My other Self von Erenya (Persona 4 Golden mit weiblichen MC) ================================================================================ Kapitel 7: Broadcast -------------------- April 16 „Es ist so kalt... Warum haben mich alle im Stich gelassen?“ Die Kälte kroch an ihrem Körper hoch und ließ ihre knochigen Gebeine erzittern. Der dünne Stoff ihres weißen Kimonos schützte nichts von der Haut, die von ihrem Körper faulte und nichts weiter als Leere zurück ließ. „Er hat mich verlassen... Er hat mich wirklich zurückgelassen...“ Ihre ausgehöhlten Augen sahen sich um. Ihre ganze Welt war erfüllt von Nebel der undurchdringbar war. Sie sah die Gestalten der Unterwelt in schattigen Formen um sie kriechen. Sie warteten nur darauf, dass sie ihr Bewusstsein verlor und sie ihre letzte Menschlichkeit verschlingen konnte. Es war nichts mehr von ihrer einstigen göttlichen Pracht verblieben. Nur noch Hass und Zorn auf das einzige, göttliche Wesen, dem sie vertraut hatte. Er hatte sie verraten, sie nur geliebt, weil sie einst schön gewesen war und jetzt, da sie das hässliche Abbild der Vergänglichkeit war, hatte er sie abgelehnt. „Er wird es büßen... er und seine geliebten Menschen werden es büßen... Er wird zusehen müssen... wie sie sich selbst zu Grunde richten.“ Obwohl alle ihre Kraft entwichen war, bewegte sie jeden einzelnen ihrer Knochen. Sie musste aufstehen, musste sich rächen, musste sich jemanden suchen, der ihr ähnlich war, von dessen Kraft sie schöpfen konnte. Sie musste zu einem entwickelten Schatten werden, um diese Welt zugrunde richten zu können. Denn das wünschte sie sich und ihr Wunsch, war und würde, auf ewig der Wunsch der Menschheit sein. **~~** Wie der Schrei einer Banshee erklang das Schrillen von Otomes Wecker und riss sie aus ihrem Albtraum. Ihr Herz schlug schwer im selben Takt wie ihr Atem und die Kälte des Nebels hing immer noch in ihren Gliedern. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt. Sie war das Knochengerüst gewesen, das der Menschheit und ihrem ehemaligen Gefährten Rache geschworen hatte. Sie hatte Angst davor, dass sie diesem Wesen wirklich ähnelte, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie selbst in der Vergangenheit von diesem Hass gezehrt und sich gewünscht, dass die Menschheit untergehen würde. Nur warum? Warum hatte sie sich das gewünscht? Sie erinnerte sich nicht mehr. Alles, was vor zwei Jahren passiert war, war irgendwie in Vergessenheit geraten. Egal wer sie zu dieser Zeit gewesen war, sie fürchtete sich davor. Vor diesem Ich, das sie zwar akzeptieren musste, aber an das sie keine Erinnerungen mehr hatte. „Wichtig ist doch nur, wer du heute bist.“ Das hatte ihr zumindest immer Miwako gesagt. Sie war die einzige die ihr altes Ich kannte. Doch sie hatten nie darüber gesprochen. Im Gegenteil, Miwako war diesen Fragen immer ausgewichen. Irgendwann hatte sie aufgehört zu fragen und all das weit hinter sich gelassen. Seit sie aber in Inaba war und all diese seltsamen Dinge erlebt hatte, holte sie ihre Vergangenheit wieder ein. Auch wenn sie sich nicht erinnerte, sie fürchtete sich davor. Warum? Warum? Warum? „Warum, ist das auf einmal so wichtig?“, wisperte Otome und hielt sich den Kopf. Sie hatte schon wieder Kopfschmerzen und es würde wohl wieder einige Zeit dauern, bis sie vergingen. Vielleicht würde ein Frühstück helfen das unter Kontrolle zu bekommen, und eine erfrischende Dusche. **~~** Die Kopfschmerzen hatten sich wirklich nach dem Frühstück verflüchtigt. Allerdings wusste Otome nicht, ob es wirklich an dem Toast mit Aufstrich war, oder die Tatsache, dass sie keine Gedanken mehr an die Ereignisse von vor zwei Jahren verschwenden wollte. Vielleicht konnte sie heute so etwas wie Normalität erfahren. Auch wenn sie das bezweifelte, schließlich hatte sie am Abend zuvor diese Silhouette im Kimono im Fernsehen gesehen. Sicherlich war sie nicht die Einzige. „Yo...“ Otome zuckte zusammen, als sie die Stimme Yosukes hörte, der mit seinem quietschenden Fahrrad hinter ihr angefahren kam. Sie durfte sich nicht anmerken lassen, dass es ihr nicht so gut ging, weswegen sie ein Lächeln aufsetzte und sich zu ihrem Klassenkameraden umdrehte. Mit diesem gespielten Lächeln winkte sie ihm zu und wartete darauf, dass er vor ihr stehen blieb. „Morgen, Yosuke-sensei~“, säuselte sie grinsend und erntete ein verzweifeltes Seufzen ihres Freundes. Es war schon seltsam, dass sie so einen Witz machte, aber Yosuke hatte es verdient. Immerhin hatte er sich am Tag zuvor darüber aufgeregt, dass Kuma ihn nicht so höflich angesprochen hatte. Jetzt hingegen schien es so, dass Yosuke dieses „Sensei“ störte. „Du hast letzte Nacht auch gesehen, was auf diesem Kanal lief, oder? Ich konnte nicht erkennen wer es war, aber wenn jemand zu sehen war, können wir das nicht ignorieren. Überprüfen wir das nach der Schule. Vielleicht kann Kuma uns mehr sagen. Wenn wieder jemand da reingeworfen wurde, könnte es wirklich einen Täter hinter all dem geben. Selbst wenn es dieser Ort ist der tötet... Wenn jemand diese Welt als Waffe benutzt, ist das unverzeihlich.“ Otome nickte. Es war in der Tat unverzeihlich, auch wenn Otome bereute, dass sie beiden die einzigen waren, die den Täter finden und dem Gar ausmachen konnten. Sie waren immerhin Schüler, noch halbe Kinder, die sich nicht um Sachen kümmern sollten, die alleine die Erwachsenen etwas anging. Allerdings, kein Erwachsener würde ihnen glauben, dass es eine Welt hinter der Matschscheibe gab. „Wir müssen den Täter schnappen, egal was es kostet. Die Polizei kann das nicht machen... Wer würde auch glauben, dass der Mörder die Opfer in den Fernseher wirft um sie umzubringen?“ Es war seltsam. Obwohl Otome geglaubt hatte, dass sie und Yosuke nichts gemeinsam hatten, teilten sie sich doch einen Gedanken. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass es der nächstliegendste war. „Ich zähle auf dich, Yosuke. Nur wir können das zu Ende bringen.“ Es war nun an Yosuke zu nicken. Sie waren sich einig. Wenigstens in diesem Punkt. Und genau das reichte Otome auch, denn so wusste sie, dass sie sich auf ihren Klassenkameraden verlassen konnte. „Da fällt mir ein...“, verlegen lachte Yosuke auf und rieb sich mit der Hand den Hinterkopf. Scheinbar war das was er gerade sagen wollte etwas unangenehm, vor allem vor ihr, weil sie ein Mädchen war. Er wollte eben immer noch der Held sein. Erwachsen, mutig und klug. Eben jemand, auf den ein Mädchen sich verlassen konnte. „Ich habe letzte Nacht versucht meinen Kopf und in den Fernseher zu stecken und es hat wirklich funktioniert. Ich glaube es funktioniert jetzt, weil ich dieselbe Kraft habe. Persona... richtig? Es könnte sein, dass wir diese Macht von jemanden bekommen haben, um diesen Fall zu lösen. Allerdings... du hast es vor mir geschafft in den Fernseher zu gehen und deine Persona zu erwecken...“ Eine ihrer dünnen Augenbrauen hob sich, als sie hörte, was Yosuke sagte. Es klang so, als sei er eifersüchtig auf sie, dabei war es nichts, worauf man eifersüchtig sein musste. Wenn Otome ehrlich war, machten ihr die Ereignisse schon ein wenig Angst. Sie wusste nicht einmal, woher sie diese Macht bekommen hatte oder wozu. „Weißt du, ich habe das Gefühl, dass du, solange du bei mir bist, ich den Täter finden und den Fall lösen kann. Deswegen verlasse ich mich auf dich.“ Als Otome das hörte, fühlte sie die Wärme in ihre Wangen steigen. Es war wirklich unglaublich. Yosuke kannte sie kaum und doch setzte er schon soviel Vertrauen in sie. Allerdings, wenn sie ehrlich war, ging es ihr nicht anders. Auch sie vertraute Yosuke. Er hatte dieselbe Macht wie sie und konnte nun an ihrer Seite kämpfen. Es war beruhigend zu wissen, selbst wenn sie wusste, wie gefährlich das ganze war. „Zusammen schaffen wir das“, erklärte sie und hielt Yosuke ihre Hand entgegen. Sie lächelte den Jungen an, der ihren Blick erwiderte und ihre Hand nahm. Sein Händedruck war nicht unsicher, er war fest und Halt bietend. Eben so, wie Otome es von einem verlässlichen Partner erwartete. Du bist bereit dich noch einmal darauf einzulassen? Wie schon am Morgen bäumte sich der stechende Kopfschmerz über alle Schmerzlosigkeit und Stille auf. Dicht gefolgt von ihrer Stimme, die doch nicht ihre war. Ihre Beine gaben leicht nach,was Yosuke schnell genug bemerkte um sie sicher festhalten zu können. „Hey ist alles okay?“ Sorge trat in seine Stimme. Sorge um sie, die sich mit einem Mal so schwach fühlte. Doch Yosuke war bei ihr und gab ihr auch jetzt den Halt den sie brauchte. Ja, sie war bereit mit ihm eine Freundschaft einzugehen. Mit dieser Gewissheit konnte sie die Schmerzen vergessen und wieder festen Halt unter ihren Füßen finden. „Es geht schon, danke Yosuke.“ Sie lächelte zufrieden und ignorierte das aufbäumen ihrer Stimme, bis sie schließlich verklungen war. Wenn sie alles anzweifelte, wohin sollte sie das dann führen? Sie würde vereinsamen, wenn sie keine Freundschaften einging. Ih seiet Ihr und Ihr seiet Ih. Ihr habet einen neuen Bund geknüpft Er bringet euch näher zur Wahrheit Ihr seiet gesegnet wenn ihr... Personas des Magiers beschwört. Izanagis Stimme erklang und erfüllte Otome mit einem wohligen Gefühl. Es war dasselbe Gefühl, das sie hatte, wenn sie Yosukes Hand hielt. Nun war sie sich noch sicherer, dass sie mit Yosukes Hilfe auf der sicheren Seiten war. „Wir sollten uns beeilen, die Schule beginnt gleich“, erklärte Otome schließlich und löste sich von Yosuke. Er nickte und stieg wieder auf sein Fahrrad auf. Auch wenn Otome nur ungern wieder hinten bei ihm aufstieg, riskierte sie es. Sie wollte auch pünktlich in die Schule kommen und wenn Yosukes Fahrrad sie pünktlich dahin bringen würde, riskierte sie auch gerne eine erneute Nahtod Erfahrung. **~~** Ob Yosuke nun vorsichtiger gefahren war, wusste Otome nicht. Die Fahrt auf dem Höllenrad war aber dieses Mal wesentlich angenehmer gewesen. Ihr Magen rebellierte nun auch nicht so, dass sie den Beginn ihres Schultages mit Morooka fürchtete. Im Gegenteil. Sie war bereit für alles, was er ihr entgegenschleudern würde. „Im Sommer brauchen wir in Junes immer Hilfe. Ich würde mich freuen, wenn du uns dann helfen könntest, Otome. Wir bezahlen dich natürlich auch für diese Zeit.“ Otome nickte auf Yosukes indirekte Anfrage. Er hatte nichts dagegen, hin und wieder in Junes zu arbeiten und so ihr Taschengeld aufzubessern. Sie hatte sich sowieso schon gefragt, wo sie hier einen gut bezahlten Job finden konnte. Damals, in ihrer Heimatstadt, hatte sie auf Teilzeit in einer Bar gearbeitet und ab und an auch Nachhilfeunterricht gegeben. Mit etwas Glück, konnte sie immerhin das auch in der Kleinstadt ausüben, auch wenn es nicht sofort sein musste. Sie hatte noch etwas an die 15.000 Yen von ihrem gesparten Geld dabei. „Ich werde mir das definitiv überlegen“, erklärte Otome, doch kaum, dass ihre Worte verstummt waren, wurde die Tür zu ihrem Klassenzimmer aufgeschoben und Chie eilte zu ihnen rein. Sie wirkte hektisch, fast schon panisch und bei Yosuke und Otome begannen die Alarmglocken zu schrillen. Es musste etwas passiert sein. „Ah, Chie... Ähm, wegen gestern es tut uns lei-“ „Das ist nicht so wichtig! Ist Yukiko hier?“ Verwirrt sahen Yosuke und Otome einander an, als Chie so plötzlich von Yukiko sprach. Sie hatten ihre Mitschülerin selbst noch nicht gesehen, da sie aber wussten, dass die Schönheit der Klasse häufiger im Gasthaus ihrer Eltern aushelfen musste, hatten sie sich nichts dabei gedacht. Immerhin war sie auch am Tag zuvor später zum Unterricht gekommen. „Wie? Nein, wir haben sie noch nicht gesehen“, antwortete Yosuke ihr und brachte zum Ausdruck, wie verwirrt er über Chies Aufregung war. Den Tag zuvor hatte sie sich auch nicht so aufgeregt, dass ihre beste Freundin nicht erschienen war. „Oh mann, was soll ich tun? Hey, stimmt das alles was ihr mir erzählt habt? Ihr wisst schon, diese Sachen das dieser Midnight Channel, in dem Menschen gezeigt werden, mit der anderen Welt in Verbindung stehen.“ Erneut tauschten Otome und Yosuke verwunderte Blicke miteinander aus. Wirklich schnell kam Chie nicht auf den Punkt, sodass es beiden schwer fiel dem ganzen zu folgen. „Wir haben heute früh schon darüber gesprochen. Wir wollen das noch überprüfen.“ Als wollte Chie sich versichern, dass Yosuke die Wahrheit sprach, sah sie zu Otome die nur zustimmend nickte. „Die Person gestern im Fernsehen... Ich glaube das war Yukiko. Der Kimono den sie getragen hatte, sah wie der aus, den Yukiko im Gasthaus immer trägt und sie hat ihn auch während des Interviews vor ein paar Tagen getragen. Ich habe mir Sorgen gemacht, weswegen ich ihr gestern Abend eine E-Mail geschrieben habe, aber sie hat nicht geantwortet. Am Nachmittag zuvor hatte ich sie auch angerufen und sie sagte, dass sie zur Schule kommen würde. I-Ich...“ Panik sprach aus jedem Wort Chies. Sie war vollkommen aufgebracht und in diesem Zustand alles andere als fähig logisch zu denken. Das erkannte selbst Yosuke, der nur das Gesicht verzog. „Beruhige dich. Wir verstehen was du sagen willst. Und du hast immer noch nichts von ihr gehört?“ Chie schüttelte den Kopf, aber sie holte nun tief Luft und versuchte ruhiger zu werden. So ganz wollte es nicht funktionieren, allerdings war sie nun in der Lage die Fakten, die Yosuke und Otome am Tag zuvor gesammelt hatten, aufzunehmen. „Es scheint wohl so zu sein, dass alle Menschen die wir im Midnight Channel sehen in die andere Welt geworfen wurden. Wenn der Nebel sich in dieser Welt löst, wird es allerdings gefährlich für die Personen. Jedoch können wir sie retten, wenn wir vor der Ablaufsfrist reingehen und die Person retten.“ Schnell und kurz hatte Otome alles zusammengefasst, was sie erfahren hatten. Sie versuchte Chie auf diese Weise zu beruhigen, doch das Gegenteil war der Fall. „Soll das heißen, jemand hat Yukiko in die andere Welt gestoßen?“ Erneut wurde ihre Stimme panischer und Otome bereute es, dass sie ihr wirklich alles in zusammengefasster Form erzählt hatte. Es hätte klar sein müssen, dass Otome vor allem für die schlechten Dinge ihrer Zusammenfassung empfänglich war und nicht für das positive. „Das wissen wir noch nicht sicher. Wir sollten erst einmal sicher gehen, ob sie nicht doch noch hier ist. Ruf sie einfach noch einmal an.“ Otome nickte wieder. Yosuke hatte Recht. Vielleicht war es bei Yukiko einfach zu geschäftig im Gasthaus, so dass sie noch keine Zeit hatte zu antworten. Hektisch griff Chie nach ihrem Handy und wählte aus dem Gedächtnis heraus Yukikos Nummer. Gespannt sahen Yosuke und Otome sie an. Otome betete förmlich darum, dass die Tochter der Gasthausbesitzer abnahm und antwortete, denn das war eine gute Nachricht, anders als wenn sie gar nicht abnahm. „Das ist nicht gut... Ihre Mailbox geht ran... Sie antwortet nicht...“ Verzweiflung schwang in Chies Stimme mit. Sie machte sich wirklich Sorgen um ihre beste Freundin, was Otome nur nachvollziehen konnte. Ihr wäre es nicht anders gegangen, wenn Miwako nicht mehr auf ihre Nachrichten geantwortet hätte. „Ist das dein Ernst? Bedeutet das, Yukiko ist an diesem Ort?“ Otomes Magen schnürte sich zu, als Yosuke aussprach, was sie beide dachten. Auch wenn sie sich bereits bewusst war, wie offensichtlich diese Antwort gewesen sein mochte, sie hätte sich doch ein anderes Ergebnis gewünscht. Immerhin war die Welt hinter dem Fernseher gefährlich. „Hör auf! Sicher ist etwas dazwischen gekommen... Eine Lieferung oder so. Oder sie hilft im Gasthaus aus. Dann könnte sie gar nicht auf den Anruf antworten.“ Wie eine Ertrinkende, klammerte sich Chie an alle möglichen Strohhalme, doch wahrscheinlich versuchte sie nur, sich selbst damit zu beruhigen. Nervös fingerte sie an ihrem Handy herum, sah in die ungläubigen Blicke Otomes und Yosukes und entschied schließlich eine letzte Maßnahme um zu beweisen, dass Yukiko nicht in dieser anderen Welt war. „Ich rufe im Gasthaus an... Ich habe die Nummer irgendwo hier...“ Stoßgebete gen Himmel schickend, wählte Chie die Nummer des Gasthauses. Noch während es klingelte, biss sie sich nervös auf die Unterlippe und wippte auf ihren Füßen hin und her. „Yukiko? Gott sei dank! Aha... ha... ja, verstehe. Nein nein, es war nichts. Ich schreibe dir später nochmal.“ Erleichtert legte Chie auf und steckte ihr Handy weg. Nicht nur ihr war eine Last von den Schultern gefallen. Auch Otome und Yosuke atmeten erleichtert auf. Immerhin bedeutet dies, dass Yukiko nicht in der anderen Welt war. Sie war außer Lebensgefahr. Doch statt sich darüber zu freuen, bedachte Chie Yosuke mit bösem Blick. „Mann, Yosuke, du hast mir grundlosen Sorgen bereitet. Ihr geht es vollkommen gut! Aber du musstest ja Panik machen. „Ist Yukiko an diesem Ort?“ Wirklich...“ Empört sah Yosuke zu Chie, die ihn nun für ihre Panik verantwortlich machte. Dabei war Chie selbst nicht besser gewesen. Otome und Yosuke hatten sie immerhin zu einem erneuten Anruf überreden müssen. „Nun... wir dachten, das Menschen Menschen im Midnight Channel auftauchen, wen sie auf der anderen Seite sind. Ich meine, das macht doch Sinn, oder? Menschen erscheinen im Fernsehen, weil sie in der Welt des Fernsehens sind. Dennoch... Yukiko ist immer noch hier. Wir könnten nachsehen, was das alles zu bedeuten hat. Treffen wir uns nach der Schule in Junes.“ Otome und Chie nickten. Zwar war Yukiko nichts geschehen, aber sie mussten einfach sicher gehen, dass in der anderen Welt niemand gefangen war. Kuma konnte mit Sicherheit mehr wissen. **~~** Es war wie immer. Wenn man die Zeit schnell herum bekommen wollte, verging sie einfach nicht. Otome war schon kurz davor in die Tischkante zu beißen, denn das abstoßende Geschwafel Morookas schien kein Ende zu nehmen. Es war nicht leicht, seinen Worten zu folgen, denn zwischen all den unnützen, frauenfeindlichen Dingen, lagen doch noch wichtige Informationen im Bezug zur Philosophie verborgen. Wirklich schlauer fühlte sich Otome aber dadurch auch nicht. Im Gegenteil. Sie wünschte sich ihren Philosophielehrer vom letzten Jahr zurück und verfluchte jeden negativen Gedanken, die sie jemals über ihn gedacht hatte. „Und deswegen seid ihr Schmeißfliegen noch weit davon entfernt, auch nur annähernd an die geistige Größe Platons zu kommen.“ Otome verzog das Gesicht und sah auf das Buch das vor ihr lag. Wahrscheinlich wusste Morooka nicht einmal, was platonische Liebe war. Er lehrte es nur stupide, vermischte es mit seinen gehässigen Bemerkungen und tarnte sich als altklugen, über alles stehenden Lehrer. In der Welt hinter der Matschscheibe hätte ihm das nichts gebracht. Nachdenklich blätterte Otome in ihrem Buch herum. Sie fragte sich, was wohl Morookas wahres Gesicht war. Denn das was er hier vor der Klasse offenbarte, schien ihr doch nicht sein wahres Ich zu sein. Wahrscheinlich war unsicher und schwach, weswegen er große Töne spuckte und sich so aufführte. Vielleicht war er auch einsam, immerhin hassten ihn die Schüler. Andererseits, er war auch nicht darauf angewiesen, dass die Schüler ihn mochten. Dennoch, sein Leben wollte Otome nicht haben. Sie war schließlich nicht einmal mit ihrem jetzigen Leben zufrieden. Ihr Onkel war meist auf Arbeit, Nanako blieb weiterhin zurückhaltend, wenn auch nicht mehr so sehr wie vor ein paar Tagen, und der einzige Freund den sie hatte, war wohl nur aus dem Grund des Mordfalles mit ihr befreundet. Sicher, sie würde nicht einsam sein, aber konnte man auf dieser Grundlage ein Jahr lang leben. 'Ich könnte vielleicht später mal nachsehen, was es für Schulclubs gibt. Ob sie hier auch rhythmische Sportgymnastik haben? Oder einen Theaterclub?' Nachdenklich fuhr Otome mit ihrem Kugelschreiber kleine Kreise auf dem Blatt Papier vor ihr. Sie fragte sich, wie ihr Leben noch weiter verlaufen sollte. Normal würde es nicht sein. Immerhin ermittelte sie in diesem Mordfall. **~~** Zu dritt waren sie ins Junes gegangen. Anders als die Tage zuvor war die Elektronikabteilung voll, was eindeutig an den Sonderangeboten lag. Zum Glück war ihre Eingangspassage nicht vom Preis her reduziert, denn sonst hätte es mit ihren Reisen düster ausgesehen. Doch selbst wenn sie den Preis reduziert hätten, niemand hätte dieses Ding kaufen wollen. Es war selbst billig noch zu überteuert. Zum Glück. „Und deswegen glauben wir, dass diese Person, die wir im Midnight Channel gesehen haben, eventuell auf der anderen Seite ist. Bevor der Nebel sich auflöst, müssen wir sie dann also retten.“ In kurzen, prägnanten Worten, hatte Otome für Chie noch einmal alles das zusammengefasst, was bis zum vergangenen Abend geschehen war. Verstehend nickte ihre Banknachbarin und sah zu Yosuke, der erneut errötete. Otome hatte nicht einmal von seinem ihm unangenehmen Ich erzählt und doch schien ihn schon die Erinnerung daran panisch werden zu lassen. „Wenn ich diesen Ort nicht mit eigenen Augen gesehen hätte... würde ich diese Geschichte wirklich nicht glauben.“ Immerhin das verstand Chie. Wie unglaublich all das klang und dass man es wirklich nur glauben konnte, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hatte. „Ja. Jedenfalls müssen wir herausfinden, was auf der anderen Seite vor sich geht.“ Zustimmend nickte Otome auf Yosukes Worte und trat näher an den Fernseher. Doch ihr Mitschüler legte sanft seine Hand auf ihre Schulter und hielt sie Kopfschüttelnd zurück. Verwundert hob sie eine Augenbraue und sah ihn an. Glaubte er wirklich, dass sie vor all den Menschen auf die andere Seite gehen würde? Wahrscheinlich. „Wie wollt ihr das herausfinden? Indem ihr diesen Kuma fragt?“ Yosuke nickte und sah sich in ihrer naheliegenden Umgebung um. Es war wirklich nicht möglich jetzt einen Ausflug auf die andere Seite zu wagen. Dabei war diese Information so wichtig. Sie mussten schließlich den genauen Zeitpunkt abpassen um die Person aus dem Midnight Channel, sollte sie wirklich auf der anderen Seite sein, zu retten. „Zu schade dass hier so viele Besucher sind. Ich habe ganz vergessen, dass wir einen Ausverkauf in der Elektronikabteilung haben. Wobei... Ich hab's... kommt her.“ Wie ein Footballspieler beugte sich Yosuke etwas nach vorne und winkte Chie und Otome näher an sich heran. Er schien einen Plan zu haben, der nun im geheimen, verborgen vor den Ohren der anderen, ausgesprochen werden sollte. Die beiden Mädchen kamen seiner Aufforderung nahe und beugten sich zu ihm, so dass sie seine flüsternde Stimme ganz deutlich hören konnten. „Steck deine Hand rein und versuch ihn zu dir zu winken. Ich wette mit dir, dass der Bär am Eingang sehnsüchtig auf uns wartet. Chie, du wirst eine Mauer mit mir bilden, und Sie vor den anderen abschirmen.“ Es war sicherlich nicht die beste Idee, die Yosuke hatte, aber dennoch für den Moment war sie alles was sie hatten. Es lag also an Otome den Bären zu rufen und so über die Fernseher mit ihm zu kommunizieren. Mit etwas Glück hatte er die drei aufgestapelten Fernseher noch am Eingang stehen und er würde die Hand sehen. Wenn nicht, mussten sie sich etwas anderes überlegen, immerhin war der Sturz auf die andere Seite nicht gerade von geringer Höhe erfolgt. Wartend sah Otome zu Chie und Yosuke, die sich so neben ihr platziert hatten, dass niemand sehen konnte, was sie tat. Gleichzeitig würden alle denken, dass hier nur drei Schüler standen, die gerade davon träumten genug Geld zu haben, um sich diesen Fernseher für ihr Zimmer zu leisten. Ein Traum, der ewig nur einer bleiben würde, denn kein Teilzeitjob würde genug Geld bringen um diesen Flachbildschirm zu kaufen. Noch einmal holte Otome tief Luft und steckte ihre Hand durch den Bildschirm. Sie führte einige winkende Bewegungen durch und hoffte, dass Kuma sie sehen würde. Einige Sekunden verstrichen, als plötzlich ein stechender Schmerz durch ihre Finger fuhr und sie erschrocken die Hand aus dem Fernseher zog. Es hatte sich wie ein Biss angefühlt und als Otome auf ihre Hand sah, erkannte sie Zahnabdrücke. „W-Was ist passiert?“ Panisch sah Yosuke zu Otome, die ihm einfach nur die Hand entgegenstreckte, damit auch er verstand, was passiert war. Chie hingegen näherte sich ihr und sah ebenfalls auf die Hand und verstand sofort, was passiert war. „M-Moment, sind das Bissspuren? Geht es dir gut?“ Einen Schmollmund ziehend nickte Otome und sah zu dem Fernseher. Wie gerne hätte sie nun den Bären auf ihre Seite gezogen und ihm gehörig den Marsch geblasen. „Wenn ich den in die Finger bekomme...“, murrte Otome erbost und sah zu Chie, die ihren Unmut eindeutig verstehen konnte. Es schmerzte zwar nicht mehr, aber wer wusste schon, was für Krankheiten der Bär in sich trug. Sie wussten nichts über seine Welt, über ihn oder über die möglichen Krankheiten die vor Ort sein konnten. „Hey du! Wir wissen, dass du da bist!“ Es war ein leises wütendes Flüstern, das Otome dem Fernseher entgegen schrie. Sie mussten vorsichtig sein, denn noch immer durfte keiner der Kunden bemerken, dass hier etwas übernatürliches von sich ging. „Oh~ ist das ein Spiel, kuma?“ Otomes Laune wollte nun einfach nicht mehr besser werden. Erst wurde sie von einem Bären gebissen und dann stellte er auch noch dumme Fragen. „Das ist kein Spiel verdammt! Kannst du jemanden auf deiner Seite spüren?“ Kurze Stille herrschte auf Yosukes Frage. Scheinbar untersuchte Kuma, ob auf seiner Seite wirklich niemand zu finden war. Doch schon nach kurzer Zeit bekamen sie ihre Antwort. „Wer ist „Jemand“? Ich bin nur ein einsamer, kleiner Bär, kuma. Hier ist alles bärleer.“ Erleichtert atmeten Chie und Otome auf. Wenn auf der anderen Seite wirklich niemand außer Kuma war, dann war Yukiko noch in Sicherheit. „In Ordnung, ich werde Yukiko warnen. Auch wenn sie das ganze Wochenende arbeiten wird und nirgends hin kann...“ Chie stockte und sah zu Yosuke und Otome, als wollte sie sich versichern, dass das was sie tun wollte, wirklich richtig war. Yosuke gab ihr schließlich die Zustimmung. Etwas womit auch Otome vollkommen konform ging. Sie hätte wohl nicht anders gehandelt. „Du wirst Montag doch auch mit ihr gemeinsam zur Schule gehen, oder?“ Nun war es an Chie zu nicken. Sie würde ihre beste Freundin jetzt, da sie vermuteten, dass der Mörder hinter ihr her war, nicht alleine lassen. Soviel stand fest. Wieder beneidete Otome Chie und Yukiko. Und gleichzeitig bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie war neu hier und drängte sich in alle bestehenden Beziehungen. Selbst wenn niemand ihr das Gefühl gab, dass sie ein Eindringlich war, so fühlte sie sich wie einer. Du wirst immer nur ein Eindringling sein. Ist es nicht unfair, dass du keinen Platz in dieser temporären Heimat, in dieser Welt hast? Da war er wieder, dieser stechende Kopfschmerz, ausgelöst durch diese Stimme. Die Stimme die ihre Zweifel und ihre Ängste nur verstärkte. Kein Platz in dieser Welt. Das hatte sie schon einmal gehört. Vor langer Zeit. Nur wann genau? Und wieso? Angestrengt versuchte sie sich daran zu erinnern. Sie klammerte sich daran, als konnte sie nur so erfahren, was diese Stimme war. Wer sie war. „Otome?“ Erschrocken sah Otome zu Yosuke, der sie aus dem Nebel ihrer vergessenen Erinnerungen gezogen hatte. Er hielt sein Handy in der Hand, weswegen sie nur verwirrt blinzelte. Sie hatte nicht bemerkt, was Chie und er noch besprochen hatten. Das Chie aber nicht mehr da war, fiel ihr erst jetzt auf. „Ähm... Ich... Also... Wegen der Ermittlungen... tauschen wir Handynummern?“ Es war seltsam Yosuke so herum drucksen zu sehen. Es passte gar nicht zu ihm. Aber genauso wenig passte es zu ihr, einer Stimme nachzugeben. Sie hatten wichtigeres zu tun. Da spielte ihre Vergangenheit keine Rolle. „Ja klar. Warte ich schick sie dir gleich.“ Lächelnd zog Otome ihr Handy aus ihrer Schultasche und und machte ein paar Klicks, ehe Yosukes Handy vibrierte und ihm ihre Kontaktdaten sandte. Sie war froh, dass er so weit dachte, denn wenn sich etwas ergab, mussten sie einander informieren können und dazu war doch ihr Handy ausnahmsweise geeignet. **~~** „Willkommen zurück...“ Es war eine unterkühlte Begrüßung die Otome zu Hause erwartete. Doch sie war zufrieden, denn im Gegensatz zu den vorherigen Tagen war es immerhin eine Begrüßung. Vielleicht war dies ein Zeichen, dass Nanako langsam aber sicher warm mit ihr wurde. „Guten Abend, Nanako-chan.“ Lächelnd zog Otome ihre Schuhe aus und stellte sie ordentlich am Eingang ab. Fröhlich lächelte sie, denn in der Hand hielt sie eine Tüte von Junes, gefüllt mit Zutaten für ein leckeres Abendmahl. „Hast du Hunger, Nanako-chan? Ich war im Junes einkaufen. Wenn du magst, koche ich uns etwas.“ Das Wort Junes war noch nicht einmal richtig verstummt, da kam auch schon Nanako angelaufen und bestaunte mit großen Augen die Tüte. „Vielleicht reicht ja was ich gekauft habe und ich kann dir am Montag noch ein Bento machen.“ Mit einem breiten Grinsen hielt Otome Nanako den Beutel entgegen. Fast ehrwürdig streckte Nanako ihre Ärmchen aus und griff nach dem Beutel. Otome verstand was die Kleine wollte, sie wollte ihr beim einräumen helfen, was sie zufrieden annahm. „Du kannst kochen? Darf ich dann helfen?“ Aufgeregt, weil sie noch nie selbst mehr gekocht hatte außer Spiegeleier und Toastbrot, sah Nanako ihre Cousine an. Genau so hatte sich Otome das vorgestellt. Dass sie und Nanako sich näher kommen würden, wenn sie gemeinsam kochten. Im Haushalt selbst hatte es den Tag zuvor schließlich auch geklappt. „Ich werde eine helfende Hand sicher gut gebrauchen können. Dann fangen wir doch einfach mal an.“ Die kühle Atmosphäre, die durch die Begrüßung entstanden war, war mit einem schlag vorbei. Otome fühlte sich plötzlich heimisch, auch wenn es seltsam war, dass sie nun die Rolle der Mutter eingenommen hatte. Zumindest gab es diese Situation wider. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie ihre Mutter und sie in der Küche gestanden und sie zusammen ein Curry bereitet hatten. Damals hatte sie einiges an Tipps mit auf den Weg bekommen. Tipps, die sie nun vielleicht an Nanako weitergeben konnte. **~~** Das Ticken der Uhr hatte an diesem Abend, in Verbindung mit dem prasselnden Regen etwas bedrohliches. Otome war mulmig zumute, denn sie fürchtete das, was sie im Midnight Channel sehen würde. Zwar hatte Chie heute schon bestätigt, dass Yukiko in Sicherheit war, aber wer von ihnen wusste schon, was alles in der Zwischenzeit passiert war. Sie konnte nur hoffen, dass alles in Ordnung war, wenn der Zeiger auf Zwölf sprang. Tick... Tack... Tick... Tack... So musste sich vielleicht auch ein Bombenentschärfer fühlen, wenn er der Gefahr ins Auge sah. Und bei ihm war ein Fehler viel verheerender. Tick... Tack... Tick... Tack... „Guten Abend! Heute hat Prinzessin Yukiko eine besondere Überraschung. Ich werde mir einen heißen Hengst angeln! Willkommen zu „Kein Traum, kein Scherz“ Prinzessin Yukikos Jagd nach ihrem Prinz Charming! Und ich bin vorbereitet. Ich trage meine Spitzenunterwäsche und überall mit genug Holz vor der Hütte. Ich ziehe los und besorge mir einen ganzen Harem. Das beste daran ist, dass alles mir gehört. Also dann, los ge~hets.“ Otome wurde ganz flau im Magen, als sie das sah. Nicht nur, dass die Produktion billig erschien, auch Yukiko, die Person, die sie eben im Fernsehen gesehen hatte, wirkte billiger, als das was sie bisher von Yukiko hatte kennenlernen dürfen. Noch dazu stand nun fest, dass Yukiko wirklich das nächste Opfer gewesen war. 'Dieses Kleid... es war so... pink... und so... flauschig... und so... Prinzessin...' Otome konnte es wirklich nicht fassen. Sie suchte nach einem Wort dafür und alles was ihr dazu einfiel war „peinlich.“ Nur schon das Hinsehen, hatte Otome die Schamesröte ins Gesicht getrieben, wie sollte es da erst Yukiko gehen, die das ganze scheinbar aufgenommen hatte. Allerdings... war das wirklich Yukiko? Noch immer fassungslos, sah Otome auf den Fernseher, als plötzlich ihr Handy klingelte. Erschrocken fuhr sie zusammen und sah auf das Gerät, dass auf dem Tisch lag. Sie sah das leuchten und dass es auch vibrierte, weswegen sofort zu dem Handy stürzte und es aufklappte. Einen kurzen Moment hoffte sie, dass es Miwako war, doch diese Hoffnung wurde zerschlagen, als sie Yosukes Namen auf dem Display las. Seufzend nahm sie das Gespräch an und lauschte. „H-Hast du das auch gesehen? Das war definitiv Yukiko. Zumindest sah es wie sie aus... ich meine sie hat ihren Namen gesagt. Aber klang das was sie gesagt hat nicht seltsam.“ Vergessend, dass Yosuke sie nicht sehen konnte, nickte Otome. Seltsam war das ganze in der Tat, aber was sollten sie tun? An dieser Ausstrahlung konnten sie nichts mehr ändern. Sie konnten nur noch auf die andere Seite gehen und Yukiko retten, bevor der Nebel sich dort löste. „Yosuke, jetzt sei doch mal ruhig und versuch Chie anzurufen.“ Wieder und wieder hatte Otome zu ihrem Satz angesetzt, doch Yosuke war zu aufgeregt, weswegen sie ihm ins Wort gefallen war. Kaum das Yosuke bemerkt hatte, dass seine Klassenkameradin lauter geworden war, verstummte er und ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. „D-Du hast Recht! Sie soll versuchen Yukiko zu erreichen. Morgen ist doch Sonntag, wir sollten uns also zu erst im Junes treffen.“ Mit einem brummenden Laut bestätigte Otome Yosukes Plan aus ihrer Sicht. Sie hatten viel zu bereden, immerhin mussten sie nun einen Schlachtplan dafür machen Yukiko rechtzeitig zu retten. Zusammen mit Yosukes Persona, zweifelte Otome auch nicht daran, dass das gelingen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)