First Generation von Duchess (Freunde für immer?!) ================================================================================ Prolog: -------- Vorweg noch das rechtliche: Also, bis jetzt sind alle Charaktere nicht von mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Story. Die Geschichte setzt an der Stelle an, wo die Blade Breakers in die Biovolt Arena gehen und Tyson, von den Blade Breaker Fans angeregt total durchdreht. (PS.: Max hat sein Bit Beast nicht bei dem Treffen mit den Demolition Boys in der Eiswüste verloren) Kapitel 1: Schöner Anfang! -------------------------- Die Blade Breakers gehen in den ihnen zugewiesenen Aufenthaltsraum. Mr Dickenson, Tysons Vater und Großvater wollten sich noch mit einigen wichtigen Leuten unterhalten und ließen die Jungs alleine. Kai setzte sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf eine Bank, leicht abseits von der sich aufgeregt unterhaltenden Gruppe, die gerade versuchte auszudiskutieren, wer welchen Kampf zu bestreiten hatte. Kai hörte ihnen nur mit halbem Ohr zu. Er wusste, dass er nicht mit kämpfen konnte. Er war durch den Katarrh einfach zu geschwächt. Eigentlich hätte er ja sogar im Bett liegen bleiben sollen, aber ihm war das hier einfach zu wichtig. Er wollte seine Freunde nicht im Stich lassen, die er gerade erst wieder gefunden hatte. Natürlich würde ihnen das nie so sagen. Aber ohne sie würde er jetzt gar nicht mehr leben, sondern irgendwo am Grunde des Baikalsees liegen. Die Demolition Boys hätten so etwas nie für ihn getan. Er kann wirklich froh sein, dass ihm Ray, Max, Tyson und Kenny einfach so verziehen haben, obwohl er so abweisend zu ihnen war. Es ist schon ein seltsames Gefühl einfach dazuzugehören. "Kai?" Kai schreckte aus seinen Gedanken hoch. "Bist du etwa eingeschlafen?" fragte Tyson verwirrt. "Wir hätten ihn eben doch ans Bett fesseln sollen." meinte Kenny. Kai seufzte genervt "Was ist denn?" "Wir hatten dich eigentlich nur gefragt, ob du mit der Reihenfolge wie wir antreten einverstanden bist?" meinte Ray. "Falls es dich interessiert." Setze Tyson leise und mit spöttischem Unterton noch hinzu. Kai überhörte dies "Wie habt ihr euch denn entschlossen?" "Zuerst soll Tyson antreten, denn mit Dragoon müssten wir in jedem Fall einen kleinen Vorteil haben. Dann kommt Max und zum Schluss werde ich gegen die Demolition Boys kämpfen." zählte Ray auf. Kai nickte nur kurz und ruckartig: "Ihr müsst aber auf der Hut sein. Sie sind das Schlimmste was euch je begegnet ist." Tyson wehrte mit einer Handbewegung ab: "Ach iwo, die stecken wir doch mit links weg. Keiner kann es mit uns wirklich aufnehmen." "Sei dir da mal nicht so sicher Tyson!" Tyson sah Kai leicht verblüfft, leicht schockiert an "Ich habe mal zu ihnen gehört und weiß sehr wohl von was ich rede. Sie bekamen alle eine Gehirnwäsche verpasst, sodass sie eigentlich nur noch einen Lebenssinn haben, nämlich Siegen! Und das um jeden Preis!" bei diesen Worten schaute Kai auf den Boden und vermied die Blicke der anderen. Man merkte, dass etwas nicht stimmte. "Er hat Recht! Wir dürfen sie nicht unterschätzen! Das wäre der größte Fehler den wir hätten machen können." meinte Max zustimmend. Doch Tyson verging sein merkwürdiger Optimismus nicht: "Na, dann lasst uns jetzt endlich mal trainieren gehen!" Tyson stapfte bereits zur Tür hinaus noch bevor er zu ende gesprochen hatte, Kenny und Max folgten ihm langsam, Kai blieb unbeweglich sitzen. Max drehte sich, als er bereits an der Tür war noch einmal fragend zu Ray um, der immer noch vor Kai stand. Ray bemerkte Maxs Blicke und sagte: "Ich werde nachkommen. Geht ihr schon mal." Max gab sich mit dieser Antwort nicht wirklich zu frieden, doch Ray hatte einen entschlossenen Gesichtsausdruck, der ihm unmissverständlich riet es einfach hinzunehmen. Und so ging er und schloss die Tür hinter sich. Kai und Ray waren nun alleine. Ray setzte sich neben Kai auf die Bank und wendete seinen Blick ebenfalls Richtung Boden. Stille trat ein, bis... "Weshalb bist du nicht mitgegangen, Ray?" "Dir geht es immer noch an die Nieren zu ihnen gehört zu haben?" Kai holte tief Luft. Ray wusste, dass er einen empfindlichen Nerv getroffen hatte. "Bitte antworte, Kai!" Ray konnte förmlich spüren wie schwierig es für Kai war sich zu überwinden. Doch die folgenden Worte aus Kais Mund überraschten ihn. "Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater wurde bei einem Flugzeugabsturz getötet als ich elf war. Ab diesem Zeitpunkt war nur noch mein Großvater übrig. Ich habe ihn damals sehr gemocht, er ist ja schließlich auch der letzte überlebende Verwandte den ich habe. Er redete mir damals ein, der Beste zu werden, wenn ich nur das täte, was er mir sagt. Und der Beste zu werden sei auch der Wunsch meiner Eltern gewesen. Ich habe ihm geglaubt und das Training mitgemacht, ohne zu wissen, dass ich gleichzeitig eine Gehirnwäsche verpasst bekam." Kurzes Schweigen trat ein. "Ich habe ihn geliebt und ihm vollkommen vertraut." Kais Stimme begann zu zittern bei diesen Worten vor Wut und Trauer. Ray wusste nicht wie er sich verhalten sollte und schwieg einfach weiterhin nur, gespannt was noch alles folgen würde, denn so offen hatte Kai noch nie geredet. "Um neue Erfahrungen zu sammeln und weil ich es dort im Abt einfach nicht mehr aushielt bin ich abgehauen. Und irgendwann dann an euch geraten. Was Mr Dickenson sagte hörte sich für mich nach einer Gelegenheit an, rum zu kommen und das stärkste Bit Beast zu suchen um der beste Blader zu werden." Wieder kurze Stille. "Dank den ganzen Aktionen bei euch war ich so abgelenkt, dass ich den Abt total vergessen habe." Ray sah ihn stumm an. Kai hatte bis zu diesem Zeitpunkt den Boden angestarrt, doch jetzt starrte er geradeaus zur gegenüber liegenden Wand. Seine Stimme war ruhig. " Bis wir dann hierher nach Russland kamen. Und plötzlich waren sie wieder da. Alle Erinnerungen an den Abt waren wieder da. Ich wurde wieder in diese Hölle zurückgezogen. Ich konnte einfach nicht anders." Kai begann fast unmerklich zu zittern. Ray legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich habe tatsächlich alles gemacht, was mein Großvater wollte." "Nein, hast du nicht." Kai schaute ihn verdutzt an: "Was?" "Am Baikalsee wärst du untergegangen, wenn du auf deinen Großvater gehört hättest. Aber das hast du nicht." Kai schaute wieder in die Leere, an Ray vorbei. Seine Gedanken rankten sich plötzlich wieder um den Tag, wo sie sich am Baikalsee gegenüber standen. Und plötzlich, obwohl Kai die Antwort schon kannte, fragte er: "Wieso habt ihr mich eigentlich nicht einfach da gelassen als das Eis brach? Ich wollte euch nur die Bit Beasts wegnehmen doch stattdessen habt ihr mich vorm Ertrinken gerettet." Ray musste lächeln. "Weil du unser Freund bist! Wir wussten, dass der Kai, der uns am Baikalsee gegenüber stand manipuliert worden war und das wir ihm zeigen mussten wer er war." Diese Worte schienen Kai sehr zu stärken, denn er beruhigte sich wieder. Sie blieben noch eine Weile so sitzen bis plötzlich Kenny reinstürmte: "Wo bleibt ihr denn? Tyson und Max haben bereits die fünfte Runde hinter sich. Du solltest jetzt auch mal endlich ein wenig trainieren Ray!" Ray hatte so schnell die Hand von Kais Schulter genommen, sodass Kenny nichts bemerkt hatte. Kai stand auf: "Na dann lasst uns mal gehen!" er warf Ray einen dankbaren Blick zu. Dieser war froh, dass Kai sich ein wenig geöffnet hatte, denn er war wirklich nicht der, der er immer zu seien scheint. Kai und Ray gingen nebeneinander hinter Kenny her, der sie nach draußen auf den Trainingsplatz führte. Tyson und Max waren so sehr in ihren Kampf vertieft, dass sie die auf sie zu kommenden Teamkameraden nicht bemerkten. Kenny setzte sich wieder, mit seinem Laptop aufm Schoß ins Gras und beobachtete wieder die Blades. Kai und Ray blieben in einiger Entfernung stehen. Tyson und Max schrieen sich lautstark an, unterstützt von Kennys Anfeuerungsrufen. Das Geschrei musste Meilenweit zu hören sein, dachte Ray grinsend. "Wie die kleinen Kinder." meinte Kai verächtlich. "Sind sie doch." lachte Ray, daraufhin verdrehte Kai die Augen, musste aber trotzdem grinsen. Ray sah den wieder ruhig dastehenden Kai an, wie er mit verschränkten Armen ernst den Kampf verfolgte. Ohne Kai wären sie nie so erfolgreich gewesen, das wusste Ray, denn Kai musste alles in der Waagerechten halten. Auf der einen Seite waren Kenny, Tyson und Max; verspielt, immer fröhlich, sich selbst überschätzend, laut und alles andere als zurückhaltend und auf der anderen Seite war Kai, ernst, schweigsam, vernünftig und autoritär. Mit anderen Worten das absolute Gegenteil. Ray glaubte zwischen diesen Waagschalen zu balancieren. Einerseits war er meistens gut drauf, wenn er bei den Dreien war, doch andererseits war es auch immer angenehm einfach seine Ruhe zu haben und die bekam man nur in Kais Nähe. Auch wenn er wütend über etwas war und jemanden brauchte an dem man die Wut auslassen konnte, war Kai der Richtige. Er hörte einfach nur zu bis man sich ausgetobt hatte, und konnte einem dann immer irgendetwas raten, was unheimlich beruhigend war. Plötzlich bewegte sich Kais Blick ein Stückchen. Ray schaute aufs Spielfeld und bemerkte, dass Maxs Blade rausgeworfen wurde. Tyson brach in Jubelgeschrei aus. "Du bist dran Ray!" befahl Kai "Und zeig Tyson mal was eine Harke ist, sonst wird er noch zu übermütig!" Ray nickte gehorsam und marschierte aufs Spielfeld zu. Nach einer halben Minute war Tysons Blade raus. Sie trainierten bis es dunkel wurde und Kai immer häufiger niesen musste. Dann gingen sie auf ihr Hotelzimmer und legten sich schlafen. Zwei weitere anstrengende Trainingstage vergingen bevor endlich der Morgen des ersten großen Tages anbrach. Max und Ray wollten aus Tyson noch einmal das Letzte herausholen, damit er für nachher auch wirklich fit war und sind mit ihm schon früh morgens zum Trainingsplatz gegangen. Kenny versorgte den widerspenstigen Kai, dem es in letzter Zeit nur noch schlechter ging. "Bleib endlich liegen Kai!" "Aber ich muss aufstehen." "Das hättest du dir früher überlegen müssen. Ich habe dir gesagt, dass es nicht gut für dich ist in der Abendkälte noch draußen zu sein." Plötzlich bekam Kai wieder einen Hustenanfall, der machte ihn so fertig, dass er sogar fast freiwillig zurück ins Bett sank. Die Stunde der Wahrheit rückte immer näher. Schließlich saßen Max, Kenny, Tyson und Ray in der Arena auf ihrer Bank. Kai musste im Hotel bleiben. Sie hatten ihm extra Schlaftabletten gegeben, damit er auf keine dummen Gedanken kommt. Die Vier schwiegen, während die Menge um sie herum schrie und tobte. Maxs Eltern waren gestern auch noch gekommen und hatten ihnen geholfen ihre Blades zu modifizieren. Trotzdem machten sie sich Sorgen. Sie wussten nichts über ihre Gegner. Außer, dass sie, wie Kai sagte, das Schlimmste seien was ihnen je begegnet war. "Die Kämpfe dauern drei Tage. An jedem Tag tritt ein Spieler je Mannschaft gegen einen aus der anderen Mannschaft an. Sie werden dann drei Teilkämpfe austragen, derjenige, der die meisten gewinnt hat auch den Tag gewonnen. Das ganze wird eine echt spannende Sache vor allem da hier in der neu errichteten Biovolt Arena alles möglich ist." tönte es aus den Lautsprechern, die überall an den Wänden angebracht waren. Rays Blick verfinsterte sich bei den letzteren Worten des Moderators. Ja hier war wirklich alles möglich und das war nicht besonders gut für sie. Jetzt sagte der Moderator das erste Spiel an: "Energiebündel Tyson von den Blade Breakers tritt mit seinem Bit Beast Dragoon gegen den finsteren Koloss von den Demolition Boys Bro mit seinem Bit Beast Garommek an. Das wird sicherlich ein spannender Kampf mit diesen Bit Beasts." Tyson stand auf und ging zur Mitte. Glückwünsche und Ratschläge von seinen Freunden begleiteten ihn. Tyson sah seinen Blade an und schloss dann die Hand fest um ihn. Dragoon und er würden das schon schaffen. Es würde hart werden, aber man zählte auf ihn. Wenn er verlieren würde, würde er Ray und Max nur riesig großen Druck aussetzen, da sie dann auf jeden Fall würden gewinnen müssen. Es steht dabei ja nicht nur der Pokal der World Champion Chips auf dem Spiel, sondern auch die Zukunft des ganzen Planeten. Wenn Voltaire erst einmal alle Bit Beast hat, würde er die ganze Welt beherrschen können. Das durfte er nicht zulassen. Tyson war fest entschlossen diesen Kampf zu gewinnen. Aus den Lautsprechern ertönte es wieder: "Bereit?" Tyson drehte sich zum Ring und sah zu seinem Gegner rüber. Er erschrak. Bro war wirklich ein Koloss. Seine Augen waren finster und strahlten Kälte und puren Hass aus. Tyson war leicht verwirrt, diese Augen durchdrangen ihn. Sein Blut gefror. Tyson hatte nicht bemerkt, dass in der Arena absolute Stille eingetreten war, als Bro rein kam. Bro starrte ihn an und begann sein Blade einzuhaken. Tyson tat es ihm wie in Trance gleich. Dann starteten sie ihre Blades absolut synchron. Plötzlich fühlte Tyson einen harten Schlag auf der Stirn, der ihn fast umschmiss. Bis zu diesem Zeitpunkt war es still gewesen, doch jetzt kamen verwunderte Rufe von den Rängen und der Moderator kommentierte: "Das war nicht einmal mehr eine Minute. Die erste Runde geht an Bro." Max lief auf Tyson zu und packte ihn an den Schultern "Tyson! Was ist mit dir los?" rief Max aufgeregt und begann ihn wild zu schütteln. "Ich.. ich... weiß nicht." Tyson war total verwirrt, er hatte sich während des Kampfes nicht bewegen können und dann seinen Blade vorm Kopf bekommen. Was war da nur schief gelaufen? Max führte ihn zur Bank, wo Kenny sich bereits die Finger wund tippte. "Ich würde sagen es war Hypnose, so wie er da stand" meinte Dizzy. "Anders kann ich es mir momentan auch nicht erklären." Sagte Kenny an Ray, Max und Tyson gewand. Ray war verwirrt: "Und was können wir dagegen tun?" Max und Ray sahen Kenny an, doch als dieser nur die Achseln zuckte, meldete sich Dizzy wieder: "Tyson darf nicht wieder in seine Augen gucken dann müsste er es schaffen, glaube ich." Tyson stöhnte bei diesem Vorschlag nur verächtlich, laut auf: "Sonst noch Wünsche?" "Wir wissen, dass es schwer ist, aber es kann nicht unmöglich sein. Du musst es versuchen Tyson! Und denk daran! Wir zählen auf dich." versuchte ihn Ray aufzumuntern. Tyson sah sie kurz alle an und ging dann wieder mit neuem Mut an seinen Platz. Fest entschlossen Bro nicht in die Augen zu sehen, wie man es ihm geraten hatte wartete er auf die Ansage des Moderators. Bei "let it rip!" sah er seinem Blade nach. Es klappte, er durfte nicht nur nicht seinem Gegenüber in die Augen sehen und schon lief es wie am Schnürchen. Dragoon erschien auf Tysons Ruf sofort und fegte Bros Blade aus dem Ring. Tyson war erstaunt über diesen Sieg. Das war doch alles zu einfach, so schnell hätte es nie gehen dürfen. Doch jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen von der tobenden Mengen und von seinen drei Freunden, die auf ihn zu gerannt kamen und ihn beglückwünschten. Max umarmte ihn als erster: "Wow! Super! Wenn du die nächste Runde genau so gut meisterst liegen wir in Führung." Tyson gewann sein Selbstbewusstsein und seinen Optimismus zurück. Er stieg wieder hoch und wieder kam Dragoon kurz nach dem Start aus dem Blade. Doch diesmal wich Bros Blade einfach aus. "Dragoon!!!" Tyson hatte einen solchen Anlauf genommen, dass er so kurzfristig nicht mehr wenden konnte und direkt auf den Rand zulief. Tyson kniff die Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er durfte nicht raus fliegen. Er hörte dann plötzlich die Menge entsetzt aufrufen, doch kurz darauf waren Freudenschreie zu hören. Tyson öffnete seine Augen wieder. Dragoon hatte sich im Flug hinaus noch einmal drehen können und landete dann wieder im Ring. Plötzlich rief eine raue Stimme: "Mist!" Zwar hatte Tyson noch nie Bros Stimme gehört, da er in seiner Gegenwart noch nie gesprochen hatte, aber er wusste trotzdem, dass nur er das gerufen haben konnte. Und sah triumphierend zu ihm herüber: "Ätsch! Mit mir wirst du noch ganz schön zu käm..." er brach ab. Ray sprang wütend von der Bank auf: "Verdammt! Tyson hat ihm wieder in die Augen geguckt." Tysons Blade flog wieder aus dem Ring. "Und wieder hat Bro gewonnen. Es steht zwei zu eins. Und damit ist Bro der Sieger und heimst den ersten Tagespunkt für sein Team ein." erklang es aus den Lautsprechern. Die Demolition Boys Fans jubelten und kreischten überglücklich. Max und Kenny konnten es nicht fassen und saßen erstarrt auf der Bank. Ray hatte sich schnell wieder gefasst und zog Tyson zu den anderen herüber. Tyson war immer noch irgendwie abwesend während sie wieder zurück ins Hotel gingen. Keiner sagte ein Wort bis sie in ihr Zimmer traten. Dort wartete Kai bereits auf sie. Mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen saß er an der Wand angelehnt in seinem Bett. Er schaute erst auf als Max ihn ansprach: "Kai, bist du wach?" "Ja!" er klang wütend "Du hast den Kampf gesehen?" "Das Ende war bereits vor der ersten Runde vorauszusehen." Die anderen starrten ihn verwundert an: "Was?" "Tyson hat sich total verwirren lassen. Er war zu sehr mit seinen Gefühlen beschäftigt, als das er sich hätte auf den Kampf konzentrieren können." meinte Kai in seiner üblichen gelassenen Art und Weise "Jetzt hängt alles von euch ab!" er sah Ray und Max scharf an, die bewusst nickten. In diesem Moment klingelte es an der Tür. Kenny ging aufmachen. Tysons Großvater rannte auf seinen Enkel zu und packte ihn: "Was war mit dir los Junge? Du hast dagestanden wie ein Kaninchen vor einer Schlange!" er schüttelte ihn kräftig durch, bis Tysons Vater dazwischen kam und ihn vor seinem Großvater rettete. Hinter Kenny kamen auch noch Mr Dickenson und Maxs Eltern, sowie Emily her. Alle hatten eine besorgte Miene aufgesetzt. Tysons Augen füllten sich mit Tränen: "Ich weiß doch auch nicht wie das passieren konnte" versuchte er sich zu verteidigen. Er schmiegte sich dabei ganz nah an seinen Vater, möglichst weit von seinem Opa weg. Emily versuchte wieder sachlich abzulenken: "Gegen psychologische angriffe haben wir ihn nicht gewappnet. Ich glaube das war unser Fehler." Max ging darauf ein: "Dann werden wir das jetzt eben tun!" meinte er fest entschlossen und guckte Ray dabei an, der ruckte zustimmend und genauso entschlossen mit dem Kopf: "Wir werden das schon schaffen." Plötzlich bekam Kai wieder einen Hustenanfall. Kenny drückte ihn danach wieder ins Bett zurück und suchte im Nachttisch nach der Medizin, fand aber nur noch eine leere Flasche: "Na toll! Jemand muss losgehen und für Kai die Medizin holen." Ray erklärte sich dazu bereit: "Ich wird es machen. Ich brauche frische Luft und Ablenkung!" er sah Max an "Kommst du mit?" Max nickte und beide holten ihre Teammäntel und gingen hinaus ins eiskalte Moskau. Schweigend, weil jeder noch mit den Gedanken in der Arena war, legten sie die Strecke zur Apotheke schnell zurück. Als sie aber wieder Heim kehren mussten liefen sie Umwege, an der Moskwa entlang. Sie sahen den Schiffen beim Manövrieren zu und schauten den Möwen hinterher. Einfach nur so. Langsam konnte man die Sonne untergehen sehen, denn der Himmel war wolkenfrei. Sie blieben an einer Brücke stehen und sahen ihr dabei zu. Bis plötzlich die Straßenbeleuchtung anging. "So langsam sollten wir zurückgehen. Sie werden sich sicher schon Sorgen um uns machen." meinte Max. "Mhm... is gut. Gehen wir!" erwiderte Ray. Sie gingen weiter. Doch als sie am anderen Brücken Ende anlangten packte eine Hand sie am Arm und zog sie in eine unbeleuchtete Seitengasse zwischen zwei Mülltonnen. Ray und Max waren so überrascht, dass sie sogar vergaßen zu schreien. Aber die schwarze Gestalt, die sie hierher gezogen hatte flüsterte: "Ganz ruhig! Ich will euch nichts antun." "Was wollen sie von uns?" flüsterte Ray zurück. "Ich habe euch beiden schon eine ganze Weile beobachtet, aber bisher wart ihr an zu menschenreichen Orten. Und man darf uns nicht sehen. Verstanden?" Ray und Max nickten, auch wenn sie nicht wussten warum. "Hier nehmt das!" Die Gestalt zog ein kleines schwarzes Paket aus ihrer Manteltasche, etwas 10 cm breit, 10 cm hoch und nur 1 cm tief. Max nahm das Paket und wollte es öffnen, doch die Gestalt legte ihre Hand darauf um Max daran zu hindern: "Hier nicht nehmt es mit in euer Hotelzimmer!" Die Finger der Hand waren sehr lang und schlank, was auf eine Frau hindeutete und ihre Stimme klang, wenn man genauer hinhörte auch irgendwie weiblich fand Max. Doch das Gesicht dieser Person konnte man nicht erkennen, denn sie hatte eine Kapuze auf. "Wer sind sie eigentlich?" fragte Ray. "Das werdet ihr noch früh genug erfahren!" Plötzlich schlugen von der Straße her Autotüren zu. "Wir werden uns wieder sehen. Aber jetzt muss ich fort." sie verschwand sofort im Dunkeln. Ray und Max sahen sich an. "Denkst du das, was ich denke, Ray?" "Das wir schnellst möglich nach Hause kommen?" Sie liefen so schnell es nur ging den kürzesten Weg zurück zum Hotel. Dabei hatten sie immer das Gefühl verfolgt zu werden und sahen sich andauernd um. Die beiden waren richtig erleichtert als sie aus dem Dunkeln des nächtlichen Moskaus in die hell beleuchtete Eingangshalle des Hotels traten. Sie liefen nun wieder etwas gemächlicher hoch und klingelten an. Kenny machte auf: "Wo wart ihr denn so lange? Kai braucht doch die Medizin!" "Halt uns jetzt ja keine Gardinenpredigt! Wir haben für heute genug erlebt." erwiderte Max und rauschte mit Ray an Kenny vorbei in den Schlafsaal. Dieser war nur mit zwei kleinen Stehlampen beleuchtet, weil Tyson bereits eingeschlafen war und nur noch Kai und Kenny wach waren. Kenny trat nach ihnen ein und begann sofort leise nach zu haken: "Was habt ihr denn nun erlebt?" "Wir waren gerade auf dem Rückweg, als plötzlich jemand auftauchte, der uns in eine Gasse zog. Ich glaube das es eine Frau war." flüsterte Max. "Und dann hat sie uns so ein seltsames Paketchen gegeben, das wir hier öffnen sollen." setzte Ray fort und zog das Paket aus der kleinen Apothekentüte heraus. "Ich müsst nicht flüstern. Tyson kann man momentan auf den Kopf stellen, er würde nicht aufwachen." sagte Kai laut und winkte sie zu sich rüber, damit er auch etwas mitbekam. Sie setzten sich auf Kais Bett und Max begann das gut verschnürte Paket zu öffnen. Dabei fiel Ray wieder ein wofür sie eigentlich raus gegangen sind. Er griff in die Tüte und zog eine kleine Flasche heraus. Kai sah die Flasche finster an. "Hier für dich Kai!" grinste Ray "Danke!" murmelte dieser sauer. Kenny gab ihm ein Glas Wasser, sodass Kai sofort die Medizin einnehmen musste. Kai verzog angewidert das Gesicht, doch Ray und Kenny waren dazu imstande ihm das Zeug mit einem Trichter einzuflößen. Das hatten sie ganz am Anfang mal bewiesen, als er sich weigerte die Medizin zu schlucken. Da machte er es doch lieber selber. "Na siehst du! Geht doch." grinste Kenny. Blicke von denen man sagt, dass sie töten können trafen auf Kenny. "Ja ich glaub ich hab es jetzt." sagte Max und zog das schwarze Papier ab. Hervor kam ein Buch. Auf seinem schwarzen Ledereinband war kein Titel gedruckt. Max öffnete es und hielt es verdutzt den anderen hin: "Könnt ihr damit etwas anfangen?" fragte er. Kenny, Kai und Ray sahen, dass da jemand etwas mit der Hand geschrieben hatte, aber offensichtlich in einem Geheimcode, denn auf der ersten Seite stand folgendes: "i-. d..e...e-n---t..z-...u---- b.f..n-..e-. s..ch m.i-.e w..ch-i--.s-e-. f---r...ch..-n--.s.r--.e-...n..s...e b.z..-g.-..i---- d.r b..t b.a...t... u-.d d.r b.-..a-..es .-.-.- d.-s b..-ch d.-r..-. n..e i-. d..e f.-l...ch.n h.-.-n-..e g.r.-t.n --..-d.n-. m..t d..e...e-w..s...e-. k---.n-.t. m.-n d..e g.-n--..e w.l- b.h.r.-.s----e-. .-.-.-" "Sag mal Dizzy kannst du das entschlüsseln?" fragte Kenny nach einer Weile und hielt ihr das Buch hin. "Sicher. Ich werde aber wohl einige Zeit dafür brauchen." gab Dizzy zurück. Max gähnte: "Also was ihr noch machen wollt ist mir egal, aber ich gehe erst einmal ins Bett. Schließlich muss ich Morgen früh raus." "Ich glaube das werde ich auch machen." meinte Ray und fing an sich um zuziehen. "Leg du dich auch hin Kenny! Du musst Morgen auch früh raus. Ich werde noch ein wenig über dieses Buch nachdenken" sagte Kai. "Na gut, tu was du nicht lassen kannst Kai. Aber lass es nicht zu spät werden!" Um Kais Bett herum wurde es langsam still. Nur Dizzy war noch voll damit beschäftigt die Schrift zu entziffern, doch auch sie schlief bald ein und der Laptop schaltete sich automatisch nach einer Stund aus. Kai war nun als einziger wach und betrachtete die Zeichen. Ihm kam das ganze irgendwie bekannt vor. Und urplötzlich ging ihm ein Licht auf. Alle Zeichen ergaben plötzlich einen Sinn. Jetzt konnte er das Buch wie ein ganz normales Buch lesen. Und was dort geschrieben stand ließ Kai die Kinnlade herunter klappen. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Kapitel 2: Lass uns nicht im Stich! ----------------------------------- Hey, ein großes Danke erst einmal an die lieben Kommischreiber! ^^ In diesem Kapitel stehen Max und Kenny mal etwas mehr im Mittelpunkt, damit die nicht zu kurz kommen *g* Sonnenstrahlen kitzelten Kai an der Nase. Langsam, ganz langsam wachte er auf. Er setzte sich mühsam aufrecht hin und schaute sich um. Das schwarze Buch lag auf dem Tisch, die Betten um ihm herum waren gemacht und die Vorhänge zugezogen, sodass nur ein paar, aber dafür sehr starke Lichtstrahlen ins Zimmer fielen. Erst jetzt registrierte Kai, dass er alleine war. Er blickte auf die Uhr: "Verdammt so spät schon?" Er schlug mit einem schnellen Ruck die Decke weg und versuchte seine Beine aus dem Bett zu hieven. Dies entpuppte sich aber als äußerst schwierig. Seine Beine waren schwer und unbeweglich. Ihm tat alles weh. Doch dann musste er sich wieder zurück ins Bett sinken lassen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Wie kann man denn nur vom Aufstehen so KO gehen? Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Max gleich antreten musste. Er wollte doch unbedingt diesen Kampf sehen. Kai versuchte ein zweites Mal aufzustehen und schaffte es dann schließlich auch. Langsam schleifte er sich zum Fernseher herüber und schaltete diesen ein, auf das Programm, wo die Kämpfe live übertragen wurden. Da gerade Werbung lief, holte er sich das schwarze Buch und setzte sich vor den Fernseher auf die Couch. Er schlug das Buch auf und suchte die Stelle, wo er Gestern eingeschlafen sein musste. Dieses Buch war faszinierend! Schon allein die erste Seite verrät einem ganz konkret welche Macht in den folgenden Seiten stecken würde. Diese Seite schlug er nun doch noch einmal auf. Es war alles codiert geschrieben, doch er hatte herausgefunden wie man es lesen musste. Für ihn stand auf der ersten Seite folgendes: "In diesem Notizbuch befinden sich meine wichtigsten Forschungsergebnisse bezüglich der Bit Beasts und der Blades. Das Buch darf nie in die falschen Hände geraten! Denn mit diesem Wissen könnte man die ganze Welt beherrschen." Doch plötzlich wurde Kai von der Hymne, die im Fernseher lief beim Lesen unterbrochen. Die Kämpfe des zweiten Tages begannen! ***** Max zappelte. "Ganz ruhig, Max! Du darfst dich jetzt nicht nervös machen!" versuchte Ray ihn zu beruhigen, doch diese Worte hatten auf ihn weniger Wirkung als Tysons herum Gerenne. Seit gut zehn Minuten saßen Ray, Kenny und er auf der Beraterbank in der Biovolt Arena. Tyson war zu aufgebracht um sich zu setzen. Ihn plagte immer noch seine Niederlage von Gestern. Und dabei hatte er sich doch so fest vorgenommen zu gewinnen. Jetzt hing alles von Max und Ray ab. Kenny tippte auf seinem Laptop herum und sprach mit Dizzy. Ray war der Einzige, der die Ruhe bewahrte. Zumindest schien es so, denn in Wirklichkeit wäre Ray am liebsten aufgestanden und hätte selbst gekämpft. ***** Kai hatte sich in der Couch zurückgelehnt und sah auf den Bildschirm, der nun Bilder der Arena zeigte. Das Publikum grölte und jubelte. Ihre Freude über den anstehenden Kampf war ihnen deutlich anzumerken. Plötzlich wurde der Lärm in der Halle von einer Lautsprecher Ansage durchbrochen. Alles wurde still: " Hallo zusammen, willkommen hier am zweiten Tag der World Champion Ships in Moskau, der Hauptstadt Russlands! Wir haben Gestern ja schon bereits ein sehr...erstaunliches Match gesehen, bei dem sich die Demolition Boys den Sieg holten. Wir sind gespannt was heute passiert... Es treten heute Max von den Blade Breakers und Gregor von den Demolition Boys gegeneinander an. Max und sein Bit Beast Dracil sind für ihre Ausdauer bekannt. Von Gregor weiß man allerdings noch gar nichts, vielleicht werden wir heute ja mehr über ihn erfahren. Wir sind gespannt." Die Kamera schwenkte zu den Kontrahenten herum und zeigte sie, wie sie gerade das Spielfeld betraten. Gregor war ein Schrank. Jeder Muskel schien von ihm einzeln und sehr intensiv trainiert worden zu sein. Er stand nun stocksteif da und starrte Max grimmig an. Man sah, dass Max nervös und eingeschüchtert war. Er zitterte und blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen. Kai stöhnte auf als er das sah. Sein Team hatte ihm Gestern alles über das Spiel von Tyson erzählt. Die Beschreibung passte auch auf die Momentan Situation. Verdammt, sie konnten sich nicht noch solch einen Patzer erlauben! Aber wie hätte er ihnen jetzt schon helfen können? ***** "Seid ihr bereit?" fragte der Moderator. Max nickte wie von selbst. Aber eigentlich wollte er nur schnell wieder vom Podest springen und sich zwischen seine Teamkameraden setzten. Gregor ruckte nur kurz mit dem Kopf. "3...2...1...Let it rip!" Die beiden Blades schossen aufeinander zu. Max sah in Gregors Augen. Dieser guckte ihn herablassend an. Während sie sich ansahen drängte Gregors Blade Maxs Blade bis an den äußersten Rand des Rings. Plötzlich nahm Gregors Blade Anlauf und raste in vernichterischer Absicht auf Maxs Blade zu. Doch da erschien Dracil, ungerufen und wohl wissend, dass sein Blader momentan andere Sorgen hatte. Er konnte gerade noch ausweichen. Doch beim zweiten Mal konnte Dracil nicht fliehen und flog raus. Max bemerkte erst, dass etwas nicht stimmte, als Gregor ihn plötzlich triumphierend angrinste und Tyson, der urplötzlich neben ihm stand, ihn anschrie: "Wie konntest du nur?" Max guckte verwirrt um sich: "Was?" Tyson starrte ihn fassungslos an. Ray kam und zog sie rüber zur Bank: "Chef, was sagst du dazu?" meinte er grimmig. Kenny tippte auf seinem Laptop herum: "Dass Dracil so einfach herauskam verwundert mich. Normalerweise kommen sie doch nur wenn man sie ruft." "Ich glaube Rays Frage war auf Maxs Problem bezogen." erklang Dizzys Stimme nun aus dem Laptop. Kenny schaute auf: "Leider können wir ihm nur das Gleiche raten, wie Tyson gestern. Nicht in die Augen schauen!" Max sah sie traurig an: "Entschuldigt bitte!" seine Augen wurden wässrig "Ich glaube es ist besser, wenn Ray weiterkämpft und ich gehe." Er versuchte die Tränen zu unterdrücken doch irgendwie gelang es ihm nicht: "Ich bin zu schlecht und werde auch den nächsten Kampf bestimmt nicht gewinnen." Die anderen sahen ihn verwundert an und schwiegen. Max lief raus. "Max! Nein! Warte!" rief Kenny hinter ihm her dann legte er den Laptop zur Seite und lief Max nach. Ray und Tyson blieben verdutzt zurück. Normalerweise brauchte es so einiges um Max seinen Ehrgeiz auszutreiben. ***** Obwohl Kai etwas in der Richtung geahnt hatte, war er geschockt. Der nächste Kampf würde entscheiden, ob sie weiter an den World Champion Ships teilnehmen durften, oder ob sie gehen mussten. Doch Max war wenigstens schon mal einen Schritt weiter als Tyson gestern. Dracil war erschienen, auch wenn er nicht gewann. Das merkwürdige an der Sache war ja, dass es so aussah, als hätte Max ihn gar nicht gerufen. Aber das war ja unmöglich. Oder doch nicht? Kai fing wieder an im Buch zu blättern. Und fand dann die Stelle, welche er suchte. Schnell las er es mit großen Augen durch und ihm entfuhren die Worte: "Das ist es doch...! Das ist die Lösung!" ***** "Max!" Kenny war keuchend am Aufenthaltsraum angekommen. Max saß zusammengesunken auf einer Bank: "Verschwinde bitte wieder!" "Nein, das werde ich nicht!" "Bitte Kenny!" sagte Max nun schon etwas drängender. "Max, wir brauchen dich! Und zwar jetzt! Du kannst jetzt nicht einfach davonlaufen. Du musst weiter für uns kämpfen." "Ray ist besser als ich! Er kann doch weiter kämpfen." Gab er trotzig zurück. Das brachte Kennys Blut in Wallung: "Jetzt hör mir mal zu!" schrie er fast "Ray hat auch selbst noch drei Kämpfe vor sich! Er braucht Ruhe und muss aus deinen und Tysons Kämpfen Erfahrungen sammeln, damit er für Morgen gut vorbereitet ist. Du kannst ihm jetzt nicht noch mehr aufhalsen. Mal abgesehen davon geht das aufgrund der Regeln gar nicht, denn wie du weißt darf ein Spieler pro Mannschaft nur drei von diesen Kämpfen austragen. Tyson hat seine schon weg. Ray braucht sie noch fürs letzte Spiel. Und Kai liegt flach, das heißt, dass nur du noch kannst! Du darfst uns jetzt nicht im Stich lassen!" "Aber...wie soll ich das denn schaffen? Dieser Gregor guckt mich die ganze Zeit an, sodass ich nur zurück gucken kann." Kenny beruhigte sich langsam wieder: "Hey, das Problem bekommst du in den Griff! Das weiß ich! Wenn er dich das nächste Mal anschaut, denkst du an uns wie wir dich anfeuern. Wir werden an dich denken und kräftig unterstützen. Schließlich sind wir ja ein Team!" Max wischte sich einmal mit dem Ärmel über die Augen und sah Kenny dann lächelnd an: "Danke, Kenny! Ich glaube das habe ich gebraucht!" Er umarmte ihn kurz. "Ist ja schon gut. Komm, gehen wir zurück!" meinte Kenny etwas verlegen: "Die zweite Runde fängt gleich an." ***** Tyson und Ray waren erleichtert als sie die beiden wieder zurückkommen sahen. Max ging lächelnd an ihnen vorbei und stellte sich wieder auf Position. Ray fragte Kenny verwundert: "Was hast du denn mit ihm gemacht?" "Och, nur ein wenig geredet" grinste Kenny zurück und setzte sich wieder zu seinem Laptop. Er sah, dass Dizzy sich ins Internet eingeloggt hatte. "Was soll das, Dizzy?" fragte er. "Ich versuche Hilfe zu finden, doch noch bin ich auf nichts gestoßen." "Versuch es weiter, bitte!" "Natürlich, Kenny." meinte sie sanft. Doch Kennys Aufmerksamkeit galt schon wieder dem nächsten Kampf, den der Moderator gerade ansagte: "...Let it rip!" die Blades rasten wieder aufeinander zu und umkreisten sich eine Weile. Max blieb immer in der Defensive und setzte auf seine stärkste Eigenschaft: ,Ausdauer'. Geschickt wich er vielen Attacken aus. Max schien es als würde Gregors Blade langsamer werden. Wenn das so weiter lief würde er gewinnen. Er würde tatsächlich gewinnen! Er strahlte vor Freude und sah seinen Gegner an. ***** "Oh nein!" stöhnte Kai und schlug sich die Hände vors Gesicht. Er hatte alles aufmerksam verfolgt und war sogar fast davon überzeugt gewesen, dass sie diesmal gewinnen würden, doch dann macht Max plötzlich auch noch den gleichen Fehler wie Tyson. Das konnte doch alles nicht war sein! Sie würden verlieren! Sie würden alles verlieren! ***** Wie im ersten Kampf kam Dracil von ganz alleine und wehrte sich. Doch das reichte nicht! Um zu gewinnen musste der Blader auch seine Aufmerksamkeit dem Spiel widmen, wusste Kenny und versuchte Max aus seiner Starre zu schreien: "Max, lass uns nicht im Stich!" In Maxs Kopf regte sich etwas. Was machte er da? Er durfte sich nicht wieder hinreißen lassen, dachte er. Doch da drang wie aus weiter Ferne eine Stimme zu seinem Ohr: "Max lass uns nicht im Stich!" das war Kennys Stimme! Plötzlich erinnerte er sich wieder an die Unterhaltung im Aufenthaltstraum. Er kam wieder zu sich. Er sah wieder das Spielfeld, auf dem Dracil verzweifelt versuchte dem Gegner auszuweichen. "Dracil!" schrie Max auf. ***** Kai staunte nicht schlecht als er das sah. Dracil bäumte sich plötzlich auf und wurde größer als je zuvor. Vielleicht hatten sie ja doch noch eine Chance. Plötzlich konnte er im Hintergrund Kenny erkennen mit seinem Laptop. Das brachte ihn auf eine Idee. Er setzte sich an den PC und schrieb so schnell es nur in seinem Zustand ging. ***** Ein Jubeln ging durch die Tribünen der Blade Breaker Fans. Max hatte sich wieder gefangen. Es war doch noch Hoffnung. "Los, Max!" schrieen Tyson und Ray. Kenny grinste überglücklich. Langsam wurde es Max zu langweilig, er wollte dem ganzen ein Ende setzen und befahl Dracil anzugreifen. Doch offenbar bekam Gregor so langsam das Gefühl, dass der kleine blonde Junge ihm doch gefährlich werden könne. Auf alle Fälle rief er zur Sicherheit sein Bit Beast: "Skilmor, erscheine!" Max erschrak. Skilmor war ein riesiges schlangenartiges Bit Beast, welches sich nun blitzschnell um Dracil wickelte. Dracil schrie auf. Max lief es kalt den Rücken runter: "Dracil!" rief er ängstlich. Was sollte er nun tun. Die anderen zählten auf ihn. Er durfte sie jetzt nicht enttäuschen. Kenny hatte den Laptop zur Seite gelegt und war zusammen mit Ray und Tyson ein Stückchen nach vorn gelaufen um Max anzufeuern. Hinter ihnen, vergessen auf der Bank liegend stöberte Dizzy immer noch das Netz nach Hilfe durch, als es plötzlich piepte. Eine E-Mail lag im Postfach. Sie versuchte Kenny zu rufen, doch dieser war mit seinen Gedanken beim Spiel. Und so öffnete sie seufzend die Mail selbst. Dracil leistete Skilmor zwar großen Widerstand, aber um sich zu befreien reichte es einfach nicht. Nach einer Weile wurde es Gregor zu bunt: "Na los Skilmor, mach dem Spiel ein Ende!" Skilmor holte aus und öffnete seinen Rachen weit, sodass alle seine scharfen und spitzen Zähne sehen konnten. Gregor freute sich über die ängstlichen Gesichter der Blade Breakers und antwortete auf die Frage, die in Maxs Kopf herumschwirrte, die er aber nicht auszusprechen wagte: "Ja Max, sein Biss ist giftig. Er wird dein Dracil töten. Dann bist du es für immer los!" sein fieses höhnisches Lachen drang in Maxs Ohren und ließen ihn laut aufschreien: "Dracil!" Kenny sah wie in Zeitlupe wie sich Skilmors Zähne in Dracils Hals bohrten, wie er dann plötzlich in einem gleißenden Licht unter lautem Schreien verschwand und Max auf den Boden fiel, verzweifelt und heulend,... am Ende. "Maaaaaaax, wir sind bei dir!" rief Kenny laut. Max hörte plötzlich nur noch Kennys Stimme, die weiter rief: "Max, wir sind da! Du musst nun allen Mut zusammen nehmen! Und an uns glauben! Wir glauben an dich! Ich glaube an dich, Max!" Max fühlte sich plötzlich mit den anderen sehr stark verbunden und schrie aus Leibeskräften: "Draaaaaaaaaaciiiillllllllll!!!!!!!!!!" Doch Skilmors Zähne rasten bereits auf Dracils Hals zu. Alle sahen wie sich die Zähne mit einem Aufblitzen im Fleisch versenkten. Max war erstarrt. ***** "Nein!" rief Kai "das darf nicht sein!" er war geschockt. ***** "Dracil?" rief Max zaghaft. Um ihn herum wurde es still. Tränen schossen in Maxs Augen: "Neeeeiiiiiiiiiiiiiinnnnn! Draaaaccccciiiillll!!!!!!!!!" Doch da bäumte sich plötzlich Dracil wieder auf. Es dauerte nur einen kurzen Moment. Gregors Blade fiel außerhalb des Rings auf den Boden. Maxs Blade kreiselte noch im Ring. Alle wunderten sich. Wie war das nur möglich? Max begriff nur ganz langsam, dass sein Bit Beast Dracil nicht umgekommen war. Er war im Gegenteil in bester Verfassung. ***** Kai war zufrieden. Es hatte geklappt. Sie sind weiter gekommen. Sein Plan hatte funktioniert. Er sah wie Kenny auf Max zu lief, dieser sein Beyblade nahm und sich von Kenny dann aus dem Ring führen ließ. Der Moderator war ganz aus dem Häuschen, genau so wie die Fans der Blade Breakers. ***** Nach kurzer Pause, in der die Kontrahenten noch einmal ihre Blades überprüfen konnten, fing die dritte Runde an. "...Let it rip!" Beide kämpften sofort mit ihren Bit Beasts. Jetzt schienen sie gleich stark zu sein. Dracil griff Skilmor mit der gleichen Kraft an, wie dieser ihn. Es dauerte ziemlich lange, doch da merkte Max plötzlich, dass er müde wurde. Dracil ließ nach. Aber er musste diese Runde unbedingt gewinnen, ansonsten waren sie raus aus der World Champion Ship. Max befahl ihm den letzten Angriff durchzuführen. Doch Skilmor wich aus und umwickelte Dracil stattdessen wieder. Kenny beobachtete das Geschehen mit Sorge, denn wieso Dracil nicht von Skilmor getötet wurde wussten sie nicht. Wieder befahl Gregor Skilmor zum letzten Schlag auszuholen. Doch Skilmor umwickelte dieses Mal nur Dracil und versuchte ihn zu erwürgen. Komisch, warum setzt er seinen Biss nicht ein, dachte Kenny, der sich wieder zum Laptop gesetzt hatte. "Glaubst du, dass er es wieder schafft, Dizzy?" fragte Kenny, doch Dizzy meldete sich nicht. Der Bildschirm war tot. "Dizzy!" rief Kenny ängstlich "Dizzy, lass diese Scherze! Dizzy!" er rüttelte den Laptop kräftig, doch Dizzy meldete sich nicht. Im Ring schien Dracil wieder starke Probleme zu bekommen. Er kam wieder einmal nicht gegen Skillmors Würgegriff an und fing langsam an nach Luft zu schnappen. Alle starrten gebannt auf diesen Kampf ums Überleben, sodass niemand bemerkte wie sich ein kleiner, heller, roter Funken in den Ring schlich. Plötzlich leuchtete Dracil auf. Nicht in seinem üblichen Gelb, sondern Orange. Mit einem kräftigen Ruck löste sich der Griff Skillmors und Gregors Blade kam zum still stehen. Die Menge tobte. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Die Hymne wurde wieder gespielt und die anwesenden Blade Breakers umarmten sich unter Freudentränen. Doch plötzlich wurde Kenny wieder still. Er musste an Dizzy denken. Wieso war sie nicht mehr da? Seine Gedankengänge wurden von einem piepsen unterbrochen: "Kenny?" "Dizzy?" Kenny nahm erleichtert den Laptop wieder in die Hände: "Wo warst du? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!" "Ach Chef, ich war doch die ganze Zeit über da." "Was?" Auch die anderen kamen rüber um den beiden zuzuhören. "Kai hat dir beziehungsweise eigentlich mir eine E-Mail geschickt. Er hat herausgefunden, dass sich unter bestimmten Bedingungen zwei Bit Beasts miteinander vereinigen können. Und das wollt ich einfach mal ausprobieren." Die Jungs standen mit offenen Mündern da. "Im zweiten Kampf konnte ich noch glücklicherweise wenigstens noch die Zähne von Skilmor abschlagen. Jetzt braucht er ein neues Gebiss." meinte Dizzy verschmitzt "Und im dritten Kampf bin ich dann ganz rüber gehuscht und hab ihm geholfen." Die Jungs schwiegen. Auf so etwas waren sie nicht gefasst gewesen. Schließlich nach einigen Minuten des Schweigens meinte Ray: "Lasst uns jetzt besser nach Hause gehen. Kai wird auch sicher wissen wollen was passiert ist." Sie machten sich auf den Weg. Kenny dachte immer noch über Dizzys Worte nach: "Sag mal Dizzy..." "Ja? Was ist denn, Chef?" "Weißt du woher Kai das weiß?" "Das mit dem Verbinden von zwei Bit Beasts?" "Ja!" "Nein, tut mir Leid Kenny, das hat er nicht geschrieben." "Ist das nicht vollkommen egal?" rief Max überglücklich "Wir haben gewonnen!" Ray, Tyson und Kenny mussten grinsen. Es war schön Max so glücklich zu sehen. Dieser tanzte ihnen immer wieder quer über den Weg und ließ seiner Freude freien Lauf. Tyson meinte daraufhin grinsend: "Na das ist doch mal wieder ein Grund richtig zu feiern!" "Du denkst doch wirklich nur ans Fressen!" grinste Ray. Tyson lächelte ertappt. ***** Nach dem Kampf stellte Kai den Fernseher aus und setzte sich dann wieder zu dem schwarzen Buch, um weiter zu lesen. Plötzlich fiel beim Umblättern ein Zettelchen heraus. Kai hob es verwundert auf. Auf dem Zettelchen stand eine Adresse. Er schnappte sich den Stadtplan, den ihnen Mr Dickenson gegeben hatte und suchte die Straße. Sie war gar nicht all zu weit weg, stellte er fest. Da konnte man sogar zu Fuß hinlaufen. Doch urplötzlich hörte er wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde und vier gut gelaunte Teammitglieder das Zimmer betraten. "Hey, Kai!" Max sprang auf ihn zu "Hast du den Kampf gesehen?" fragte er freudestrahlend. Kai schob den Zettel schnell in seine Hosentasche. "Ja!" meinte er ernst und nachdenklich. Max und die anderen wunderten sich. Sie hatten keine Luftsprünge erwartet, aber etwas mehr Freude konnte Kai doch schon zeigen. Schließlich hatte Max einen erstaunlichen, spektakulären und vor allem siegreichen Kampf hinter sich. "Was ist mit dir los Kai?" fragte Ray besorgt "Geht es dir wieder schlechter?" Er ging auf Kai zu und fühlte ihm die Stirn. "Mhm" meinte Ray "Er hat wieder etwas Fieber bekommen." "Dann ist es wohl besser, wenn wir ihn gleich wieder ins Bett legen!" sagte Kenny und ging auf Kai zu, doch dieser wehrte ab "Glaubt mir! Es geht mir gut!" Er stand langsam mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Ihm war gar nicht aufgefallen wie schwach er sich doch noch eigentlich fühlte, aber das mussten die anderen ja nicht wissen. Als Kai allerdings nach einer Weile anfing vor Schwäche zu zittern, verschränkte Tyson die Arme vor der Brust und meinte ernst im typisch Kai'schen Tonfall: "Max, du nimmst den linken Arm! Ray du den rechten! Kenny macht das Bett fertig und ich werde ihn an den Beinen packen!" Kai wusste nicht wie ihm geschah, als er plötzlich von den Dreien, verschmitzt grinsenden Jungs, hochgehoben und zum Bett getragen wurde, wo ihn bereits Kenny mit der Medizin erwartete. Max, Ray und Tyson legten ihn sacht ab, bevor Tyson auf seine Beine sprang und Max und Ray sich auf seine Arme setzten, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Kai rief empört: "Ey, was soll das?" doch da näherte sich auch schon Kenny grinsend mit der Medizinflasche... ...10 Minuten später begann Kai sich langsam wieder von dem Schock und dem Geschmack der Medizin zu erholen. Kenny hatte ihm etwas zu viel eingeflösst, weil Tyson vor lachen nicht still sitzen konnte und dabei ist dem kleinen Laptopbesitzer die Flasche ausgerutscht. Woraufhin alle loslachen mussten. Bis auf Kenny, der rot im Gesicht geworden war: "'tschuldige Kai! War keine Absicht ehrlich!" und Kai, der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah. Jetzt saß Kenny auf dem Boden und studierte den Beipackzettel, während die anderen auf dem Nachbarbett saßen und sich über das Match unterhielten. Plötzlich fiel Ray etwas wieder ein: "Sag mal Kai..." Kai, der die ganze Zeit flach auf dem Rücken in Richtung Decke starrend gelegen hatte blickte nun müde zum Schwarzhaarigen herüber. "Dizzy hat gesagt du hättest ihr den Trick mit der Vereinigung erzählt. Woher weißt du so was?" "Das steht da in dem schwarzen Buch" "Du kannst das lesen?" fragte Tyson erstaunt. Kai grinste überlegen. "Sag schon wie liest man es?" fragte Max neugierig. Er schnappte sich das Buch begierig und schlug irgendeine Seite auf. Kai überlegte kurz, ob er es ihnen erzählen sollte. Aber blieb ihm jetzt etwas anderes übrig? "Jeder zweite Buchstabe wurde durch ein Morserzeichen ersetzt und das ist bereits alles!" Max schlug das Buch verärgert wieder zu: "Na, wie toll!" Daraufhin grinste Kai: "Du hast keine Ahnung vom Morsen?!" Und mit einem Blick auf Ray und Tyson wusste Kai, dass auch sie nichts vom Morsen verstanden. Er musste laut lachen als er die beleidigten Blicke der Drei sah, woraufhin sie ihn leicht wütend ansahen. Doch da erklang Kennys Stimme: "...bei Überdosierung kann es abführend wirken..." las er vom Beipackzettel der Medizin vor. Und schon spürte Kai es im Magen rumoren. Ray, Tyson und Max lachten sich halb tot als sie Kai kurz darauf aus dem Bett sprinten sahen. ***** Am Abend ließ die Wirkung der überdosierten Medizin nach. Kai war von diesem Tag so erschöpft, dass er im Sessel glatt weg einschlief. Als er nach gut einer Stunde wieder aufwachte sah er vor sich ein großes Buffet. Tisch, Stühle und Betten waren an die Wand gerückt beziehungsweise ganz ausgeräumt worden, sodass eine große freie Fläche vor ihm lag. Ray trat ein: "Na, wieder wach?" fragte er gut gelaunt. "Was soll das?" erwiderte Kai. "Wir hatten doch gesagt, dass wir feiern wollen. Die White Tigers, die All Stars und die Majestics werden auch gleich kommen." Kai sah ihn verwundert an: "Was? ... ihr habt mir gar nichts gesagt." Ray legte die Stirn in Falten "Kann sein, dass du gerade auf dem WC warst..." überlegte er. Kai sah ihn finster an. "Das war doch nur ein Scherz!" versuchte Ray ihn zu beruhigen, doch Kai stand auf und lief raus. Ray schaute ihm mitleidig nach. Kai setzte sich ins Foyer und versank in seinen Gedanken, während er die Leute beobachtete. Die große Uhr am Eingang zeigte, dass es kurz vor neun Uhr war, als die drei geladenen Teams eintrödelten. Da Kai hinter einer großen Palme saß, konnten sie ihn nicht sehen und stiegen zu dem Zimmer der Blade Breakers hoch. Nachdem oben die Tür zu schlug zog Kai den Zettel aus seiner Hosentasche, den er vor den anderen versteckt hatte. Er überlegte nur kurz und fasste dann den Entschluss nachzuforschen. Schnell schritt er auf die großen Flügeltüren zu und trat hinaus in die kalte Nacht. ***** "Hallo, alle zusammen!" empfing Max die drei Mannschaften. Sie gingen in den vorbereiteten Raum. Natürlich erzählte zu allererst Max von dem heutigen Tag. Alle hörten ihm gespannt zu, bis auf Ray. Dieser hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Wo war Kai jetzt? Saß er wie er es schon häufiger getan hatte im Foyer oder trieb er sich irgendwo herum? Letzteres könnte einen schlechten Einfluss auf seine Gesundheit haben. Vielleicht sollte er doch mal nach ihm sehen. Leise wie eine Katze schlich er sich aus der Wohnung hinaus auf den Flur, hinunter ins Foyer. Kein Kai. Die Frau an der Rezeption meinte Kai gesehen zu haben, wie er hinausging und nach links abbog. Ray folgte den Informationen. Draußen schneite es. Zum Glück für Ray, denn er fand Fußspuren, die Kai zu gehören schienen. Er folgte ihnen. Eine ganze Weile ging er nur geradeaus. Dann nach rechts in eine kleine Gasse hinein. Bis er von vielen halb zerfallenen Mehrfamilienhäuser umschlossen war. Plötzlich bemerkte Ray eine Person, die sich eines der Häuser genauer besah, ihn hatte diese Person jedoch noch nicht bemerkt. Ray glaubte Kai erkannt zu haben, sicher war er sich da aber nicht. Plötzlich verschwand die Person im Innern des Gebäudes. Nach ein paar Minuten wurde es Ray hier draußen zu langweilig, er beschloss auch hinein zu gehen. Langsam öffnete er das Gartentor und ging auf die Stelle zu, wo er ihn zuletzt gesehen hatte. Die Tür stand offen, im Innern war es dunkel und kein Kai war da. Vielleicht hatte er ja noch irgendeinen anderen Weg genommen um hier heraus zu kommen, dachte sich Ray und lief auf leisen Sohlen ins Zimmer. Das Zimmer war sehr klein. Ein quadratischer Tisch stand in der Mitte; um ihm herum standen zwei Stühle und an der Wand stand ein offenes Bücherregal, dass unter dem Gewicht der Bücher, die auf ihm standen zusammen zu zerbrechen schien. In einer Ecke stand ein Öfchen und in der anderen stapelte sich Brennholz. Doch es schien hier schon lange niemand mehr da gewesen zu sein. Alles war verstaubt und schmutzig. Hätte Ray in diesem Moment nicht die winzige Tür, links neben dem Eingang entdeckt wäre er liebend gerne wieder raus gelaufen, doch inzwischen hatte ihn die Neugier gepackt. Die Tür war höchstens einen Meter hoch, sodass sich Ray tief bücken musste um hindurch zu gelangen. Er fluchte, weil er mit den Knien auf den staubigen Boden aufgekommen war, als er urplötzlich eine schwarze Gestalt vor sich bemerkte, die mit beiden Händen einen Gegenstand umklammerte und weit ausholte. Vor Schreck fiel Ray nach hinten auf seinen Allerwertesten. Das war sein Glück, denn zwischen seinen Beinen schlug in diesem Moment eine riesige Keule auf. Total baff starrte er sie an, als sie auch schon wieder in die Höhe gehoben wurde und zum zweiten Mal auf ihn zuraste. Doch diesmal schlangen sich zwei Arme um Rays Bauch und zogen ihn zurück durch die Liliputaner Tür. Eine männliche Stimme schrie ihm noch wütend nach: "Wir kriegen dich noch!" ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Kapitel 3: Es wird wärmer ------------------------- Hui, diesmal hab ich mich ein wenig kürzer gefasst *g* glaub ich zumindest. Enthält ja auch fürs erste genug Informationen... Viel Spaß beim Lesen! Für Ray ging alles fiel zu schnell, sodass er nicht mit bekam wer ihn wohin zog. "Was machst du hier?" zischte ihm ein leiser, heißer Atem in den Nacken. Es war stockdunkel in dem Raum, in dem sie sich befanden und Ray konnte absolut nichts sehen, doch die Stimme erkannte er wieder. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Kai!" zischte Ray leise zurück. "Psst!" machte Kai. Draußen waren schwere Schritte zu hören, die sich im knirschenden Schnee entfernten. Erst als nichts mehr zu vernehmen war sprach Kai mit etwas lauterer Stimme weiter: "Da musstest du mir aber doch nicht unbedingt nachschleichen!" Eine Kerze begann zu brennen. "Was hätte ich deiner Meinung nach denn sonst tun sollen?" fragte Ray ihn sauer. "Auf mich zu Hause warten!" gab Kai kurz und knapp zurück. Währenddessen drehte Kai sich um und fing an den Raum genauer zu betrachten. Auch Ray sah sich um. Das Kerzenlicht warf viele unheimliche Schatten an die kahlen Wände. Ein Tisch stand an einer der Wände und neben ihm ein Stuhl, auf dem sich Kai gerade niesend niederließ. Kai stellte die Kerze ab und öffnete eines der Bücher, die hier überall im Raum verstreut waren. Ray ging auf ihn zu und sah auch ins Buch hinein. Er zog allerdings seinen Kopf sehr schnell wieder zurück. "Wäre jetzt gar nicht allzu schlecht russisch zu können, was?!" grinste Kai, dem Rays Reaktion nicht entgangen war. "Ja, ja mach dich nur über mich lustig!" meinte Ray beleidigt und sah sich die Umschläge der anderen Bücher an. "Sag mal Kai?" Kai sah von seinem Buch auf und sah den Chinesen an. "Was machen wir hier eigentlich?" fragte Ray. Kai schien kurz nach zu denken, nahm dann aber den Zettel aus seiner Hosentasche und hielt ihn Ray hin: "Der war in diesem schwarzen Buch, welches ihr mitgebracht habt." Ray kniff die Augen zusammen und berührte mit seiner Nasenspitze fasst das Papier: "Ahh ja!" meinte er nur, da ihm das Gekrakel auf dem Zettel rein gar nichts sagte. "Das ist die Adresse von diesem Haus hier." klärte Kai ihn auf. "Und wie kommst du darauf, dass hier irgendetwas für uns von Bedeutung sein soll?" harkte Ray weiter nach und zog eine Augenbraue hoch. Kai steckte den Zettel zurück in die Hosentasche und dachte angestrengt nach. Ray setzte sich währenddessen im Schneidersitz auf den Boden und sah Kai wie ein Kind an, welches auf ein spannendes Märchen wartete. Kai wusste nicht was und wie viel er Ray eigentlich erzählen sollte, doch als er seinen jungen Teamkameraden so auf dem Boden sitzen sah musste er an ihre Ankunft in der Biovolt Arena denken, wo er Ray auch schon so viel erzählt hatte. Er wusste nicht warum und wieso, aber Ray konnte er eine Menge anvertrauen ohne es bis jetzt bereut zu haben. Der schwarzhaarige Chinese hatte es doch tatsächlich geschafft sein Vertrauen zu gewinnen. Kai gab sich nun einen Ruck und begann zu erzählen, wobei er seinen Blick wieder auf die Tischplatte richtete: "Die Schrift in diesem Buch kam mir sofort irgendwie bekannt vor, auch wenn ich anfangs nicht wusste woher. Als ihr dann später alle bereits am Schlafen ward fiel es mir wie Schuppen von den Augen..." er machte eine kurze Pause, in der er sich zu Ray umdrehte und ihm in die Augen sah "Diese Handschrift, die Art wie es geschrieben war und die vielen, kleinen, beiläufigen Kommentare können nur von meinem Vater stammen." Rays Augen weiteten sich. Alles Mögliche hatte er erwartet, aber auf so etwas war er wirklich nicht gefasst gewesen. Kai senkte seinen Blick wieder: "Er war auch Wissenschaftler wie mein Großvater und hat Bit Beasts und Blades erforscht. Dabei fand er dann beispielsweise auch heraus, dass sich zwei verschiedene Bit Beasts, vereinen können, wenn die beiden und ihre Partner sich in dieser Sache einig sind." "G...g...genau das ist doch heute...passiert?!...Oder?" begann Ray zu stottern. Kai nickte: "Ja, genau das ist heute mit Max, Kenny, Dracil und Dizzy passiert." Kai seufzte: "Hätten wir dieses Buch nicht gehabt, wäre Dracil jetzt wohl nicht mehr am Leben und Biovolt hätte gewonnen...und zwar nicht nur die World Champion Ships..." Ray sah seinen Teamcaptain sprachlos in Gedanken verloren an, währenddessen schaute Kai ihn mit fast traurigen, fast Hilfe suchenden, fast ängstlichen, braunen Augen an. "Und du glaubst hier etwas von deinen Eltern zu finden?" fragte Ray nach einer Weile des tiefen Schweigens. Kai nickte langsam. "Ist gut! ... Ich werde dir Helfen!" entschlossen stand Ray auf und begann die Bücher ordentlich aufzustapeln. Kai sah ihm verwundert dabei zu, bis Ray seine Blicke bemerkte. "Hey, wenn ich die Dinger schon nicht lesen kann..." grinste er und lud einen Stapel Bücher auf den Tisch vor Kais Nase ab. Dieser musste nun auch lächeln und begann schnell die Bücher zu überfliegen. So eine Hilfe hatte er nicht von Ray erwartet. Trotzdem war er ihm sehr dankbar dafür. Während Kai über den Büchern brütete, begann Ray fröhlich zu pfeifen. Irgendwie machte es ihm Spaß hier aufzuräumen. Nein, nicht das Aufräumen machte Spaß, sondern viel mehr Kai tatkräftig helfen zu können war so toll. Endlich nahm der eiskalte Einzelgänger Hilfe an... RUMS! "Autsch!" schrie Ray und rieb sich mit der rechten Hand die Beule an seinem Kopf. Kai drehte sich erschrocken um: "Was ist passiert?" "Nichts. Ich bin nur vor diesen blöden schief hängenden Balken gestoßen." schimpfte Ray den Balken aus. Kai atmete erleichtert auf: "Tu mir den Gefallen und mach das nie wieder! Ich dachte schon die beiden Männer wären wieder da." Kai drehte sich wieder zu den Büchern. Der letzte Satz erinnerte Ray wieder an etwas: "Sag mal..." "mh...?" brummte Kai. "Was wollten die eigentlich hier? Das hat sich ja beinahe so angehört als wären die hinter mir her." Kai schwieg. "Aber woher konnten die wissen, dass ich heute hier her kommen würde?" Ray stapelte weiter während er sprach, doch Kai hatte sich in seinen Stuhl zurückgelehnt und dachte nach. Ray sah immer wieder erwartungsvoll zu ihm rüber. "Das könnte..." begann der Grau-blauhaarige "...etwas mit Biovolt zu tun haben..." Ray war verwirrt: "Wie meinst du das?" er legte die Bücher ab, die er gerade in der Hand hatte und kam zu Kai rüber. "Die beiden sind nicht von hier. Dafür waren sie zu gut gekleidet. Also haben sie hier etwas gesucht." begann Kai zu erläutern "Den Zettel mit der Adresse hat bestimmt diese Frau geschrieben und hineingesteckt." "Du glaubst also sie wollte, dass wir ihn finden und hier her kommen? ... Damit wir etwas finden, was die beiden anderen nicht finden sollten..." überlegte Ray weiter. "Und man hat gerade uns diese Sachen gegeben, weil wir gegen Biovolt ankämpfen?!... Alles in allem muss es also etwas sein, das entweder Biovolt gefährlich werden könnte, wenn es in unsere Hände fällt oder etwas was ihm zu noch größerer Macht verhilft." schloss Ray. "Oder beides!" fügte Kai in Gedanken versunken hinzu. "Was glaubst du kann das sein?" fragte Ray. "Ich weiß nicht...es könnte alles sein...Aber ich vermute mal stark, dass es etwas mit der Forschungsarbeit meines Vaters zu tun hat." Bei diesen Worten dachte Kai unweigerlich an die erste Seite des Buches: >>... mit diesem Wissen könnte man die ganze Welt beherrschen...<<. Plötzlich setzte Ray wieder den zu allem entschlossenen Gesichtsausdruck auf: "Es wird Zeit! Wir müssen jetzt das finden, was auch immer wir finden sollten!" Ray machte sich wieder an die Arbeit, diesmal noch fleißiger als zuvor, allerdings nicht mehr fröhlich sondern eher grimmig, denn hier stand viel auf dem Spiel, letztendlich sogar die Zukunft der Welt. Plötzlich hielt Ray inne. "Was ist?" fragte Kai neugierig "Hast du etwas gefunden?" er lief zu Ray rüber. "Schau mal!" sagte dieser und hielt ihm zwei Bücher hin. "Was soll damit sein?" Doch als Kai die Bücher in die Hand nahm erkannte er, dass diese aus Holz waren und zusammen hingen. Er drehte und wendete sie, zog und drückte, bis es plötzlich ,KNACK' machte. Die beiden Bücher fielen auseinander. "Das ist ja eine Schachtel!" entfuhr es Ray leise "Danach haben wir also gesucht!" er griff in die eine Hälfte und holte eine Diskette heraus. Kai klappte die beiden Bücher wieder zusammen und schmiss sie auf den Haufen zurück, dann zog er Ray, der immer noch die Diskette betrachtete zu einer kleinen Tür. "Hey, ganz ruhig, Kai! Wieso machst du denn plötzlich so ein Tempo? Wir sind hier doch eigentlich recht sicher?!" "Es könnte trotzdem sein, dass sie wieder zurückkommen. Schließlich geht Morgen die World Champion Ship zu ende, was noch ein Grund ist von hier zu verduften, da du morgen ausgeschlafen sein musst!" Kai legte ein Ohr an die Tür. Stille. Er zog langsam die Tür nach innen auf und kroch heraus. Ray tat es ihm gleich. Als sie draußen waren erkannte Ray, dass die Tür hinter dem Holzstoß verborgen war, der in diesem winzigen Zimmer stand. Ray steckte die Diskette in seine Mantelinnentasche und folgte Kai zur Tür hinaus, in den Schnee Moskaus. ***** Kai und Ray gingen langsam und schweigend nebeneinander her, den Weg zurück zum Hotel. Erst jetzt bemerkte Ray wie weit sie doch eigentlich gelaufen waren. Dem Chinesen war kalt. Bitter kalt. Er war es einfach nicht gewohnt in dunklen Nächten durch tiefen Schnee zu stapfen nur mit einem leichten Mantel bekleidet bei gut -20°C. "Hier in Russland kann es in bestimmten Gegenden bis zu -50°C kalt werden." meinte Kai, der nun etwas dichter neben Ray herging. Dieser jedoch erwiderte höhnisch: "Wie beruhigend. Dann haben wir hier ja noch gerade Hochsommer." "Im Sommer kann es auf +20°C ansteigen. Zumindest hier in der Gegend." "Das hilft mir jetzt auch nicht weiter." schlotterte Ray bitter und zog seinen Mantel noch etwas enger. Kai lief neben ihm her als würde ihm die Kälte fast nichts ausmachen. Zumindest bibberte er nicht. Ray schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Doch plötzlich schlang sich Wärme um seinen Hals. Unendlich viel Wärme, die ihm auch über die Ohren lief und ihm zum Öffnen der Augen verleitete. Kai hatte ihm das andere Ende seines Schals um den Kopf geschlungen. "Danke!" flüsterte Ray ihm durch den weichen Schal zu. "Bitte!" bekam er als Antwort "Du solltest dir auch überlegen, wenigstens für den Aufenthalt hier, einen Schal zuzulegen." Ray nickte und kuschelte sich fast unmerklich in den weichen, weißen Stoff. Den restlichen weg legten sie schweigend zurück. Ray taten Füße und Augen weh, als sie endlich vor dem Hotel standen, welches bereits auf Nachtbeleuchtung umgestellt hatte. Als sie ins Foyer traten durchdrang Wärme ihre Körper. Reflexartig begann Kai wieder zu niesen. Ray löste langsam den Schal von seinen Hals und ließ ihn traurig los. Am liebsten hätte er ihn noch länger umbehalten, doch die anderen mussten das ja nicht unbedingt sehen. Sie gingen hinauf. Als Ray den Schlüssel ins Schloss stecken wollte hielt Kai ihn davon ab: "Es darf niemand etwas von unseren Gesprächen und vor allem von der Diskette erfahren! Verstanden?!" Ray nickte. Von drinnen gelang Gelächter durch die Tür nach außen. "Was zum Teufel machen die denn um diese Uhrzeit da drinnen noch?" wunderte sich Kai sauer, mit einem Blick auf die Fluruhr, deren kleiner Zeiger sich bereits langsam auf die Vier zu bewegte. Die beiden Ausflügler traten ein. Kenny lag angezogen auf seinem Bett und schlief. Max und Tyson hatten es sich auf der Couch bequem gemacht und schauten sich gerade Horrorkomödien an. Als Max die beiden bemerkte fragte er immer noch lachend: "Wo ward ihr denn? Wir wollten ja eigentlich mit dem Essen auf euch warten, aber Tyson..." "Habt ihr noch irgendetwas da?" unterbrach ihn Ray, der bei dem Wort ,Essen' erst merkte wie hungrig er war. "Wenn du Glück hast findest du noch ein paar Reste im Kühlschrank" erwiderte Max, doch da meldete sich Tyson lachend zu Wort: "Da is auch nix mehr! Wir ham alles aufgefuttert." Ray schaute enttäuscht drein. Doch da ergriff Kai wütend das Wort: "Morgen ist der Tag, wo sich alles entscheiden wird. Ihr feiert hier und lasst dem, der euch aus dem Mist ziehen muss noch nicht einmal etwas zu essen übrig?" Tyson und Max verstummten bei diesen Worten und setzten eine entschuldigende Miene auf: "Tut uns leid!" kam es im Chor aus ihren Mündern. Doch das reichte Kai noch nicht: "Und? Wollt ihr Ray jetzt verhungern lassen?" schrie er sie fast an. "N... nein!" kam die Antwort zögerlich aus Maxs Mund. "Gut!... Dann geht und holt ihm etwas!" Die beiden sahen ihren Captain verwundert an. Eigentlich hätten sie gesagt, dass die Läden um diese Zeit geschlossen sind und es deshalb keinen Sinn hätte sie zum Einkaufen zu schicken, doch das würde Kai nicht interessieren, außerdem durchbohrte sein Blick sie inzwischen so sehr, dass auf glühenden Kohlen zu gehen eine Erholung gewesen wäre. Und so rannten sie schnell raus. Kenny war trotz des Lärms nicht aufgewacht. Kai machte den Fernseher aus und ging nun auch auf sein Bett zu. Während er seine Reisetasche nach etwas durchsuchte setzte sich Ray müde auf die Couch. Wow, so fürsorglich hatte er Kai noch nie erlebt. Das er auf Max und Tyson sauer war, weil sie um diese Zeit noch auf waren, war klar, er konnte es absolut nicht ausstehen, dass man feierte bevor der Sieg errungen war und Morgen beziehungsweise inzwischen schon Heute würde erst die Entscheidung fallen. Interessant war allerdings, dass er die beiden noch einmal herausgeschickt hatte um für ihn etwas zum Essen zu holen. Begann ihr Captain sich nun doch noch um sie zu sorgen? "Ray?" Der Angesprochene schreckte nun aus seinen Gedanken auf: "Was?" "Iss das hier!" Kai hielt ihm eine Tafel Schokolade hin. "Schokolade ist das Beste nach einem solchen kalten Spaziergang um sich aufzuwärmen und richtig einzuschlafen." Ray nahm ihm die Schokolade ab und nickte nur. Kai drehte sich um und ging wieder auf sein Bett zu. "Und denk nicht an den Kampf nachher! Das macht nur nervös." Hörte Ray ihn noch sagen bevor er die Schokolade vollständig verschlang und sofort darauf auf der Couch einschlief. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Der Titel für das nächste Kapitel steht übrigens auch schon fest 'Der Überraschungsgegner' Nur mal so als Vorgeschmack... Ich hoffe auf eure Kommentare! Kapitel 4: Der Überraschungsgegner ---------------------------------- So... erst ma wieder Danke für die Kommis ;) Die ham mich so angespornt, dass ich *oh Wunder* hier und jetzt bereits das 4 Kapitel präsentieren kann. Also viel Spaß beim Lesen! Ray hatte nicht mehr bemerkt wie Max und Tyson sich kurz nach seinem Einschlafen mit einer Obstschale, die sie im Foyer entdeckt hatten zurück meldeten. Und wie Kai sie dann fertig machte, weil die beiden nicht bemerkt hatten, dass die Früchte, die sie mitbrachten aus Wachs waren. Wie er sie dann ins Bett verwiesen hatte und mit der Begründung, dass er schließlich auch noch etwas essen wolle wieder raus lief, wobei er im Flur dann in Rays Manteltasche griff und die Diskette unbemerkt mitnahm. Erst als es begann nach frischen Brötchen und Kakao zu duften wachte Ray auf. Er begann sich zu regen und zu strecken bevor er aufstand und zum Frühstückstisch lief. Inzwischen hatten Kenny, Max und Tyson alles wieder so hingestellt wie es vorher war und alle Spuren des gestrigen Abends beseitigt. Nur die Ringe unter Maxs und Tysons Augen waren kaum zu übersehen. Max saß steif und verschlafen auf seinem Stuhl. Tysons Kopf lag auf dem Tisch, er schlief wieder. Nur Kenny lief zwischen Küche und Esstisch hin und her und brachte das Frühstück rüber. Ray setzte sich auf seinen Platz. So müde wie die beiden aussahen fühlte er sich gar nicht. Und die restliche Müdigkeit würde er nach dem Frühstück mit Wasser runterduschen gehen. "Morgen!" begrüßte ihn Kenny gut gelaunt. "Morgen!" gab Ray zurück. "Na wenigstens du hörst dich ausgeschlafen an." meinte Kenny und sah die anderen beiden kopfschüttelnd an. "Ich will nicht wissen wie lange die gestern Abend noch aufgeblieben sind." "Wo ist Kai eigentlich?" fragte Ray. "Gute Frage!" gab Kenny leicht sauer zurück "Ich hab ihn heute noch nicht gesehen. In seinem Zustand sollte er im Bett liegen, Medizin nehmen und nicht draußen irgendwo herumstromern." mit diesen Worten ging er wieder in die Küche. Kai war also nicht da, überlegte Ray. Und Kenny weiß noch nicht, dass er heute Morgen doch schon hier war... das heißt er musste wieder noch bevor Kenny aufgewacht war gegangen sein...Max und Tyson sind im Moment noch nicht ansprechbar... ansonsten wüsste Kenny ja auch schon mehr... war er vielleicht entführt worden? ... von den Biovolt Typen von gestern? ... nein das konnte auch nicht sein... die hätten ihn ja schließlich auch mitgenommen... und die Diskette... halt! ... die Diskette... Ray stand auf, lief zu seinem Mantel und durchsuchte seine Taschen. Fand aber keine Diskette. Also musste Kai sie genommen haben um herauszufinden, was ihr Geheimnis war. "Ray?" hörte er Kenny rufen. "Ich komme!" rief er zurück und lief langsam wieder zum Esstisch. ***** Ein Schiff tutete. Kai wachte auf. Er rieb sich die Augen und wusste zuerst nicht wo er war. Er lag auf einem kleinen Bett in einem merkwürdigen Raum. Ein kleines Fensterchen ganz oben, knapp unter der Decke warf Licht ins Zimmer und auf das Bett, auf welchem er lag. Gegenüber von ihm stand ein Computer mit zwei Bildschirmen. Und in der hinteren Ecke gegenüber vom Fenster führte eine Wendeltreppe nach oben. Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Heute früh war er aus der Wohnung im Hotel gelaufen und hat sich in das Hinterzimmer der Rezeption geschlichen. Da das Nachtpersonal vorm Fernseher eingeschlafen war, konnte er in aller Ruhe sich ihren Computer zu Nutze machen und sich ihr Essen aus dem Kühlschrank nehmen. Auf der Diskette war nur eine Datei: ,kai.doc' Dahinter versteckte sich ein Brief, der laut Explorer erst vor kurzem geschrieben wurde. Er hatte sich alles ausgedruckt und dann mit etwas Proviant ins Foyer gesetzt, da er keine Lust hatte auf blöde Fragen des Personals antworten zu müssen, falls diese aufwachten. Und so hatte er sich den Brief durchgelesen. Er wusste nicht was ihn dazu trieb, vielleicht war es Neugier? , auf jeden Fall folgte er den Anweisungen, die da drauf standen. Er holte das schwarze Buch aus dem Hotelzimmer und lief zur Moskwa. Er folgte ihr stromabwärts bis er am Rande der Stadt auf ein altes, verkommenes und unbewohntes Gasthaus stieß. Hier fand er alles so wie es in diesem Brief beschrieben war vor. Der Kühlschrank funktionierte und war gefüllt mit allem was man brauchte. Dann stieß er auch auf die Wendeltreppe, die ihn hier herunter führte. Er hatte sich aufs Bett gesetzt und war eingeschlafen. Jetzt stand er auf streckte sich und lief hoch um sich sein Frühstück aus dem Kühlschrank zu holen. Dabei sah er nach draußen. Gut 10 cm Neuschnee ist gefallen und der Himmel schien noch mehr Schnee zu versprechen. Kai lief wieder nach unten und schnappte sich den Brief. Nur noch eine Anweisung stand da drauf: >> Schlage S. 45 im Buch auf, dann wirst du wissen, was du zu tun hast! Viel Glück!<< Kai tat wie im der unbekannte Schreiber geheißen hatte und schlug das Buch auf. ***** "Nun komm schon, Ray! Wir können hier nicht länger auf Kai warten! Das letzte Match fängt gleich an." Hallte Tysons Stimme durch das Hotelzimmer. Das Duschen nach dem Frühstück hat Max und Tyson endlich richtig geweckt und genauso wie Kenny waren sie nun einfach gespannt auf den Kampf, der in circa einer halben Stunde los gehen würde. Doch Ray wollte auf Kai warten. Er wollte wissen, ob ihr Captain vielleicht noch etwas Hilfreiches für ihn herausgefunden hatte, wenn er ihn schon nicht mitnahm. Aber vielleicht glaubte Kai, dass er zu müde für den Kampfgewesen wäre, wenn er ihn mitgenommen hätte, dachte Ray. Was war wenn Kai selbst irgendwo eingeschlafen war? "Ray, jetzt komm schon!" rief Max vom Flur herüber "Vielleicht ist Kai ja schon bereits in der Arena?!" mutmaßte Kenny. Ray wusste, dass Kenny dies nur sagte, weil er ihn endlich dorthin bewegen wollte, aber vielleicht hatte er ja sogar Recht. "Na endlich. Wurde aber auch langsam Zeit" sagte Tyson und hielt Ray seinen Mantel hin, als dieser auf ihn zukam. Sie schlichen sich über den Hintereingang in die Arena, weil der vordere Eingang überfüllt mit Fans beider Seiten war. Sie setzten sich in ihren Aufenthaltsraum, wo Ray natürlich sofort bemerkte, dass Kai nicht da war. "Lass ihn doch." meinte Tyson daraufhin nur, er hatte immer noch nicht die Predigt von letzter Nacht vergessen. Ray wollte gerade etwas erwidern, als Kenny ihn auch schon unterbrach: "Vergiss nicht! Das Wichtigste ist es Tala nicht in die Augen zu schauen. Du musst dich absolut auf dein Blade konzentrieren!" "Ja ja, ich weiß." gab der Schwarzhaarige zurück. "Ray du bekommst es jetzt mit dem Stärksten von ihnen zu tun. Das darfst du nicht unterschätzen!" mahnte ihn Max. "Max hat Recht! Tala ist wirklich der Stärkste! Nicht nur körperlich sondern auch geistig. Er ist nicht so blöd wie die anderen." bestätigte Kenny. Plötzlich klopfte es und ein leichenblasser Mr Dickenson trat ein. Mit einem Tuch wischte er sich Schweißperlen von der Stirn und kam auf die Jungs zu: "Es gibt da ein paar Änderungen..." begann er. "Was denn für Änderungen?" fragten die anderen verwirrt. Mr Dickenson atmete sehr schnell und schwer, sodass er sich erst einmal setzten musste bevor er weiter sprach: "Tala wird nicht kämpfen. Er kam angeblich nicht mit Black Dranzer zurecht." Tyson musste lachen. Er hörte erst auf als ihn Max kräftig mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen stach: "Das ist nicht zum Lachen, Tyson!" "Das hört sich an als wollten sie unbedingt Black Dranzer ins Rennen schicken, egal wer der Blader ist." meinte Kenny verwirrt. "Genau das ist es doch..." heulte Mr Dickenson los "... Black Dranzer ist ihr stärkstes Bit Beast und das wollen sie auf jeden Fall einsetzen. Wenn also der Blader mit dem Bit Beast nicht zu Recht kommt wird halt ein anderer Blader eingesetzt. Und das heißt derjenige, der heute gegen Ray kämpfen wird ist noch stärker als Tala!" Tyson schluckte: "Und wer ist es?" Mr Dickenson hat inzwischen wieder etwas mehr seine Fassung wieder gefunden: "Sie nennen ihn Carsten. Keiner hat bis jetzt je etwas von ihm gehört oder auch nur gesehen." Betretenes Schweigen trat ein. Bis es Tyson zu ruhig wurde: "Ach komm schon Ray" er legte seine Hand auf Rays Schulter "das wirst du schaffen!" Ray sah auf, direkt in Tysons Augen "Ich weiß es! Wir wissen es! Und wir zählen auf dich!" versuchte Tyson seinen Freund zu ermutigen. Rays Blick festigte sich. Er war entschlossen jetzt und hier zu kämpfen. Es war doch eigentlich egal gegen wen er antrat. Es war egal, ob er es mit Tala oder mit diesem mysteriösen Carsten aufnehmen musste. Er kannte beide nicht, na schön. Was soll's? So war er wenigstens auf alles vorbereitet. Er stand mit geballten Fäusten auf und schritt auf die Tür zu. Die anderen folgten ihm wortlos. ***** Die beiden Bildschirme flackerten auf. Die Programme fuhren hoch. Kai starrte gebannt auf den Bildschirm. Das was er vorhatte, war nicht ganz ungefährlich. Im Buch wurde oft genug auf Gefahren hingewiesen, doch das war wohlmöglich die einzige Chance, die sie gegen ihren Feind hatten. Er würde ja auch nur davon gebrauch machen, wenn es wirklich nötig sein sollte. ***** Ray stand bereits oben am Ring und wartete beinahe ungeduldig auf seinen Kontrahenten. Langsam schweiften seine Blicke über die Tribünen. Er fand viele Bekannte Gesichter. Die Majestics saßen ihm gegenüber, die All Stars links und die White Tigers rechts von ihm. Und alle hatten dieselben besorgten und zugleich hoffnungsvollen Mienen wie seine Teamkameraden aufgelegt. In den Lautsprechern begann es zu knistern, jetzt würde gleich die Ansage kommen und der Kampf endlich beginnen. "Hallo und Willkommen zurück in der Biovolt Arena mitten im kalten Moskau! Der dritte und entscheidende Tag ist gekommen. Wer heute hier gewinnt hat gewonnen. Und zwar die World Champion Ships!" Das Publikum tobte. "Ray von den Blade Breakers tritt gegen Carsten von den Demolition Boys an. Ray hat sich bereits in vielen Kämpfen behauptet und mit seinem messerscharfen Bit Beast Drigger wird es heute wohl ein einschneidendes Erlebnis werden. Carsten ist noch nie öffentlich aufgetreten, aber mit seinem Bit Beast Black Dranzer wird er jetzt schon viele Fans haben." Der Moderator legte eine kurze Pause ein. Ein Raunen ging durch die Menge. Sie hatten eigentlich erwartet, dass Tala kämpfen würde. Die Demolition Boys traten in die Arena, angeführt von einem wütend dreinblickenden Tala. "Tja meine Damen und Herren, das kam in der Geschichte des Beybladens auch noch nicht vor, dass ein ganzes Team einfach so, alle auf einmal ausgewechselt wurden. Tala dem Captain, der Demolition Boys scheint dies auch nicht zu gefallen. Eigentlich hätte er heute antreten sollen. Jetzt von einem Unbekannten einfach abgelöst zu werden ist wohl eine große Beleidigung für ihn... Kann ich verstehen." kommentierte der Moderator. Die Demolition Boys setzten sich auf ihre Bank und gaben so den Blick auf eine Person im schwarzen Umhang mit Kapuze frei. Diese Person ging langsam mit gesenktem Kopf auf den Ring zu, sodass noch niemand das Gesicht erkennen konnte. Die ungefähr gleich großen Konkurrenten standen sich nun gegenüber. Irgendwie machte Carstens Verhalten und Aussehen Ray wütend "Zu feige um dein Gesicht zu zeigen?" fauchte Ray ihn an. Carsten hob leicht seinen Kopf, sodass man ein fieses Grinsen sehen konnte und eine merkwürdig bekannte Stimme antwortete Ray: "Ich wollte dich nicht schon am Anfang verwirren." Doch mit diesen Worten tat er genau das. Ray war vollkommen verwirrt, so wie die anderen Blade Breakers auch. Carstens Grinsen wurde beim Anblick der konfusen Gesichter seiner Gegner noch breiter und gemeiner. ***** Ganz hinten in der Arena stand eine völlig gelassene Frau und beobachtete Ray und Carsten durch ihre Sonnenbrille genau. Unter ihrem schwarzen, langen Mantel schauten schwarze Stiefel hervor. Auf dem Kopf trug sie einen schwarzen Hut, der nur einen Teil ihres dunkelblauen Haares verdeckte. ***** Auf dem einen Bildschirm wurde das Geschehen in der Arena gezeigt und auf dem anderen erschienen verschiedene Fenster, genau so wie es im Buch beschrieben war. Kais volle Konzentration galt momentan dem zweiten Bildschirm. Er versuchte sich so genau wie möglich an die Vorgaben im Buch zu halten. Er bemerkte aber nicht, dass er die ganze Zeit von einem eisblauen Augenpaar beobachtet wurde. Die dazugehörige Person saß auf der Wendeltreppe und verfolgte streng und ruhig jeden Schritt, den Kai tat. ***** Langsam nahm Carsten seinen linken Arm hoch und zog die Kapuze mit einem schnellen Ruck vom Kopf. Kinnladen klappten reihenweise runter und viele Augen wurden groß, doch Rays Augen wurden am größten. Das konnte nicht wahr sein! Er war noch am Träumen. Ganz klar! Das alles war nur ein riesiger Alptraum! ***** Auch der schwarz gekleideten Frau entfuhr ein Keuchen. Sie fasste sich dann aber gleich wieder, ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen. ~~~~Wie immer an solchen Stellen ~Fortsetzung folgt~~~~ Am nächsten Kapitel arbeite ich bereits: Kapitel 5: Im Bann der Gefühle Kapitel 5: Im Bann der Gefühle ------------------------------ Nun bricht also das alles entscheidende Spiel an: Ray vs. Carsten Viel Spaß! PS: Danke für die lieben Kommis *_- "Nein!" schoss es Ray durch den Kopf. Max, Tyson und Kenny sahen Carsten an. "D... d... der sieht ja aus wie Kai!" stotterte Tyson. Wie um das zu bestätigen verschränkte Carsten nun die Arme vor der Brust. Rays Gegner sah tatsächlich aus wie Kai, nur das Carstens Outfit grün und nicht blau wie Kais war. Carstens Haare waren grässlich grün, genauso wie die Streifen im Gesicht und seine Hose. Sogar seine Augen waren grün und schauten Ray finster und durchdringend an. Für diesen Blick war Kai auch berühmt. Doch Carsten hatte noch irgendetwas in seinem Blick, was Ray geradezu blendete. Doch Ray wusste nicht was es war. "Bereit?" durchschnitt Carstens Stimme die Stille. Der Moderator kam langsam wieder zu sich und sagte dann immer noch etwas durcheinander: "Öh... äh... ja also... dann kann es ja losgehen... oder?! ... 3... 2... 1... Let it Rip!" Die letzten Worte holten Ray wieder etwas mehr in die Realität zurück. Er zog bewusst an der Reißleine und wurde noch bevor sein Blade den Boden berührte von Carsten attackiert. Sofort begann Rays Blade zu schlingern, doch im letzten Moment konnte er sich noch gerade fangen. Rays Augen waren weit aufgerissen. Er atmete schwer und seine Hände zitterten. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er wurde doch tatsächlich fertig gemacht bevor er begonnen hatte zu kämpfen. Was war denn nur mit ihm los? War es wegen Carsten, der ihn so sehr an Kai erinnerte? Ein Gefühl namens Angst beschlich ihn als er in die kalten Augen Carstens sah. Er lachte. Er lachte Ray aus. "Na?... willst du aufgeben?" fragte Carsten höhnisch. Ray war zu verwirrt als das er ihm hätte antworten können. Und so übernahm Carsten wieder das Wort: "Es wäre besser für dich! ... denn ich bin unbesiegbar! ... Wie du siehst schaffe ich dich sogar ohne Bit Beast!" Er musste noch lauter lachen. Ray wusste nicht mehr weiter. Er sah ihn einfach nur an und sah Carsten dabei eigentlich gar nicht, sondern Kai. Er wollte Kai nicht bekämpfen! Er wollte Carsten besiegen! Verdammt was sollte er denn nur tun? "Los jetzt! Nutze die Chance!" rief plötzlich eine Stimme hinter ihm und riss ihn aus seinen Gedanken. Ray drehte sich um und sah Tyson, der nur wenige Meter von ihm entfernt war an. "Chance?" fragte er Tyson verwirrt. "Die Chance ihn anzugreifen! Na los doch!" erwiderte Tyson nun etwas leiser, damit Carsten nichts hörte. Er sah wieder rüber zu Carsten, der immer noch lachte. Und dann begriff er... solange wie sein Gegner abgelenkt war konnte er sein Blade angreifen. "Los Drigger!" zischte er leise seinem Blade zu, sodass Carsten nichts davon mitbekam. Leise wie es eben die Art einer Katze ist schlich Drigger auf das gegnerische Blade zu. Doch Carsten hatte inzwischen bemerkt was im Ring ablief und aufgehört zu lachen. Seine verärgerten Blicke folgten der sich anschleichenden Großkatze. "Los Black Dranzer!" rief er laut, im gleichen Moment wie Ray Drigger die "Tiger Claw Attack!" befahl. Das schwarze Blade leuchtete auf und ließ gerade einen mächtigen Phönix erscheinen, als Drigger angriff. Funken sprühten in alle Richtungen. Und ein kurzer, aber dafür greller Lichtblitz erhellte die Halle für eine Weile gefolgt von einem kräftigen Windstoß wobei viel Staub aufgewirbelt wurde. Stille trat ein. Man hörte nur noch ein Blade kreiseln. Angestrengt versuchten sie alle durch den Staub die Blades zu erkennen. In der Stille hörte Ray sein Herz laut klopfen. Bitte! Bitte, lass das kreiselnde Blade meines sein! Er drückte seine Hände so fest, dass es weh tat. ***** Kai hatte sich schnell vom Anblick Carstens erholt und sich wütend wieder an die Arbeit gemacht. Wie konnte Carsten es nur wagen ihn zu imitieren? Wer war er überhaupt, dass er ihm so ähnlich sah? Er hörte Carsten lachen. Höhnisch lachen. Erst als Ray zum Angriff und Carsten sein Bit Beast rief schaute Kai wieder zu ihnen rüber. Plötzlich leuchtete der Bildschirm hell auf und in der Arena wurde es ganz still. Den Geräuschen nach zu urteilen stand der Sieger bereits fest. Nur wer es war konnte man nicht erkennen, der Staub war zu dicht. Eine ganze Weile starrte er gebannt auf den Monitor. ***** Der Staub legte sich langsam. Plötzlich explodierte die Menge auf den Tribünen. Jubelrufe dröhnten durch die Halle. Und aus den Lautsprechern drang die Stimme des Moderators: "Carstens Blade liegt außerhalb des Rings, nur noch Rays Blade kreiselt in der Mitte. Damit ist Ray der Sieger, der ersten Runde!" Erleichterung machte sich in Ray breit. Seine Finger entspannten sich wieder. Er zitterte. Jetzt musste er nur noch einmal gewinnen und alles war vorbei. Langsam ging er auf die Bank zu, wo ihn auch schon die anderen freudestrahlend erwarteten. "Gut gemacht, Ray!" Tyson klopfte ihm auf die Schulter. "So gut gekämpft hast du noch nie!" grinste ihn Max breit an. "Jetzt musst du nur noch eine Runde für dich entscheiden!" rief Kenny glücklich. Ray schaute zu Carsten hinüber. Er stand lässig mit vor der Brust verschränkten Armen da und erwiderte Rays Blicke. Carstens Augen schienen Ray zu sagen: "Das war erst die erste Runde. Und die zweite folgt sogleich." ***** Kai atmete erleichtert auf, als er Rays Blade im Ring kreiseln sah. Vielleicht brauchte Ray ja überhaupt keine Hilfe? Trotzdem sicher ist sicher. Kai tippte weiterhin auf die Tastatur. Nur wenn Ray die nächste Runde verliert würde er eingreifen. ***** "Seid ihr wieder bereit?" erklang es aus den Lautsprechern. Ray und Carsten zuckten mit den Köpfen und stellten sich in Startposition. "3..." Ray und Carsten sahen sich entschlossen an. "2..." Plötzlich fängt Carsten an heimtückisch zu grinsen. Ray ist verwirrt. "1..." Dieses Funkeln in Carstens Augen, das Ray bereits ganz am Anfang bemerkt hatte wurde stärker... greller... es tat in Rays Augen weh... Schmerzen durchfuhren ihn... unvorstellbare Schmerzen. "Let it rip!" Trotzdem ließ er sich auf den Kampf ein und schickte Drigger in den Ring. Ray unterbrach den Augenkontakt, doch die Schmerzen ließen nicht nach. Die beiden Blades schossen am Rand entlang. Carsten stand da und grinste siegessicher. Rays Augen schlossen sich und tränten. Die Schmerzen ließen ihn schwer atmen. Verdammt, was konnte er nur tun? Wieso bekam er plötzlich so unglaublich große Schmerzen? Das konnte doch nicht Carstens Blick gewesen sein. Nein, so etwas ist unmöglich! Blicke können nicht solche Schmerzen erzeugen! Oder doch? Ray begann langsam auf die Knie zu sinken und sich die Hände vor den Bauch zu halten. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und Carstens Grinsen immer breiter. Vor Rays geistigem Auge erschienen wieder diese Augen. Kalt, durchdringend, stechend und erbarmungslos starrten sie ihn an, aus einem Gesicht, das ihm doch so vertraut war. "Kai! Kai, wie kannst du mir das nur antun? Ich dachte wir wären Freunde geworden? Oder hast du mich nur benutzt?" flüsterte Ray leise zu seinen Knien. Seine Freunde wollten ihm helfen, doch sie wurden von den Wächtern aufgehalten, das Spiel dürfe nicht gestört werden, er würde das schon durchhalten. Doch Ray bemerkte das alles nicht. Tränen liefen über seine Wangen und tropften auf die Hose. Sein Kopf würde gleich zerbersten. Er durfte jetzt nicht aufgeben. "Dri..." seine Stimme brach ab. Er konnte nicht mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Ray hörte nicht den Lärm den die Menschenmenge um ihn herum machte. Er wollte nur, dass diese Schmerzen aufhören. Egal wie! Nur aufhören! Eine leise Stimme drang ihm plötzlich ins Bewusstsein. "Na Ray?" fragte sie sanft "Was willst du jetzt tun?" das war Carstens Stimme. Oder doch Kais? Sie verschwamm so komisch, dass er sie nicht mehr auseinander halten konnte. "Du kannst nichts mehr tun, Ray... Du bist erledigt...am Ende!" lachte die Stimme höhnisch leise. "Verdammt, lass das Kai!" schrie Ray plötzlich laut heraus. ***** Kai glaubte nicht was er da gerade sah und hörte. Ray kniete da, vor Schmerzen gekrümmt und glaubte offenbar, dass er derjenige sei, der ihm diese Schmerzen verpasste. Wie konnte Ray das nur glauben? ***** "Wieso nur?" Ray lag nun auf der Seite und winselte nur noch. "Wieso nur, Kai?" Doch plötzlich milderten sich die Schmerzen. Das Stechen ließ nach und sein Kopf entschied sich dafür nicht zu zerbersten. Rays Körper entspannte sich wieder. Immer noch schwer atmend ließen sich sogar seine Augen langsam öffnen. Durch einen roten Schleier konnte er ein helles Blade erkennen. Vor ihm lag sein Blade. Er hatte verloren. "Ray?!" flüsterte ihm plötzlich wer verängstigt ins Ohr, doch er fühlte sich zu schwach um die Person anzusehen. "Was ist mit ihm, Chef?" erklang eine zweite besorgte Stimme. "Ich weiß es nicht, Max. Wir müssen ihn hier erst ein Mal heraustragen... Los helft mir." Ray spürte wie er auf eine Trage gehievt wurde und er spürte den angenehmen Luftzug beim Tragen. Doch sehen konnte er nichts. "Tyson, hol warmes Wasser und ein Tuch!" hörte er wieder Kennys Stimme sagen. Eilige Schritte entfernten sich und kamen nach kurzer Zeit wieder. "Ray, kannst du mich hören?" fragte Max leise. Ray öffnete leicht den Mund doch er bekam keinen Ton heraus. Ein feuchtes Tuch berührte nun seine Stirn. Es war angenehm und erholsam. "Das sieht ja aus als würde er aus den Augen bluten." meinte Tyson entsetzt. "Ich werde Mum holen." rief Max und lief raus. "Was ist eigentlich gerade passiert?" fragte Tyson. "Tja, das wüsste ich auch gerne. Dizzy, hast du das Spiel aufgezeichnet?" "Aber sicher doch, Chef" Dizzy spielte den Kampf noch einmal au ihrem Monitor ab, allerdings ohne Ton, sodass Ray nichts mit bekam. "Von Anfang an scheint mit Ray etwas nicht zu stimmen..." kommentierte Tyson "...und jetzt zuckt er zusammen..." Tyson verstummte. Eine Weile wurde nichts gesagt und schließlich meinte Kenny: "Die müssen Ray verhext haben. Anders kann ich mir das gar nicht vorstellen. Denn Ray hat nicht einmal mehr versucht Carstens Blade anzugreifen. Sie sind die ganze Zeit lang nur am Rand entlang gekreiselt ohne das etwas passiert ist. Der eigentliche Kampf fand in Ray statt. Und erst als Carsten Ray aus dem Ring geschubst hat schien Ray sich wieder zu beruhigen." Ray fühlte sich so machtlos. Er hatte sich tatsächlich einfach nur aus dem Ring schubsen lassen. Ohne sich zu wehren. Er würde nie die letzte Runde bestehen. Er wollte nicht noch einmal gegen Carsten antreten... nicht noch einmal gegen Kai! Wieder stieg im Wasser in die Augen und lief an seinen Wangen herunter. Kenny wischte sie behutsam weg. Plötzlich traten Max und Judy, Maxs Mutter ein. Ray spürte wie sich jemand über ihn beugte und ihm in die Augen sah. Es war ein unangenehmes Gefühl so betrachtet zu werden, während man leise weinte. "Bleib jetzt ganz ruhig, Ray!" sagte Judy sanft und tröpfelte ihm etwas in die Augen. Langsam verschwand der rote Schleier und er konnte wieder etwas mehr sehen. "Ray!" entfuhr es seinen Teamkollegen vor Erleichterung. Ray setzte sich langsam auf. Es drehte sich zwar alles noch etwas und seine Gliedmaßen schmerzten noch ein wenig, aber ansonsten schien wieder alles in Ordnung zu sein. "Was ist das für ein Mittel?" fragte Kenny und deutete auf die Flasche mit der Flüssigkeit. "Das ist eine neu entwickelte Medizin. Sie stoppt den Blutfluss und leitet unverzüglich Heilungsprozesse ein. Das Zeug ist eigentlich für Bluter vorgesehen gewesen, doch bei gesunden Menschen funktioniert es auch." antwortete Judy. Ray hörte ihr nicht wirklich zu. Er dachte immer noch an vorhin. Carsten sah Kai zwar ziemlich ähnlich, aber er war nicht Kai. Warum hatte er ihn denn dann die ganze Zeit über im Kopf und nicht Carsten? Kai, wo war ist jetzt nur? "Bitte, hilf mir, Kai! Bitte hilf mir!" murmelte Ray. "Was?" fragte Kenny, der immer noch neben ihm saß. "Nichts." meinte Ray zu ihm und stand auf. Er hatte neuen Mut geschöpft und war nun wieder fest entschlossen die letzte Runde gegen Carsten zu bestehen. Er fühlte sich zwar noch nicht wieder richtig fit, doch er musste den letzten Kampf gewinnen. Niemand hielt ihn auf als er langsam wieder zur Tür, die in die Arena führte ging. "Sei vorsichtig!" murmelte Judy ihm noch hinter her. ***** Wenn Ray nun tatsächlich davon überzeugt war, dass er, Kai sein Gegner war würde er ihm nicht mehr helfen können, dachte Kai angestrengt nach. Kai sah auf den Bildschirm. Carsten stand bereits wieder am Ring und wartete. ***** Als Ray wieder in die Arena trat empfingen ihn Jubelrufe. Ray blieb stehen und atmete die schwere, fast schwüle Luft ein. Plötzlich bemerkte er neben sich eine schwarz gekleidete Person. Er drehte sich zu ihr um und erkannte die Frau mit dem Paketchen. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und legte beide Hände auf seine Schultern. Sie sah ihm tief in die Augen. Ihre Blicke waren beruhigend und warm. "Ray, vergiss nicht, dass das da..." sie ruckte mit dem Kopf in Richtung Ring "...Carsten ist und nicht Kai! Auch wenn sie sich noch so ähnlich sind. Du darfst dich nicht vom Aussehen und Verhalten täuschen lassen! Hör auf dein Herz, Ray! Es wird dir schon die richtigen Tipps geben!" sie zwinkerte. In ihren braunen Augen begann es schelmisch zu funkeln. Ray musste lächeln und nickte: "Danke!" Dann ging er auf den Ring zu, bevor er die erste Stufe betrat drehte er sich noch einmal um. Sie war weg. Er fühlte, dass das was sie ihm gerade sagte mehr war als nur Hoffnungsmache. Sie schien ihm einen wichtigen Tipp gegeben zu haben... ***** An wen erinnerte ihn bloß diese Frau, mit der Ray gerade gesprochen hatte, fragte sich Kai. Doch als er Rays Gesicht sah war er überrascht. Nach dem Kampf vorhin hatte er einen stark angeschlagenen und nervösen Ray erwartet. Aber dieser Ray war nicht nervös. Zwar leicht angeschlagen, aber sehr ruhig. Er lächelte seinen Gegner selbstsicher an. Und sagte dann laut: "Diese Runde wird an mich gehen!" Woher hatte Ray nur nun wieder diesen Mut geschöpft? Plötzlich sah Ray genau in die Kamera. Kai konnte etwas in seiner Mimik erkennen, das ihm zu sagen schien: "Mach weiter!" Und genau das tat er dann auch. Die Person hinter ihm auf der Wendeltreppe lächelte wieder als sie sah wie auf Kais Befehl sich der Boden öffnete und zwei große Röhren aus Glas herauf fuhren. Kai ging nun auf eine der Röhren zu und öffnete eine Tür, durch die man ins innere gelangte. Dort legte er sein Blade auf den Boden und verschloss die Tür von außen wieder. Dann ging er auf die andere Röhre zu und trat mit heftig klopfendem Herzen selbst ein und verschloss sie von innen. ***** "So... und nun fängt die alles entscheidende dritte Runde an." Dröhnte es aus den Lautsprechern, der Biovolt Arena "Ray scheint sich wieder gut erholt zu haben, nach dieser für ihn schweren zweiten Runde. Hoffen wir für ihn, dass das nicht noch einmal passiert. Aber nun genug der vielen Worte...alle bereit?" Ray und Carsten sahen sich grimmig an und nickten. "3..." In Carstens Augen begann wieder dieses Funkeln. "2..." Doch dieses Mal schien es Ray nichts auszumachen. Er spürte immer noch die warmen, braunen Augen in sich. "1..." "Das wirkt bei mir nicht mehr" murmelte Ray. "... Let it rip!" Die beiden Blades flogen in den Ring und umkreisten sich wie zwei wilde Tiere. Dann attackierten sie sich gegenseitig heftig. Carsten merkte sehr schnell, dass sein Kontrahent ihm momentan ebenbürtig war. "Glaubst du so zu gewinnen?" rief er zu Ray herüber. "Glaubst du so zu gewinnen?" entgegnete dieser. Carsten wurde sauer: "Los Black Dranzer!" Das schwarze Blade leuchtete auf. Ein großer schwarzer Phönix entstieg ihm kreischend und spannte seine Flügel aus. "Drigger!" Das andere Blade leuchtete nun auch auf. Drigger ging drohend in Abwehrposition. "Los Black Dranzer! Mach ihn fertig!" rief Carsten. Black Dranzer schoss auf Drigger zu. "Duck dich!" rief Ray. Drigger wich Black Dranzer geschickt aus, als Black Dranzer auch schon zum zweiten Mal ausholte und mit seinem Schnabel nach Drigger schnappte. Drigger brüllte auf. Black Dranzer hatte seine Schulter getroffen. Ray lief ein kalter Schauer über den Rücken. Verdammt er musste aufpassen. Er war gerade noch mal davon gekommen. Hätte Black Dranzer fester zugebissen, wäre er jetzt raus aus dem Rennen. "Kannst du noch? Oder sollen wir aufhören?" fragte Carsten höhnisch. "Los Drigger! Tiger Claw Attack!" befahl Ray. Drigger schoss nun Zähne fletschend auf Black Dranzer zu und holte mit seinen riesen Pranken weit aus. ***** Währenddessen trat eine weitere schwarz gekleidete Person in die Arena. Sie ging zu der Frau und stellte sich wortlos neben sie. ***** Black Dranzer flog hoch, sodass Drigger ihn verfehlte und stattdessen unter ihm hindurch rutschte. Black Dranzer nutzte diesen Augenblick und stürzte sich auf die Raubkatze. Black Dranzers Krallen bohrten sich tief in Driggers Rücken. "Neeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnn!!!!!!!" schrie Ray. Drigger brüllte auf und verstummte dann ganz. Stille trat ein. Kleine Lichtfunken glühten auf. Die Funken stoben auseinander und schwebten in alle Richtungen weg. Nur noch Black Dranzer war im Ring. Rays Blade kam ins Trudeln. Leere breitete sich in Ray aus. Er spürte nichts mehr. Bis urplötzlich ein einziges Gefühl von tief in ihm drin aufloderte und hochschoss: ,Hass' "Das wirst du büßen!" schrie der Schwarzhaarige. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Und? Wie hats euch gefallen? Kapitel 5: Feuriges Eis Kapitel 6: Feuriges Eis ----------------------- Ray sah zu seinem Gegner rüber, der bei Rays Ausbruch leicht zusammen gezuckt war. In der gesamten Halle herrschte Schweigen. Tyson, Max, Kenny und Dizzy waren sprachlos. So wütend hatten sie Ray noch nie erlebt. Er stand da, schwer atmend, seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Augen glühten vor Zorn. Nach ein paar Minuten fing sich Carsten wieder und meinte dann gelassen: "Tja, wenn dein Bit Beast jetzt sowieso weg ist kannst du ja aufgeben." Vom Schwarzhaarigen kam keine Reaktion. Carsten grinste: "Ja Ray, ich habe gewonnen. Und du hast verloren... Ja, ich bin der Welt Meister!" den letzten Satz schrie er fast und lachte dann höhnisch. "Noch bin ich im Rennen." mahnte Ray leise, aber bestimmt. "Was willst du denn noch tun? Mich mit deinem niedlichen kleinen Brummkreisel rausschubsen?" lachte Carsten. Ray blieb ruhig. Er wusste, dass er eigentlich nichts mehr tun konnte, aber kampflos aufgeben wollte er nicht. Er sich bis zum Schluss wehren. Ja, das würde er... ***** "Die Zeit ist gekommen!" sagte Kai laut zu sich selbst und tat den letzten Schritt. Vor ihm an der Röhrenwand waren ein paar Knöpfe montiert. Er drückte kurz auf den größte von ihnen und schloss dann die Augen. Hoffentlich klappt alles, betete er bevor ihn eine seltsame Kraft durchströmte. ***** Rays Blade wich Carstens Blade immer wieder aus. Der Chinese wusste, dass er das nicht mehr lange durchhalten würde. Carsten lachte nur: "Wie lange willst du dein Ende denn noch hinauszögern? Hast du immer noch nicht genug, Rapunzelchen?" Carstens Lachen dröhnte laut in Rays Ohren. Wie ein Vulkan sammelte Ray in sich die Wut. "Sag noch ein Mal Rapunzelchen und du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein!" zischte er leise, doch Carsten hatte es gehört und flüsterte genauso leise zurück: "Rapunzelchen!" er grinste Ray hämisch an und lachte laut auf als Ray nichts weiter unternahm. Ray wusste, dass er alleine praktisch hilflos war. Er wünschte sich Hilfe von seinen Freunden, die allerdings waren selbst auch ratlos und hofften auf ein Wunder. "Na los Black Dranzer! Spiel noch ein bisschen mit ihm und mach ihn dann fertig!" meinte Carsten mit einer gutmütigen Stimme. In Rays Augenwinkeln sammelte sich Wasser als er sah wie sein Blade von der einen Ecke in die andere gekickt wurde. Plötzlich dachte er an die Gründung des Blade Breaker Teams, an ihre ersten gemeinsamen Siege und wie viel Spaß sie dabei hatten. An ihr gemeinsames hartes Training. An die unterschiedlichsten Aktionen, bei denen sie immer zusammen waren. Immer waren sie zusammen durch Dick und Dünn gegangen. Sie hatten zusammengehalten, sogar Kai war immer irgendwie mit dabei gewesen und hatte ihnen auf die unterschiedlichste Art und Weise geholfen. Ja, sie waren immer zusammen. Warum musste er sich dann gerade jetzt so einsam fühlen? So im Stich gelassen? Wo waren seine Freunde nur? Er senkte seinen Kopf. "Helft mir! Bitte helft mir!" flüsterte er verzweifelt. Die dünnen Stimmen seiner Freunde tief in ihm drin riefen ihm zu, er solle jetzt nicht aufgeben, er werde das schon schaffen, schließlich sei er ja einer der Besten. Ray war verzweifelt. "Tut mir Leid, dass ich euch enttäuschen werde." flüsterte er mit erstickter Stimme zurück. Tränen tropften auf den Boden. Er wünschte sich nun alleine zu sein und nicht hier in der Arena zu stehen, wo ihn Tausende teils mitleidig teils hämisch ansahen. Er wünschte sich weit, weit weg. Der Einzige, der ihm jetzt hätte Gesellschaft leisten können, wäre Kai gewesen. Kai hätte sich einfach still neben ihn gesetzt und ihn weinen lassen. So wie er es schon einmal getan hatte. Damals saßen sie nebeneinander auf einer Parkbank. Er hatte den Kopf auf die Hände gestützt und leise geweint. Den Grund für seine Tränen damals wusste er bereits gar nicht mehr, aber Kai hatte sich einfach so neben ihn gesetzt. Die Arme vor der Brust verschränkt und die Beine übereinander geschlagen. Ray fühlte sich in seiner Gegenwart so geborgen. Ja, er wollte, dass jetzt Kai neben ihm stünde. Plötzlich umstrich Ray ein angenehm warmer Windzug und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. Erst jetzt bemerkte er, dass es um ihn herum totenstill und dunkel geworden war. Nur ein blauroter Schimmer erhellte die Halle etwas. Er schaute verwundert auf. Vor ihm auf der anderen Seite des Rings stand Carsten mit weit aufgerissenem Mund und Augen. Er sah total konfus aus. Über ihm schwebte sein Bit Beast Black Dranzer und wartete in Abwehrhaltung auf den nächsten Befehl. Die Blicke aller hier in der Arena richteten sich auf einen Punkt ein paar Meter über Ray, von dem auch das Licht auszugehen schien. Ray drehte langsam seinen Kopf und erblickte einen riesigen Phönix, der auf dem Dach der Bank saß und ruhig wartete. Dieser Phönix sah Dranzer sehr ähnlich. Nur sein Schweif war etwas kürzer und sein Hinterkopfgefieder sah etwas wilder und ein wenig länger aus, außerdem war es silbrig. Der Rest an ihm war blau. Seine Augen waren sehr groß und stechend. Ray klappte die Kinnlade herunter. Der Phönix sah ihn an. Ray wusste nicht wieso er das plötzlich fragte, aber irgendetwas in ihm wusste wie der Phönix auf diese Frage reagieren würde: "Drakan?" der Phönix zuckte fast unmerklich mit dem Kopf "Wirst du mir helfen?" wieder ein Zucken. Ray zitterten die Beine. Er fühlte sich plötzlich so stark mit diesem Phönix verbunden als wenn sie schon immer ein Team gewesen wären. Der Chinese drehte sich zu seinem Gegner um und sah ihn lächelnd an. "Darf ich vorstellen? ... das da..." Ray deutete auf den blausilbernen Phönix "...ist Drakan. Mein Partner." Carsten schien sich so langsam von seinem Schock erholt zu haben und blickte nun wieder herablassend auf Ray und Drakan: "Nun gut, von mir aus kannst du mit ihm kämpfen. Aber das ist sowieso sinnlos, den Black Dranzer ist das stärkste Bit Beast überhaupt und wird Drakan auseinander nehmen." "Wir werden sehen..." erwiderte Ray gelassen. Drakan breitete die Flügel aus und flog in den Ring. Rays Blade trudelte nun nicht mehr umher, sondern festigte seinen Stand in der Mitte des Rings wieder und wurde immer schneller, je näher Drakan dem Blade kam. "Los Black Dranzer! Zeig ihm mal was ein richtiger Phönix ist!" rief Carsten. Black Dranzer schrie schrill und gefährlich auf. Er flog dann ein paar Meter hoch und stürzte sich mit ausgestreckten, scharfen Krallen auf Drakan herab. Dieser blieb ganz ruhig über seinem Blade schweben und beobachtete seinen Angreifer. Erst in allerletzter Sekunde wich Drakan gekonnt einige Zentimeter aus, sodass Black Dranzer mit voller Wucht auf den Boden aufschlug und vor Schmerz aufschrie. Drakan sah dem schwarzen Phönix gelassen zu wie er sich wieder aufrappelte und zurück zu seinem Herrchen flog. Carsten war wütend. Er kochte geradezu vor Zorn und forderte Black Dranzer wieder zum Angriff auf. Etwas schwerfälliger als beim ersten Mal erhob sich Black Dranzer wieder. Mit einem lauten Schrei stürzte er sich auf Drakan, dieses Mal war er auf ein Ausweichmanöver vorbereitet. Doch Drakan dachte gar nicht daran wieder auszuweichen. Er schnappte mit seinem Schnabel nach den weichen Stellen Black Dranzers und traf seinen Hals. Black Dranzer schrie auf, machte eine ruckartige, schnelle Bewegung und konnte sich so gerade noch von Drakan befreien. Black Dranzer stolperte ein paar Meter zurück, griff dann aber ohne einen Befehl abzuwarten sofort vom Boden aus an und zielte mit seinem Schnabel auf Drakans Bauch. Dieser jedoch flog hoch und ließ Black Dranzer in den Rand knallen. Ray sah ihre Chance: "Los Drakan! Greif an!" Drakan gehorchte. Seine Augen glühten auf. Er stürzter sich hinab. Um ihn herum bildeten sich orangerote Feuerzungen. Als Drakan dann mit Wucht auf den am Boden liegenden Black Dranzer traf leuchtete der blausilberne Phönix eisblau und feuerrot auf. Black Dranzer kreischte verzweifelt und schlug mit den Flügeln um sich, bis er sich aus dem Griff Drakans befreit hatte und zu seiner Ausgangsposition zurückhüpfte. Drakan jedoch saß wieder ruhig am Rand und wartete. Die Feuerzungen waren wieder verschwunden. "Was hast du gemacht?" schrie plötzlich Carsten empört auf. Ray, der bis dahin Drakan bewundernd angesehen hatte schaute nun zu Carsten und seinem Bit Beast herüber. ***** Tyson, Max und Kenny kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Zuerst verlor Ray Drigger, der Kampf schien entschieden, doch dann tauchte plötzlich dieser wundersame Phönix auf und nahm Driggers Platz ohne zu zögern ein und Ray nahm ihn sofort auf. Aber nun legte Drakan auch noch solch einen umwerfenden Kampf hin, dass es einem schlicht weg die Sprache verschlug. Black Dranzer flog knapp über seinem Blade und hatte sichtlich Schwierigkeiten die Balance zu halten. An seinen Füßen und auf dem Rücken glitzerte Eis und seine Flügelspitzen waren leicht verkokelt. Offenbar konnte Drakan das Unmögliche möglich machen, er konnte mit Eis und Feuer jonglieren. ~~~~~Fortsetzung folgt~~~~~ Tja, ganz allmählich nähere ich mich dem Grund für den Titel dieser Fanfic... Ich hoffe wieder auf Kommis! Kapitel 6: Haufenweise Wendepunkte Kapitel 7: Haufenweise Wendepunkte ---------------------------------- Die beiden schwarz gekleideten Personen hinten in der Arena lächelten zufrieden, seitdem der Phönix aufgetaucht war und seine Stärke gezeigt hatte. "Sie erfüllen ganz unsere Erwartungen." sagte die Frau. "Ja..." erklang eine männliche Stimme neben ihr "... aber..." "Du glaubst, dass sie noch ein Ass im Ärmel haben?" fragte die Frau. "Wir dürfen Voltaire nicht unterschätzen!" ***** "Wow" entfuhr es Ray als er Black Dranzer sah. Wie nur konnte Drakan so etwas bewerkstelligen? Ray sah Drakan an. Wieso kam er gerade zu ihm? Wieso hatte er die ganze Zeit das Gefühl, dass er Drakan kannte? Wieso... Ray wurde je aus seinen Gedanken gerufen. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich so leicht geschlagen gebe?" schrie Carsten rüber. Ray antwortete nicht. Carstens Gesicht verriet Besorgnis erregendes. "Na los Black Dranzer!" rief er seinem Bit Beast zu "Regenerier dich!" Black Dranzers Schrei ließ die Arena erzittern. Er breitete seine Flügel aus und streckte seinen ganzen Körper. Die verbrannten Federn verlor er und das Eis splitterte ab. Eine Art schwarzes Feuer schien von ihm auszugehen. Das Blade im Ring fand das Gleichgewicht wieder und schlingerte nun nicht mehr ziellos durch die Gegend. Black Dranzer war wieder topfit. Carsten war zufrieden und grinste Ray siegessicher an. "Na? Noch irgendeinen letzten Wunsch?" fragte er. Ray blickte zu Drakan herüber. Ihn schien das alles hier nicht sonderlich beeindruckt zu haben, er saß so ruhig wie eh und je da. Wenn Black Dranzer sich aber immer wieder so regenerieren konnte während eines Kampfes, was nutzten denn dann ihre besten Angriffe? Ray war verunsichert. Carsten registrierte diese Unsicherheit schnell. "Was ist denn, Rapunzelchen?" fragte er gespielt mitleidig "Gehen uns die Ideen aus? Oder traust du dich einfach nicht mich anzugreifen?" Rays Blick verfinsterte sich. Sein Blut kochte. "Black Dranzer! ... Zeig ihnen den Letzten Schrei!" befahl Carsten nun mit ruhiger Stimme seinem Bit Beast. Ray hörte ein Rascheln von Federn neben sich. Drakan schaute dem schwarzen Phönix unsicher hinterher. "Drakan?" fragte Ray ruhig und schaute ihm in die großen Augen. "Mein lieber Ray Kon!..." begann Carsten von der gegenüberliegenden Seite ganz gelassen zu erklären "... was du hier gleich siehst wird wohl über deinen kleinen Verstand gehen, aber pass trotzdem gut auf, wie Drakan gleich jämmerlich untergeht! Der Letzte Schrei ist nämlich eine Attacke, die normale Menschen nicht wahrnehmen können..." Black Dranzer blieb knapp unter der Dachkuppel schweben und öffnete den Schnabel weit. Seine Augen schloss er. Seine Brust erzitterte als wenn er starke Schmerzen hätte. "... nur Bit Beasts nehmen ihn war und müssen leiden..." Drakan zuckte plötzlich zusammen. Er zog seinen Kopf ein und kniff seine Augen zusammen. Mit den Flügeln versuchte er seinen Kopf zu bedecken. Drakan zitterte und fing plötzlich an leicht zu schwanken. Doch er machte keinen Mucks, sondern litt stumm wie ein Fisch. "... sehr leiden..." Drakan konnte nicht länger stehen und ging in die Hocke, sodass er nun fast lag. Carstens Stimme wurde immer leiser und fieser: "... bevor sie sterben!" Beim letzten Wort blieb ein dicker Kloß in Rays Hals stecken. Sterben? Nein! Nicht noch ein Bit Beast sollte wegen ihm und dieser verdammten Weltmeisterschaft untergehen. Tränen stiegen ihm in die Augen. Drakan kippte leicht zur Seite. "Hör endlich auf!" schrie Ray seinen erbarmungslosen Kotrahenten an. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er da und sah zu wie es mit Drakan ganz langsam zu Ende ging. Der Chinese konnte es nicht fassen. Wie konnte man denn nur bei so etwas einfach daneben stehen und zu gucken? "Drakan!" rief Ray verzweifelt. Das Gefieder des großen blausilbernen Phönix schien sich zu entfärben. Sein Widerstand wurde schwächer. Ray zitterte heftig. Plötzlich wendete der Phönix den Kopf zu ihm herum und öffnete ein Auge halb. Das starke Leuchten war verschwunden. Ray blickte nun in ein nach Hilfe suchendes braunes Auge. Leise tropften Tränen an den Wangen herunter. Langsam streckte Ray die Hand nach ihm aus. Drakans Augen schienen sich mit Hoffnung zu füllen. Ray strich dem Phönix die Tränen weg und fuhr dann mit den Fingern durchs Gefieder. Drakan entspannte sich. Urplötzlich hörte er auf zu zittern, sammelte sich und hob den Kopf. Black Dranzer schwebte nun wieder über seinem grinsenden Herrchen. "Noch immer nicht genug?" fragte dieser. "Das wirst du büßen!" zischte der Schwarzhaarige ihm rüber. Doch bevor Carsten darauf antworten konnte schrie Black Dranzer auch schon erbärmlich auf. Drakan hatte sich auf ihn gestürzt und biss ihm in den Hals. Seine Krallen bohrten sich in Black Dranzers Brust, dieser schlug nur wild mit den Flügeln um sich. Plötzlich schaffte es Black Dranzer sich von Drakan los zu reißen. "Jetzt reicht es aber wirklich! Black Dranzer, Elektroschock!" befahl Carsten. Plötzlich leuchteten mehrere Blitze auf und schossen auf Drakan zu. Der blausilberne Phönix kreischte schmerzlich auf und blieb für kurze Zeit unbeweglich in der Luft. Die ganze Attacke hatte nur einen Sekundenbruchteil gedauert, aber für Drakan, Ray und die anderen schien das eine Ewigkeit gewesen zu sein. Drakan schwankte leicht und verdrehte die Augen etwas. ***** "Als hätten wir es nicht gewusst! Die Elektroschock Attacke deutet voll und ganz auf seine Künstlichkeit hin!" zischte der schwarze Gekleidete hinten in der Arena der Frau zu. Diese jedoch nickte nur stumm. ***** "Drakan!" rief Ray fassungslos. Black Dranzer zögerte nicht, flog hoch und stürzte sich dann mit ausgestreckten Krallen auf Drakan. Drakans rechter Flügel klappte ein als Black Dranzer ihn traf. Black Dranzer konnte sich allerdings nicht auf dem vor Schmerz schreienden Drakan halten und flog auf seine Ausgangsposition zurück. Drakan musste sich auf den Rand setzten, da der Flügel sich nicht mehr bewegen ließ. Doch was war das? Ray traute seinen Augen nicht. ***** "Das ist Blut!" kreischte Kenny. "Aber das ist doch unmöglich!" kommentierte Max. "Wieso sollte das unmöglich sein?" fragte Tyson verwirrt "Wenn dich jemand aufschlitzt blutest du doch auch, oder?" "Nein, Tyson! Bit Beasts sind nur Geist und Energie! Mit anderen Worten: Körperlos! Das heißt, dass sie auch kein Blut haben!" antwortete Dizzy. Tyson schaute verdutzt den Laptop an. "Und wie erklärst du dir dann das?" Tyson deutete auf Drakan, doch Dizzy gab nur zögerlich eine Antwort: "...Ich habe da so eine Vermutung..." Kenny und Max drehten sich zu ihnen um. "Raus mit der Sprache! Was für eine Vermutung?" sagte Max. ***** Drakan keuchte schwer und ließ den Kopf hängen. Ray fühlte, dass sein Phönix nicht mehr länger standhalten konnte. War das tatsächlich das Ende der Weltmeisterschaft? "Los Black Dranzer! Greif noch einmal an! Dann sind wir hier fertig" befahl Carsten. Black Dranzer breitete wieder die Schwingen aus, doch plötzlich hielt er inne und kreischte mit schmerzverzerrter Miene auf. "Was ist denn?" schrie Carsten leicht verängstigt sein Bit Beast an. Plötzlich bemerkte Ray am Rande des Rings ein großes schwarzes, geflügeltes und gehörntes Pferd. Es stand ganz ruhig da. Sein gewundenes Horn leuchtete etwas. Die Flügel standen leicht vom Körper ab. Ray war so fasziniert von der Gestalt, dass er erst jetzt bemerkte, dass ihn dieses Pferd schon die ganze Zeit beobachtete hatte. Es sah den Chinesen fast sehnsüchtig an, blieb jedoch auf seiner Seite des Rings. Ein Knurren ließ Rays Gedanken wieder zurück zum Kampf schweifen. Drakan stand wieder in Angriffsposition da und funkelte seinen Gegner wütend an. ~~~~~Fortsetzung folgt~~~~~ Mhm... ich weiß, so langsam geht's ganz mit mir durch...*g*... Aber einen Trost habe ich bereits für euch: Im nächsten Kapitel geht die Weltmeisterschaft zu Ende... Kapitel 7: Elements Blader Kapitel 8: Elements Blader -------------------------- Halli Hallo Da bin ich wieder, frisch ,erholt' von der Klassenfahrt! Und natürlich werde ich nachher wieder an einer spannenden Stelle aufhören *eg* Aber lest besser selbst... Auf Rays Befehl hin stieg Drakan empor. "Drakan, Feather Sword!" rief Ray entschlossen nach oben. Drakan holte mit seinen Schwingen weit aus und ließ sie dann rasend schnell wieder fast zusammenklatschen. Dabei lösten sich ein paar Federn und schossen auf Black Dranzer zu. Der schwarze Phönix schrie auf als ihn die Federn trafen. Dann schüttelte er den Kopf und fiel. Stille trat ein. Carstens Blade drehte sich urplötzlich nicht mehr. Black Dranzer verzog sich wieder dort hinein. Wie in Zeitlupe kippte das schwarze Blade um und der Bit Chip auf der Oberseite hörte auf zu leuchten. Plötzlich schien die Arena zu explodieren. Jubelrufe, Freudenschreie und Lobgesänge erfüllten die Luft. "Unsere neuesten Weltmeister sind die Blade Breakers!" dröhnte es aus den Lautsprechern. Doch Ray hörte es fast gar nicht mehr, denn Tyson, Max und Kenny hatten ihn bereits unter sich begraben und beglückwünschten ihn mit Freudentränen in den Augen. Ray war einfach nur froh, dass dieser starke Druck, der die ganze Zeit lang auf ihm lag nun endlich wich. Sein Körper entspannte sich. Vor seinen Augen verschwamm alles. Er schaute zur Arenadecke, die voll von Konfetti und Luftballons war. Vor seinem inneren Auge tauchten plötzlich Bilder auf. Driggers letzte Attacke... Drakans Erscheinen.... große, braune, wärmende Augen... Carstens fieses Grinsen... Black Dranzer in Eis mit verkokelten Federn...Kennys, Maxs und Tysons erwartungsvolle Gesichter... das schwarze Pferd... und die leuchtenden, roten Augen des Pferdes... Woher kam dieses Pferd eigentlich? Es war genauso wie Drakan urplötzlich aufgetaucht. War es auch da um ihm zu helfen? Ray öffnete die Augen wieder und lies seinen Blick suchend umher schweifen. Das schwarze Pferd mit den Flügeln und dem Horn war verschwunden. Stattdessen fand er Carsten, der mit vor der Brust verschränkten Armen ruhig auf seiner Seite stand und auf Rays Aufmerksamkeit wartete. "Das..." begann Carsten "... war nur ein Erprobungskämpfchen!" Rays Miene verfinsterte sich: "Was soll das den heißen?" fauchte er zurück. Carsten grinste hämisch. "Du hattest nur Glück! Irgendwann wird dich dein Glück auch verlassen und in diesem Augenblick werde ich da sein!" zischte er. Ray wusste nicht was er darauf antworten sollte. Max, Tyson und Kenny hatten von Ray abgelassen und sahen Carsten nun finster an. "Das war kein Glück! Das war reines Können! Du kannst nur nicht ertragen, dass wir besser sind als du und der Rest von euch!" schrei Tyson aufgebracht. Doch Carsten grinste nur und drehte sich um. "...auf bald..." murmelte er noch im hinausgehen. Ray sah ihm nach. Er war sich da nicht so sicher wie Tyson. Plötzlich packte Kenny ihn am Arm und zog in langsam nach unten zum Ausgang. Die Security hatte all Hände voll zu tun um die jubelnden Fans zurück zu halten. Nachdem sie die Tür zum Aufenthaltsraum passierten, blieben sie plötzlich stehen. Zwei schwarz gekleidete Personen versperrten ihnen den Weg. "Was wollen sie hier?" Tyson ging auf die Personen zu und baute sich vor ihnen auf. Die beiden jedoch regten sich nicht. Max legte den Kopf schief und kniff die Augen auf Schlitzbreitre zusammen. "Sind sie nicht die Frau, die uns das Paketchen gegeben hat?" fragte er. Die etwas kleinere Gestalt nickte: "Ja das bin ich!" Tyson sah den Blonden verwirrt an. "Sagen sie uns jetzt wie sie heißen?" fragte Max weiter. Die Frau schüttelte den Kopf: "Das ist momentan noch nicht möglich" Max wollte gerade den Mund öffnen um die nächste Frage zu stellen als sie plötzlich schnelle Schritte von mehreren Personen vernahmen. Die beiden Schwarzen wurden nervös. "Hört zu, Jungs!" begann die andere Person "Wir wissen, dass ihr viele Fragen habt. Und wir wollen euch auch so viele davon wie nur möglich beantworten. Das heißt wir ,müssen' sie euch beantworten, da wir euch brauchen! Solange Biovolt noch existiert ist niemand sicher!" er zog einen kleinen, gefalteten Zettel aus der Manteltasche und steckte ihn Max in die Tasche. "Lest ihn, wenn ihr allein seid! Bis hoffentlich bald!" Die beiden schwarzen Personen drehten sich um und liefen schnellen Schrittes auf die nächste Tür zu. Kaum waren die beiden weg als auch schon Mr Dickenson, Tysons Großvater und Vater und Maxs Eltern, sowie Emily auf sie zugelaufen kamen. ***** Gut eine Stunde später, nachdem alle Ray ausführlich gratuliert hatten, die White Tigers, Majestics und der Rest der All Stars stoßen auch noch zu ihnen, klinkten sich die Blade Breakers aus und verließen die Arena durch einen Seitenausgang. "Ich freu mich schon auf die Party!" grinste Tyson und lief den anderen vorweg. "Vielfraß" lachte Kenny. "Was ist denn Ray?" fragte Max besorgt. Ray lief gedankenverloren hinter ihnen her und schaute erst auf als Max ihn ansprach: "Wieso sieht Carsten Kai so ähnlich? Was waren das für Bit Beasts? Ich meine was hatte es mit diesem Pferd und was mit dem silberblauen Phönix auf sich? Und was waren das für Leute? Ich hatte die ganze Zeit über immer so ein seltsames Gefühl..." Plötzlich riss Ray die Augen auf und blieb ruckartig stehen. Kenny und Max blieben ebenfalls stehen und sahen ihn verwundert an. "Ich habe mein Blade vergessen" keuchte Ray. "Jag uns doch nicht so einen Schrecken ein!" sagte Kenny lächelnd und hielt ihm sein Blade hin "Ich hab es geholt. Aber wo dieser Drakan hin ist weiß ich auch nicht. Er verschwand urplötzlich" Ray nahm das Blade und betrachtete den Bit Chip. Er war leer. Ray seufzte. Dass Drakan bei ihm bleiben würde, wäre doch auch nur zu schön gewesen. "Nun komm schon, Ray!" rief ihn Max wieder aus seinen Gedanken. "Ich bin schon gespannt was Kai sagen wird" grinste Max. Ray setzte sich wieder in Bewegung. Hoffentlich war Kai auch wieder da. ...zehn Minuten später ereichten sie das Hotel und gingen auf ihr Zimmer. Kai war nicht da. "Wie kann man denn nur den wichtigsten Kampf überhaupt verpassen?" fragte Tyson aufgebracht und riss alle Zimmertüren auf. "Vielleicht war er ja sauer, dass er nicht kämpfen durfte?!" mutmaßte Kenny. Max schüttelte den Kopf: "Nein, Kai hätte das hier nicht verpassen wollen!" "Das hat er auch nicht..." murmelte Ray. Er hatte so ein Gefühl, dass Kai näher am Geschehen war als sie selbst. Kenny setzte sich an den Tisch und klappte den Laptop auf. "So Dizzy, dann erzähl doch endlich mal! Was für eine Vermutung hattest du denn nun?" "Nein Kenny!" erklang es aus dem Laptop "Wie gesagt es war bloß eine Vermutung und dazu noch eine sehr unwahrscheinliche! ... Wie ich auf solch einen Blödsinn gekommen bin weiß ich auch nicht mehr. Meine Fantasie muss mit mir durchgegangen sein..." Kenny seufzte. Aus Dizzy war wirklich kein Wort herauszuholen. Max und Ray setzten sich nun ebenfalls an den Tisch. Plötzlich fiel Max wieder der Zettel ein. Er zog ihn aus der Tasche und entfaltete ihn. Tyson, der inzwischen alles nach Kai durchsucht hatte kam nun ebenfalls an den Tisch und schaute wie die anderen neugierig auf Max, der sich den Zettel gerade durchlas. Max legte die Stirn in Falten und sah den Zettel an. "Erzählst du uns nun was rauf steht?" fragte Tyson nach einer Weile. Max sah sie an und las dann laut vor: "Kommt um 23.00 Uhr des heutigen Tages zum Hintereingang des Hotels. Dort werdet ihr einen weiteren Hinweis finden. P.S.: Bringt Mr Dickenson mit! Außer ihm darf keiner von irgendetwas hier erfahren! Elements Blader" "Wieso sollen wir denn gerade Mr Dickenson mitbringen?" fragte Tyson verwirrt. "Vielleicht weiß er ja schon etwas was wir nicht wissen?!" meinte Kenny. "Elements Blader... irgendwie klingelt da etwas bei mir..." sagte Max nachdenklich. "Und was?" fragte Tyson ungeduldig. Plötzlich klingelte es an der Tür. "Ich geh schon" sagte Ray, stand auf, ging zur Tür und öffnete diese. Ray riss die Augen auf und keuchte: "Kai" Aus müden Augen schaute Kai den Schwarzhaarigen an. An seinem Mantelsaum hing Eis und seine Wangen waren vor Kälte gerötet. Sein rechter Arm hing etwas merkwürdig herunter. Doch... er lächelte. "Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg!" grinste Kai und streckte ihm die linke Hand entgegen. Anstatt die Hand zu ergreifen umarmte Ray ihn. Einen Moment lang wusste Kai nicht wie ihm geschah. Doch er ließ es zu. "Und ich dachte schon dir wäre etwas passiert" flüsterte Ray "Wo warst du, Kai?" Ray löste die Umarmung etwas um in seine Augen zu schauen. "Ich bin müde..." erwiderte Kai nur. Ray sah ihn besorgt an. "Komm ich wird dich ins Bett bringen!" sagte der Chinese und fasste ihn am rechten Arm um ihn mit zu ziehen. Doch da stöhnte Kai auf. Ray ließ sofort los: "Was ist? Hast du dich verletzt?" "Ist nicht so schlimm" murmelte Kai mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht und trat ein. Ray schloss die Tür und wollte ihm den Mantel ausziehen. Doch Kai wehrte sich heftig dagegen. "Was soll denn das, Kai?" er stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn durchdringend an. "Nichts... ich will nur ins Bett!" flüsterte Kai und wollte an ihm vorbei in den Schlafsaal gehen, doch Ray hielt ihn auf und zog ihm den Mantel mit etwas Gewalt aus. Kais Oberarm war verbunden. Durch den weißen Stoff hindurch drang aber bereits Blut. Ray geleitete Ihn zu ihn in sein Bett und deckte ihn ohne Fragen zu stellen zu. Er strich Kai sachte über die Stirn. "Schlaf Kai! Wir müssen heute Nacht noch einmal raus!" Kai schloss die Augen und schlief praktisch auf der Stelle ein. Ray ging zur Tür. Er drehte sich noch einmal kurz zu ihm um. "Danke für alles, Kai! Und herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg!" murmelte er noch bevor er hinausging und die Tür hinter sich schloss. ***** "Wer war es denn?" fragte Kenny als Ray wieder zu ihnen trat. "Kai" sagte Ray knapp. "Und?" fragte Tyson. "Er war so müde, dass ich ihn ins Bett gelegt habe. Jetzt schläft er" Ray setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Die anderen guckten ihn verwirrt an. Doch Rays Blick sagte ihnen, dass sie nicht weiter fragen sollten. So fuhr Kenny nach einer kurzen Pause mit dem anderen Thema fort: "Ich denke es wäre besser, wenn wir nun Mr Dickenson auch mal informieren würden" er griff nach dem Telefon und rief Mr Dickenson auf sein Handy an. Kurze Zeit später war Mr Dickenson auch schon bei ihnen: "Was gibt es denn nun so Dringendes, was man mir nicht am Telefon erklären kann?" "Lesen sie das hier!" Tyson gab dem kleinen, dicken Mann den Zettel. Mr Dickenson ließ sich ganz langsam auf einen Stuhl gleiten und riss die Augen auf als er am Ende ankam. Er keuchte und blickte dann die Jungs an. "Und? Was sagen sie dazu?" fragte Kenny. "Habt ich die Leute gesehen, die euch das hier gegeben haben?" entgegnete Mr Dickenson drängend. "Öhm... also das waren eine Frau und ein Mann. Beide schwarz gekleidet." erinnerte sich Tyson. Mr Dickenson blickte sie besorgt an: "Offenbar ist der Kampf gegen Biovolt noch nicht vorbei!" "Was... was meinen sie damit?" sprach Max die Frage aus, die allen auf dem Herzen brannte. Mr Dickenson wischte sich mit einem Taschentuch Schweißperlen von der Stirn und murmelte dann: "Wo ist Kai? Er muss das hier auch erfahren!" "Er schläft" sagte Ray. "Geh ihn holen!" entgegnete der alte Mann knapp. Ray stand auf und kam kurze Zeit später mit einem verschlafenen Kai im Bademantel zurück. Kai musste sich auch kurz diesen Zettel durchlesen. Dabei wurde er fast hellwach und lauschte gespannt Mr Dickensons Vortrag. "Die Elements Blader sind legendär! Claire, Frank, Georg und Lisa hießen sie. Als sie in eurem Alter waren gewannen sie zum ersten Mal die World Champion Ships. Im Laufe der Jahre verteidigten sie ihren Weltmeistertitel noch neun Mal. So etwas hatte es bis dahin noch nie gegeben. Sie wurden sogar ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Doch dann zogen sie sich aus der Welt des Beybladens zurück und gründeten Familien. Claire und Frank zogen nach Japan, in Franks Heimatland. Georg und Lisa zogen hierher nach Russland. Georgs Heimat. Beide Paare bekamen je einen Sohn. Sie führten ein glückliches Familienleben. Doch plötzlich, nach fast acht Jahren verschwanden sie spurlos. Nur die Kinder blieben zurück. Hartnäckig hält sich bis heute das Gerücht, dass die Vier bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen." Mr Dickenson hielt kurz inne. "Ich kannte sie persönlich. Und ich glaubte lange Zeit nicht, dass es sie nicht mehr geben würde, doch irgendwann gab auch ich die Hoffnung auf. Seit ihrem Absturz geschahen immer mehr seltsame und fürchterliche Dinge. Ich wusste, dass irgendetwas Großes im Gange war. Und den letzten, eigentlichen Beweis lieferte mir Tysons Vater, als er mich anrief. Und den Rest der Geschichte kennt ihr ja schon. ... Meine Vermutung, dass ihr Verschwinden etwas mit Biovolt zu tun hat bestätigt praktisch dieser Zettel. Wir müssen uns unbedingt mit ihnen treffen!" Stille trat ein. "Ruht euch jetzt aus! Ich werde gegen 22.00 Uhr wieder hier sein. Und ihr geht nicht zur Party, die die anderen vorbereiten! Ich werde es ihnen erklären. Ihr geht übrigens auch nicht ans Telefon oder öffnet die Tür einer anderen Person außer mir! Verstanden?" Mr Dickenson stand auf. Die Fünf nickten stumm. Mr Dickenson drehte sich daraufhin um und ging mit schnellen Schritten zur Tür heraus. Die Jungs blieben verdutzt zurück. In ihren Köpfen sammelten sich viele Fragen. Die sie alle hofften heute Nacht beantwortet zu bekommen. ***** Es klopfte. "Wer ist da?" fragte Max und spähte durchs Schlüsselloch. Mr Dickensons Stimme erklang leise: "Mach auf!" Max öffnete die Tür, Mr Dickenson huschte rein und sofort schloss Max wieder die Tür. "Seid ihr bereit?" fragte Mr Dickenson. Die Fünf nickten. "Dann zieht die hier an!" Mr Dickenson legte eine große Tasche auf den Tisch. Kenny griff hinein und holte einen langen, schwarzen Mantel heraus. Die anderen taten es ihm gleich. "Los gehen wir!" sagte Mr Dickenson. "Aber es ist doch noch gar nicht 23.00 Uhr" meinte Tyson. "Das macht nichts. Dann sind wir halt früher da. Kommt endlich!" erwiderte der alte Mann, der inzwischen ebenfalls einen schwarzen Mantel trug. Sie huschten durch die schwach beleuchteten Gänge des Hotels und kamen irgendwann am Hintereingang an. An der Türklinke hing ein Zettel. Kenny nahm ihn ab und las leise vor: "Tretet hinein in die Farbe der Gewänder! Wendet euch zur Rechten und findet es!" "Na toll!" murrte Tyson "ein Rätsel" "Das ist ganz die Art der Elements Blader" lächelte Mr Dickenson glücklich. "So schwer ist das doch nun wirklich nicht zu lösen!" meinte Kai. Tyson schaute ihn fragend an: "Und sagst du uns nun auch die Lösung?" "Auf dem Zettel steht, dass wir hinausgehen sollen in die Dunkelheit. Und dann sollen wir nach rechts laufen. Dort werden wir irgendwo den nächsten Zettel finden" erklärte Kai. "Klingt einleuchtend" meinte Kenny öffnete die Tür und ging hinaus. ~~~~~Fortsetzung folgt~~~~~ So... inzwischen dürftet ihr mich für total verrückt halten... dann wartet mal ab was als nächstes kommt... *gg* Kapitel 8: Verzeihen können Kapitel 9: Verzeihen können --------------------------- Soooo endlich bin ich mal wieder fertig mit einem Chapterchen... Die anderen folgten Kenny. Die Gasse, auf der sie nun standen war stockdunkel, sodass sie zu ihren Taschenlampen greifen mussten. Fiebrig suchten sie die Umgebung nach einem weiteren Hinweis ab. "Hey, da!" rief Kenny leise aus, bückte sich und kroch hinter einen riesigen Müllcontainer. Dann kam er wieder zum Vorschein und hielt einen Zettel in der Hand. "Lies vor!" befahl Max ungeduldig. Kenny faltete den Zettel auseinander und richtete die Taschenlampe darauf aus. "Hier steht: Immer der Nase nach!" "War das alles?" fragte Ray und schaute genau wie die anderen Kenny verdutzt an. Der Braunhaarige nickte wortlos. Tyson guckte noch gut eine Minute lang total verwirrt Kenny an, dann drehte er sich zu Kai um und wartete. Kai starrte ins Schwarze. Auch er wusste nicht, was man mit dieser Aussage anfangen konnte. Plötzlich bewegte sich Ray neben ihm. Er zog Kenny den Zettel aus den Händen und betrachtete ihn sich genauer. Er führte ihn sich ganz nah vor Augen, bis er mit der Nasenspitze das Papier fast berührte. Dann stutzte er. Seine Nasenflügel blähten sich auf. Jetzt streckte er die Nase in die Luft und schnüffelte umher. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen und führte sie so ganz allmählich die Gasse entlang, hinunter bis zu einer Kreuzung. Er blieb stehen und sah sich um. "Öh... Ray...?" kam es zögerlich von Max. Ray wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute nun Max an. "Riech mal!" forderte er den Blonden auf und hielt ihm den Zettel hin. Max schnupperte kurz daran und stieß dann plötzlich hervor: "Apfelsinen?" "Genau!" erwiderte der Chinese stolz "... und diesen Apfelsinengeruch habe ich bis hierhin nicht mehr aus der Nase bekommen" Die anderen schauten ihn verdutzt an. "Und wo geht's jetzt weiter?" fragte Tyson. Rays stolzes Grinsen ging in ein verlegenes Lächeln über. "Äh..." war das Einzige, was er herausbrachte. "Lasst uns jetzt nach dem nächsten Hinweis suchen!" forderte Mr Dickenson sie ungeduldig und schroff auf. ***** Eine viertel Stunde lang suchten sie vergebens nach einem Zettel, oder etwas anderem, worauf man hätte schreiben können; doch sie fanden nichts. "So ein Mist!" stöhnte Tyson auf und stellte sich wieder aufrecht hin, nachdem er hinter den Müllcontainern hervorgekommen war. Max, der seitdem er in die Müllcontainer gestiegen war absolut keine Lust mehr auf diese ,Schatzsuche' hatte drehte sich nun zu Tyson um und nickte ihm müde, aber zustimmend zu. Mr Dickenson, Ray und Kai kamen zu ihnen zurück und stellten sich neben Tyson. Sie waren den drei unerkundeten Wegen gefolgt, doch auch sie wurden nicht fündig. Max und Kenny, der auch im Müll rumgewühlt hatte, kletterten aus den Containern und sprangen auf den Asphalt. "Und was machen wir nun?" fragte Kenny mit einem Blick auf die Gesichter der anderen. Keiner konnte einen vernünftigen Vorschlag machen. Es trat bedrückte Stille ein. Mr Dickenson zog ein Taschentuch aus der Manteltasche und wischte sich nervös wie nie die Schweißperlen von der Stirn. Der alte Herr begann nun irgendetwas vor sich hin zu murmeln, und obwohl man die Worte nicht verstand konnte man den verzweifelten Ton heraushören. Max legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Wir werden schon weiterkommen und die Elements Blader finden!" versuchte der Blonde ihren Manager zu beruhigen "Vielleicht sehen wir den Wald ja auch nur vor lauter Bäumen nicht mehr" Ray nickte zustimmend, doch plötzlich stutzte er und starrte auf ein Fenster im ersten Stock eines Gebäudes. "Seht mal!" er deutet mit seinem Zeigefinger auf das Fenster. Kenny klappte die Kinnlade herunter. "Das hätten wir auch eigentlich schon viel früher sehen müssen!" meinte er, denn in besagtem Fenster hing eine Leuchtreklame, mit der Aufschrift: ,Hier!' Als die Sechs näher kamen standen sie wieder vor einem Rätsel, denn das Gebäude schien zumindest auf der Seite, wo sie standen keine Tür zu haben. Und die Fenster waren allesamt im ersten Stock, sodass man sie nicht erreichen konnte. "Vielleicht waren wir doch nicht gemeint?" vermutete Max traurig. Mr Dickenson sah immer noch zur Reklame rauf. Dann senkte er den Kopf, zog sein Taschentuch aus der Tasche, nahm mit der anderen Hand die Brille ab und wischte sich mit dem Tuch über die Augen. Die Jungs sahen ihn mitfühlend an. Wie oft stand man schon kurz davor jahrelang tot geglaubte Freunde wieder zu sehen und konnte sie dann doch nicht finden, weil sie den Weg so seltsam beschrieben hatten. "Das nützt jetzt nichts!" sagte Tyson beschwichtigend "Wenn sie uns tatsächlich hätten da haben wollen, hätten sie uns einfacher zu verstehende Hinwese gegeben! Gehen wir zurück!" und schon drehte er sich wieder in Richtung Hotel. Die anderen zögerten doch dann drehten auch sie sich um und gingen Tyson langsam hinterher. Ray versank in seine Gedanken, er fühlte sich schlecht. Er hatte so gehofft diese Leute genauer kennen zu lernen. Vor allem hätte ihn interessiert woher diese Frau dieses Buch hatte, welches ihnen so sehr geholfen hatte. Ray seufzte und sah sich nach Kai um. Dann blieb er stehen. "Wo ist Kai?" rief er erstaunt. Die anderen blieben nun ebenfalls stehen und drehten sich verwirrt dem Chinesen zu. "Kann man den denn nicht für fünf Minuten aus den Augen lassen?" maulte Tyson und machte sich bereits wieder auf den Weg zurück. Rays Herz klopfte heftig. Wo war Kai denn nur abgeblieben? Hektisch sahen sie sich bei dem Gebäude um. Plötzlich fiel Ray etwas auf, was er vorher noch nicht bemerkt hatte. Er rief die andern zu sich rüber und zeigte ihnen den Kellerschacht direkt unter dem Fenster. Schleifspuren verrieten ihnen, dass erst vor kurzem jemand dort hineingerutscht war. Ray sah die anderen fragend an. Mr Dickenson und Tyson hatten zweifelnde Gesichter aufgesetzt, doch Max und Kenny sahen ihn entschlossen an und nickten. Ray ließ sich hineingleiten, die anderen folgten ihnen. Es war stockduster. Der Schwarzhaarige tastete sich langsam vor. Nach nur drei Schritten stieß er bereits auf die Wand. Er wandte sich nach links und strich mit der rechten Hand immer an der Wand entlang. "Autsch! Verdammt muss das denn so dunkel sein?" schimpfte Tyson und rappelte sich wieder auf nachdem er über irgendetwas gefallen war. Plötzlich wurde es schlagartig hell. Das Licht drang durch eine Tür, die in der gegenüberliegenden Wand war. "Müsst ihr denn so laut sein?" zischte ihnen so leise wie es nur ging Kai entgegen. "Kommt!" forderte Kai sie mit einem Handwink auf und drehte ihnen wieder den Rücken zu. Sofort schlichen ihm die anderen hinterher. "Wieso hast du uns nicht sofort von diesem Schlupfloch erzählt?" fragte Ray verärgert im Flüsterton. "Ich wusste ja selbst nicht, ob die das hier gemeint hatten" gab Kai Auskunft. Sie gingen nun einen langen, beleuchteten Gang entlang. Plötzlich wechselte die Wandverkleidung von verschmutzen Mauerwerk auf glänzendes Metall. Auch der Boden war nicht mehr nur einfacher Beton, sondern marmorierte Fliesen. Direkt auf den ersten beiden Fliesen lag ein Fußabtreter, mit der Aufschrift: ,Willkommen!' ***** Verwundert traten die Blade Breakers und Mr Dickenson in die ,andere Welt' ein. Dann machte der Gang plötzlich eine kleine Biegung und schon standen sie wieder vor einer verschlossenen Tür. Kai streckte die Hand aus und drückte die Klinke herunter, doch die Tür öffnete sich nicht. "Sollen wir vielleicht mal klingeln?" fragte Ray und deutete auf die Klingel rechts neben der Tür. "Klar! Und was sagen wir, wenn wir hier doch falsch sind? Entschuldigen sie bitte, wir haben uns wohl im Kellerschacht geirrt?" sagte Kai höhnisch. Doch plötzlich verzerrten sich seine Gesichtszüge und verrieten seine Schmerzen, sofort griff er mit der linken Hand nach seinem rechten Arm und biss die Zähne zusammen. Ray erschrak: "Kai, was ist?" Die anderen sahen den Graublauhaarigen verwundert und besorgt an. "Ist schon gut!" zischte dieser gequält durch die Zähne. Ray wusste nicht genau wie er Kai helfen konnte, also drückte er nun doch auf die Klingel. Kurz darauf konnte man ein Surren vernehmen und schon glitt die Tür auf, verschwand vollständig in der Wand und gab ihnen den Blick auf eine riesige Halle frei. Mit aufgerissnen Augen und Mündern traten sie fast ehrfürchtig ein. Hinter ihnen schloss sich automatisch die Tür wieder. Mr Dickenson, Kenny, Max, Tyson, Ray und Kai standen sprachlos auf einer Art schmalen Balkon, der von einem Geländer umgeben war. Hinter diesem Geländer ging es gut fünf Meter in die Tiefe und um die Decke berühren zu können hätten sie vom Türrahmen aus noch gut zwei Meter gebraucht. Die Wand, an der der Balkon hing war ungefähr fünfzehn Meter lang und bis zur gegenüberliegenden Wand hätten sie auch noch fast zehn Meter gehen müssen. Doch die gegenüberliegende Wand, auf die sie alle starrten war gar keine. Unten zogen sich riesige Amaturenpulte vom einen Ende des Raumes bis zum anderen. Über diesen Pulten waren mehrere kleine Bildschirme in zwei Reihen angebracht. Doch über der Gesamtkonstruktion hing ein riesiger Bildschirm, der den Rest der eigentlichen Wand ausfüllte. "Wollt ihr nicht näher treten?" Die Blade Breakers und Mr Dickenson traten vor Schreck einen Schritt zurück und starrten in die Richtung, aus der die männliche Stimme kam. Allerdings konnten sie niemanden entdecken. "W... wer ist da?" fragte Mr Dickenson zögerlich, fast ängstlich. Ein Lachen ertönte und schien ihnen näher zu kommen. Jemand stieg die Treppe herauf, die links neben ihnen nach unten führte. "Keine Angst! Ich bin's doch nur!" Eine Person mit kurzen, rabenschwarzen Haaren und einem weißen Wissenschaftlermantel, in Jeans mit dunkelblauem Hemd und Brille tauchte vor den Sechsen auf der Treppe auf und grinste sie freundlich an. Mr Dickensons Herz machte einen Sprung: "Frank!" Die Person nickte ihm zu: "Genau!" Dann erblickte Frank Ray. Freudig ging er auf ihn zu und nahm ihn in die Arme: "Mein Ray - Chan!" Den anderen fielen die Augen aus. "D... D... Dad?!" kam es zögerlich von Ray, der jetzt die Umarmung erwiderte und den um zwei Köpfe größeren Mann an sich drückte. "Dad!" schluchzte er, länger konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten und fing hemmungslos an zu weinen. "Ärm..." unterbrach Tyson sie nach einer Weile. Frank stellte Ray wieder auf seine eigenen Füße und musterte nun die anderen. An Kai blieb sein Blick haften: "Kai?!" Frank ging auf Kai zu und nahm auch ihn in die Arme. Er drückte den total verblüfften Jungen zwar nicht so sehr wie Ray, aber er sagte im liebevollen Tonfall: "Auch dir: Willkommen zu Hause!" Tyson wurde blass, verdrehte die Augen und sackte zusammen. Verdutzt ließ Frank von Kai ab und beugte sich besorgt zu Tyson hinunter und fühlte ihm die Stirn und den Puls, dann meinte er an die anderen gewandt: "Der kommt gleich wieder von alleine zu sich. Aber jetzt gehen wir erst einmal alle runter! Die anderen freuen sich nämlich auch schon auf euch" Zwar etwas verwirrt, doch immer noch mit Freudentränen in den Augen lief Ray dicht hinter Frank her, der Tyson auf die Arme genommen hat und den anderen voraus ging. Kai stand regungslos da und wusste immer noch nicht wie er sich verhalten sollte. Dieses Treffen beantwortete keine Fragen, sondern stellte nur noch mehr. Als Letzter ging er den anderen nach, die Treppe hinunter, quer durch den Raum, durch eine kleine Tür in einen nur etwas kleineren Raum. Dieser Raum war allerdings mit Teppichboden ausgelegt und in der Mitte stand eine große Couchgarnitur um einen Glastisch herum. An einer Wand war ein großer Fernseher angebracht, rechts und links davon große Boxen. Und noch etwas weiter rechts stand eine Stereo-Anlage. Gegenüber, der Technischen Anlage steht ein langes Aquarium, welches angenehm blau ausgeleuchtet wurde. "Setz euch doch!" wies Frank sie an und setzte Tyson auf die Couch "Ich werde die anderen Zwei hohlen gehen. Dauert nicht lange" Dann verschwand er durch eine der vielen Türen auf der anderen Seite des Raumes. Es war still, man konnte nur noch das leise Gurgeln der Aquariumpumpe hören. Langsam setzten sie sich alle. Max und Kenny nahmen Tyson in ihre Mitte. Mr Dickenson setzte sich neben Kenny, und Kai nahm den Sessel direkt neben der Couch in Beschlag. Als Letzter ließ sich Ray auf die Couch neben den alten Herrn sinken. Seine Gefühlswelt war ein einziges Chaos. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Während Max und Kenny versuchten Tyson wieder wach zu bekommen, beobachtete Kai Ray. Ray hatte Frank ,Dad' genannt. Hieß das jetzt, dass Ray tatsächlich seinen Vater hier wieder gefunden hatte? Soweit Kai wusste hatte Ray seine Eltern genau wie er schon vor Jahren verloren. Wie hatte der Chinese nie erzählt. Immer wenn ihn Tyson, Max oder Kenny darauf ansprachen hatte er abgeblockt und redete erst wieder, wenn sie das Thema wechselten. Na gut, kann ja sein, dass Ray seine Eltern nun plötzlich wieder gefunden hatte, aber warum wurde er, Kai, denn hier gerade so willkommen geheißen? Sollte er Frank etwa von irgendwoher kennen? Plötzlich begann Kai zu realisieren, dass der Beobachtete ihn nun schon eine ganze Zeit lang ebenfalls beobachtete. "Woher kennt er dich?" fragte Ray ruhig. "Ich weiß es nicht" antwortete Kai ernst. Ray schaute ihn immer noch nachdenklich an, doch dann wendete er, wie alle anderen seinen Blick auf die Tür durch die gerade zwei Frauen traten, gefolgt von Frank. Sie trugen beide weiße Kittel. Die etwas kleinere, zierlichere Frau hatte Hüftlanges blondes, geflochtenes Haar, und goldgelbe Augen. Sie trug eine dunkle Jeans und ein gelbrot kariertes und viel zu großes Herrenhemd. Sofort erkannte Ray sie wieder: "Mum!" Er sprang von der Couch auf und lief direkt in ihre ausgebreiteten Arme. Diese Szenerie hatte Kais ganze Aufmerksamkeit gefordert, sodass er nicht gemerkt hat, wie sich die andere Frau hinter den Sessel in dem er saß gestellt hat und nun ihre Arme langsam um seine Schultern legte. Kai zuckte leicht zusammen. "Na, freust du dich denn nicht, Kai - Chan?" flüsterte die blauhaarige Frau mit sanfter Stimme in sein Ohr. Ruckartig riss er sich aus der Umarmung. Alle Blicke wendeten sich nun auf ihn und die Frau, deren ruhige braune Augen immer noch auf Kai ruhten. Kai sah sie mit einer Mischung aus Entsetzten und Verwirrung an. "Sie haben uns das Buch gegeben!" behauptete Max. "Sie waren doch auch in der Arena heute, oder?" fragte Ray, der sich inzwischen von seiner Mutter gelöst hatte und nun zwischen seinen Eltern stand. Die Frau musste lächeln. "Ich glaube es wird Zeit euch alles zu erklären..." sagte sie, ging um den Sessel herum und setzte sich auf dessen Lehne. Kai hielt Abstand. Ray und seine Eltern ließen sich auf der Couch gegenüber nieder. "Unsere Blondine hier heißt Claire" sie deutete auf die kleinere Frau, neben Ray. "Und mein Name ist Lisa. George werdet ihr später auch noch kennen lernen" Kai hörte der Person neben ihm aufmerksam zu, und konnte seinen Ohren nicht trauen. Kam jetzt gleich das, was er vermutete, wonach er sich seit Jahren schon sehnte? "Stanley wird euch sicher schon über die Elements Blader aufgeklärt haben, oder?" fragte Lisa. Kenny und Max nickten. "Dann hat er euch auch erzählt, dass Frank und Claire nach Japan und später dann nach China gezogen sind und Georg und ich hier her nach Russland kamen. Und das wir dort auch je ein Kind bekamen und später mit einem Flugzeug abgestürzt sind... nun, was er nicht wusste war wer die Kinder waren und was mit ihnen nach unserem Verschwinden geschah... deshalb kann man wohl von einem Zufall sprechen, dass er Ray und dich Kai..." sie sah ihn eindringlich an "in ein Team gesteckt hat" Mr Dickenson schaute verwirrt drein: "Also Moment mal! Ray ist euer Sohn?!" er sah zu Frank und Claire rüber, die beide nickten "...und Kai ist Georges und deiner?" Lisa nickte. Kais Augen brannten, ein dicker Klotz steckte ihm im Hals. Seine Finger gruben sich fast von alleine ins Polster. Lisa war seine Mutter! Er hatte tatsächlich seine Mutter wieder. Doch wieso hatte man ihm erzählt, dass sie bei seiner Geburt gestorben wäre? Wieso gab es verschiedene Versionen von ihrem Tod und dem seines Vaters? Wieso hatten sie sich ihnen denn nicht alle bereits viel früher gezeigt? Wieso erst jetzt? Wieso hatten sie denn alle glauben lassen, dass sie tot seien? Wieso? Lisa umarmte Kai und drückte ihn fest an sich. Sobald Kai ihre Wärme spürte konnte er die Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ leise eine nach der anderen herunterkullern. Frank erzählte weiter: "Nun, durchs Beybladen sind wir damals alle zusammengekommen. Wir sind immer wieder gegeneinander angetreten und haben auch gemeinsam unsere Blades verbessert. Als wir erkannten wie erfolgreich wir damit waren und welch eine Freude damit verbunden war entschlossen wir uns unser Hobby zum Beruf zu machen. Und so wurden wir Beybladeforscher" Rays Mutter berichtete weiter: "Nach einiger Zeit erkannten wir, das Beyblade nicht nur ein Spiel war, sondern, dass man damit noch ganz andere Probleme lösen konnte, wenn man wusste wie. Doch so wurde dann auch leider Biovolt auf uns aufmerksam. Mehrere Male überfielen sie uns und raubten uns unsere Forschungsergebnisse, die sie dann zur Waffenherstellung missbrauchten... Schließlich bot man uns an ganz für sie zu arbeiten, doch wir lehnten ab. Daraufhin drohte man uns sogar. Mit den Kindern würde etwas Schreckliches geschehen, wenn wir nicht das täten was sie wollten" sie stockte, sodass Frank weiter erzählen musste: "Die beiden waren damals gerade mal ein Jahr alt. Wir durften nichts riskieren und so ging Lisa zu ihnen... unter anderem auch, weil Voltaire ihr Vater ist" Rays Vater hielt inne. Lisa strich Kai mit der Hand über den Kopf: "Deshalb haben wir Kai erzählt, dass ich bei seiner Geburt gestorben sei... Ein paar Jahre später jedenfalls wollten sie mehr haben. Diesmal nicht nur uns sondern auch Kai und Ray! Und daraufhin haben wir dann unseren Tod verkündet und uns in die Unterwelt zurückgezogen. Kai haben sie dann trotz allen Vorkehrungen geschnappt, nur Ray war in seinem Bergdorf bei seiner Verwandtschaft sicher" Eine kurze Pause entstand. "Kai, dein Vater und ich wollten wirklich nicht, dass mit dir so etwas geschehen würde. Doch wir konnten einfach nicht anderes. Wir waren gezwungen uns zurück zu halten. Wer weiß was sie sonst noch mit dir so alles angestellt hätten, wenn sie unsere anderen Theorien in die Hand bekommen hätten... Bitte!.... Bitte, verzeih uns!" Kai spürte wie ihre Stimme zitterte während sie sprach. Kai löste sich aus der Umarmung und sah in ihre Augen. Er spürte, dass sie es ehrlich meinte und nickte nur. Woraufhin sich auf ihren Lippen ein Lächeln zu bilden begann. Diesmal nahm Kai sie in die Arme und fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Aus dem Augenwinkel heraus konnte er Ray sehen, der ihm zu lächelte. Ray gönnte ihm nur zu gerne diesen Moment. Ein paar Minuten später wachte Tyson auf: "Wa... was ist passiert?" Sofort quasselten Max und Kenny wild drauf los und versuchten ihm alles zu erklären, was sie gerade gehört hatten. Mr Dickenson versank in seinen Gedanken und versuchte diese zu ordnen. Er hatte also Recht gehabt. Biovolt hatte seine Finger im Spiel und war noch eine Gefahr für sie. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Puh, eines der am schwierigsten zu schreibenden Kapitel ist vollendet! Kapitel 9: Das schwarze Buch Kapitel 10: Das schwarze Buch ----------------------------- eine blödsinnige überschrift, ich weiß -_-° Eine gute halbe Stunde später schnatterten Tyson, Max und Kenny immer noch durcheinander. Ray und Kai klammerten sich immer noch an ihre Mütter. Mr Dickenson wollte noch ein paar Worte mit Frank wechseln und so war der alte Herr Rays Vater in die Küche gefolgt, wo er ihm half noch ein paar Brote zu machen. Den Blade Breakern und ihrem Manager wurde angeboten die restliche Nacht hier zu verbringen, was sie dankend annahmen. Kai hatte die Augen geschlossen und ließ sich von seiner Mutter über den Rücken streicheln, bis sie an sein rechtes Schulterblatt kam. Er zuckte stark zusammen, doch außer Lisa hatte es niemand bemerkt. Sie hob den Kopf ihres Sohnes am Kinn an, sodass er ihr direkt in die Augen schauen musste. Kai fühlte wie Lisa etwas in seinen Augen suchte, wie sie ihn praktisch durchleuchtete. Dann erst zog sie ihn sacht hoch, nickte kurz Claire zu, die es sofort verstand und zurück nickte. Sanft zog sie Kai in hinter sich her. Sie führte ihn durch mehrere Türen in lange und kurze Gänge, bis die beiden schließlich in einen Raum gingen, in dem nur zwei Liegen standen, und dazwischen ein kleiner Schrank mit vielen Schubladen gequetscht war. Lisa schloss die Tür und zog Kai vorsichtig das Shirt über den Kopf. Kai vertraute ihr und ließ es einfach geschehen. Nachdem sie den Verband von der rechten Schulter abgenommen hatte holte sie einmal erschrocken tief Luft. "Leg dich auf den Bauch und lass den rechten Arm hier an der Seite herunterhängen!" sagte sie sanft und ging zum Schrank, während Kai sich so hinlegte wie ihm geheißen wurde. Irgendwie tat diese Stellung gut. Kai drehte seinen Kopf der Wand zu und schloss die Augen. Der Blaugrauhaarige hörte sie leise vor sich hin summen. Das Lied kam ihm ungemein bekannt vor. Es war beruhigend und ließ Wärme in ihm aufsteigen. Plötzlich strich ihm seine Mutter ein paar Haarstränen aus dem Gesicht und flüsterte ihm ins Ohr: "Ganz ruhig, Kai! Das Gefühl wird ungewohnt sein, vielleicht sogar etwas wehtun, aber wenn du dich nicht dagegen wehrst, sondern darauf eingehst wird es dir sehr helfen" Kai nickte fast unmerklich. Er spürte wie die Hand, die ihm zuvor noch durch die Haare gefahren war nun über seinen Rücken strich. Vorsichtig untersuchte sie seine verletzte Schulter. Dann ließ sie ihn los. Er hörte, wie irgendetwas leise einrastete. "Jetzt geht's los!" warnte sie ihn, bevor sie eine schnelle Bewegung machte und irgendetwas auf seinen Rücken hart auftraf. Kai riss die Augen auf und seiner Kehle entfloh ein leiser, erschreckter Schrei. Er spürte wie sich irgendetwas mit einem Summen in seinen Rücken bohrte. Es wurde heiß an dieser Stelle, zu heiß es tat weh, sodass die Augen zusammen kniff und die Zähne zusammen biss. Über ihm ertönte die Stimme seiner Mutter: "Nicht dagegen wehren! Wenn du dich dagegen wehrst wird's nur noch schlimmer!" Kai hörte sie zwar und er wollte ihr auch gehorchen, doch es ging nicht. Inzwischen hatte er das Gefühl, dass das Etwas in bereits einmal durchlöchert hat. Doch plötzlich wurden ihm zwei warme, weiche Hände auf den Hinterkopf gelegt. Sein Gesicht entspannte sich wieder und plötzlich tat das Etwas auch gar nicht mehr weh. Nur ein leichter Druck bewegte sich auf seinem Rücken hin und her und blieb an einigen Punkten etwas länger stehen. Es fühlte sich an als würde jemand sanft mit einem Finger über seinen Rücken streichen. Die Hände auf seinem Kopf fingen an zu kraulen. Er ließ ein wohlwolliges Brummen ertönen und lächelte. Nach einer Weile fuhren die Hände sacht über seinen Rücken. Der leichte Fingerdruck wurde abgestrichen. "Na, wie gefällt dir unsere neue Heilmethode?" fragte eine dunkle, sanfte Männerstimme über ihm. Vor Schreck fuhr Kai hoch und sah dem lächelnden Mann in die leuchtend grauen Augen. Er trug eine unauffällige Lesebrille und hatte kurzes schwarzes Haar. Nur von der Stirn hingen lange silberne Strähnen herunter. Zu seiner dunkelblauen Jeans trug er ein schwarzes zerknittertes Hemd und einen weiten, weißen Arztkittel. Der Mann war sehr mager und verhältnismäßig groß. Plötzlich setzte sich Lisa zu ihrem Sohn auf die Liege, legte ihren Arm um ihn, zog ihn etwas zu sich und meinte dann, scherzeshalber, leise zu ihm: "Sag nichts Falsches! Er hat viel Zeit und vor allem Schlaf dafür geopfert." Doch anstatt zu antworten fiel Kai sofort in die Arme des Mannes. Lisa lächelte bei dem Anblick. Nun war die Familie wieder komplett. "Ich werde dann mal wieder nach unseren Gästen sehen" sagte sie noch bevor sie die Tür hinter sich schloss und George und Kai alleine waren. Kai kam es wie eine Ewigkeit vor, doch in Wirklichkeit waren es nur fünf Minuten, als er sich die letzten Tränen aus den inzwischen roten Augen wischte und seine Vater leicht wegdrückte, damit er ihm in die Augen sehen konnte. "Ich bin stolz auf dich, Kai! Das war eine echte Glanzleistung, die du und dein Team hingelegt habt! Nicht jeder hätte dies alles schaffen können! Meine Gratulation!" sagte George feierlich. "Danke!" erwiderte Kai leise. In seinem Kopf schwebten so viele Fragen umher, die er alle beantwortet haben wollte, doch aus irgendeinem Grund brachte er keine davon über die Lippen. Sein fragendes Gesicht schien seinem Vater allerdings schon alles zu sagen. "Du willst wissen was es mit den Dingen aus dem schwarzen Buch auf sich hat, richtig?" fragte er. Kai nickte stumm und sah ihn erwartungsvoll an. "Also schön! Wo fang ich an?..." sagte er nachdenklich. "Am besten ist es, wenn ich es dir an einem Beispiel zeige. Also, was passiert, wenn du Wasser zu Wasser tust?" "Nichts?!" sagte Kai zögerlich. Und sah seinen Vater zweifelnd an, doch dieser lächelte nur. "Oh doch, es passiert etwas!... Du hast mehr Wasser als vorher, das heißt du könntest dann auch mehr damit machen. Jetzt ziehen wir mal die Parallele zu den Bit Beasts. Wenn du zwei Bit Beasts desselben Elements hast und sie vereinst, dann hast du auch mehr Kraft, denn die Masse bleibt immer dieselbe. Du könntest in eine Attacke die Kraft zweier Bit Beasts stecken. Und was das für deinen Gegner bedeutet muss ich dir ja nicht mehr erklären..." Er legte eine kurze Pause ein. "Und so wie sich Wasser mit der Kraft der Bit Beasts vergleichen lässt, lassen sich auch die Bit Beasts selbst mit Wasser vergleichen" "Aber Bit Beast ist doch nie gleich Bit Beast!" unterbrach Kai ihn. George lächelte: "Richtig, Kai! Deshalb stell dir nun zwei Eisfiguren vor. Die eine Figur ist ein Vogel aus gelbem Eis, die andere ein Hund aus rotem Eis. Dann kommt plötzlich jemand und nimmt sie in die Hände, sodass sie schmelzen. Das geschmolzene Eis der beiden Figuren füllt er nun in ein Glas. Was passiert?" "Das rote Wasser vermengt sich mit dem gelben Wasser und... es müsste oranges Wasser entstehen... Das heißt also die Masse würde zunehmen und es würde ein ganz neues Bit Beast als Mix aus den beiden anderen Bit Beasts entstehen" überlegte Kai laut. Sein Vater nickte zustimmend: "Dieser Mix hätte nicht nur den Vorteil der Masse, der Kraft, sondern auch den der Immunisierung und des Angriffs in mehrere Richtungen, denn da es ja zwei verschiedene Bit Beasts mit verschiedenen Kräften waren hatten sie auch verschiedene Auswirkungen und zusammengesetzt eine wieder neue Wirkung auf den Gegner, das heißt er würde von mehreren Seiten angegriffen und könnte sich so nicht mehr richtig schützen" "Und was meinst du mit Immunisierung?" "Du weißt doch noch, dass wir am Anfang einen Hund und einen Vogel hatten, wenn der Gegner nun eine Katze wäre und je gegen nur einen von ihnen Kämpfen müsste, was würde passieren?" "Im Kampf Vogel gegen Katze würde der Vogel den Kürzeren ziehen und im anderen Kampf die Katze" "Genau! Aber was würde passieren, wenn sich nun Hund und Vogel zusammentun?" "Der Vogel würde vom Hund beschützt werden?" George nickte. Eine kurze Denkpause entstand. "Im Beispiel hast du jemanden erwähnt, der die beiden Eisfiguren erwärmt und zusammengefügt hat. Wer wäre das denn in Wirklichkeit?" Dieser Jemand ist eine ganz besondere Kraft, die nur lebenden Geschöpfen gegeben ist. Und je höher die Lebewesen entwickelt sind, desto besser kann diese Kraft eingesetzt werden und desto mehr Formen gibt es davon. Im Allgemeinen nennt man diese Kraft Geist. Und eine Form des Geistes ist der Wille. Und der kann beispielsweise, wenn er stark genug ist, ausreichen um das Eis schmelzen zu lassen" Wieder Stille, die erst von Kai gebrochen wurde. "Und..." begann er langsam, denn die nun folgende Frage war für ihn de wichtigste "... Was ist da mit mir passiert?" George räusperte sich und musste schmunzeln: "Ärm... das war ein kleines Experiment von mir... ich habe mir gedacht, wenn man Bit Beasts vereinen kann; wieso sollte das nicht auch mit Mensch und Bit Beast gehen... mir war zwar nicht ganz wohl bei der Sache, weil ich es nie zuvor ausgetestet habe, aber... ich war mir zu 99 % sicher, das es klappen würde... und es hat funktioniert!" Bei den letzten Worten füllte Stolz Georges Stimme. "Weißt du, Kai... das Problem dabei war, das ein Bit Beast nur aus Energie besteht, aber ein Mensch aus Energie und Materie. Ich glaube, dass die Materie zerstört worden wäre, wenn sich die Kräfte vereinigt hätten... und so habe ich ein Mittelchen gefunden, was die Materie der Energie über kompatibel machen kann. Dieses Mittel besteht wieder einmal aus zwei Einzelteilen, der eine ist der Geist und der zweite ein wenig Chemie" Kai versank in seinen Gedanken. Das was er gerade gehört hatte war irgendwie logisch, aber dennoch schwer zu begreifen. Hätte sein Vater mit seinen Vermutungen falsch gelegen wäre er jetzt nicht mehr oder nur noch ein Teil von Dranzer oder sonst was. "Ich frage mich nur wie du nach dem Letzten Schrei von Black Dranzer noch überleben konntest. Eigentlich hättest du dich nicht wieder erholen können..." unterbrach George Kais Gedanken. Kai schwieg. "Vielleicht hat dich die Materie ja davor beschützt. Schließlich wirkt der Letzte Schrei ja nur bei Bit Beasts und da Drakan ein halber Mensch war..." Kais Gedanken schweiften wieder zu diesem Moment zurück. Er konnte den Schmerz praktisch immer noch spüren, den dieser hohe Schrei zuerst in seinen Ohren, dann in seinem Kopf und schließlich im ganzen Körper hinterließ. In diesem Augenblick hatte er wirklich geglaubt, dass er den nächsten Morgen nicht mehr erleben würde. Er hatte gespürt wie ihm die Kraft aus den Gliedern fuhr und verschwand. Plötzlich erinnerte er sich an die Tage zuvor. Wie Tyson verloren hatte, wie Max siegte und wie Ray und er dann in diesem kleinen baufälligen Häuschen nach einem Hinweis gesucht hatten. Wie er Ray von sich erzählte und wie Ray ihm dann Hilfe versprach. Ihm wurde Hilfe angeboten, er musste sie nur annehmen. Und so öffnete er damals ein Auge soweit es ging und sah Ray an. Eine ganze Weile sah er ihn nur an, bis Ray die Hand nach ihm ausstreckte und ihm über das Auge strich und dann durchs Gefieder fuhr. Plötzlich fühlte er wie die Kraft, das Leben zu ihm zurückkam. Von Rays Hand ging Wärme aus und Kraft. Er fühlte sich stärker als je zuvor. Ja, es war Ray, der ihn vor dem Tod bewahrt hatte, nicht die Tatsache, dass er ein Mensch ist. "Nein Dad, ich glaube nicht, dass ich noch hier bin, weil der Letzte Schrei nur Bit Beasts tötet" George sah ihn verwundert an: "Und wie kommst du zu dieser Erkenntnis?" "Ich glaube, dass mir ein Freund geholfen hat, der..." er stockte. Wie sollte er seinem Vater das jetzt erklären? Doch der stieg auf Kai ein noch bevor er den Satz beendet hatte: "Du meinst, dass der Geist dich gerettet hat, in der Form von Mut machen oder so?" "Ja, irgendwie so..." sagte Kai immer noch Gedanken verloren leise. "Wieso nicht?! Der Geist ist eine sehr vielseitige Kraft... aber wenn du tatsächlich nur dadurch von einem Freund vor dem Letzten Schrei gerettet wurdest, dann muss zwischen euch beiden schon eine äußerst starke Freundschaft bestehen!" Kai schmiegte seinen Kopf an die Brust seines Vaters und umarmte ihn. Er fühlte sich plötzlich so pudelwohl in seiner Haut wie schon lange nicht mehr. Er hatte seine Eltern wieder, er und sein Team waren Weltmeister und er hatte Freunde, und davon auch noch einen besonders guten: Ray! Urplötzlich riss ihn ein schrilles Klingeln wieder zurück in die Realität. Sein Vater nahm den Telefonhörer und führte ihn sich zum Ohr. George lächelt und sprach dann: "Wir kommen gleich" Als er wieder auflegte dreht er sich zu Kai um und sagte: "Das Essen ist fertig! Las uns gehen!" Sie standen auf und George räumte ein paar Sachen zurück in die Schublade, unter anderem auch ein kleines Blade. "Apropos" fiel es George gerade wieder ein als er das Blade in der hand hielt "du hast mir immer noch nicht gesagt wie dir die Heilmethode gefällt" Kai sah verdutzt auf das Blade. "Ist das das Werkzeug dieser Methode?" er deutete auf das Blade. Sein Vater nickte stolz grinsend. "Jap, ein wenig umgebaut und zum Kämpfen absolut nicht mehr zu gebrauchen, ist es das beste Massageblade, welches ich je gebaut habe. Findest du nicht auch?" Kai nickte grinsend: "Es hat sich wirklich gut angefühlt! Und der schmerz ist fast ganz weg" George verstaute jetzt den Rest und wendete sich dann der Tür zu. Leise glitt diese vor ihnen auf und hinter ihnen wieder zu. Sie wendeten sich nach links zum Gehen und bemerkten nicht die Gestalt rechts in einer Nische zwischen den Türen im Gang stand. ***** Ray hatte eigentlich nur die Toilette gesucht und sich in den zahlreichen Gängen total verfranst. Endlich sah er Licht an einem Türspalt durchsickern und hörte Stimmen aus dem Raum dahinter. Erleichtert ging er darauf zu und wollte gerade öffnen als er Kais Stimme vernahm. Sofort hielt er in der Bewegung inne und lauschte angespannt. Es ging um den letzten Kampf zwischen ihm und Carsten, genauer gesagt um den Moment wo Black Dranzer den Letzten Schrei eingesetzt hatte. Plötzlich klingelte etwas, ein Telefon, dann hörte er jemanden auf die Tür zukommen und so schnell wie möglich versteckte er sich in einer Nische auf dem nur schwach beleuchteten Gang und wartete bis Kai und ein großer man im Arztkittel aus dem Raum kamen und gingen ohne ihn zu bemerken. Ray sank auf den Boden als sie weg waren. Er versuchte das eben gehörte zu ordnen. Dieser Freund von dem Kai gerade gesprochen hatte war er. Hatte er tatsächlich Kai gerettet nur durch seinen Willen? Aber eigentlich war das ja auch irgendwie egal, er hatte ihn als ,Freund' bezeichnet. Ein leichtes Triumphgefühl stieg in ihm auf, er musste grinsen. Plötzlich wurde ihm bewusst, wo er war; stand auf und lief in die Richtung davon wohin auch schon Kai und der Mann verschwunden waren. Diesmal verlief er sich nicht. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Kapitel 10: Revanche Kapitel 11: Revanche -------------------- Okay, der Rest des Aufenthalts bei ihren Eltern ist nicht ganz so interessant, deshalb sieht der erste Teil dieses Kapitels wohl etwas 'merkwürdig' aus, aber später wird es dann doch wieder etwas spannender... versprochen! ... Ray setzte sich zu den anderen an den großen Tisch zwischen seine Mutter und Kai. Frank forderte alle auf ordentlich zuzugreifen, es wäre genug für alle da, woraufhin die Blade Breakers, bis auf Tyson alle gequält die Augen verdrehten. Beim Essen stellte Kai dann noch kurz seinen Vater vor. Sofort verwickelte Mr Dickenson den armen Mann in ein Gespräch, welches auch Max, Tyson und vor allem Kenny mit in den Bann zog. Ansonsten verlief das Essen normal. Ab und zu warfen sich Kai und Ray Blicke tiefen Verständnisses zu. Irgendwie wussten momentan beide was der andere gerade dachte. Plötzlich polterte es und alle schreckten auf. Tyson war eingeschlafen und mit dem Stuhl umgekippt. Immer noch im Halbschlaf rappelte er sich wieder auf und nuschelte so was wie: "Nichts passiert" "Ah, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. Wenn wir Morgen früh raus wollen sollten wir uns jetzt schleunigst Schlafen legen" sagte Mr Dickenson mit einem Blick auf seine Uhr. Kais und Rays Eltern teilten Mr Dickenson ein Einzelzimmer und Max, Kenny und Tyson ein Dreierzimmer zu. Kai und Ray kuschelten sich zu ihren Eltern. So lange hatten beide davon geträumt die Wärme und Nähe ihrer Eltern zu spüren und nie hätten sie es für möglich gehalten, dass sie je wieder zusammen kämen. Doch wie durch ein Wunder war es nun soweit. Sie hatten wieder eine Familie. ***** Am nächsten Morgen waren Mr Dickenson, Lisa und Frank die Ersten, die auf den Beinen waren. Sie bereiteten das Frühstück zu und weckten erst dann die anderen. Das Frühstück war schnell beendet, da Mr Dickenson sie alle dazu trieb schneller zu essen, weil er unbedingt zurück musste um noch ein paar wichtige Dinge zu klären. Kai und Ray hingegen aßen extra langsam, denn je eher sie fertig waren, desto eher wurden sie wieder von ihren Eltern getrennt. Und das wollte keiner so richtig, auch wenn sie jetzt wussten, dass es sie noch gab und dass sie sie immer wieder sehen konnten. Schließlich war es dann soweit. Sie zogen ihre Mäntel an, gingen durch die große Computerhalle die Treppe hinauf und durch die Tür. Dann zurück durch den langen Gang, bis das säuberliche Metall verschwand und nur noch der Rohbau des Kellers zu erkennen war. Doch dann nahmen sie einen anderen Abzweig und liefen kreuz und quer durch die Kellertunnel Moskaus, die oben an der Oberfläche wohl fast niemand kannte. George und Frank führten sie gute Fünfzehn Minuten durch die Gänge, bis sie plötzlich in einer engen Sackgasse steckten. "Und wie geht's nun weiter?" fragte Kai, der sozusagen die ganze Zeit schon am Mantelzipfel seines Vaters hing. Verschmitzt grinste dieser seinen Sohn an und sah dann nach oben. Kai folgte seinem Blick und plötzlich wurden seine Augen groß. Eine Falltür war direkt über ihnen. Etwas seitlich daneben hing eine Strickleiter, an deren Halterung sich bereits Frank zu schaffen machte. Rays Vater stieg als Erster hoch und legte sein Ohr an die Tür. Nach einer Weile schob er die Tür langsam und vorsichtig auf und spähte dann durch den dünnen Spalt. Dann erst stieß er die Klappe gänzlich auf und zog sich durch die Öffnung. Als nächstes stieg Ray nach oben. Merkwürdig irgendwie kam ihm dieser morsche Holzboden und der kleine Raum, in dem sie sich momentan befanden bekannt vor. Doch lange überlegen musste Ray nicht, da hinter ihm Kai erschien "Das ist doch diese kleine Hütte, mit der Diskette" Klar, darauf hätte Ray auch selbst kommen können. "Kommt weiter, wir haben hier nicht alle drinnen Platz!" flüsterte ihnen Frank ins Ohr und schubste sie behutsam durch die kleine Tür, durch die man in den mittleren Raum kam. Dann ging Rays Vater zurück um George zu helfen Mr Dickenson durch das für den armen Manager doch recht kleine Loch zu bekommen. Durch die kleine Tür konnten Kai und Ray hören, dass es mit Mr Dickenson wohl noch etwas länger dauern würde. Langsam ging Kai um den quadratischen Tisch in der Mitte herum und setzte sich auf den einzigen Stuhl im Raum. "Komisch" flüsterte der Silberblauhaarige plötzlich. Ray horchte auf: "Was ist komisch?" "Es kommt mir vor als wären wir vor Jahren das letzte Mal hier gewesen, dabei handelt es sich nur um Tage" "Mhm" Ray nickte und schritt nun auch langsam um den Tisch herum. Seufzend ließ er sich vor Kai darauf nieder und rieb sich seine kalten Finger. Kai saß in seiner üblichen Pose da. Die Arme vor der Brust verschränkt, Beine übereinander geschlagen und den Kopf leicht nach unten geneigt. Nur seine Augen waren nicht geschlossen sondern suchten auf dem Boden nach Erinnerungen. Er war hier erst vor kurzem gewesen, wieso schien es jetzt denn nur so weit weg? Auch Ray grub in seiner Erinnerungskiste. In den letzten 72 Stunden war soviel passiert, dass man eigentlich schon genug für das ganze Leben hatte. Tysons erbärmlicher Untergang. Maxs und auch irgendwie Kennys Sieg. Dieses Haus und diese Unterhaltung mit Kai. Und dann sein eigener Kampf gegen diesen Carsten, wobei er Drigger verloren hatte und plötzlich Drakan an seiner Seite auftauchte. Der plötzliche und überraschende Sieg über Carsten und Black Dranzer. Komisch war ja eigentlich auch, dass die Demolition Boys nur Ersatzspieler auf das Feld geschickt haben. Noch nicht einmal mehr Tala hatte gekämpft. Dann die Einladung der Elements Blader. Und zum Schluss das Wiedersehen mit ihren Eltern. Aber war es wirklich schon der Schluss? "Ray?" riss ihn der Russe vor ihm auf dem Stuhl plötzlich aus den Gedanken. Ray sah seinen Freund an: "Mhm?" Kai öffnete den Mund doch kein Ton kam über seine Lippen. Ray konnte den Zweifel und die Unsicherheit in Kais Augen sehen. Kai fiel es sichtlich schwer das zu sagen, was ihm offenbar auf der Seele brannte. "I...i...ich..." doch kaum hatte Kai das erste Wort ausgesprochen schon verließ ihn der Mut, weil ein zerzauster und dennoch gut gelaunter Mr Dickenson nun den Raum betrat. Den Staub von seinen Sachen klopfend grinste er die Jungs an: "Keine Sorge! Jetzt wird's schneller gehen" Und schon wuselten Max, Kenny und Tyson hinter Mr Dickensons Rücken hervor und schauten sich neugierig um. "So Jungs" kam es von Claire, die als Letzte den Raum betreten hatte und sofort zu Ray lief. "Ab hier müssen wir euch alleine lassen. Es ist zu riskant für uns raus zu gehen" sagte sie und drückte Ray einen Kuss auf die Wange. "U... und wie kommen wir nun zurück?" stotterte Tyson erschrocken als er erkannte, dass er noch gar nicht wusste wo sie waren. "Keine Sorge, Kleiner!" Lisa blieb neben ihm stehen und verwuschelte ihm die Haare "Kai und Ray kennen den Weg zurück! Nicht war?" Die beiden Angesprochenen nickten stumm. Lisa nahm Kai noch einmal in den Arm und flüsterte ihm leise beruhigende Worte ins Ohr. Auch Frank und George ließen es sich nicht nehmen noch einmal ihre Söhne in den Armen zu halten. Mr Dickenson scheuchte währenddessen Kenny, Max und Tyson raus in den Schnee. Kai und Ray sollten sich noch richtig verabschieden können. Schließlich kamen dann auch Kai und Ray mit gemischten Gefühlen an das Tageslicht. Die beiden ehemaligen Waisenkinder sprachen kein Wort auf dem gesamten Rückweg zum Hotel. Sie gingen die ganze Zeit über direkt nebeneinander vor Mr Dickenson her. Max, Kenny und Tyson hingegen waren so munter wie schon lange nicht mehr und sprachen unentwegt von ihrem Erlebnis in der letzten Nacht. Doch plötzlich verstummten die Drei und blieben ruckartig stehen. Von der unerwarteten Stille aus den Gedanken gerissen blieben auch Kai und Ray hinter den Dreien stehen und folgten den gebannten Blicken ihrer Teamkameraden. In einer engen Seitengasse leuchtete etwas grünlich. Das Licht schien irgendwie in Bewegung zu sein, denn einmal leuchtete es stärker und einmal schwächer. "Was ist das?" sprach Tyson dann die Frage aus, die allen auf der Zunge lag. Erschrocken weiteten sich plötzlich Rays Augen. "Drigger?!" flüsterte er fast flehend und rannte sofort los ohne auf die Warnungen der anderen zu achten. Natürlich folgten sie ihm, einschließlich Mr Dickenson, doch keiner, nicht einmal mehr Kai vermochte den Chinesen einzuholen. Ray erreichte als Erster die enge Gasse und verschwand aus dem Blickfeld seiner Freunde. Doch anstatt anzuhalten und sich erst einmal um zusehen rannte er weiter, bis er plötzlich stolperte und der Länge nach hinfiel. Schnell und brutal wurde er wieder auf die Beine gezogen und zu einem Laster geschupst und getreten. Zwei starke, schwarz vermummte Personen packten ihn und schleppten ihn so schnell es nur ging auf die Ladefläche. Ray leicht benommen vom Sturz bemerkte gerade noch Kais erschrockene, verängstigte und wütende Stimme, die seinen Namen schrie, bevor ein stechender Schmerz angefangen von seiner linken Armbeuge sich durch den ganzen Körper zog und ihn dann bewusstlos werden ließ. ***** Ein grünes Licht und ein sanftes Brüllen weckten Ray. Immer noch müde öffnete er die Augen und sah den White Tiger vor sich stehen. Traurig blickte er den Chinesen an, der an einem Baum, angelehnt im Schnee saß. "Drigger?!" flüsterte er mit belegter Stimme. Der Kater schnurrte. Doch plötzlich drang ein drohendes Knurren an die Ohren, der beiden. Drigger wurde von drei Bit Beasts bewacht. Einer Schlange, einem Wolf und einem Falken. Der Wolf fletschte gerade die Zähne und richtete sich bedrohlich vor Drigger auf, woraufhin der Kater sich wieder zusammenkauerte. Plötzlich ging Ray ein Licht auf das waren Bryans Falborg, Ians Wyborg und Talas Wolborg. Aber wo zum Henker befand er sich eigentlich gerade? Langsam zog er sich an dem Baum hoch, seinen Blick immer auf die Bit Beasts vor ihm gerichtet. Doch diese rührten sich nicht und sahen stattdessen einfach nur seelenruhig zu, wie sich Ray langsam und schweren Herzens, weil er Drigger zurücklassen musste, entfernte. Ray glaubte zu wissen, warum die Bit Beasts ihn nicht versuchten zurecht zu weisen, da er ja offenbar mitten in einem riesigen verschneiten Waldgebiet stand und weit und breit sowieso kein Lebenszeichen zu sehen war. Nur eine Gruppe von vier alten Lastwagen stand auf einer riesigen Lichtung. Langsam ging Ray darauf zu. Stimmengewirr drang an seine Ohren. Plötzlich konnte er eine Stimme als die von Kai identifizieren. Er klang wütend, verärgert und ein verängstigter Unterton, den man fast nicht vernahm schwang mit, als er seinen Streitpartner anschrie. Ray war noch zu weit weg um zu verstehen was gesagt wurde. Doch immer näher kam er den Lastwagen, die ihm die Sicht auf das Geschehen versperrten. Darauf bedacht kein Geräusch zu machen schlich er sich nun an der Wand des äußersten Wagens entlang und kniete sich schließlich hin. Schnell vergewisserte er sich, dass ihn bis jetzt auch noch niemand bemerkt hatte, dann spähte er unter dem Lastwagen her und sah Kai in zweifacher Ausführung mitten auf dem Platz stehen. Um die beiden herum standen mehrere dunkle Gestalten und Mr Dickenson, sowie die drei anderen Blade Breaker. Die beiden Kais schrieen sich auf Russisch an, sodass Ray aus ihrem Streit keinerlei Informationen schöpfen konnte. Und nach den Gesichtern seiner Freunde zu urteilen wussten die genauso wenig worum es in diesem Streit ging. Oder spiegelten ihre Gesichter nur Verwirrung wieder, weil sie Kai zwei Mal sahen? Plötzlich fiel es Ray wie Schuppen von den Augen. Carsten! Einer der Jungen dort musste Carsten sein, der sich die Haare gefärbt hatte und seine grünen Streifen auf dem Gesicht blau gemacht hatte, der jetzt einfach nur eine perfekte Kopie von Kai war. Nur wer? Wer von den beiden war das Original, wer die Kopie? Und aus welchem Grund wollte Carsten Kai imitieren? Doch halt! Hatte er da gerade in dem Russischen Wirrwarr seinen Namen gehört? ... Ging es um ihn? ... Natürlich musste es um ihn gehen, schließlich nahm man ihm ja gewaltsam das Bewusstsein und brachte ihn gegen seinen Willen hier her. Ach verdammt, was sollte er jetzt bloß tun? ***** "Ray, bleib stehen!" schrie ihm Kai noch hinterher, doch der Schwarzhaarige war bereits in der Gasse verschwunden. Ray war zwar neben Kai immer der Schnellste von ihnen, aber solch ein Tempo hatten sie dem Chinesen nicht zu getraut. Endlich hatte Kai die Ecke erreicht, doch bei dem Anblick, der sich ihm da bot blieb sein Herz stehen. Ray wurde von zwei Männern auf einen Laster gehievt, die ihm dann auch noch eine Spritze ansetzten. "Nein, Ray!" schrie Kai, doch zu spät, Rays Augen schlossen sich und er sank in sich zusammen. Der Silberblauhaarige rannte fest entschlossen auf den Laster zu. Urplötzlich stellten sich ihm aber zwei weitere finstere Gestalten in den Weg und ergriffen ihn an den Armen. "Lasst mich los!" schrie er aus Leibeskräften die beiden Typen an. Schreie hinter ihm verrieten Kai, dass die anderen inzwischen auch in die Falle getappt waren. Trotz heftiger Gegenwehr verlud man die restlichen Blade Breakers und ihren Manager auf einen anderen Lastwagen, wo man sie fesselte und ihnen Knebel in die Münder stopfte. Dann wurde die Plane heruntergelassen und die Laster fuhren los. Gut drei Stunden waren sie so unterwegs, in denen es zumindest Tyson und Kenny schafften einzuschlafen. Max saß nur apathisch da, direkt neben Mr Dickenson der aussah als würde er gleich in Panik ausbrechen. Kai hing seinen Gedanken nach. Was würde nun mit ihnen geschehen? Was hatten sie mit Ray vor? Was nur? Doch endlich hielten sie an und der laute Motor verstummte. Stille herrschte. Plötzlich konnte man eilige Schritte die durch frischen Schnee gingen hören. Die Plane wurde wieder hoch gerissen. Kai blinzelte nach draußen. Im Laster war es dunkel gewesen, seine Augen mussten sich erst einmal wieder an die Helligkeit gewöhnen. Doch schon wurde er fest am Schopf gepackt und nach draußen gezogen. Sofort wurde die Plane wieder heruntergelassen. Mit einer geschickten Bewegung riss ihm jemand den Knebel aus dem Mund und stieß ihn vorwärts zu Boden, sodass er mit dem Gesicht im kalten Schnee lag. Es tat gut auf seinem überhitzen Gesicht. Doch dann zog er die Arme wieder zu sich und stemmte sich langsam vom Boden ab. Den Kopf immer noch Richtung Erde gesenkt bemerkte er vor sich zwei Schuhe. Kai konnte hören wie durch die Menge ein Schmunzeln ging. Langsam hob er den Kopf und musterte den Menschen vor sich. Bis ihn plötzlich die kältesten Augen, die er je gesehen hatte fies anfunkelten. Braune, eiserne, abweisende, eiskalte und höhnisch lachende Augen. Plötzlich weiteten sich seine eigenen Augen, als er die Augen der vor ihm hockenden Person im Kontext mit dem Rest sah. Das war er ja selbst! Er wusste nicht was er sagen sollte, schließlich hatte sich sein Spiegelbild noch nie gegen ihn erhoben! Höhnisches Gekicher brach in der Menge der Vermummten aus. Bis plötzlich eine Person dem Schauspiel beiwohnte, die Kais Aufmerksamkeit auf sich zog. "Na da, hast du ihn ja jetzt endlich kennen gelernt" meinte Voltaire trocken. Kai rappelte sich schnell auf und der Junge vor ihm stellte sich neben Voltaire, verschränkte die Arme vor der Brust und verbarg edel seinen Mund in dem langen Schal um seinem Hals. "Wer ist das?" schnaubte Kai aufgebracht und deutete mit ausgestrecktem Arm auf sein Ebenbild. Voltaire blieb trocken in seiner Redensart und zeigte keinerlei Gefühle: "Er heißt Carsten, mein lieber Enkel. Du warst nicht da soweit ich weiß, als er gegen diesen chinesischen Jungen in der letzten Runde kämpfen musste" Kais Blick wanderte immer wieder von seinem Großvater zu Carsten und wieder zurück. "Ach ja, du wunderst dich sicherlich gerade warum Carsten dir so ähnlich sieht, nicht wahr? Das war ein genialer Schachzug meinerseits. Irgendwie wusste ich, dass deine Eltern dich zu viel geprägt hatten und das du deswegen auch irgendwann ausbüchsen würdest, deshalb habe ich mir damals, als du zu uns kamst eine Genprobe von dir genommen und daraus einen Klon erschaffen. Mit ein paar kleinen nicht redenswerten Verbesserungen..." Kai starrte seinen Großvater fassungslos an. Einen Klon hatte er von ihm erschaffen?! Aber hatte er Carsten nicht etwas grüner in Erinnerung? "Findest du nicht auch, dass er mir wirklich gut gelungen ist?" "Wenn... wenn du ihn hast... warum hast du mich dann hier her geschleppt?" Voltaire seufzte: "Tja Kai, einerseits möchte ich endlich wissen, wer von euch sich am Besten im Kampf bewährt, andererseits hat Carsten eine Revanche gefordert. Schließlich habt ihr ja die letzte Runde nur gewonnen, weil ein Bit Beast unerlaubt eingegriffen hat..." "Drakan hat nicht unerlaubt eingegriffen!" unterbrach Kai ihn bestimmt. "... wer spricht den von diesem Drakan?" Jetzt war Kai total verwirrt. Welches Bit Beasts konnte er denn meinen? Drigger ganz bestimmt nicht! "Du kommst nicht drauf?..." "Sag doch einfach endlich was du meinst!" blaffte Kai ihn an. "Terraxil!" Jetzt war Kai mit seinem Latein am Ende: "Wer?" Sein Großvater schien ungeduldig zu werden: "Terraxil, das schwarze geflügelte und gehörnte Pferd" Ganz allmählich begann Kai sich daran zu erinnern. Dieses Pferd hatte ihm das Leben gerettet. "Das ist auch der dritte Grund warum du hier bist..." begann Voltaire weiter aufzuzählen "Wenn Terraxil dort war, dann war auch noch eine andere Person da, stimmt 's? Jemand der sich Frank nennt" Plötzlich wurde Kai heiß und kalt zugleich. Voltaire wusste also, dass Rays Vater noch lebt. "Ich bin mir sicher, dass er mit dir geredet hat und ich bin mir sicher, dass er nicht der einzige Überlebende ist..." Langsam, seinen Enkel nicht aus den Augen lassend umkreiste Voltaire den total perplexen Kai. "... Claire lebt auch noch nicht wahr?..." Kai antwortete nicht, sondern schluckte nur, was seinem Großvater allerdings schon als Antwort reichte. "...und Lisa..." Der Silberblauhaarige begann fast unmerklich zu zittern, doch auch das blieb von Voltaire nicht unbemerkt. "...und George... dein Vater..." Der junge Russe antwortete immer noch nicht. Er fühlte sich so erbärmlich. Hatte er durch sein Schweigen nicht eigentlich schon seine und Rays Eltern verraten? Er wünschte sich jetzt einfach weg laufen zu können. Weg, in den Wald... hinter einer Schneewehe verschwinden und... weinen... heulen... und auf jemanden warten... jemanden, der ihn tröstet... der ihm sagt, dass... alles vorbei war... und er nichts Falsches getan hat... weinen... Auf einen Wink Voltaires holten die Wachen Max, Tyson, Kenny und Mr Dickenson aus dem Laster, banden sie los und führten sie mitten auf die Waldlichtung. Das Gespräch zwischen Großvater und Enkel hatten sie mitbekommen, doch auf dem Weg zur Lichtung konnten sie keinen von ihnen sehen. "Wo ist Kai?" schrie Tyson den Mann an, der ihn am Kragen festhielt. Kai noch immer nicht in der Lage einen vernünftigen Gedanken zu fassen hatte ihn zwar gehört, aber bewegte sich nicht, stattdessen setzte sich nun Carsten in Bewegung und lief munter auf die kleine Gruppe zu. "Kai!" riefen Tyson, Max und Kenny wie aus einem Mund. Carsten lächelte als er das hörte. Die Drei hatten den Köder geschluckt. Doch endlich begannen auch Kais Muskeln zu arbeiten und er lief seiner Kopie hinter her. Noch bevor Carsten seine Freunde erreicht hatte stürzte Kai sich auf ihn und brachte ihn zu Fall. Eine kurze Rauferei entstand, währenddessen weiteten sich die Augen der anderen. Als Original und Kopie endlich voneinander abließen und sich keuchend mit gut zwei Meter Abstand voreinander hinstellten, wusste keiner mehr wer eigentlich wer war. "Was fällt dir eigentlich ein dich als mich auszugeben?" schrie Carsten Kai an. Kai war sprachlos über so viel Unverschämtheit. Plötzlich brach seine gesamte Wut aus ihm heraus und er schrie sein Ebenbild an. Er war so wütend wie schon lange nicht mehr und bemerkte so nicht, dass er langsam vom Japanischen ins Russische wechselte. Allerdings wurden seine Ausdrücke immer derber, sodass Carsten auch langsam anfing auf Hochtouren zu laufen und zurück zu schreien. Kai redete sich nun alles von der Seele, was auf ihr brannte und nahm keine Rücksicht darauf, was Carsten ihm sagte und ob ihm überhaupt jemand zuhörte. Doch irgendwann ging auch ihm die Luft aus. Diesen Augenblick nutzte Voltaire. "Dann können wir ja jetzt endlich beginnen" rief er dazwischen bevor wieder einer ansetzen konnte. Kai sah den alten Mann verdutzt an: "Beginnen?" "Die Revanche findet zwischen dir und Carsten statt! Euch steht die ganze Lichtung zur Verfügung! Ach und Kai..." Voltaire wollte sie gerade zum Gehen wenden als ihm noch etwas einfiel: "... wenn du mir Schande bereitest werden du und deine kleinen Freunde dafür zahlen müssen..." Damit ging er und der Platz war frei für den entscheidenden Kampf. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Kapitel 12: Offene Verwandlung ------------------------------ Mal wieder ein ganz toller Titel... aber irgendwie ist mir momentan nix besseres eingefallen... Stille trat ein. Erbarmungslose, angespannte, geladene Stille. Die Ruhe vor dem Sturm. Der Himmel war komplett zugezogen, aber hell. Leise und unschuldig fing es wieder an zu schneien. Kai drehte sich langsam zu seinen Freunden, die ihn gespannt ansahen. Sein Blick schweifte weiter über die vielen dunklen Gestalten und blieb schließlich an Carsten hängen. Dessen Augen funkelten böse und hinterhältig. "Lass uns spielen!" flüsterte er gefährlich und zog Starter und Beyblade aus der Tasche. Mit einem geschickten Handgriff ließ er das Blade einrasten und richtete es genau auf Kai. Nun ganz langsam zog auch Kai sein Blade aus der Tasche. Der Bit Chip funkelte kampflustig, doch Kai war sich nicht so sicher, ob sie gegen Carsten und Black Dranzer wirklich eine Chance hatten. Eigentlich müssten Ray, Dranzer und er jetzt hier kämpfen, um gewinnen zu können. Doch wo zum Teufel hatten sie Ray hingebracht? Er war ganz hier in der Nähe. Das spürte Kai, doch wo? "Worauf wartest du?" durchbrach Carsten Kais Gedanken. Kai sah auf. Sein Gesicht spiegelte Selbstbewusstsein wieder. Und ohne zu zögern ließ auch er endlich das Blade einrasten und richtete es auf Carsten. ***** Ray war weiter um den Wagen herumgeschlichen um mehr sehen zu können. Wenn die beiden gleich im Kampf ihre Bit Beasts rufen würden würde er sehen können welcher von beiden Kai war. Aber hatte Dranzer eigentlich eine Chance gegen Black Dranzer? Ray würde Kai jetzt so gerne helfen. Ihm zur Seite stehen, Ratschläge geben, beruhigen, ermutigen. Doch er wusste noch immer nicht, wieso man ihn abseits vom Geschehen zu den Bit Beasts gesetzt hatte. Und bevor er etwas Falsches tat, das Kai und seinen Freunden vielleicht eher schaden als nützen würde, bewegte er sich lieber gar nicht und beobachtete die Ereignisse mit Adleraugen. ***** Die beiden Blades rasten aufeinander zu. Wild wirbelten sie den leichten, weißen Schnee auf und stoben ihn umher. Wie zwei wilde Tiere umkreisten sie einander, fauchten sich gefährlich an und versuchten den anderen einzuschüchtern. Jeder wartete auf einen Fehler des anderen, den er ausnutzen konnte um ihn dann sofort vernichtend zu treffen. Dort wo sie herjagten entstanden tiefe Rinnen, obwohl sie nie auch nur den Schnee berührten. Der Schwung, den sie beim Start mit dem Starter bekommen hatten war schon längst versiegt. Die Power, mit der sie nun kämpften kam von ihren Bit Beasts. Verbissen umkreisten sie sich weiterhin. Doch Kai wusste, dass Dranzer bald die Puste ausgehen würde und zwar eher als Black Dranzer. Er musste schleunigst einen Weg finden seinen Gegner vorher auszuschalten und zwar noch bevor er selbst angegriffen wurde. Doch noch bevor Kai sich seinen nächsten Zug überlegen konnte blieb Black Dranzer plötzlich auf der Stelle stehen, wartete kurz bis Dranzer mit voller Wucht an ihm vorbei raste, und verfolgte ihn dann. Nur einen Sekundenbruchteil hatte Carsten gebraucht um seinen Blade unter Kais zu bekommen und ihn hoch zu werfen. Geschockt starrte Kai seinem Blade nach, es trudelte unkontrolliert durch die Luft. Black Dranzer hatte Dranzer schwer getroffen. Quälend langsam fiel Dranzer schließlich immer weiter dem Boden entgegen, bis er sich kurz vor dem Aufprall doch noch fing und richtig herum aufkam. Schwer angeschlagen ging Dranzer sofort in Abwehrposition. Kai wurde heiß und kalt. Sein Herz begann heftig zu klopfen und schien in geraumer Zeit seinen Brustkorb zu sprengen. Carstens höhnisches Grinsen entging ihm jedoch nicht. Sofort sprühten Kais Augen wieder blanke Wut auf Carsten, auf Black Dranzer und auf seinen Großvater. "Los Dranzer, greif ihn an!" schrie Kai. Dranzers natürlicher Instinkt sagte ihm zwar etwas anderes, doch Kai wusste schon was er tat. Der Phönix vertraute ihm blind und ging mit letzter Kraft auf den Schwarzen los. Auch Black Dranzer erschien in seiner vollen Größe, aber er saß still da und schaute Dranzer tief in die Augen. Plötzlich brach Dranzers Blick, sowie auch sein Wille und zu guter letzt der Kontakt zu Kai. Dranzers Geist schweifte ab, doch sein Körper schwebte apathisch und leer zwei Meter über der Lichtung. Kai fehlten die Worte. Was sollte er jetzt bloß tun? Sein Blick wanderte verzweifelt rüber zu seinen Freunden, doch Max, Kenny und Tyson waren einfach nur erschüttert und nicht in der Lage sich zu rühren. Hilfe, verdammt wo sollte Kai jetzt bloß Hilfe her bekommen? Was war der nächste Schritt? Es konnte doch nicht sein, dass die Entscheidung schon gefallen war, oder? Sein Blade kreiselte noch, nur Dranzer war halt nicht mehr ganz beieinander. Verzweiflung, die pure, grausame Verzweiflung kroch immer tiefer in Kais Herz. Carsten stand immer noch stumm und fies grinsend da und beobachtete ihn. Schweißperle bildeten sich langsam auf Kais Stirn seine Hände wurden eiskalt und begannen zu zittern genauso wie seine Knie. Heiß und langsam löste sich dann schließlich eine einsame Träne und rollte Kais Wange hinunter. Doch kurz bevor Kai zusammen zu brechen drohte, fing er sich wieder und schrie mit fester Stimme: "Neeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!" Kai atmete schwer, doch Carstens unverhohlenes Grinsen war einer überraschten Miene gewichen. Jetzt erst bemerkte Kai, dass jemand hinter ihm stand und ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte. Blitzschnell drehte er sich um und starrte mindestens genauso verblüfft wie Carsten, aber mit einem nachfolgenden glücklichen Lächeln im Gesicht in Rays entschlossene Augen. "Du hast einen Plan?!" flüsterte Kai erleichtert. Rays Zwinkern antworteten auf Kais Frage. Dann wandte sich Ray Carsten zu: "Gestern hast du mir diese Revanche hier versprochen! Na dann mal los, jetzt bin ich da!" Kurzerhand nahm Ray Kai den Starter ab und sah ihm fest in die Augen. "Kai, ich habe alles mitgehört, was dein Vater dir erzählt hat... und... der Einzige, der uns jetzt noch retten kann ist Drakan!" flüsterte Ray im bedeutungsschweren Tonfall. Kai wusste worauf sein chinesischer Freund hinauswollte und nickte kurz. Ray hielt ihm lächelnd die Hand hin: "Freunde für immer!" In Kai breitete sich ein warmer Schauer aus und erfüllte ihn bis in die Fingerspitzen. Er nahm Rays Hand und drückte diese fest: "Freunde für immer!" Plötzlich legte sich ein heller, blauer und silberner Schimmer auf Kai. Das Leuchten wurde immer stärker, um ihn herum schien es immer dunkler zu werden, fast schwarz. Schließlich musste Ray sogar die andere Hand schützend vor die Augen halten, doch da, so urplötzlich wie das Leuchten da war verschwand es auch wieder. Kais Händedruck erschlaffte auf einmal. Überrascht öffnete Ray wieder die Augen und konnte gerade noch ein paar blausilberne Funken sehen, die zu dem apathisch herumschwebenden Bit Beast flogen. Plötzlich begann Dranzer blau silbern anzulaufen. Seine rot leuchtenden Federn verwandelten sich in blau leuchtende Federn. Das Kopfgefieder leuchtete kurz grell auf, dann wurde es plötzlich etwas länger und silbern. Als das blau zu Dranzers Augen kam schloss er sie und als es weiter den Hals hinunterlief öffnete er seine Augen wieder. Die Iris hatte sich Rehbraun verfärbt und strahlte eine neue Energie und neuen Mut aus. Fast unmerklich schwoll die Brust an die Beine gewannen etwas mehr an Länge und auch der Schweif schien länger zu werden. Der Schimmer der Verwandlung verschwand und gab Drakans ganze Pracht preis. Kurz räkelte und streckte sich Drakan und schüttelte so die Starre ab. Das Blade unter ihm drehte sich wieder als wäre es jetzt gerade erst abgefeuert worden. Black Dranzers Augen begannen wütend zu funkeln als er seinen neuen, altbekannten Gegner sah. In Drakan sah Black Dranzer einen ebenbürtigen Kontrahenten, den es auszuschalten galt. Es fiel ihm sehr schwer sich zurückzuhalten und auf das Kommando Carstens zu warten. Beunruhigt hatte dieser das Geschehen verfolgt, doch Black Dranzer hatte Drakan damals beinahe besiegt, wieso sollte das diesmal schief gehen? Dieses seltsame andere Bit Beats, was Drakan gerettet hatte war ja nicht da, also hatte er den Sieg eigentlich schon in der Tasche. "Los Black Dranzer, zeig es ihm!" befahl Carsten mit ruhiger Stimme. Auf der Stelle preschte Black Dranzer auf den blauen Phönix zu, der bis jetzt noch keine Anstalten machte auszuweichen. Erst in allerletzter Sekunde trat er einen Schritt zur Seite und ließ Black Dranzer an sich vorbei rauschen. Doch auch der Schwarze Phönix hatte von ihrem letzten Kampf etwas gelernt und eine solche Ausweichtaktik vorhergesehen. Flink und geschickt wendete er schnell hinter Drakan und stieß ihm seinen spitzen Schnabel in den Rücken. Drakan schrie vor Schmerz auf ***** "D...d...das ist doch..." stotterte Tyson beim Anblick des gerade verwandelten Dranzers. "Das ist Drakan!" vollendete Max den Satz und sah mit bewundernden Blicken den majestätischen Phönix seine Flügel ausbreiten. "Ich wusste doch gleich, dass mir an ihm etwas bekannt vorkam" meinte Kenny fast gelassen. Doch das Einzige, was Tyson herausbrachte war ein: "Hä?" "Hast du es denn nicht gesehen, Tyson? Kai und Dranzer sind verschmolzen!" Tysons Gesichtsausdruck blieb unverändert. Seine übergroßen Augen zeigten nur zu deutlich, dass er kein einziges Wort verstanden hatte. Kenny seufzte. "Lass gut sein, Chef! Wir erklären es ihm nach diesem Kampf, wenn alles wieder ruhig ist" beruhigte ihn Max und meinte dann noch im Flüsterton, damit Tyson nichts mitbekam: "Bestimmt hat er bis dahin auch schon vergessen nach zu fragen und interessiert sich gar nicht mehr dafür" Kenny musste grinsen und nickte dann. Mr Dickenson stand hinter den Dreien und hatte bis jetzt noch keinen Ton gesagt. Der alte Mann hoffte nur, dass alles gut ausgehen würde und drückte Kai und Dranzer die Daumen. Die Elements Blader hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. ***** Drakan war nicht darauf gefasst gewesen von hinten angegriffen zu werden. Der unerwartete Schmerz durchzog seinen ganzen Körper und ließ seine Federn erzittern. Er hätte vorsichtiger sein müssen und Black Dranzer nicht unterschätzen dürfen. Plötzlich biss Black Dranzer noch fester zu. Ein unvorstellbarer Schmerz betäubte Drakans Sinne. Doch Reflexartig zog der blaue Phönix schnell die Flügel an und ließ sie auf seinem Rücken so schnell gegeneinander Schlagen, dass Black Dranzer verblüfft von dem heftigen Flügelschlag von Drakans Rücken abließ. Drakan erkannte sofort die Gelegenheit und entriss sich vollständig Black Dranzers Krallen. ***** Voltaire war zufrieden. Er hatte zwar nicht erwartet, dass dieser Chinese hier auftauchen würde und an Kais Platz treten würde und auch nicht das Kai sich offenbar plötzlich mit Dranzer vereinigt hatte, doch das machte die Sache für seine Zwecke nur noch viel interessanter. Die Verschmelzung von einem Bit Beast und dessen Blader führte offenbar zu einem noch stärkeren Wesen. Voltaires Wissenschaftler verarbeiteten eifrig alle Informationen, die sie bekamen. Wenn es ihnen gelang herauszufinden, wie eine solche Verschmelzung zustande kam würde ihm die Welt zu Füßen liegen. Gelassen schaute Voltaire auf seine Armbanduhr. Er erwartete eigentlich noch Besuch. Besuch von vier Bladern, die ihm ihre Bit Beasts bringen würden und seine Unbesiegbarkeit. ***** Drakan spürte wie ihm die warme Flüssigkeit des Lebens den Rücken herunter lief und seine blauen Federn dunkelrot färbten. Doch er durfte jetzt nicht aufgeben. Seine Freunde, die ganze Welt und vor allen Dingen Ray zählten auf ihn. Black Dranzer hatte sich von dem schock erholt und war nun wieder voll einsatzbereit. "Los Black Dranzer, zeig ihm noch einmal was der Letzte Schrei mit ihm anstellen kann!" rief Carsten seinem Bit Beast zu und grinste diabolisch Ray zu. Dem Schwarzhaarigen blieb ein dicker Kloß im Hals stecken. Er erinnerte sich nur noch zu gut an das letzte Mal. Langsam erhob sich Drakan und seine Lungen füllten sich mit Luft. Keinen Ton konnte Ray hören, nur Drakans Zusammenzucken verriet ihm, dass Black Dranzer mit dem Angriff begonnen hatte. So laut er nur konnte rief er Drakans Namen, doch der blausilberne Phönix sackte nur immer mehr zusammen und begann an Höhe zu verlieren. Tränen schossen in Rays Augen als Drakan den Boden berührte. Er rannte so schnell er nur konnte auf das zitternde Häufchen von Elend und Federn zu. Drakan versuchte mit beiden Flügeln sich die Ohren zuzuhalten und bemerkte Ray erst als dieser ihm sacht über die Wange strich. Kurz öffnete Drakan die Augen, die er bis dahin zugekniffen hatte und flehten Ray um Hilfe an. Doch plötzlich verschwand der Schmerz, der schrille Gesang Black Dranzers schien immer weiter in die Ferne zu rücken und um ihn herum wurde alles dunkel. Drakan spürte seine Beine nicht mehr und bekam auch nicht mehr mit wie er langsam zu Boden fiel. Das Blade hatte aufgehört sich zu drehen... ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Ganz langsam näher ich mich auch endlich dem Ende... Kapitel 12: Terraxil, Aquaxil, Ignixil und Aeroxil Kapitel 13: Terraxil, Aquaxil, Ignixil und Aeroxil -------------------------------------------------- Puh, bald hab ich's geschafft. Einen Höhepunkt hat die Story noch und ein etwas trauriges Ende, aber lest selbst... Stille herrschte über der Waldlichtung. Ein kleines, stark beschädigtes Beyblade lag unscheinbar und verlassen neben einem großen silberblauen Phönix. Bewegungslos lag das riesige Fabeltier da. Nur der leichte Wind fuhr ihm unter die Federn und durchwühlte sie. Die angespannte Stille wurde als erstes von Carsten durchbrochen. Ray und die anderen Blade Breaker wollten ihren Ohren nicht trauen, denn Carsten lachte. Höhnisch und immer lauter werdend war er der Einzige, dessen Stimme zu hören war. Verdutzt über dieses Ende sahen sich Biovolts Wissenschaftler an, nicht wissend was sie nun tun sollten. Voltaire zeigte keine Gefühle. Er hatte eine eiserne Maske aufgesetzt, die noch nicht einmal mehr der schlechte Zustand des Phönix zu brechen vermochte. Black Dranzer schwebte immer noch in der Luft. Plötzlich streckte er seine Nase in den Wind und wechselte von einer entspannten Haltung in eine Wachsame. Carsten hatte nichts bemerkt, doch Ray war auf den schwarzen Phönix aufmerksam geworden. Auch der Schwarzhaarige hatte bemerkt, dass der Wind ihnen etwas zutrug. Im Gegensatz zu dem was er inzwischen hier in Sibirien gewohnt war, war der Wind warm. Hoffnung stieg in dem Chinesen auf. Die warme Luft zerzauste ihm sein Haar und brachte plötzlich schwarze, rote, blaue und goldene Funken mit sich. Black Dranzer wurde nervöser, doch Carsten bemerkte nichts. Plötzlich durchschnitt ein undefinierbarer Schrei die Luft und Carstens Gelächter verstummte mit einem Mal. Augen, Mund und Ohren riss Kais Klon auf. Der Wind wurde heftiger und plötzlich schossen vier Blades in die Mitte der Lichtung und bildeten schützend eine Mauer vor Ray und Drakan. "Lass sie in Ruhe!" hörte man plötzlich Franks Stimme zwischen den Bäumen. Alle Blicke richteten sich nun auf ihn und die anderen drei Personen, die bei ihm waren. "Du bist doch bloß an uns interessiert, Voltaire! Also lass deine Finger von den Kindern!" rief George so ruhig er nur konnte. Doch Voltaire brachte nur ein schiefes Grinsen hervor. "Vater!" begann plötzlich Lisa mit fester Stimme "Das ist dein Enkel!" sie deutete mit ausgestrecktem Finger auf Drakan. "Warum lässt du ihn so zurichten? Er hat dich damals so gemocht und dir vertraut. Warum musstest du ihm diese Welt zerstören?" langsam begann ihre Stimme vor Wut und Trauer zu beben. Doch Voltaire räusperte sich nur kurz und erhob dann sachlich die Stimme: "Kai brauchte ich nur um euch, die Elements Blader herzubekommen. Ihn und die anderen könnt ihr mitnehmen, wenn ihr mir eure Bit Beasts überlasst" Entsetzt sahen sich die Elements Blader an, doch Lisas Antwort kam prompt und bestimmt: "Niemals!" Voltaires Blick verlor nichts an seiner Ausdruckslosigkeit als er seinen Mitarbeitern ein Zeichen gab. Nur einen Sekundenbruchteil später schossen vier weitere Beyblades hinzu und stellten sich vor die ersten vier. Hinter Carsten tauchten plötzlich Tala, Ian, Spencer und Brian auf. Die Vier schauten erwartungsvoll auf Voltaire. "Wirklich nicht?" fragte dieser nur und gab den Vieren ein Zeichen, als von den Elements Bladern keine Antwort kam. Sofort erschienen Wolborg, Wyborg, Falborg und Seaborg und griffen die vier Beyblades der Elements Blader an. Geschickt wichen Kais und Rays Eltern den Attacken aus und riefen nun ebenfalls ihre Bit Beasts. Die Blade Breaker erkannten sofort eines davon wieder. Aus dem schwarzsilbernen Blade stieg ein riesiges schwarzes und geflügeltes Einhorn. Ray sah dem Geschehen leicht benommen zu, dieses Bit Beast gehörte seinem Vater und er hatte es tatsächlich bei der Weltmeisterschaft nicht wieder erkannt. Erst jetzt wo die beiden wieder nebeneinander stehen. Dabei hatte er seinen Vater und Terraxil schon so häufig trainieren sehen, damals, dass er sofort den Einen mit dem Anderen hätte verbinden müssen. Aus dem goldenen Blade entstieg elegant ein geflügelter Löwe, Aeroxil, das Bit Beast seiner Mutter. Auch die beiden anderen Bit Beasts kamen Ray irgendwie bekannt vor. Ihre Namen klangen vertraut und ihre Körper waren Rays Augen auch nicht fremd. Mit einer großen Welle blauen Lichtes zeigte sich Aquaxil, Lisas Bit Beast, ein Delfin. Und aus dem Vierten kam Georges Ignixil. Eine feuerrote Eule. Doch Biovolts Bit Beasts schreckten nicht zurück. Sie griffen sofort wieder an. Die Elements Balder standen ruhig da und beobachteten das Geschehen aufmerksam. Ihre Bit Beasts handelten ohne akustische Befehle. Terraxil bäumte sich auf und donnerte dann mit den Hufen auf den Boden. Die Erde begann zu beben und Risse zeigten sich in ihr. Im selben Augenblick wo sich Terraxil zum zweiten Mal aufbäumte erhob sich Aeroxil und begann heftig mit den Flügeln zu schlagen. Aus dem Wind, der bis gerade eben noch herrschte wurde ein Sturm und nur Aeroxil schien ihn lenken zu können. Große Erdbrocken und Steine lösten sich durch Terraxils Einfluss vom Boden und wurden vom Sturm mitgerissen. Die Bit Beasts der Demolition Boys hatten es schwer diesen Geschossen zu entkommen, dennoch gelang es ihnen immer wieder geschickt auszuweichen. Schließlich machte Wolborg einen Satz und landete direkt vor Terraxils Hufen. Terraxil war so überrascht davon, dass er seitlich wegkippte und so Wolborg viel Angriffsfläche bot. Wolborg erkannte seine Chance, doch noch bevor er sie nutzen konnte schoss eine Feuerwand vor ihm hoch und versenkte ihm die Schnauze. Ein jämmerliches Heulen war noch von ihm zu hören, als er plötzlich von einer riesigen Welle ergriffen wurde und gegen den nächsten Baum geschleudert wurde. Wo er bewusstlos liegen blieb. Doch kaum war Wolborg außer Gefecht gesetzt griff auch schon Seaborg Aquaxil an, die sich immer noch von ihrem letzten Angriff regenerierte. Schnell schaltete Ignixil und half dem Delfin aus seiner gefährlichen Lage. Dieser Kampf ging noch eine Weile lang so weiter, mal waren die Demolition Boys im Vorteil, mal die Elements Blader. Doch schließlich verzogen sich die letzten Rauchwolken, der Wind beruhigte sich, das Feuer verglimmte und das Wasser versickerte. Die Lichtung war nicht mehr wieder zuerkennen, ein einziges Schlachtfeld der Elemente. Und als Sieger kristallisierten sich die Herrscher ihrer Elemente heraus. Aquaxil, Terraxil, Aeroxil und Ignixil waren zwar angeschlagen, jedoch immer noch kampfbereit, im Gegensatz zu ihren Kontrahenten, die verletzt überall verstreut lagen. Und dazwischen lag nur noch ein großer silberblauer Federbusch, namens Drakan. Die Elements Blader hatten bereits ein Siegerlächeln aufgesetzt als plötzlich ein höhnisches, triumphierendes Lachen zu hören war. Das Lächeln auf ihren Gesichtern verschwand als Voltaire ein kleines schwarzes Kästchen in die Höhe hielt. "Die neueste Erfindung meiner besten Wissenschaftler!" rief er "Hier ist das neue zu Hause eurer Bit Beasts!" Verblüffung und Entsetzen machten sich auf den Gesichtern der Blade Breaker und Elements Blader breit, als die vier Bit Beasts vor ihren Augen trotz Gegenwehr zu einem Lichtstrahl wurden und in das Kästchen schossen. "Was?! Wie?!" keuchte Frank. "Oh, das ist ganz einfach!" begann Voltaire gut gelaunt und gewohnt kalt "In eurem Kampf, den ihr euch mit unseren Bit Beasts geliefert habt, haben eure Bit Beasts Zellen verloren, die wir gesammelt haben. Die Biostruktur wurde dann hier in diesen kleinen Computer eingegeben und der hat dann die genauen Daten berechnet um eure Vier praktisch magnetisch anzuziehen und in diesem Kästchen gefangen zu halten" Die Elements Blader waren sprachlos, nicht nur weil sie gerade hier ihre Bit Beasts verloren haben, sondern auch weil sie selbst die Grundlagen für diesen schwarzen Kasten geliefert hatten. Wenn Biovolt herausfand zu was ihre vier Bit Beasts alles fähig waren, dann würde die Welt ihrem Untergang geweiht sein. ***** "Es ist zu spät!" erklang Mr Dickensons leise, gequält, erstickte Stimme, als Voltaire die Elements Blader weiterhin verspottete und immer wieder mit dem schwarzen Kästchen vor ihren Augen herumfuchtelte. "Nein, es darf nicht zu spät sein!" antwortete Tyson trotzig. "Mr Dickenson hat Recht, Tyson! Es ist zu spät! Diese Bit Beasts sind zu mächtig! Wir können sie nicht mehr besiegen! Dracil und Dragoon können unmöglich gegen sie ankommen" stimmte Max ihrem Manager zu. Kenny nickte nur, auch ihm blieb jedes Wort im Halse stecken. Momentan wünschte er sich alles hier vergessen zu können und wieder bei seiner Mutter in den Armen sein zu können. Er hatte keine Lust mehr. Es war doch eh alles verloren, warum konnten sie also nicht einfach nach Hause gehen? Einfach weg von hier. Und wieder unten am Fluss in seiner Heimatstadt Beyblade in Wokpfannen oder kleinen Arenen zu spielen. Ja, das war momentan sein größter Wunsch. Er fühlte, dass zumindest er noch nicht bereit war für eine Aufgabe wie diese. Plötzlich riss ihn Tyson mit seinen verzweifelten Vorschlägen wieder aus den Gedanken. "Aber, aber, aber... wir haben doch noch Drakan!" fiel ihm plötzlich wieder ein. "Verdammt Tyson!" begann Max plötzlich entnervt zu schreien "Drakan kann nicht mehr kämpfen! Und so wie er da liegt glaube ich sogar, dass er noch nicht einmal mehr..." Maxs Stimme ebbte nach den letzten Worten immer weiter ab, doch die anderen konnten sich denken, was er sagen wollte. Langsam wurde es auch Tyson klar und er ließ die Fäuste sinken. Tränen lösten sich und rannen seine Wangen herunter. Er konnte es nicht fassen, dass sie rein gar nichts tun konnten. ***** Der Wind strich sacht über die silberblauen Federn des am Boden liegenden Phönix und umstrich die verängstigten Gesichter der Elements Balder. Voltaire hatte tatsächlich sein Ziel erreicht und die stärksten Bit Beasts der Welt in der Hand. Doch was würde er jetzt mit ihnen tun? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Voltaire setzte urplötzlich sein übliches emotionsloses Gesicht auf und erklärte ihnen kurz und sachlich, was nun Sache war: "Ihr seid für mich nun nicht mehr zu gebrauchen" er schaute sich zu den Blade Breakern um "und die da brauch ich auch nicht mehr! Ich werde einfach mal die Stärke meiner vier neuen Errungenschaften testen... Los geht's! Ihr habt freie Bahn!" sagte er und strich sacht über den Deckel des schwarzen Kästchens. Sofort lösten sich vier Lichtstrahle und bauten sich vor den Elements Bladern und Blade Breakern auf. Schrill schrieen die Vier auf und wollten sich gerade auf ihre Opfer stürzen, als sich plötzlich wieder etwas Leben im blauen Phönix regte. Stille trat ein. Kein Lebewesen bewegte sich mehr. Alles schien die Luft anzuhalten. Voltaire hatte plötzlich vergessen, dass er eigentlich ein paar Leute von seinen Bit Beasts beseitigen lassen wollte. Die langen Federn Drakans bebten. Langsam wurden die Flügel schwer über den Boden zum Körper hin geschleift. Seine Augenlieder zitterten und dem leicht geöffnetem Schnabel entwich ein Knurren. Mit einem Mal riss Drakan beide Augen auf. Rays Herz machte einen Sprung. "Drakan!" rief er überglücklich, als dieser langsam den Kopf hob und sich mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte auf die Beine stellte. Schwer angeschlagen und keuchend funkelte er nun die vier anderen Bit Beasts an. Doch Voltaire hatte sich inzwischen wieder fassen können. Mit einer schnellen Handbewegung rief er den Vieren zu: "Los! Zuerst die Überflüssigen beseitigen und danach könnt ihr mit diesem Phönix machen was ihr wollt!" Sofort wendeten die Vier ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Pflicht zu und stürzten sich auf die beiden Teams. Mit pfeilschnellen Hechtsprüngen konnten sie sich gerade noch hinter die Tannen retten. Nach einer äußerst kurzen Verfolgungsjagd waren dann Mr Dickenson, Max, Tyson, Kenny und Kais und Rays Eltern von den Vieren eingekesselt. Nur Ray hatten sie außer Acht gelassen. Er stand immer noch total perplex neben Drakan, der noch nicht wirklich imstande war sich zu bewegen. Langsam kamen nun Biovolts neue vier Bit Beasts auf sie zu. In ihren Augen sah man, dass sie gegen ihren Instinkt und Willen handelten. Voltaire hatte sie vollkommen unter Kontrolle. "Na los, macht schon wir haben nicht ewig Zeit!" rief dieser genervt. Doch plötzlich bäumte sich Drakan mit einem Schrei auf und breitete seine Flügel bedrohlich aus. Voltaire erschrak so sehr, dass er ein paar Schritte zurückwich. Auch die vier Bit Beasts erschraken und hielten irritiert inne. Voltaire erkannte langsam die Gefahr, die in Drakan wuchs und änderte schnell seine Meinung. "M... m... macht zuerst den hier fertig!" schrie er stotternd und deutete auf den blausilbernen Phönix. Die Vier ließen von den beiden Teams ab und umkreisten nun ihr neues Ziel. Drakan zitterte immer noch vor Schwäche, doch er wusste genau, was er jetzt tun musste um seine Freunde und seine Eltern zu retten. Er blieb ruhig auf dem Boden sitzen und wartete bis sich alle vier gleichzeitig auf ihn stürzten. Viel zu spät fiel Ray auf was der Phönix vorhatte. Erschrocken riss der junge Chinese die Augen auf und brachte nur ein keuchendes: "Nein, nein bitte nicht!" hervor, bevor Drakans Augen anfingen zu glühen und seine Federn Feuer fingen. Blaues Feuer, welches blitzschnell alle vier Angreifer erfasste erhellte die Umgebung. Doch kurz bevor es auch Ray erreichte wurde dieser von einem grünen Blitz erfasst und ein paar Meter davon weg getragen. Ray fiel etwas unsanft in den Schnee. Drigger legte sich schützend über ihn, als die fünf Bit Beasts in blaues Feuer übergingen. Verzweifelte Schreie erfüllten die Luft, doch allmählich verklangen diese und es wurde wieder still. Vier Lichtstahle entflohen dem Feuer und suchten sich einen Weg zu ihren jeweiligen Herren, der Elements Blader. Der riesige Feuerball, den man eben noch Meilenweit hätte sehen können war in mehrere kleine Lagerfeuer übergegangen. Die Erde war schwarz. Hier und da noch ein paar glühende Holzscheite. In der Mitte war ein tiefer Krater. Terraxil, Aquaxil, Aeroxil und Ignixil konnten sich retten, doch Drakans Licht war auf einen Schlag mit dem letzten Glühen eines Feuers erloschen. Stille und Entsetzen herrschten. Voltaire war der Erste, der sich wieder bewegte. Kurz keuchte er auf, dann drehte er sich um, gab seinen Angestellten ein Zeichen und ging auf einen der Laster zu. Langsam folgten die anderen ihm. Kurz darauf wurden die Motoren gestartet und die Laster setzten sich in Bewegung und fuhren davon. Blade Breakers und Elements Balder blieben zurück. Langsam und zitternd kroch Ray unter Drigger hervor und ging auf den Krater zu. Drigger folgte ihm mit gesenktem Kopf. Rays Augen wurden wässrig und seine Kehle begann zu brennen, ein fürchterlicher Gedanke machte sich in ihm breit. Langsam glitt er am Rande des Kraters auf die Knie und starrte in die schwarze Tiefe. "Kai?" rief er ängstlich, als er keine Antwort darauf bekam schrie er diesen Namen laut hinunter. Doch nur das Rauschen der Tannen im Wind um ihn herum antwortete ihm. Sacht schmiegte sich Drigger an seinen Freund und begann tröstend zu schnurren. Ray schluchzte bei dieser Berührung laut auf: "Nein!" und konnte seine Tränen nicht länger zurück halten. "Das ist nicht wahr! Das kann nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein!" schluchzte er verzweifelt und vergrub sein Gesicht in Driggers Fell. Langsam näherten sich die anderen von hinten. Vorsichtig ließ sich Claire neben Ray nieder und umarmte ihn. "Jeder muss irgendwann einmal gehen. Der Eine früher, der Andere später..." Ray ließ Driggers Fell los und sah seine Mutter an, dabei konnte er nicht Kais Eltern übersehen, die sich ganz fest umarmten und gegenseitig ihre Köpfe an den Hals des Partners legten. Claires Augen waren ruhig und vollkommen gelassen, doch Ray spürte, dass es auch ihr schwer fiel. "Es ist wohl besser, wenn wir jetzt gehen" schaltete sich plötzlich Frank ein und bedachte die anderen drei Jungen mit einem besorgten Blick. Ray ließ sich von seiner Mutter auf die Beine ziehen und Drigger schritt neben ihm und stützte ihn. Langsam verließen sie die grausige Lichtung. ***** Nach diesem Ereignis spürte Ray plötzlich seine Umgebung noch intensiver. Unter jedem seiner Schritte spürte er den Schnee knirschen. Seine Hand, die er in Driggers Fell wärmte, zitterte nicht mehr. Durch sie spürte er den Blutfluss und jede Bewegung seines Bit Beasts. Seine andere Hand hielt seine Mutter fest, sehr fest sogar. Eigentlich wollte Claire ihrem Sohn dadurch Trost schenken. Doch ihr Griff verriet, dass sie den nun selber mehr brauchte. Ray sah sie von der Seite an. Er mochte seine Mutter und er wusste nicht wie er reagiert hätte wenn er sie plötzlich verloren hätte. Kai zu verlieren war schon schlimm genug. Oder vielleicht doch noch schlimmer? Kai war in den letzten Monaten zu mehr als nur einem Freund geworden. Er war Rays bester Freund. Ihm konnte man alles anvertrauen, er konnte schweigen wie ein Grab und er wusste immer ganz genau wann es doch besser war den Mund zu öffnen. Kai war zu ihm auch irgendwie immer etwas freundlicher als zu den anderen. Doch er war inzwischen auch zu dem besten Teamcaptain, den es je gab herangereift. Was würden sie, die Blade Braker jetzt nur ohne ihn tun? Was würde er, Ray ohne ihn tun? ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ letztes Kapitel 13: Zwischen Himmel und Hölle Tja, wie wird's wohl Ray jetzt so ergehen? Ich hoffe die Feuerszene mit Drakan wirkte auf euch wenigstens annähernd so dramatisch, wie ich's eigentlich haben wollte... Kapitel 14: Zwischen Himmel und Hölle ------------------------------------- Sodala, jetzt kommt das letzte Kapitel und dann nur noch mein kleiner Epilog (etwas länger und der wäre auch noch zu einem Kapitel angewachsen) Viel Spaß! Ich hoffe es gefällt euch! Langsam gingen die neun Personen den breiten Waldweg entlang. Das Schlachtfeld immer weiter hinter sich lassend suchten sie das Fahrzeug, mit dem die Elements Blader hergekommen waren. Mit gesenkten Köpfen stiegen sie in den schwarzen Jeep ein. Die Erwachsenen zuerst, sodass die Jüngeren sich auf die Schöße der Älteren niederlassen konnten. Ray wartete, bis alle eingestiegen waren, erst als seine Mutter sich auf dem Beifahrersitz niederließ und ihn aufforderte zu ihr zu kommen, nickte der Schwarzhaarige kurz und drehte sich noch einmal um. Von hier aus konnte man gerade noch diesen Ort sehen, den er nie vergessen würde. Es hatte wieder begonnen leicht zu schneien, und Ray wusste, dass es nicht lange dauern würde und der riesige schwarze Platz würde vollkommen vom Schnee bedeckt sein. Warm lief ihm eine glitzernde Träne langsam die Wange hinunter "Mach's gut..." flüsterte er als der Tropfen sein Kinn erreichte "... mein Freund!" die Flüssigkeit löste sich von seinem Kinn und fiel zu Boden. Als sie dort auftraf entstand ein kleines Loch in der Schneedecke. Mit schwerem Herzen sah Ray noch einmal auf und blickte in die Richtung aus der sie gerade kamen. Doch plötzlich bewegte sich etwas. Etwas kam auf sie zu. Rays Augen weiteten sich als er die dunkle Person zu erkennen glaubte. "Ray, was ist denn jetzt?" fragte seine Mutter ungeduldig, doch Ray bekam dies nicht mehr mit. Seine Beine fingen plötzlich an sich von alleine zu bewegen. Immer schneller werdend bewegte er sich auf die Gestalt zu, mit Drigger auf den Fersen. Verdutzt verfolgten die anderen ihn mit den Augen, bis auch ihnen die Gestalt auffiel, die nun von Ray in die Arme geschlossen wurde. Alle Scheu war aus Ray gewichen, als er in dem silberblauen, weiten Gewand Kai erkannte, der seine Schalspitze nicht wie üblich nach hinten trug, sondern etwas großes darin eingewickelt hatte und es mit beiden Armen vorsichtig an die Brust drückte. Weinend fiel Ray ihm um den Hals. "Vorsicht!" warnte Kai ihn "Nicht so fest drücken!" Ray ließ nur widerwillig von ihm ab. "Kai, du lebst! W... w... wie konntest du das denn überleben? ... Und was ist das?" er deutete auf das Schalverschnürte Bündel in Kais Armen. Doch Kai lächelte ihn nur müde an: "Ein Phönix stirbt in seinen eigenen Flamen und ersteht dann aus seiner Asche neu! Dranzer hat mir das Leben gerettet... Und was das hier ist..." er hielt das Paketchen hoch "... erzähl ich dir, wenn wir wieder zu Hause sind, Ray!" Langsam schloss Kai die Augen und ließ seinen Kopf müde auf Rays Schulter sinken. Er war total fertig und wollte nur noch Ruhe haben. Gestützt von seinem chinesischen Freund fiel Kai der Tumult, der bei seinem Erscheinen entstand gar nicht weiter auf, auch die Fahrt zurück und die Freudentränen seiner Eltern bekam er nicht wirklich mit, dennoch ließ er das Bündel in seinen Armen nicht los. ***** Stunden später öffnete Kai wieder die Augen. Goldenes Dämmerlicht fiel durchs Fenster ein und ergoss sich auf den beiden Betten, des kleinen Zimmers. Kai lag in einem davon, die Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen und in Rays Umarmung spürte er den warmen Atem seines Freundes an seinem Hals. Ray schlief tief und fest in seinen normalen Straßenklamotten, erst als Kai sich bewegte wachte auch er auf. Genüsslich gähnte und streckte sich Ray. "Na, gut geschlafen?" fragte Ray ihn Augen reibend. "Mhm" lächelte Kai ihm nur als Antwort entgegen. Schwer mühte sich Ray damit ab sich im Bett aufzurichten. "Hast du Hunger?" fragte er Kai, der inzwischen wieder die Augen geschlossen hatte. Ein wohlwollender Seufzer entfuhr Kai, als er mit einem Nicken antwortete. Ray lächelte, erhob sich, verließ das Zimmer und ging in das Wohnzimmer. Kai öffnete seine Augen wieder einen Schlitz breit. Langsam strich er mit beiden Händen über das Bündelchen, welches auf seinem Bauch lag. Plötzlich zerriss ein leises Knacken die Stille im Zimmer. Kais Lippen formten ein Lächeln, dann flüsterte er leise: "Ich wusste, dass du dein ,Versprechen halten würdest! Keine Angst ich werde auch meines halten!..." ***** Im Wohnzimmer spielte ein Radio leise Musik. Frank hielt die schlafende Claire in den Armen und strich ihr beruhigend mit der Hand über den Rücken, ohne sie zu wecken sah er langsam auf, als Ray den Raum betrat und sich einen Weg durch die am Boden schlafenden Blade Breaker bahnte um zur Küche zu gelangen. Auf der anderen langen Couch lagen George und Lisa eng umarmt und schliefen so fest wie schon lange nicht mehr. Endlich wussten sie ihren Sohn in Sicherheit, zum ersten Mal seid mehreren Jahren brauchten sie sich keine Sorgen zu machen mit Voltaire in Konflikt zu kommen, denn solange dieser im Glauben war, dass Kai nicht mehr lebte und auch die Bit Beasts der Elements Blader nicht mehr so kraftvoll waren, wie er sie hätte gebraucht, würde er sie in Ruhe lassen. Der Ohrensessel auf dem bis vor ein paar Minuten noch Mr Dickenson gesessen hatte um sich auszuruhen war leer. Er hatte Frank nur kurz zwinkernd zugeflüstert, dass es da noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen gäbe, und war dann verschwunden. In der Küche wurde der Kühlschrank wieder geschlossen und fast lautlos schlich sich Ray wieder zurück. Frank beobachtete ihn dabei lächelnd, einfach rührend wie er sich um Kai kümmert. ***** Als Ray das Zimmer wieder betrat, saß Kai aufrecht an die Wand gelehnt im Bett. Verdutzt nahm Ray war, wie Kai das Bündelchen mit seinem Schaal auf dem Schoss liegen hatte und es streichelte. Als Kai Ray bemerkte, lächelte er ihn an. "Komm und setz dich wieder zu mir, Ray! Ich muss dir was zeigen!" Langsam trat Ray neugierig näher, stellte die Sachen, die er gerade mitgebracht hatte auf den Nachttisch und ließ sich ganz sacht aufs Bett sinken. Mit der Nase voran und großen Augen krabbelte er zu Kai und setzte sich ganz nah an seine Seite um einen guten Blick auf das Bündelchen zu haben, welches Kai immer noch mit beiden Händen gut verdeckte. Kai wartete bis Ray richtig neben ihm saß, dann lächelte er wieder. "Vor einigen Jahren, da war ich bereits bei meinem Großvater in der Abtei, musste ich einige Tests bestehen. Unter anderem wurde ich mitten im Wald ausgesetzt und sollte dann nur mit einem Kompass und einem Beyblade bewaffnet zurückfinden. Es war alles so hergerichtet, dass ich es hätte schaffen können, doch plötzlich griff mich ein Wolfsrudel an, welches die Biovolt Wissenschaftler eigentlich nicht mit eingeplant hatten. Auf jeden Fall habe ich, wie ich es gelernt hatte mein Beyblade auf sie losgelassen, doch schon nach ein paar Sekunden hatte einer der Wölfe es einfach so in den Schnee getreten. Der einzige Ausweg für mich war also weglaufen. Und das tat ich auch. Bis ich an einem großen zugefrorenen See ankam, stolperte und schwer hinfiel. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits total ausgelaugt vom Laufen und wünschte mir nur noch, dass ich bald von meinem Leiden befreit werden würde. Doch plötzlich tauchte ein rotes, warmes Leuchten auf, was die Wölfe mit einem Mal vertrieb. Und als ich dann aufschaute sah ich zum aller ersten Mal Dranzer. Ihre langen, weichen Federn leuchteten wundervoll und ließen sie einfach majestätisch aussehen. Doch dann beugte sie ihren Kopf ganz nah zu mir herunter und bat mich ihr zu helfen. Sie hatte bei einem Schneesturm einen Stein ins Auge bekommen, den sie alleine nicht herausbekam. Also half ich ihr. Woraufhin sie mir den Weg zurück zur Abtei zeigte und mich sogar bis zum großen Portal begleitete. Als ich dann hineinging bekam ich sofort eine Standpauke von meinem Großvater. Er meinte, dass ich es nicht wert sei noch länger hier zu bleiben, weil ich das Blade verloren hatte und weggelaufen war, anstatt wie ein ordentlicher Mann zu kämpfen. Doch weil ich sein Enkel sei, würde er mir noch eine Chance geben. Dann hat er mich auf mein Zimmer geschickt und mir noch ein neues Blade gegeben. In dieser Nacht konnte ich einfach nicht schlafen und habe mir andauernd Vorwürfe gemacht, bis das warme, rote Leuchten wieder da war. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Sofort kam ein feiner roter Lichtstrahl herein und fuhr in das neue Blade. Und als ich auf den Bit Chip sah, war Dranzer darauf zu erkennen und zwinkerte mir zu. Wir haben uns damals versprochen, dass wir immer beieinander sein und uns helfen würden" Kai hatte beim Erzählen leuchtende, verträumte Augen bekommen. "Und dieses Versprechen werden wir nie... nie brechen!" Dann wandte Kai seinen Blick auf den total verblüfften Ray und zog endlich seinen Schaal von dem kleinen Geheimnis. "Wow!" entfuhr es Ray leise, als ein kleines schrumpeliges Geschöpf zum Vorschein kam. Langsam öffnete es die Augen und streckte dem Schwarzhaarigen unter leisem Piepsen neugierig seinen Schnabel entgegen. "Phönixe gehen in Flamen auf, wenn sie sterben und entstehen dann aus ihrer Asche neu... Dranzer hat mich im Wald beschützt und mir das Leben gerettet und ich werde mich jetzt um sie kümmern. So wie wir es uns versprochen haben..." Ray hatte seine Finger nach dem neugierigen Kücken ausgestreckt und streichelte ihm sanft den Schnabel. "Das ist also Dranzer?!" fragte Ray "Ja, das ist Dranzer" Sacht fuhr der Chinese über den Kopf der Kleinen und kraulte sie am Hals. Genießerisch schloss Dranzer die Augen wieder und Piepste freudig. "Auf meine Hilfe kannst du zählen, Kai!" sagte Ray mit leuchtenden Augen und schlang seinen Arm freundschaftlich um Kais Schultern, während der goldene Lichtbezug langsam verschwand und die Dunkelheit der Nacht sich im Zimmer breit machte. "Danke Ray!" ***** Ray, Kai und klein Dranzer bekamen an diesem Abend nicht mehr mit, wie Mr Dickenson in Begleitung von Judy wieder kam und mit einem Weihnachtsmann Gesicht den Elements Bladern verkündete, dass die BBA noch ein paar Spitzenwissenschaftler brauchen würde, und er bereits alles Nötige dafür geregelt hätte. Die Vier waren überglücklich über diese Neuigkeit und die anderen freuten sich für sie, sodass sie noch ein wenig zum Feiern hatten und sich Rays und Kais Eltern gleich mit Judy bekannt machen konnten. Doch in einem vornehmen alten Schloss ein paar Meilen von Moskau entfernt erfuhr ein gewisser Voltaire gerade von ein paar neuen Wissenschaftlern und den neuen Sicherheitsvorkehrungen der BBA. Und das ein gewisser jemand noch immer am leben war. ~~~~sofort weiter gehts im Epilog~~~~ Epilog: Two Months Ago ---------------------- Zwei Monate später standen die Blade Breaker an einem kleinen Flussufer in Japan und nahmen die Herausforderung ihrer Gäste, der White Tigers an. Tyson und Lee lieferten sich schon seid gut zehn Minuten einen verbitterten Freundschaftskampf, währen die anderen ihren Teamkameraden anfeuerten. Nur Kai und Ray saßen etwas abseits auf den Treppen und beobachteten den Spielverlauf von dort. Doch der wirklich aufmerksamste Zuschauer durfte noch nicht mitspielen. "Nein Dranzer, du hast gegen die Großen noch keine Chance!" rief Kai dem inzwischen gut einen Meter großen Phönixkind zu, das aufgeregt mit seinen Flügeln flatterte. In den letzten zwei Monaten hatte Ray Kai bei Dranzers Erziehung geholfen. Und wie sich herausstellte war Kai das, was man einen sehr fürsorglichen Vater nannte. Und ab und zu musste Ray mal wieder eingreifen, damit Kai Dranzer nicht unter seiner Fürsorge erdrückte. "Kai, lass ihn doch!" der Schwarzhaarige gab ihm einen freundschaftlichen Stoss zwischen die Rippen. "Aber..." wollte Kai widersprechen, doch Ray unterbrach ihn "Nichts aber, Kai! Er muss auch mal seine eignen Erfahrungen machen!" "Aber bei so einem Kampf kann er ernsthaft verletzt werden" "Dann machen wir beide gleich ein nicht ganz so gefährliches Spiel. Drigger würde dem Kleinen schließlich nie etwas Ernsthaftes zufügen. Dafür mag auch er ihn viel zu sehr" Kai dacht eine Weile besorgt nach, dann stimmte er aber Rays Vorschlag immer noch etwas widerwillig zu. Das Spiel zwischen Lee und Tyson endete unentschieden. Jetzt waren Ray und Kai dran. Die anderen sahen Kai leicht verwundert an, als dieser seinen dadurch überglücklichen Dranzer Chan ins Blade ließ. "Du willst ihn kämpfen lassen?" fragte Kenny schließlich. Kai nickte bestimmt, doch er konnte seinen bekümmerten Blick nicht unterdrücken. Immer noch verwirrt machte Max schließlich den Schiedsrichter und gab das Startzeichen. "3... 2... 1... Let it Rip!" und die beiden Blades schossen in die Arena. Ray und Drigger hielten sich mächtig zurück und gaben dem unerfahrenen Dranzer immer wieder eine Chance zum Angriff. Und immer wieder gab Dranzer sein Bestes um die Katze zu besiegen, doch dem jungen Phönix wollte es noch nicht so richtig gelingen. Schließlich, nach ein paar Minuten hatte es Dranzer endlich geschafft Rays Blade mächtig ins Schlingern zu bringen. Ray und die anderen waren total perplex über Dranzer kraftvollen Angriff und Dranzer so übermütig wie er durch seinen Erfolg war, tanzte Drigger auf der Nase herum. Doch das ließ auch Drigger sich nicht bieten und so beschloss er Dranzer eine kleine Lektion zu erteilen. Er nahm kurz Anlauf, was erst einmal sofort wieder die Aufmerksamkeit Dranzers auf ihn zog, dann erschien Drigger in einem grünen Lichtstrahl und schoss, so langsam er nur konnte, auf Dranzer zu. Der kleine Phönix tat es ihm gleich, auch er zeigte sich und wollte den Tiger angreifen, doch Drigger war schneller da und warf ihn auf den Rücken. "Nein!" rief Kai mit klopfendem Herzen. Doch plötzlich ging Dranzers erschrockener Schrei in Gelächter über. Verzweifelt versuchte sich der junge Phönix von Driggers Kitzelattacke zu befreien. "Ich hab dir doch gesagt, dass Drigger ihr nie etwas tun würde" lachte Ray dem Blausilberhaarigem zu, der wie Ray plötzlich erstaunt feststellen musste nicht mehr auf der anderen Seite der Arena stand, sondern direkt neben ihm, mit einem Unheil verkündendem Grinsen im Gesicht. "Leg dich nie mit dem Vater eines Phönix an! Rache ist süß!" flüsterte Kai ihm ins Ohr, bevor er sich auf Ray warf und auch begann ihn ordentlich durchzukitzeln. Nach einer Weile ging Kai endlich die Puste aus und er setzte sich neben Ray auf den Boden. Erst jetzt bemerkten die beiden, dass sie von allen grinsend und kopfschüttelnd beobachtet wurden. Plötzlich stupste Ray Kai an und deutete auf die Arena. Zwei Blades lagen vergessen nebeneinander und Drigger hatte sich daneben lang ausgestreckt, sodass sich Dranzer gemütlich an ihn kuscheln konnte. "Freunde für immer?" "Freunde für immer!" ~~~~Ende~~~~ Ich hoffe, dass ich hierfür noch in paar Kommentare bekomme *ganz lieb guck* Und ein ganz großes Dankeschön an alle meine lieben Kommischreiber, die mich immer wieder dazu ermuntert haben weiter zu schreiben. Bis bald, und hoffentlich auch in meinen anderen laufenden Ffs eure Duchess Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)