Fight for your Life von Yuuki-swan (Die zerbrochene Seele) ================================================================================ Kapitel 29: Rettung ------------------- Nami ging nach draußen. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, Amaya selbstständig an Deck rumlaufen zu lassen. Sofort hörte sie etwas ins Wasser fallen. Dieses Mal war sie dankbar, für den Instinkt, dass sie gleich immer vom Schlimmsten ausging. Sie blickte zunächst eine Weile lang auf dem Schiff umher, doch sie konnte Amaya nirgends entdecken. „Hey Leute, hat einer von euch Amaya gesehen?“ Die Musik und Zorros Schnarchen verstummten. „Nein, wieso, ist was passiert?“, wollte Franky wissen. „Verdammt!“, schrie Nami. Jetzt konnte sie wohl wirklich mit den besten Ansichten vom Schlimmsten ausgehen. Sie rannte zum Geländer und blickte ins Wasser. An einer Stelle stiegen auffällig viele Luftblasen nach oben. Außerdem sah man, an ein paar Wellen, dass etwas ins Wasser gefallen war. Das konnte nur einen Schluss zulassen. „Zorro, Sanji, Lysop! Amaya hatte ein Zusammenbruch, sie muss ins Wasser gestürzt sein! Helft mir schnell, sie rauszuziehen!“, brüllte Nami und sprang bereits in die Wellen. Sanji sprang ihr nach, mit mehreren Blicken auf Namis zierlichen Körper. Dann folgten Lysop und Zorro. Die Teufelsfruchtnutzer standen am Geländer und sahen denen nach, die in der Lage waren zu schwimmen. Sie tauchten sofort ab. Nami tauchte als Erste wieder auf. Ihr folgte Lysop, der Amaya ebenfalls nicht retten konnte. Sanji kam wesentlich später nach oben und scheinbar nur mit Mühe. Er rang nach Luft und sah enttäuscht aus. Auch er war nicht mehr in der Lage gewesen, das Mädchen zu retten. Zorro blieb beunruhigend lange unter Wasser. Als er auftauchte spuckte er zunächst einmal das ganze Wasser, welches sich in seinem Mund gesammelt hatte aus. „Wie jetzt! Du auch nicht?!“, fragte Sanji geschockt. „Der Druck ist zu stark, ich konnte nicht mehr! Amayas Körper kann dem auch nicht mehr standhalten!“, keuchte er. „Mist! Nami, bitte! Du musst dich geirrt haben“, heulte Lysop. „Das kann doch nicht wahr sein!“, brüllte Chopper verzweifelt. „Was ist hier los?“, fragte Ruffy. Dieses Mal wollten sie ihm nichts vorenthalten. „Amaya hatte einen Kreislaufzusammenbruch und ist ins Wasser gefallen. Jetzt können wir sie nicht mehr zurückholen. Die Druckverhältnisse sind bereits zu hoch! Kein Körper kann so einer enormen Belastung standhalten!“, erklärte Zorro kurz und knapp. „Zorro, tauch so tief wie du kannst. Ich halte mich an dir fest und setzte dann meine Teufelskräfte ein. Ich hole sie da raus!“, brüllte Ruffy und sprang ins Wasser. „Spinnst du?! Ich weiß ja, was du für sie empfindest, aber das ist einfach nur Selbstmord“, warf Nami ein. „Meine Entscheidungen, meine Konsequenzen!“, entgegnete er nur kühl und hielt sich an seinem Vize fest. „Sicher Ruffy?“ „Willst du noch mehr Zeit verlieren?“ Das genügte Zorro als Antwort. Er tauchte widerwillig ab. So schnell er konnte brachte er sich tiefer unter den Wasserspiegel. „Ich rette dich, Amaya!“, dachte Ruffy. Fest von sich überzeugt hielt er ebenso wie seinem Vize den immer kritischeren Druckverhältnissen stand. „Ich hoffe, dass sie es noch packen“, flehte Sanji. Als Zorro klar war, dass es ihm unmöglich war, noch tiefer zu tauchen, stoppte er und hoffte, dass die Luft, die er geholt hatte noch bis zum Auftauchen reichen würde. Amaya war nicht mehr zu sehen, aber trotz seines schlechten Orientierungssinnes, wusste er genau, dass sie sich hier unter ihnen befinden musste. Es war dunkel und für einen kurzen Moment meinte Ruffy, etwas weißes weiter unten entdeckt zu haben. Selbst wenn sie es nicht war, war es den Versuch wert. Das Wasser hatte allerdings eine unfassbar lähmende Wirkung auf ihn. Dagegen hatte er bereits die ganze Zeit angekämpft. Er konnte jetzt nicht aufgeben, Wasser hin oder her, Amayas Leben war in Gefahr! Er streckte seinen Arm so weit nach hinten, wie es nur möglich war. So weit, dass sogar Robin und die Anderen seine Reichweite bewundern konnten. Ruckartig zog er sie nach unten und hoffte, dass er Amaya packen würde. Zorro gab ihm erneut ein Zeichen, allerdings das dafür, dass er keine Luft mehr hatte. Der Sauerstoff in seiner Lunge war nicht mehr ausreichend und er würde ebenso wie das Mädchen untergehen, wenn er sich nicht ans Auftauchen machte. Als Ruffys Arme an ihm vorbeischossen, begann er sich mit kräftigen Stößen nach oben zu bewegen. Auch seinem Kapitän machte es zu schaffen, solange nicht geatmet zu haben. „Die sind aber schon ganz schön lange weg!“, bemerkte Lysop besorgt. „Ja, ich hoffe doch, dass sie bald wieder hochkommen!“, meinte Franky und sah auf die Stelle des Wassers, aus der Ruffys Arm hervorgeragt hatte. Die Hälfte der Strecke waren sie nach oben geschwommen und seine Hände umfassten Amayas zierlichen Körper, der im Wasser scheinbar schwerelos trieb. Er zog sie zu sich und hielt sie so, dass sie direkt als Erste Luft bekommen würde. Er legte einen Winkel an, in dem er sie direkt an Bord bringen könnte. Dann würde Chopper sich um sie kümmern. Noch ungefähr drei Meter bis zur Oberfläche. Zorro hielt es nicht mehr aus. Nicht mit den Beiden auf seinem Rücken. Als Ruffy bemerkte, dass er immer langsamer wurde, konnte er sich diesen Grund mit Leichtigkeit erschließen. Auch wenn er selbst den Sauerstoff dringend benötigte, musste Amaya in Sicherheit gebracht werden. Er positionierte sie auf seine Stelle und ließ Zorro los. Er sah ihn schockiert an, doch Ruffy deutete nur nach oben. Widerwillig ließ sein Vize ihn absinken. Schon wurde alles von einer dichten Schwärze erfüllt. Als Zorro die Wasseroberfläche durchbrach spuckte er erneut erst einmal viel Wasser. Dann überreichte er Amaya Lysop, der sie sofort an Bord zu Chopper brachte. „Wo hast du Ruffy gelassen, Mooskopf?“, frage Sanji plötzlich. „Er hat sich geopfert, damit ich sie nach oben bringe“, keuchte Zorro und hielt sich an der Schiffswand fest, um nicht gleich das Bewusstsein zu verlieren. „Was?!“, entgegnete er entsetzt und zögerte keine Sekunde länger. Er holte einmal so tief Luft, wie er nur konnte und tauchte dann unter. Nami half dem Schwertkämpfer an Bord zu gelangen. Sanji konnte Ruffy noch sehen, das war immerhin gut. Nicht so gut war, dass seine Luft nicht mehr für lange reichen würde und er nicht in Reichweite war. Er tauchte noch tiefer und die Druckverhältnisse veränderten sich so schlagartig, dass er beinahe ohnmächtig geworden wäre. Ruffys Augen waren geschlossen und er sank leblos nach unten. Sanji fuchtelte mit seinem Arm vor sich her, um Ruffys Beine irgendwie zu fassen zu bekommen. Mit einem starken Stoß nach unten, ging sein Vorhaben schließlich auf. Er umfasste sein Handgelenk und machte sich daran, nach oben zu schwimmen. Das Tageslicht schien fern zu sein und seine Sicht verdunkelte sich bereits. Luftbläschen stiegen aus seinem Mund empor. Er würde das nicht schaffen. Er konnte einfach nicht mehr. Dennoch riss er sich zusammen und die Sonne schien doch noch näher zu kommen. Trotzdem fehlte noch ein ganzes Stück, aber er konnte immerhin schon die Umrisse der Sunny erkennen. Er streckte den freien Arm nach oben aus, um schneller an die Oberfläche zu gelangen und so sein Gewissen zu beruhigen. Doch das Wasser umschloss ihn immer noch. Er öffnete die zusammengekniffenen Augen. Es würde noch einige Sekunden dauern, bis er endlich Auftauchen könnte. Doch diese paar Sekunden waren die Entscheidenden, die einfach zu viel waren. Nun konnte er seine Augen weder zusammenkneifen, noch weit aufreißen. Sie schienen ihm von alleine zuzufallen. Sein Verstand war benebelt und er registrierte nicht einmal mehr, dass er sich im Wasser befand, weswegen er atmen wollte. Er verschluckte sich und kein Sauerstoff war in Sicht. Da umklammerten ihn plötzlich viele Hände. Ehe der Koch sich fragen konnte, woher sie kamen und von wem sie stammten wurde er mit einer hohen Geschwindigkeit hin zum Licht gezogen. Wenige Sekunden später schlug er auf einem Holzboden auf. „Verdammt. Das kommt davon, dass wir so hilfsbereit sind“, hustete er und übergab sich daraufhin. „Sanji, nimm es Chopper bitte nicht übel, aber er kann sich erst später um dich kümmern. Zorro, für dich sieht es nicht anders aus. Ich und Nami bringen dich und Zorro mal in euer Zimmer, okay?“ Beide hatten nichts einzuwenden. Zorro schlief sofort ein und Sanji stand sich übergebend in einer Ecke. Lysop seufzte. Ihm war klar, dass er das wieder wegmachen musste. Chopper tat alles, um Amayas Kreislauf wieder herzustellen. Zum Glück hatte er schon das ganze Wasser aus ihrer Lunge herausgepumpt, aber sie konnte noch nicht von alleine atmen. Es dauerte lange, bis sie stabilisiert war. Zu lange. Hätte in diesem Moment nicht Robin für Ruffy gesorgt, sodass er sich endlich dem ganzen Wasser in seiner Lunge entledigen konnte, hätte es wohl schlecht für ihn ausgesehen können. Sie brachte ihn ebenfalls in das Männerzimmer und legte ihn auf sein Bett. „Lysop, kümmere dich mal darum, dass die Jungs trockene Sachen anhaben! Ich werde in Choppers Medizinzimmer nach einer Tablette gegen Übelkeit suchen gehen. Bis gleich“, sagte sie und war auch gleich wieder verschwunden. Als sie zu dem Raum eilte, nahm sie sich vor, Amaya einfach zu ignorieren. Doch sie konnte sich einen besorgten Blick auf das vor Nässe triefende Mädchen nicht verbieten. Sie eilte die Treppen hoch und zur Tür. Sie öffnete diese und knallte sie sogleich wieder zu. Niemand hatte sie bemerkt, obgleich der Knall nicht gerade als leise zu bezeichnen war. Trotzdem war ihre ganze Aufmerksamkeit Amaya zugewandt. Denn auf dem Boden zeichnete sich eine Blutspur ab. Dünn und fein, doch schließlich immer breiter und schnell fließender. „Mist, was ist denn jetzt los?!“, fragte Nami verständnislos und sah an Amaya herunter. Dann entdeckte sie, dass das blaue Top nicht mehr lange seiner ursprünglichen Farbe standhalten konnte. Die Verletzung am Bauch war aufgegangen. Eben das stellte auch Chopper in diesem Moment fest: „Oh nein! Durch den starken Druck ist die Verletzung aufgeplatzt!“ Er zog ihr die schwarze Jacke panisch aus und umwickelte damit so fest wie es nur möglich war ihre Taille. „Ich hole Verbände!“, verkündete Nami und rannte sogleich die Treppe hoch. Das sollte nicht wieder passieren. Amaya hatte schon vor einem Monat riesige Probleme durch den Blutverlust gehabt und wenn jetzt wieder das gleiche passieren würde, wäre es wirklich vorbei mit dieser jungen Schönheit. Als sie gerade die Tür zum Esszimmer öffnen wollte, wurde sie bereits aufgerissen. Robin stand mit einer kleinen grünen Glasflasche vor ihr, die diverse Tabletten beinhaltete. „Keine Zeit für Erklärungen“, sagte Nami hastig und zwängte sich an der Archäologin vorbei. Da Robin ihre Ansicht teilte, rannte sie sofort weiter und in das Zimmer, ohne das Blut um Amaya herum zu entdecken. Nami kramte schnell ein paar Verbände, eine Salbe und Desinfektionsmittel hervor. Sie schnappte sich alles auf einmal, weswegen zunächst die Verbände zu Boden fielen. Hektisch sammelte sie diese wieder auf und erhob sich. Sie betätigte die Türklinke und hastete durchs Esszimmer. Sie öffnete die Tür nach draußen und wäre auf der Treppe beinahe hingefallen, vor lauter Eile. Als sie ankam war Amaya bereits wieder bei Bewusstsein, oder zumindest annähernd. Sie spuckte eine Menge Wasser und hustete ein paar Mal heftig. Sie atmete viel zu flach und würde schon bald hyperventilieren, wenn sie so weitermachte. Auch aus ihrer Nase und aus ihren Ohren lief ein wenig Blut, denn der Druck war wirklich stark gewesen. Noch einmal hustete sie und rang verzweifelt nach Luft. Chopper half wo er nur konnte, versuchte sie zu beruhigen, doch konnte sich nicht einmal selbst kontrollieren, angesichts Amayas Zusammenbruches. Außerdem bereitete ihre Wunde fürchterliche Schmerzen, aber sie versuchte sich zusammenzureißen. Sie war zwar außer Gefahr, aber sie brauchte sofort ein Mittel zum Inhalieren, sonst sank die Sättigung womöglich noch weiter ab. Der Arzt eilte in sein Medizinzimmer und ärgerte sich ein wenig über die Unordnung, die dort aufgrund von Robin und Nami herrschte. Dennoch fand er das Mittel. Er schüttelte es gut durch, was unnötig war, weil er so schnell sein wollte, dass er zwei Mal hinfiel und dabei das Medikament gut genug durchgeschüttelt war. Als er wieder bei Amaya eintraf, waren ihre Augen bereits geöffnet. Sie waren in einer starken Mischung aus dem glasigen und dem schönen, strahlenden, hellen blau. Verzweiflung spiegelte sich in ihnen wider. Die Luft wurde immer knapper. Sie konnte nicht mehr anders atmen. Es war ihr einfach unmöglich. Egal ob sie dann ersticken würde oder nicht, ihr kam es auf jeden Fall so vor, als ob sie jede Sekunde sterben könnte, wenn sie ihre Atemweise änderte. Ihr ganzer Körper kribbelte, da ihre Muskeln bereits nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt waren. „Hilf mir, bitte hilf mir!“, röchelte sie kaum hörbar und die Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie konnte nicht sterben. Nicht bevor sie sich bei Ruffy dafür entschuldigt hatte, dass er sie aus dem Wasser gezogen hatte und jetzt selber Probleme hatte. Auch wenn sie dort nicht bei Bewusstsein war, ihr war klar, wer das für sie getan hatte. Sie hörte Lysop und Robin bis zu ihr hin darüber sprechen. Sie verfluchte ihren guten Gehörsinn und war gleichzeitig schockiert darüber, was Ruffy für sie getan hatte. „Atme das ein. Tief einatmen, dann geht es weg!“, versprach Chopper und steckte ihr ein Mundstück eines Medikamentes in den Mund. „Und jetzt tief einatmen!“, befahl er. Amaya tat, was ihr gesagt wurde. „Fünf Sekunden warten und dann durch die Nase ausatmen“, wies er sie an. Wieder ging sie nach Anweisung vor. Sie bemerkte zwar, dass der Stoff ankam, doch eine Wirkung zeigte er noch nicht. „Das kann schon so um die zehn Minuten dauern. Mach dir jetzt keinen Kopf. Wir werden weitersehen, was wir machen werden. Du wirst aber die Spritze jetzt alle zwei Stunden bekommen müssen, da hilft alles nichts“, seufzte Chopper. „Auch nachts?“, wollte Nami verwundert von ihm wissen. „Nein, da kann ich sie an ein Gerät anschließen, da muss ich sie nicht extra noch aufwecken. Apropos aufwecken, bevor man wach werden kann, muss man schlafen gehen und ich schlage vor, dass wir jetzt genau das mit dir machen. Du legst dich schlafen, ich gebe dir eine Tablette gegen die Schmerzen und verbinde dich neu. Es ist nicht die ganze Wunde aufgerissen, aber du wirst für mindestens fünf Tage nicht laufen können. Ich lasse dich aber auf keinen Fall da schon auf den Beinen stehen. Mindestens eine Woche, aber jetzt bringen wir dich erst mal in dein Bett“, murmelte er und wurde zum Mutanten. Er nahm sie hoch und trug sie auf ihr Zimmer. Dort angekommen gab er ihr Tabletten, Spritzen und vorsichtshalber eine Atemmaske. Franky wurde angewiesen ihr ein paar Decken zu geben bevor sie schlafen würde, denn durch die Kälte des Wassers würde sie sich noch erkälten und das sollte verhindert werden. Danach ging Chopper endlich zu den Jungs, die mittlerweile alle tief und fest schliefen. Zum Glück verordnete er ihnen auch nur einen Tag Bettruhe und Sanji noch eine Tablette, die er besser vor dem Essen nehmen sollte, bevor sich sein Mageninhalt wieder der Welt präsentieren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)