My Heart and I just for you von xXDeadPoetXx (Omnia amor vincit (KaRe) - in Überarbeitung!) ================================================================================ Kapitel 27: *~Animus tibi viam monstrat~* ----------------------------------------- Hi,hi alle zusammen! Eine kurze Ankündigung: Eigentlich wollte ich nach diesem Chapter die Fanfiction beenden und nur noch den Epilog posten. Jedoch bin ich nicht zu dem Punkt gekommen, zu dem ich kommen wollte und so wird es nächsten Sonntag erst das aller, allerletzte Chapter von "My Heart and I, just for you" geben!!! Außerdem sind "Animus tibi viam monstrat - Der Geist zeigt dir den Weg" und "Per aspera ad astra - Durch den Staub zu den Sternen" kurze Kapitel, weil ich ja eigentlich das große Kapitel in zwei kleine spalten musste. Ich hoffe jedoch, dass ihr mir vergeben könnt!!! Aber nach diesen beiden Chaptern und dem Epilog, der eher nur eine "Ergänzung" zum letzten Chapter sein wird, ist dann auch wirklich Schluß!!! :) So bedanke ich mich auch dieses Mal wieder für eure netten, zahlreichen, lieben und aufbauenden Comments!!! Ohne euch könnt' ich einfach nicht weiterschreiben! Ein Hoch auf die Commentwriter!!! Ich wünsche euch allen Lesern und Commentwritern viel Spaß beim Lesen! Diesen Teil möchte ich mit vielen lieben Grüßen und herzlichem Dank folgenden Personen widmen: Silberregen Leider werde ich euch noch etwas auf die Folter spannen müssen, weil ich nicht den Teil der F.F geschafft habe, den ich am Wochenende schaffen wollte. Aber ich hoffe doch, dass du noch einige von meinen Fanfictions so gut finden wirst wie diese ^^ X66 Um ehrlich zu sein - ich frage mich auch, wie ich das schaffen konnte!!! ...Na ja... ich musste auch an einigen Stellen nachlesen, um alles wieder genau aufgreifen zu können und ich hoffe, dass mir bis jetzt kein fataler Fehler dabei unterlaufen ist! shadow-lady *knuddel* Ich hoffe, dass das schnell genug weitergeschrieben war ^^ Techno_Galaxie Aufgegeben habe ich es noch nicht! Ich war nur für eine Weile total von einer Blockade eingenommen und hatte kein passendes Muster im Kopf! Doch nun steht alles ganz klar vor meinen Augen!!! - Na ja, hoffe, dass es dir weiterhin gefällt. Bongo Ich weiß, ich weiß... Ich höre immer an den umöglichsten Stellen auf! Ich kann aber nix dafür! * schnief* Ist halt irgendwie so bei mir...* in Ecke verkriech und schäm* Honor *reknuddel* Dann lass dir auch sehr, sehr, sehr viel Zeit zum Lesen! ^^ Immer alles mit der Ruhe! Aber du brauchst mich, um nichts zu beneiden!!! * blush* lavanja Ich hoffe, dass ich dich nicht zu lange hab' warten lassen. Hab' mich schnell bemüht, weiter zu schreiben, aber leider konnte ich in 2 Stunden nicht mehr fabrizieren als das, was du nun lesen wirst Gomen! Taji-Nami Vielen Dank für das Lob!!! ^^ Es kann schon sein, dass ich der ganzen Story etwas Lateinisches eingehaucht habe. Nun ja, wenn es so lange in dieser Zeit gespielt hat und man es gerade lernt, kann das halt passieren. Freut mich aber, dass es dir und auch so vielen Anderen gefällt! Ray-chani Tjao... Dieses kurze Chapter wirst du wohl nun bekommen ^^ Ich konnte nämlich über das Wochenende hinweg nicht sehr viel weiterschreiben, weil ich bis Sonntagabend weg war. Gomen-nasai! ChibiDragon Vielen, vielen lieben Dank verbeug* Ich hoffe, dass dies nicht die einzige Fanfiction von mir bleiben wird, die dir gefallen wird. ^^ Silverslayer Ich hoffe, du verzeihst mir, wenn der Teil nun etwas kürzer ist und ich ihn aufteilen musste!!! Aber du warst ja ebenso auf Neos "Party" und weißt ja, dass ich spät nach Hause gekommen bin. Ich bitte um Vergebung! -Viala- *ganz-lieb-knuddel* Malinalda *riesen-mega-knuddel* Dankööö!!!! mini_welli Danke! Freut mich sehr, dass du sie gelesen hast!!!^^ Neo-Flame Ich schreib' weiter, wenn du weiterschreibst XD Will endlich wieder nen' neuen Teil lesen! Biddeeee!!!! *Hundeaugen* Kleblatt *verneig* Vielen Dank! Ich gebe mir Mühe! ^^ P.S: *gewaltiges- reknuddel* sezuna17 Du brauchst mir, dafür nicht zu danken! ^^ Eher muss ich für deine Comments danken! Und ich hoffe, dass dir dieses Chapter zusagt! Scharin Ich freu mich immer wieder drüber, wenn mir das jemand sagt. Ich kann dir weiterhin einfach nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen! arina-chan Keine Ursache! *knuddel* Hyoga Tut mir Leid, ich hoffe dein Kopf qualmt nicht mehr!!! Dafür ist dieses Chapter kürzer, somit das wohl dieses Mal ausgeschlossen werden kann. Aber ich glaube, dass dieses Mal genug Kai/Ray drin ist ^^ Hayan Bitte frag' mich das nicht! Ich hab' keine Ahnung, wie ich auf so eine Länge gekommen bin!!! Hab' einfach so viel geschrieben, wie mir eingefallen ist... Nami87 Ich hoffe, es war schnell genug! Hofftenlich kannst du dich mit einem kleinen Teil abfinden... ShadowODarkness Dankööööööööööö *ganz-lieb-knuddel* Chichi Nicht zu sehr auf ein Happy End hoffen bitte! Denn so etwas ändert immer schlagartig meine Meinung *flenn* Und wenn 'des so ist, dann muss ich meistens immer den Schluß ändern ^^; Aber ich denke, dass er nun wirklich ganz fest steht! Es gibt kein zurück...!!! kara *megazurückdurchknuddel* >^~*Chapter 28*~^< Animus tibi viam monstrat ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ - Flashback - Mein Liebster, warte auf mich. Ich werde dich retten! Egal, ob ich ein Halbgott bin oder nicht. Ich werde kommen! Und selbst Pluto wird mich nicht davon abhalten können< Er öffnete seine Augen wieder und schaute auf den Weg vor sich. Als er herumwirbelte, erblickte er ein schwarzes Portal. Ray war sich sicher, dass er durch dieses gefallen und hier im Schattenreich gelandet war. Also wandte er sich wieder dem schier endlosen Weg aus goldenen Kacheln zu, an dessen rechter Seite große Säulen in die Finsternis ragten. Auf der anderen Seite standen jeweils in einem kleinen Abstand zu einander, Ständer mit großen, brennenden Feuern, die ihm den Weg beschienen... Raius Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und obgleich er in dieser Welt Unbehagen verspürte, da er nur den Weg und sonst die Dunkelheit als Einziges erblickten konnte, atmete er tief durch und machte sich auf. Der Rettung seines Liebsten entgegen... - Flashback Ende – ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Nach einer schier endlosen Zeit, die Ray rennend - ohne eine einzige Pause - zugebracht und somit ein weites Stück Weg zurückgelegt hatte, tauchte vor dem jungen Kämpfer unerwartet ein großes, schwarzes Tor wie aus dem Nichts auf. Es war nur einen Spalt breit geöffnet,wie Ray schnell erkannte, wobei die schweren Eisentore in die Finsternis geradezu hineinragten und Ray, durch die schier unendliche Dunkelheit, nicht einmal das Ende des dahinterliegendne Raums sehen konnte. Dennoch fühlte der Schwarzhaarige, dass er sein Ziel schon fast erreicht hatte. Er hatte keinen Zweifel daran, schließlich hatte es keinerlei Abzweigungen auf seinem Weg hierher gegeben! Der Spalt des Tores war gerade so groß, dass er sich durchquetschen konnte und als er auf der anderen Seite der Eisentore war, wurde ihm mit einem Mal brennend heiß... Raius fand sich zugleich in einer gewaltigen Gesteinshöhle wieder. Die Luft war erdrückend warm und brannte in seinen Lungen. Es fiel ihm sehr schwer zu atmen, doch er nahm sich zusammen - für Kai! Alles war sehr still und ruhig. Es schien keine Gefahr von seiner Umgebung auszugehen, doch Ray fühlte sich dennoch in dieser völlig fremden Welt unwohl. Unerwartet jedoch vernahm er den Ruf einer Krähe, welcher tausendfach von den Gesteinswänden widerhallte. Sogleich kam ihm nur ein Gedanken in den Sinn: Mortis! Und tatsächlich... als er nur wenige Meter an den hohen Felsen entlang, welche aus dem Boden ragten, weitergegangen war, sah er die Krähe auf einem Steinhang, hoch oben über ihm thronen. Jedoch war sie riesig... Nein, das war untertrieben - sie war gewaltig! Noch größer als der Palast, welchen Kai einst sein Zuhause genannt hatte! Aber wie war das möglich?! Ray wusste eben nicht, dass Geisterwesen an ihrem Ursprungsort größere Kräfte besaßen und sie nur mit einem Bruchteil ihrer Stärke und Macht auf die Seite der Menschen überwandern durften, da sonst die Gefahr zu groß war, dass sie einen zu gewaltigen Schaden mit ihren Fähigkeiten in der Welt der Sterblichen anrichteten... Der Blick der pechschwarzen Krähe ging umher; sie schien anscheinend etwas zu bewachen, doch ihn hatte sie noch nicht entdeckt und so schlich Ray sich weiter voran, bis er erblicken konnte, was Mortis wie einen gewichtigen Schatz zu behüten schien. Vor Entsetzen wäre er am liebsten sogleich losgestürmt, hätte er nicht gewusst, dass das Geisterwesen dort über ihm auf den Felsen nur auf solch' einen Fehler eine Eindringlings wartete! Vor seinem Angesicht, an zwei Säulen aus Stein von Götterketten gebunden, befand sich sein geliebter Kai. Kais Äußeres war schmächtig, seine weißen Gewänder waren völlig verschmutzt und er schien viele Qualen erlitten zu haben. Außerdem schien es auf den ersten Blick so, dass er ohnmächtig war. Rays Gewissen plagte ihn sogleich. Er konnte es schließlich nicht ertragen, seinen Liebsten so zu sehen. Doch was tun?! Ray versuchte, sich zu fassen und überlegte für einen Moment, denn er durfte keine Zeit mehr verlieren. Würde Kai nämlich vollends in das Reich der Unterwelt herabgebracht werden, so würde er dem Silbernhaarigen nicht mehr folgen können und dann wäre Kai für alle Zeit verloren... Also, worauf wartete er noch?! Fest ergriff er seine Kette und wünschte sich dabei durch seine Gedankenkraft Fortis Hilfe. Nun, da er besser mit seinen Mächten umgehen konnte, formte sich sogleich in seiner anderen Hand das Gravitasschwert. Jedoch wurden auch die Schmerzen etwas schlimmer, da Drigger nun nicht mehr mit ihm verbunden war und seinen Körper nicht mehr gänzlich vor der Schattenwelt und deren Wirkung auf seinen lebendigen Leib schützen konnte. Doch das war Raius zunächst vollkommen egal. Er war nur noch einen kleinen Schritt von seiner Zukunft entfernt und den würde er nun mit Gewalt überwinden! Ohne noch viel nachzudenken stürzte der Schwarzhaarige seinem Geliebten entgegen und hielt sein Schwert dabei angriffsbereit. Da die Ebene zwischen Kai und ihm nicht mehr von hohen Felsen umringt war, hatte Mortis ihn bald entdeckt und stürzte sich sogleich mit lautem Geschrei auf den jungen Kämpfer. Ray konnte aber geschickt den ersten Angriffen ausweichen und hatte sich schon bald bis zu den Treppen vorgekämpft, die zu den Säulen führten, an denen Kai angekettet war. Warte mein Geliebter, ich bin bald bei dir! < Nur von dem Gedanken, seinen Liebsten zu retten, getrieben, lief Raius geschwind, bis er die Säulen tatsächlich erreicht hatte. Doch im selben Moment landete die schwarze Krähe, mit wenigen, gewaltigen Flügelschlägen, auf der Treppe und sah Ray hasserfüllt mit ihren blutroten Augen an. Dieser wandte sich nur schweren Herzens von Kai ab und war zugleich für den Kampf gegen die Bestie bereit. „Ich werde dich in deine Einzelteile zerlegen!", rief er der Krähe zu und verwendete augenblicklich die magischen Kräfte seines Schwertes. Die Krähe blieb ebenfalls nicht untätig und griff ihn zugleich an; versuchte mit ihren Krallen und ihrem Schnabel Rays Körper zu erhaschen, um ihn darauf in Stücke zereißen zu können. Der Kampf war lange und sehr anstrengend, kostete dabei viel Zeit und Kraft für Raius, während die Krähe hingegen an Stärke zu gewinnen schien. Aber Rays Wille, Kai wieder in seine Arme zu schließen, trieb ihn voran und sein Mut, eines Tages in Frieden zu leben, geleitete ihn bei dieser schweren Schlacht. Von diesen Gedanken beflügelt, wurden Rays Schwertschläge auch wieder präziser, während er die Treppen hinuntereilte und die schwarze Krähe zurückdrängte, die sich letztlich in die Lüfte erhob, um nun den Angriffen des Sterblichen auszuweichen. Aber Ray wollte sie nicht ruhen und zu neuen Kräften kommen lassen, sodass er ein allerletztes Mal, durchaus Risiko bereit, sein Schwert kräftig schwang, dass sogar die ganze Erde auf einmal im nächsten Moment zu beben begann... Von der hohen Decke über ihm stürzten große Felsbrocken herab und einige trafen auch Mortis, welcher sich nicht mehr in der Luft halten konnte und letztlich sogar unter den Gesteinsmaßen begraben wurde. Als das Beben vorüber war, stand Ray ruhig da und ließ das Gravitasschwert sinken - noch etwas ausgelaugt, aufgrund der gewaltigen Macht, die mithilfe des Schwertes durch ihn beschworen worden war. Dann aber wirbelte er zu Kai herum und rannte das allerletzte Stück der Treppen hoch, um seinen Geliebten endlich zu befreien. Urplötzlich jedoch erschalte ein ohrenbedeutendes Gekreische, welches von den Felsenmaßen unter Mortis herdrang und mit einem Mal zersprangen die Felsbrocken und gaben somit das Geisterwesen erneut preis, welches sich etwas angeschlagen wiedermals in die Lüfte erhob. Erschrocken wirbelte der Schwarzhaarige daraufhin herum und konnte nur noch im letzten Augenblick der Krähe ausweichen. Doch durch den Wind, der bei ihrem Aufstieg erzeugt worden war, wurde Ray zu Boden geschleudert und konnte sich für einen Moment nicht bewegen. Zu seinem größten Leidwesen, velor er in diesem auch noch sein Schwert aus der Hand, welches über den Boden schlitterte und einige Meter von ihm entfernt liegen blieb. Mortis nutzte diese Chance augenblicklich aus und stürzte sich wieder auf Ray herab, der aufsprang und noch versuchte, sein Schwert zu ergreifen. Zugleich fuhr die Krähe ihre scharfen Krallen aus, bereit ihre Beute zu fangen und zu töten... Ray jedoch warf sich auf den Boden, packte das Gravitasschwert und drehte sich blitzschnell im letzten Moment auf den Rücken. Genau in jener Sekunde, da Mortis zupacken wollte, stieß er der Krähe das Schwert tief in die Seite. Mit einem markerschütterndem Schrei und wild flatternd, versuchte sich das Tier zu befreien, konnte es jedoch nicht; nahm die Klinge stattdessen noch tiefer in sich auf... Ray erbarmte sich und zog deswegen die Klinge mit einem Ruck wieder aus ihrem Brustkorb heraus. Sofort erhob sich Mortis wieder in die Luft. Doch als das Geisterwesen weit über ihm war, stoppte es plötzlich und fiel auf einmal urplötzlich wieder völlig regungslos gen Boden. Ehe es jedoch auf dem Gesteinsboden aufschlagen konnte, löste es sich vollends auf und das Einzige, was von Mortis übrig blieb, waren einige schwarze Federn, welche sich um Ray herum auf die weißen Treppen legten... Glücklich die letzte Hürde überwunden zu haben, atmete Ray tief durch und ließ das Schwert zum letzten Mal sinken. An dessen Klinge tropfte das Blut des Geisterwesens langsam zu Boden. Sogleich musste er jedoch wieder an Kai denken und überwand schließlich den letzten Abstand zwischen ihnen. Noch etwas zögernd, ging er auf den Silbernhaarigen zu, während Ray dabei nicht so richtig wusste, wie er dem anderen nun, nach so langer Zeit, wieder gegenübertreten sollte, wenn er erwachte. Sie hatten sich so lange nicht mehr gesehen und gewiss verändert. Würde Kai ihn nach so langer Zeit überhaupt noch wiedererkennen?! Würde er ihn noch... noch lieben? Rays Fragen quälten sein Gewissen, wie auch sein Herz, dennoch ließ er sich nicht die Zuversicht nehmen und erhob sein Schwert, mit dem er problemlos die Götterfesseln durchbrechen konnte. Zugleich, beim letzten Hieb, löste sich das Gravitasschwert in Licht auf und kehrte in seinen Anhänger zurück, womit Ray zugleich von neuer Kraft erfüllt wurde und im nächsten Augenblick auch schon seinen Geliebten auffing, ehe dessen Körper zu Boden stürzen konnte. Und dieses Mal war es keine Illusion! Er konnte Kais Körper spüren. Seien Wärme... Ja, dies war sein Geliebter, nach welchem er sich schon so lange Zeit gesehnt hatte! Endlich! Mit einem sanften, verträumten Blick hielt Raius den Älteren geborgen in seinen Armen, als dieser langsam seine blutroten Augen aufschlug und Ray mitgenommen anschaute. „R-Ray... bist du es?!", fragte er schwach und klammerte sich an den Schwarzhaarigen, während Tränen der Freude in Rays Augen stiegen. „Ja! Ja, mein Liebster, ich bin es!", lächelte Raius und konnte dabei ein Schluchzen nicht unterdrücken. „Oh Ray, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt", brachte Kai hervor und erwiderte die Umarmung, so weit es ihm möglich war und so sehr es seine Kräfte zu ließen. „Nie wieder...! Niemals mehr werde ich dich alleine lassen, Geliebter!", sprach Ray überglücklich und schaute Kai daraufhin in seine wunderbaren Augen, nach denen er sich so lange schon gesehnt hatte. „Und ich lasse dich auch nie wieder von meiner Seite weichen!", lächelte dieser und näherte sich daraufhin dem Gesicht seines Geliebten. Ray schloss seine Augen und kam dem Silbernhaarigen entgegen, bis sie sich in einem Kuss verbanden. So er jedoch nicht mitbekam, wie sie von schwarzem Licht umhüllt und verschlungen wurden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ "Ray! Liebster - wach auf!" Eine Stimme? So vertraut... < „Nun wach schon auf Geliebter!" Raius spürte einen sanften Druck auf seinen Lippen und wachte daraufhin auf. Er lag behütet in zwei Armen und als er etwas müde aufblickte, fand er sich nahe bei Kai wieder. Sein Kopf lag in dessen Schoß, während dieser an einen Baum gelehnt saß. Als Ray jedoch seine Umgebung erblickte, erschrak er überrascht. Sie waren hier im kaiserlichen Palast! Ray konnte die angenehmen Sonnenstrahlen verspüren und auch den warmen Windhauch, der durch die Bäume wehte. Selbst den Trubel und die vielen Stimmen auf dem Markt konnte er von hier sehr gut hören! Und vor allem konnte er seinen Geliebten, seinen Kai - er konnte ihn spüren... „Kai, warum... warum sind wir hier?! Ich meine -" „Psst... Ganz ruhig, mein Liebster", lächelte dieser und brachte den Schwarzhaarigen damit zum Schweigen, dass er ihm einen Finger sanft auf die Lippen legte. „Du bist nur eingeschlafen und hast sehr lange geruht. Ich habe schon gedacht, dass du gar nicht mehr an diesem herrlichen Tag aufwachen magst", fuhr Kai fort. „Aber... aber Pluto und der Götteruntergang!", brachte Ray hektisch weiter hervor, woraufhin Kai ihn etwas verwirrt ansah. „Wovon sprichst du, Geliebter? Du warst die ganze Zeit bei mir, während ich meine Schriften studiert habe. Das ist alles! Du bist nur eingeschlafen. Anscheinend hast du schlecht geträumt." Ray griff sich an seine Stirn. Sollte er das wirklich alles nur geträumt haben?! Sollte das alles seiner Phantasie entsprungen sein!? Aber es hatte sich alles so echt und real angefühlt. Doch dies hier ebenso... Er war verwirrt und blickte hilfesuchend zu dem Silbernhaarigen auf, welcher auffordernd seine Arme öffnete, sodass Ray sich in sie sinken ließ und seinen Kopf auf Kais Brust bettete. Glücklich seufzte Ray und schmiegte sich noch näher an ihn, während die Hand seines Liebsten sanft durch seine Haare fuhr. Dennoch kamen Raius immer noch Zweifel, sodass er sich wieder dem Griff des anderen entriss. Er dürfte dem hier nicht verfallen... „Aber... Was ist mit deinem verstorbenen Vater?! Aidria, Talus und Dranzer! Was ist mit Maxus, Taius, Diana und Apollon?!", ermittelte er weiter etwas besorgt, weil er das Gefühl nicht los wurde, dass hier etwas nicht stimmte. Wiedermals blickte sein Geliebter ihn verwundert an. „Wer sind all' diese Personen Ray? Ich kenne sie nicht", konterte sein Liebster daraufhin mit einer Gegenfrage. „Außerdem lebt mein Vater! Und woher weißt du etwas von Talus Comitis? Ihr habt einander nie kennengelernt!" Nun war Ray noch verwirrter als zuvor. Hatte er also tatsächlich alles geträumt?! Aber wenn er wirklich alles nur geträumt hatte, dann war doch alles gut! Dann war er glücklich mit seinem Geliebten zusammen und es war nie etwas Schreckliches geschehen! Er blickte wieder zu Kaius, welcher ihn weiterhin fragend ansah. Mit einem Lächeln erwiderte Ray dessen besorgten Gesichtsausdruck auf die Reaktion von zuvor und stand auf, reichte Kai daraufhin die Hand. Dieser nahm an und wurde in die Arme seines Geliebten gezogen. „Vergiss einfach, was ich gesagt habe", grinste Ray und zog dabei den Prinzen noch näher zu sich heran, umschlang mit seiner einen Hand dessen Hüfte, während er mit seiner anderen Hand durch die Haare seines Gegenübers fuhr und ihn für einen Kuss zu sich ziehen wollte... Unerwartet jedoch, verspürte er etwas Warmes und nasses an seiner einen Hand und zog diese weg, während Kai leicht aufschrie und sich Rays Griff entzog. Rays Blick fiel sogleich auf seine Hand und er erschrak zusehends. Das... das ist Blut. Kais Blut! < Verwirrt blickte er zu dem Silbernhaarigen, der sich nun schmerzhaft seine Seite hielt. Sein schneeweißes Gewand hatte bereits an dieser Stelle eine rote Färbung, da sich das Blut in den Stoff gefressen hatte... Sein Geliebter blickte ihn nicht an. Sein Haupt war gesenkt und seine Haarsträhnen verbargen seine Augen. Ray trat vorsichtig einen Schritt auf seinen Geliebten zu, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf... „Du... Du bist nicht Kai!", schrie er und stolperte einige Schritte zurück. Als Kai langsam sein Gesicht Ray wieder entgegenhob, lachte der Ältere still und kalt dabei. Seine Augen leuchteten blutrot und ein gehässiges Lächeln lag ihm auf den Lippen. „Natürlich nicht!" „Pluto! Du - du widerliches, abartiges - " Ray bebte vor Wut, sodass er seinem Hass nicht kundgeben konnte und Tränen stiegen ihm in die Augen. Dabei hatte er doch so gehofft! So gehofft, dass sein Liebster in seinen Armen lag! Aber die Wunde hatte es ja gezeigt. Er hatte Mortis an jener Stelle verletzt und Geisterwesen und Herr erlitten die gleichen Schmerzen dabei! Sie waren miteinander verbunden und somit waren diese Wesen, die einzig fatale Schwachstelle der Götter. Ray verfluchte sich zugleich selbst. Er hätte es eigentlich bemerken müssen, als er schon Kais Körper bei seiner Befreiung verspürt hatte! Eine Seele hatte keine Gestalt mehr aus Fleisch und Blut! Verbittert fiel er auf die Knie, während Hades siegesgewiss vor ihm stand. Oh Kai, wo bist du nur?!< Urplötzlich erklang ein Schreien aus der Ferne und Ray horchte auf. Das war doch Dranzer gewesen! Rief er ihn, um ihm, den Weg zu seinem Herrn zu weisen?! Doch ehe Ray zum Himmel aufsehen konnte, um nach dem Adler zu suchen, verschlang die Finsternis die gesamte Traumwelt. Alles verschwand in der endlichen Dunkelheit, welche wie Glassplitter zerbaest. Selbst Pluto löste sich vor Rays Angesicht auf. Das Letzte, was Raius von ihm vernahm, war ein wütender Schrei. Anscheinend schien dies nicht durch seine Macht geschehen zu sein... Doch die Finsternis um Ray herum wehrte nicht lange, sein Amulett reagierte auf sie und umwarb ihn sogleich mit Licht, sodass er geblendet wurde und seine Augen schließen musste. Als er jedoch eine drückende Hitze und viele Schreie vernahm, schlug er sie auf und fand sich auf steinigem Boden wieder. Vor ihm tat sich ein Abgrund auf und überall um ihn herum drangen gewaltige Flammen fontänenartig aus dem Boden, die jedoch dunkelblau waren. Ray hatte noch nie zuvor diesen Ort betreten, doch er wusste, dass es nicht mehr die Schattenwelt war. Durch die Kräfte seines Amulettes gestärkt, schaffte er es sich schwankend zu erheben und über die Kante der Schlucht zu blicken. Ein grausames Bild zeigte sich ihm sogleich... Unter ihm flossen verschiedene, durchschaubare Gestalten in einem riesigen Storm dahin und schlagartig wurde Ray bewusst, wo er sich nun befand. In der Welt der Götter, die zuvor noch nie ein lebendiger Mensch betreten hatte. Er befand sich in der Unterwelt... Der Todesstrom bewies ihm dies. Die Leidenschreie, das Klagen und Weinen waren dabei gar unerträglich und hätte Ray nicht sein Amulett besessen, wäre er höchstwahrscheinlich gänzlich dem Wahnsinn verfallen. Urplötzlich aber vernahm er wieder Dranzers Schrei, sogar noch über den gewaligen Lärm hinweg. Er war zwar leiser und geschwächter, aber er konnte ihn vernehmen. Unerwartet begann dabei, sein Herz heftig gegen seine Brust zu schlagen. Sogleich suchte Ray nach dem Adler. Er musste hier irgendwo sein. Doch nirgends konnte er ihn erblicken. Sollte er etwa bereits in dem Strom des Todes gefangen sein!? Das hieße, dass auch Kai... Der Schwarzhaarige verwarf sogleich diesen Gedanken. Das wollte er nicht wahrhaben. Er musste Kai finden! So kniete er sich auf den Boden, faltete seine Hände, wobei er sein Amulett in seinen Handflächen barg und schloss seine Augen. Er versuchte, die Schreie und die erdrückende Hitze um sich herum zu vergessen. Konzentrierte sich nur auf Dranzers Schreie... Und tatsächlich! Es gelang ihm sie besser zu vernehmen! Vor seinem geistigen Auge tauchte plötzlich ein rotes Licht auf, das wunderschön war und ihm, den Weg zu weißen schien. Es verwandelte sich jedoch mit einem Mal in eine menschliche Gestalt, die in Feuer zu stehen schien und die ihm hilfesuchend die Hand entgegenstreckte. So zögerte Ray nicht lange, schlug seine Augen wieder auf und blickte über den Abgrund empor... Dort hing an einer goldenen Kette ein großer Eisblock. Ray war sich sicher, dass das Licht, das er vernommen hatte, aus diesem gekommen war. Doch wie konnte dieses Eis bei solch' einer Hitze nicht schmelzen?! Es gab nur eine Erklärung. Es war verzaubert... So musste sich dort etwas Wichtiges befinden und Ray war sich sicher, dass Pluto Kais Seele eben genau dort gefangen hielt. Es gab nur eine Möglichkeit, Kai zu befreien. Er musste seine Seele daraus hervorholen und zurück in die menschliche Welt bringen! So nahm Ray entschlossen einigen Abstand von der Schlucht, achtete jedoch darauf, dass er den Flammen nicht zu nahe kam und lief dann direkt auf den Abgrund zu, sprang ab und mit Driggers Kraft schaffte er es auch tatsächlich, die goldene Kette zu ergreifen, an der das Eis hing. Sofort beschwörte er daraufhin das Gravitasschwert hervor und schlug nur leicht auf den Block ein. Dennoch zogen sich gewaltige Risse daraufhin durch das Eis und er zerbrach mit einmal in tausend Stücke. Während sein Schwert sich wieder auflöste, seilte Ray sich sodann schnell weiter herab. Doch statt, dass er Kais Seele befreit hatte, hatte sich in dem Eis Dranzer befunden. Dennoch fing er den schönen Adler auf, bevor er in die Tiefe herabstürzte und barg ihn in seinem Arm. Dranzer jedoch bewegte sich nicht. Er hatte seine Augen geschlossen und hätte Ray nicht das sehr langsame und leise Herzschlagen des Tieres vernommen, so hätte er schon geglaubt, dass er zu spät gekommen war. Sogleich jedoch, fiel Ray auf den zweiten Blick Kais Anhänger auf, der um den Hals des Alders hing. Verwirrt nahm der Schwarzhaarige es hin. Doch wie nur war das Amulett an den Adler geraten?! Während Ray noch in seinen Gedanken vertieft war, erklang auf einmal ein lautes Lachen, das selbst die Schreie der gequälten Seelen übertönte. Die Flammen stießen weiter in die Höhe und aus einer trat ein dunkles Wesen. Ray hätte dieses als erstes nicht erkannt, wäre nicht Mortis, die Krähe, in dessen Nähe gewesen. Sofort verengten sich seine Augen vor Zorn. Jedoch wusste er auch, dass er nun gefangen war. Dies war schließlich das Reich der Toten. Plutos Reich... „Nun gut, Ray - du hast gewonnen! Und doch eigentlich verloren...", lächelte der Gott der Unterwelt und trat näher, während Ray all seine Kräfte sammelte, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Doch zurück auf den Boden konnte er nicht springen, denn Pluto versperrte ihm den Weg. „Ich bin recht erstaunt, dass du es selbst als lebendiges Wesen in die tiefsten Weiten meiner Welt geschafft hast. Jedoch kommst du zu spät! Du hast zwar den Adler gerettet und somit auch die Seele deines Geliebten, die ich darin verbannt habe, jedoch wird das Geisterwesen bald seinen letzten Atemzug getan haben! Und wenn dies geschieht, wird die Seele des Gottes der Gegenwart sterben und der Finsternis verfallen!" Plutos Augen leuchteten vor Freude und ein gehässiges Grinsen lag auf seinen Lippen. Ray blickte zugleich wieder auf Dranzer. Deswegen hatte das Geisterwesen also die Kette um den Hals! Aber wie hatte Pluto Kais Seele in das Geisterwesen verbannen können?! Und wie konnte man das überhaupt rückgängig machen?! „Ich werde nicht aufgeben Pluto! Ich werde Kai nicht gehen lassen! Noch nicht! Seine Zeit ist bei Weitem noch nicht abgelaufen!" „Wer sagt dies?! Du?! - Ich bin der Herrscher der Unterwelt, ich bestimme das Leben jedes Einzelnen auf Erden!", schrie der Gott des Todes aufgebracht; schien sich im nächsten Moment jedoch wieder beruhigt zu haben, durch die Qualen, die er deutlich von Ray ausgehend verspüren konnte... „Aber du kannst nicht über das Leben eines Gottes bestimmen! Das liegt nicht in deiner Macht, weil Götter unsterblich sind!", erwiderte Ray gefasst, rutschte jedoch leicht tiefer an der Kette herab und damit weiter gen Abgrund. Er verspürte dabei, wie das Metal dieser unerwartet sehr heiß wurde und das Gold sich in seine Handfläche zu brennen begann. „Pah! Ihr seid keine Götter! Nur Halbgötter! Ihr habt keine große Macht! Aber in der Tat, nur ihr könnt eurem Leben ein Ende bereiten, sonst kann man auch euch nicht zu Fall bringen. Aber selbst wenn dem so ist! Es ist nur noch eine Frage der Zeit, ehe du dich dort nicht mehr wirst halten können und in den Todesstrom fallen wirst und das mit der Seele deines Geliebten! Dann werden die trostlosen Seelen dein Fleisch zerreißen, weil sie sich selbst wieder nach einem menschlichen Körper sehnen. Es wird ein wunderbarer Anblick für mich sein!" „Nicht, wenn ich vorher einen Ausweg finde!", entgegnete Ray und klammerte sich weiterhin an das glühende Eisen. Wiedermals lachte Pluto deswegen und blickte seinen Sohn belustigt an. „Einen Ausweg? Du suchst einen Ausweg aus der Unterwelt?! Den gibt es nicht! Nur einen und das ist der Tod!" Ray blickte herab in den Strom des Todes, in dem die Seelen immer noch in einem Strudel dahinfloßen und gequält wurden. Es sollte also tatsächlich keinen Ausweg außer den Tod geben?! Das konnte er nicht glauben! Es hieß doch, dass jedes Ende auch wieder ein Anfang sei! In der Totenwelt wurde man nur von seinen Sünden gereinigt, dann erhielt die Seele wieder einen Körper und wurde wiedergeboren! Es konnte also kein Ende geben, niemals! Aber man musste sterben, um leben zu können... Das hatte der Schwarzhaarige nun begriffen. Nun schlich sich auch auf Rays Lippen ein Lächeln. „Und was ist, wenn ich nun den Tod für das Leben wählen würde?!" Schlagartig wich mit diesem einen so gewichtigen Satz das Grinsen aus Plutos Gesicht. Dennoch sprach der Gott jedoch mit Sicherheit in seiner Stimme: „Du bist immer noch zur Hälfte ein Mensch und fürchtest das Ende! Du würdest niemals die Kette loslassen, an die du dein letztes Leben klammerst! Aber versuche es doch! Spring! Ich werde mich an deinen Todesqualen ergötzen!" Ray sah seinem Gegenüber ernst ins Gesicht und es kam ihm so vor, als könne er durch dessen rote Augen Angst hindurch in das Innerste des Todesgottes blicken. „Wenn die Menschen Angst vor dem Sterben haben, dann sind die Götter in diesem Punkt ebenfalls nicht anders... Ihr scheut euch auch vor eurem Ende!" „Für uns gibt es kein Ende, wir sind unsterblich!" „Warum hast du dann so große Angst davor, diesen neuen Gott zu erblicken?!" „Das habe ich nicht!" Plutos Wut schien, ins Unermessliche zu steigen und die Erde begann zu Beben. Der Strom unter ihm wurde erschüttert von Flammenmeeren und die Seelen schrien noch lauter gepeinigt auf. „Dann kennst du nun auch meine Antwort auf die Angst vor dem Tod! Ich besitze sie nicht! Das Leben geht weiter. Ein Ende ist auch immer wieder ein neuer Beginn! Und so wähle ich das Leben!" Mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Lippen, ließ Ray die goldene Kette los und stürzte mit Dranzer, behütet in seinen Armen, in die Tiefe des Todesstromes herab, der in die Finsternis führte. Pluto schrie und versuchte, den Fall noch zu verhindern, doch er vermochte dies nicht mehr. So stürzte der Gott der Unterwelt auf die Knie und musste zu sehen, wie Ray in den Strom gerissen wurde. „Du begehst den größten Fehler aller Zeiten, mein Sohn!", rief er ihm nach und Tränen sammelten sich in den Augen des Gottes. Menschliches trat wieder zum Vorschein... Ray blickte auf, ehe die Seelen ihn erreichen konnten. Er hatte Plutos Ruf noch vernehmen können; aber hatte dieser ihn tatsächlich Sohn genannt?! - Das... das konnte doch nicht... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mortis setzte sich auf die Schulter seines Meister und gab ein leises Krächzen von sich als wollte sie den Gott trösten. Während seine Tränen zu Boden fielen, lag zugleich ein kleines Lächeln auf den Lippen des Todesgottes. Ich werde deine Entscheidung nun akzeptieren, mein Sohn. Ich kann dich nicht mehr beschützen. Verzeih mir, aber dies war deine Wahl. Du wolltest diese Zukunft und sie wird leider dein Untergang sein! Dabei wollte ich dich doch nur beschü tzen.Ich habe dich doch immer, wie einen wahren Sohn geliebt. Vergib mir, vergib mir... < Er hob eine Hand und tat das Letzte, was er für seinen Sohn und dessen Geliebten tun konnte - er half ihnen zurück ins Leben. Mit einem Mal, ehe die Seelen Ray und Dranzer berührten, leuchteten beide Amulette auf und verschmolzen zu gleißendem Licht, von dem Ray eingenommen und geschützt wurde. Er verspürte eine tiefe Wärme in seinem Innersten und seine Augen fielen ihm zu, wodurch ein Schlaf über ihn kam. Zugleich stürzte Ray weiter in die Tiefe, jedoch behütet von den Kräften seines Vaters, welcher die Amulette für sie beide angefertigt hatte. Doch dies würde auch die letzte Aufgabe der Anhänger sein... Danach würden sie verschwinden und mit ihnen das Gravitasschwert und der Regnumbogen. So, wie die Halbgötter nach Berufung des neuen Gottes ihre Unsterblichkeit und ihre Stärke verlieren würden... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Aidria saß gedankenverloren im Sand des Kolosseums. Sie hatte ihre Beine an ihren Körper gezogen und hatte ihre Hände um diese geschlungen. Nicht weit von ihr saß Tala immer noch im Sand und hielt Kais Körper geborgen in seinen Armen, wärmte ihn dabei, weil er lngsam schon ganz kalt und starr wurde. Die ganze Zeit über hatten sie sich nicht angeschaut, geschweige denn miteinander gesprochen. Jeder war still seinen Gedanken nachgegangen, während sie auf Rays Rückkehr hofften. Doch der Schlaf fehlte ihnen und so zerrte die fast unerträgliche Spannung zugleich an ihren Nerven. „Sag' Tala - wie wird es weitergehen?", sprach Aidria unerwartet, sodass der Rothaarige sein Gesicht von Kai abwandte und seine Liebste ansah. „In wie fern?" „Wie es weitergehen wird, wenn Ray und Kai zusammensein werden", fuhr sie fort und Tala senkte sein Haupt wieder. „Ich... ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir unserem Schicksal nicht entfliehen können. Du nicht als Gemahlin des Kaisers - und ich, ich nicht als Oberbefehlshaber. Das sind unsere Bestimmungen und wir können sie nicht ruhen lassen. Weder sie, noch können wir Kai und Ray im Stich lassen", entgegnete Tala schließlich nach einiger Zeit bedenklich. „Nein, das können wir nicht", meinte auch die Braunhaarige und zeichnete mit einem Finger etwas in den Sand. Talus konnte ihre Trauer spüren. „Aber - es genügt mir schon, dich sehen zu können und wenn wir uns zufällig einst einmal auf einem Gang begegnen sollten, dann wird dies wie der Himmel für mich sein", sprach er bedächtig und entlockte Aidria ein kleines Lächeln , was ihn wiederum auch erfreute. Im nächsten Moment jedoch liefen Tränen an ihren Wangen herab. „Warum... warum musste ich nur als jene geboren werden, die ich bin?!", schluchzte sie und wurde wehleidig von Tala angesehen. Wie gern hätte er sie jetzt getröstet, doch das konnte er nicht. Er hatte immer noch eine Verpflichtung Kai gegenüber und leider war dieses Band selbst stärker, als das der Liebe zu Aidria. Zwar verletzte ihn diese Erkenntnis etwas, doch er hatte sein Leben lang nach einer Frau gesucht, die so rein und stark war wie Aidria. Jetzt hatte er sie gefunden und es war genug, ihr ins Gesichts zu sehen, ihr ein Lächeln zu schenken und sie auch, wenn auch nur ein kleinwenig, zu beglücken. Doch wusste er zugleich, dass er sich später gewiss danach sehnen würde, sie in den Arm zu nehmen, sie zu küssen - alt mit ihr zu werden... Nemo enim potest personam diu fere - Niemand vermag auf lange Zeit eine Maske zu tragen... Doch was würde das Leben noch für sie bringen? Ignoramus et ignorabimus - Wir wissen es nicht und werden es nicht wissen... Aber dennoch, eins ist gewiss, was man tun muss! Vitam impendere vero - Sein Leben der Wahrheit weihen... So... Nosce te ipsum - Erkenne dich selbst... Doch auch Aidria machte sich ihre Gedanken über die Aussagen von Tala. Sie selbst wusste, dass er Recht hatte und das sie hier bleiben mussten. Doch hatte sie nicht in vielen Schriftrollen gelesen: Omnia vincit amor - Alles unterliegt der Liebe?! Es war so ungerecht. Das Leben und ihr Schicksal waren es! Oder doch eher die Liebe?! Ja... Improbe amor, quid non mortalia pectora cogis? - Grausame Liebe, wozu treibst du die Herzen der Menschen? Doch auch ihr war eines klar... Sie blickte auf und immer noch schimmerten Tränen in ihren Augen. Talus erwiderte mitleidig ihren Blick. „Nec possum tecum vivere , nev sine te...", wisperte sie leise und stand auf. Talas Herz durcheilte ein heftiger Stich. Aidria hatte Recht. Ihm ging es genauso... „Ja, ich kann nicht mit dir und auch nicht ohne dich leben", wiederholte er Aidrias gesprochene Worte, während sie sich neben ihn niederfallen ließ und versuchte, ihren Tränen Einhalt zu gebieten... - Als plötzlich starker Wind aufkam und Lichtstrahlen durch den zerschnittenen Körper von Kerberos drangen! Sofort sprang Aidria auf, während Tala mit Kai am Boden zurückblieb. Langsam kämpfte sie sich vor und als das helle, blendende Licht verschwunden war, stand Ray dort, in dem Arm barg er Dranzer. Aidria war überglücklich, sie lachte und doch stiegen ihr wieder Tränen in die Augen. Dieses Mal jedoch Tränen des Glücks! Sie eilte, so schnell sie konnte, ihrem Freund entgegen. Auch Tala schien erleichtert und ein Lächeln trat auf seine Lippen. Sie hatten es also überstanden. Das glaubten sie jedenfalls... Doch als beide Rays trauriges Gesicht erblickten, verschwand die Freude sehr schnell. „Ray? - Ray, was ist denn?!", ermittelt Aidria, als sie zu ihm gelaufen kam, er jedoch nicht auf sie reagierte - stattdessen nur auf Dranzer herabblickte. Tränen stiegen ihm in die Augen. „Ich habe... versagt." „Aber Ray, w-warum denn?! Ich verstehe nicht ganz! Und wo ist Kais Seele?", ermittelte Aidria ängstlich. „Dranzer! Sie ist in Dranzer, aber er - sein Herz..." Aidria blickte zu dem Adler herab, der bewegungslos in Rays Armen lag. „Ist er etwa...?" „Er... er wacht nicht auf", entgegnete der Schwarzhaarige bitter. Aidria blickte leidvoll auf den Greifvogel herab, doch dann festigte sich in ihr der Gedanke, dass sie nicht aufgeben wollte! Sie konnten doch jetzt nicht so kurz vor dem Ziel gescheitert sein! Nein, dass durfte nicht sein! Sie nahm Ray den Adler aus den Armen und eilte zu Tala. Ray folgte kurz darauf, immer noch weinend, und ließ sich zu Tala und ihr in den Sand sinken. „Nein, Dranzer, komm schon! Kai - bitte wach wieder auf!", flehte Aidria still. Dennoch geschah nichts... Der Vogel schien, in einem ewig währenden Schlaf zu versinken und nicht mehr daraus aufwachen zu wollen. Ray umklammerte sein Amulett. Es war jedoch nur noch plumpes Eisen. Driggers Gestalt war aus ihm gefahren. Wütend riss er sich die Kette ab und schleuderte sie unter sich in den Sand, dann weinte er weiter... Auch Aidria und Tala wurden von Hoffnungslosigkeit ergriffen. Zugleich fiel eine stille Träne von Rays Wange herab und traf das Amulett. In dieser einen Träne lag all sein Schmerz und das Amulett reagierte darauf. Grünes Licht umgab es und aus diesem formte sich eine kleine Gestalt. „Ray - sieh'!", brachte Aidria hervor und so öffnete der Angesprochene seine Augen, die kaum glauben wollten, was sie sahen... „Drigger, mein alter Freund." Das Geisterwesen, in der Gestalt eines kleinen Tigers, sah ihn freudig an, wandte sich dann jedoch von seinem Herrn ab und eilte zu Aidria, die Dranzer hielt. Er kletterte auf ihren Schoß und stupste leicht Dranzer mit seiner Schnauze an. Da erinnerte sich Aidria wieder dran zurück als der Greifvogel einmal von einem Pfeil getroffen wurde. Drigger hatte Dranzer auch damals geheilt! Vielleicht würde er wieder helfen können, aber sie mussten daran glauben! Und auch Ray hatte sich im selben Moment an dies zurückerinnert. In seinem Herzen keimte wieder Hoffnung auf. Doch Talus wusste nicht so recht, was er davon halten sollte... Währenddessen schmiegte sich der weiße, kleine Tiger immer noch an den Adler. Dieser reagierte jedoch nicht und somit verging Aidrias Hoffnung, auch ihr stiegen nun wieder Tränen in die Augen. Komm zurück Kai. Komm doch zurück! Wir brauchen dich. < Da geschah das Wunder... In dem Moment, da ihre Träne auf den Adler fiel und Drigger ihn ein weiteres Mal anstubste, flammte der Adler, wie ein Phönix, auf und wurde neugeboren... Und mit ihm, auch Kais Seele... Der Adler begann, sich langsam in ihren Armen zu bewegen, sodass sie ihn auf die Erde herabließ und Drigger ihn heiter mit einem kleinen Knurren begrüßte. Sofort legte Tala Kais Körper langsam in den Sand, während der Adler näher kam. Mit leichten Flügelschlägen ließ er sich daraufhin auf seinem Herrn nieder und berührte, als würde er sich verbeugen, mit seinem Schnabel die Stelle, an der Kais Herz lag. Unerwartet flammte der Boden in roten Flammen um den reglosen Körper auf, sodass Ray, Aidria und Tala, wie auch Drigger zurückwichen. Die Flammen umschlangen den ganzen Körper und als sie sich wieder aufgelöst hatten, lag Kai weiterhin regungslos da, während Dranzer sich in die Lüfte erhob und sich dann nahe Drigger wieder in den Sand niederließ. Ray war der Erste, der sich traute vorzutreten und Kais Körper näher zukommen. Aidria wollte ihm folgen, doch wurde sie von Tala zurückgehalten. Ihn mit einer kurzen Handgeste beruhigend, trat sie wieder nach vorne. Ray war zugleich stehen geblieben und hatte sich nochmals zu Talus und ihr herumgewandt. Mit einem Lächeln auf den Lippen, kam sie auf ihn zu. Für einen Augenblick standen sie sich stumm gegenüber, doch dann band Aidria sich ihr Hochzeitsband, welches um ihre Hüften lag, ab und reichte Raius das weiße Tuch. „Dies ist in Wahrheit dein", erklärte sie und Ray nahm es lächelnd an, während Tala wieder zu Aidria trat und ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Geh' nun", forderte die Braunhaarige und Ray nickte ihr zu, schritt eilends wieder auf seinen Geliebten zu. Als Ray sich hoffend in den Sand niederließ und Kais Körper zu sich zog, wagte der Schwarzhaarige es, Kais Lippen ganz sacht für einen Moment mit den seinen zu berühren. Der Kuss dauerte nicht lange, er war auch nicht intensiv, aber er war liebevoll... Und plötzlich spürte er, wie sich Kais Körper in seinen Armen zu regen begann. Vorsichtig löste er sich so von den Lippen seines Geliebten und wartete, während dieser sacht seine Augen aufschlug. „Du hast meinen Ruf also erhört", lächelte Kai schwach. Seine Kräfte waren nnoch nicht zu ihm zurückgekehrt. „Natürlich! Liebster, wie hätte ich ihn nicht vernehmen können?", erwiderte Ray überglücklich mit tränenunterdrückender Stimme. Kai erhob seine Hand und wischte Ray die Tränen fort. „Ich habe dir so viel Kummer und Schmerz bereitet. Verzeih mir!" Ray erfasste Kais Hand und hielt sie an seine Wange, küsste daraufhin seine Handfläche. „Nein, du hast mir keinen Schmerz bereitet. Nur Liebe - so viel Liebe!" ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Aidria kuschelte sich glücklich an Talas Brust, welcher sich umarmte. Sie waren beide froh, dass nun endlich alles überstanden war... Endlich fand das Leid ein Ende und nun konnte die Schönheit des Lebens von vorne beginnen. Die Nacht musste zugleich dem Tage weichen. Die ersten Sonnestrahlen berührten die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut worden war und zogen ihre Strahlen weiter dahin über die Stadt. Als sie das Kolosseum erreichten und Kerberos berührten, löste dieser sich mit einem Male auf. Aber nicht nur er... Als Ray und Kai zu ihren Geisterwesen blickten, verschwanden auch diese im Lichte und mit ihnen die Ketten von ihren Herren, welche ihr Verschwinden traurig mitansehen mussten. Doch ob es wirklich ein Abschied für immer war?! Aber auch als Ray und Kai von dem Licht eingenommen wurden, verschwand ihre Göttlichkeit im Nichts. Der neue Gott war geboren worden... Doch Kai und Ray dachten nicht mehr an die erfüllte Prophezeiung. Sie blickten einander verliebt an und ein weiteres Mal trafen sich ihre Lippen zu einem langen und wundervollen Kuss. Zugleich brach die Zeit der neuen Zukunft an. Eine Zeit, die viel Liebe und Freundschaft in sich bergen würde... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Alexander hielt Nadir fest in seinen Armen, während sie über ihre vielen Felder blickten. Von weitem ging die Sonne auf. Sie hatte ihren Kopf an seine Brust gelehnt und ein Lächeln lag auf ihren Lippen. „Nadir, was ist dein Wunsch?", ermittelte Alexander unerwartet, als er bereits von weitem einen weißen Nebel sah, der alles in sich verschlang. Ihr Lächeln nahm zu und schließlich antwortete sie nach langer Zeit, als der Nebel bereits ihre Hausmauern ergriffen hatte: „Ein neuer Anfang. Eine neue Zukunft - gemeinsam mit dir! Dies ist mein Herzenswunsch." Auch ihr Mann lächelte, während er ihre Hand ergriff und vor ihr niederkniete. „Ja, dies ist auch meiner, Geliebte." Er küsste ihre Handfläche sanft und im nächsten Moment umwarb auch sie der Nebel... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Jupiter saß auf seinem Thron und sah dem Sonnenaufgang entgegen, der wunderschön und klar war. Solch' einen Sonnenaufgang hatte er zuvor noch nie gesehen... Ein leichter, warme Wind spielte mit seinen Haaren und trieb ihn dazu, aufzustehen. Er trat durch einen Säulengang hinaus ins Freie und konnte so die ganze Götterwelt vor sich erblicken. Sie versank in einem tiefen, weißen Nebel. Die obersten Götter hatten sich zusammengefunden in einem Kreis. Ruhig und mit einem Lächeln auf den Lippen, trat er zu ihnen. Auch sie waren, genau wie er, nicht von Angst erfüllt. Und als er in ihre Mitte trat, spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er wandte sich um und erblickte Pluto, seinen treuen Bruder. Er schloss ihn liebevoll in seine Arme, während der Nebel bereits die ersten Götter umfing und sie in diesem für immer ihr Göttliches ablegten und nun als Menschen wiedergeboren werden würden. „Ich hoffe, dass Gott mir meinen innersten Wunsch erfüllt und mir wieder einen älteren Bruder wie dich schenkt", wisperte Pluto hoffnungs- wie liebevoll. „Ja Bruder, dies ist auch mein Wunsch", antwortete Jupiter und löste sich von dem Gott der Unterwelt. Zugleich hatte der weiße Nebel schon alles um sie herum verschlungen. Kein Palast war mehr da. Kein göttliches Meer aus Ambrosia. Keine Blumen. Nichts... Nur noch sie standen in den weißen Nebel... Für einen letzten Augenblick sahen sie einander an und traten dann gemeinsam, Seite an Seite, in den Nebel des Vergessens ein. Der Nebel, der sie reinigte. Ihre Wünsche jedoch würden bleiben. Sie würden fortan weiterbestehen und eine neue Zukunft für sie formen. Dies war gewiss... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Mit stillen Tränen in den Augen, umarmte sie Judex und daraufhin ihr Geisterwesen. „Ich werde euch vermissen, meine treuen Freunde! Lebt wohl...", schluchzte sie und stand wieder auf. Sogleich wurde sie von zwei Armen empfangen und kuschelte sich bitter weinend an die Brust ihres Geliebten. „Ich will dich nicht verlassen, Max", schluchzte Diana und fühlte sich hilflos. Max drückte die Göttin näher an sich und wollte sie ebenfalls nicht gehen lassen, doch er wusste, dass dies nicht in seiner Macht stand. Von weitem konnte er bereits erkennen, wie ein weißer Nebel mit dem neuen Tagesbeginn auftauchte und die herrlichen Wiesen vor dem göttlichen Wald verschlang. Etwas weiter entfernt von ihnen standen Tyson und Apollon. Beide waren still und sahen mit an, wie der Nebel näher kam. Der Gott seufzte und bettete seine Wange in dem blauen Haar seines Liebsten. „Liebster, ich schwöre dir - selbst, wenn wir nun getrennt und ich wiedergeboren werde... Ich werde dich und deine Liebe niemals vergessen! Nie!!! Selbst ein anderer Gott könnte meine Gefühle für dich nicht auslöschen", erhob Apollon flüsternd das Wort. Tyson schloss bekümmert seine Augen und erwiderte nichts. Doch der blondhaarige Gott verstand auch so, was in dem Herzen des anderen vor sich ging. Es bedurfte keiner Worte mehr... Max küsste zuglich Diana die Tränen fort und lächelte sie zuversichtlich an. „Auch, wenn wir nun voneinander getrennt werden, meine Liebe zu dir wird niemals ein Ende finden. Ich werde auf dich warten, Geliebte! Und selbst wenn wir uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen sollten, ich bin zuversichtlich, dass wir es ein anderes Mal tun werden!" „Oh Max, ich liebe dich - auf ewig!", flüsterte Diana mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Ich liebe dich auch", erwiderte er und küsste sie sanft auf die Lippen. Im selben Moment umfing sie der Nebel und Max spürte, wie Diana sich in seinen Augen auflöste und ihm Tränen an den Wangen herabliefen. So ließ er sich von dem warmen Licht geleiten... Wir werden uns wiedersehen. Eines Tages, Geliebte! < ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Als Max langsam wieder seine Augen aufschlug, brummte ihm sein Schädel gewaltig und das Sonnenlicht blendete ihn. Nach einem kurzen Moment, in dem er sich fasste und seine Sehkraft langsam wieder zu ihm zurückkehrte, bermerkte er, dass sein Freund neben ihm lag. Sofort kniete der junge Römer sich zu diesem und rüttelte ihn, bis der Blauhaarige noch etwas benommen aufwachte. „W-Wo bin ich...?", ermittelte dieser nuschelnd und richtete sich sodann ebenfalls wieder auf, rieb sich dabei die Augen, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen. Der Blondhaarige erhob sich zugleich traurig und blickte zur Seite. Sie waren vor den Toren Roms. Sie waren wieder in der Welt der Sterblichen, ihre eigenen Welt... Nun schien auch sein Freund die Tore wahrzunehmen und auch in seinem Gesicht zeichnete sich im nächsten Augenblick deutlich Trauer ab. So standen sie Seite an Seite, trauerten still und leise ihren Liebsten nach... „Wir sind wieder Zuhause", gab Tyson sodann leise von sich und versuchte seine Tränen zurückzuhalten. „Ja, aber ich wünschte, dass Diana hier wäre und mit mir ihr neues Leben teilen könnte", erwiderte Max und blickte gen Boden. Tyson nickte stumm und ging dann, noch etwas zögerlich, auf die Tore zu. „Komm, lass' uns gehen! Sie würden nicht wollen, dass wir ein Leben lang um sie trauern... und uns bleibt immerhin noch die schöne Erinnerung." Max nickte nach einem kurzen Moment des Zögerns und folgte schließlich seinem Freund. „Öffnet uns das Tor!", rief Tyson, nachdem er seinen Kopf gen Mauerende gehoben hatte und ein kleiner Soldat - ganz eindeutig die eine der Stadtwachen - mit seiner gewaltigen Knollnase zwischen zwei Ziegeln hervorlugte, der die beiden kritisch beäugte. „Wer seid Ihr?!", rief er zu ihnen herab. „Wir sind Bürger Roms, die auf einer Reise waren und nun in ihre Heimatstadt zurückkehren möchten!", erwiderte Max. Doch die kleine Wache sah sie nur skeptisch an. „Könnt Ihr dies beweisen?!" „Reichen denn unsere Gewänder nicht dazu aus, dies zu bezeugen?!" „Nein, die könntet Ihr auch gestohlen haben! Also, könnt' Ihr Euch anderweitig ausweisen?!" „Jetzt reicht's aber, Knollnase! Lass sie endlich rein!" Tyson und Max stockte der Atem, als sie jene Stimme urplötzlich aus der Nähe vernahmen. Sie kannten sie... Und wie sie diese kannten! „A-Apollon?!?", schrie Tyson und Tränen des Glücks schossen ihm dabei unvernommen in die Augen. Im nächsten Augenblick öffnete sich das Tor und zwei Gestalten standen bereits auf der Straße, den beiden glücklich entgegen lächelnd. Max und Tyson konnten ihre Freude nicht in Worte oder Gesten fassen, sie stürmten beide auf die Anderen zu, welche in römischen Gewändern dastanden und schloss ihre Liebsten in die Arme. „Der Herr hat sich erbarmt und uns ein gemeinsames Leben geschenkt", lachte Diana und kuschelte sich am die Brust ihres Liebsten, welcher sie nicht mehr loslassen wollte... „Aber nicht nur das! Ray und Kai haben es ebenso geschafft. Sie haben eine neue Zukunft hervorgerufen - eine wunderbare Zukunft!", lächelte Tyson in Apollons Armen. Ja, nun stand dem völligen Glück nichts mehr im Wege. Das Ende hat einen neuen Anfang gefunden... ^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^*<*<*<*<*<*<*<*<^ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^ Laute Jubelschreie erklangen in der großen Stadt. Leute, völlig gleichgültig ob jung oder alt, groß oder klein, stürmten aus ihren Häusern oder aus den Tavernen auf die enge Hauptstraße hinaus und in Richtung der Stadttore davon. Überall erklangen laute Hornrufe und man sang Jubellieder aus voller Kehle über den errungenen, glorreichen Sieg. Die großen Tore Roms wurden geöffnet und mit Freuden hieß die riesige Menge an römischen Bürgerinnen und Bürgern ihre Kämpfer zu Hause willkommen... In vorderster Reihe, direkt an der Spitze des Zuges, liefen zwei prächtige Schimmel voran, welche die Bewunderung aller erregten. Auf ihnen saßen stolz, aber dennoch lächelnd, die zwei größten Oberbefehlshaber der römischen Truppen. Dahinter folgten zwei große Streitwagen, welche von den Unteroffizieren geleitet wurden. Daraufhin kamen auch die normalen Soldaten zum Tore herein, während die Oberbefehlshaber mit ihren erstrangig Untergestellten ihren Weg zum Palast fortfuhren und dabei mit einem Meer aus herabwehenden Rosenblättern begrüßt wurden. Für die beiden Befehlshaber war es ein wunderbarer Anblick, die Heimat wiederzusehen, welche sie so lange Zeit ersehnt hatten. Aber auch ihre Freunde und vor allem aber ihre Familie hatten sie vermisst und nun würden sie umso glücklicher sein, ihre geliebten Menschen wieder in ihre Arme schließen zu dürfen... Unerwartet schoss ein Kind aus der Menge auf die Hauptstraße hinaus und fand sich direkt vor dem Weg der beiden Oberbefehlshaber auf der Hauptstraße wider. Schlagartig verstummte die Menge, gebannt ob der nächsten Ereignisse, da der Zug durch diesen Vorfall zum Halten kam. Das Kind selbst rannte jedoch freudig weiter, während seine langen, blonden Haare im Wind hin- und hergewogen wurden. „Pater! Pater! Papa ist wieder Zuhause!", lachte es und rannte an den beiden Männern, welche unberührt von diesem Frevel auf ihren Schimmeln saßen, vorbei. Stattdessen lächelten die beiden Freunde fröhlich, denn sie kannten das Kind bereits... Sofort hielt einer der Streitwagen an und ein strammer, dennoch junger Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren stieg aus seinem Gefährt. Zugleich vernahm man eine weitere Stimme aus der Menge, welche tadelnd schrie: „Artemis! Artemis, kehr' auf der Stelle zurück!" Die Frau, welche sich kurze Zeit später ihren Weg durch die gewaltige Menschenansammlung gebahnt hatte, schüttelte leicht verärgert den Kopf, als das Mädchen in die Arme ihres Vaters stürzte und sich fest an seine Brust klammerte. „Artemis, mein Kind, du bist gewachsen! Beim Allmächtigen!", sprach der Blondhaarige erfreut und hob seine Tochter in die Luft, welche überglücklich lachte. Artemis Mutter zögerte nicht lange und als ein Mann an ihre Seite trat, der ebenso blonde Haare hatte, schritten sie gemeinsam zu den Streitwagen, da das zweite Gespann mittlerweile ebenfalls angehalten hatte. Artemis, das junge Mädchen, wurde zugleich wieder auf den Boden zurückgesetzt, woraufhin sich ihr Vater der lilahaarigen Frau zuwandte, welche glücklich lächelte. Dann stürzte jene wiederum sich in die Arme ihres Mannes und wurde mit einer herzlichen Umarmung sowie einem darauffolgenden Kuss ebenso glücklich empfangen. „Liebster, ich habe mich so lange Zeit nach dir gesehnt", erhob sie als erstes das Wort. „Du vermagst dir nicht vorzustellen, wie sehr du und Artemis mir gefehlt haben! Wie sehr mir meine Familie gefehlt hat", erwiderte er und drückte sie näher an sich, wollte sie nicht mehr loslassen. Der Kampf hatte zu lange angedauert... Zu lange war er fort von Zuhause gewesen, doch nun war der Krieg vorbei und erst einmal herrschte Frieden. „Doch Liebster, ich weiß es. Ich habe jeden Tag an dich gedacht und für dich gebetet, auf dass du wohlbehalten zu mir zurückkehren magst und nun - nun bist du endlich hier, Max, mein Ehemann", lächelte sie. „Ja und ich werde nicht mehr fortgehen, meine geliebte Diana", entgegnete der Blondhaarige und küsste sie daraufhin noch einmal. Artemis hatte sich zugleich an den zweiten Streitwagen geheftet, in dem ein blauhaariger Mann gerad seinen Geliebten in die Arme schließen wollte... „Onculus Taius! Onculus!!!", rief sie und sprang dazwischen, ehe er den Blondhaarigen in die Arme schließen konnte. Entschuldigen blickte dieser zu seinem Liebsten, der nur lächelte und ihm zusagend zunickte, dann beugte sich der Blauhaarige zu dem fünfjährigen Mädchen herab und hob es auf seinen Arm. „Hast du wieder Geschichten für mich?! Erzählst du mir wieder welche, Onkel Tyson?", ermittelte Artemis wissbegierig. „Wenn du das möchtest! Aber erst später, lass mich erst deinen anderen Onkel begrüßen", witzelte der Mann und ließ sie wieder zu Boden. Dann endlich konnte Tyson seinen Liebsten in die Arme schließen. „Ich habe dich so sehr vermisst, Apollon!" „Und ich dich erst, Geliebter", wisperte der Blondhaarige zurück. Glücklich stiegen Diana und Artemis zu Max auf den Streitwagen, während Apollon zu Tyson hinzustieg, woraufhin sie ihren Weg durch die Menge fortsetzten, die schon längst wieder mit ihrem Jubelschreien fortfuhr und ihre Helden feierte. Die zwei Oberbefehlshaber waren hingegen bereits den Palasttoren nahe, da sie schon einmal vorgeritten waren, da auch sie es kaum erwarten konnten, von ihren Liebsten empfangen zu werden. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Beide Befehlshaber wurden mit hoher Achtung willkommen geheißen. Eine Reihe von Soldaten stand, ihnen einen Weg wie gebührenden Empfang bereitend, nach dem Palasttor da. Dieser führte zu den ersten weißen Stufen des kaiserlichen Hauses und an dessen Ende, ganz oben an der letzten Stufe, stand der Kaiser mit erhobenem Haupt. Jedoch lag ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und man konnte seine Freude deutlich erkennen, wie er dem schwarzhaarigen Oberbefehlshaber entgegenblickte, welcher zurücklächelte. Als beide der Treppe bereits nahe waren, stieg der silbernhaarige Kaiser die Treppen im schnellen Lauf herab und schloss den rothaarigen Reiter, welcher als erstes von seinem Pferd stieg, in seine Arme. „Willkommen, mein alter Freund! Schön, dass du wohlbehalten zurück bist, Tala!", lächelte der Kaiser, dessen Umarmung von seinem Gegenüber erwidert wurde. „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Kai!", sagte dieser und löste sich daraufhin von ihrer Umarmung. Der Silbernhaarige trat leicht zur Seite und Tala staunte nicht schlecht, als er ihn etwas näher betrachtete und feststellte, dass sein Freund viel erwachsener wirkte als früher. Dann jedoch nickte Kai mit seinem Kopf zur Seite, sodass der Rothaarige seinem Nicken folgte und wieder zu den Palasttreppen blickte. Seine Seele füllte sich mit tiefer Freude, als er eine wunderschöne, braunhaarige Frau an der Treppe stehen sah, die ihm entgegen lächelte. In ihren Armen trug sie etwas, das in Leinen gewickelt war und an ihrer Seite hielt sich ein Mädchen schüchtern an ihrem Kleid fest, während sie zu dem Rothaarigen hinunterblickte. Das Mädchen war etwa drei Jahre alt. Es hatte lange, rote Haare und dunkelblaue Augen. Zugleich kam ein Junge mit einem Holzwert an die Seite seiner Mutter gerannt. Dieser war etwas mehr als ein Jahr älter als das Mädchen, hatte kurze braune Haare und hellblaue, reine Augen, wie sein Vater... Die Mutter blickte zu ihrem Sohn herab, er zögerte jedoch noch etwas. „Willst du denn nicht deine Onkel begrüßen gehen, Xevian? Na los, geh' nur!", sprach seine Mutter, die Kaiserin, sehr sanft und beugte sich leicht zu ihm hinunter, um ihm einmal ermütigend über das Haar zu streichen. Der Braunhaarige erwiderte: „Ja, Mutter!" Und sogleich raste er die Stufen herab und mitten in die Arme des Rothaarigen, der ihn überglücklich empor hob und dann einmal nach oben in die Luft warf, um ihn sodann wieder sicher aufzufangen. Das Mädchen blickte mit großen Augen zu seiner Mutter auf, während sie eine Puppe aus schlichtem Stoff an ihre Brust drückte. Als die Braunhaarige der rothaarigen Tochter ebenso zunickte, löste diese sich vom Kleid ihrer Mutter und stieg eher schüchtern die Stufen herab, gefolgt von der Kaisern selbst. Zugleich trat der schwarzhaarige Oberbefehlshaber an die Seite des Kaisers und umarmte diesen ebenso. „Endlich ist die Schlacht gewonnen. Nun kann ich wieder bei dir bleiben, mein Liebster", gab er dabei wispernd von sich. „Du bist gewiss erschöpft. Heute werde ich dich verwöhnen", grinste der Silbernhaarige mit herausforderndem Blick. „Oh warte, das könnte ich ausnutzten, Kai", entgegnete der Schwarzhaarige, während ein leichtes Funkeln in seinen Augen zu sehen war. „So soll es sein. Wie du wünschst, gieriger Raius Unus!", scherzte der Kaiser mit einem sanften Lächeln, wonach er sich wieder seiner Frau zuwandte, welche nun von Tala begrüßt wurde. Dieser kniete sich vor ihr nieder, nahm ihre Hand und küsste sie auf die Handfläche. „Willkommen Zuhause, Oberbefehlshaber", gab Aidria lächelnd von sich, während Xevian wieder mit hocherhobenem Haupt, da er ein Mann sein wollte, an ihre Seite trat und sein Holzschwert vor sein Gesicht hielt, als wollte er seine Mutter beschützen. „Ich danke Euch", erwiderte Tala und stand daraufhin auf, warf nochmals einen Blick zu Xevian, seinem Sohn und zu Megara, seiner Tochter... Diese jedoch wandten sich im nächsten Moment dem Kaiser zu und fielen ihm und auch Ray in die Arme, wollten von ihrem zweiten Onkel wissen, ob er ihnen etwas mitgebracht hatte. So konnte Tala einen Augenblick finden, in dem er mit seiner Geliebten alleine reden konnte. Diese trat etwas verschüchtert zu ihm und gab das preis, was in den Leinen verborgen gelegen hatte. Es war ein drittes Kind, noch sehr klein. Es schlief in ihren Armen. „Dies ist Achilles-Phillipus", sprach Aidria und legte den Säugling in Talas Arme, der mit leichter Verwunderung, aber dennoch einem Hauch von Fröhlichkeit, auf das Kind herabblickte. „Dies ist dein Sohn", fuhr die Braunhaarige fort und stellte sich an seine Seite. Tala blickte sogleich auf Xevian und Megara, welche bei ihrem Vater waren und sich von Raius einige Gesichten erzählen ließen. Er übergab Achilles sodann wieder überaus behutsam seiner Mutter und lächelte traurig. „Ja, mein Kind, aber sie werden es nie erfahren. Nicht Xevian, nicht Megara und auch nicht dieses geliebte Kind. Sie werden mit einer Lüge aufwachsen, im Glauben ihr Vater sei der mächtigste Mann Roms", erhob er daraufhin das Wort und blickte wieder zu seiner Liebsten, welche behütet das Kind im Arm hielt, jedoch ebenso traurig auf es herabblickte. „Wir können nichts dagegen tun. Uns nur gemeinsam erfreuen, wie unsere Kinder aufwachsen. Aber glaube mir, auch Kai ist ein guter Vater! Er hat dich vertreten bei deiner Abwesenheit im Krieg und auch er hat darunter gelitten, dass Ray und du soweit fort gewesen ward. Die Bürger wunderten sich, weshalb unsere Tochter rote Haare und unser Sohn eisblaue Augen habe. Er hat sich dafür eingesetzt, dass keine Gerüchte aufkamen und die Leute dich weiterhin schätzen." Tala blickte wieder auf Achilles-Phillipus und ein Lächeln legte sich schließlich doch auf seine Lippen. „Verzeih', meine Geliebte, aber es ist manchmal sehr schwer, seine Kinder zu sehen, wenn man weiß, dass nicht einem selbst, sondern einem anderen, die größte Liebe zuteil wird." „Aber sie lieben dich auch - als Mensch und als einen Teil ihrer Gegenwart wie auch als einen kostbaren Teil ihrer Familie!" „Ja - als ihren Onkel jedoch", lachte Tala, als plötzlich Xevian auf ihn zustürmte und mit seinem Schwert vor seinem Angesicht herumfuchtelte. „Sieh' Onkel Talus! Ich habe neue Schwerttechniken von Onkel Raius gelernt!", rief er dabei stolz. Der rothaarige Befehlshaber lächelte schwach, wuschelte ihm durchs Haar und meinte:„Gut, dann werde ich später einen Kampf mit dir führen. Mal sehen, wie gut du geworden bist!" „Au ja! Sogleich nach dem Essen, Onkel?" „Wenn du es möchtest." „Ja, das will ich!" Der Braunhaarige war überaus erfreut und rannte einmal um seine Mutter herum, die kurz lachte. Tala lächelte ebenso, als er unerwartet ein Zupfen an seinem Umhang spürte. „Duuu Onkel Talus... darf ich zusehen?", fragte Megara schüchtern und hielt ihre Puppe dabei weiterhin fest in ihren Armen. „Nein, Kämpfen ist doch nichts für Mädchen!", gab Xevian sofort von sich und trat wieder an die Seite des Oberbefehlshabers, sowie seiner Mutter, die leicht den Kopf schüttelte. „Ich muss Xevian in diesem Belang zustimmen. Das Kämpfen ist nichts für die unschuldigen Augen einer so wunderschönen, jungen Dame", entgegnete Tala schließlich, doch als er die großen Augen, die ihn bittend ansahen, vor sich erblickte, konnte er nicht anders, als doch zu zustimmen... Zugleich waren nun auch Max und Tyson angekommen. Sie stiegen aus ihren Wagen und grüßten mit einer Verbeugung den Kaiser, der auch sie herzlich willkommen hieß. Daraufhin verkündete ein Diener, dass es zur ersten Abendsstunde hin das zubereitete Festessen geben würde und man sich nun in die Gemächer über die Mittagshitze hin zur Ruhe begeben könne. Nach weiterem Reden und Lachen, beschlossen sie darauf, sich wieder zur ersten Abendstunde einzufinden, während die Kinder vergnügt spielten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Ruhig lagen sie gemeinsam auf einer Liege. Neben ihnen floss leise das Wasser dahin. Sie hatten sich an den Ort ihrer ersten Begegnung zurückgezogen... Hier hatte alles angefangen und nun verbrachten sie gemeinsam ihre Zweisamkeit in einer wohlverdienten Ruhe. Kai strich seinem Liebsten leicht durch sein pechschwarzes Haar und hatte dabei seine Augen geschlossen, während Ray einige wohlige Seufzer entfielen und seine Hand über seine Toga strich. Ja, er hatte sie immer noch, jene Toga, welche Aidria zu ihrer Hochzeit mit Kai erhalten und welche sie an jenem schicksalhaften Tag ihrer Wiedervereinigung zugleich ihm symbolisch übergeben hatte... Langsam öffnete Ray wieder seine Augen und blickte aufs Wasser. Er hatte genau das Bild vor Augen, als er mit Kai im Wasser gestanden und sich unterhalten hatte. Seit jenem Moment war schon so viel Zeit vergangen. Er vermochte es kaum zu glauben. „So viele Jahre. So viele Jahre seit unserem Kampf, Liebster. Kannst du es glauben? Es wirklich wahrhaftig nennen?", fragte er Kai leise, welcher daraufhin auch seine Augen öffnete und in den Garten blickte. „Nein, ich vermag' es nicht für möglich zu halten. Doch jeder neue Tag, der verstreicht, zeigt mir, wie sehr sich doch alles verändert hat. Kaum noch jemand spricht von den alten Göttern. Sie verschwinden mit jedem Tage ein kleines Stückchen mehr im Nebel der Zeit und Dranzer und Drigger haben wohl auch in Wiedergeburten ein neues Leben gefunden. Dennoch hoffe ich sie eines Tages wieder zu sehen. Jedoch eilt die Zeit und lässt den Tag unseres Endes näher kommen. Doch dann werden neue Kaiser folgen - ob Xevian oder Achilles. Alles ist noch ungewiss. Selbst die Götter könnten es uns nicht mehr sagen und unsere Eltern ebenso nicht mehr", antwortete der silbernhaarige Kaiser mit weisen Worten und Ray war diese eingehende Tief gar nicht gewohnt. Ja, auch Kai hatte sich verändert. Die Jahre als großer Kaiser hatten ihn gestärkt und er war gewachsen an seiner Erfahrung. Er war in den vielen Jahren, seit jenem Tage, an dem der letzte Gott im Kampf mit seiner Angst gefallen war, noch weiser und mächtiger geworden. Er hatte viele Kriege geführt und gewonnen. Er hatte den neuen Gott in Rom Einkehr gewehrt und er hatte vieles in der Politik gemeistert. Aber für Ray war er immer noch sein Geliebter. Jener Junge von 16 Jahren, den er vor so unzähligen Jahren sich und sein Herz geschenkt hatte. Und nur ihm allein gehörte er und sein Herz auch immernoch. Für niemanden sonst schlug es. Nein, nur für Kai allein. „Ich habe jedoch bemerkt, dass du sehr erschöpft warst. Waren die letzten Schlachten so anstrengend gewesen, Ray?", ermittelte der Kaiser etwas besorgt, während der Angesprochene sich leicht aufrichtete und ihm verträumt in die Augen blickte, dann jedoch leicht den Kopf schüttelte. „Nein, so ist es nicht, aber seit Drigger und Dranzer fort sind, habe ich das Gefühl, als sei auch ein Teil unserer Macht mit ihnen gegangen", erwiderte der Schwarzhaarige und ließ sich darauf wieder auf die Brust seines Geliebten sinken, welche sich leise hob und senkte. „Das habe ich auch schon bemerkt. Ich glaube, es fällt mit unserer göttlichen Seite zusammen. Sie ist mit den Geisterwesen, unseren treuen Gefährten, gegangen. Wir sind nun sterblich, wie jeder andere auch", gab Kai bedenklich von sich. „Ja, das denke ich auch, denn ich habe es im Kampf gespürt. Früher habe ich es noch wahrgenommen, wenn jemand mich bedrohte, wenn ich mit dem Rücken zu ihm stand. Das spüre ich nun nicht mehr. Da ist in einem kleinen Winkel meines Herzens ein Loch. Eine Leere, welche nicht mehr gefüllt werden kann und jenes spüre ich seit jenem Tage, da Pluto mit seinem Zorn von uns gewichen war", nickte Raius ruhig und seufzte einmal tief. „Seine Worte bedrücken dich noch immer, nicht wahr?", stellte Kai leise fest und fuhr seinem Liebsten wieder durch dessen ungebändigtes Haar. „Ja, schon seit jenem Augenblick, als er sie zum aller ersten Mal sprach - denn was wäre, wenn er wirklich mein Vater gewesen ist? Warum hat er dann versucht, uns zu töten? Uns auseinander zu bringen? Warum hat Pluto uns dann so gequält?" „Ich weiß es nicht, Geliebter. Ich weiß es nicht... Und wir werden es wohl auch nie erfahren", sagte Kai leise. Ray schloss zugleich wieder seine Augen und lauschte weiterhin dem angenehmen Herzschlag seines Liebsten. ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Große Freude lag im Raum. Lachen und muntere Gespräche wurden ausgetauscht, während im Hintergrund Musik gespielt wurde. Das Festessen war bereits seit langer Zeit im vollem Gange, doch noch keiner war müde bei Nacht. Nur die Frauen hatten sich kurz zuvor für einen kleinen Moment verabschiedet, um noch die Kinder ins Bett zu bringen. Daraufhin wurde das Wiedersehen und der große Sieg für das römische Reich kräftig gefeiert. Auf dem Gastgeberplatz lag der Kaiser und unterhielt sich mit seinem Oberbefehlshabern, welche auf den Ehrenplätzen zu seiner Rechten und Linken saßen. „Ich habe mir heute die Berichte zukommen lassen und ehrlich gesagt, war ich sehr überrascht", gab Tala von sich, als sie auf das Bürgertum zu sprechen kamen. „Du sprichst mir aus der Seele, Talus. Mir ging es genauso. Diese Christen werden langsam gefährlich für das allgemeine Wohl der Menschen in Rom. Erst kürzlich haben sie Tempel der alten Götter in Brand gesetzt! Ich weiß jedoch nicht, wie ich ihnen Einhalt gebieten könnte, ohne Gewalt anzuwenden. Meine Berater und ich haben schon nach Lösungen und Auswegen gesucht, doch sie haben immer wieder abgelehnt", erklärte Kai und stellte seinen Wein beiseite. Ray wirkte etwas überrascht. „Christen? Sollte man diese Menschen kennen?", ermittelte er deshalb leicht verwirrt. „Das hatte ich Dir vergessen zu sagen, weil ich die Berichte erst vor einigen Tagen erhalten hatte und du währenddessen Schlachten geschlagen hast", sagte Tala sogleich beschämt, doch Ray lächelte nur und drückte somit aus, dass er ihm dies nicht übel nahm. „Dann erkläre ich es dir, Ray. Die Christen sind eine Gruppe von Menschen, welche nur an einen, den sie den wahren Gott nennen, glauben. Sie sind erzürnt über die Bürger Roms, welche noch zu den alten Göttern halten und meinen, diese würden ketzerisch handeln. Keiner weiß genau, woher diese Menschen stammen, aber plötzlich war diese Meinung da und mittlerweile haben sich schon sehr viele Bürger zu den Christen bekehrt. Am Anfang war es auch nichts Schlimmes, doch mittlerweile richten sie mehr Schaden an als Mörder, Diebe und unsere Feinde zusammen je anrichten würden. Ich mache mir große Sorgen deswegen. Einige Bürger haben sogar solch' eine Angst vor den Christen, dass sie in ihren Häusern bleiben", erzählte der Kaiser, wobei Ray von seinem Glas trank und aufmerksam zuhörte. „Haben diese Christen auch einen Anführer? Vielleicht könnte man mit ihm verhandeln", schlug der Schwarzhaarige daraufhin vor. „So weit ich weiß, nicht wirklich. Jedoch gibt es einen Mann, der zu einem großen Teil Einfluss auf diese Menschen hat. Sie nennen ihn alle den Priester und sein Name ist angeblich Kanus Sacerus. Ich habe bereits einige Boten zu ihm schicken lassen, doch keiner von den Christen will seinen Aufenthaltsort preisgeben", erwiderte der Silberhaarige und bediente sich daraufhin einiger Früchte, die vor ihm auf dem großen, langen Tisch in einer goldenen Obstschale standen. „Ich wiederum denke, wir sollten daraus keine so gewaltige Sache machen und vielleicht somit auch noch die anderen Anwesenden beunruhigen. Wir werden noch genügend Zeit haben, alles zu klären. Gewiss wird uns eine Lösung einfall-" Ehe Tala seine Sentenz zu Ende führen konnte, rannte ein Bote herein und war überaus aufgebracht. Die Musik verstummte und die Leute blickten verwundert auf den jungen Mann, der zu Tala rannte und sich entschuldigend, jedoch mit ängstlichem Gesicht, vor diesem und den anderen verneigte. „Herr, etwas Grässliches wiederfährt Rom! Die Christen brennen alles nieder! Gar das Amphitheater steht bereits in Flammen! Und Kanus, ihr Führer, ist unter ihnen! Die Bürger flehen um Eure Hilfe, Herr!", berichtete er hastig, blieb jedoch vor Tala auf dem Boden knien. Lautes Murmeln und Tuscheln brach in der riesigen Halle aus, während sich eine gespannte Stimmung wie ein Lauffeier ausbreitete, welche sich nur ins Sekunden zu einer Panik weiterentwickeln könnte. Nicht nur Tala spürte diese Anspannung, auch Kai und Ray taten es. Der Rothaarige verlor deswegen keine Zeit und wollte aufspringen, als der zweite Oberbefehlshaber ihn wieder zurückhielt. „Du hast mehr Schlachten als ich geschlagen und bist erschöpft, da du heute noch deine Pflichten verrichtet hast. Ich werde an deiner Stelle gehen, so wirst du dich ausruhen können. Es wird nicht sehr lange dauern - vor Morgenanbruch werde ich gewiss zurückkehren." Mit diesen Worten und einem ersten und strengen Blick, stand Ray von seiner Liege auf und forderte somit, dass Tala blieb. Dieser wollte erst einen Einspruch von sich geben, aber als er zu Kai schaute, in dessen Blick er fast das Gleiche lesen konnte, blieb er liegen und nickte Ray nur zu. „Ich danke dir, mein Freund", sprach er und nickte ihm zu. Der Schwarzhaarige lächelte nur und verschwand daraufhin mit dem Boten aus dem Saal, zugleich fing die Musik wieder an zu spielen und die Fröhlichkeit ließ alle Gedanken der Angst wieder verschwinden... Kurz nachdem Ray gegangen war, blickte Tala zu Kai, welcher sich nun wohl eher gelangweilt umschaute und ab und zu, einigen reichen Römer zunickte, die einigen Einfluss auf die Bürger der oberen Schicht hatten. Da waren weise Männer aus dem Konzil, Dichter und Sänger, Philosophen und einfache Adlige, jedoch fanden sich auch seine Freunde unter ihnen wider. Max, Apollon, Diana und natürlich Tyson nicht zu vergessen. Auch sie schienen der Sache von vor einem Augenblick, keine Beachtung mehr schenken zu wollen und vergnügten sich beim Speisen. Tala jedoch bemerkte Kais besorgten und leicht traurigen Blick. „Machst du dir etwa Sorgen um Ray?", fragte der Rothaarige deswegen leise an und ließ somit von Aidrias Anblick ab, welche zu seiner Seite die Liege belegte und nun herzhaft über etwas mit Diana zu lachen begann... „Ich weiß einfach nicht Recht, Talus. Etwas stimmt nicht. Ich empfinde solch' ein seltsames Gefühl als würde noch etwas Schreckliches geschehen! Ich kann es mir jedoch nicht wirklich erklären", seufzte Kaius bedrückt und ließ sich Wein in einen goldenen Kelch einschenken, welchen er jedoch unberührt auf den Tisch stellte. „Ich werde nochmals zu Ray gehen. Er kann noch nicht fort sein", beschloss Kai schließlich und Tala nickte ihm nur grinsend zu. „Keine Sorge, ich werde hier die Stellung halten." „Das dies jetzt von dir kommt, war ja so offensichtlich..." Mit einem kleinen Lachen, das dem Kaiser von den Lippen flog, stand dieser daraufhin von seiner Liege auf, wodurch nochmals die Melodie verstummte. Mit einer kleinen Entschuldigung und der Aufforderung, sich weiterhin zu amüsieren, verließ Kai danach den Raum und eilte zum Palasttor, um Ray noch zu erreichen... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ Tatsächlich konnte der silbernhaarige Kaiser ihn im letzten Moment, ehe er aufbrach, abfangen. Erleichtert rannte er zu ihm, während Ray etwas verdutzt von seinem Ross stieg und den Soldaten dabei befahl, schon einmal vorzureiten und den Menschen zu helfen. Daraufhin warteten Kai und Ray, bis alle Soldaten verschwunden waren, ehe sie ein Gespräch begannen. „Ich mache mir große Sorgen. Lass doch einen Anderen gehen. Etwas stimmt nicht, ich spüre es, Ray." Der Angesprochene lächelte leicht und fuhr mit seiner Hand über Kais Wange, der dabei für einen Moment die Augen schloss, bis er unerwartet etwas weiches auf seinen Lippen verspürte. Es war Ray, der ihn in einen sanften und langanhaltenden Kuss gezogen hatte. Als sie sich jedoch voneinander lösten und die kalte Nacht sich um sie legte, verweilte der Schwarzhaarige still in den Armen seines Geliebten... „Mach dir keine Sorgen, Geliebter. Nichts kann mir zustoßen. Alles ist doch gut. Mir wird nichts geschehen, aber ich verspreche, dass ich Acht auf mich geben werde", erhob Ray daraufhin das Wort und löste sich anschließend von Kai, in dessen Augen immer noch die Furcht geschrieben stand, seinen größten Schatz zu verlieren. Ray schien sich jedoch, sehr sicher zu sein und gab Kai zum Abschied einen Kuss auf die Stirn, stieg daraufhin auf sein Pferd. "Und außerdem brauchen die Bürger Roms mich nun." Kai gab sofort darauf nach. Wenn Ray sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er dies auch durch, da half kein Bitten und Flehen mehr. Aber so war er nun einmal - und so liebte er ihn eben... Deswegen versuchte sich der Silberhaarige innerlich zu beruhigen und sprach mit einem leichten Lächeln auf den Lippen: „Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch", erwiderte Raius glücklich und ritt daraufhin durch das Tor in die dunkle Nacht hinein. Im selbem Moment kam es Kai so vor, als würde sein Herz ihm aus der Brust gerissen werden. Er sank auf die Knie und bekam für einen Moment keine Luft mehr, während seine Augen ohne jegliche Gefühle auf den Boden gerichtet waren. Er griff sich mit einer Hand an die Brust und mit einem Mal war sein Schmerz wieder vorbei. Er vernahm nur noch seinen sehr schnellen Herzschlag. Bitte gib' wirklich gut auf dich Acht, mein Geliebter. Ich will dich nicht noch einmal verlieren < Kai hoffte inständig, dass er einfach nur zu überanstrengt war und sich diese Schmerzen und dieses seltsame Gefühl der Leere eingebildet hatte... Sollte er dennoch Recht behalten? ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ to be continued... ^*<*<*<*<*<*<*<*<^ So, dies war der vorletzte Teil ^^ Ich hoffe, er hat euch zugesagt und war nicht arg zu kurz! Leider kann ich wiedermals nicht für Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichenfehler haften, weil ich den Turbogang eingelegt habe ^^; Dennoch würde ich mich wieder über Comments freuen ^^ Wir sehen uns dann zum letzten Chapter von "My Heart and I, just for you" am nächsten Sonntag!!! Bis dahin, See you, Eure Marli-chan >^.^< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)