Fünf Jahre von Juju ((K)eine Freundschaft für immer) ================================================================================ Kapitel 9: Mädelsabend mit Davis und Ken ---------------------------------------- „Wie lief eigentlich euer Auftritt heute?“, fragte Davis. Er, Kari und Ken saßen im Wohnzimmer auf der Couch, hatten den Fernseher laufen und plauderten bei Chips und Bier. „War echt super. Haben viel Applaus bekommen“, antwortete Kari. „Vielleicht sollte ich es mir doch mal ansehen kommen. Scheint sich ja zu lohnen“, sagte Davis grinsend. „Hat auch wieder diese eine Mädchengruppe getanzt, die immer nichts an hat?“ „Ja, klar. Die sind fast immer dabei“, antwortete Kari mit abfälligem Ton. „Ich glaube, dann muss ich erst recht mal zuschauen kommen“, kommentierte Davis und lachte. Kari verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Typisch Davis. „Ach, sagt mal“, fing sie dann an und sah abwechselnd von Davis zu Ken. „Was wisst ihr eigentlich so über Shinji? Wisst ihr überhaupt was über ihn?“ „Naja, er hängt immer mit Toshiyo und so 'rum“, meinte Ken nachdenklich und nippte an seinem Bier. „Also ich mag ihn nicht“, verkündete Davis. „Er wirkt immer so großkotzig.“ „Großkotzig?“, hakte Kari nach. So hätte sie ihn nicht beschrieben. Zumindest nicht so, wie sie ihn bisher kannte. Er war zwar aufdringlich, wirkte aber doch irgendwie ganz nett. Davis zuckte mit den Schultern. „Ja, irgendwie schon. Hat immer eine große Klappe, aber so viel habe ich mit ihm auch nicht zu tun.“ „Er ist im Basketballverein“, fügte Ken hinzu und lehnte sich auf der Couch zurück. „Aber warum fragst du eigentlich?“ „Er hat mich auf Nanas Party angesprochen und lässt mich jetzt nicht mehr in Ruhe. Er will unbedingt zum Frühlingsball mit mir gehen“, erzählte Kari seufzend. „Aber ich kenne ihn eigentlich kaum.“ „Seit wann interessiert er sich denn für dich?“, fragte Davis und hob eine Augenbraue. „Keine Ahnung. Das verstehe ich eben auch nicht. Ich wusste nicht mal, dass er überhaupt wusste, dass es mich gibt“, antwortete Kari ratlos. „Vielleicht hat er sich ja die ganze Zeit schon für dich interessiert und du hast es gar nicht gemerkt“, überlegte Ken. „Ach, warum denn?“, spottete Kari. „Ich bin doch so unscheinbar neben den ganzen anderen Mädels aus unserem Jahrgang.“ Davis und Ken musterten sie mit gerunzelter Stirn. „Was meinst du?“, fragte Ken. „Weißt du denn gar nicht, wie hübsch du bist?“, fragte Davis. Hübsch? Warum fingen sie jetzt auf einmal damit an? „Aber es gibt in unserem Jahrgang Mädchen wie Aya. Die fallen doch viel mehr auf und mich bemerkt doch neben denen keiner“, murmelte Kari und sprach damit etwas aus, was ihr durch den Kopf ging, seit sie auf die Oberschule gekommen war. So sehr Aya Kari auch manchmal auf die Nerven ging, sie war einfach bildhübsch, hatte eine vorzeigbare Oberweite und geschwungene Hüften. Ihre Haare waren leicht gelockt und glänzend schwarz. Neben ihr war Kari klein, dünn und unscheinbar. Ihre eigenen Haare waren nicht so dicht wie die von Aya und außerdem glatt. Aya stellte sie einfach komplett in den Schatten. Und da war sie nicht die Einzige. Es gab viele Mädchen in ihrem Jahrgang, die hübsch waren und eine tolle Figur hatten, aber Kari zählte sich selbst nicht dazu. „Sei doch nicht so bescheiden“, rief Davis fröhlich und verpasste ihr einen derben Klaps auf die Schulter. „Wir bemerken dich auf jeden Fall.“ „Und am Samstag sind außerdem noch so einige auf dich aufmerksam geworden, glaub mir“, meinte Ken geheimnisvoll lächelnd. Kari spürte, dass ihre Wangen rot wurden. „Wenn ihr meint.“ „Ich kann Shinji gut verstehen, dass er hinter dir her ist“, sagte Davis und nickte bekräftigend. Das konnte Kari sich gut vorstellen. Immerhin war er eine Zeit lang in sie verliebt gewesen, hatte dies doch zum Glück irgendwann aufgegeben, als ihm klar wurde, dass sie einfach nichts für ihn empfand. „Wie findest du ihn denn?“, fragte Ken und sah Kari interessiert an. „Ich weiß nicht. Ich kenne ihn ja nicht wirklich, aber zumindest hat er auf mich bisher nicht großkotzig gewirkt, sondern eigentlich ganz nett. Ich glaube, ich werde mit ihm zum Frühlingsball gehen“, antwortete Kari. „Das heißt ja dann, dass wir dich dieses Jahr gar nicht fragen können“, wurde Davis auf einmal klar und er machte große Augen. Die letzten beiden Jahre waren sie nämlich immer gemeinsam auf den Ball gegangen, während Ken immer genug Angebote von Mädchen bekam, die unbedingt mit ihm dorthin gehen wollten. Kari kicherte. „Nein, tut mir Leid. Du musst dir wohl eine andere suchen, Davis.“ „Ken, mit wem gehst du eigentlich?“, fragte Davis nun und sah Ken an. „Du willst mich jetzt aber nicht fragen, ob ich deine Begleitung sein will, oder?“ Misstrauisch musterte Ken Davis und Kari lachte. „Dann wärt ihr am nächsten Tag auf jeden Fall DAS Gesprächsthema“, sagte sie. „Nein, Mann. Keine Angst“, murrte Davis und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß auch noch nicht, mit wem ich gehe. Vielleicht frage ich Nana mal“, verkündete Ken schließlich und Davis und Kari sahen ihn gleichzeitig mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du willst Nana fragen?“, fragte Davis verblüfft. „Ja, warum nicht? Sie ist doch eigentlich ganz süß“, erwiderte er schulterzuckend. Kari lächelte in sich hinein. Irgendwie glaubte sie, dass Nana sich darüber sehr freuen würde. „Puh, wen soll ich denn fragen? Vielleicht versuche ich es mal mit Rin“, überlegte Davis und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Rin? Ich wusste nicht, dass du mit ihr zu tun hast“, sagte Kari überrascht. Rin war in der Parallelklasse und hatte künstlerisch einiges drauf. Sie entwarf oft Werbeplakate, wenn es darum ging, für Theateraufführungen oder ähnliches Werbung zu machen. Allerdings wirkte sie immer sehr zurückgezogen. „Hab ich nicht“, entgegnete Davis. „Aber ich kann sie ja trotzdem mal fragen.“ „Da bin ich ja mal gespannt“, meinte Ken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)