Red bleeding news von VampirePsych ================================================================================ Kapitel 15: NEWS ---------------- POV Stalker   Wo versteckten sie meinen Liebsten? Egal wo ich ihn suchte, immer wurde ich weggeschickt! Dabei wusste ich doch genau in welchem Krankenhaus er lag. Ich hatte den Krankenwagen verfolgt. War mehr als nur ein Mal erstarrt da er anhielt und kurze Zeit später weiterfuhr. Aus gebührender Entfernung habe ich beobachtet, wie sie ihn in die Klinik gebracht hatten.  Es war zu dunkel gewesen, ich habe ihn nicht genau erkennen können und doch gab es keinen Zweifel, dass es mein Engel war. Was hatte dieser ekelhafte Bassist Yuune angetan? Er hatte doch nur geschlafen. Sein Puls hatte kräftig geschlagen, seine Lippen fühlten sich warm an. Oder war es dieser penetrante Gitarrist gewesen? Hatte er meinem Liebling etwas angetan? Ja, er war es bestimmt gewesen. Er war wütend auf Yuune. Vielleicht sollte ich ihm noch ein Geschenk zukommen lassen. Eine weitere kleine Warnung, dann würde er sich fernhalten. Denn die erste Warnung die er von mir erhalten hatte, verfehlte ihre Wirkung anscheinend vollkommen. Bevor ich dieses kleine Präsent jedoch ausliefern kann, muss ich jedoch noch diese kleine Ratte versorgen. Mein Engel liebt ihn nach wie vor, nur aus diesem Grund werde ich ihn am Leben erhalten.     Ich betrat die Hütte und verstaute die mitgebrachten Lebensmittel in den Schränken, beachtete das Wimmern und Schlagen nicht. Hier draußen würde diese Ratte sich kein Gehör verschaffen können. Nicht umsonst habe ich ihn an diesen verlassenen Ort gebracht. Er sollte sich sein Essen verdienen. Ob Yuune eine neue Fotostrecke gefallen würde? Oder doch lieber ein kurzes Video indem er Ryuichis wunderbare Stimme hören könnte? Abschneiden sollte ich ihm lieber nichts, denn das würde mir nur noch mehr Arbeit machen. Und wer wusste schon ob er mir nicht an dem Schock starb? Nein, dann würde Yuune mich hassen. Und das konnte ich nicht zulassen.   Trotz der Knebel in seinen Mund versuchte diese kleine, undankbare Ratte noch immer zu schreien. Eigentlich sollte er dafür bald keine Kraft mehr haben. Er versuchte noch immer den im Boden eingelassenen Käfig aufzubrechen in denen er seit mehreren Tagen lag. Doch schien er dafür mittlerweile schon weniger Kraft zu besitzen. Anscheinend hatte es ihm gut getan anderthalb Tage da drin eingepfercht zu sein. Es lag ein leichter Uringeruch in der Luft, der wahrscheinlich von ihm stammte. Ihn zu säubern schien unabdingbar zu sein. Zum Glück besaß ich einen Hochdruckreiniger. Damit könnte ich sowohl die Ratte, wie auch den Käfig gründlich sauber machen. Ryuichi hatte meine Gnade nicht verdient, aber ein wenig Zuwendung brauchte wohl auch er. So legte ich, den unter den Bodendielen liegenden, Käfig frei und betrachtete ihn eine geraume Weile. Das Blut war an seinem nackten Körper getrocknet, bildete einen unschönen Kontrast zu seiner sonst makellosen Haut. Seine Haare kleben ihn strähnig im Gesicht, seine Augen wirken fahl.  Er hatte sich auch erleichtern müssen, hatte er doch keine Möglichkeit gehabt aus seinem Käfig zu entkommen. „Weißt du, nicht nur du sorgst dafür, dass mein Engel nicht zu mir darf. Dieser Köter und sein Herrchen bewachen ihn ebenfalls mit Argusaugen. Sie müssen ihm etwas angetan haben.“   Meine Stimme klang weinerlich, allein bei dem Gedanken, dass sie ihm was angetan hatten und er nun deswegen im Krankenhaus verweilen musste. Und keiner sagte mir auf welchem Zimmer er lag. Wie gern hätte ich ihn doch besucht. Ich öffnete den Käfig und zerrte den Sänger an seinen Haaren heraus.  „Was soll mein Engel nur von mir denken wenn er dich so sehen würde? Nicht das du etwas anderes verdient hättest.“ Mit diesen Worten zerrte ich ihn hinter mir her. Wir befanden uns hier mitten im Niemandsland. Selbst wenn es dieser Made gelingen sollte zu fliehen, würde er mehrere Kilometer zurücklegen müssen, um einen anderen Menschen über den Weg zu laufen. Ich stieß ihn in die Garage, wo ich den Hochdruckreiniger aufbewahrte. Aufgrund der Knebel verlor er das Gleichgewicht und stürzte mit dem Kopf voran auf den blanken Asphalt, wo er benommen liegen blieb. Er benötigte wirklich eine Reinigung. So würde ich ihn nicht mehr anfassen.   Summend schloss ich den Gartenschlauch an dem Gerät an, bevor ich mit der akribischen Reinigung des Sängers begann. Er versuchte sich vor dem eiskalten Strahl des Hochdruckreinigers in Sicherheit zu bringen, war aber zu geschwächt um es längere Zeit durchzuhalten. Es machte mich wütend, dass er mir immer nur seinen Rücken zudrehte, benötigte er doch eine Komplettsäuberung. Ich trat so lange nach ihm bis er sich wimmernd drehte. Das getrocknete Blut hatte keine Chance gegen den unaufhörlichen Wasserstrahl der den Körper des Sängers traf. Durch meinen Säuberungswahn angetrieben verlor ich jegliches Zeitgefühl und stoppte erst als sich nicht mehr rührte. Seufzend stellte ich das Gerät aus und kontrollierte seinen Puls. Dieser schlug stark und regelmäßig gegen meine Fingerkuppen.  Da er gerade nicht davon laufen konnte, entschied ich mich dazu seinen Käfig sauber zu machen. Schließlich war ich kein Unmensch und würde nur meine gerade verrichtete Arbeit zunichtemachen, wenn ich ihn so wie er war beließ. Die Made wäre so dreckig wie vorher und würde damit jegliche Geschenke an meinen Liebsten zerstören. Es wären keine schönen Fotos.   Ich schleifte den Sänger in die Sonne, kettete ihn an den Zaun für den Fall das er doch erwachen sollte.  Hier konnte er ein wenig trocknen, das frische Blut gerinnen. Im Haus angekommen schaltete ich das Radio ein, welches nun leise im Hintergrund lief.  Während meiner Arbeiten überlegte ich wie sie mich doch zu meinem Engel lassen würden. Fragen funktionierte nicht im Geringsten, wie ich nach mehreren Versuchen hatte feststellen müssen. Egal ob persönlich an der Information des Krankenhauses oder via Telefon. Die Schwestern hielten sich verdächtig genau an ihre Schweigepflicht. Den Bassisten und seinen Hund konnte ich auch vergessen. Sie würden mir nicht mitteilen wo Yuune ist. Es brachte scheinbar auch nichts Warnungen an sie zu verschicken. Nach dem kleinen Geschenk, tauchten nur noch mehr Polizisten im Haus des Drummers auf. Diese Option fiel also auch aus.   Nachdem der Käfig gesäubert war, holte ich den Sänger hinein. Auf dessen Haut hatte sich eine Gänsehaut gebildet, sein noch immer bewusstloser Körper zitterte vor Kälte. Stöhnend erlangte er langsam sein Bewusstsein wieder, blickte mich aus trüben Augen heraus an. Ich trat nach ihm, störte mich sein unablässiges Stöhnen dabei weiter darüber nachzudenken wie ich zu meinem Engel gelangen konnte.  Im Radio liefen mittlerweile die Tagesnachrichten, welche ich aufmerksam verfolgte. Es würde Ryuichi nicht gut tun wenn mein Engel oder einer der Anderen der Öffentlichkeit mitgeteilt hatte, dass der Sänger verschwunden war. Gerade als ich dies dachte erklang der Name der Band meines Liebsten im Radio. Zähneknirschend drehte ich das Radio lauter, beachtete den mittlerweile erwachten Sänger nicht länger.   „Wie uns soeben mitgeteilt wurde gibt es aus noch nicht bestätigten Quellen die Nachricht das Sugizo, Gitarrist der Band Luna Sea, in der vergangenen Nacht durch einen noch unbekannten Täter niedergestochen wurde. Mein Kollege Ryuuta Watanabe steht vor dem Krankenhaus in dem der Gitarrist derzeit behandelt wird. Wie steht es um ihn?“   „Hallo Masato. Derzeit gibt es noch keine Bestätigung seitens des Managements oder Krankenhauses, welches den Vorfall bestätigt. Das einzig gewisse ist, das Passanten in den frühen Morgenstunden, mehrere Member der Band gesichtet haben wie sie das Krankenhaus verlassen haben. Nach Angaben jener war Sugizo nicht dabei. Auch die Polizei gibt derzeit keinerlei Pressemitteilungen heraus.“   „Es ist also noch völlig unklar ob es sich tatsächlich um den Gitarristen handelt?“   „Ja, das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider noch völlig ungewiss.“   „Danke, Ryuuta. Wie mir soeben durch meinen Aufnahmeleiter mitgeteilt wird, wurden vor wenigen Minuten zwei Member der Band am Narita Airport gesichtet wurden. Wir werden sie über die weiteren Vorkommnisse auf den Laufenden halten. Jetzt zum Wetter…“   Rasend vor Wut schleuderte ich das Radio gegen die nächste Wand. Woher besaßen diese Taugenichtse diese Informationen? Wenn keiner deiner sogenannten Freunde geplaudert hatte und auch die Polizei nichts hat durchsickern lassen, woher wussten dann diese Medienheinis davon? Warum behaupteten  sie es sei ein unbekannter Täter gewesen? Es war dieser arrogante Bassist mit seinem Hund! Sie haben Schuld! Ein Wimmern lenkte meine Aufmerksamkeit auf den Sänger, den ich völlig vergessen hatte. Er lag wimmernd auf dem Boden, starrte die Überreste des Radios an und schüttelte den Kopf. „Dein Bassist mit seinem Köter haben meinen Engel wehgetan Wo ich ihn verlassen hatte, schlummerte er friedlich! Er hat mir das schöne Rot seines Blutes gezeigt bevor ich gegangen bin! Diese Zwei müssen ihn verletzt haben!“ Ich riss Ryuichi an den Haaren nach oben, stieß ihn zurück in seine kleine Zelle. Seine Schmerzensschreie waren mir gleichgültig. Das einzige was momentan zählte war mein kranker Engel. Zu ihm. Ich musste komme was da wollte zu ihm. Keiner würde mich aufhalten ihn zu sehen. Fahrig schloss ich den Käfig, warf die Dielen achtlos zurück an ihren Platz und verließ dann das Haus, um mich auf den Weg zu meinem Engel zu machen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)