Rote Augen, weißes Haar von BB-Cute (Kreuzzüge der Kindheit) ================================================================================ Kapitel 16: Abschied nehmen? ---------------------------- Langsam wurde es immer stiller. War es jetzt vorbei? Gilbert lies Alexandra los und schob vorsichtig ihren Schrank von der Tür weg. Einen Blick nach draußen und er sah einige Leichen, zum Glück nicht von den Schwestern, oder von den Templern. "Es ist vorbei.", sagte Gilbert erleichtert und nahm die aufgelöste Alexandra an der Hand. Ihm blitze auf das er sie ja nicht einfach an den frischen Leichen vorbeiführen kann. "Halte dir die Augen zu, bis ich dir bescheid gebe, ja?", vorwarnend sah er Alexandra an. Die musste sich erst einmal die Augen frei wischen, dann schließlich nickte sie. An der Hand zog der Albino das Mädchen zum Innenhof, in dem alle versammelt waren. Die Templer sahen ziemlich erschöpft aus. Der Blick huschte zu Johannes. Gilbert weitete die Augen als er ihn sah. "Ah- Johannes!", er lies Alexandras Hand los und rannte zu ihm. Er lehnte sitzend an einem Pfeiler und wurde von zwei Ordensrittern wach gehalten. Es war sehr gefährlich in Ohnmacht zu fallen wenn man schwer verletzt ist. "Was ist mit ihm passiert?!", fragte Gilbert entsetzt und kniete zu seinem Freund nieder. "Ein Muslim hat ihn mit dem Sebel durchstochen...", meinte einer der Templer. Der junge Albino starrte auf die Blut durchtränkte Kleidung, deren Fleck immer größer und größer wurde. Gilbert fühlte sich den Tränen nahe, jetzt wo er solche angst um seinen Freund hatte. Was wenn er sterben wird? Der fast schon einzige Mensch der sich mit ihm Verbunden fühlt? Eine Welt würde für ihn zerbrechen. Eine Träne bahnte sich den Weg über Gilberts Wange. Weinte er wirklich? Nach so einer langen Zeit in der er es unterdrücken konnte... Verlegen wischte er sie schnell mit dem Ärmel das feuchte von den Augen, doch dann zuckte er zusammen. Er sah auf und bemerkte wie Johannes recht schwach seine Hand auf Gilberts Haare legte und versuchte sie zu streicheln. So ein Anblick tat Gilbert weh im Herzen. Dieses gequälte Lächeln das Johannes sich nur für Gilbert aufsetzte um ihn von den Sorgen wegzulenken. Es tat so weh... "Jetzt weine doch nicht...", sagte Johannes leise und legte eine Pause ein um zu husten. "...So schnell wirst du mich schon nicht los, das verspreche ich dir." Fast schon weinerlich griff der kleine Albino nach Johannes Hand und hielt sie ein wenig. Hinter ihm kam Alexandra zum Vorschein. Die hatte er schon ganz vergessen... Als sie in Gilberts Gesicht schaute, sah sie einen komplett anderen Mensch. Man sah ihm an, das er Angst hatte. Das er leicht verzweifelt war. Und was wo er sonst so einen starken Eindruck machte, so selbstbewusst. Ganz anders. Sie kniete sich zu den Beiden und umarmte Gilbert leicht. Sie wusste es würde nicht viel bringen, aber Gilbert sollte wissen, das jemand für ihn da war in diesem Moment. Johannes schlug ungewohnt ermüdet die Augen auf. Wo war er? Es dauerte eine Zeit bis er realisierte das er in dem Krankenzimmer des Klosters lag. Er erinnerte sich gleich an das geschehene von Gestern und tastete nach seiner Wunde. Sie war gesäubert und gut verbunden. Sie wird bald verheilt sein. Und er erinnerte sich an Gilbert, wie er um ihn weinte... Betrübt über den Gedanken setzte er sich schwerlich auf. Erst jetzt bemerkte er den jungen Albino wie er bei ihm saß und am Bett lehnte. Er schien zu schlafen. Überhaupt, Johannes hatte gar kein Zeitgefühl mehr, wie spät war es denn? Einen Blick aus dem Fenster erzählte ihm das es Nachmittag sein musste. Seufzend versuchte er aufzustehen, doch das war schwerer als er es sich erhofft hatte. "Verdammt...", fluchte er leise. Schnell setzte er sich wieder auf dem Bett ab. "Mhrrh...", hörte er hinter sich murmeln. Er warf einen Blick zu Gilbert der wach geworden war. Erschrocken sah dieser zu Johannes auf. "Du musst doch noch schmerzen haben, wie kannst du da denn schon vorhaben aufzustehen?", sagte der junge Templer und lief zu Johannes rüber. "Komm, ich helf dir...", murmelte er müde. Er sah ihm nicht ein einziges Mals in die Augen, aber Johannes konnte genau sehen wie rot wie vom weinen waren. Wäre es wirklich so schlimm für Gilbert wenn er sterben würde? Ihn so zu sehen tat einem ja schon fast Leid. "Ich hab gehört das wir heute Abend abreisen sollen...", nuschelte der jüngere. Man hörte etwas trauriges aus seiner Stimme heraus. Das war bestimmt wegen diesem Mädchen, an dem Gilbert so hing. Vorsichtig stützte Gilbert den verletzten Templer und lief mit ihm runter in den Hof. Sie würden schon bald abreisen, lange wird es nicht mehr dauern. Nach dem Angriff der Muslime wollten sie es nicht riskieren weitere Verletzte zu gewinnen, oder die Schwestern noch länger in Gefahr zu bringen. Immerhin hatte es auch einige von ihnen getroffen. Johannes setzte sich vorsichtig an die kleine Mauer des Brunnen und hielt die Hand an seine Wunde. Gilbert blieb an seiner Seite. Er fand es rührend wie sich Gilbert um ihn kümmerte. Doch er machte sich jetzt eher Sorgen um die Heimreise... Es wird wieder Wochen dauern bis sie auf der Burg waren. Immerhin musste man ja auch immer wieder die Lebensmittel holen, und sich ausruhen. Auch die Pferde. Und auf die musste man besonders aufpassen. Sie waren stark geschwächt von all dem. Dem Wetter, der Last die sie tragen mussten, einfach wegen allem. "Gilbert...!", hörte man Alexandra rufen. Der junge Albino sah auf. Er wusste genau was jetzt kommen würde. Abschied nehmen. Er setzte sich ein trauriges Lächeln auf und lief zu ihr. Gleich wurde er umarmt. "Ich werde dich vermissen...", sagte Alexandra leise. "Ich dich auch, aber ich bin mir sicher, wir werden uns wieder sehen! Man sieht sich doch immer zweimal im Leben, oder?". Gilbert versuchte sie mit diesen Worten etwas aufzumuntern und strich ihr so liebevoll wie möglich über die Wange. Und es klappte! Ein kleines, zierliches Lächeln spielte sich auf das Gesicht von Alexandra. Jetzt wurde er wieder rot. Das war nicht auszuhalten, kaum sah dieses Mädchen den Templer an, fiel er innerlich zusammen. Fast schon ein Hexenwerk. Aber auch nur weil Gilbert sich nicht eingestehen will das er Verlegen wurde. "Also Templer, schwingt euch auf die Pferde, wir reisen ab!", rief ein Mann. der Albino sah kurz hin, und wieder zu seiner Freundin zurück. Er druckste rum, er wollte einfach noch nicht gehen! Aber besser er macht es jetzt oder nie. Schnell drückte er Alexandra ein Kuss auf die Lippen und sagte ihr eilig "Ich hab dich lieb!", danach huschte er auf sein Pferd. Einen Blick warf er noch zu ihr, bevor er schließlich mit den Anderen durch das Tor ritt und verschwunden war. Hinterblieben war die perplexe Alexandra die sie an die Lippen fasste. Einige Nonnen um sie herum quetschen sie naher glatt mit fragen über Gilbert aus. Ob wer auch wirklich so lieb war, wie er aussah, obwohl das irgendwie verweichlicht klang... Nun gut, Gilbert selbst musste diese Fragerei ja nicht mitmachen! Er war auf dem Weg nach Hause... Ob sie sich wirklich jemals wieder sehen werden? Beide Hofften es. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)