Fight for your Life von Yuuki-swan (Die zerbrochene Seele) ================================================================================ Kapitel 22: kritischer Zustand ------------------------------ Ruffy konnte es nicht fassen. Sie war tot. Amaya Yamamoto war tatsächlich tot. Das konnte nicht wahr sein. „Sabo, Ace und jetzt noch Amaya“, gab er stockend von sich und fiel langsam nach vorn. „Ruffy!“ Zorro stütze eine Hand gegen seine Brust und rief den anderen zu: „Kommt schnell mal her! Ruffy hat das Bewusstsein verloren!“ Zunächst reagierte niemand, da alle auf Amaya konzentriert waren, doch dann bemerkte Lysop, wie seltsam Zorro Ruffy festhielt. „He Sanji! Schauen wir mal was da vorne ab geht!“, rief er ihm zu, doch er weinte und winselte nur vor der Trage. „Amaya, Mäuschen! Mein Engel!“ „Spinner! Halt deine Klappe!“, brüllte Nami und schlug ihm auf den Kopf. „Geh ich eben alleine!“, seufzte Lysop. „Nein, nein. Ist schon okay. Ich komme kurz mit!“, erklärte Robin lächelnd. Die beiden begaben sich ohne ein weiteres Wort zu wechseln zu Ruffy und Zorro. „Was ist denn los mit ihm?“, fragte die Archäologin mit einem skeptischen Blick auf ihren Käpt'n. „Ich weiß nicht, er hat von seinen beiden alten Freunden geredet und dann hat er Amaya gesagt. Da ist er einfach weggekippt!“, erklärte er verwirrt. „Ich glaube sein psychischer Zustand wäre ein reinstes Chaos, würde er Amaya verlieren“, stellte Lysop fest. „Ja, da hast du wohl Recht!“, stimmte Zorro zu. „Also sollten wir wohl lieber sagen, dass sie hohe Überlebenschancen hat, egal wie niedrig sie wirklich sind!“, schlug er vor. Doch Robin hatte sofort einen Grund gefunden, genau das zu lassen und schüttelte den Kopf. Dann erklärte sie: „Wenn sie stirbt, was sehr wahrscheinlich ist, dann wäre es härter für ihn, als wenn wir ihm gleich die Wahrheit sagen, noch Hoffnungen auf eine Heilung zu machen. Das würde er dann wirklich nicht mehr ertragen.“ Die beiden Jungs stimmten zu. Zorro hängte sich seinen Vorgesetzten über die Schulter und trug ihn zu den Anderen. Chopper war schon einige Meter mit der Trage und Amaya voraus, da er unbedingt so schnell wie möglich mehr Medikamente zur Verfügung benötigte. „Was ist denn mit eurem Chef los?“, fragte Sasa, die mit Brook ganz hinten lief. „Er verträgt ihren Zustand nicht. Aber ich mache mir keine Sorgen, der wird wieder, ist sowieso einfach nur ein bisschen weggetreten.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst.“ Nami warf immer wieder besorgte Blicke auf die Trage, als sie jedoch bemerkte, dass bereits der Umhang durchzuweichen begann, von all dem Blut, stoppte sie kurz. „Chopper!“, rief sie. „Was ist denn?“ Sie deutete wortlos auf die Trage. Der Elch sah, was sie meinte. „Sanji, kannst du mir mal einen Gefallen tun?“, rief er nach hinten. Es dauerte nicht lange, bis er den Vorsprung aufgeholt hatte. „Was gibt’s?“ „Kannst du mir vielleicht deine Jacke für Amaya geben?“ „Liebend gern!“, willigte er mit seinen Augen, in denen man kleine Herzchen entdeckte ein und wickelte die Jacke um sie. „Wenn wir nicht schnell zum Schiff kommen verblutet sie!“ Als sie den ganzen Weg schnellst möglich zurückrannten, dabei jedoch genau auf Amayas immer schlechter werdenden Zustand achteten, bemerkte Nami, dass auch Sanjis Jacke durchgeweicht war. „Chopper, sie atmet nicht mehr!“, stellte sie mit Tränen in den Augen fest. Auch wenn es nur noch gut zwanzig Meter bis zur Sunny waren, stoppte er abrupt und kramte etwas aus seiner Tasche. Er maß ihren Puls. „Sie hat viel zu wenig Blut im Kreislauf!“, stellte er verzweifelt fest. „Was sollen wir denn nur machen?“, fragte Nami und konnte die Tränen nicht mehr aufhalten. Auch der kleine Elch begann zu weinen. „Keine Ahnung, ich gebe ihr den letzten Rest des Medikaments, aber ich bezweifle, dass es reicht!“ Er kippte ihr den letzten Rest eines grünen Glasfläschchens in den Mund und neigte ihren Kopf nach hinten, damit die Flüssigkeit in ihren Kreislauf gelangen konnte. Die letzten Meter rannten sie weiter und hörten trotz dem brausenden Wind und dem Gerede der anderen, die sich Gedanken über Amayas Zustand machten, ihr röchelndes Atmen. Beide hatten Angst, dass es mit jedem der schwächer werdenden Atemzüge vorbei sein könnte. Im Krankenzimmer angekommen durchwühlte Chopper seinen Schrank. Er kramte mindestens zehn Medikamente heraus und schloss Amaya an eine Atemmaske und einen Infusionsbeutel an. „Nami, gib das in den Beutel. Und das kippst du ihr in den Mund und oh ja, sie hat hohes Fieber“, befahl der Arzt und unterbrach sich selbst immer wieder, als er sein Medizinbuch durchstöberte. „Hohl ein Tuch und lege es in eine Schale kaltes Wasser, dann positionierst du es auf ihrer Stirn und immer wenn es warm wird, tauchst du es nochmal ins Wasser und wringst es aus und immer so weiter!“ Er blätterte hektisch die Seiten um und rannte dann in die Bibliothek zu Robin. „Robin, Robin, Robin! Such mir jedes Buch zu Medizin, dass ich hier gelassen habe!“ Sie nickte und ein paar ihrer Arme zogen mindestens zwanzig Bücher aus den Regalen. Chopper vergrößerte sich schnell und schnappte sich alle auf einmal. „Danke! Und guck mal nach, wie es Ruffy geht, ja? Benachrichtige mich dann im Medizinraum!“, rief er noch, als er zur Tür hinausstürmte und panisch die zu seinem Raum aufriss. „Messen!“, gab er von sich und warf Nami ein Thermometer zu. „Wohin?“ „In dem Mund stecken!“, murmelte er und schlug das erste seiner Bücher auf. Er durchsuchte es und überflog Seite für Seite. Nami tat wie ihr geheißen. Sie wartete einige Sekunden. Die Zeit verging quälend langsam. Sie zog das T-Shirt ein Stückchen hoch, dass sie Amaya übergestreift hatte, nachdem Chopper ihre Wunden verbunden hatte und die alten blutbefleckten Klamotten zum Waschen an Brook gegeben worden waren, der sich darüber geärgert hatte, dass kein Höschen dabei gewesen war. Daraufhin hatte er heftig eine geklatscht bekommen. Die Verbände hielten noch dicht, aber trotzdem war das Blut schon deutlich zu sehen. „Welche Blutgruppe hat sie?“, wollte Nami wissen. Sie wollte, falls es notwendig war, Blut spenden. „Das sehe ich gleich nach! Hol schon mal alle her, ich will schon mal alle da haben, falls jemand dieselbe Blutgruppe hat, sollte er schnellstmöglich spenden!“ Nami nickte und murmelte: „Ja, mach ich.“ Dann sah sie auf das Thermometer. „Wie viel?“ Sie schluckte. „Vierzig!“ Chopper schlug sein Buch zu und riss es ihr aus der Hand. „Tatsächlich!“, staunte er. Aber es war keine positive Überraschung. Ganz im Gegenteil. „Ich hole schnell die anderen!“, erklärte sie knapp und stürmte hinaus. Robin kam ihr bereits entgegen und kam in den Medizinraum. „Ruffy geht es so weit gut. Er ist immer noch bewusstlos und seine Blutungen sind soweit gestoppt. Ich rufe dich, wenn die Verbände durchweichen sollten, oder falls mir, Zorro oder Lysop etwas auffallen sollte.“ Die drei waren nach Choppers notdürftiger Verarztung bei ihm gewesen, aber er hatte sich nicht gerührt. „Sei bitte so lieb und hol Zorro und Lysop her!“ „Na sicher, Chopper!“, lächelte sie und eilte zum Jungenzimmer, in dem Luffy auf seinem Bett lag. „Kommt mit. Unser kleiner Chefarzt benötigt uns!“ „Alles klar“, nickte Zorro und stand auf. „Sollte nicht jemand bei Ruffy bleiben?“, fragte Lysop skeptisch. „Amayas Blutversorgung reicht nicht aus und auch die Vermehrungsversuche der Blutkörper von Chopper hat nicht viel gebracht. Sie braucht sicher eine Blutspende und bei Ruffy tut sich momentan sowieso nichts. Er wird einfach eine Weile brauchen, bis er wieder wach ist“, gab Robin ihre Meinung zum Besten. Widerwillig erhob sich auch der Scharfschütze und folgte den beiden. Als sie in den kleinen Raum kamen, waren bereits alle versammelt, weswegen es ziemlich eng war. Nami legte gerade erneut ein kühles Tuch auf Amayas Stirn und sah sehr besorgt aus. Chopper entfernte kurz einen Verband an ihrem Arm und entnahm eine Blutprobe daraus. Dann tröpfelte er etwas davon auf einen Objektträger und legte ihn unter sein Mikroskop. Nach wenigen Sekunden stellte er fest: „Oh je! Eine sehr seltene Blutgruppe! Sie hat SRH-!“ „Also kann niemand ihr spenden?“, fragte Brook. „Du schon mal gar nicht und Franky eher auch nicht. Aber es gibt jemanden in diesem Raum, der glücklicherweise dieselbe Blutgruppe hat“, verkündete Chopper. „Wer? Sag schon, sag schon! Es geht um Amaya-Mausileins Leben!“, drängte Sanji. „Ist ja gut! Es bist du selbst!“, erklärte er. „Ich?“, gab er verblüfft von sich. „Willst du denn Blut spenden? Du müsstest ganz schön viel hergeben, wenn ich mir die verlorene Menge ansehe!“ „Ja! Und wie ich will! Ich werde ihr Prinz sein, der sie von dem trostlosen Schlaf in die Wirklichkeit zurückholt“, schwärmte Sanji. „Gut, aber es kann ein bisschen pieken.“ Er zog eine Nadel aus seiner Hosentasche. „Gib schon her!“, forderte der Koch und riss sie Chopper aus der Hand. „Aber Sanji, du kannst das doch gar nicht! Gib es zurück!“ Er sprang immer wieder auf und ab, weil er zu klein war, um Sanjis Hand zu erreichen. Sanji begutachtete die kleine Nadel und suchte sich eine geeignete Stelle, um sie in seinen Arm zu stoßen. „Jetzt reicht’s!“ Chopper versetzte sich in seine dritte Mutationsstufe und zwang ihn zu Boden. „Schön, dass du sie hübsch findest, aber es geht hier um ihr kostbares Leben und sie mag noch so wunderschön aussehen, wie sie will. Es wird sie auch nicht heilen, also stell dich nicht an wie ein Kleinkind und gib mir endlich die Nadel zurück!“ Damit wurde Sanji ernst und nickte verständnisvoll. Chopper holte ein spezielles Band, welches er um den Oberarm des Spenders wickelte. Nach zirka einer Minute, stach er dann die Nadel in seinen Unterarm. Brook und Franky waren gegangen, da sie nach Ruffy sehen sollten und in dem ohnehin kleinen Raum zu viel Platz verbrauchten. „Gut, das waren zwei Liter“, stellte Chopper fest. Er zog die Nadel aus Sanjis Arm und schloss den Beutel voll von dem neugewonnenen Blut umgehend an Amaya an. „Helft ihm aufzustehen!“, befahl Sasa, die erkannte, wie schwer ihm das alleine fiel. Lysop und Zorro stellten ihn auf die Beine und begleiteten ihn auf ihr Zimmer. Plötzlich kam Brook in den Raum gestürmt, wobei er zuvor fast Sanji, Zorro und Lysop auf der Treppe umgerannt hätte. „Du solltest doch zusammen mit Franky Ruffys Zustand im Auge behalten!“, stöhnte Nami auf, die dachte, dass der Musiker mal wieder seine Anweisung nicht kapiert hatte. „Ja, darum geht es doch!“, keuchte er. Er war offensichtlich schnell gerannt, woraus Robin schloss, dass es wichtig war. „Ruffy – Er ist wach!“ Chopper wies Nami an, gut auf Amayas zu stand zu achten und ihn falls nötig umgehend zu benachrichtigen, wenn sich etwas änderte. Sasa und Robin blieben bei ihr und achteten auf die Geschwindigkeit und den Abstand, indem die Tropfen aus dem Infusionsbeutel, den Schlauch hinunter tropften und schließlich durch eine Nadel, die sich in ihrem Arm befand in ihre Venen floss. Auch den Blutbeutel behielten sie genau im Auge. Amaya regte sich nicht. Sie sahen auch nur mit Mühe, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. „Hoffentlich überlebt sie!“, meinte Sasa und Nami nickte traurig, hoffnungsvoll und zustimmend. Robin stand ruhig da und ihr Blick heftete an der Gerätschaft, die Lysop, Franky und sie zusammengebastelt hatte. Sie maß ihren Puls, der stabil zu bleiben schien, doch Robin wusste, dass sich alles sekündlich ändern könnte. „Wir können einfach nur zusehen“, begann sie, „nur daneben stehen und beten, dass sie durchkommt. Wie haben wir nur so an ihr zweifeln können? Sie hat das alles für uns getan.“ Kopfschüttelnd stand sie da. Die beiden wussten, dass sie Recht hatte. „Denkt ihr nicht auch, dass Ruffy sie...“, setzte Nami an. „Was denn?“, erkundigte sich Sasa, als diese nicht weitersprach. „Nun ja, eben, dass er sich in sie verliebt hat?“ „Es wäre nicht weiter verwunderlich, schließlich ist sie ein wunderhübsches Mädchen und tief im Herzen ein guter Mensch“, antwortete Robin. „Ich vertraue ihr nicht“, unterbrach Sachiko die aufkommende Stille. Nami und die Archäologin sahen sie verwundert und auch ein wenig schockierend an. Ein schwarzer Schatten lag über ihren Augen und ihre Mundwinkel zogen sich nach unten. „Wie geht es ihr?“ Zum vierten Mal innerhalb von mehreren Minuten bekam Ruffy keine Antwort auf seine Frage. Chopper wusste nicht, ob er ihm die schreckliche Wahrheit knallhart ins Gesicht sagen sollte. Robin hatte gesagt: „Ach ja, Chopper du darfst unter keinen Umständen Ruffys Hoffnung aufbauen, wenn die Möglichkeiten schlecht stehen, sie zu heilen oder am Leben zu behalten. Du musst ihm die Wahrheit sagen, sonst wird es umso härter für ihn.“ Ob sie Recht gehabt hatte? Ja, wahrscheinlich. Trotzdem würde er es nicht übers Herz bringen. Trotzdem, er konnte ihm immerhin eines ohne schlechtes Gewissen sagen: „Nun ja, sagen wir, sie lebt noch!“ Er lächelte. „Also wird sie wieder gesund?“, fragte er hoffnungsvoll. „Ähm“, er musste es ihm einfach sagen, er war nicht gut im Lügen, „Nein, das ist nicht anzunehmen, wenn ich ehrlich bin. Ihr Zustand scheint sich zu verschlechtern!“ Das Lächeln verschwand. „Tu alles, um das zu verhindern! Chopper, ich zähle auf dich!“, flüsterte er bevor er die Augen auch schon wieder schloss. „Ja, versprochen!“, nickte der Elch und eilte auch schon wieder zurück. „Wie kannst du so was sagen?!“, schrie Nami und boxte Sasa heftig in den Bauch. So heftig, dass sie gegen die nahegelegene Wand prallte. „Merkt ihr denn gar nichts?!“, brüllte diese zurück. „Wie kann man nur so dumm sein?! Sie war Offizierin und noch dazu Oberste! Sie ist da reingeraten und wer da reinkommt, der bleibt tief innen drinnen in dieser grauen machtsüchtigen Welt! Versteht ihr nicht? Sie kann sich so sehr ändern wie sie will, es besteht immer ein Risiko, dass sie zurück will, um das zu tun, was sie zu tun hat. Sie ist die geborene Anführerin. Ich habe sie gesehen, ihre Pläne sind einwandfrei, nur einige Zahlen kann man an ihren Rechnungen verbessern, die oftmals hunderte von Seiten lang waren und sie schrieb sie in vielleicht zwei bis drei Wochen. Euch ist nicht klar, zu was sie in der Lage ist! Ihre Fähigkeiten übersteigen sogar noch das, was sie gegen Chuso geleistet hat. Sie kann noch mehr! Sie arbeitet noch an der Perfektion ihrer Fähigkeiten, aber hat sie das geschafft, wird sie nicht mehr aufzuhalten sein! Wir dürfen ihr nicht vertrauen! Das Risiko eines Rückfalls, der bereits durch kleinste Faktoren ausgelöst werden kann, ist noch viel zu hoch um das zu tun und ich werde es nie können, weil sie…“ Erneut traf sie eine Faust. Ein Tritt folgte und Blut landete neben ihr auf dem Boden. „Es reicht! Kann ja alles sein, aber dafür müssen wir ihr helfen, dass sie es eben nicht wird! Du bist die, die nicht versteht! Es liegt dabei an uns, ob das passiert!“ Sachiko stand auf und schlug Nami ins Gesicht, sodass Blut aus ihrer Nase lief. „Halt die Klappe, ich weiß es besser als du!“, schrie sie. „Großes Maul, hm? Ich vertraue ihr und ich werde ihr auch vertrauen, was auch immer du dir einbildest, es stimmt nicht und jetzt sei du still, kapiert?!“, brüllte sie zurück. „Was ist dein Problem, dass du so naiv bist?!“, fragte Sasa immer noch halb schreiend. Bevor die beiden sich weiter verprügeln konnten, hielt Robin sie mit zusätzlichen Armen auseinander. „Es reicht!“, erklärte sie ernst und in diesem Moment riss Chopper die Tür auf. „Was ist hier los?“ „Frag nicht, Chopper. Die beiden hatten kleine Meinungsverschiedenheiten. Wichtiger ist jetzt Amaya.“ Er nickte verwirrt, denn er wusste, wie Recht sie hatte. Er sah zu Amaya. Sie lag unverändert und steif da. Fast so, als wäre sie bereits tot. War sie zwar nicht, aber es fehlte wohl nicht mehr viel. Als Nami plötzlich begann wieder zu schreien und Sasa zu schlagen, verlor Robin die Geduld. „Raus jetzt! Alle beide, es reicht mir jetzt endgültig! Regelt das gefälligst unter euch und nicht, wenn eine Sterbenskranke im Raum ist, verstanden?!“, brüllte sie und riss wütend die Tür auf. Als die Beiden noch perplex da saßen, schubste die Archäologin sie heraus und endlich kehrte die angemessene Ruhe im Raum ein. „Aber Robin! Das war doch total gemein!“, warf Chopper ein. „Tut mir leid, ich kann so etwas nicht leiden“, erklärte sie entschuldigend und setzte sich auf einen Stuhl, der in der Ecke stand. „Nun, Ähm, nun gut“, stotterte er verwirrt. „Kann ich dir bei irgendetwas helfen?“ „Ja, es wäre ganz nett wenn du diese Bücher hier durchsuchen könntest. Ich habe hier die Symptome notiert, die bei ihr bisher aufgetreten sind und versuche den Erreger in den Büchern zu finden, aber bisher habe ich nur zwei von zehn gefunden! Das wäre nämlich ganz nützlich.“ Robin nahm sich die fünf Bücher, mitsamt den Zetteln, die er geschrieben hatte und durchblätterte sie. In der Zeit mischte der kleine Elch eine neue Medizin zusammen und hoffte, dass sie die erhoffte Wirkung zeigen würde. Jemand klopfte. Robin öffnete die Türen mit einigen Armen und sah Lysop vor ihr stehen. „Alles okay bei Sanji?“, fragte Chopper besorgt. „Ja, bei dem tut sich nichts. Ihm geht es gut und er hat gesagt, er will nur noch seine Ruhe haben und schlafen. Aber er fordert neben Amaya zu schlafen, das habe ich ihm natürlich gleich aus dem Sinn geschlagen. Zorro ist notfalls ja trotzdem da und passt derweil auf Ruffy auf“, erklärte er. „Dann ist ja gut!“ „Was willst du denn jetzt hier?“, fragte Robin abwesend und blätterte um. Auf der Seite waren viele Pflanzen abgebildet und sie überflog die Passagen schnell, ohne auf einen Absatz über die Schwäche in Amayas Körper zu stoßen. „Ich wollte helfen, wenn es denn etwas zu helfen gibt und ich wollte fragen, warum sich Sasa in der Fischbar verbarikadiert hat.“ „Oh, das war, weil“, setzte Chopper an, „unwichtige lange Geschichte. Du könntest Wasser holen und dich um den Kurs der Sunny kümmern. Franky kann dir ja helfen, immerhin hat er das Schiff gebaut und ich denke Brook und Zorro kommen schon mit Ruffy und Sanji klar. Danach soll Franky weiter den Kurs halten, direkt auf die nächstbeste Insel zu, auf der eine Stadt ist, wo wir neue Medizin kaufen können. Sasa kann dann zu dir und Brook kommen und mit auf Ruffy Acht geben und Nami kommt am besten mit zu uns!“, gab Robin Anweisungen und deutete auf die Tür. „Wozu denn Wasser?“, fragte Lysop verwirrt. „Chopper braucht bestimmt welches, wenn er die Medizin weiter mixt, stimmt's?“ Er nickte. „Na gut, dann sage ich mal allen Bescheid!“, rief er und rannte raus. „Sobald ich etwas gefunden habe sage ich Bescheid“, murmelte Robin und blätterte erneut um. „Ist gut. Ich nehme ihr nochmal Blut ab.“ Für eine Weile blieb es mucksmäuschenstill. Robin überflog ein paar Textstellen. Auch hier stand nichts, das weiterhelfen könnte. Mit einem Seufzen blätterte sie auf die nächste Seite um. Ihr fiel auf, dass der Arzt keinen Mucks mehr von sich gab. Man hörte gar nichts, außer dem Wellenrauschen. „Ist etwas, Chopper?“ Sie sah auf. Er blickte Amayas Bauch an. Der Schock traf auch Robin selbst. Weder sie, noch er konnten bei dem Anblick sprechen. „Hier kommt das Wasser und ich habe auch schon allen Bescheid gesagt, was sie machen müssen. Falls sonst noch etwas sein sollte, dann…“ Auch Lysop musste seinen Satz abbrechen. „Was- w- was?!“, stotterte er. Auf einmal zersprang die Schale, gefüllt mit dem kalten Wasser, auf dem Boden. Das Blut tropfte bereits auf die Holzlatten und ein kleiner Strom hatte sich gebildet. Bewegungsunfähig regte sich keiner der drei. Amayas T-Shirt war vollkommen von Blut durchtränkt. Den Verband schien man nicht mehr finden zu können, in der Blutlache. Sanji konnte unmöglich schon wieder Blut abgenommen werden und auch wenn Chopper erneut ihr Blut vermehren würde, würde das nicht ausreichen. Sie würde unweigerlich verbluten. „Sasa hat sich endlich abgeregt und - Sagt mal Leute, warum steht ihr so versteinert da?“ Kaum hatte Nami den Raum betreten, weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Sie schrie. „Was ist passiert, Namimaus?!“, fragte Sanji ernst, der sofort zu ihnen geeilt oder mehr oder weniger getorkelt war. Er knickte kurz ein, rappelte sich aber wieder auf. „Macht doch was zur Hölle!“, brüllte er dann und riss sich seine neue Jacke vom Körper. Auch sie wurde so blutig wie die vorherige. Er umwickelte sie damit und presste die Hände fest auf die aufgegangene Wunde an ihrem Bauch. „Wasser und Verbände! Los, los, los!“, schrie er weiter und wies Chopper an, ihm eine Blutvermehrungspille zu geben. Er überreichte sie ihm immer noch unter Schock stehend. „Wie lange muss ich warten?“, fragte er und schielte zu der spitzen silbernen Nadel hinüber. „Zehn bis fünfzehn Minuten, bei deinem dickflüssigen Blut“, murmelte Chopper und setzte sich an den Tisch. Er mischte geistesabwesend, aber dennoch schnell eine Medizin zusammen, die die Blutung stoppen sollte. Robin versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, da sich das alles nicht bessern würde, bis sie alle Erreger erkannt und isoliert hatten. Die Krankheiten, für die ihr enorm gesenktes Immunsystem nun anfällig war, hatten nicht lange auf sich warten lassen. Das Fieber war immer noch nicht gesunken und ihre Gelenke zuckten seltsam, obwohl sie medizinisch gesehen im Koma lag. „Was ist hier los?“ Alle hielten in ihren Tätigkeiten inne. „R-R-Ruffy“, stotterte Chopper und drehte seinen Kopf langsam Richtung Tür. Nami wäre fast auf das Blut gesprungen, damit er es nicht sah, doch es tropfte immer noch vom Rand des Krankenbettes auf den Boden. Es bahnte sich seinen Weg. Ruffy stand unbeweglich da. Brook und Zorro riefen nach ihm und liefen ihm nach. Schließlich blieben sie hinter ihm stehen. „Große Güte!“, gab das Skelett beim Anblick des Bodens und Amaya von sich. Der kleine Blutfluss floss schnell voran. Er endete zu Ruffys Füßen, als er seine Sandalen aufweichte. Seine Augen zitterten und aus dem Rechten lief eine Träne. Chopper wollte es wirklich nicht vor ihm tun, doch er musste, als er feststellte, dass Amaya nicht mehr atmete. Er griff nach der Atemmaske und zog sie ihr übers Gesicht. Er sprühte ein paar Mittel hinein, die die Atmung zusätzlich erleichtern sollten. Er atmete auf, als er auf seiner Anzeige zumindest einmal neunzig Prozent Sättigung anfand. Sasa traf als Letzte ein und drängte sich an den drei vor ihr stehenden vorbei. Als sie das Blut sah drehte sie sich lächelnd um, doch ihr Cousin hielt sie fest. „Du spinnst wohl!“, zischte er. „Lass mich. Ich habe keinen Bock auf den Scheiß!“, sagte sie monoton. „Dann geh und komm nicht mehr zurück!“ Er ließ sie los und sie konnte den Sturz gerade noch verhindern. „Heißt das...?“ „Ja, genau das. Ich will dich nicht mehr sehen Sachiko! Das ist zu viel. Sogar ich weiß es zu schätzen, dass sie ihr Leben für uns riskiert, wenn nicht geopfert hat und du lächelst? Du bist echt widerlich!“ Sie schluckte. Erst jetzt begriff sie, was das Mädchen wirklich getan hatte. Erst als sie den Geruch der vielen Medikamente und den Amayas Blutes aufnahm. Sie bemerkte erst nun nach und nach, dass Nami das Recht gehabt hatte, sie zu schlagen. Und dass sie im Unrecht war, dass sie nicht so überzeugt von sich gewesen sein sollte. Amaya war doch ein guter Mensch. Ein viel besserer, als sie es sich gedacht hatte. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie war wohl wirklich widerlich. „Es tut mir so leid!“, schluchzte sie. „Ist schon okay. Ich habe genau darauf gehofft!“, lächelte Zorro und nahm seine Cousine in den Arm. „Jetzt wo ich erkannt habe, was sie wirklich getan hat…“, stockte sie. „Was ist denn Sasa?“ „Ich ähm – also, sie hat mir etwas gegeben“, murmelte sie. Bevor sie erklären konnte, was es war, fiel Ruffy zu Boden. „Er erträgt das nicht. Seine Brüder und jetzt sie. Das macht er nicht mehr durch, vor allem sind seine Verletzungen schlimm genug!“, murmelte Chopper. „Sasa, Zorro?“ „Hm?“ „Seid doch so nett und bringt ihn aufs Zimmer. Gebt ihm das Zeug hier. Ich kümmere mich später um ihn!“ Er reichte ihnen eine kleine Flasche. Die beiden nickten und Zorro hob seinen Kapitän hoch. Die Beiden verließen den Raum und Sanji fragte hektisch: „Darf ich jetzt endlich?“ Chopper nickte und stach ihm die Nadel in dem Arm. Das neugewonnene Blut führte er ihr zusammen mit dem Medikament durch einen Beutel zu. „Sag mal Sasa, was ist das denn jetzt eigentlich?“, fragte Zorro seinen nervöse Cousine, als sie Ruffy gerade hingelegt hatten. Wortlos zog sie einen Zettel aus ihrer Hosentasche. „Ein- ein Abschiedsbrief?“, stotterte Zorro. Sie nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)