Mamá von Ajaka ================================================================================ Kapitel 25: Reisen ------------------ Mit einem Seufzen lehnte sich Antonio an die Anrichte. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er einfach nur eine Schale Cornflakes essen oder für seine kleine Familie (sprich Gilbert und Francis) zum Frühstück was Ausgefalleneres kochen sollte. Letztendlich entschied er sich für die Cornflakes. Was war da eigentlich gestern Nacht passiert? Er hatte mit Gilbert geschlafen, mit seinem Sohn! Stöhnend ließ er den Kopf hängen. Seine Haare berührten fast schon die Milch. Das durfte doch nicht wahr sein! „Guten Morgen, mein Lieblingsspanier!“ Bei Francis Worten sah er wieder auf. „Hey, warum bist du denn so niedergeschlagen? Wenn man guten Sex hatte, sollte man nicht niedergeschlagen sein!“ Grinsend holte sich der Franzose eine Schüssel, füllte sie mit Müsli und setzte sich zu ihm. „Oder war er so schlecht?“ „Francis, er ist… äh, war Jungfrau.“ „Also hattet ihr Spaß?“ Hatte es Spaß gemacht? Eigentlich schon. „Ja…“, gab er widerwillig zu. „Dann ist ja alles okay!“, meinte der Blonde grinsend und schob sich einen Löffel Müsli in den Mund. „Nein, es ist nicht okay! Gilbert ist mein Sohn! Ich hätte das nicht tun soll! Immerhin war er betrunken und ich bin der Erwachsene, ich hätte vernünftig handeln sollen! Aber nein, ich bin auch noch so triebgesteuert und lass mich auf ihn ein!“ Etwas verwundert über den Ausbruch hob Francis eine Augenbraue. „Nun beruhig dich doch. Du liebst ihn doch, oder?“ „Ja, aber eben nur wie einen – „ „Moment, sag das nun nicht!“, unterbrach er seinen Kumpel sofort. „Wenn du ihn nur wie einen Sohn lieben würdest, hättest du nicht mit ihm geschlafen, Antonio. Dann hättest du ihn in sein Bett geschickt und seinen Rausch ausschlafen lassen.“ Da war etwas Wahres dran und das ließ den Spanier verstummen. Nachdenklich aß er seine Cornflakes und bemerkte gar nicht, wie Gilbert in die Küche geschlichen kam und sich auch mit einer Schüssel Frühstücksflocken zu ihnen setzte. Nach wenigen Minuten hielt Francis das Schwiegen nicht mehr aus. Frech lehnte er sich zum Albino und fragte: „Und, wie ist Antonio im Bett?“ Gilbert zuckte zusammen und Antonio starrte ihn mit offenem Mund an. Beide schwiegen. „Hey, kannst es mir ruhig sagen! Bleibt auch unter uns, Gil!“ Etwas verlegen sah der zu dem Spanier. Seine Antwort war so leise, dass nicht mal Gilbird, der auf der Schulter des Albinos saß, sie verstand. Francis und Antonio sahen sich an und fragten synchron: „Was?“ „Auch, wenn es Francis nichts angeht: Er war gut!“, wiederholte Gilbert etwas lauter. Der Franzose grinste breit. „Willst du den schnuckeligen Spanier nicht vielleicht noch was fragen? Oh, bitte heute noch, immerhin plane ich bereits wieder meine Heimreise!“ Gil hob den Kopf und zog eine silberne Augenbraue in die Höhe. „Hä?“ „Francis, was frisst du aus?“, fragte Antonio misstrauisch. „Glaubt ihr etwa, ich verlasse euch zwei Süßen in dem Gewissen, dass ihr nicht zusammen seid? Also, als Paar, nicht als Onkel und Sohn der verstorbenen Schwester!“ Auf den Gesichtern der zwei bildete sich auf den Wangen eine leichte Röte. Gilbert räusperte sich dann. „Ähm, na ja… Ich hab das gestern eigentlich schon ernst gemeint, dass ich dich liebe, Antonio… Aber, öhm, ich glaube, ich hab dich damit doch sehr überrascht. A-an eine Beziehung habe ich, um ehrlich zu sein, nie so wirklich gedacht, aber das wäre natürlich sehr awesome.“ Während er sprach, wurde Gilbert immer sicherer. Als er geendet hatte, sah er den Spanier mit einem festen Blick an. „Wir sind nicht Blutsverwand und ich ja der Adoptivsohn deiner Schwester. Außerdem müsste es ja niemand erfahren. Wir binden das ja nun keinem auf die Nase. Das 6 Jahre zwischen uns liegen…“ „Vier, Gilbert. Vier Jahre liegen zwischen uns.“, verbesserte Antonio ihn leise. „Antonia war 24. Ich bin 22.“ „Oh. Ist doch umso besser!“ Gilbert stand auf und stellte sich vor Antonio. Immer noch sah er ihn fest an. Langsam erhob sich auch der Spanier. Lächelte ihn an. „Ich… hätte kein Problem damit.“, meinte er auf die nicht gestellte Frage. Der Albino fing an zu grinsen und fiel ihm um den Hals. Zwei Jahre später wartete Antonio mit einem großen Koffer an der Tür. „GILBERT! Kommst du endlich?! Das Taxi UND das Flugzeug warten sicher nicht auf dich!“ Der junge Mann hetzte mit seinem Koffer die Treppe runter, seinen meckernder Vogel auf den Kopf, wie immer. „Ja, bin ja schon da!“ Grinsend stellte er den Koffer hin und eilte auf Antonio zu, um ihn einen Kuss zu stehlen. Der Spanier seufzte grinsend und trieb ihn an, sich die Schuhe anzuziehen. Ja, er wusste, dass das Flugzeug nach Frankreich nicht warten würde. Schnell wurde das Haus abgesperrt und die Koffer ins Taxi gebracht. „Ha! Wie ich die Blondine vermisst habe!“, meinte der Albino grinsend. „Wie es ihm wohl geht?!“ „Sicherlich mehr als gut!“, antwortete der Spanier lachend. Die Fahrt bis zum Flughafen war fast langweilig. Dafür mussten sie dann hektisch einchecken, weil sie doch ein wenig spät waren. Antonio hatte Gilbert an der Hand genommen und zog ihm zum Gate. Bis jetzt war noch niemanden in ihrer Umgebung aufgefallen, dass zwei matte, silberne Ringe an ihren Ringfingern ein bevorstehendes Ereignis ankündigten. Und sie hatten auch keinem was gesagt. Dass sie ein Paar waren. Und bereits verlobt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)