. Aber eine Sache wollte ich ganz gern noch klarstellen. Nein, eigentlich waren es mehrere. "Weißt du, Peter", begann ich. "Im Grunde ist es mir scheißegal, in welchen Löchern du dich versenkst. Hiermit erhältst du freien Eintritt für jeden Arsch, den du entern möchtest. Und sei es für Ollis." "Und für deinen?" "Nein, für meinen nicht. Der ist Tabu für dich." "Dann vögel du mich." "Nein. Ich werd nicht mal hart, wenn du mich anfasst." "Sicher?" Selbstverständlich schlag Peter nun amüsiert glucksend die Arme um mich und fasste mich gierig überall an, damit er seine Wirkung auf mich austesten konnte. Aber so lange lieferte ich mich ihm gar nicht erst aus. Peter bettelte geradezu danach, dass ich ihn erneut von mir wegschubste. Und das tat ich im Folgenden auch. "So, jetzt ist Ruhe im Karton", sagte ich bestimmt, während ich Peters Silhouette zusammengesackt an der Wand liegen sah. "Kann ich jetzt endlich die Augen zumachen und darauf vertrauten, dass du nicht über mich herfällst?" "Ist ja gut...", kam es angepisst von Peter. "Sag ja." "Ja, man..." "Gut. Und sollte ich morgen früh keine Schlüpper mehr tragen, bist du dran. Kapiert?" "Du machst mich an, wenn du so herrisch bist..." "Peter!" "Jaja." Ich schnappte nach dem Rand der Bettdecke, um sie über mir auszubreiten, hatte aber plötzlich einen losen Stofffetzen in der Hand. Zuerst fürchtete ich, ich hätte die Zudecke zerrissen, dann aber erkannte ich, dass es sich hierbei um etwas anderes handelte. Kurzerhand suchte ich mein Handy heraus, sorgte für Licht - und betrachtete Peters rosa Stringtanga, der die wunderschöne Aufschritt 'Sweets' trug. Herrliches Wortspiel, aber ich beschloss, erst morgen ausgiebig darüber zu lachen. In der Zeit dazwischen träumte ich von Sweets Sweets und Dingen, die ich aus Jugendschutzgründen gern zensiert wüsste. Obwohl es ja mittlerweile auch Wurst gewesen wäre, schließlich kannte die Welt bereits Peters geheime, schmutzige Gedanken. Doch ich wollte mir mein letztes Stückchen Keuschheit noch ein wenig bewahren. Und in Zukunft sollte sich das nicht allzu schwierig gestalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)