Der Müllersohn von KeiKirjailija ((Klaine AU Fanfiction)) ================================================================================ Kapitel 1: Die Gesellen Hoffnung und Schicksal ---------------------------------------------- Diesen einen Moment, und war er noch so klein, wollte Kurt einfach nicht vergessen. Diese Augen, dieses Lächeln, diese Nähe. Nur für einen kurzen Moment und da hätte die Welt aufhören dürfen, sich zu drehen. Es war einfach perfekt gewesen und gleichzeitig war die Angst da, dass so ein Moment nie wieder kommen würde. Es war auch töricht daran zu glauben oder gar zu hoffen. Er war einer von den Bauern, er lebte nicht einmal in der Stadt und Blaine war der Prinz. Aber Hoffnung ist kein vernünftiger Gesell. Er hält sich nicht an Regeln, schon gar nicht an die, die der höfliche Adel vorschreibt. Und so konnte auch Kurt sich nicht dagegen wehren, sich immer wieder umzusehen und seinem unruhigen Herzschlag zu lauschen, wenn er gemeinsam mit seinem Vater das Mehl in das Schloss brachte. Doch der Prinz hatte seinen Entschluss wahr gemacht und von nun an mussten sie sich nicht mehr mit dem Mehl alleine abschleppen, sondern bekamen die Hilfe des Schlosses beim Abtransport in das Gebäude. Es war selbstverständlich eine ungemeine Erleichterung besonders für den Rücken von Kurts Vater, aber es schmälerte die Zeit, die er daraufhin im Schloss verbringen konnte, um dabei eventuell einen Blick auf den Prinzen zu bekommen. Es war eine kindische Hoffnung. Aber sie war hartnäckig. Und irgendwo wollte man weiter hoffen und träumen. Es war ein schönes Gefühl… Wenn nur nicht der bittere Geschmack dazu komme, immer wenn man den Prinzen sah, wie er langsam davon ging… Wenn es nur eine Chance gebe normal mit ihm zu reden, aber natürlich wusste er, wie unmöglich das wäre. Für Leute wie ihn gab es keinen Weg ins Schloss. Er durfte Mehl einliefern, für einige Zeit den roten, kostbaren Teppich beschmutzen und dann musste er wieder gehen. Dort wohnen oder auch nur einen Moment länger verweilen als bis die Arbeit verrichtet war, war unmöglich und nur ein blasser Traum. Es war ein Traum, ein gut behüteter Traum, wie Kurt vermutet hatte. Zumindest bis an einem Tag ihm der Glaube daran genommen wurde. Sie hatten ein Problem mit der Mühle, das sein Vater bearbeiten musste. Deshalb hatte er Kurt allein mit dem Mehl zum Schloss geschickt und dort war es schnell verladen worden. Von dem Prinzen keine Spur. Niedergeschlagen wollte Kurt bereits sich wieder auf dem Heimweg aufmachen, als eine Stimme hinter ihm ertönte. „Ich weiß, wo der Prinz ist…“ Erschrocken fuhr der Bauernjunge zusammen und drehte sich um. Es war der junge blonde Mann, der damals auch hier gewesen war, als der Mehlsack kaputt ging. Als alles begonnen hatte. Das Schicksal und die Hoffnung. Etwas verlegen lächelte Kurt ihn an: „Ich weiß nicht… wovon Ihr redet…“ „Das Rot auf deinen Wangen offenbar schon“, entgegnete jener und trat langsam auf ihn zu. So recht wusste Kurt nicht, was er von diesem Moment halten sollte, doch er konnte nichts dagegen tun, dass der Adelige auf ihn zu kam und leicht grinste. „Mein Name ist Jeff, ich bin der medizinische Berater des Prinzen. Und du bist Kurt, der Mehljunge…“ „Das ist nun wirklich kein schmeichelhafter Titel…“, erwiderte der Bauer seufzend. „Hast du einen erwartet?“ Verlegen sah Kurt zur Seite: „Nicht wirklich… Ich… Aber ich sollte gehen…“ Doch Jeff griff mit einem Mal nach seiner Hand und blickte ihn direkt an: „Aber doch nicht bevor du den Prinzen gesehen hast. Mir musst du nichts vormachen, ich weiß, dass das der wirkliche Grund ist, warum du immer hier so herumschleichst, nachdem das Mehl ausgeladen ist…“ Irgendwo fühlte Kurt sich durchschaut, er hatte geglaubt, dass das nicht so offensichtlich erschienen wäre, aber der junge Arzt hatte ihn wohl durchschaut… „Das muss dir nicht unangenehm sein“, gab jener jedoch gleich zurück, „Wir alle haben so unsere Momente… Komm mit, ich bin mir sicher, dass du für den folgenden Anblick töten… Na ja… Eher all dein Mehl verwerfen würdest!“ Ehe Kurt überhaut daran denken konnte zu fragen, woher diese merkwürdige Ausdrucksform kam, wurde er auch schon von dem übereifrigen Angehörigen der Hofgesellschaft mitgezogen und irrte hinter ihm her durch einen Abschnitt im Wald. Ein wenig unheimlich war das ganze schon, und wenn Jeff nicht so freundlich ausgesehen hätte und noch immer so fröhlich lächelte, hätte man wirklich um sein Leben gebangt und sich vielleicht sogar gewehrt, aber so folgte Kurt dem Anderen einfach und hoffte, dass sein Vater sich nicht allzu sehr sorgen würde, wenn er später käme… Und es würde wohl noch eine Weile dauern, denn er wäre definitiv auf Jeff angewiesen um den Weg zurück zu finden und damit auch von dessen Laune, wie lange er an dem Ort, den er ihm zeigen wollte, verweilen wollte. „Ich finde dich ja ganz nett, aber… Das geht langsam wirklich zu weit!“, meckerte Kurt nach einer Weile, mittlerweile waren ihm die Höflichkeitsformen ein wenig gleichgültig geworden, wo er doch hier quasi entführt wurde, doch Jeff wies ihn augenblicklich an, still zu sein und dann zog er ihn auch schon auf die Knie und schob vorsichtig die Zweige des Gebüsches bei Seite, damit sie einen Blick auf die Lichtung erhielten. Da zeigte sich auch, dass Jeff nicht gelogen hatte. Er wusste, wo der Prinz war. Denn dieser stand dort und… „Die Beiden kämpfen ja… Willst du nichts tun?“, fragte Kurt erschrocken. Ein weiteres Mal stieß Jeff ihn an, um ihm zu bedeuten, dass er still sein sollte. „Du Dummerchen… Die Beiden trainieren… Sonst wären sie nicht so leicht bekleidet“, erklärte der junge Mediziner und seufzte leicht, wie er sich den beiden Kämpfenden zuwandte. Kurt beobachtete seinen Blick und seufzte. „Und… Wer ist das andere? Also ich meine… Die Person, die mit dem Prinzen trainiert…“ „Das? Du fragst, wer das ist?“, aus großen Augen sah Jeff ihn an und rutschte ein Stück näher an ihn heran, „Oh Gott im Himmel, ihr kriegt da unten im Dorf ja wirklich nichts mit, was?“, er seufzte schwer und schüttelte den Kopf, „Das… ist Sir Nick.“ Und auf eine Fortführung dieser Aufklärung wartete Kurt noch einige lange Augenschläge, bis der Andere aus seiner schwärmerischen Pose erwachte und noch einmal tief seufzte, „Er ist der Lehrer des Prinzen im Schwertkampf…“ Der Bauernjunge beobachtete die Beiden einen Moment und lächelte leicht: „Er muss schrecklich talentiert sein… Immerhin scheint er kaum älter als der Prinz zu sein…“ „Ist er auch nicht“, bestätigte Jeff und seufzte, „Seine Eltern sind früh verstorben, er musste sich einige Zeit alleine durch die Welt schlagen und hat dabei viele erstaunlich und für uns fremde Kampftechniken gelernt. Schau nur wie er das Schwert führt. So viel Kraft in seinem Arm und gleichzeitig führ er die Waffe noch so leicht… Und er ist einfach nur umwerfend…“ Langsam schien Kurt ein wenig zu verstehen, warum dieser junge Arzt ihn so einfach durchschauen konnte, warum er die Gefühle so leicht an ihm hatte ablesen können… Aber bevor er darüber reden konnte, hob Jeff zum wohl nun auch letzten Mal die Hand um ihm zu erklären, er solle schweigen und zusehen. Er hatte etwas versprochen davon, dass Kurt das hier unbedingt sehen müsste. Eigentlich hatte der Junge daraufhin etwas wirklich Unglaubliches erwartet; vielleicht dass der Prinz mit einem Drachen kämpfte oder so etwas, aber dass Jeff diese Art von Unterhaltung im Kopf hatte, damit hatte er nicht gerechnet. Denn es dauerte nur eine kurze Weile, bevor beide Trainingspartner von den Übungen entkräftet und zu Schweiße getrieben, eine Schicht nach der anderen ablegten und bald mit freiem Oberkörper ihre Übungsstunde fortsetzen. Kurt bekam große Augen, wohin gegen seine neue Bekanntschaft so verträumt dreinblickte, als wäre es normales Vorabendprogramm… „Habe ich zu viel versprochen?“, fragte er nach einiger Zeit mit leuchtenden Augen. Und der Müllersohn wusste wirklich nicht, was zum Teufel er nun darauf sagen sollte. Zu viel versprochen hatte er sicherlich nicht, zu viel gewesen war das allerdings schon. Und wie Jeff dort hocken konnte, ohne eine Regung, während Kurt die Schamesröte so auf den Wangen pochte, als wolle sie davonspringen, konnte er auch nicht verstehen. „Wie oft pflegst du das zu tun?“ „Sie trainieren drei Mal in der Woche.“ Und das war wohl schon die Antwort. Hatte er nichts anderes zu tun? Allerdings hatte er sich als medizinischer Berater des Prinzen vorstellt. Da hatte man wohl nicht viel zu tun, wenn dieser anderweitig beschäftigt war und doch fühlte sich Kurt irgendwie schlecht dabei, die beiden zu beobachten. Sollte am Hof nicht mehr Anstand gelehrt werden? Denn wäre es in Ordnung, was sie hier trieben, müssten sie sich ja nicht verstecken. Es war merkwürdig. Auch wenn er sich nicht davor verschließen wollte, dass der Anblick wirklich… erstaunlich… war. „Ich… sollte gehen…“, meinte er dann jedoch schnell, als auch die anderen Beiden auf der Lichtung ihre Sachen zusammen packten. „Das heißt du willst nicht mehr sehen, wie sie den Schweiß ab-“ „Bei Gott in der Höhe: Nein!“, erwiderte Kurt etwas lauter, so dass der sich schnell die Hände vor den Mund schlug. Aber der Prinz und sein Trainingspartner waren bereits auf dem Rückweg und hörten nicht mehr. Er seufzte schwer und sank dann ein wenig geschafft in den Boden. Was für ein Tag… Jeff neben ihm begann zu kichern: „Und das alles nur vom Zusehen…“ „Hör auf!“, meinte Kurt etwas angesäuert, raffte sich schnell wieder auf und machte sich auf den Heimweg. Zumindest irrte er in die Richtung, von der er glaubte es sei die, aus der er gekommen waren. Man wohnte im Wald, aber das hieß nicht, dass man sich auch schnell in jemand Waldstück auskannte. Eigentlich war Kurt schon froh, dass die Pferde des Karrens den Weg zur Mühle auch ganz gut ohne seine Hilfe fanden. Und zu eben diesem Karren müsste er nun auch wirklich bald zurück! „Du bist immer noch rot!“, kicherte Jeff, als er ihm folgte. „Warum wohl!“, gab Kurt leicht wütend zurück. Er war nicht wirklich sauer auf irgendetwas und schon gar nicht auf den jungen Heiler, viel mehr war er wirklich unglaublich erstaunt von der Situation eben und sich selbst und er fühlte sich ziemlich peinlich berührt. Deshalb wurde er lauter. Es war eine verrückte Situation. Besonders die Bilder, die nicht mehr aus seinem Kopf wollten. Sie hatten sich da eingebrannt, was wohl nichts Schlimmes war, aber dennoch gerade sehr unangenehm und ungewohnt… Und das es Jeff so ein Vergnügen und so eine Genugtuung verschaffte, war nicht hilfreich dabei das Blut in seinem Körper zu beruhigen! Es blieb nur eine Möglichkeit noch und er versuchte abzulenken: „Also… Erzähl mir doch etwas über diesen Nick… Und du und er… Also…“ Mit einem Mal schien auch Jeff etwas stiller. Er seufzte, so wie vorhin. So wie jedes Mal, wenn er den Ritter angesehen hatte, dann antwortete er: „Er ist unglaublich, oder?“, er lächelte Kurt kurz an, „Er kämpft seit er ein kleiner Junge ist und nun ist er so unglaublich stark. Selbst die älteren Ritter am Hof schauen zu ihm auf. Schon ewig arbeitet er für den König, ist im treu ergeben und… Er ist… Nicht in Worten zu beschreiben. Das ist auch der Grund warum man ihn wegschickt…“ Und nun wurde das Seufzen noch eine Spur tiefer. „Man schickt ihn weg?“ „König Maxwell entsendet ihn auf einen geheimen Auftrag für einige Woche. Er darf nicht darüber sprechen, aber… Es könnte gefährlich werden und… Selbst bei einem Ritter wie Nick ist es nicht sicher… ob er wiederkommen wird“, gestand der Heiler mit einem bitteren Lächeln. Kurt wusste nicht genau, was er tun sollte. Jeff hatte einen viel höheren Stand als er und er schien im Umgang mit so etwas ganz anders zu sein, aber irgendwie fühlte es sich doch richtig an, nach seiner Hand zu greifen, wie er so traurig aussah. „Das muss sehr schwer für dich sein…“, sagte er leise und sah zum Boden. „Ja…“, gab Jeff zurück, „Und erst für seine Frau…“ „Seine Frau?“, Kurt wusste nicht, wann es das letzte Mal her war, dass er so eine wilde Fahrt an Gefühlen durchlaufen hatte. „Er ist verheiratet? Du beobachtest einen verheirateten Mann beim Baden?“ Erstaunt sah Jeff ihn an. „So wie du das sagst, klingt es richtig schlimm…“ „Es ist moralisch höchst verwerflich! Du lebst am Hof, das… das kann doch gar nicht…“, stotterte der Bauerjunge und schüttelte immer wieder heftig den Kopf, „Nein, nein… Das kann doch gar nicht sein… Dir muss doch klar sein, dass das nicht richtig ist! Dass das gegen jegliche Tugenden verstößt… Ich meine… Ihr seid doch anders… im Schloss und…“ Der Heiler betrachtete ihn und grinste leicht: „Du musst noch viel lernen, wenn du zum Prinzen willst…“, meinte er ruhig und seufzte leicht. Aber das Grinsen kam zurück, als er Kurts verwirrten Blick sah. Doch Nachfragen konnte er nicht mehr. Da standen sie vor dem Karren und die Zeit drängte nun wirklich. Bald würde es dunkel werden und sie hatten schon so schrecklich viel Zeit verbraucht. „Ich wünsche dir einen guten Heimweg, Mehljunge… Auf Wiedersehen…“ „Da bin ich mir noch nicht sicher…“, gab Kurt zurück und seufzte leicht. Obwohl das eine Wiederholung wert wäre, aber gleichzeitig schämte der Junge sich ziemlich für die Gedanken, die gerade hegte. Für die Gedanken, die Jeff offenbar noch viel schamloser auslebte! Aber das war nun nicht wichtig… Jener jedoch sah ihn wissend an: „Oh, aber du musst wiederkommen… Du musst das Mehl liefern. Außerdem muss doch etwas da sein, nachdem Blaine sich ganz verstohlen umsehen kann, wenn euer Karren hier aufschlägt!“, rief er Kurt hinterher, als dieser sich endlich auf den Heimweg machte… Mit roten Wagen, so wie jeder Apfel und jede Tomate wieder grün vor Neid werden würden… „Das war ein gutes Training heute“, meinte Blaine und lächelte seine Begleitung an, als sie gemeinsam die Lichtung verließen. „Ein guter Abschluss für eine lange Zeit, was?“, fragte Nick nach und grinste ihn an. „Du solltest darüber nicht so viel scherzen“, erklärte Blaine wieder etwas ernster und schüttelte den Kopf, „Wie kann man so leichtsinnig sein. Bist du nicht besorgt oder zumindest ein wenig in Beunruhigung gestimmt?“ Doch der Ritter schüttelte den Kopf: „So schlimm ist es nicht.“ „Nach Vaters Aussage schon. Nick, ich bitte dich, das Ganze könnte wirklich gefährlich für dich sein… Wir wissen noch immer nicht, wie das Königreich im Westen wirklich zu uns steht“, erklärte der Prinz ernst. „Deshalb reise ich doch dahin, nicht wahr? Um herauszufinden, ob sie uns feindlich gesinnt sind oder nicht. Sei nicht so ängstlich, mein Prinz. Ich tue das für mein Königreich, für meinen König und meinen Prinzen“, lachend verneigte Sir Nick sich und zuckte mit den Schultern, „Mach dir keine Sorgen. Ich komme zurück.“ „Das will ich für dich hoffen, wir werden dich vermissen!“, bläute der Prinz ihm ein und seufzte leicht, wie er seinem Gefährten auf die Schulter klopfte. „Ich werde euch auch alle vermissen. Besonders wenn ich nicht mehr wiederkomme. Dann vermisse ich euch wahnsinnig! Aber du solltest eher hoffen, dass ich nicht wiederkomme. Sollte sich herausstellen, dass sie doch keine Feinde sind und nur gute Absichten gegen uns vertreten, rückt Prinz Eli… Ich habe vergessen wie er vollständig heißt… Ein ganzes Stück die Liste der Hochzeitskandidaten für dich hinauf, mein Prinz. Und eine Schönheit ist der nun wirklich nicht“, erklärte Nick mit einem breiten Grinsen und zuckte mit den Schultern. Der Prinz seufzte schwer: „Es geht mir wirklich nicht darum, wie jemand aussieht, Nick…“, erklärte er ruhig und blieb stehen, als sie an dem See ankamen, „Ich würde mir bloß wünschen, jemanden heiraten zu können, den ich liebe. Und nicht jemanden, den ich heiraten muss, damit das Königreich mächtiger wird…“, erklärte er niedergeschlagen und schüttelte den Kopf, während er die restliche Kleidung auch noch ablegte, „Aber das wird mir wohl nicht erspart bleiben.“ Der Schwertkämpfer tat es ihm gleich, bevor sie gemeinsam in den See stiegen und sah ihn kurz ein wenig mitleidig an. „Außer wenn du dich jetzt bald mal verliebst, wird das wohl nichts. Das Volk verlangt nach einem Partner an deiner Seite. Aber der Gedanke ist sowieso…“ „Sag nichts!“ „Blaine… Wer heiratet denn aus Liebe heutzutage?“ „Das aus dem Munde eines verheirateten Mannes ist keine Ermutigung.“ „Welches auch nicht mein Anliegen war.“ Der Prinz schüttelte sich kurz und seufzte dann schwer. „Ich verstehe dich manchmal wirklich nicht, mein Freund“, meinte er ruhig und schloss die Augen, „Ich meine… Ich kann verstehen, dass wahre Liebe kein effizientes Kriterium ist, aber… Wenn ich mich ewig binde, dann soll es eine Person sein, die… Mir wirklich etwas bedeute, die ich beschützen und an meiner Seite haben will, auf ewig. Und ich kann nicht glauben, dass eine Prinzessin oder ein Prinz, die mein Vater auswählt, das erfüllen kann… Liebe kann man nicht suchen oder finden… Es passiert einfach…“, er lächelte leicht, „Es passiert, wenn du diesem Menschen in die Augen siehst und denkst, nach diesem einen Augenpaar habe ich mein ganzes Leben lang gesucht, verstehst du?“ „Du meinst Schicksal? Prinz, du hast ein Volk zu regieren, und Schicksal kann manchmal ein ziemlicher Trödler sein, weißt du?“, scherzte der Ritter und tauchte für einen Moment vollständig unter Wasser. Blaine seufzte, natürlich verstand er das und natürlich wusste er, dass das mehr noch ein Traum war, aber es gab Erkenntnisse, die wollte man nicht wahr haben. Naives Träumen war keine Tugend eines Prinzen, Hoffnung war ein trügerischer Begleiter, aber er war auch schrecklich hartnäckig. So hartnäckig, wie Mehl an den Händen zu klebten übte… Man konnte sich der Hoffnung nicht verwehren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)