The Void and her Infinity Love. von Elastrael_Aletaya ================================================================================ Kapitel 1: Ein langer Tag ------------------------- Ein langer Tag   Sauer rannte sie in den Wald. Dieser dumme Elsword. Dass er mich immer so reizen muss. Als ihr die Puste ausging und ihr die Seite schmerzte blieb sie langsam stehen. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie verfluchte sich innerlich für ihre Schwäche. Sie ließ sich viel zu leicht verletzen. Sie fiel auf die Knie und ließ die Tränen zu. Wieso versteht er denn nicht warum ich immer bei ihm sein möchte? Ich weiß ja, dass ich damals immer eine Zicke war, aber doch auch ich habe mich geändert! Sie biss die Zähne zusammen. Sie brauchte ihn, dass wusste sie. Aber er brauchte sie nicht. Er war stark geworden und beschützte nun alle. Er würde weiter gehen und sie zurück lassen, wenn sie nicht stärker werden würde! Aber sie war doch mal stark gewesen… Vor ein paar Jahren, wäre da nicht dieser blöde Ring gewesen! Wieder verfluchte sie sich. Alles lief schief. Sie hatte sich ihr Leben ganz anders vorgestellt. Zwar würde sie dieses hier nicht ungeschehen machen wollen, dafür liebte sie ihre Freunde viel zu sehr und sie war dankbar sie zu haben. Schniefend wischte sie sich die Tränen weg und richtete sich wieder auf. Sie würde stärker werden, noch stärker und dann würde sie es schaffen ihm in die Augen zu sehen und es zu sagen! Gerade als sie sich umdrehen wollte spürte sie jemanden hinter sich. „Hey Aisha, ist alles okay mit dir? Ich sehe dich selten alleine, sonst ist doch immer Elsword bei dir.“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe. Genau das wollte sie nicht hören, aber sie durfte sich nichts anmerken lassen. Lächelnd drehte sie sich um. „Es ist alles in Ordnung, danke für deine Sorge Raven. Ich habe nur ein wenig meine Ausdauer trainiert.“  Sie verbeugte sich und ging an dem Schwertmeister vorbei. Sogar Raven ist so stark geworden. Ich hätte niemals gedacht, dass er mal lächeln könnte… Und diese weißen Anziehsachen… Sie lächelte immer noch leicht, als sie wieder in der Stadt Elder ankam. Hier hatten sie ein kleines Haus, dass sie zu sechst bewohnten. Da wären Raven und Elsword, Eve und Rena und dann Chung und sie. Es war schön mit ihnen, aber auch manchmal anstrengend, wenn man das Kochen mal beiseiteschiebt. Trotz allem, das sie zu sechst waren, fühlte sie sich oft einsam. Man konnte sich zwar gut mit Rena unterhalten, aber sie traute sich nicht über Elsword zu reden. Und Eve… naja, da muss man wohl nichts sagen. Seufzend sah sie gen Himmel. Er war heute wieder in einem klaren Blau, ohne Wolken. Sie könnte ihn sich stundenlang ansehen. Streng sah sie sich wieder um. Nirgends war Elsword zu sehen. Schnell ging sie zum Westausgang der Stadt. Weit hinter dem Tor war ein See, umgeben von Wald. Dort war sie am liebsten, doch wollte sie nicht, dass jemand von ihrem Versteck erfuhr. Dort angekommen nahm sie ihren Stab vom Rücken und hielt ihn Senkrecht vor sich. Sie schloss ihre Augen und begann sich zu konzentrieren. Vor ihr kamen dunkle Wolken auf und das Wasser wurde unruhig. Langsam umschlossen sie kleine Flammen, doch bevor sie Sie ganz umhüllten brach sie in die Knie. Schwer atmend stützte sie sich auf ein Bein ab. „Verdammt… Ich muss es einfach schaffen. Meine erste eigene Kreation von Magie. Ich will eine Seelenprinzessin werden!“ rief sie und stand wieder auf. In derselben Position versuchte sie es wieder und wieder. Doch so oft sie es probierte, sie scheiterte. Fluchend schmiss sie ihren Stab auf den Boden und setzte sich ans Wasser. Das konnte doch nicht wahr sein!  Sie hatte es schon so weit geschafft und nun sollte ihr der letzte Schritt nicht vergönnt sein? Verbittert nahm sie eines ihrer Zauberbücher aus ihrer Tasche und fing an darin rum zu blättern um sich abzulenken. Durch einen Zauber war ihre Neugier geweckt. Ein Verwandlungszauber. Sie war so vertieft dass sie gar nicht merkte wer sich ihr näherte. „Aisha! Hier bist du also!“ rief er freudig zu ihr rüber. Vor Schreck ließ sie ihr Buch fallen und sah Elsword entgeistert an. „Wie hast du mich denn gefunden?!“ „Wieso gefunden? Ich habe dich doch gar nicht gesucht.“  Sagte er plump. Sie ließ ihren Kopf hängen. Danke auch… Sie merkte den Ausdruck in Elswords Gesicht nicht, als sie plötzlich Katzenohren hatte. Sie drehte sich wieder um und hob ihr Buch auf, als ihr auch noch ein Schwanz wuchs. „A-A-Aisha?“ fragte Elsword stotternd. „Was?“ Doch eine Antwort brauchte sie nicht mehr, als ihr ihr Buch runterfiel, das sich ihre Hände in Pfoten verwandelten. „AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH! WAS PASSIERT DA MIT MIR?!“  Voller Panik lief sie im Kreis und versuchte sich zu erklären was passiert ist, als es plötzlich ein ‚Plopp‘-Geräusch gab und sie hinfiel. „Miau?“ Elsword brachte kein Wort heraus, sondern sah sie nur mit offenem Mund an. Sie war eine Katze. Eine waschechte Katze! „Miauuu?“ Verzweifelt sah sich Aisha im Wasser an und merkte dass Elsword sie anscheinend nicht verstand. Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Miauuuuuu!“ Nun war es zu spät, die Tränen brachen heraus. Wie konnte das nur passieren? Wuäääh! Langsam schritt Elsword zu ihr und berührte sie am Ohr, woraufhin sie erschrocken zusammenfuhr und ihn traurig ansah. Völlig überfordert nahm er sie am Nacken und hob sie hoch um sie zu begutachten. Lass mich runter du Idiot! Wollte sie sagen, doch es kamen nur Katzenjammer Geräusche. Elsword legte den Kopf schief und dachte nach. Zu wem sollte er damit wohl am ehesten gehen? Zu Rena, oder doch zu Eve? Schließlich entschied er sich für beide und nahm Aisha auf den Arm, die sich nicht wehrte sondern es geschehen ließ. Toll… als Katze trägt er mich, als Mensch nicht, wenn ich verletzt bin… Frustriert ließ sie den Kopf hängen. Es hatte ja doch keinen Sinn sich zu beschweren, wenn sie niemand Verstand. So ließ sie sich von Elsword in die Stadt transportieren. So langsam war das treiben hier abgeklungen da es später Nachmittag war und die Leute nach Hause gingen. Als sie Ekko sah, richtete sie sich auf und sprang von Elswords Arm runter. Ekkooooo! „Miaaau!“ Überrascht sah die Alchimistin nach unten. „Oh, du bist aber eine süße Kleine.“ Sagte sie und beugte sich zu ihr runter um ihr das Kinn zu kraulen. Ekko, Ekko! Ich brauche deine Hilfe. Bitte verstehe mich! „Miau miau, miau!“ Verwundert hob sie die schwarze Katze hoch. Diese Violetten Augen kamen ihr bekannt vor… „Aisha?“ Erleichtert atmete sie aus. Sie wusste wer sie war! Nachdenklich platzierte Ekko die Katze vor sich auf den Tisch. „Ekko! Du hast Aisha. Gott sei Dank, ich dachte ich finde sie gar nicht mehr wieder.“ Mit sorgenvollem Gesicht sah er Aisha an. „Tut mir Leid, dass ich dich verloren habe.“ Sagte er und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf. Doch die Katze zog nur einen Schmollmund. „Du weißt also dass das Aisha ist Elsword?“ Hakte Ekko nach. „Ja, sie hatte sich vor mir Verwandelt.“ „Aha. Weißt du ob sie einen Zauberspruch gesagt hat oder etwas ähnliches?“ Verwundert sah Aisha sich um, bis es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Das Buch! Der Verwandlungszauber! „Miau miau. Miauu.“ Ekko sah sie an und ärgerte sich. „Also so wird das nichts.“ Sagte sie und verschwand unterm Tisch. Elsword beobachtete Sie dabei, wie sie etliche Sachen hinter sich warf. „Irgendwo… muss es doch… AH! Da ist es ja!“ Freudig strahlend stand Ekko wieder vor den beiden mit einer Flasche in der Hand. „Hier trink das Aisha.“ Befehligte sie und hielt Aisha die Flasche hin. Skeptisch sah sie Ekko an. Wie sollte sie als Katze aus einer Flasche trinken? Als hätte sie ihre Gedanken gehört stellte Ekko ihr nun eine Schale hin, in die sie die Flüssigkeit rein schüttete. „Bitte sehr!“ Stolz mit sich lächelte sie über beide Ohren. Kopfschüttelnd widmete sich Aisha der Schüssel und schleckte ein paar Tropfen heraus. Es schmeckte Grausam. „Bah, was ist das für ein Zeug Ekko?“ Sie zog ein angewidertes Gesicht, bis ihr auffiel das sie nicht miaut hat! „Ich kann wieder reden! Ekko du bist die größte!“ rief sie freudig und hüpfte zu Ekko in den Arm. Diese lachte jedoch nur. „Ja… schön… Aber haben wir nicht was vergessen?“ meldete sich Elsword zu Wort. „Achja! Nun sag Aisha, wie konnte das passieren?“ So erzählte sie was sie im Zauberbuch gelesen hatte. „Hm… Ich denke durch den Schrecken, den du durch Elsword hattest, hat sich der Zauber ausversehen auf dich gelegt anstatt nicht zu wirken. Hast du das Zauberbuch noch da?“ Elsword kramte in seiner Tasche herum, bis er das Buch fand das er vom Boden aufgehoben hat, als er Aisha auf den Arm genommen hatte. Interessiert las Ekko in dem Buch, bis sie die gewünschte Stelle fand. „Du hast glück Aisha. Dies ist ein Zauber der gerne für Faschingskostüme genommen wird. Er hält bis zu 3 Tage. Danach solltest du wieder du selbst sein.“ Faschingskostüme? Bedrückt ließ sie ihren Kopf hängen. Und sie dachte, das wäre ein Verwandlungszauber für Gegner… Wie aus Reflex kraulte Elsword sie hinter den Ohren. „Naja, Ekko geht jetzt nach Hause. Wenn was ist, ihr wisst wo ich bin.“ Sagte Ekko und verließ die beiden. Aisha seufzte und drehte sich zu Elsword um. „Gut, lass uns nach Hause gehen… Wir müssen es noch den anderen erklären und dann will ich nur noch ins Bett.“ Elsword nickte zustimmend und nahm sie wieder auf den Arm. So gingen sie alleine durch die Handelsstraße die wie leergefegt wirkte. Es wurde so langsam dunkel und es wirkte ansatzweise Romantisch, wäre nicht die Tatsache da gewesen, dass sie eine Katze war. Trotzdem genoss sie die Atmosphäre zwischen Ihnen.  Ohne es zu merken, fing sie an zu schnurren als Elsword sie wieder kraulte. Doch die Zweisamkeit währte nicht lange, da sie schon bei ihrem trauten Heim angekommen waren. Elsword schloss die Tür von dem Einfamilienhaus auf und trat in den dunklen Flur ein. Links befand sich die Treppe die hoch zu den Schlafzimmern führte. Doch ihr weg ging gerade aus, ins Wohnzimmer wo alle saßen, wie fast jeden Abend und erzählten was den Tag über passiert ist. Als Elsword reinkam drehten sich alle um, um ihn zu begrüßen. „Hallo Elsword, na wen hast du denn da mitgebracht?“ sagte Rena und kam auf sie zu. „Fass mich an und ich beiße dich.“ Fauchte Aisha. Perplex blieb Rena stehen und sah sie an. „Du hast schon richtig gehört.“ Rena rieb sich die Augen und sah nochmal genau hin. „Aisha?“ „Bingo…“ Elsword grinste nur vor sich hin. Nun standen auch die anderen auf. „Wie ist das denn passiert?“ fragte nun Raven die entscheidende Frage. Also erzählte Aisha von Anfang an. Es kam ihr wie Stunden vor, bis sie endete und die anderen sie mit ihren Fragen in Ruhe ließen. Seufzend hüpfte sie vom Sofa und ging Richtung Flur, als ihr Elsword hinterher lief. „Soll ich dir helfen?“ fragte er vorsichtig. „Nein, danke.“ Antwortete sie forsch und sprang die erste Treppe hoch. Nur noch 11 würden Folgen… So sprang sie Stufe für Stufe nach oben. Elsword beobachtete sie dabei und lächelte. „Trotzig wie immer…“ sagte er leise und drehte sich wieder um. Oben angekommen kämpfte sie mit sich. Es war anstrengend die Treppen hoch zu kommen als Katze. Ganz anders als, als Mensch. Sie raffte sich wieder auf und ging den schmalen Flur nach hinten. Dort auf der linken Seite war ihr Zimmer, gegenüber von Ravens. Sie quetschte sich durch den schmalen Gang in ihr Zimmer und versuchte die Tür zu zudrücken, was nicht klappte. So ließ sie die Tür angelehnt. Sie sah ins Innere ihres Zimmers und seufzte leise. Wie gern würde sie jetzt noch etwas schreiben, oder Musik anmachen. Doch mit Pfoten ging das leider nicht. Sie sprang auf ihr Bett, das Mittig an der Rechten Wand stand und versuchte die Decke zu richten. Doch auch dies entpuppte sich als unmöglich. So lag sie einfach nur auf ihrem Kissen und sah aus dem Fenster. Sie fühlte sich beschissen… Ihr Training war für die Katz, im wahrsten Sinne des Wortes… Was sollte sie denn nun die Tage machen? Sie konnte so ja schlecht auf Missionen gehen und eine Hilfe für ihre Freunde war sie so auch nicht. Schniefend mit Tränen in den Augen lag sie da. Sie weinte heute wirklich viel. Leise klopfte es an der Tür. „Aisha? Darf ich reinkommen?“ fragte Raven leise. Sie strich sich über die Nase und versucht zu antworten, aber es ging nicht. Immer wieder fing sie an zu schluchzen. Langsam näherte sich Raven ihrem Bett und setzte sich neben sie. „Hey, es ist doch alles okay. Es geht doch wieder weg.“ Sagte er, versuchte sie durch streicheln zu beruhigen, doch klappen tat es nicht. So nahm er sie in den Arm. „Beruhig dich doch. Nur weil du jetzt erst einmal eine Katze bist, heißt das nicht, dass wir dich nicht mehr brauchen. Du gehörst doch zu unserem Team und gibst uns immer wieder neue Energie.“ Sanft streichelte er sie auf dem Kopf und so langsam beruhigte sich Aisha wieder. „Du Raven?“ „Ja?“ „Darf ich heute bei dir schlafen…? Ich fühle mich so verloren in meinem Zimmer…“ fragte sie schniefend. Raven lächelte aufmunternd. „Klar, darfst du das. Na komm.“ Sagte er und nahm sie mit sich ins gegenüber liegende Zimmer. Dort legte er sie ins Bett und drehte sich nochmal um, um sich seiner Sachen zu entledigen. Errötet sah Aisha ihm dabei zu. Er war wirklich ein Stattlicher Mann geworden. So ganz anders als damals. Selbstsicherer, freundlicher, einfühlsamer und einfach richtig süß… Auch die kurzen Haare standen ihm ausgezeichnet. Sie lächelte vor sich hin und erwischte sich dabei wie sie anfing zu schwärmen. Beschämend vergrub sie sich in sein Kissen und wartete bis er ins Bett kam. Nur in Shirt und Unterwäsche gesellte er sich neben sie ins Bett und legte die Decke über sie beide. Er drückte Sie ein wenig näher an sich und kraulte sie. „Ich bleibe wach, bis du eingeschlafen bist. Ich wünsche dir schöne Träume Kätzchen.“ Knallrot vergrub sie sich an Ravens Brust und schnurrte. Er war ja soooooo süß. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie schließlich nach einem langen Tag ein.   Kapitel 2: Bedrückte Stimmung ----------------------------- Bedrückte Stimmung Energisch riss Elsword die Tür seines besten Freundes auf. „Raven! Aisha ist verschwunden!“ rief er panisch. Schläfrig richtete sich der Angesprochene auf. „Nein, ist sie nicht…“ sagte er nur und deutete neben sich. Die kleine schwarze Katze rekelte sich und vergrub ihren Kopf wieder im Kissen. Sprachlos sah Elsword die beiden an. Seine besten Freunde hatten im selben Bett geschlafen… Wegen einem komischen Geräusch wurde Elsword aus seinen Gedanken geweckt. „Aisha?“ Zärtlich berührte Raven sie am Kopf. Doch was er da fühlte freute ihn überhaupt nicht. „Elsword, hol sofort einen Waschlappen und kaltes Wasser.“ Befehligte er, als er langsam das Bett verließ um sich anzukleiden. „Warum?“ kam es nur verständnislos. „Weil Aisha Fieber hat du Pappnase.“ „Oh…“ Gefügig ging Elsword ins Bad und kam mit Wasser und Waschlappen wieder. Den angefeuchteten Lappen legte er der kleinen Katze auf den Kopf. Sie glühte ja wirklich und schien dazu auch noch schlecht zu Träumen. Ständig sagte sie dass sie weggehen sollte und sie das nicht möchte. Er fragte sich, wie er ihr helfen konnte. So hockte er noch eine Weile vor Ravens Bett. „Elsword, ich gehe zu Rena und sage ihr was los ist. Ich denke sie kann sich besser um sie kümmern, als wir beide.“ Zur Bestätigung nickte Elsword. Doch weggehen wollte er nicht. Immerhin lag hier seine beste Freundin krank vor ihm. Vor Sorge vergaß er schon wieder, was er vor Fünf Minuten gesehen hatte.   „Warum willst du das ausgerechnet von mir? Was habe ich denn bitte an mir?“ fragte sie laut. Doch die Fledermaus vor ihr lachte nur. „Jetzt antworte mir gefälligst!“ Doch die Fledermaus lachte nur weiter. Sauer über ihr Verhalten rannte Aisha auf die Fledermaus zu. Wollte sie bekämpfen, damit sie sie endlich in Ruhe lässt. Doch sie kam ihr einfach nicht näher. Sie rannte und rannte, doch es schien, als wäre Sie eine Unendlichkeit entfernt…   Gequält drehte sich Aisha um. „Geh doch endlich weg…“ wisperte sie. Vorsichtig strich Elsword ihr über die Wange. Wie gern würde er sie jetzt in den Arm nehmen. Doch er traute sich nicht. Kleine Tränen kullerten ihr übers Gesicht, die er mit einem Finger weg wusch. „Ich werde niemals weggehen…“ sagte er mehr zu sich selbst, als er den Lappen wieder ins kalte Wasser packte um ihn dann wieder auszuwringen und ihr auf die Stirn zu legen. Rena beobachtete ihn heimlich dabei. Wissend lächelte sie und ging wieder zu Raven in die Küche. „Und?“ kam es von eben diesem. „Nichts und. Unser Els kümmert sich schon ganz gut um sie. Mal sehen ob du heute Abend wieder in dein Bett darfst.“ Sagte sie und kicherte leise. Stirnrunzelnd sah er sie an. „Außerdem, warum wart ihr eigentlich zusammen in deinem Bett?“ Sie war auch einfach zu neugierig. „Ich hatte mitgekriegt wie sie am Abend geweint hat und hatte mir Zeit genommen mit ihr zu reden. Dann hat sie mich gefragt ob sie die Nacht bei mir schlafen dürfe, da sie sich verloren vorkommt. Das ist auch schon alles.“ Erzählte Raven wahrheitsgetreu. „Aha… Die Arme…“ Somit war das Gespräch beendet und Rena träumte vor sich hin. So sehr wünschte sie sich, dass Elsword endlich erkennt, was Aisha wirklich fühlt. Seufzend stand sie schließlich auf. „Ich gehe Trainieren. Bis später.“ Damit verschwand sie und ließ Raven alleine. Dieser stand unschlüssig da. Sollte er auch gehen, oder lieber Wache schieben, damit Elsword keinen Unsinn anstellte? Dabei hatte er heute Rekruten zu trainieren. Er entschied sich lieber da zu bleiben. Schnell setzte er noch Wasser auf, um sich und Elsword einen Tee zu machen, bevor er wieder nach oben ging. Dabei fiel ihm auf, dass er Eve und Chung heute noch gar nicht gesehen hatte. Schulter zuckend nahm er die beiden Tassen und ging in sein Zimmer. Dort reichte er Elsword seine Tasse und setzte sich an den Schreibtisch, der gegenüber vom Bett stand. Gedankenverloren nippte Elsword an seinem Tee. Ständig drehte Aisha sich und flehte, dass man sie in Ruhe lassen sollte. Was sie nur träumte... Raven dagegen widmete sich einem Stapel Papier vor ihm und schrieb hier und da was auf. Er merkte, dass er beobachtet wurde. „Was ist?“ fragte er unvermittelt und schrieb weiter Sachen auf. „Warum habt ihr in einem Bett geschlafen? Ich meine, nicht dass ich was dagegen hätte, oder so. Es war nur komisch euch beide so zu sehen.“ Raven lächelte. War der kleine etwa eifersüchtig? So gab er Elsword die gleiche Antwort die er zuvor auch Rena gegeben hatte. „Aha…“ war nur die einfache Antwort. Zwei Stunden waren so nun vergangen. Ohne Worte. Raven an seinem Schreibtisch, Elsword an seinem Bett und Aisha, die eingewickelt da drin lag. „Sie ist immer noch nicht aufgewacht…“ Unterbrach Elsword die Stille. „Das wird sie auch wohl erst, wenn das Fieber etwas abgeklungen ist. Sie schläft sich gesund. Mach dir nicht so viele Sorgen. Wie wäre es, wenn du etwas zu essen machst, um dich ein wenig abzulenken?“ schlug Raven vor. Doch Elsword schüttelte nur den Kopf. „Habe keinen Hunger…“ Raven seufzte resignierend. „Nun gut, dann werde ich eben was machen.“ Langsam ging er Richtung Tür, bevor er sich nochmal umdrehte um sich zu vergewissern, dass es Aisha einigermaßen gut ging. Unten angekommen machte er sich ans Werk. Viel gab die Küche nicht her, also musste eine Suppe genügen. Elsword kraulte Aisha hinterm Ohr und sah verträumt aus dem Fenster. Und wenn er hier die ganzen 3 Tage ausharren musste, das war ihm egal. Er würde sie nicht alleine lassen. Mit einer Schüssel kam Raven nach oben und hielt sie Elsword hin. „Da, iss.“  Verwundert sah er Raven an. Er hatte wirklich essen für ihn gemacht. Dankbar nahm er sie an, doch nagte ihn ihm ein Zweifel. Hegte Raven Gefühle für Aisha? Immerhin unternahmen sie viel zusammen und konnten sich auch super Unterhalten… „Raven…?“ Dieser saß wieder an seinem Schreibtisch und drehte sich genervt rum. „Hm?“ „Also… Ähm… Ach, egal.“ Er konnte es einfach nicht Fragen. Es ging ihn ja auch nichts an. Frustriert bettete er seinen Kopf neben Aisha. Raven sah ihn ungläubig an. Was war denn das jetzt? Er schüttelte den Kopf und stand auf. „Ich muss zur Arbeit, ich kann meine Rekruten einfach nicht im Stich lassen. Pass gut auf Aisha auf und wenn was ist, komm sofort zu mir!“ Mit den Worten nahm er sich seinen Mantel und ließ die beiden alleine. Auf ein Eifersuchtsdrama mit Elsword hatte er keine Lust. Natürlich hegte er Gefühle für Aisha, aber nur Brüderliche. Sie war für ihn wie eine Schwester die er beschützen musste, auch wenn er wusste das sie bei Elsword in guten Händen war, so war ihm ein Stein auf dem Herzen, als er das Haus verließ. Elsword nutzte die Gelegenheit alleine mit ihr zu sein und rutschte neben ihr ins Bett. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und schloss die Augen. Ein bisschen schlaf würde ihm gut tun. Sie spürte die plötzliche Veränderung neben sich. Eine angenehme Wärme ging von ihr aus. Sie schmiegte sich an ihn und wurde etwas ruhiger. Es war als würde jemand eine beschützende Hand über sie legen, der sie immer vertrauen konnte. So vergingen 2 Tage, an denen Elsword nur für die Toilette das Bett verließ. Ihm war es egal, dass Raven ihn anmeckerte dass dies doch sein Bett war. Er wollte einfach nicht riskieren Aisha weh zu tun, nur weil er sie in sein Bett transportieren sollte. Somit hatte er Raven kurzerhand in sein Bett verfrachtet. Er fühlte sich schlapp und gerädert. Er hatte Kopfschmerzen und ihm war auch öfter übel. Rena meinte es wäre so was wie Liebeskummer. Doch er hat daraufhin nur den Kopf geschüttelt. Er liebte sie ja nicht, warum sollte es also Liebeskummer sein. Totaler Schwachsinn. Er machte sich nur sorgen um sie und wollte, dass es ihr wieder gut ging. In der Nacht zum dritten Tag war eine üble Hitze. Schon am Tage war es über 30° gewesen. Und es kühlte leider auch nicht ab. Es war schwül und drückend. Aber Elsword ließ Aisha trotzdem nicht los. Auch wenn sie eine noch größere Hitze abgab durch das Fieber. Er würde sie nicht loslassen! Doch leider musste er es für einen Moment, da er seine Blase nicht abstellen konnte. Also ging er leise aus dem Zimmer um sich zu erleichtern.   Sie lief immer noch. Wollte und konnte nicht anhalten. Diese Fledermaus ging er gehörig auf die Nerven. „Jetzt bleib stehen du Mistvieh!“ schrie sie und sprang die letzten Meter auf die Fledermaus zu um sie auf den Boden zu nageln. „Soso, du hast mich also gefangen. Was hast du jetzt vor?“ fragte die Fledermaus heimtückisch. Als Antwort rammte Aisha ihr ihren Stab in einen Flügel, was sie aufschreien ließ. „Du! Wie kannst du es wagen!“ Doch weiter kam sie nicht, denn Aisha hielt ihr den Mund zu. „Du wirst mir jetzt gehorchen, verstanden?! Ich bin Aisha, die zukünftige Seelenprinzessin und ich lasse mich nicht von einem Vieh wie dir vorführen.“ Ein Funkeln erschien in ihren Augen. „Na endlich…“ sagte die Fledermaus nur, bevor sie sich befreite und Aisha ins Herz biss.   Sie schrie. So laut sie konnte. Es tat weh, so verdammt weh. Elsword rannte sofort wieder zurück und blieb erschrocken stehen. Auch Raven kam angerannt und blieb neben Elsword stehen. Was sie da sahen konnten sie nicht fassen. Nun waren auch die anderen da und sahen dem Schauspiel zu. Wie Aisha über dem Bett schwebte, wieder in Menschengestalt, ganz nackt in schwarze Flammen gehüllt. Und sie schrie. Sie konnte nicht aufhören zu schreien. Elsword überwand sich und ging zu ihr. Er zog sie zu sich runter und nahm sie in den Arm. „Ich bin immer da. Bitte, komm wieder zu dir.“ Flüsterte er leise. Er drückte sie so fest an sich wie er konnte. Doch sie wehrte sich. Die Flammen schienen ihn abstoßen zu wollen, doch ließ er nicht los. Tränen liefen ihre Wangen runter. Ihr Schrei wurde leiser, bis er ganz erlosch. Kurz darauf verschwanden die schwarzen Flammen und sie brach in Elswords Armen zusammen. Dieser fiel auf die Knie, aber ließ sie nicht los. Er keuchte vor Anstrengung, als er Aisha wieder ins Bett legte. Blut tropfte auf den Boden. Nun löste sich auch Renas starre. „Elsword!“ rief sie und rannte auf ihn zu. Er hatte eine Wunde an der linken Bauchseite. Die Flammen wollten ihn wirklich abstoßen, haben sich in ihn rein gefressen, doch ihm war das egal. Er hatte schon schlimmeres überstanden. „Kümmere dich um Aisha Rena. Ich gehe kurz ins Bad die Wunde verbinden…“ sagte er und ging gebückt Richtung Bad. An der Tür angekommen trat Raven neben ihn. „Lass mich dir helfen.“ Sagte er nur und befahl Elsword sich hinzusetzen. Er begutachtete die Wunde und beschloss dass sie nicht genäht werden musste. So versorgte er die Wunde Standartgemäß. Langsam öffnete sie die Augen. Was war passiert? Sie sah sich um, war anscheinend noch immer in Ravens Zimmer. Als sie sich aufsetzte schmerzte ihre Brust und sie merkte, dass sie wieder ihre Menschliche Form hatte. Hatte sie etwa 3 Tage durch geschlafen? Und dann dieser Traum… „Aisha, du bist wach. Gott sei Dank.“ Rena umarmte sie vorsichtig, aber erleichtert. „Rena, was ist passiert? Ich fühle mich so schlecht…“ Renas Blick verfinsterte sich, bevor sie anfing zu erzählen und sie ließ dabei nichts aus. Als sie die Wunde von Elsword erwähnte sammelten sich Tränen in Aishas Augen. Sie hatte ihn verletzt. Und sie wusste nicht mal etwas davon. Sie versuchte aufzustehen um zu ihm zu gehen, doch brach sie zusammen, als sie Ansatzweise stand. Rena sah sie besorgt an, half ihr wieder auf. „Komm, ich bringe dich zu ihm. Aber vorher musst du dir etwas anziehen.“ Daraufhin sah Aisha an sich herunter und merkte, dass sie nackt war. Knallrot sah sie zur Seite. Hatte Elsword sie so gesehen? Bitte nicht. Sie kniff ihre Augen zusammen und wünschte sich, es wäre nichts passiert, doch wurde das leider nicht wahr. So wurde sie von Rena in ein übergroßes Shirt gesteckt wo sie keine Unterwäsche brauchte. Hilflos schwankte sie zum Badezimmer, wo sie Elsword vermutete. „Elsword!“ rief sie und fiel wortörtlich ins Bad. Im letzten Moment fing Elsword sie auf und sah sie besorgt an. „Du bist wieder wach!“ sagte er nur und umarmte sie. „Elsword! Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Ich wollte das nicht! Bitte verzeih mir.“ Rief sie und fing an zu weinen. Doch ihm war seine Wunde herzlich egal. Er war nur froh, dass es ihr wieder gut ging, dass sie wieder bei ihm war. „Aisha… bitte jag mir nie wieder solche Angst ein. Ich dachte du wachst nie wieder auf.“ Sagte er nur und drückte sie noch mehr an sich, was sie schmerzvoll aufstöhnen ließ. Besorgt ließ er wieder von ihr ab. „Tut mir Leid… Mir tut nur mein Herz so weh.“ Sagte sie und verzog ihr Gesicht. War das vielleicht doch kein Traum? Hatte die Fledermaus sie wirklich ins Herz gebissen? Langsam richtete sie sich wieder auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Danke Els… Dass du dich die ganze Zeit um mich gekümmert hast.“ Ein wenig rot um die Nase sah er zu Boden. „Für dich immer…“ wisperte er leise, was Aisha ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Sie drehte sich um und ging in ihr Zimmer. Sie musste mit Ekko reden. Sie wüsste vielleicht was es mit dem Traum auf sich hat. Als sie angezogen runter ging, waren dort alle versammelt. Fragend sah sie in die Runde, als Raven das Wort ergriff. „Glaub ja nicht, wir lassen dich jetzt alleine irgendwo hin gehen.“ Alle anderen nickten zur Bestätigung. „Ich… ich wollte nur ein wenig zum See um frische Luft zu schnappen…“ log sie. Doch Raven schüttelte nur den Kopf. „Nicht alleine. Elsword wird dich begleiten.“ Dieser nahm sich seine Jacke und ging schon voraus zur Tür. Aisha seufzte ergeben, sie hatte wohl keine Wahl. Also ging sie mit Elsword zum See, wo sie sich verwandelt hatte. Keiner der beiden sagte ein Wort. Es war bedrückend so nebeneinander her zu laufen. Sie hatte ihn verletzt und das vergab sie sich niemals. Und er machte sich trotzdem solche Sorgen um sie. Ob er mich vielleicht doch… Nein… Bestimmt nicht. Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf. Am See angekommen setzte sie sich ans Ufer. Irgendwas stimmt hier nicht… Warum hat Els das alles für mich gemacht? Vorsichtig lugte sie zum ihm rüber. Wie er da am Wasser stand und in den Himmel sah. Er war einfach wunderschön… Seit er zu einem Schwertrufer geworden ist, ist er so viel reifer geworden. Sein Körper war wie immer durchtrainiert und seine Haare hatten einen schwarzen Ansatz bekommen. Er sagte es würde vom dunklen Eldrit kommen. So ganz verstand sie das nicht, aber es war ok. Selten war er ohne seine beiden Schwerter unterwegs, sowie jetzt. Sie sah ihn einfach gerne an. Damals war er einfach nur nerv tötend gewesen, doch nun…  Sie bemerkte wie sich etwas gegenüber von ihr bewegte. Angestrengt sah sie in die Richtung, doch konnte nichts ausmachen. War wohl nur Einbildung. Doch als sie sich wieder rumdrehen wollte sah sie etwas in der Luft. Die Fledermaus! Sofort sprang sie auf, was ihr einen Stich in der Brust verpasste. „Was machst du hier?!“ schrie sie in die Ferne, woraufhin Elsword sie nur fragend ansah. „Komm her du feiges Vieh!“ „Ich bin nicht derjenige der Feige ist. Sondern du. Du traust dich nicht, die Kräfte anzuerkennen, die wir dir gegeben haben. Du warst kurz davor, doch du hast es abgebrochen, hattest Angst. Angst deine Freunde zu verlieren. Angst ihn zu verlieren und Angst dich selber zu verlieren.“ Aisha schluckte schwer. War es das, warum ihr Herz so weh tat? Sie schloss die Augen. „Gut. Dann werde ich eben gegen diese Angst kämpfen.“ Elsword beobachtete sie dabei. Mit wem redete sie? Er suchte die Gegend ab, doch konnte er nichts sehen. Dann wurde sein Blick wieder zu Aisha gelenkt, die ins Wasser ging. Sollte er zu ihr laufen? Er wusste nicht, was er machen sollte. Hin und her gerissen sah er ihr einfach nur zu. Sie faltete ihre Hände als würde sie beten und bündelte ihre Energie. Sie musste sie freilassen. Alles auf einmal um vollständig zu werden. Je mehr Energie sie freiließ, desto unruhiger wurde das Wasser. Wieder waren da diese schwarzen Flammen, die Elsword verletzt hatten. Sie wurden immer dichter, bis sie Aisha zu verschlingen schienen. Ein paar Schritte ging Elsword auf sie zu, doch ein Gefühl sagte ihm, er sollte stehen bleiben. Doch hatte er Angst um seine Freundin. Auf einmal ging ein Ruck durch ihren Körper und sie breitete ihre Hände nach oben hin aus. Schwarze Schwingen aus Feuer zeichneten sich auf ihrem Körper ab. Langsam öffnete sie ihre Augen und streckte ihren Arm nach vorne aus, als würde sie etwas greifen wollen. Und das tat sie auch. Vor ihr erschien eine Sense, die sie griff und mit einem Schwung in Richtung Ufer zeigen ließ. „Es ist soweit… Erscheine!“ schrie sie. Und tatsächlich, dort war eine Fledermaus vor ihr. „Ja, meine Prinzessin.“ Prinzessin? Hörte er jetzt schon nicht mehr richtig? In dem Moment sah er wie Aisha die Fledermaus mit der Sense durchtrennte. Schockiert weiteten sich seine Augen. Konnte nicht glauben was er da gerade sah. „Das ist deine Strafe…“ sagte Aisha nur und die Fledermaus verschwand. Langsam ging sie zum Ufer und die Flammen verschwanden, nur die Sense war noch übrig. „A-Aisha?“ Doch sie lächelte ihn nur an. „Mach dir keine Sorgen, sie ist nicht Tod. Sie kann nicht sterben. Nur den Schmerz empfinden.“ Er wusste nicht ob er darüber glücklich sein sollte. „Els…“ fing sie an und schritt auf ihn zu. Ihm war unwohl zumute. „Ich bin endlich eine Seelenprinzessin… Ich habe endlich mein Ziel erreicht. Ich bin stärker geworden…“ „Mit anderen Worten hast du den Pakt mit dem Dämonengott geschlossen…“ Als Bestätigung nickte Sie. Erleichtert ging Elsword den letzten Schritt auf sie zu und schloss sie in seine Arme, wie schon einmal diesen Abend. „Ich bin froh, dass es dir wieder gut geht und dass du es endlich geschafft hast.“ Ein wenig rot um die Nase verbarg sie ihr Gesicht. Endlich hatte sie es geschafft… sie würde nie wieder ein Klotz am Bein für Elsword sein, das schwor sie sich.   Kapitel 3: Vorschlag -------------------- 3 Tage nach der Verwandlung in eine Seelenprinzessin trainierte sie weiter. Doch diesmal nicht alleine. Sie war bei Ravens Ausbildung. Sie lernte dort mit ihrer neuen Sense umzugehen, um ihre Freunde nicht zu verletzen. „Nun werdet ihr im Zweikampf gegeneinander antreten. Kyle fühle dich nicht benachteiligt dadurch, dass sie eine Sense hat. Dein Schwert ist genauso mächtig. Und vergesst nicht, keine Magie!“ Mit diesen Worten schritt Raven zurück zum Ausgangspunkt und ließ die beiden beginnen. Aufmerksam beobachtete er Aisha, die noch mit dem Gewicht der Sense zu kämpfen hatte. Doch sie blieb standhaft und parrierte jeden Angriff Kyles, bis sie die Chance hatte einen Konter zu landen. Mit ganzer Kraft schwang sie die Sense in die Höhe und rammte sie kurz vor Kyles Gesicht zu Boden. Ein paar Haarsträhnen schnitt sie ihm ab, so haarscharf hatte sie ihn verfehlt. Doch das mit Absicht. Denn mit dem Schwung der Sense warf sie sich mit hinüber und holte zum Tritt aus, der Kyle in die Magengrube traf. Damit war der Kampf vorbei. Stolz über ihre Fortschritte klopfte Raven ihr auf die Schulter. Grinsend sah sie ihn an. „Ich bin stärker geworden!“ freute sie sich. Raven nickte zur Bestätigung und ging wieder in Front der Auszubildenden. „Für Heute seid ihr entlassen! Ich erwarte euch Morgen um 15 Uhr wieder hier!“ rief er und verließ den Platz. Umständlich band Aisha sich ihre Sense auf den Rücken, bevor sie Raven eilig folgte. „Raven, wusstest du schon das dieses Wochenende in Elder ein Erntedankfest stattfindet?“ fragte sie erwartungsvoll. Nachdenklich sah Raven sie an, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein, das höre ich von dir jetzt das erste Mal. Hast du vor hinzugehen?“ Eilig nickte sie. „Ich wollte gerne mit euch allen dorthin. Es soll wunderschön sein und am Abend gibt es ein Feuerwerk, hat Ekko mir erzählt.“ „Dann lass es uns Heute Abend in der Gruppe ansprechen. Es könnte bestimmt lustig werden.“ Wieder nickte sie. „Ich gehe noch in die Stadt, was besorgen. Wir sehen uns daheim!“ rief sie Raven zu, als sie die abknickende Straße in die Stadt nahm. Nachdenklich sah Raven ihr hinterher. Fröhlich summend ging sie durch die Handelsstraße Elders, bis sie an ihrem Ziel angekommen ist. „Ekko! Hast du was Neues für mich?“ Neugierig sah sie sich die verschiedenen Tränke und Kräuter an die verteilt auf Ekkos Tisch lagen. „Japs. Ekko hat sich sehr angestrengt es herzustellen. Gib mir mal bitte deine Sense.“ Aisha löste zwei Schnallen und übergab Ekko ihre Sense. Auf ihrem Tisch rieb sie die Waffe mit einer komischen Grünen Substanz ein. Kurz darauf leuchtete die Waffe kurz auf. „Jetzt heb sie hoch.“ Befahl Ekko. Aisha hob die Sense hoch und war nicht wenig überrascht. „Die ist ja auf einmal voll leicht geworden!“ Freudig nickte Ekko. Dankbar umarmte Aisha die Alchimistin und band sie die Sense wieder um. „Jetzt ist es viel einfach sie um zuschnüren und im Kampf ab zuschnüren. Danke Ekko.“ Wieder nickte Ekko und winkte Aisha zum Abschied, als diese sich wieder auf den Weg durch die Handelsstraße machte. „Habt ihr schon gehört? Dieser gruselige Magier soll angeblich eine Kapelle eröffnet haben!“ „Was denn für eine Kapelle? Will er etwa ärger machen?“ Neugierig lauschte Aisha den Tratschweibern der Straße. Meinen die etwa Glave? „Glave soll sein Name sein. Und wenn ich richtig gehört habe, soll er sich dazu entschieden haben als Priester zu leben und Menschen das ewige Glück zu gewähren.“ „Das ewige Glück? Was meint er denn damit?“ „Ich denke er will die Menschen vermählen.“ Abrupt blieb Aisha stehen. Glave? Der Glave?! Ungläubig starrte sie Löcher in die Luft. Das klang doch total absurd. Kopfschüttelnd ging sie weiter, dass würde sie auf jeden Fall heute Abend ansprechen. Zielstrebig ging sie Richtung See. Sie hatte noch genug Zeit um sich ihrem neu gekauften Buch zu widmen und die wollte sie ausnutzen. Am Ufer zog sie ihre Schuhe aus und ließ ihre Füße in das wohltuend kühle Wasser gleiten. Seufzend ließ sie sich rücklings auf den Rasen fallen und beobachtete den blauen Himmel. Die frische Luft genießend schloss sie ihre Augen und döste ein wenig vor sich hin. Sie nahm Schritte war und machte ein Auge wieder auf. Vor ihr stand Chung der sie lächelnd ansah. „Na, genießt du das Wetter?“ Als Antwort nickte sie nur. Langsam ließ er sich neben ihr nieder. „Sag mal Chung. Hast du deine Waffenspezialität eigentlich gemeistert? Du warst ja lange Zeit weg.“ „Es geht. Ich brauche noch ein wenig mehr Übung.“ „Hm…“ Stille herrschte und beide genossen die Sonne, bis es allmählich dunkel wurde. Seufzend richtete Aisha sich auf. „Komm wir sollten Heim gehen.“ Sagte sie und drehte sich um. „Sag mal, seit wann trägst du eigentlich Zöpfe?“ fragte Chung, als er ihr langsam hinterher ging. Aisha zog eine Augenbraue hoch. „Seit kurzer Zeit erst… Warum?“ Leicht lächelte er. „Du siehst hübsch damit aus.“ Errötet sah sie zu Boden. „Danke…“ wisperte sie und ging weiter. Den restlichen Weg beschritten die beiden nichtssagend. Ab und zu sah Aisha zu Chung rüber, doch wenn er es bemerkte und sie anlächelte sah sie schnell weg. „Wie lange bleibst du denn nun daheim?“ fragte sie nuschelnd. Chung sah sie perplex an, war er doch durch sie gerade aus seinen Gedanken gerissen wurde. Nachdenklich zog er eine Schnute. „Weiß ich noch nicht genau. Willst du mich wieder loswerden oder warum fragst du?“ Nun war es Aisha die perplex war. So hatte sie die Frage doch nicht gemeint. „Nein, nein. So meinte ich das doch nicht. Nur warst du die letzten Male nur für 1, 2 Tage da und dann wieder weg.“ Schamesröte stieg ihr ins Gesicht. Niemals würde sie Chung irgendetwas unterstellen, immerhin war er ihr bester Freund. Sie konnte über alles mit ihm reden, oder auch einfach nur stumm dasitzen. Chung grinste und wuschelte ihr durch die Haare. „Ach Aisha, nimm nicht immer alles so ernst was ich sage. Ich ziehe dich doch nur auf.“ Grummelnd ging sie weiter vor. Sie hasste es wenn er sie aufzog. Sie war nun schon 19 und er benahm sich immer noch so als wäre sie 15, dabei war sie älter als er! Trotzig stoß sie die Tür des Anwesens auf. „Wieder da!“ rief sie ins Haus rein und verschwand nach oben. Grinsend folgte Chung ins Haus. Doch sein Weg ging zum Wohnzimmer, wo Rena saß und anscheinend etwas sehr interessantes aufschrieb, da sie ihn nicht bemerkte. So stellte er sich neben sie und bückte sich hinab. „Soso… Interessant.“ Rena schreckte auf und versteckte das Blatt unter ihren Armen. „Ch-Chung. Ich habe dich gar nicht bemerkt.“ Stammelte sie. Doch Chung grinste nur weiter. „Anstatt einen Brief zu schreiben, rede doch mit ihm.“ Bei den Worten wurde sie knallrot. „I-Ich weiß g-gar nicht w-was du meinst. Außerdem bist du nichts besser!“ sagte sie, bevor sie das Blatt nahm und schnell nach oben rannte. Perplex setzte sich Chung auf das Sofa. Was sie wohl meinte? Schulterzuckend stand er wieder auf und ging in die Küche. Als er sich einen Tee aufgoss kam Raven heim. „Ach, du bist wieder hier? Wie war dein Training?“ fragte er, als er einen Stapel Papierkram auf den Küchentisch stellte. Den Stapel betrachtend erzählte Chung von seinem Ausflug nach Hamel. „Alles in allem Arbeitsreich, doch nichts Besonderes.“ Endete er seine Geschichte. „Seit wann bist du zum Bürojob übergegangen?“ Bei der Frage ließ Raven seufzend den Kopf hängen. Doch anstatt das er antwortete, kam ihm wer zuvor. „Das kommt halt davon, wenn man in seinem Beruf zu gut ist. Da er die Rekruten trainiert, muss er auch selber die Pläne aufstellen, Reisen organisieren etc.“ Böse grinste Aisha den Schwertmeister an. „Mach du nur deine Späße, vergiss nur nicht wer dich trainiert.“ Sagte Raven mit einem gefährlichen Unterton bevor er mit seinem Stapel an Papier hoch in sein Zimmer ging. „Hups… Da werde ich morgen wohl etwas härter ran genommen.“ Schuldbewusst grinste sie Chung an. „Raven trainiert dich?“ fragte dieser verwundert. „Ja. Weißt du, ich habe es endlich zur Seelenprinzessin geschafft und dadurch eine Waffe des Dämonengottes bekommen. Und er bringt mir bei am besten mit umzugehen.“ Als Bestätigung ließ sie die Sense erscheinen. Chung staunte nicht schlecht. Als er sie begutachtete fiel ihm etwas auf. „Ist dir schon mal die Idee gekommen, sie zu einer Kettensense um zu fungieren? Dann wäre sie effizienter. Komm, ich zeige dir wie.“ Er nahm er die Sense aus der Hand und ging hoch. Etwas überrumpelt stand Aisha noch ein wenig da, bevor sie ihm folgte. Oben angekommen klopfte sie an die Tür, bevor sie eintrat. Chung saß auf dem Fußboden und werkelte am Ende der Sense rum. Als er fertig zu sein schien, wank er sie zu sich rüber. Neugierig sah sie sich das Ergebnis an. Er hatte einfach eine Stahlkette dran befestigt an deren Ende eine kleine Spitze war. Diese sah aus wie eine Ritterlilie. Prüfend strich sie über die Kette und zog schließlich dran. „Hm…“ Wortlos nahm sie die Sense und ging raus. Verwundert ging Chung ihr hinterher. Draußen nahm sie ihre Position ein, wie sie es bei Raven sonst immer tat. Energisch schmiss sie die Sense in eine Richtung und hielt sich an der Kette fest. Diese riss sie mit in die Richtung in die die Sense flog. Als diese sich im Boden festgesetzt hatte, zog Aisha sich schnell zu ihr, riss sie raus und stellte sich in Abwehrstellung. Dann drehte sie sich um zu einem Rundumschlag auszuholen.  Nachdem sie wieder gerade stand stieß sie die Sense in einen Baum und warf die Kette zu Chung, der zu gebannt war um schnell reagieren zu können. So umschlang die Kette sein Handgelenk, Aisha zog dran und er fiel zu Boden. Grinsend kam sie auf ihn zu. „Funktioniert gut, danke.“ Mit einem Schmollmund setzte er sich auf. „Das war gemein. Mich einfach als Versuchskaninchen zu benutzen.“ Doch als Antwort bekam er nur ein Kichern ihrerseits. Zufrieden ließ sie die Sense wieder verschwinden. Durch die Geräuschkulisse angelockt hatte sich Raven das Schauspiel angesehen und war sichtlich überrascht über die Fortschritte seiner neusten Schülerin. Anfangs hatte sie sich schwer getan, da sie das körperliche nicht gewohnt war. Doch nun benutzte sie die Sense fast so, als hätte sie schon immer einer gehabt. Auch die Idee von Chung gefiel ihm sehr. Dadurch wurde sie ein noch gefährlicherer Gegner im Kampf. Wer weiß, vielleicht holt sie Elsword irgendwann ein… Gegen Abend ging Aisha rein um das Abendessen vorzubereiten. Immerhin wollte sie heute allen den Vorschlag mit dem Fest unterbreiten. Als sie durch die Gartentür eintrat fand sie ein leeres Wohnzimmer vor. Verwundert ging sie nach oben und durchsuchte die Zimmer. Niemand war aufzufinden. War sie so im Training vertieft, dass sie nicht mitgekriegt hat, wie alle gegangen waren? Ein wenig bestürzt ging sie dennoch in die Küche und machte sich ans Werk. Die anderen würden bestimmt bald heim kommen. Geplant hatte sie einen frischen Salat und gebratene Nudeln. Bestimmt würde es die anderen freuen. Immerhin hatte sie sich in den letzten Jahren weit verbessert im Kochen. Das eine mal war aber auch zu peinlich… In Gedanken schüttelte sie den Kopf. Als sie fertig und der Tisch gedeckt war, waren die anderen immer noch nicht zu Haus. Also beschloss sie erst einmal duschen zu gehen. Immerhin war sie durch das Training und dann durchs kochen, doch ein wenig ins Schwitzen gekommen. Unter der Dusche merkte sie nicht wie die Zeit verging, so gut das tat das warme Wasser. Langsam machte sie das Wasser aus und stieg raus. Doch gerade als sie ihr Handtuch um sich Band hörte sie eine bekannte Stimme von draußen. „Ist gut, ich gehe nur vorher ins Bad!“ rief er runter, als er prompt die Tür zum Badezimmer aufstieß. Schockiert und knallrot sah Aisha Elsword an. Brachte sie doch kein Wort raus, doch ihrem Gegenüber ging es nicht besser. Er hatte sie zwar schon öfter nur in Pyjama, oder T-Shirt gesehen, doch nur in ein Handtuch gewickelt war schon was anderes. Beide unfähig was zu sagen, starrten sie sich nur weiterhin an. Erst als Raven nach Elsword rief brach seine Starre. „Ähm… ich… tut mir leid. Ich, ich mache sofort wieder die Tür zu.“ Hastig drehte er sich um und schlug die Tür hinter sich zu. Nach Atem ringend stand er erst mal davor und versuchte sich zu beruhigen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist ihm das auch einigermaßen gelungen und ging langsam runter zur Küche wo alle warteten. „Warum bist du denn so rot im Gesicht Elsword? Kriegst du Fieber?“ fragte Rena sofort besorgt. „Ich glaube wohl eher er hat Aisha gefunden.“ Sagte Chung daraufhin grinsend. Schockiert blickte Elsword ihn an. Wusste er etwa das sie duschen war? Und er hat ihn nicht aufgehalten?! „Wie auch immer, setz dich. Wir warten noch auf Aisha, immerhin hat sie uns das leckere Essen gemacht.“ Sagte Raven als Schlusssatz. Gehorsam setzte sich Elsword auf seinen Stammplatz. Doch vergaß er dabei, dass Aisha genau neben ihm sitzt. Diese kam nun auch runter, eingekleidet in ein kurzes, schulterfreies, schwarzes Kleid. „Hey…“ sagt sie schüchtern, während sie sich vorsichtig neben Elsword setzte, der schon wieder etwas röter um die Nase war. „Na dann sind wir ja vollständig. Danke für das Essen Aisha und guten Appetit an alle.“ Sagte Chung und fing an zu essen. Alle anderen, bis auf Elsword und Aisha taten es ihm gleich. Elsword tastete sich nur langsam dran, einen Happen zu essen und Aisha fühlte sich als müsste sie sich gleich übergeben, wenn sie was essen würde. „Sag mal Aisha, wolltest du die anderen nicht etwas fragen?“ riss Raven sie aus ihren Gedanken. „Ähm, ja. Also… Wisst ihr, in Elder ist dieses Wochenende ein Erntedankfest…. Und ich dachte es wäre lustig, wenn wir alle zusammen hingehen würden…“ nuschelte sie. „Das ist ja eine tolle Idee!“ Rena war sofort verzückt und schwärmte davon, was sie denn tragen könnte. Auch alle anderen stimmten mit ein und Raven lächelte Aisha warm an. Als Elsword zur Hälfte aufgegessen hatte stand er auf. „Ich gehe nach oben.“ Sagte er nur und verschwand. Aisha sah bedrückt zu Boden. Raven bemerkte dies und ließ sein Essen liegen um Aisha mit ins Wohnzimmer zu nehmen, damit sie reden konnten. Diese sah etwas hilflos aus, als Raven sie einfach am Arm nahm und mit sich zog. Die anderen verfolgten die Szene argwöhnisch. „Was ist denn mit denen los…“ sagte Rena nur dazu und aß weiter. Im Wohnzimmer setzten sich Raven und Aisha aufs Sofa. „Also erzähl, was ist da oben passiert?“ Unsicher sah sie Raven an, bevor sie anfing zu erzählen. Vom Essen machen, bis zum reinstürmen von Elsword ließ sie nichts aus. Als sie endete fasste sich Raven verzweifelt an den Kopf. „So ein Idiot…“ wisperte er. Aisha wusste nicht was sie noch sagen sollte und zappelte nervös mit den Füßen. „Soll ich mit ihm reden?“ Aisha verzog das Gesicht. Sie wollte nicht als eine Petze dar stehen. So schüttelte sie bloß den Kopf. Raven seufzte. „Dennoch rede ich mit ihm. Nicht hierüber, aber es gibt da was anderes.“ Sagte er und ließ Aisha alleine im Wohnzimmer. Nun, da sie sich alles von der Seele geredet hatte, verspürte sie wieder den vorherigen Hunger und ging zurück in die Küche. Die anderen waren schon fertig und unterhielten sich noch etwas, bevor einer nach dem anderen in sein Zimmer ging. Als Schlusslicht machte sie noch schnell den Abwasch, bevor sie sich in ihr Zimmer begab. Dort angekommen warf sie sich Kopfüber ins Bett. Sie wollte nur noch schlafen. Bei Elsword dagegen herrschte großes reden. „Els… Hast du nicht gemerkt was mit dir passiert ist, als Aisha Fieber hatte. Du warst krank vor Sorge und hast mich nicht in meinem Bett schlafen lassen!“ versuchte Raven ihm zu erläutern. „Das hat doch aber nichts mit Liebe zu tun! Sie ist halt meine beste Freundin und ich wollte das es ihr wieder besser ging.“ Hielt Elsword dagegen. „Schön und was war mit eben? Kommst knallrot runter und sie sah nicht besser aus. Esst beide fast nichts, sagt fast nichts und geht dann einfach. Du kannst mir nicht erzählen, dass nichts vorgefallen ist.“ Sagte Raven barsch. Elsword entgegnete daraufhin nichts und sah zu Boden. „Elsword!“ Beschämt sah er Raven an. „Ich bin ausversehen ins Bad gegangen, als sie grad aus der Dusche kam. Zufrieden?“ „Und deswegen bist du so fertig? Oh man, dich hat es echt hart erwischt. Denk mal darüber nach warum du so reagiert hast. Knallrot und streitet es ab. Überfürsorglich und streitet es ab… So war ich nicht.“ Sagte Raven leise vor sich hin als er das Zimmer verließ. Elsword saß noch eine Weile stumm da, bevor er sich zu Bett legte. Es waren noch 2 Tage bis zum Fest… Vielleicht sollte er Aisha eine kleine Überraschung machen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen schlief er ein und im Haus war nun gänzliche Stille eingekehrt.   Kapitel 4: Mieserables Fest --------------------------- Die 2 Tage vergingen wie im Flug, in denen Aisha nicht einmal die Anwesenheit von Elsword wahrnahm. Es war, als würde er sich wissentlich von ihr fernhalten. Seufzend lief sie in ihrem Zimmer auf und ab. Heute Abend würde das Fest starten. Es sollte ein großes Feuerwerk geben und sonst viele kleine Aktivitäten. Die ganze Zeit überlegte sie, was sie anzog. Sie wollte auf dem Fest nicht in ihren normalen Klamotten rumlaufen. Leider hatte sie nichts Brauchbares aufzuweisen. Sie wollte eigentlich einen Kimono anziehen, doch den sie hatte, war ihr seit geraumer Zeit zu klein geworden. Sie stellte sich vor ihr Fenster und starrte in die Ferne. Ob Elsword heute Abend da ist? In Gedanken versunken, schlich sich eine etwas größere Person mit grünen Haaren auf sie zu. „Buh!“ sagte sie, als sie an ihrem Rücken angekommen war. Erschrocken fuhr Aisha rum und hätte Rena beinahe aus Reflex eine Ohrfeige gegeben. Doch noch rechtzeitig erkannte sie, wer da stand. Fragend sah Aisha der Grünhaarigen ins Gesicht. Diese allerdings kicherte nur. „Komm mit.“ Sagte sie plötzlich und zog Aisha am Handgelenk aus ihrem Zimmer, nur um in ihres wieder rein zu gehen. Erst jetzt fiel Aisha auf, wie selten sie doch hier drin gewesen war. Bis auf das Bett, das unter dem Fenster und somit mitten im Zimmer stand, war nur noch ein Kleiderschrank vorhanden. Dafür waren im ganzen Zimmer Pflanzen und Blumen verteilt. Auf dem Bett entdeckte sie einen Violetten Yukata. Rena grinste sie breit an. „Der ist für dich! Ich habe mir auch einen gekauft und dachte wir könnten im Partnerlook gehen.“ Sprachlos nahm Aisha den Yukata die Hand und begutachtete ihn genauer. „Rena?“ „Hmhm?“ „Meinst du nicht dass der etwas kurz ist… Der geht mir ja gerade so über den Hintern!“ Sorgenvoll sah Aisha Rena an. Doch diese grinste nur weiter. „Ach was! Das wird bestimmt total niedlich aussehen. Ich habe dir auch passende Strümpfe dazu geholt. Probiere ihn doch mal an und ich ziehe meinen auch derweil an. Dann kannst du dich immer noch um entscheiden.“ Grummelnd nahm Aisha den Yukata und die Strümpfe und ging in ihr Zimmer zurück um sich um zu ziehen. Die Farbe ist wunderschön und passt super zu meinen Haaren… Aber er ist so kurz… Angekleidet besah sie sich im Spiegel. Sie sah wirklich süß aus. Oben verschlossen und durch das kurze zeigte sie dafür viel Bein. Doch auch das kam nicht ganz zur Geltung durch die hohen Strümpfe. Ein Lächeln schlich sich auf Ihre Lippen, als sie sich so im Spiegel sah. Sie sah so anders aus, als in ihren normalen Klamotten. „Du siehst doch wirklich schick aus.“ Sagte Rena zu ihr, als sie durch die Tür reinkam. Sie selber hatte einen langen Yukata an, der ein wenig mehr Ausschnitt zeigte, in den Farben Grün und Weiß. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und ihr Pony hing verfranzt in ihr Gesicht.  Ein roter Schimmer legte sich Aisha auf die Wangen und sie sah gen Boden. „D-Danke… Du siehst auch wunderschön aus.“ Sagte sie leise. Rena grinste sie an und wendete sich wieder ab. „Ich werde bis zum Fest noch ein paar Sachen erledigen. Wir sehen uns dann vor Ort.“ Mit den Worten ließ sie Aisha alleine. Diese besah sich noch einige Zeit im Spiegel, als sie sich entschied zu Ekko zu gehen, da sie etwas anfertigen lassen hat. Lächelnd ging sie über den Markt, die Vorbereitungen für das Fest waren fast gänzlich abgeschlossen. Die Rot und Brauntöne überall strahlten eine tolle Wärme aus. Von der Ferne sah sie jemanden auf sich zu rennen. „Aishaaaaaaaaaaa.“ Ekko grinste über beide Ohren und sprang Aisha förmlich in die Arme. „Ich habe es endlich geschafft! Damit sollte es funktionieren! Ich wünsche dir viel Erfolg heute Abend.“ Strahlend sah sie Aisha an und hielt ihr ein kleines Fläschchen hin, das eine violette Tinktur inne hatte. Vorsichtig nahm Aisha es in die Hand und begutachtete es. „Bist du sicher, dass es reichen wird? Immerhin ist es nicht gerade ein kleines Schwert.“ „Nach meinen Berechnungen müssten schon ein paar Tropfen ausreichen um das ganze Schwert zu stabilisieren. Ich würde dir aber Raten zur Sicherheit die ganze Flasche zu nehmen.“ Nachdenklich nickte Aisha und verstaute das Fläschchen in ihrer Rocktasche. „Ich bin wieder weg! Brauche noch was zum Anziehen für heute Abend.“ Rief Ekko zum Abschied, als sie wieder davon rannte. Verträumt ging Aisha wieder zurück zum Haus. Es waren noch 3 Stunden bis zur Eröffnung des Festes. Ob Elsword sich über mein Geschenk freut? Mit traurigem Blick setzte sie sich auf die Couch im Wohnzimmer. „Was ist los Aisha? Seit Tagen ziehst du eine Miene wie drei Tage Regenwetter.“ Sprach Raven sie an. Verlegen sah sie zur Seite. „Ich… Also… Weißt du… Uhm…“  Mit hochrotem Kopf schoss sie schließlich hoch. „Kannst du mir sagen, ob das Geschenk gut genug für Elsword ist?“ fragte sie gerade heraus. Perplex sah Raven sie an. Er war sichtblich baff darüber, wie Aisha reagiert nur wegen einem Geschenk für Elsword. „Nun ja… Um das beurteilen zu können, müsstest du mir erst einmal zeigen was das für ein Geschenk ist.“  Als hätte sie ein Schlag getroffen wurde Aisha noch roter im Gesicht und nickte stockend. Langsam kramte sie eine Schachtel aus ihrer Rocktasche und hielt sie Raven hin. Dieser nahm sie und machte sie vorsichtig auf. Drinnen befand sich ein mit Nieten versehendes Stahlarmband. Er nahm es raus und betrachtete es genauer. Die Nieten bestanden aus den Stacheln von Unohounds. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er Aisha an. Daher war sie manchmal Wunden übersät heim gekommen. Langsam legte er es wieder zurück und gab es Aisha wieder. „Wenn er dies nicht zu schätzen weiß, dann ist er ein vollkommener Idiot, was er ja eh schon ist.“ Sagte Raven und stand auf. Er fragte noch, ob Aisha auch einen Tee haben wollte, ehe er in der Tür zur Küche verschwand und sie alleine ließ. Mit großen Augen sah sie ihr Geschenk an. Sie hatte mit vielem Gerechnet, aber mit so einer Aussage nun doch nicht. Glücklich presste sie die Schachtel an ihre Brust und freute sich nun tierisch auf den Abend. Fix verstaute sie es wieder in der Rocktasche und ging zu Raven in die Küche um mit ihm einen Tee zu trinken. „Du sag mal Raven… Wirst du heute auch einen Yukata anziehen zum Fest?“ nachdenklich sah Raven zum Fenster raus. „Ich weiß noch nicht… Was ist, wenn etwas passiert und ich keine Ausrüstung dabei habe…“  Aisha seufzte. Ihr war klar, dass er sich darum Sorgen machen würde. „Aber dafür sind doch Rena, Eve und ich da.“ Sagte sie zwinkernd. „Warum nur ihr drei?“ „Na, weil ich auch ohne Waffe Magie wirken kann, Rena super im Fuß Kampf ist und Eve… ist halt Eve. Die geht nie ohne ihre kleinen Nasods raus. Aber du und Els dagegen… Naja, ihr seid halt auf Schwertkampf spezialisiert, ohne könnt ihr Theoretisch gar nichts. Ebenso wie Chung ohne seine Kanone.“  Vorsichtig nippte sie am heißen Tee. Ein würziger Duft stieg ihr in die Nase. „Hmm…. Earl Grey.“ Sie lehnte sich zurück und genoss die Wärme, die durch ihren Körper ging. Leise klopfte es an der Küchentür. „Hey ihr zwei. Lange nicht gesehen.“ Sagte Chung und grinste breit. Aisha sah ihn leicht lächelnd an. „Schön, dass du doch noch da bist zum Fest.“ Sagte sie und nippte weiter am Tee. „Ich würde meine Kleine doch niemals enttäuschen.“ Antwortete er und wuschelte Aisha durch die Haare. Verärgert stellt sie ihre Tasse ab und stand auf. Ohne etwas zu sagen schlug sie ihm mit der Faust auf den Kopf, sodass eine fette Beule entstand. „Auaaaa, womit hab ich das verdient?“ weinerlich zog Chung eine Schnute. „Für diese Frage hättest du eigentlich noch einen Schlag verdient.“ Grummelnd setzte sich Chung an den Tisch. „Und was beschäftigt dich so Raven, dass du so abwesend bist?“  Raven seufzte nur als Antwort und stand auf. „Unwichtig. Ich hoffe du hast heute Abend auch einen Yukata an Chung. Wir sehen uns dann auf dem Fest.“ Mit diesen Worten verließ er die beiden. „Also irgendwie sind momentan alle komisch…“ murmelte Chung vor sich hin. „Nicht komisch, nur nachdenklich. Komm zieh dich um, dann gehen wir schon einmal vor. Sind zwar noch 2 Stunden, bis der Offizielle Anfang ist, aber wir finden ja immer etwas zum Zeitvertreib.“ Sagte Aisha und ging schon mal vor raus hoch um sich nochmal zu richten. Still folgte ihr Chung, nur bog er etwas früher in sein Zimmer ab. Aisha packte das Geschenk schnell ein, ebenso wie das Serum. Als sie in den Spiegel sah stutzte sie. Ihre Zöpfe passten nicht zu dem hübschen Yukata, aber offen sahen sie auch nicht so gut aus. Seufzend setzte sie sich auf ihr Bett und sah weiter in den Spiegel. Chung klopfte leise an der Tür, als er herein trat. „Ist alles in Ordnung? Du brauchst doch sonst nicht so lange.“ Sagte er und stellte sich vor Aisha hin. „Ach weißt du… Ich weiß einfach nicht, wie ich meine Haare machen soll.“ Sagte sie und zog eine Schnute. Chung grinste vor sich hin. Er nahm sich aus der Schmuckschatulle von Aisha ein Haargummi und die Haarbürste. Vorsichtig kämmte er ihre Haare durch und Band sie seitlich zu einem Zopf, der auf ihrer rechten Schulter auflag. Ihren Pony kämmte er zur anderen Seite. Fertig mit seinem Werk legte er die Bürste wieder weg und bot Aisha seine Hand zum Aufstehen an. Sie ignorierte diese und stellte sich vor den Spiegel. „Das… sieht ja echt süss aus.“ Zufrieden stand Chung hinter ihr und grinste. „Gut, dann lass uns gehen.“ Sagte er schließlich und nahm sie an die Hand um rauszugehen.  „Okay.“ Chung ging vor raus, allerdings nicht in Richtung Elder, sondern zu dem See, wo sie beide so gerne sind. Beide setzten sich ans Ufer und starrten auf das ruhige Wasser. „Weißt du Aisha… Man sieht dir schon lange an, das du mehr für Elsword empfindest.“  „Wie bitte?“ Etwas errötet sah sie Chung an. War es so offensichtlich? „Keine Sorge, du hast meine volle Unterstützung.“ Sagte Chung und lächelte sie an. Verlegen sah sie zur Seite, doch verhindern konnte sie nicht, dass sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Ja, schrecklich. Nur deswegen kämpft sie so komisch und holt mich kaum zur Hilfe.“ Meckerte eine piepsige Stimme los. Aisha reagierte sofort und zog ihrer Fledermaus an den Ohren. „Hab ich dir erlaubt zu erscheinen?!“ „Wozu denn? Ich will halt auch mal wieder hier sein und mit euch reden.“ Wehrte sich die Fledermaus. Aisha seufzte und ließ sie los. „Na gut… Flieg rum, mach was du willst.“ Genervt legte sich Aisha in den Rasen und döste ein wenig. „Und wer bist du genau?“ fragte Chung neugierig. „Mein Name ist Ryuu. Ich bin Aishas Gefährtin und gesandte des Dämonengottes. Nur hat sie wohl keine Verwendung für mich.“ Erklärte die kleine Fledermaus. Nachdenklich sah Chung sie an. „Du siehst ja auch irgendwie ziemlich nutzlos aus.“ Sagte er prompt und die Fledermaus erstarrte zur Salzsäule. Aisha hingegen fing an zu lachen. „Chung du bist echt der beste!“ rief sie und lachte noch lauter. Ryuu verschwand hingegen in einer Rauchwolke. „Ich glaube nun ist sie böse auf mich.“ Sagte Chung und zog eine Schnute. Aisha knuddelte ihn und warf ihn dabei um. „Ist sie nicht und wenn doch treib ich es ihr aus.“ Erklärte Aisha und lag grinsend auf Chung. Dieser versuchte sich aufzurichten, doch Aisha hielt ihn auf dem Boden fest. „Weißt du noch wie ich dich damals hier immer aufgezogen habe, das du aussiehst wie ein Mädchen?“ fragte Aisha immer noch grinsend. Chung verzog das Gesicht. Er erinnerte sich nur zu gut daran. Er hat es gehasst. Er war nun mal von Natur aus hübsch! Er nahm Aisha in den Schwitzkasten und verwuschelte ihre Frisur. „Nyaaa, nicht!“ schrie sie und versuchte sich zu befreien. Beide merkten in ihrem Treiben nicht, dass sie jemand beobachtete. Mit trauriger Miene verschwand dieser jemand wieder im Wald Richtung Elder. Lachend rollte sich Aisha von Chung runter und blieb mit ausgesteckten Gliedern auf dem Rasen liegen. „Es ist ein wunderschöner Tag…“ Chung nickte nur und stand auf. Lieb wie er war, hielt er Aisha seine Hand hin, als Aufstehhilfe. Dieses Mal ergriff sie die Hand und zog sich hoch. Stehend richtete sie ihre Kleider und ging in Richtung Elder. Chung hinter ihr sah nachdenklich zum Himmel. „Aisha? Ich glaube heute wird etwas Schönes passieren.“  Mit hochgezogener Augenbraue sah sie zu Chung. „Wie kommst du darauf?“ Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ist einfach  so ein Gefühl.“ „Aha…“ Stillschweigend setzten sie den Rest des Weges fort. Rena und Raven warteten am Ortseingang auf sie. „Aishaa, Chuung, da seid ihr ja endlich!“ rief sie freudig und rannte auf die beiden zu. „Ihr seht total bezaubernd aus.“ Sie lächelte über beide Ohren. Aisha linste zu Raven. Er hatte tatsächlich einen Yukata angezogen. Er war Silbern und mit Schwarzen Ornamenten bestickt. Dazu kam, dass er doch etwas mehr Brust zeigte. Bei dem Anblick stieg Aisha etwas Schamesröte ins Gesicht. Schnell sah sie weg. „Hast du Elsword schon gesehen, Rena?“ fragte Aisha schnell, damit es niemand bemerkte. „Ja, er meinte er will dich suchen gehen. Aber anscheinend hab ich dich vor ihm gefunden.“ Sie strahlte übers ganze Gesicht. „Mich scheint ja wieder jeder zu ignorieren…“ jammerte Chung los. „Das liegt an deiner Ausstrahlung, die ist so schüchtern und feminin.“ Sagte Aisha prompt und bekam auch gleich die Strafe dafür mit einem Schlag auf den Kopf. „Auaaa.“ „Selber schuld!“ sagte Chung nur und ging zu Raven rüber, der mit diesem ein Gespräch anfing. Nachdenklich sah Aisha die beiden an. „Ich glaube ich gehe mal zu Ekko.“ Sagte sie schließlich und ließ Rena stehen. Diese sah ihr verdutzt hinter her. „Was ist denn mit ihr los?“ sagte sie, doch keiner bekam es mit. Auf ihrem Weg zu Ekko kam ihr Eve entgegen. „Oh, hallo Aisha. Das ich dich hier antreffe. Normalerweise bist du doch nur für dich.“ Aisha zog eine Schnute. „Ein wenig was anderes Schadet ja nicht… Wie ich sehe hast sogar du dich festlich gekleidet.“ Eve sah an sich herunter. Sie hatte einen hübschen Orangen Yukata an, der ihr bis an die Knöchel reichte und mit Lila Blumen bestickt war. „Natürlich, immerhin hattest du es so gewollt.“ Achja… Das Essen… Das hatte ich schon wieder vergessen. Abwesend sah sie an Eve vorbei und erkannte bei Ekko Elsword. „Eve, tut mir leid, ich muss weg, wir sehen uns gleich!“ sagte sie schnell und rannte an ihr vorbei. „Elswooord!“ rief sie, als er sich zum gehen wenden wollte. Mit gleichgültigem Blick sah er sie an. „Was ist?“ fragte er tonlos. „Ich habe dich gesucht.“ Sagte Aisha und lächelte ihn warm an. „Wozu? Du hast doch Chung.“ Sagte er kühl und drehte sich wieder um. Aisha fühlte sich als würde sie aus allen Wolken fallen. „Wie, ich habe Chung? Was soll das denn heißen?“ Zornig drehte sich Elsword um. „Was das heißen soll?! Das soll heißen, dass ich euch beide beim rumturteln gesehen habe am See. Wie ihr aufeinander lagt!“ Schockiert sah Aisha ihn an. Er dachte doch tatsächlich sie und Chung wären ein Paar. Aus Reflex holte sie aus und verpasste Elsword eine schallende Ohrfeige. „Was fällt dir ein so eine Behauptung aufzustellen?! Seit Wochen versuche ich das perfekte Geschenk für dich zu finden, bin immer wieder alleine in Peita Dungeons gegangen und kam nie zur ruhe, weil ich mir immer Gedanken um dich gemacht habe! Und nur weil mein bester Freund mal wieder Zeit für mich hat und ich abschalten konnte, denkst du ich hätte eine Beziehung mit ihm?! Es ist eh schon schlimm genug  das du mir dauernd Vorhaltung machst, dass ich stärker werden sollte und nun das! Weißt du was, du kannst mich mal!“ schrie Aisha ihn wütend an, machte auf dem Absatz kehrt, rannte davon und ließ einen perplexen Elsword hinter sich stehen. Der hat sie doch nicht mehr alle! Was denkt der bitte?! Als ob er noch nie mit irgendwem angebändelt hätte! Naaaah! Wütend biss sie die Zähne zusammen und merkte erst sehr spät, dass sie bereits tief im Wald vor Elder war. Mit voller Kraft schlug sie gegen einen Baum, der dann einen großen Riss vorzuweisen hatte. Vor Wut merkte sie kaum, wie sie ihre Magie konzentrierte und schwarze Flammen um sich herum erschuf. „Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Ryuu!“ schrie sie und die kleine Fledermaus erschien vor ihr. „Was ist?!“ frug sie pampig, merkte sie nicht wie ein Schatten sich auf sie zu bewegte. „Stirb…“ flüsterte sie und stieß ihre Hand in den Leib der Fledermaus um ihr ihr Herz rauszureißen. Die Fledermaus schrie noch einmal kurz auf, bevor sie wieder verschwand. Aisha besah sich dem Herz in ihrer Hand und ließ auch das in Flammen aufgehen, die sich über den Gras bedeckten Boden erstreckten und sich die Bäume hinauf fraßen. Sie würde alles vernichten. Alles und jeder sollte ihren Schmerz spüren! Diesen Schmerz alleine gelassen zu werden… Tränen flossen über ihr Gesicht als sie sich ihren Weg durch den restlichen Wald bahnte zu ihrem Lieblingsplatz. Alles wird erlischen… sagte sie zu sich selber in Gedanken, als sie ihre Sense schwang und somit einigen Bäumen das Leben  nahm. Alles was übrig bleiben wird ist Asche… Mit diesen Gedanken drehte sie sich zu ihrem Werk um. Der Wald brannte. Tiere flüchteten in jede Richtung, wussten nicht wo sie sicher waren. Und Aisha stand dort. Sie stand dort und lachte. Ein lautes hysterisches Lachen. Doch dieses währte nicht lange, denn die Besitzerin dieses Lachens verlor ihr Bewusstsein und mit diesem Bewusstsein verlor das Feuer seine Macht… Nun lag sie da, einsam, verlassen…   Kapitel 5: ----------- Habe nun endlich das 5te Kapitel geschafft. :3 Ein ganz großes Danke an deathengel2 :) Ohne dich, hätte ich wohl lange nicht so einen Ansporn weiter zu schreiben. Daher widme ich das Kapitel dir ♥ Viel spass beim lesen. Ela~ Raven jagte den Flammen nach, die sich zu lichten schienen. Sie musste hier irgendwo sein. Was hatte Elsword nun schon wieder verbrochen, das Aisha so ausgerastet ist. Die Bürger von Elder waren panisch geworden, durch die Flammen die sich in die Bäume fraßen. Raven wusste sofort, das es Aisha war. Diese schwarze Flammen kannte er schon gut genug. An dem See angelangt sah er sie. Am Ufer lag sie und nicht weiter entfernt sah er Elsword. Er stand an der Waldkante und sah unschlüssig zwischen Aisha und Raven hin und her. Aisha die dort bewusstlos lag, wegen ihm und Raven der zu ihr hin rannte um bei ihr zu sein. Was sollte er tun? Raven hielt sie im Arm. Verletzt schien sie nicht zu sein, zumindest nicht äußerlich. Neben ihr fand er die Schachtel mit dem Geschenk für Elsword. Sauer drehte er sich zu ihm um. „Elsword! Fang! Und wenn du mit der Sache immer noch nicht verstehst, dass du dich wie ein vollkommener Idiot aufgeführt hast, dann weiß ich auch nicht weiter. Ich weiß zwar nicht genau was passiert ist, aber ich kann es mir lebhaft vorstellen. Denk mal über deine Taten nach!“ schrie er Elsword an und warf ihm die Schachtel entgegen. Verwirrt fing Elsword sie auf und sah sie an. Sie war schlicht gehalten, rotes Papier und eine schwarze Schleife. Als Elsword wieder aufsah hatte Raven Aisha auf den Armen und trug sie Richtung Elder. Chung kam ihm entgegen und fragte ihn aufgebracht aus. Doch Raven schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Chung sah noch einmal zu Elsword rüber, als er Raven schließlich folgte. Unentschlossen verweilte Elsword an dem See. Er traute sich nicht wirklich nach Hause zu gehen, es würden ihn wohl alle überfallen was passiert sei. Seufzend setzte er sich schließlich im Schneidersitz hin und warf die Schachtel zwischen seinen Händen hin und her. Nach einigen Minuten dieses Verweilens entschließ er sich die Schachtel aufzumachen.  Verwundert blickte er den Inhalt an. Ein Armband? Und woher hat sie diese Stacheln… Beim näheren betrachten fielen ihm einzelne Schrammen auf. Moment… Sind das etwa die Stacheln von Unohounds?  Perplex hielt er das Armband in den Händen. Sie hat tatsächlich diese Gefahr auf sich genommen, nur um ihm dieses Armband zu machen… Das schlechte Gewissen machte sich in ihm breit. Wer weiß was sie Chung geschenkt hat… Beleidigt sah er zur Seite. Er beschloss nach Hause zu gehen um mit Chung zu reden. Doch wusste Elsword nicht, das dieser schon auf dem Weg zu ihm war. „Elsword!“ rief Chung ihm entgegen, er war schon am See angekommen. Zu Elswords überraschung zog Chung seine Waffe und entsicherte sie, doch sein Schuss verfehlte Elsword. „Was soll der scheiß?!“ schrie er sauer Chung entgegen. Doch dieser ladet nur nach und drückte wieder in Richtung Elsword ab. Dieser wich weiterhin nach hinten aus und merkte nicht wie er dem See immer näher kam. Nach einem Schuss dem Elsword um eine Haaresbreite entwich viel er in den See, über ihm stand Chung und hatte seine Waffe auf ihn gerichtet. „Du kapierst es einfach nicht. Du bist echt… ich finde kein Wort für dein Verhalten.“ Spie Chung aus. „Ich weiß nicht wo dein Problem liegt!“ rechtfertigte sich Elsword. „Mein Problem? Wohl eher deins! Als ob ich etwas mit Aisha am Laufen hätte! Sie ist meine beste Freundin, ich könnte ihr niemals so etwas antun!“ „Das sah aber ganz anders aus als ihr heute Morgen hier wart! Wer geht denn bitte so mit seiner besten Freundin um?!“ Inzwischen hatte sich Elsword wieder aufgerichtet und ein Cornwell beschworen. „Ich war wenigstens für sie da, im Gegensatz zu dir!“ Mit den Worten sprang der Geduldsfaden von Elsword und er lief mit gezücktem Cornwell auf Chung zu. Doch wurde er mit einer Ohrfeige zurück ins Wasser geworfen. Perplex sah er die Person vor sich an. „Eve?!“ kam es perplex von beiden Männern. „Ihr benehmt euch wie Kinder.“ Sagte Eve und drehte sich zu Chung um. „Und von dir hätte ich auch mehr erwartet. Letztendlich geht es dich nichts an.“ Chung starrte sie mit offenem Mund an. Er wollte Aisha helfen und bekam nun die Standpauke? Er verstand die Welt nicht mehr. Elsword hingegen nutzte die Situation um abzuhauen. Gelangweilt sah Eve ihm nach. „Was genau ist eigentlich los?“ fragte sie nun. Entsetzt starrte Chung sie an. „Du weißt nicht mal worum es geht und mischt dich ein?! Und findest auch noch ganz zufällig die richtigen Worte?“ Eve zuckte nur mit den Schultern zur Antwort. „War wohl einfach eine Ahnung von mir. Aisha ist mir begegnet, als sie Elsword gesucht hatte.“ Erklärte Eve tonlos und machte sich wieder auf zu Elder. Chung folgte ihr stumm. Am Waldrand hielt er Eve am Handgelenk fest um sie zurückzuhalten. „Hm, was ist los Chung?“ fragte Eve etwas verwirrt. „Hör mal… Du hast doch Empfindungen… Warum kannst du dann nicht einmal lächeln?“ Mit hochgezogener Augenbraue sah Eve ihn an. „Natürlich kann ich lächeln. Aber wozu?“ Chung ließ den Kopf hängen. Das konnte nur sie fragen… Währenddessen saß Raven bei Aisha am Bett und wartete darauf, dass sie aufwachte. Er musste sie unbedingt von diesen Wutanfällen abhalten, bevor sie noch wen verletzt. Murmelnd drehte Aisha sich auf die Seite und schlug ihre Augen langsam auf. „Raven…? Wo bin ich…? Ich war doch eben…“ doch noch während sie sprach, prasselten die Bilder auf sie ein. Wie sie ihre Fledermaus absichtlich getötet hat, einen Teil des Waldes vor Elder niederbrannte und letztlich nur noch Raven sah, bevor ihr Schwarz vor den Augen wurde. Verbittert setzte sie sich auf und zog die Beine an. Sie hatte schon wieder Sachen zerstört, weil sie sich nicht im Griff hatte. „Aisha… Du musst damit aufhören… Wenn du dich weiter so fertig machst und alles in dich hineinfrisst und dann wieder ausrastet, kannst du Menschen ernsthaft verletzen. Eventuell auch welche die du liebst.“ Sagte Raven ruhig, aber eindringlich. Als würde ich das nicht wissen… Nur… wie fühle ich denn nun? Traurig sah sie Raven an. „Bitte geh, ich möchte alleine sein.“ Sagte sie nur und wartete darauf das Raven ging. Danach stand sie auf und ging zum Fenster. „Komm her, Ryuu.“ Sagte sie leise und ihre kleine Fledermaus erschien vor ihr. Mürrisch sah sie Aisha an. „Es tut mir Leid Ryuu… Ich hatte mich vollends nicht im Griff, verzeihst du mir?“ Ryuu sah sie mit großen Augen an. Oft hatte sie erlebt wie ihre Besitzer sie aus der Laune heraus töteten, aber noch nie hat sich jemand bei ihr entschuldigt. Etwas rot um die Nase drehte sie sich um. „Nur weil du es bist…“ sagte sie schließlich und Aisha legte ein leichtes Lächeln auf. Sie drehte sich um und starrte in den Spiegel. Sie hatte immer noch den Yukata an… Sie biss ihre Zähne zusammen. „Ryuu, wir werden Elder heute noch verlassen.“ Sagte sie, während sie sich ihre Kampfsachen zusammen suchte um sich umzuziehen. Verwundert sah Ryuu ihr dabei zu. Aber sagen würde sie nichts, dazu hatte sie kein Recht, immerhin war es Aishas leben und sie war nur eine Dienerin. Fertig angezogen drehte Aisha sich zu der Fledermaus um. „Möchtest du mich begleiten?“ frug sie und machte sich daran ihre Zwei Zöpfe zu binden. Sprachlos sah Ryuu Aisha an. „Du fragst mich, ob ich mitkommen mag?“ fragte sie in einem ungläubigen Ton. Aisha zog nur eine Augenbraue hoch. „Natürlich. Immerhin hast du ein eigenes Leben, du kannst selber bestimmen, ob du mir folgst oder nicht.“ Als Ryuu die erste Ungläubigkeit überwunden hatte flog sie mit Tränen in den Augen auf Aisha zu. „Natürlich! Ich hatte noch nie so eine liebe Besitzerin wie dich!“ sagte sie weinerlich und Aisha umarmte sie. Als Ryuu sich beruhigt hatte, machte sich Aisha daran einen Brief zu schreiben. Als dieser fertig war, legte sie das Serum oben drauf, das sie Elsword geben wollte. Nun schulterte sie ihre Tasche und sah sich nochmal um. Verbandszeug, Wechselwäsche, Schlafsack, Essensvorräte… Ich denke ich habe alles. Mit den Gedanken ging sie zum Fenster und wartete bis unten keiner mehr war, um dann runter zu springen und sich leise in Richtung Besma aufzumachen.  Als sie durch Elder ging fing das Feuerwerk an, das sie so gerne mit Elsword angesehen hätte. Es nebenbei anschauend ging sie weiter. Immerhin hatte sie keine Zeit zu vertrödeln. Die roten Söldner waren gerade dabei Hamel zu beschützen vor einem mächtigen Dämon. Dort wollte sie hin. Die Ursprünge ihrer Kräfte kennen zu lernen und sie besser zu beherrschen. Ryuu flog geduldig neben ihr her. „Du sag mal Aisha. Warum gehst du eigentlich weg?“ letztlich war sie doch zu neugierig. Nachdenklich sah Aisha in den bereits dunklen Nachthimmel. „Ich glaube… Ich will auf eine selbstfindungsreise.“ Fragend sah Ryuu sie an. „Was soll das sein?“ leise kicherte Aisha bei der Frage. „Nun ja.. Wie du sicherlich mitbekommen hast, bin ich des Öfteren am emotionalen Limit wegen Elsword. Das Problem ist nur… Ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich liebe. In letzter Zeit ist da auch Raven in meinem Kopf und er geht nicht weg. Immer wenn ich Hilfe brauche, ist er da. Immer wenn ich traurig bin, ist er da. Immer wenn ich wieder mal alles in Schutt und Asche lege, ist er da. Ganz anders als Elsword… Ich habe immer versucht mit ihm auf einer Wellenlänge zu bleiben. Aber… Anscheinend ist er schon viel weiter als ich, oder doch umgekehrt? Ich weiß es nicht… Und dann noch seine Vorhaltungen wegen Chung… Ist da vielleicht doch was dran? Diese ganzen Sachen gehen mir durch den Kopf… Und ich denke, es ist am besten auf Abstand zu gehen, damit ich nachdenken kann und stärker werde. Ich will auch mal meine Freunde beschützen können.“ Als sie endete lächelte sie. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an, das alles mal loszuwerden. Nachdenklich landete Ryuu auf Aishas Kopf. „Weißt du… ich mag Raven. Er hat so eine ruhige Art und weiß immer Rat. Elsword hingegen benimmt sich wie ein Kleinkind, grrr…“ sagte sie und zog eine Schnute. Aisha grinste vor sich hin. Genau das Gleiche dachte sie sich auch. Zu Hause in Elder derweil versuchte Chung mit Eve zu kommunizieren. „Du sagst, du hast keine Emotionen. Aber was ist dann dieses funkeln in den Augen, immer wenn du Poru-Cookies siehst?“ Eve funkelte ihn an. „Du hast Poru-Cookies?“ „Ähm… Nein? Das war nur eine Frage…“ verwirrt sah Chung sie an. „Aber dieses funkeln meinte ich. Als würdest du dich freuen.“ Eve legte wieder ihre typische Miene auf und sah zum Fenster. „Du irrst…“ sagte sie monoton. Frustriert ließ Chung den Kopf hängen. Um das Thema zu wechseln, sprach er Raven an. „Du sag mal, weißt du wie lange sich Aisha noch in ihrem Zimmer verbarrikadieren will?“ der Angesprochene zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder einigen Unterlagen. Chung zog eine Schnute. Niemand wollte mit ihm reden. Also entschloss er sich, zu Aisha zu gehen um sie auf andere Gedanken zu bringen. Leise klopfte er an. „Aisha? Darf ich reinkommen? Ich bin es, Chung…“ sagte er, bevor er langsam die Tür aufmachte um rein zu spähen. Als er niemanden entdecke machte er die Tür ganz auf. „Aisha?“ Besorgt macht er das Licht an. Das Fenster war offen, das Bett unordentlich. Er ging zum Fenster und schloss es, als ihm ein Zettel auf dem Schreibtisch davor auffiel. Mit einem Stirnrunzeln las er ihn sich durch. Als er durch war, nahm er das Serum und den Brief und ging runter zu den anderen. „Elsword!“ Der Angesprochene zuckte zusammen, war er doch erst vor 5 Minuten rein gekommen und hatte anscheinend schon wieder etwas verbrochen. Wortlos knallte Chung ihm den Brief auf den Tisch und hielt ihm das kleine Fläschchen vor das Gesicht. Argwöhnisch betrachtete Elsword das Fläschchen. „Und was soll das sein?“ „Ließ den Brief! Laut.“ Sagte Chung bestimmend. Elsword nahm den Zettel in die Hand und begann laut vorzulesen.   Lieber Elsword, Ich hoffe du liest diesen Brief als erstes. Ich bin auf eine kleine Reise gegangen, um meinen Gedanken etwas Klarheit zu schaffen. Es ging die letzten Tage so drunter und drüber. Ich hatte mir sehr gewünscht das Feuerwerk mit dir anzusehen. Leider ist alles aus dem Ruder gelaufen und ich weiß nicht mehr mit umzugehen. Und bevor ich jemanden verletze, den ich wirklich liebe, gehe ich. In dem Fläschchen ist ein Serum, dass ich für dich herstellen ließ. Reibe es auf dein Schwert und es wird verhärtet, somit wird die Chance geringer, dass es zerbricht. Ich hoffe auch, dass du das Armband nicht weg wirfst, ich habe es mit allen Kräften für dich zusammengesetzt. Ich hoffe wir sehen uns wieder, wann ich wieder komme, weiß ich nicht. Grüß die anderen von mir.   In Liebe, Aisha   „Sie geht wegen mir…“ sagte er leise, als er den Brief zurück auf den Tisch legte. Rena sah ihn besorgt an. „Mach dir keine Gedanken Els… Jeder braucht mal ein wenig Abstand, sie kommt bestimmt zurück.“ Sie versuchte zu lächeln, doch auch sie verspürte ein ungutes Gefühl. Hilfesuchend sah sie Raven an, doch der hatte sich dem Fenster zu gedreht und schien nachzudenken. Aggressiv schlug Chung auf den Tisch. „Es ist mir egal, was ihr tut, aber ich werde sie suchen gehen!“ rief er laut in den Raum. Doch als er sich umdrehte um zu gehen, hielt ihn wer fest. Eve sah ihn eindringlich an. „Das wirst du nicht. Es ist ihre Entscheidung und wir haben uns da nicht einzumischen.“ Sagte sie ernst. Chung sah frustriert zu Boden und riss sich los. „Das ist alles deine Schuld Elsword, dein Idiotisches benehmen…“ flüsterte er, als er die Treppe zum oberen Stockwerk nahm und verschwand. Alle übrigen, bis auf Raven, sahen Elsword an. „Was wollt ihr? Als ob ich nun noch irgendetwas ändern könnte!“ rief er aufgebracht und ging ebenfalls in den ersten Stock zu seinem Schlafgemach. Die restlichen verblieben noch eine Weile, wo sie waren. Langsam drehte sich Raven zu den anderen um. „Es ist meine Schuld… Das was sie schrieb, habe ich ihr gesagt. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich unter Kontrolle halten muss, sonst verletzt sie noch jemanden den sie liebt. Ich habe ihr gesagt das sie Klarheit braucht.“ Sagte er bedrückt und starrte auf den Brief, der noch immer auf dem Tisch lag. Rena atmete erleichtert aus. „Wenn du es warst, dann wird sie nichts dummes anstellen. Dafür bist du ihr zu wichtig, als das sie deine Worte auf die leichte Schulter nimmt und einfach wegrennt. Da muss mehr hinter stecken. Ich vertraue ihr und warte.“ Erklärte sie und stand auf. „Ich werde nun auch zu Bett gehen. Ihr solltet das auch machen. Wenn irgendetwas passiert, wird sie uns kontaktieren. Dessen bin ich mir sicher.“ Sagte sie an Raven gewandt und ging nun ebenfalls in den ersten Stock. „Raven?“ fragte Eve und holte ihn somit aus seinen Gedanken. „Wenn du es warst, dann solltest du sie suchen gehen und nicht Elsword. So sehe ich das. Es ist deine Schuld und nur du kannst es wieder gerade biegen. Elsword kann man nicht helfen. Er muss sich selber klar werden, was er gemacht hat und wie er Sachen ändern kann.“ Sagte sie und man hörte einen Hauch Sorge aus ihrer Stimme heraus. Raven senkte wieder den Kopf und nickte leicht. Eve legte ihm noch einmal die Hand auf die Schulter und sah ihn an, bevor sie ebenfalls in ihr Zimmer ging. Raven hingegen blieb noch eine Weile im Wohnzimmer. War er sich selber momentan nicht sehr sicher, was er empfand. Kapitel 6: ----------- Nachdenklich saß Raven noch eine Weile da. Sollte er ihr wirklich hinterher laufen? Was würde das für einen Eindruck machen? Er seufzte und stand auf. Das Beste war, sie einfach erst mal machen zu lassen. Sie war schließlich alt genug. Als er sich umzog und ins Bett ging sah er neben sich. Er hätte nun nichts dagegen, würde eine kleine schwarze Katze neben ihm legen. Etwas traurig schloss er die Augen und versuchte zu schlafen. Aisha streifte durch die Nacht weiter. Ryuu sah zum Himmel. „Du, sag mal. Willst du mal mit mir in die Dämonenwelt?“ frug sie und Aisha machte halt. „Bitte wie?“ Verwirrt nahm Aisha ihre Fledermaus vom Kopf und hielt sie im Arm um sie ansehen zu können. „Naja, du bist doch unsere Prinzessin. Natürlich kannst du dann auch in unsere Welt. Zwar noch nicht lange, da dein Körper unsere Verhältnisse nicht gewohnt ist, aber je öfter du da bist, desto länger kannst du bleiben.“ Erklärte sie und lächelte Aisha an. Nachdenklich sah Aisha in den Himmel. Aber was mache ich dann dort? Laufe ich dann nicht weg von dieser Welt? Flüchte ich dann nicht vor meinen Problemen? Aber…tue ich das nicht jetzt auch schon? Sie seufzte und sah wieder auf den Boden. „Ich weiß nicht…“ Ryuu legte den Kopf schief. „Du weißt schon, dass ich alle deine Gedanken hören kann?“ Aisha sah überrascht hoch. „Aha? Warum denn das?“ Ryuu grinste. „Na, durch unseren Pakt. Wir beide sind verbunden, mit allem was wir haben. Was denkst du, warum du Seelenprinzessin heißt. Du kannst mächtige Seelen übernehmen und sie zu deinem Eigen machen.“ Das kann ich? Erstaunt sah Aisha ihre Hände an. Niemals hätte sie gedacht so mächtig werden zu können. „Gut, gehen wir in die Dämonenwelt und trainieren!“ sagte sie und lächelte mit neuem Elan. Ryuu nickte und erschuf einen Bannkreis unter ihnen. Wenige Augenblicke später fanden sie sich in der Dämonenwelt wieder.  Aisha sah sich neugierig um. Vor ihr stand eine riesige Kathedrale und davor zog sich eine Straße bis zum Horizont, sonst waren nur vereinzelte Bäume zu sehen. „Wo sind wir hier? Es ist so leer.“ Ryuu flatterte vor ihr her und verwandelte sich in ihre menschliche Form. Aisha war überrascht, dass Ryuu so etwas konnte. Nun stand vor ihr keine Fledermaus mehr, sondern eine junge Dame mit großen Brüsten, kleinen Fledermausflügeln und schwarzen Haaren. Mit ihren schwarzen Augen sah sie Aisha lächelnd an. „Willkommen in ihrem Reich, werte Prinzessin.“ Sagte sie und verbeugte sich. Aisha hatte den Mund offen. Das ihre Fledermaus so heiß war, hätte sie nicht gedacht. Nur mit Strapsen, einem Minirock und Korsage bekleidet ging sie zur großen Flügeltür. Diese öffnete automatisch und Aisha ging ihr langsam staunend nach. „Ryuu… Was ist das hier?“ frug sie und Ryuu grinste noch mehr. „Dein zu Hause in dieser Welt.“ Aishas Augen weiteten sich. „Bitte was?“ Neben Ryuu erschien eine weitere Person mit Fledermausflügen. „Meine Prinzessin.“ Sagte er und verbeugte sich. Aisha legte den Kopf schief. „Und sie sind?“ Ryuu kicherte. „Das ist Zaki. Mein Bruder. Und dein zweiter Diener. Auch ihn könnt ihr rufen, nur habt ihr es noch nie getan.“ Aishas Mund stand schon wieder offen. Sie hatte zwei Diener der Dämonenwelt?! Erstaunt nahm sie die Hand nach oben und wank Zaki zu. „Hi.“ Mehr brachte sie nicht raus und ging schnell Ryuu hinterher, die im Begriff war zu verschwinden. „Das hier ist die Bibliothek. Ich hoffe sie gefällt dir. Hier sind alle möglichen Zauberbücher der Dämonenwelt archiviert. Ebenso Bücher der Alchemie oder der Waffenherstellung.“ Erklärte sie und führte Aisha in den Raum rein. Diese kam einfach nicht aus dem Staunen raus. Das alles sollte ihr gehören… Sie ging zu einem der Regale und strich ein paar Büchern über den Buchrücken. Sie seufzte und drehte sich zu Ryuu um. „Zeig mir sie Stadt.“ Sagte sie und ging wieder aus der Tür. Verwundert sah Ryuu ihr nach. Was war das denn nun? Aber wie sie nun einmal war, dackelte sie brav hinterher. Vor der Flügeltür stand schon Zaki und hielt Aisha einen schwarzen Kapuzenmantel hin. „Es ist kalt draußen, Prinzessin.“ Sagte er und sie nahm den Mantel dankend an. „Wie lange dauert es bis in die Stadt?“ frug sie und ging nach draußen, wo schon eine Kutsche auf sie wartete. Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch. „Eine Kutsche?“ „Aber ja. Der Weg ist lang Prinzessin. Wir brauchen mit der Kutsche circa 20 Minuten.“ Erklärte Zaki und öffnete eine Tür und wartete auf Aisha, dass sie sich reinsetzte. Zögerlich folgte sie seiner stummen Bitte und stieg ein, hinter ihr gleich Ryuu, die es sich bequem machte. „Brauchst du keinen Mantel?“ frug Aisha sie, da sie immer noch in ihrem Knappen Outfit rumlief. „Nein, ich bin an das Klima hier gewöhnt.“ Sagte sie grinsend und streckte sich. Zaki übernahm die Rolle des Kutschers und fuhr los. Vorne dran waren nicht wie gewohnt zwei Pferde, sondern zwei Cokaktril. Die Fahrt war holprig und Aisha sah die ganze Zeit aus dem Fenster um etwas mehr von der Gegend zu sehen. Hauptsächlich war dort ödes, staubiges Land mit vereinzelten Bäumen. Selten waren volle Büsche zu sehen und der Himmel hatte auch die ganze Zeit über ein dichtes Grau. Sie wurde traurig. Dies sollte ihr Reich sein… Aber es war sehr trist und einsam. Nach einiger Zeit taten sich ein paar Gebäude auf. Viele mit Strohdächern und nur selten welche mit Dachziegeln. An einem Stall blieb die Kutsche stehen. Zaki hielt Aisha die Tür auf und bat sie auszutreten. Sie ging der Bitte nach und sah sich um. Anscheinend waren sie am Stadteingang. Sie sah zum Straßeneingang, der sehr staubig und überfüllt mit komischen Sachen war. Ryuu legte eine Hand auf ihre Schulter. „Willkommen in Eshradár. Die Hauptstadt unserer Welt. Dies ist der Eingang zur Marktstraße. Komm, schauen wir uns um. Zaki kümmert sich um die Kutsche und kommt dann nach.“ Aisha nickte nur und wurde schon von Ryuu mit gezogen. Um sich herum sah sie verschiedene Vargos und vereinzelte Sukkubus und Incubuse. „Hier sind wir im Alchemieviertel. Alles was dein Alchimieherz begehrt, findest du hier. Sei es Spinnenwurz, Seidendistel, Pilzmulch oder Sternenkraut.“ Während sie auszählte sah Aisha sich auf den Tischen um. Manche boten auch Tinkturen an, wo sie aber nicht verstand für was es gut war. „Ryuu? Was für eine Sprache ist das?“ frug sie und hielt ihrer Fledermaus eine pinke Flasche hin. „Achja, du kannst unsere Sprache noch nicht lesen… Gut, dann brauchst du wohl mal Nachhilfe in der nächsten Zeit. Das ist ein Liebestrank. Von der verbotenen Alchemiekunst.“ Erklärte sie und stand weiter neben Aisha. Diese stellte die Flasche zögernd zurück. Es wäre das perfekte für sie und Elsword. Aber sie wollte seine Liebe nicht erzwingen, sondern ehrlich gewinnen. Der Vargo von dem Stand sah sie gutachtend an. „Dhu bist ess.“ Zischte er und Aisha sah ihn fragend an. Ryuu reagierte schnell und zog Aisha weiter. „Wenn wir hier nun abbiegen kommen wir in die Waffentruhe. Alles was du willst, kriegst du hier. Du kannst sogar deine Sense hier optimieren, wenn du magst.“ Versuchte sie davon abzulenken, dass sie mit ihr flüchtete. Als Zaki auf einmal vor ihr stand, hielt sie abrupt an. „Tut mir Leid, dass ihr auf mich warten musstet.“ Sagte er und hielt Aisha den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte.  Aisha war immer erstaunter, doch hatte sie das Gefühl das ihre Kraft sie verließ. Sie bat Zaki zur nächsten Bank zu gehen, damit sie sich setzen konnte. Sie atmete tief durch und sah in den Wolkenverschleierten Himmel. Ryuu sah sie besorgt an. „Dein Körper hält die Verhältnisse hier nicht mehr aus. Du hast dein Limit erreicht.“ Sagte sie und sah zu Zaki. Dieser nickte und nahm Aisha auf die Arme. „Sie haben länger durchgehalten, als wir gedacht haben Prinzessin. Ich bin stolz ihr Diener zu sein.“ Sagte er und Ryuu zog den Bannkreis unter ihnen. Einen Augenschlag später war Aisha wieder in Elios. Zaki hatte sie immer noch auf seinen Armen und ging den Weg weiter, wo Ryuu und Aisha in die Dämonenwelt getreten sind. Sie lehnte sich an seine Brust und sah ihn an. Er hatte einen ernsten Blick nach vorne und es schien, als würde ihn nichts aus der Bahn werfen. Er hatte wie Ryuu schwarze Haare, doch waren seine kurz geschnitten und verwuschelt. Ein wenig vom Pony hing ihm im Gesicht und verdeckten einen kleinen Teil seiner roten Augen. Er Unterschied sich am meisten von seiner Schwester dadurch, dass er einen Anzug trug, fast wie ein Butler. Sein Blick glitt zu ihr runter. „Alles in Ordnung, Prinzessin?“ Sie wurde ein wenig rot um die Nase und nickte. Er blinzelte kurz und sah wieder nach vorne. Ryuu verwandelte sich wieder in eine Fledermaus und flog zu Aisha. Diese fing sie auf und knuddelte sie. „Du sag mal, wo willst du nun eigentlich hin?“ frug Ryuu und genoss es geknuddelt zu werden. „Erst einmal nur zum Feldlager. Dort spreche ich mit Vanessa und hoffe sie kann mich weiter zu Penentio bringen. Ich bin am Überlegen den roten Söldnerrittern beizutreten. Oder zumindest von ihnen trainiert zu werden.“ Sagte sie und Zaki nickte. „Gut, dann bringe ich euch dorthin, Prinzessin.“ „Du willst mich den ganzen Weg tragen?“ Zaki sah zu ihr runter. „Mögt ihr das nicht?“ Aisha wurde wieder etwas rot um die Nase. „Ich – ich dachte nur, dass ich dir vielleicht zu schwer werde.“ Daraufhin grinste Zaki und schüttelte den Kopf. „Niemals Prinzessin.“ Ryuu kugelte sich etwas vor kichern. Sie wusste wie ihr Bruder auf Aisha wirkte. So schnell vergaß man also den Rotschopf… Besagter Rotschopf setzte sich gerade verschlafen auf. Er rieb sich die Augen und sah auf die Uhr. Vier Uhr morgens… Er seufzte und streckte sich. Sein Blick viel auf das Armband, dass Aisha ihm gemacht hatte. Er nahm es in die Hand und legte es sich um. Es stand ihm eigentlich wirklich gut und bei Blockangriffen würde es einen sehr guten Effekt haben. Er seufzte noch einmal und stand letztlich auf um sich anzuziehen. Einschlafen würde er eh nicht noch mal. Angezogen ging er runter in die Küche und war erstaunt, als er dort Eve vorfand. Diese sah ihn an und legte den Kopf schief. „Elsword, guten Morgen.“ Sagte sie und trank ihren Tee weiter. „Guten Morgen? Wieso bist du schon wach?“ frug Elsword und ging zum Wasserkocher. „Die gleiche Frage könnte ich dir stellen. Ich bin immer um diese Uhrzeit wach, da es dann schön ruhig im Haus ist.“ Sagte sie und stellte ihre Tasse ab. Elsword nahm zwei Teebeutel, packte einen in seine Tasse und einen in die nun leere von Eve. Diese sah auf und nickte dankend, als er das Wasser eingoss. Ihr Blick glitt zu seinem Handgelenk. „Du trägst es also. Was ist mit dem Serum? Hast du es schon auf dein Schwert gerieben?“ Elsword nickte und setzte sich ihr gegenüber hin. „Ich habe einen Auftrag angenommen und muss zum Altera Core. Möchtest du mich begleiten?“ frug sie und trank aus ihrer Tasse. „Ja, warum nicht.“ Antwortete er nur und machte sich darüber Gedanken, dass er bei der Mission auch gleichzeitig Aisha suchen kann. Ihm entging es dabei, dass Eve genau das bezweckt hatte. Immerhin war sie ja im Core zu Hause und war sich sicher, dass Aisha diesen Weg eingeschlagen hat. Doch rechnete sie auch damit, dass Raven nicht mehr lange warten wird, um sich ebenfalls auf die Suche zu machen. Innerlich grinste sie. Das würde noch ein spannendes Spiel werden.   Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Eve stand auf und stellte die leeren Tassen in die Spüle. „Dann pack deine Sachen, damit wir gleich los können. Wir sollten keine Zeit vergeuden, immerhin willst du Aisha ja schnell finden.“ Sagte sie und ging dann mit dem Rotschopf im Schlepptau wieder hoch zu den Zimmern. Elsword sah sich in seinem Zimmer um. //Was soll ich denn nun machen… Wenn ich mit Eve am Core bin… Vielleicht kann sie ja mit ihren Sensoren dort Aisha orten…// kam es ihm durch den Kopf und schnallte sein Schwert an die Hüfte, bevor er einen Beutel nahm, der immer vorbereitet war, falls mal eine Mission kurzfristig anstehen. Er warf ihn sich über die Schulter und ging wieder nach unten, um vor der Haustür von Eve erwartet zu werden. „Da bist du ja, hat ja lange genug gedauert.“ Sagte diese nur und öffnete die Tür, um vor zu gehen. Elsword seufzte nur und freute sich jetzt schon auf den Spass, den er mit der Nasod haben würde. Von der zugehenden Tür wurde Raven wach. Irritiert sah er sich um und stellte dann fest, das seine noch zu war und auch sein Zimmer unberührt war. Also musste es was anderes gewesen sein. Neugierig wie er war, ging er raus und sah aus dem Flur Fenster in Richtung Wald von Elder. Dort sah er gerade Eve und Elsword weggehen. //Was haben die denn vor um so eine Uhrzeit?// Misstrauisch zog er sich schnell an und warf seinen weißen Mantel über, um den beiden Ausreißern zu folgen.  Sein Schwert hatte er wie immer in der Hand, er ließ es ungern an der Hüfte baumeln, da es beim laufen stören konnte. Leise wie er sein konnte, folgte er ihnen und versteckte sich immer im Schatten der Bäume, damit auch Eve ihn nicht wahrnehmen konnte. Er brauchte auch nicht lange um in Hörweite zu kommen. „Sag Elsword, warum genau willst du Aisha finden?“ frug Eve und klang sogar einigermaßen interessiert. Elsword dagegen verzog das Gesicht. „So genau weiß ich das gar nicht… Es ist… Einfach so ein Gefühl, weißt du…“ Eve legte den Kopf schief. „Nein, ich weiß nicht.“ Sagte sie nur dazu und sah den Rothaarigen weiterhin an. //Oh man… Wie soll man das einer Nasod sowas bloß erklären. Hätte ich nicht einfach den Mund halten können…// verfluchte sich Elsword und fasste sich an den Kopf. „Also… Man… Es ist halt einfach so!“ sagte er etwas lauter und erhöhte sein Tempo, um etwas Abstand von der Nasod zu bekommen. Diese sah ihm nur hinterher und schüttelte den Kopf. „Menschen…“ sagte sie zu sich selber und sah dann in die Richtung, wo Raven sich hinter einem Baum versteckte. Raven sah ihren Blick und ging noch ein wenig mehr in die Schatten der Bäume. Doch als sie ihn wissentlich anlächelte, wusste er, dass er ertappt war. Doch anstatt ihn zur Rede zu stellen, ging sie einfach weiter Elsword hinterher.  Verwirrt sah Raven zu Boden. //Wieso sagt sie nichts? Vielleicht will sie nicht, dass Elsword weiß, dass ich ihnen gefolgt bin. Ich denke es wäre auch besser, wenn ich zurückgehe. Er sollte Aisha doch finden und nicht ich…// Er seufzte nur, auch weil er wusste, dass sein Herz ihm ebenfalls sagte, dass er Aisha suchen wollte. Er machte sich wirkliche Sorgen um sie und hatte Angst, dass sie sich in unnötige Gefahr begibt. Also beschloss er, sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Aisha hingegen begab sich gar nicht in Gefahr, sondern ließ sich weiterhin von Zaki tragen. Ryuu war inzwischen eingeschlafen und am Horizont ging langsam die Sonne auf. Verträumt lehnte sich Aisha an Zakis Brust und sah ihn weiterhin an. Sie konnte ihre Augen einfach nicht von ihm abwenden. Dieser sah nun wieder zu ihr und lächelte leicht. „Sie können ruhig die Augen zu machen und schlafen, Prinzessin.“ sagte er nur und Aisha wurde wieder rot um die Nase. Verlegen sah sie zur schlafenden Ryuu in ihren Armen. Sie war Müde, keine Frage, doch wollte sie einfach nicht schlafen. Dafür war es viel zu schön. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Zaki abrupt stehen blieb. „Halt! Weist euch aus, sonst lassen wir euch nicht passieren!“ sagte eine ernste Stimme und Aisha sah auf. „Ah! Vanessa!“ rief sie freudig und sprang regelrecht aus Zakis Armen um zu der Ritterin zu laufen. Dieser sah ihr irritiert hinterher und fing seine Schwester auf, die Aisha komplett vergessen und einfach in die Luft geworfen hatte.  Vanessa sah die Magierin fragend an, bevor sie realisierte wer vor ihr stand. „Aisha! Mensch, man erkennt dich ja gar nicht wieder in diesem knappen Outfit!“ sagte Blauhaarige freudig. Aisha wurde bei der Bemerkung wieder rot. „Ja… Ich wollte mal was neues ausprobieren…“ sagte sie kleinlaut und sah dann zu Zaki, der sich inzwischen neben sie gestellt hatte. „Schön sie kennen zu lernen, ich bin Zaki, Aishas Partner.“ Stellte er sich vor und verbeugte sich leicht. Aisha bekam noch ein wenig mehr Farbe um die Nase. //Mein Partner…?// Doch Vanessa grinste nur. „Soso, das ist ja schön. Los, kommt doch mit.“ Sagte sie dann und führte sie zu einem Lagerfeuer in der Mitte des Feldlagers.  Aisha folgte ihr und sah sich im Lager um. Viele Verletzte lagen hier und dort. „Sag, ist in Belder immer noch Krieg?“ frug sie und setzte sich zu Vanessa auf einen Baumstamm. Ihr Blick verfinsterte sich und sie nickte. „Seit einigen Wochen warten wir auf die Verstärkung. Doch so langsam habe ich das Gefühl, dass unser Bote nie in Hamel angekommen ist.“ Erklärte sie und ihr Griff um ihre Axt verstärkte sich. Sie richtete ihre Brille und sah Aisha dann ernst an. „Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ Aisha nickte sofort. „Natürlich!“ Vanessa hielt ihr einen Umschlag hin, den sie fragend annahm. „Dies ist nochmals die Anforderung für Verstärkung. Ich weiß, du kannst es schaffen, du bist stark genug. Das hast du schon einmal in Peita bewiesen. Bitte gehe nach Hamel und bring den Brief Penentio. Wir brauchen hier unbedingt Hilfe.“ Aisha stand energisch auf. „Ich werde mich sofort auf den Weg machen! Keine Sorge, es wird alles gut gehen!“ sagte sie bestimmt und umarmte Vanessa noch einmal, bevor sie Zaki am Handgelenk hinter sich her zog, um den dritten Bezirk zu durchstreifen.  „Seid ihr sicher, dass ihr fit genug seid, Prinzessin?“ frug Zaki und sah seine Herrin misstrauisch an. Aisha grinste nur und zog ihn einfach weiter. Als Zaki sicher war, keine Antwort zu bekommen, zog er seine Prinzessin zu sich und hob sie geschickt wieder auf seine Arme. „Uwaaaah! Zaki, was ist jetzt wieder los?“ Erschrocken sah sie den Fledermausjungen an. „So könnt ihr euch noch ein wenig ausruhen, bevor ein Kampf startet.“ Sagte er ruhig und drückte sie an sich. Aisha wurde wieder etwas rot, als sie den Herzschlag ihres Dieners hörte und seufzte dann ein wenig aufgebracht. Fragend sah Zaki auf sie hinab. „Ist alles in Ordnung, Prinzessin?“ Aisha lachte daraufhin nur kurz auf. „Jaja, klaaar.“ sagte sie und sah schnell wieder weg. //Man… Wieso macht mich das nur so nervös, wenn er mich trägt…// Ryuu war in der Zwischenzeit wieder aufgetaucht und nistete sich auf Aishas Brust ein. //Du hast mich ganz schön erschreckt, als du mich plötzlich weggeworfen hast.// sprach sie Aisha gedanklich an. Diese legte den Kopf schief und nahm die Fledermaus in die Hände. //Tschuldige… Du sag mal, wie alt ist Zaki eigentlich?// frug sie und zog eine unschuldige Schnute. Ryuu kicherte etwas und erntete dadurch von Zaki einen fragenden Blick. //Schon ein paar Jahrzehnte. So genau weiß ich das gar nicht mehr.// Daraufhin lachte sie laut los und flog auf Zakis Kopf. „Um was geht es diesmal Ryuu?“ Aisha sah Zaki fragend an. „Du kannst unsere Gedanken nicht hören?“  Zaki wurde so langsam sauer. „Ryuu, hör auf über mich zu reden, wenn ich dabei bin.“ Sagte er ernst, doch Ryuu lachte nur weiter. „Wieso denn reden? Ich rede doch gar nicht, ich denke nur.“ Konterte sie und grinste ihn frech an. Zaki seufzte. „Nein, ich kann eure Gedanken nicht hören. Dieser Pakt besteht nur zwischen dem höher Rangingen Schemen und der Prinzessin.“ Erklärte er und Ryuus grinsen wurde noch ein Stück frecher. „Du bist älter und stehst trotzdem unter ihr? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, so wie du aussiehst…“ sagte Aisha nur und wurde wieder etwas verlegen. Zaki sah fragend zu ihr herunter. „Wie meinst du das ‚So wie ich aussehe‘?“ Aisha zuckte merklich zusammen. „Ähm, äh… Also, weil du halt wie ein Gentleman aussiehst. Reif und erwachsen und…“ Das letzte Wort schluckte sie runter und wurde ein Stück roter im Gesicht. Ryuu lachte auf. „Er und erwachsen? Das ich nicht lache! Der steckt noch in den Windeln!“ rief sie laut und grinste vor sich hin. Zaki ignorierte sie gekonnt, er war sowas schon gewohnt.   Elsword murrte genervt. „Eve! Wir laufen schon seit Stunden! Bist du sicher dass wir richtig gehen?“ frug er entnervt und Eve nickte nur knapp. Sie streckte die Hand aus und zeigte mit einem Finger in Richtung Core. „Dahinten siehst du seine Kuppe. Mach die Augen auf, bevor du meckerst.“ Sagte sie noch hinten dran und ging unbeeindruckt weiter. //Ich glaube irgendwie nicht, dass Eve mir helfen will Aisha zu finden. Ich glaube sie interessiert nur ihre Mission…// „Hör mal Eve, ich schlage einen anderen Weg ein und gehe in Richtung Peita. Ich denke dort habe ich bessere Chancen auf sie zu stoßen.“ Sagte er knapp und ging dann Schnurstracks weg von der Nasod, die ihm leicht verächtlich nachsah. „Menschen…“ sagte sie nur leise und ging dann weiter. Es würde lustig werden, weiter zu beobachten was mit Raven und Elsword geschieht, wenn sie sich begegnen, was zwangsläufig passieren wird. Elsword lief eine Weile. //Bestimmt war sie bei Vanessa… Sie haben sich damals auf Anhieb verstanden…// ging ihm durch den Kopf und streckte sich um die Muskeln etwas zu lockern. Vor ihm war schon die Sonne aufgegangen und tauchte den Himmel in ein angenehmes Orange. „Man ey, nun frage ich mich wieder, warum ich ihr eigentlich hinterher renne!?“ Schlecht gelaunt setzte er seinen Weg fort. Auch Raven wusste nicht genau, warum er sie suchte. Er liebte sie nicht, dürfte er auch gar nicht, immerhin liebt sie Elsword! Der Gedanke stimmte ihn etwas traurig. Er war nun einmal nur der gute Freund und nicht mehr. Und genau deswegen musste er sie suchen. Er musste sichergehen dass sie keinen Unsinn anstellte, so wie sie es sonst immer gern tat. In Peita wurde er fast überrannt und etwas genervt sah er in Vanessas Gesicht. „Ah, tut mir Leid Raven! Ich habe dich glatt übersehen!“ sagte sie und hielt ihm die Hand hin, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Er klopfte seinen Mantel zurecht und legte den Kopf schief. „Schon okay. Warum denn so Gedankenverloren?“ Vanessa zog eine Schnute. „Ach, ich mache mir Sorgen um Aisha. Ich denke das es keine gute Idee war, sie alleine nach Hamel zu schicken um Verstärkung anzufordern. Chloe ist hier eine echte Plage geworden. Auch wenn ihr sie damals verscheucht habt, so ist sie nun wieder da. Und mächtiger als zuvor.“ Ravens Blick wurde ernst. „Welchen Weg hat sie eingeschlagen? Ich werde ihr sofort folgen!“ sagte er bestimmt und Vanessa lächelte daraufhin etwas. „Sie nahm den Weg über den dritten Bezirk. Lange ist sie noch nicht Unterwegs, du solltest noch gute Chancen haben sie zu erwischen.“ Sagte sie und war erleichtert, dass sich Raven der Aufgabe annahm und ihr folgte. Mit ihm an ihrer Seite wusste Vanessa das es gut gehen würde – nicht umsonst war Raven der Trainer ihrer Einheit!   Aisha hatte es satt. Seit gut einer Stunde stritt sich das Geschwisterpaar! Sie sprang von Zakis Armen und streckte sich. //Gott, können die nervig sein.// dachte sie ärgerlich und betrat die Passage des dritten Bezirks. Vor ein paar Wochen war sie hier gewesen um die Unohounds zu jagen, nur für das Armband das sie Elsword gemacht hatte. Sie wusste das die Monster nun eine Leichtigkeit für sie waren. Hinter ihr hörte sie weiterhin wie Ryuu Zaki ankeifte und ihn einen Tunichtgut nannte. „Verschwindet jetzt!“ rief sie erzürnt und Ryuu sah ihre Prinzessin etwas entgeistert an. „Bist du dir sicher?“ „Ja, ihr nervt!“ Ryuu sah sie traurig an, aber nickte und die beiden verschwanden in einer dunklen Wolke. //Endlich Ruhe…// dachte sie sich und ging langsam weiter. Hier fing das feindliche Gebiet an. Ravens Lunge schmerzte bereits, so schnell rannte er. Auch wenn sie stark war, so wusste er auch das sie unachtsam sein konnte. Er ließ die Straße des Reichtums hinter sich und passierte das Tor des dritten Bezirks. Er blieb stehen und schnappte erst einmal nach Luft, bevor er dann langsamer weiter ging, um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Während Raven sich still verhielt, war Aisha nicht ganz so leise. Sie sprang einen Absatz hinunter und kam anders auf als gewollt und fluchte laut. Doch dieser Fluch ihrerseits löste eine Kettenreaktion aus. Ein Späher hatte sie entdeckt und rief laut nach Verstärkung, die auch nicht lange brauchte. Von den oberen Dächern sprangen Vargos herunter mit Speeren bewaffnet. „Mist!“ sagte sie lauter und parierte  einen Speerschlag. Durch die drei Vargos vor ihr, vergaß sie die zwei Dunkelelfen hinter ihr. „Aisha!“ rief eine bekannte Stimme und riss sie auf den Boden, bevor der Pfeil sie erreichen konnte. Zielsicher entzweite er den Angreifer und die Vargos wichen etwas zurück. „Raven!“ sagte Aisha erstaunt und gleichzeitig glücklich. „Wir reden gleich.“ Sagte dieser nur und griff dann weiter an. Aisha nickte nur und beschwor ihr Todesfeld. Mit Ravens Schwert war es nun eine Leichtigkeit die Feinde zu besiegen und sich vom Geschehen zu entfernen, um dann an einem sicheren Platz Zuflucht zu finden. Erleichtert fiel Aisha dem älteren in die Arme. „A-alles okay, Aisha?“ frug Raven und wurde leicht rot um die Nase. Aisha kuschelte sich noch ein wenig mehr an ihn und nickte. „Ich bin froh, dass du da bist…“ sagte sie leise… Kapitel 8: ----------- Elsword hatte ein ungutes Gefühl, als er durch Peita marschierte. Er wusste etwas war passiert das nicht gut für ihn war. //Man ey! Ich mache mir echt zu viele Sorgen!// schallte er sich in Gedanken und ging schnellen Schrittes weiter. Aisha seufzte nochmals, als sie von Raven abließ. „Tut mir Leid… Ich bin nur so froh, dass du hier bist. Alleine sein ist gar nicht so einfach.“ Sie sah ihn leicht traurig an. Natürlich hatte sie Ryuu und Zaki, aber das war doch etwas anderes. Raven streichelte ihr über den Kopf. „Mach dir keine Gedanken. Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht und mache mir immer noch Vorwürfe, dass du wegen meinen Worten gegangen bist.“ Perplex sah Aisha ihn an. //Seine Worte?// Angestrengt dachte sie nach. //Stimmt… Als ich wieder aufgewacht bin…// „Das habe ich schon vollkommen vergessen…“ sagte sie ehrlich und sah doch etwas schuldbewusst auf den Boden. „Du hast mich damit zum nachdenken gebracht, das ist wohl wahr… Doch deswegen bin ich nicht gegangen.“ Sie lächelte leicht und versuchte so Ravens Sorgen zu verwischen. Doch dieser sah sie nur weiterhin besorgt an. Kopfschüttelnd zog er sie wieder in seiner Arme und hielt sie fest. „Du bist echt ein Sorgenkind…“ flüsterte er. Rot um die Nase nickte sie leicht. „Ich weiß…“ nuschelte sie nur. Elsword rannte so schnell er konnte. Er war sauer und hatte keine Lust mehr. Wie lange war er nun schon Unterwegs? Und Eve hatte auch nichts gebracht. Erzürnt schlug er sein Schwert in den Boden und entfachte eine Druckwelle, als sich ihm Vargos näherten. Eve konnte über dieses Verhalten keinen Schluss ziehen. Sie war Elsword heimlich gefolgt und hatte ein paar Schnitter mitgenommen, zur Ablenkung, falls sie entdeckt wurde. Doch das würde ihr ja nicht passieren. Sie sah sich um und nahm dann eine bekannte Aura war. Schnell hatte sie ihre Sensoren ausgeschickt und machte Raven aus, der mit Aisha im Arm da lag. Verwirrt legte sie den Kopf schief. Sie wusste wirklich nicht, was das bedeuten sollte. Sie schickte ihre Schnitter los um Elsword in die richtige Richtung zu lotsen. Dieser war so in Rage, dass er gar nicht bemerkte gegen war er eigentlich kämpfte. Aisha richtete sich durch den Krach auf und sah sich um. „Hier ist jemand…“ sagte sie leise und stellte sich kampfbereit hin. Ohne ein Wort erschien Zaki neben ihr. Sauer sah sie ihn an. „Ich habe dich nicht gerufen.“ Schuldbewusst senkte die Fledermaus den Kopf. „Ich weiß, verzeiht Prinzessin. Doch ich spüre eure Angst und muss sie beschützen.“ Sagte er leise. Aishas Kopf wurde purpurrot. „Ich habe gar keine angst!“ sagte sie etwas lauter. Raven hatte sich ebenfalls aufgerichtet und sein Schwert kampfbereit. Doch Seelenruhig wie er war strich er Aisha durch die Haare. „Keine Sorge, wir sind doch ein eingespieltes Team.“ Sagte er und lächelte sie an, wodurch Aisha gefühlt noch roter wurde. In dem Moment kam ein Schrei auf und alle drehten sich um, in die Richtung von wo der Schrei kam. Ein aufgebrachter Elsword hatte gerade einem Vargo den Kopf abgeschlagen. Mit Blut bespritzt und außer Atem sah er zu seinen Freunden. Aisha die knallrot da stand und Raven der ihre den Kopf streichelte. Ebenso ein weiterer Mann in schwarzem Anzug, der sich verteidigend vor sie stellte. „Aisha…?“ frug er etwas fassungslos. „Els… Was machst du denn hier?“ frug sie verwirrt und ging einen Schritt auf den rothaarigen zu. Elsword wurde wieder sauer. „Was ich hier mache?! Ich habe mir verdammte Sorgen um dich gemacht und bin dir den ganzen Weg hinterher gelaufen, nur um dich zu finden!“ schrie er ihr entgegen. „Doch anscheinend bin ich ja egal. Du hast ja Raven! Und wer bitte ist dieser Schnösel im Anzug?!“ Elsword war aufgebracht und umfasste sein Schwert fester. Raven wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch kam ihm Zaki zuvor. „Wer denkst du bist du, dass du so mit meiner Prinzessin reden darfst?“ frug er herablassend. „Ich bin Zaki, ihr Beschützer und treuer Ergebener. Niemals werde ich es zulassen, dass jemand wie du ihr zu Nahe kommt!“ sagte er bestimmend. Elsword fiel fast die Kinnlade runter. „Bitte was? Wer ich bin? Ich bin Elsword, verdammt! Ihr bester Freund und Gefährte und-“ Bei dem letzten ‚Und‘ hielt er inne. Was wollte er noch sagen? Ihr Freund? Schnell schüttelte er den Kopf. Doch konnte er den Gedanken nicht abwimmeln. „Und was, Elsword?“ frug Aisha ihn und sah ihn verletzt an. Vielleicht hatte sie sich ja immer in ihm getäuscht und er liebte sie doch? Ihr Herz schmerzte wieder bei dem Gedanken. „Ja, genau Elsword. Und was?“ stichelte nun auch Raven und sah ihn ernst an. Elsword biss die Zähne zusammen. „Was mischt du dich da eigentlich ein Raven?! Du bist auch so scheinheilig geworden! Erst mir erzählen, dass ich mir Gedanken machen soll und mir Schuldgefühle einreden und dann selber ihr hinterher laufen? Hast du mich etwa damals angelogen, als ich dich gefragt habe, ob du mehr für sie empfindest?“ Hielt Elsword Raven vor und krallte sich regelrecht in sein Schwert. Aisha drehte sich zu Raven um. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. //Er hatte ihm Schuldgefühle eingeredet? Aber ich dachte er hätte welche?// Sie wusste nicht mehr wirklich weiter und ging ein paar Schritte Rückwärts. Zaki bemerkte ihren Umschwung und stellte sich wieder beschützend vor sie. „Könntet ihr das bitte woanders klären? Dies ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort dafür.“ Sagte er kühl und sah die beiden Männer nacheinander an. Raven senkte den Kopf. „Er hat Recht, Elsword. Lass uns das woanders klären und nicht im feindlichen Gebiet.“ Der Rothaarige dachte gar nicht daran und hob sein Schwert. „Wir klären das jetzt und hier.“ Rief er Raven zu und sah Zaki sauer an. „Und du! Warum mischt du dich da eigentlich ein?“ Zaki sah Elsword abwertend an. „Weil sie meine Prinzessin ist und ich sie vor allem beschützen werde.“ Sagte er nur und zog seine Dolche. Eve begutachtete alles von oben und machte sich Notizen. Das Verhalten der Männer war wirklich merkwürdig und zu interessant. Gerade als es drohte zu eskalieren, sprang sie aus ihrem Versteckt herunter und landete genau in der Mitte der Männer. „Das reicht nun.“ Sagte sie bestimmend und sah die Männer der Reihe nach an. Aisha fühlte sich mittlerweile einfach nur übergangen und das Eve sich nun auch noch einmischte, machte es nicht besser. „Ihr kommt nun alle mit mir zum Core. Dort unterziehe ich euch einigen Gesprächen.“ Sagte sie im Befehlston und Raven sah sie perplex an. „Bitte?“ „Warum das denn?“ mischte sich nun Elsword ein, verstand er das einfach nicht. „Ich sehe keinen Grund darin sie zu begleiten Miss.“ Sagte Zaki nur und drehte sich um, was ein Fehler war. Sie ließ ihre Eisensplitter erschienen, die Zaki an die Kehle gingen. „Du bleibst hier. Und ihr folgt mir nun.“ Sagte sie bestimmt und ging vor. Alle sahen ihr etwas misstrauisch nach, doch folgten. Nur Aisha blieb stehen, wo sie war. //Tze! Sollen sie doch wieder abhauen!// sagte sie gedanklich und drehte sich um. Immerhin war ihr Ziel Hamel und nicht der Core. „Aisha, du kommst auch mit.“ Kam es von hinten. „Ich bin nicht deine Dienerin und gehorche dir, wie du das möchtest.“ Sagte Aisha ernst und drehte sich wieder zu Eve um. Diese legte wieder den Kopf schief. „Euer Verhalten ist wirklich unnötig und merkwürdig.“ Sagte sie nur und tippte wieder etwas in ihren Astralen Computer. Zaki sah seine Prinzessin an. Er wusste nicht was er nun tun sollte. Beide Frauen waren ihm leicht unheimlich, doch Aisha war seine Meisterin. Diese sah ihn nun erst an. „Und du verschwindest jetzt!“ sagte sie lauter und machte eine Handbewegung. Zaki wurde langsam durchsichtig und verschwand letztlich. Elsword sah noch etwas verwirrt auf die Stelle wo der Diener gestanden hatte. „Ähm… Wo ist der denn nun hin?!“ frug er aufgebracht und auch Raven verstand nicht alles, doch ahnte er nun was Zaki wirklich war. Immerhin war er eben auch einfach so aufgetaucht. Eve sah Aisha nun wieder in die Augen. „Ich wollte mit ihm noch reden.“ Sagte sie monoton. „Und ich will heute noch nach Hamel.“ Hielt Aisha dagegen und drehte sich wieder um. Als sie ein paar Schritte gegangen war erschienen vor ihr Eves Nasod-Speere die ihre den Weg abschnitten. „Und du willst alleine gehen? Du bist zu schwach dafür.“ Sagte Eve herablassend. Wütend ballte Aisha die Hände. „Ich kann dir gerne zeigen, dass ich stärker bin!“ rief sie und lies in der Drehung eine Schwerkraftkugel auf Eve los, doch diese wich gekonnt aus. „Du willst wirklich gegen mich kämpfen?“ Eve verstand dieses Mädchen nicht. Wieso war sie nur so sauer? Anstatt zu antworten holte Aisha zum nächsten Schlag aus. Elsword verstand nicht, hatte aber auch nicht viel Zeit nachzudenken, da er ins Schussgebiet kam und schnell irgendwo rauf kletterte, um Schutz zu suchen. Neben ihm hatte sich Raven hingestellt und musterte Aisha ernst. Diese schien anscheinend wirklich ernst zu machen und setzte Eve gut zu. Doch Eve konterte nicht wie gedachte, sondern verteidigte sich nur. „Nimm mich ernst, verdammt!“ schrie Aisha der Nasod entgegen und entfesselte einen Machtstrom. Sie rief einen Höllensturz herbei, dem Eve nur knapp auswich und setzte dann mit einer Plasmaschneide nach. Nun hielt sich Eve auch nicht mehr zurück. Sie aktivierte ihr Atomschild und erschuf eine Plasmakanone um Aisha anzugreifen. Diese benutzte Zaki in Fledermausform als Schild und rannte weiterhin auf Eve zu. Als sie nah genug war attackierte Eve sie mit ihrem Tesla Schock. Aishas Arm wurde getroffen und stark verbrannt, doch hielt sie das nicht davon ab, weiter anzugreifen. Sie rief giftigen Nebel hervor, den Eve die Sicht versperrte und leicht zum husten brachte. Sie rief ihr Todesfeld und Eve konnte nur knapp mit ihrem Thron der Königin kontern, wurde trotzdem in der Bauchpartie getroffen und ihre Rüstung bekam einen Riss. „Du hast es so gewollt…“ sagte die Nasod und aktivierte ihre mächtigste Attacke. Mit der Wahnsinnsjagd war sie in der Lage die verschiedensten Waffen in kürzester Zeit abzufeuern. Aisha schrie schmerzerfüllt auf und schlug gegen eine Wand auf. Elsword wollte gerade runter springen und sich zwischen die beiden stellen, doch Raven hielt ihn fest. „Nicht… Es ist ihr Kampf, misch dich da nicht ein.“ Sagte er verbittert und hatte die Fäuste geballt. Elsword biss sich auf die Lippe. //Verdammt…// dachte er nur und blieb wo er war. Ryuu erschien vor Aisha und half ihr auf. „Was du kannst, kann ich schon lange…“ sagte sie schwer atmend und transformierte Ryuu in ihre Fledermausform. „Schemen erwache…“ sagte sie leise und Ryuu wuchs auf die 10 Fache Größe heran. Aisha auf ihr sitzend sammelte Energie. Die Fledermaus öffnete den Mund und zog alles heran was sich in der Nähe befand. So auch die Nasod und die beiden Männer. Danach entfachte sich ein riesiger Laser der sich ausbreitete und alles vor ihm vernichtete. Eves Körper war reichlich mitgenommen und auch die Männer hatten was abgekriegt. Ryuu verschwand und Aisha sank auf die Knie. „Du bist besser geworden…“ sagte Eve und richtete sich auf. Langsam ging sie auf Aisha zu. Diese konnte kaum noch stehen, doch hielt abwehrend ihre Sense vor sich. Doch anders als erwartet griff Eve nicht weiter an. Mit Ausdrucksloser Miene hielt sie ihr die Hand hin. „Gut, gehen wir nach Hamel.“ Sagte sie nur und Aisha ließ die Waffe sinken. „Bitte?“ Sie war sichtlich verwirrt. „Du hast dich bewiesen und meinen Respekt. Lass uns gehen. Ich kann die beiden auch unterwegs befragen.“ Erklärte Eve und Aisha fing an zu grinsen. Dankbar nahm sie Eves Hand an und rappelte sich auf. Sie klopfte ihre Klamotten ab, die sichtlich mitgenommen waren und sah dann zu den beiden Männern hoch. „Kommt ihr dann?“ rief sie ihnen freudig zu. Elsword klappte die Kinnlade runter. „Was, wie? Hab ich irgendwas verpasst?“ Raven schüttelte den Kopf. „Anscheinend musste sie sich einfach nur Luft machen, von all dem Frust.“ Leicht lächelte er und sprang vom Gebäude runter, Elsword im Schlepptau. Aisha ging mit Eve vor. „Du bist echt super geworden Eve!“ sagte Aisha gut gelaunt. „Deine Fähigkeiten sind auch erstaunlich gewachsen. Ich hätte nicht gedacht, dass du meine Jagd überlebst.“ Sagte sie trocken. „Du wolltest mich echt umbringen was?“ Eve sah die Lilahaarige an. „Natürlich. Du hast mich angegriffen.“ Dies kam so natürlich rüber, wie es nur ging und brachte Aisha vollends aus dem Konzept. „Ja… dachte ich mir…“ sagte sie nur und ging einfach weiter. Elsword schüttelte bei dem Gespräch den Kopf. „Gott, versteh die einer…“ Seufzend sah er Raven an, der aber nur mit den Schultern zuckte. Frauen waren echt merkwürdig. Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Abermals schüttelte Aisha den Kopf. Still ging die Gruppe weiter nach Hamel, wobei Elsword den Schwertmeister nicht aus den Augen ließ. Er wusste dieser empfang mehr für die Prinzessin als er zugab. Doch… War es bei ihm nicht genauso? Seufzend sah er wieder auf den Boden und zog somit Aishas Aufmerksamkeit auf sich. „Hey Els… Ist… alles okay? Du bist die ganze Zeit über so still… Das ist man gar nicht von dir gewohnt.“ Die Prinzessin hatte ihr Tempo verringert um mit Elsword auf einer Höhe zu sein. Dieser sah sie kurz an, bevor er ein wenig Rot um die Nase wurde und sich wieder dem Boden widmete. „Hey…Ist der Boden echt so interessant?“ versuchte Aisha es weiter und starrte nun ebenfalls auf den Boden, wodurch der Rothaarige wieder seufzte. „Können wir später darüber reden…?“ frug er dann leise, traute sich aber immer noch nicht der Lilahaarigen in die Augen zu  sehen. Diese nickte und sah kurz zu Raven, vielleicht wusste dieser ja etwas, doch er schüttelte nur den Kopf. Etwas schmollend ging die Prinzessin weiter. Eve hatte alles beobachtet und sich ihre Notizen gemacht. //Hmm… Elsword scheint ein Geheimnis zu haben. Nur was? Wieso verhält er sich so anders als sonst? So still wie er ist, könnte man glauben, er sei Krank…// Sie hing ihren Gedanken weiter nach und bemerkte kaum, wie die Gruppe Hamel bereits erreichte. In Hamel bemerkte Penentio die Gruppe sofort und kam auf sie zu. „Raven, Aisha, Elsword! Es tut gut euch zu sehen! Und ihr habt wen neues mitgebracht!“ Strahlend sah er Eve an, die ihn aber nur skeptisch begutachtete. „Das ist Eve. Die Nasodkönigin.“ Stelle Aisha die Nasod vor und Penentio nickte. „Sie spricht nicht viel, hm?“ bemerkte dieser und widmete seine Aufmerksamkeit wieder Raven zu. „Sag Raven, wann willst du endlich hier in Hamel als Trainer anfangen? Du bist viel zu gut für Elder.“ Der Angesprochene seufzte und verwickelte sich so in eine Diskussion mit dem Hauptmann der roten Söldnerritter. Elsword nutzte diese Chance um Aisha mit sich zu ziehen. Diese war etwas überrascht, ließ es aber mit sich machen. An einem kleinen Fluss entlegen der Stadt ließ Elsword die Lilahaarige endlich los und sah dann verlegen weg. Ein paar Minuten war es still zwischen den beiden und so langsam fühlte sich Aisha unbehaglich. Elsword fasste seinen Mut zusammen. „Du… Du magst so etwas oder? So… Am Fluss sein, die Natur genießen…“ frug er dann, sah ihr aber immer noch nicht ins Gesicht. Aisha legte den Kopf schief, nickte aber. //Was ist denn mit ihm nur los…// dachte sie sich. „Ja, schon. Wie das Wasser vor sich hin plätschert und der Wind in den Bäumen rauscht. Es ist entspannend.“ Nun war es Elsword der nickte. „Ich mag es auch…. Zumindest… wenn es mit dir zusammen ist.“ Murmelte er und wurde ein tick roter im Gesicht. Nun war Aisha wirklich verwirrt. „Uhm… Els? Ist alles in Ordnung? Du bist so rot…“ Sie ging einen Schritt näher auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Stirn. „Du glühst ja richtig…“ besorgt sah sie ihn an, wodurch der rothaarige seiner Haarfarbe wirklich Konkurrenz machte. Er ballte die Fäuste und biss sich kurz auf die Lippe. „Ach scheiß drauf!“ fluchte er und zog die Magierin dann zu sich, um ihr einen etwas tollpatschigen, aber zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. Erschrocken weiteten sich ihre Augen und wie von selber machte auch ihre Gesichtsfarbe einen Sprung von normal auf dunkelrot. Als Elsword sich wieder von ihr löste, sahen beide verlegen auf den Boden, nicht imstande etwas zu sagen. Nach einer Weil der Stille, fasste sich Aisha ans Herz und atmete tief ein. Doch bevor sie dazu kam etwas zu sagen, nahm der Rothaarige das Wort an sich. „Aisha, ich liebe Dich!“ sagte er nun ernst. Endlich sah die Lilahaarige ihm wieder in die Augen. „Ich weiß, ich habe viel Mist gebaut, bis ich endlich begriffen habe, was dieses Gefühl ist, dass ich immer bei dir habe… Aber ich habe es begriffen! Aisha, ich liebe Dich wirklich!“ Er nahm ihre Hände wieder in seine und drückte sie leicht. Sie wusste er erwartete eine Antwort. Aber was fühlte sie? Lange war sie ihm hinterher gelaufen, in dem Glauben ihn zu lieben. Doch nun schmerzte ihr Herz, nun wo er es ihr sagte. „Els… Ich… Ich weiß nicht, was ich fühle… Ich dachte die ganze Zeit über, dass ich dich liebe… Doch… Ich weiß es nicht mehr… Das war der Hauptgrund, warum ich alleine auf diese Reise gehen wollte… So oft hattest du mich abgewiesen… Unbewusst… Aber es tat immer weh…“ Sie entzog ihre Hände dem Rothaarigen und wandte sich ab. „Es tut mir Leid Els… Aber ich kann dir noch keine richtige Antwort geben…“ So ließ sie ihn stehen und rannte weg. Tränen bahnten sich den Weg ihrer Wangen hinunter. Sie rannte an Eve, Raven und Penentio vorbei. Bei Daisy angekommen, lies sie sich schnell ein Hotelzimmer geben und verschwand dann. Eve hatte mit ihrer Drohne alles beobachtet und mit angehört. Sie staunte nicht schlecht, ließ sich neben Raven aber nichts anmerken. Und dieser Penentio gefiel ihr auch nicht, er war viel zu aufdringlich. Ebenso wie Elsword… Dieser ‚Kuss‘ wie Menschen es nennen, war viel zu überstürzt. Sogar sie sah dies, aber der rothaarige wohl nicht. Doch auch war sie über Aishas Reaktion überrascht, immerhin war es kein Geheimnis, dass sie in Elsword verliebt war. Warum hatte sie ihn dann abgewiesen? Fragen über Fragen, die Menschen waren doch interessant, das musste die Nasoddame zugeben. Als Raven genervt seufzte, setzte sie ihren Blick auf den anderen Söldner vor ihr. „Penentio war der Name, richtig?“ frug sie und der angesprochene nickte. „Meinen Sie nicht, dass es sinnvoller wäre, anderen arbeiten nachzugehen, anstatt sinnlos zu versuchen Raven umzustimmen?“ meinte Sie und ließ den Söldner dann stehen, um dem Rothaarigen entgegen zu kommen. Dieser war sichtlich traurig gestimmt und ignorierte die Nasod, als diese auf ihn zukam. Nun war auch Ravens Aufmerksamkeit geweckt und dieser eilte zu dem Schwertrufer. „Hey Els. Was ist denn passiert? Wo ist Aisha?“ Der Rothaarige starrte den Schwertmeister sauer an. „Du bist schuld an all dem!“ spie er dem Braunhaarigen dann entgegen. „Nur weil du so, so, SO halt bist! Nur deswegen hat sie Gefühle für dich entwickelt und mich da stehen lassen!“ Wut, Verzweiflung und fehlendes Verständnis brannten in dem Rothaarigen. „Nur weil du so nett sein musstest, so fürsorglich! Nur weil ich… ich…“ Er brach ab und musste sich die Tränen verkneifen. Er wusste er war selber schuld daran, aber akzeptieren wollte er das nicht! So entschied er sich ebenfalls weg zu laufen, doch nicht wie Aisha in Richtung Hotel. Nein, er wollte nur noch Weg. Also lief er Richtung Sander, dort wo seine Schwester angeblich war.   Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Nach einiger Zeit hatte der Rotschopf sein Tempo verringert. Sein Gesicht Tränenverschmiert, starrte er mit leeren Augen auf den Boden vor ihm, während er weiter ging. Die Sonne brannte auf seiner Haut und der Sand unter seinen Füßen knisterte. Ihm war warm, war er solche Temperaturen nicht gewohnt. Er entledigte sich seines Oberteils und den Armschützern und stopfte sie in die kleine Reisetasche, die er um die Hüfte trug. Wasser hatte er keines dabei und er verfluchte sich ein wenig dafür. Hoffentlich war es nicht mehr weit bis nach Sander… Raven stand immer noch mit Eve sprachlos an dem kleinen Fluss außerhalb Hamels. Er sah die Nasoddame an, doch diese schüttelte nur den Kopf und ging an ihm vorbei zu Penentio, der Raven immer noch anstarrte. „Habe ich Ihnen nicht deutlich gemacht uns nicht weiter zu belästigen?“ entfuhr es der Königin leicht genervt. Raven verließ so langsam die Sprachlosigkeit und er dachte ernsthaft darüber nach was passiert ist. So wie Elsword ihn angeschrien hatte und wie Aisha weggelaufen war, konnte dies eigentlich nur eines bedeuten… Und da musste er Elsword Recht geben, er war schuld, dass Aisha sich nicht mehr sicher über den Rotschopf war. Aber… sollte er sich wirklich schlecht fühlen, nur weil er ebenfalls aufgegeben hatte, seine Gefühle zu ignorieren? Er und Elsword waren beste Freunde… Und nun stritten Sie um die Gunst einer Frau. Er lachte kurz auf – was für eine Ironie… Penentio starrte die Nasod sauer an. „Verzeihen Sie, aber es ist unhöflich von Ihnen sich in meine Angelegenheiten einzumischen.“ Sagte er und ging dann langsam auf Raven zu, der etwas verzweifelt auf den Fluss vor sich starrte. Raven dachte darüber nach Aisha hinterher zu laufen, doch glaubte er, dass diese auch eher Ruhe wollte. „Was mach ich denn nun…“ murmelte er vor sich hin. „Was willst du denn tun?“ frug ihn der Söldnerritter, wodurch Raven aus seinen Gedanken hochschreckte. Er hatte nicht bemerkt, dass Penentio mittlerweile neben ihm stand und ihn lächeln ansah. Etwas verbittert sah Raven den Söldnerritter an. „Ich komme heute Abend zum Probetraining ins Trainingslager.“ Sagte er dann ernst und ging schnellen Schrittes an Eve vorbei, Richtung Hotel. Eve sah dem Braunhaarigen noch eine Weile nach, bevor sie sich entschied ihre Drohne hinter dem Söldner her zu schicken. Sie wollte und brauchte einfach mehr Informationen über diese Menschen. Letztlich waren sie doch sehr interessant und boten ihr einen gewissen Unterhaltungswert. Sie sah noch einmal zu Penentio, der Raven etwas traurig hinterher sah, bevor sie ihm den Rücken kehrte und weiter durch Hamel schritt. Aisha saß weinend auf der Fensterbank, des einzigen Fensters, in dem kleinen Hotelzimmer. „Dieser Idiot!“ schluchzte sie immer wieder. Warum konnte er das nicht früher erkennen?! Warum so spät?! Warum dann, wo sie sich endlich von ihm abgewendet hatte?! //Ach, verdammt!// fluchte sie innerlich und merkte nur halb, wie neben ihr jemand erschien. Ihr Freund und Begleiter Zaki war zu ihr gekommen und legte ihr tröstend eine Hand auf den Kopf. „Prinzessin, wollt ihr mir vielleicht erzählen, was genau passiert ist, dass ihr so aufgelöst hier sitzt?“ frug er leise und strich ihr dabei sanft über den Kopf. Schniefend erzählte die Magierin, was zwischen ihr und dem Schwertkämpfer passiert ist und sah ihren Freund aus tränenverschmierten Augen an. „Wieso ausgerechnet jetzt Zaki? Das ist nicht fair…“ schniefte sie und grub sich in seine Brust. Fürsorglich nahm er sie in den Arm und strich ihr zur Beruhigung über den Rücken. „Eine Chance hat er dennoch verdient, findest du nicht? Ich meine, immerhin hat er es endlich geschafft, sich seiner Gefühle klar zu werden…“ versuchte er sie aufzuheitern. Doch als Aisha zu einer Antwort ansetzte, ging die Tür auf. „Aisha? Wieso bist du so-“ Raven brach ab, als er sah, wie die Lilahaarige sich in die Brust eines Schwarzhaarigen Mannes krallte und weinte. Er erinnerte sich an diesen Mann. Er war damals kurz aufgetaucht, als er Aisha auf dem Weg nach Hamel eingeholt hatte. Aisha sah Raven perplex an. „Raven….” Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie riss sich von Zaki los und lief Raven direkt in die Arme. „Raveeeeeeeeeeeen! Elsword ist so ein Idiot!!!!“ rief sie und weinte wieder drauf los. Wie von selbst legte der Schwertkämpfer die Arme um sie und gab ihr einen Kuss auf den Kopf, bevor er den Mann im Anzug sauer anstarrte. Dieser starrte nur zurück, aber auf seine Meisterin, nicht auf den Schwertkämpfer. Er verstand nicht, warum diese ihn einfach stehen gelassen hatte um zu diesem Tunichtgut zu laufen. Dennoch beließ er es dabei, wollte er sich bei seiner Prinzessin nicht in schlechtem Licht zeigen. Raven strich der Lilahaarigen beruhigend über den Kopf, doch diese hatte anscheinend nicht das Bedürfnis sich zu beruhigen. Als die Tränen versiegten, wurde sie sauer, aufbrausend. Das Unverständnis für die gänzliche Situation machte sich in der Magierin breit. Sie entfernte sich von Raven und starrte auf den Boden. Tief atmete sie ein, bevor sie Raven ein Lächeln schenkte. „Danke Raven… Ich kann immer auf dich bauen.“ Sagte sie und ging dann an dem Schwertkämpfer vorbei, Richtung Trainingsgelände von Hamel. Raven wusste nicht so wirklich damit umzugehen und auch Zaki war damit überfordert. „Diese Stimmungsschwankungen sind der Wahnsinn…“ murmelte der Diener dann, bevor er in einer schwarzen Wolke verschwand. Raven hingegen überlegte kurz, was er nun machen sollte. Am besten wäre es, die Magierin alleine zu lassen. Doch war er immerhin auch ein Mann und er wusste das dies eine gute Chance war um ihr Herz für sich zu gewinnen. Auch mit dem Gedanken, dass er seinen besten Freund noch mehr verraten würde, er wusste was er wollte und das versuchte er nun auch zu bekommen. Lange genug hatte er auf Elsword Rücksicht genommen. Und wenn Aisha ihn abgelehnt hatte, stand ihm ja nichts mehr im Wege… Eve kicherte bei dem Anblick von Raven. „Das wird wirklich interessant…“ murmelte sie und machte sich weitere Notizen. Natürlich war der Nasod aufgefallen, dass sie beobachtet wurde. Doch stören ließ sie sich davon nicht… Irgendwann würde derjenige sich noch zeigen. Der Unbekannte konnte sich ein Grinsen bei Eves Verhaltensweisen nicht verkneifen. „Endlich habe ich dich gefunden…“ wisperte er im Schatten. So lange hatte er nach der Nasodkönigin gesucht und nun saß sie dort auf einer ihrer Drohnen und tippte auf ihrem Bildschirm herum. Die ganze Erscheinung machte ihn Rasend vor verlangen. Er wollte Sie… Nein, brauchte Sie. Er kicherte ungehalten, bevor er sich wieder im Schatten davon schlich. Elswords Sicht verschwamm immer mehr. Er war nun so lange unterwegs, doch der Weg nahm anscheinend kein Ende… Von weitem erkannte er leichte Rauchschwaden. //Ein Dorf! Sander!// sagte er sich und vergaß dabei die Möglichkeit auf eine Fata Morgana. Er nahm seine letzten Kräfte zusammen und rannte dem Rauch entgegen, doch schaffte er es nicht mehr bis dorthin. Seine Kräfte verließen ihn und er brach zusammen. //Verdammt….// Er bekam nicht mal mit, dass sich ihm jemand genähert hatte… Die Rothaarige war sich sicher jemanden gesehen zu haben, der auf sie zukam, während sie ein paar Harpyen getötet hatte. Sie ging ein paar Meter in die Richtung, aus der sie die Person vermutete. Nicht weit von ihr lag ein Junge im Sand und schien bewusstlos. Als sie dann auch noch seinen roten Haarschopf erblickte, verschlug es ihr den Atem. „ELSWORD!“ schrie sie und lief sofort zu ihm. Er schien vor Erschöpfung zusammen geklappt zu sein. Schnell kramte sie aus ihrer Tasche die noch halbvolle Trinkflasche und setzte sie an Elswords Lippen. „Hey, mach mir jetzt nicht schlapp kleiner Bruder!“ sagte sie, während das Wasser seine Kehle runter rinn. Es dauerte nicht lange bis er hustend wieder zu sich kam und langsam die Augen öffnete. Sein Blick war immer noch verschwommen und nur leicht nahm er die Umrisse seiner Schwester war. „Elesis…“ krächzte er und lächelte leicht. Er hatte sie gefunden… Oder… Sie hatte ihn gefunden. Hauptsache er war bei ihr… So dauerte es nicht lange, dass er wieder bewusstlos wurde. „Verdammt…“ fluchte die Rothaarige, verstaute die Trinkflasche und nahm ihren Bruder Huckepack. So schnell wie möglich musste sie nach Sander zurück. Gott sei Dank war es nicht sonderlich weit entfernt… Kapitel 11: ------------ Kapitel 11   Schnell hatte sie ihren Bruder nach Sander gebracht, wo er auch gleich im Söldnerlager behandelt wurde. Letztlich war er nur erschöpft und hatte zu wenig getrunken, sonst schien er in Ordnung. Erleichtert seufzte die Rothaarige und setzte sich neben das Federbett in dem ihr Bruder lag. „Ach Els… Was machst du nur?“ sie blickte besorgt in sein schlafendes Gesicht. Er schien die nächste Zeit wohl nicht aufzuwachen, daher entschied sich die Söldnerin wieder ihrem eigentlich Auftrag nachzugehen: Die Ausrottung der Harpyien in der Trockenebene Sanders. Es war nicht weit entfernt, somit konnte Elsword sie schnell finden, wenn er aufwachen würde. Sie schulterte ihr Schwert und warf ihm nochmal einen besorgten Blick zu, bevor sie ging. Aisha hatte genug von allem. Erst war sie Jahre hinter Elsword her und hatte es endlich geschafft Abstand zu ihm aufzubauen, da gesteht er ihr seine Liebe! Sie war doch verflucht! Und dann noch Raven! Er war 9 Jahre älter als sie und dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Seine ganze Art war so ganz anders, als die von dem Rothaarigen Wirbelwind. Sie umfasste ihren Stab stärker, bevor sie auf den Boden einschlug und eine lilafarbene flammenwelle sich ausbreitete. Sie hatte in letzter Zeit mehrere neue Zauber entwickelt und war sichtlich stolz auf sich. Sie konnte nun auch besser an der Front kämpfen, anstatt von hinten nur Zauber zu wirken. Nach einiger Zeit bemerkte sie wieder Raven, der sie mit etwas Abstand beobachtete. Augenblicklich wurde sie rot im Gesicht und sah beschämt zu Boden. //Reiß dich zusammen! Du hast schon so oft vor und mit ihm trainiert!// schallte sie sich und holte tief Luft. Sie dachte nach was genau sie nun trainieren wollte, doch in ihrem Kopf herrschte Chaos. Es machte sie schier verrückt, dass Raven da so stand und sie regelrecht anstarrte. Letztlich gab sie auf und ließ sich einfach auf den Boden fallen, um sich dort im Schneidersitz hin zu setzen. In dem Moment bemerkte sie, wie Raven bereits neben ihr stand und sie ein wenig verlegen ansah. „Weißt du, in deinem Outfit solltest du dich wirklich nicht so hinsetzen.“ Meinte er und sah dann weg. Überrascht und gleichzeitig panisch bemerkte die Lilahaarige was der Schwertkämpfer meinte und streckte so gleich die Beine vor sich aus, so das nichts mehr zu sehen war, was man nicht sehen sollte. „‘Tschuldige…“ murmelte die Magierin und starrte mit hochrotem Kopf auf ihre Beine vor sich. Raven lachte leicht und setzte sich dann neben sie. „Chung sollte bald wieder hier in Hamel sein oder? Immerhin wird bald die Expedition zum Tempel gestartet.“ Meinte er und sah Aisha von der Seite aus an. Diese nickte und starrte dann hoch in den Himmel. „Ich weiß, ich werde ihn begleiten.“ Sagte sie ernst. „Dachte ich mir. Deswegen habe ich mich auch eintragen lassen.“ Überrascht sah Aisha in die goldenen Augen Ravens. „Und das erlaubt Penentio?“ fragte sie und hörte daraufhin nur ein leises auflachen Ravens. „Als ob der alte Knacker mir irgendwas vorschreiben könnte. Ich bin in meiner Position seiner fast gleichberechtigt.“ Meinte er entschlossen und wuschelte der Magierin durch die Haare. Ohne es wirklich zu bemerken grinste sie den Schwertkämpfer an. „Gut, dann gehen wir zusammen!“ sagte sie fröhlich. Die Nasod hatte vorerst genug Informationen und musste diese nun erstmal ordentlich verarbeiten und zuordnen. Als Mobi, ihre Drohne die bei Raven war, wieder kam, entschied sich Eve ein wenig durch die Stadt zu schlendern. Der Schatten von vorhin war verschwunden und man schien sie nun nicht mehr zu beobachten. Daher wollte sie nun Mobi und Levy ein wenig modifizieren. Sie hatte sich vorgenommen die beiden so auszustatten, dass sie auch auf weiter Entfernung mit ihr kommunizieren können. Bei Denka holte sie sich ein paar Alchimistische Steine, die ihr helfen sollten die Kommunikationsbarriere zu erweitern. Sie kam nicht umher und musste die Alchimie loben, diese hatte ihr oft weiter geholfen, wenn die Technologie der Nasod versagt hatte. Einige Zeit saß sie nun in ihrem Hotelzimmer und bastelte an Levy herum. Mit Mobi war sie mittlerweile fertig geworden, doch ein Blick durchs Fenster verriet ihr, dass sie viel zu lange brauchte. Mittlerweile war die Sonne orange gefärbt und man konnte erahnen, dass es nur noch ein paar Stunden hell sein würde. Sie seufzte und werkelte weiter, hatte diesmal nicht bemerkt, dass ihr Beobachter seinen Platz in einer Baumkrone neben dem Fenster eingenommen hatte. Er hatte wirklich Mühe sich nicht gleich auf seine Königin zu stürzen. Sie war wie er es erwartet hatte und dies minderte seine Begeisterung nicht im Geringsten. „Eve…“ hauchte er und streckte eher unbewusst die Hand nach ihr aus. Als er sich im Fenster als Spiegelbild sah, erschrak er und zog sich blitzschnell seine Kapuze wieder über. //Mist, ich habe mich hinreißen lassen!// fluchte er und verschwand schnell in der nun angebrochenen Nacht. Während der eine verschwand, kam ein anderer an. Mit seiner Kanone auf dem Rücken trat der junge Prinz durch die Stadttore seiner Heimat. Tief atmete er ein und sah sich um. Es hatte sich kaum was verändert. Manche Straßen waren wieder repariert, aber dennoch sah man die Zerstörung, die die Dämonen angerichtet hatten. Verletzt sah er weg. Deswegen hatte er immer Angst wieder zurück zu kommen. Die Schuldgefühle die in ihm aufkamen, brachten ihn noch um. Als er den Weg zum Hotel einschlagen wollte, nahm er zwei Personen war, die auf ihn zukamen. Erschrocken weitete die Lilahaarige die Augen, als sie erkannte wer da stand. „CHUNG!“ rief sie und tränen sammelten sich in ihren Augen. Schnell lief sie auf ihn zu und ehe er sich versah, wurde er stürmisch umarmt. „Hey Aisha, was machst du denn hier? Und Raven, du auch?“ wandte er sich an den Schwertkämpfer, der nun ebenfalls vor dem Prinzen stand. „Es ist lange her Chung. Wir kamen her um den Trupp zu unterstützen der bald zum Tempel aufbricht.“ Erklärte Raven ruhig. „Ihr… beide?“ Der Blonde brach ab und sah auf den lilafarbigen Haarschopf an seiner Brust. „Aisha, du auch!? Das ist gefährlich, wieso-“ weiter kam der Prinz nicht, da Aisha ihn hart auf die Brust boxte. „Ich bin stark genug, unterschätz mich nicht! Raven und ich werden bei dir sein und dir Rückendeckung geben! Niemals würde ich dich alleine da rein lassen, du bist immerhin mein bester Freund!“ sagte sie ernst und Chung musste anerkennen, dass er gegen diesen Sturkopf einfach nichts ausrichten konnte. So seufzte er und nahm die Magierin nun auch in den Arm. „Tut mir Leid Aisha, ich vergesse oft, dass du nicht mehr das kleine, tollpatschige Mädchen von damals bist.“ Meinte er und lächelte leicht, doch den traurigen Schimmer in seinen Augen konnte er nicht verbergen. Die Magierin sah ihn schmollend an und löste sich dann von dem Prinzen. Raven beobachtete das alles relativ ruhig, immerhin durfte er sich nicht zu viel erlauben, auch wenn der Nachmittag mit Aisha zusammen sehr angenehm verlaufen war. Sie hatten über ernstere Dinge im Leben geredet und Aishas Ansicht von Beziehungen, wobei Raven da manchmal wirklich schmunzeln musste. Die drei redeten kaum miteinander als sie zurück zum Hotel gingen. Chung schien zu sehr in Gedanken zu sein, was Raven ihm nicht verübeln konnte. Immerhin brachen sie in 3 Tagen auf zum Tempel, um eben diesen zurück zu erobern. Und alle wussten, dass sie dort auf Chungs Vater treffen würden. Aisha machte sich weiter Gedanken über ihre Beziehung zu Raven und darüber was Elsword wohl tat, immerhin war er weg gelaufen. Im Hotel angekommen verabschiedeten sich alle voneinander mit einer Umarmung und gingen zu ihren Zimmern. Chung hatte natürlich eine Suite bekommen, als Prinz von Hamel, wohingegen Aisha und Raven je ein Zimmer im ersten Stock hatten. Vor ihrem Zimmer angekommen stockte Aisha. Sie sah noch einmal zu Raven, der gerade an ihr vorbei ging und seufzte dann leise. //Was reime ich mir da eigentlich zusammen…// In Gedanken vertieft bemerkte sie nicht wie Raven sich neben sie stellte und zuckte merklich zusammen, als dieser sie an der Wange berührte. „Ist alles in Ordnung Aisha?“ Sie sah ihm nicht in die Augen und schüttelte nur den Kopf. „Ich… Raven.. K-kann ich heute bei dir schlafen?“ fragte sie mit und sah ihn dann mit Tränen in den Augen an. Sie wollte Ryuu oder Zaki nicht rufen, aber seit sie zur Seelenprinzessin geworden ist, konnte sie kaum noch schlafen. Hatte sogar angst die Nächte alleine zu verbringen. Der Schwertkämpfer brauchte gar nicht lange zu überlegen und nickte. Er legte eine Hand auf Aishas Wange und strich ihr die Tränen aus dem Augenwinkel. „Komm einfach zu mir, wenn du dich umgezogen hast.“ Meinte er und lächelte leicht, wodurch Aisha hastig nickte und schnell im Zimmer verschwand. Raven hingegen schritt langsam in Richtung seines Zimmers. //Was bitte nun? Wieso denk ich bei ihr nicht bis zum Ende?! Verdammt Raven!// Leicht verzweifelt zog er sich bis auf Unterhose und Shirt aus und legte sich ins Bett. Nachdenklich sah er an die Zimmerdecke. Das Zimmer selbst war in kargem Grau gehalten und bis auf ein Bett und einem Nachtschrank war nicht viel aufzufinden. Er musste nun doch unwillkürlich lächeln, als er daran dachte wie Aisha neben ihm als Katze geschlafen hatte. Leise klopfte es an der Tür und die Magierin trat langsam ins Zimmer. Mit einem fiel zu großem Shirt, das sogar ihre Schulter ein wenig freilegte, stand sie erst unschlüssig da und starrte zu Raven, der sie schon fast grinsend ansah. //Irgendwie.. habe ich mir das weniger peinlich vorgestellt..// dachte sich die Lilahaarige und atmete tief ein, bevor sie schon fast zum Bett rannte und unter die Decke warf. Da das Bett relativ klein war, hatte sie sich sofort an Raven gekuschelt und versuchte nicht unbedingt knallrot zu werden. //War das wirklich so anders damals als Katze?!// fragte sie sich und spürte dann, wie Raven einen Arm um sie legte. „Gute Nacht, Kätzchen.“ Hörte sie Raven sagen und wusste das er grinste, wodurch ihr nun doch die röte ins Gesicht getrieben wurde. „Gute Nacht…“ nuschelte sie und atmete nochmal durch, bevor sie die Augen schloss. //Es ist nicht das erste Mal das wir zusammen in einem Bett schlafen und doch ist es so anders…// schoss es dem Schwertkämpfer durch den Kopf, doch genoss er die Nähe. Er brauchte nicht lange um einzuschlafen und auch Aisha schlief diese Nacht recht schnell ein. Alles war dunkel, daraus schloss er das nun alle schliefen. Flink wie er war, kletterte er auf den Baum vor Eves Fenster. Dort lag sie, schutzlos, ihm ausgeliefert. Seine Augen blitzten auf. Er wettete darauf, dass die Nasod den anderen zum Tempel folgen würde, daher beschloss er, sich ebenfalls für die Expedition anzumelden. Dort hatte er die perfekte Chance Eve sogar öffentlich entgegen zu treten. „Eve… Wir sehen uns… bald…“ wisperte er und sah ihr noch eine Weile beim Schlafen zu, bevor er wieder aufbrach. Bald würde die Expedition beginnen…     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)