Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks von HikariHodako (Toujours pur) ================================================================================ Kapitel 6: Walburga Black ------------------------- Walburga Black Sorgsam glättete sie das Pergament auf welchem ihr geliebter Sohn Regulus ihr zum ersten Mal aus Hogwarts geschrieben hatte. Natürlich war er im Haus Slytherin. So wie sie es sich gewünscht hatte. Sie erinnerte sich wie als wäre es gestern gewesen. Eine furchtbare Last war von ihr gefallen. Und heute hatte sie einen weiteren Brief erhalten, der sie genauso freute. In seinem 3ten Schuljahr hatte Regulus es geschafft Sucher der Quidditschmannschaft zu werden. Also hundertmal mehr als ihr verdorbener Sohn Sirius erreicht hatte. Das einzige was sie ihm in Hogwarts beigebracht hatten, so schien es, war der Dauerklebefluch. Rebellisch hatte Sirius sein ganzes Zimmer mit Gryffindore Fahnen und Bildern von Muggelmädchen tapeziert. Stundenlang hatte Walburga ihn deswegen angeschrien, aber er grinste nur. Die Pubertät, mutmaßte Orion, der immer noch versuchte alles als Phase abzutun. Aber diese sogenannte Phase dauerte nun schon fünf ganze Jahre. Zwischenzeitlich hatte sich Walburga überlegt Sirius von der Schule zu nehmen und nach Durmstrang zu schicken. Nur die Überredungskünste ihres Bruders Alphard hatte sie davon abgehalten und nun war es zu spät. „Hast du den Brief gelesen?“, fragte Orion begeistert und trat in das Wohnzimmer. Seine Frau nickte, die Gedanken an Sirius hatten sie nachdenklich gestimmt. „Wenn nur Sirius nicht wäre...“, zischte sie wütend. „Er wird bald Erwachsen... dann versteht er uns bestimmt“, versuchte Orion wie immer seine Frau zu beruhigen und spielte dabei an seinem goldenen Ring. „NIEMALS! NIEMALS WIRD ER DAS! ER ERKENNT NICHT DIE SCHÖNHEIT SEINES REINEN BLUTES! ER IST ES NICHT WERT....“, schrie sie sich ihren Frust von der Seele. Sie sah Sirius nur noch in den Sommerferien, den im Winter blieb er lieber in Hogwarts. Das war auch ihr lieber so. „Nimm meinen Bruder nicht zu hart ran... gib ihm wenigstens 10 Sekunden Vorsprung“, lachte Sirius James an, welcher knapp nickte und grinsend in der Quidditch Umkleide verschwand. Zusammen mit seinen Freunden Remus und Peter kletterte Sirius auf die Ränge. Ein paar Mädchen blickten ihm schmachtend hinterher. Er war beliebt, wie alle aus der Familie Black. Erst letzte Woche hatte Andromeda während dem Abendessen eine Liebeserklärung eines anderen Slytherin ertragen müssen. Die ganze große Halle hatte zugehört und über ihre Abfuhr schellend gelacht. Als die Freunde sich setzten konnte Sirius auf den Slytherin Rängen seine drei Cousinen erblicken. Und Schniffelus. Er stand neben Lucius Malfoy direkt bei Bellatrix und ihrem unheimlichen Freund Rudolphus Lestrange. Sie hatten sich letztes Jahr verlobt. Die Hochzeit sollte noch dieses Jahr im Winter stattfinden. Tatsächlich war auch Sirius eingeladen, er vermutete mal das dies der Etikette wegen geschehen sein musste. Ein pfiff kündigte den Spielbeginn an und alle Augen waren auf den Schnatz gerichtet. Regulus schoss in die Höhe und tatsächlich sah er James bis 10 zählen bis er sich überhaupt bewegte. Sirius musste grinsen. Es fiel ein Tor für Gryffindor, die Menge um Sirius herum sprang auf und jubelte. Er sah die Slytherin buhen. Narcissa stand zwischen ihnen und drückte Regulus die Daumen, ihr Blick war die ganze Zeit auf ihn gerichtet bis plötzlich -. Sirius erschrak als sich ihre Blicke trafen. Er hatte sie ganz unbewusst beobachtet, als sie in seine Augen blickte drehte sie sofort den Kopf verlegen zur Seite und er glaubte ihre roten Wangen zu erkennen. In diesem Moment beugte sich Lucius Malfoy zu ihr und schien ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Sirius konnte es natürlich nicht hören, aber er sah wie seine Cousine ihn plötzlich mit großen Augen ansah und lächelte. Igitt. Nein. Sie verstand sich doch nicht mit Lucius Malfoy, dem Oberschleimer, direkt nach Schniffelus. Sirius erschauderte. „Alles Okay?“, fragte Remus neben ihm, welcher einen großen Hut mit Gryffindore Löwen trug. Sirius schlang sich den Schal etwas enger um den Hals und nickte. Ihn beunruhigte der Gedanke das Malfoy und Narcissa sich verstehen könnten noch eine ganze weile. So lange bis James den Schnatz sicher in seinen Händen hielt und jubelte. In dem Moment sprang Sirius auf und die Freude vertrieb seine düsteren Gedanken. Jedenfalls vorerst. „Bis später“, verabschiedete sich Sirius von seinen drei Freunden und wollte Richtung Bibliothek los laufen, als ihm plötzlich jemand den Weg versperrte. Er grinste und seine Hand wanderte automatisch zu seinem Zauberstab. „Na, Schniffelus? Heute noch nicht genug gehabt?“, der magere Junge mit den fettigen Haar hatte sich mutig vor Sirius aufgestellt. Er dachte wohl eins gegen eins hatte er eine Chance, aber er musste es doch besser wissen. „Black! Heute... heute wirst du büßen !“, keifte er und streckte ihm seinen Zauberstab entgegen, wofür Sirius nur ein lachen übrig hatte. „Expalliamus!“, schrie Snape, aber Sirius wich seinem Zauber gekonnt aus. „Expalliamus“, erwiderte er und Snape verlor. Schon wieder. Wie immer. „Ha,ha... das war lustig Schniffelus. Tja, welchen Fluch benutze ich? Meine Mutter wäre höchst erfreut das ich wenigstens an dir, ihre mir beigebrachten Flüche erprobe...“, stellte Sirius fest und kickte den Zauberstab von Snape in die von ihm entgegengesetzte Richtung. Seltsamerweise lächelte der Slytherin. „Heute spiele ich nach deinen Regeln... Vier gegen Einen.“, erklärte Snape und hinter der Ecke kamen noch drei weitere Slytherin hervor. Lucius Malfoy, Bellatrix Black und Rudolphus Lestrange. „Es ist gar nicht nett wie du deine Mitschüler behandelst... Siri“, kicherte Bellatrix mit erhobenem Zauberstab. „Wir Slytherin halten zusammen musst du wissen“, heuchelte Malfoy und stellte sich schützend vor Snape. Sirius kniff die Augen zusammen. Vor Malfoy hatte er keine Angst, mit Lestrange würde er eins gegen eins fertig werden, aber Bellatrix. „Wow, seit wann interessierst du dich so für Schwächlinge? Der ist doch ne Schande, selbst als Reinblut“, Sirius wusste das Bellatrix Snape vorziehen würde, selbst wenn er eine noch größere Nase hätte. Er verehrte wenigstens die dunklen Künste und war so dumm sich von allen und jedem manipulieren zu lassen. Der Versuch seinen Zauberstab zu schwingen wurde von Lestrange zunichte gemacht, stumm sprach er einen Expalliamus und schleuderte Sirius Zauberstab beiseite. „Malfoy, du bist Vertrauensschüler... wie lange noch wenn du hier mit machst?“, Sirius sah wie Snape anfing zu kichern. Er amüsierte sich. „Ach Black, deinem schäbigen Freund Lupin hat es bisher auch nicht geschadet in deiner Nähe zu sein. Da kann mir die Aussage eines einzelnen Gryffindor nichts anhaben“, während Malfoy sprach tat Sirius einen Schritt nach hinten, in die Richtung von Snapes Zauberstab. „Tz... Siri, Siri, Siri... wo sind jetzt deine Freunde?“, höhnte Bellatrix und hielt die ganze Zeit den Zauberstab auf ihn gerichtet. „Wofür Freunde... Hallo Professor Dumbeldore !!!“, Sirius winkte und rief in die Richtung hinter den drei Älteren. Sie waren lange genug abgelenkt, das Sirius mit einem hecht Sprung Snapes Zauberstab erreichte. Bellatrix verstand als erstes sein Ablenkungsmanöver und schrie ein Expalliamus. Bevor der Zauber ihn erreichte schrie Sirius ein Furnunculus. Der Fluch schnellte auf Bellatrix zu, welche Malfoy am Arm packte und ihn wie ein Schutzschild vor sich schob. Während die Furunkel sich in Malfoys Gesicht ausbreiteten, hatte Bellatrix Sirius erneut entwaffnet. „Du Kröte!!!“, fluchte Malfoy der weilen und richtete seine Zauberstab gegen Sirius. „Konjunktivitis“, der Fluch traf direkt in Sirius Augen. Sofort verschwamm sein Blickfeld und der Schmerz breitete sich in seinen schon tränenden Augen aus. Er hörte das Lachen von den drei Älteren und natürlich von Snape. Bevor seine Sicht ganz verschwand schaffte es Sirius in Malfoys Richtung zu hechten und ihn mit sich auf den Boden zu reißen. Das Quidditschspiel war deprimierend gewesen. Zuerst hatte es noch ganz gut ausgesehen für den neuen Sucher von Slytherin, aber dann hatte James Potter den Schnatz in den Händen gehalten. Es war keine Schande, den bis jetzt war Potter nahezu unbesiegt. Der Regen prasselte auf seinen Rücken herab, kurz nach dem Spiel hatte er angefangen. Ungefragt setzte sich Narcissa neben ihn auf den Stein. Sie hatte sich ihre Kaputze übers Gesicht geworfen um sich vor dem immer stärker werdenden Regen zu schützen. „Lass mich allein!“, fauchte er sie an, sanft legte Narcissa ihre Hand auf seinen Rücken, er trug immer noch seine Qudditsch Trikot. „Regulus... es war dein erstes Spiel. Gegen Hufflepuff läuft es bestimmt besser. Ich finde du hast dich sehr gut geschlagen“, versuchte sie ihren Cousin aufzumuntern. „Gut geschlagen? Potter hat mich lächerlich gemacht! Ausgerechnet Gryffindor! Ausgerechnet Potter der beste Freund von IHM! Was soll ich Mutter schreiben? Oh Gott... sie wird furchtbar enttäuscht sein...“, Regulus lies den Kopf hängen. Er dachte der Regen würde seine Tränen verstecken, aber Narcissa konnte sie deutlich erkennen. Sie lächelte milde und nahm ihn sanft in den Arm. „Es ist passiert. Jetzt kannst du nur noch mehr trainieren und gegen Hufflepuff und Ravenclaw gewinnen, dann haben wir noch eine Chance auf den Pokal. Du schaffst das Regulus, ich glaube ganz fest daran. Du bist ein toller Sucher.“ Regulus lehnte seinen Kopf gegen die Schulter der Älteren, er roch ihr leichtes Parfüm und schloss die Augen. Narcissa war sanftmütig und immer für ihn da, Bellatrix würde ihn jetzt sicherlich schellten und Andromeda... sie benahm sich seltsam. Andromeda und Sirius waren auf einem falschen Weg. „Danke Narcissa“, lächelte Regulus und löste sich von seiner Cousine. Mit Schwung erhob er sich und sah hinüber zum Spielfeld. „Ich denke ich werde jetzt Trainieren gehen.“ „Bei dem Wetter?“ Regulus lächelte breit. „Das ist genau das richtige Wetter für ein hartes Training“, sein lächeln verwandelte sich in ein charmantes Grinsen, ganz ähnlich dem seines Bruders. Beruhigt nickte Narcissa, sie sah ihm noch einen Moment nach und ging dann in Richtung Kerker. Als sie die Treppenstufen hinab ging wurden die kleinen Pfützen, welche auf den Gängen verteilt waren, stetig weniger. Die Luft wurde kühler und Schüler von anderen Häusern begegneten ihr nur noch höchst selten. Vielleicht mal ein neugieriger Vertrauensschüler der sich in Richtung Kerker wagte, aber spätestens nach dem nächsten Treppenabsatz war auch von ihnen nichts mehr zu sehen. Den Blick in Gedanken nach vorne gerichtet trat Narcissa in eine große Pfütze. Es spritze ihr Bein hinauf und verärgert sah sie auf ihre weißen Schuhe. Plötzlich weiteten sich ihre Augen, die Pfütze kam nicht vom Regen... sie war rot. Noch während Narcissa realisierte das es Blut sein musste tropfte etwas hinab auf ihr Gesicht. Erschrocken wischte sie sich über die Wange. Ihre Hand war voller Blut. Entsetzt taumelte das blasse Mädchen ein paar Schritte rückwärts und hob ihren Kopf. Ein stummer Schrei verzerrte einen Moment ihr schönes Gesicht. Kopfüber hing von der Decke ein Junge, er war bewusstlos, seine schwarzen Haare verdeckten sein Gesicht, er blutete aus den Händen. Narcissa erkannte ihn sofort. Kurz blickte sie sich um, sie waren alleine. Zittrig riss Narcissa ihren Zauberstab hervor und befreite Sirius von dem Zauber, der ihn für alle Slytherin sichtbar zur Schau gestellt hatte. Als er liegend vor ihr schwebte, erkannte sie das er auch im Gesicht blutete und seine Augen von einer gelben dicken Eiterschicht verklebt waren. Das erste was Sirius sah als er seine schmerzenden Augen langsam wieder öffnete waren blonde Haare. Er spürte etwas schweres auf seiner Brust, es war Narcissas Kopf. Obwohl er nichts als blondes Haar sah, erkannte er Sie sofort. Er roch ihr leichtes Parfüm, das ihn an einen Frühlingsmorgen erinnerte. Langsam hob Sirius seine Hand um ihren Kopf zu streicheln. „Lass Sie schlafen!“, hörte er die barsche Stimme der Krankenschwester, er drehte seinen Kopf zu ihr und lächelte sie an. „Wischen Sie sich das grinsen aus dem Gesicht Black. Ich kann nur hoffen das ihnen Severus Snape diese Verletzungen zugefügt hat, der arme Junge hätte es verdient“, murrte Madame Pomfrey während sie mit Hilfe ihres Zauberstabs behutsam Narcissa's Kopf neben Sirius bettete. „Tatsächlich... aber er war nicht allein. Das hätte er nie geschafft“, antwortete Sirius amüsiert. Die Krankenschwester rümpfte kurz die Nase und bedeutete ihm dann still zu sein. „Ich will gar nicht wissen wer es war. Tatsache ist Black, sie sind kein Unschuldslamm. Irgendwann fallen unsere Taten auf uns zurück. Ich habe ihre kleineren Wunden komplett behoben, ihre Augen werden noch einige Tage schmerzen, neben ihrem Bett steht eine Salbe. Sie sollten sich bei ihrer Cousine bedanken, sie hat sie gefunden und hergebracht. Die Arme war ganz aufgelöst, sie saß den ganzen Nachmittag bei ihnen und ist vor einer halben Stunde erst eingeschlafen. Das Abendessen beginnt gleich, sie können heute in ihrem Zimmer schlafen.“ Pampig wandte sich die Hexe von ihm ab und verließ den Krankenflüge. Sirius setzte sich langsam auf und sah hinunter zu Narcissa. Er wollte gerade durch ihr Haar streicheln als sie erwachte, schnell zog er seine Hand zurück. Narcissa blinzelte zwei Mal, dann sah sie das Sirius wach war und setzte sich sofort Kerzengerade hin, sie strich sich instinktiv durchs Haar um es zu richten. „Du siehst auch nach dem schlafen wunderschön aus“, Sirius war selbst überrascht über seine Worte, er sah wie das blasse Gesicht seiner Cousine purpurrot anlief bevor sie den Kopf senkte. Zum Glück blickte sie ihn nicht an, den sonst hätte sie seine eigene Verlegenheit gesehen. „Wie geht es dir ?“, wollte Narcissa wissen, die das weiße Laken begutachtete. „Dank dir wieder gut. Poppy hat mir erzählt das du mich her gebracht hast. Danke.“ „Hast du dich wieder mit den Älteren angelegt?“, ihre Stimme klang streng. „Die haben sich mit mir angelegt... ich bin Unschuldig. Wenn du wissen willst wer es war, du kennst sie ganz gut-“ „Nein will ich nicht“, unterbrach ihn Narcissa die ihn nun besorgt ansah. „Du musst damit aufhören Sirius. Schau dir deine Augen an. Nächstes mal erwischt dich vielleicht noch etwas schlimmeres. Wenn ich dich nicht gefunden hätte...“, Narcissa seufzte. Sirius hing direkt vor dem Gemeinschaftsraum der Slytherin, außer ihr und Andromeda hätte ihm keiner geholfen. Sie wusste natürlich nicht das Sirius Freunde ihn durch die Karte des Rumtreibers spätestens am Abend gefunden hätten. „Hey... ich war heute wirklich unschuldig, okay? Ich passe schon auf... sorgst du dich etwa?“, er hatte sein typisches grinsen aufgesetzt. „Natürlich Sorge ich mich!!! Sirius ich weiß was Bellatrix denkt... und deine Mutter aber trotzdem bist du noch...“, die Schülerin rang nach Worten, sie hatte eine Hand zur Faust geballt und sanft auf die Brust ihres Gegenübers geschlagen. Ihre Augen wurden leicht wässerig. „Trotzdem bist du... du bist doch...“. Sirius packte Narcissa am Arm, die andere Hand legte er an ihre Hüfte und zog sie neben sich auf das Bett um sie fest in die Arme zu schließen. „Manchmal... wünschte ich du wärst nicht meine Cousine.“ Zittrig weinte Narcissa, sie weinte eine ganze Weile und er hielt sie einfach nur im Arm. Als Walburga an Weihnachten das Haus ihres Bruders betrat erstarrte sie vor Schreck. Sie schnaubte empört und rümpfte die Nase wie als hätte sie etwas übles gerochen. „DU !“, ihre Lippen bebbten. „Hallo Mutter“, erwiderte Sirius mit einem grinsen. Sie zu sehen bereitete ihm nur Freude wenn sie sich dabei aufregte. „Tante Walburga! Wie schön dich zu sehen“, lächelte Narcissa welche die große Treppe herab lief und Sirius sanft zur Seite schob um den nahenden Konflikt zu entschärfen. Natürlich würde Walburga nicht vor ihrer Nichte in einen Wutausbruch verfallen. „Narcissa... wie schön DICH zu sehen. Was macht er hier ?“, betont kalt sah sie zu ihrem eigenen Sohn. Regulus seufzte nur und ging mit seinem Vater Richtung Salon. „Sirius ist mein Gast heute... ich habe ihn gebeten Weihnachten mit uns zu feiern, außerdem ist morgen doch schon die Hochzeit, übermorgen appariert Vater ihn zurück nach Hogwarts“, lächelte Narcissa unschuldig. „Hmm...“, gab Walburga von sich und folgte ihrem Mann ohne Sirius noch einmal eines Blickes zu würdigen. „Hallo Walburger, wie geht es dir? Ich habe gesehen das Sirius auch hier ist, wie schön das ihr euch wieder vertragen habt“, lächelte Alphard und bereute seine Worte im selben Moment als er den Gesichtsausdruck seiner Schwester sah. „Deinen Sarkasmus kannst du dir sparen, ich ertrage diese Missgeburt heute nur auf den Wunsch meiner jüngsten Nichte“, zischte sie wütend zurück und setzte sich neben ihren Mann. Kurz darauf folgten auch Sirius und Narcissa in den Speisesaal, der restliche Teil der Familie Black saß bereits auf ihren Plätzen. Neben Bellatrix, welche heute ihren letzten Tag als Black genoß, saß ihr Bräutigam, Rudolphus Lestrange. Ein Zauberer reinen Blutes, der die Muggel, Squibs und Blutsverräter mindestens genauso hasste wie Walburga. Oft fragte sie sich was sie bei Sirius falsch gemacht hatte, das er nicht zu solch einem wunderbaren Zauberer geworden ist. Sie kam allerdings immer wieder zu dem Entschluss das es nicht ihre Schuld sein konnte, vermutlich war er einfach verkorkst, eine Missgeburt, für die niemand etwas konnte, am wenigsten sie selbst denn an Regulus konnte sie erkennen was für einen wunderbaren Sohn sie erzogen hatte. „Liebe Familie, ich freue mich das wir uns heute hier versammelt haben. Unser vollständiges erscheinen hat einen glücklichen Anlass, morgen werde ich meine älteste Tochter verlieren, aber morgen werde ich auch endlich einen Sohn haben, der auf sie aufpasst. Rudolphus, ich freue mich das du Bellatrix in deine reine Familie aufnimmst, Tourjas pour, immer rein, so lautet der Leitsatz der Familie Black, mit dir als Schwiegersohn wird er einmal mehr bestätigt. Heben wir also unser Glas auf das Brautpaar“, begrüßte Cygnus alle Anwesenden und erhob sein Weinglas, die dunkelrote Flüssigkeit erinnerte an Blut, natürlich an reines Blut. Widerwillig erhob Sirius sein Glas, er hasste Rudolphus Lestrange, er war ein arroganter Affe- wie alle die sich etwas auf ihr reines Blut einbildeten. Der morgigen Hochzeit sah Sirius mit grauen entgegen. Das Weihnachtsmenü wurde wie in jedem Jahr in 5 Gängen serviert. Nach dem Dessert, ein Traum aus Wichtelblüten auf Butterbierschaum, durfte jedes Familienmitglied eines seiner Geschenke öffnen. Die restlichen Geschenke gab es am Tag darauf, wie es Brauch war. Sirius wusste das er das Geschenk seiner Mutter sicherlich nicht heute, wenn überhaupt, öffnen würde. Vermutlich war es wieder nur ein verfluchter Gegenstand der ihm auf irgendeiner weise schmerzen bereiten sollte. Die Geschenke seiner Freunde wollte er aber auch nicht vor der Familie öffnen, das gab dann nur wieder unnötig Streit, also nahm er das Päckchen von Andromeda. Er schüttelte es kurz, dann entfernte er die Schleife und riss es auf. Es war ein Buch über Motorräder... ein Muggelbuch. Sirius grinste breit. „Von wem hast du DAS den bekommen?“, schnaubte Walburga aufgeregt und wollte das Buch Sirius schon entreißen, vermutlich um es sofort zu zerstören. Er hielt es allerdings in einem eisernen Griff fest und lies es nicht los. „Geht dich gar nichts an, du alte Schachtel“, grinste Sirius und versuchte dabei nicht einmal seine Stimme zu dämpfen. „Was hast du gesagt ?!“, fauchte Walburga und zog ihren Zauberstab, interessanterweise war es Bellatrix die ihr beruhigend die Hand auf ihre Schulter legte. „Ignoriere ihn einfach Tante, das Buch hat er sicher von einem seiner verdorbenen Blutsverräter Freunde.“ Sirius sah aus dem Augenwinkel wie Andromeda sich gerade offenbaren wollte als plötzlich eine Eule durch das offene Fenster geflogen kam und ein kleines Paket mitten auf ihren Schoß fallen ließ. Narcissa war sofort neben ihrer Schwester. „Von wem ist den das?“, fragte sie neugierig, an dem Paket war ein Zettel, den Andromeda aber sofort mit ihrer Hand verdeckte. „Etwa ein Verehrer aus Hogwarts?“, witzelte Sirius und setzte sich neben Andromeda. „Ich... werde das besser erst Morgen öffnen.“ „Besser jetzt Dromeda, dann können wir alle sehen was darin ist“, grinste Bellatrix. „Komm pack es aus“, drängte auch Sirius, selbst die Erwachsenen lunsten jetzt in ihre Richtung. Mit einem sich ergebenen seufzen nickte Andromeda und öffnete das kleine Päckchen, es war sichtlich per Hand selbst eingepackt worden. Mit Mühe zog Andromeda an dem Tesafilm, und wickelte den kleinen Gegenstand aus dem Paket. Es war eine silberne Kette mit einem kleinen steinernen Anhänger. Als sie ihn in die Hand nahm verfärbte er sich rosa. „Eine Gefühlsstein Kette !“, bemerkte Narcissa und lächelte, die Farbe der Kette zeigte die Gefühle des Trägers an, ein sehr beliebtes Geschenk im Moment bei Pärchen. „Von wem ist sie ?“, fragte Sirius und sah auf den rosanen Stein der sich wieder verfärbte, allerdings konnte er die Farbe nicht erkennen da Andromeda ihn in ihrer Hand einschloss. „Kennst du nicht“, war die einzige Antwort die Andromeda gab und aufstand. Verwundert blickte Sirius ihr hinterher. „Oh du bist einfach der BESTE!“, hörte Sirius plötzlich seine Mutter quieken und sah wie sie Regulus umarmte. Es war egal was er ihr schenkte, sie fand es immer ganz toll, genau so wie sie alles was Sirius ihr schenkte einfach total grauenhaft fand. Obwohl er sich diesbezüglich schon sehr lange keine Mühe mehr gab. „Hast du eine Ahnung von wem die Kette sein könnte?“, flüsterte Narcissa nun zu Sirius. Ratlos zuckte dieser mit den Schultern. „Lass sie uns doch nochmal Fragen...“, schlug er vor, die ganze Verwandtschaft war gerade damit beschäftigt Bellatrix dabei zu zusehen wie sie ihr Geschenk von Rudolphus öffnete als sie den Saal verließen. Sie hörten gerade noch wie die Haustür zufiel und sahen sich verwundert an. „Andromeda?“, stellte Sirius fest und erntete ein nicken von Narcissa. Ohne ein weitere Wort schlüpften sie Beide in ihre Stiefel und Mäntel. Sirius öffneten leise die Haustür, sie konnten sehen wie Andromeda schnellen Schrittes das Anwesen verließ. „Vielleicht treffen sie sich?“, vermutete Narcissa als sie gemeinsam durch den Schnee stapften und ihre Spur verfolgten, sie führte tatsächlich vom Anwesen in ein naheliegendes Waldstück. Über ihnen funkelten bereits unzählige Sterne. „Andromeda! Du bist gekommen...“, hörten sie eine Jungen Stimme. Sirius schwenkte seinen Zauberstab und errichtete einen unsichtbar Zauber um sie herum. „Ted... was machst du hier? Es ist viel zu gefährlich... wenn dich jemand hier sieht-“ „Ich wollte dich sehen“, widersprach der Junge ihr und nahm sie in den Arm. Andromeda drückte sie fest an ihn bevor sie sich löste um ihn zu küssen. Er erwiderte ihren Kuss und legte dabei seine Hand auf ihre Wange, sie öffnete leicht den Mund und... . Narcissa neben ihm erschauderte, etwas verlegen kratzte sich Sirius am Hals. Er hatte nicht erwartet seine Cousine in solch einem intimen Moment zu beobachten. Plötzlich spürte er wie Narcissa seine Hand nahm und sanft daran zog. Er sah in ihr rotes Gesicht und nickte knapp, leise entfernten sie sich von dem verliebten Paar. Der Junge kam Sirius sehr bekannt vor, er war sich sicher das er ebenfalls in Hogwarts war, aber nicht in Slytherin oder Gryffindore. Sie schwiegen bis sie durch die Haustür kamen. Sirius atmete leise aus. „Ich kenne diesen Jungen... er ist aus Hogwarts“, flüsterte Narcissa. „Ja... stimmt“, nickte Sirius. „Er ist aber kein Reinblut...“, stellte sie leise fest. „Wo wart ihr den? Was für ein Reinblut?“, Walburga hatte die Beiden beobachtet wie sie zurück gekommen waren. „Wir waren nur frische Luft schnappen... Narcissa hat mir gerade erzählt wie stolz sie auf ihr reines Blut ist und ich doch auch ein bisschen mehr Würde an den Tag legen sollte...“, erwiderte Sirius trotzig. Sofort erntete Narcissa einen wohlwollenden Blick von ihrer Tante. „Da hat sie auch vollkommen Recht, allerdings rate ich dir Narcissa halte dich lieber von Sirius fern, sonst färbt sein schlechtes Benehmen am Ende noch ab und das wollen wir doch nicht. Bei dieser Missgeburt ist schon jegliche Hoffnung verloren.“ Sirius schnitt seiner Mutter trotzig eine Fratzte und ging dann die Treppe nach oben. „Gute Nacht Narcissa, schöne Alpträume Mutter!“ „Regulus? Regulus!“, schrie Walburga, dann besann sie sich und schrie nach ihrem Hauself. „Kreacher!“, mit einem lauten Knall erschien die hässliche Kreatur vor ihr. „Was wünscht die Herrin von Kreacher? Wie kann Kreacher der Herrin dienen?“, natürlich fiel es Walburga nicht auf das die Augen ihres Hauselfen rot und völlig geschwollen waren, er hatte die ganze Nacht geweint und sich mehrmals fast das Leben genommen. Zudem hatte er es immer noch nicht geschafft das Medaillon zu zerstören, obwohl dies ein Befehl seines toten Herren gewesen war. „Wo ist Regulus? Bring ihn zu mir!“, der Elf zitterte bei dem Befehl. „Kreacher weiß... n... n... nicht wo Herr Regulus ist“, er biss sich bei dem Satz beinahe selbst die Zunge ab. „Dann such ihn! Verdammt! Sofort Kreacher!“, mit einem Tritt in den Bauch bedeutete Walburga ihrem Hauself sofort mit der Suche zu beginnen. „Sehr wohl Herrin“, der Elf verschwand. Walburga ging zu Regulus Zimmer und öffnete die Tür. Er war nicht hier, sie seufzte. Wo steckte er bloß? Es sollte Tage, nein Wochen dauern bis sie die schmerzhafte Wahrheit erfuhr, bis sie es ertragen musste. Der Name Black, hatte keine Chance mehr weiter geführt zu werden. Ihr einziger Sohn, Regulus, war tot. Das schlimmste daran, sollte sie erst noch erfahren, an der Trauerfeier ihres Sohnes. Die Familie war anwesend, Lucretia ihre Cousine sprach ihr gerade ihr Beileid aus als Bellatrix apparierte. Ihr Gesicht war eiskalt. Verwundert sah Narcissa in ihre Richtung, sie hielt sich ihren kleinen Babybauch, der von ihrem Kleid gut kaschiert wurde. „Die Feier ist vorbei“, verkündete Bellatrix und schwang ihren Zauberstab, das aufgebaute Essensbuffet verdarb augenblicklich, die Äpfel schrumpelten in sich zusammen, das Fleisch bildete Schimmel und ein Verwesungsgeruch machte sich in dem Raum breit. Mit dem nächsten Schlenker ihres Zauberstabes lies sie das große Bild von Regulus, welches auf einem Altar aufgestellt war, in Flammen auf gehen. „Was... was tust du da?! Bellatrix! Hör sofort damit auf !!! DU... VERSCHMUTZT DAS ANSEHEN MEINES EINZIGEN SOHNES !“, schrie Walburga, ihr Herz schlug ihr bis zum Halse. Sie zitterte am ganzen Körper und zog ihren Zauberstab, welcher ihr aber sofort von Bellatrix abgenommen wurde. Wütend stiegen ihr Tränen in die Augen. „Es tut mir leid Tante Walburga. Du hast keinen Sohn! Regulus Arcturus Black ist ein feiger Verräter der es gewagt hat sich gegen unseren dunklen Lord zu stellen. Er wurde gerechterweise für seine Dumm- und Feigheit mit dem Tode bestraft! Er ist unwürdig den Namen Black zu tragen und somit ist auch diese Feier zu seinen Ehren eine Beleidigung unseren reinen Blutes!“ Bellatrix starrte auf ihre Tante hinab die derweil auf die Knie gesunken ist, sie war kreidebleich, ihre Lippen zitterte und ihr Blick starrte ins Leere. „Ihr könnt jetzt gehen“, forderte Bellatrix die Gäste der Feier auf, woraufhin sofort einige apparierten. Lucretia starrte einen Moment Bellatrix an und ging dann zu der alten Cassiopeia Black um mit ihr zu apparieren. „Tut mir Leid Tante... deine Söhne sind beide eine einzige Enttäuschung“, mit diesen Worten verließ auch Bellatrix die Feier. Schluchzend lag Walburga auf dem Boden, sie hatte alles Verloren. Es gab nichts mehr das sie trösten konnte, nichts. Selbst den Gedanken das Regulus für eine größere Sache gestorben war hatte man ihr genommen. Hilflos stand Kreacher neben seiner Herrin. Er hätte ihr gerne gesagt wie mutig Regulus doch gewesen war, aber er durfte nicht. Das hatte ihm Herr Regulus befohlen. „Kreacher, entsorge das verfaulte Essen und räume hier auf“, Narcissa war die Einzige die noch im Raum war. Der Hauself befolgte sofort ihren Befehl. Sie kniete sich neben ihre weinende Tante und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Alles verloren... alles...“, wimmerte die sonst so starke Frau vor sich hin. Sirius lebt. Nein, das wollte sie sicherlich nicht hören, darum schwieg Narcissa. „Es ist ein Junge !“, strahlte die Hebamme und gab das kleine Bündel Narcissa auf den Arm. Sie atmete schwer und sah in die blauen Augen ihres kleinen Engels. Fast einen halben Tag hatte sie in den Wehen gelegen, die Anstrengung hatte an ihr gezerrt und sie war noch blasser als sonst. Mit ihrer allerletzten Kraft hielt sie das Baby auf dem Arm. Die Hebamme lächelte und öffnete die Tür, Lucius trat herein und sah zuerst zu Narcissa, die er noch nie so zerzaust gesehen hatte und dann zu seinem Sohn. Er nahm ihn aus den Armen seiner Frau und begutachtete seinen Erben, es war ein gesunder kleiner Junge. „Wie soll er den heißen?“, fragte die Hebamme neugierig. „Reg-“ „DRACO... Draco Malfoy“, stellte Lucius fest und übertönte die schwache Stimme seiner Frau. „Draco? Ein schöner Name... dann lass ich sie mal kurz allein, wenn etwas ist, rufen sie mich einfach“, lächelte die Hexe und verließ das Zimmer. „Draco?“, wiederholte Narcissa und sah Lucius anklagend an. „Ein passender Name. Denkst du wirklich wir können unser Kind nach einem Blutverräter benennen? Du bist wohl noch nicht ganz bei Sinnen. Draco ist ein guter Name-“ „Nennen wir ihn doch gleich Voldemort...“, zischte Narcissa zynisch zurück, sie spürte wie ihr Puls sich erhöhte. „Gib ihn mir wieder !“, verlangte sie und setzte sich mit aller Kraft auf, ihr wurde schummrig vor den Augen. Sie streckte die Hände nach ihrem Kind aus, konnte es aber nicht erreichen und plötzlich wurde alles schwarz vor ihren Augen. Erst drei Tage später besuchte Lucius sie wieder mit ihrem Kind, die Ärzte sagten sie sei in Ohnmacht gefallen, die Strapazen der Geburt hätten an ihrer Gebrechlichen hülle zu stark gezerrt. „Draco also... Hallo Draco.. ich bin deine Mutter.“ „Walburga? Bist du zuhause Tante Walburga?“ Narcissa betrat den Grimmauldplatz Nr.12, auf ihrem Arm hielt sie den 3 Monate alten Draco. Bei ihrem letzten Besuch war sie am Ende ihrer Schwangerschaft gewesen. „Kreacher?“, der Hauself apparierte sofort zu ihr und Verbeugte sich so tief das er mit der Nasenspitze den Boden berührte. „Zu ihren Diensten Herrin Narcissa!“ „Ich suche meine Tante Walburga, ist sie nicht zu Hause?“, Draco auf ihrem Arm schlief friedlich und vergrub sein Gesicht an ihrer Brust. „Doch Herrin Narcissa. Sie ist zu Hause, in Herrn Regulus Zimmer. Aber sie sagte Kreacher sie empfange keinen Besuch... sie sagt Kreacher jeden Tag sie empfange keinen Besuch.“ Narcissa seufzte. „Verstehe. Ich werde jetzt zu ihr gehen, vielleicht munter Draco sie etwas auf“, hoffte Narcissa und ging die Treppe hinauf an dem großen Gemälde von Walburga vorbei. Sie sah zu der Tür an welcher Sirius Namensschild befestigt war. Zögernd öffnete sie diese leise und lunste hinein. Es sah aus wie damals, als sie es das letzte Mal betreten hatte. Nur wenige Dinge hatte Sirius damals mitgenommen. An den Wänden hingen immer noch die Poster von Motorrädern und Muggelmädchen in Bikinis. Sie musste leicht schmunzeln, er hatte wirklich alles versucht damit ihn seine Eltern hassten. Sie schloss schnell wieder die Tür und wand sich Regulus Zimmer zu. Kein Geräusch drang aus dem Raum, sie sah hinab auf den schlafenden Draco und öffnete vorsichtig die Tür. Walburga saß mit dem Rücken zu ihr am Schreibtisch. Sie starrte auf ein altes Foto von Regulus, damals war er noch Schüler in Hogwarts gewesen. Langsam umkreise Narcissa ihre Tante, der Anblick der sich ihr bot war abstoßend. Die Haare der sonst gut gepflegten älteren Dame waren verfettet und verfilzt, ihre Fingernägel wuchsen unkontrolliert, waren spröde und rissig geworden. Das Gesicht war zu einer Maske eingefallen und ein unangenehmer Geruch ging von ihr aus, wie als hätte sie sich seit Tagen... vielleicht auch Wochen nicht mehr gewaschen. Narcissa versteifte sich leicht und drückte unbewusst das kleine Bündel in ihren Armen näher an sich. „Tante Walburga?“, sprach sie die Frau an, die ihren Blick nicht vom Foto nehmen konnte. Sie räusperte sich einmal. „Tante Walburga, ich bin es Narcissa... ich habe mein Baby dabei...“, ein zucken durchfuhr Walburgas Körper und ihr Blick klärte sich leicht, sie drehte den Kopf in die Richtung ihrer Nichte. Das kleine Baby hatte einen weichen blonden Flaum auf den Kopf, die Äuglein waren fest verschloss und es hatte angefangen an seinem Daumen zu lutschen. „Dein Baby... wie heißt es?“, Narcissa presste kurz ihre Lippen zusammen, sie wollte Walburga nicht enttäuschen. „Draco... Regulus... Malfoy“ Plötzlich huschte ein Anflug von lächeln über Walburgas Gesicht. „Draco Regulus Malfoy also... ein schöner Name. Regulus...“, murmelte die alte Dame und wandte ihren Blick ab zurück auf das Foto. „Mein Regulus...“ Narcissa schloss die Tür hinter sich. Sie sah auf ihr Baby hinab, auf ihren Draco, der einfach nur Draco hieß, den Regulus als Zweitnamen hätte Lucius nie geduldet. Sie ging die Treppe hinab und hielt nach dem Hauself Ausschau. „Kreacher?“ Mit einem Knall war er bei ihr. „Sorge dafür das deine Herrin sich wäscht und ordentlich aussieht. Schneide ihr die Fingernägel, wenn nötig im Schlaf. Ihr Geist ist zerbrochen, aber verleih wenigstens ihrer Hülle noch etwas Würde“, befahl Narcissa und der Hauself verbeugte sich erneut. „Kreacher wird die Herrin versorgen.“ „Gut... ich komme wieder.“ Narcissa verließ den Grimmauldplatz Nr.12, außer ihr bekam kaum noch jemand Walburga zu Gesicht vor ihrem Tod. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)