Ohne jedes Wort von Rizumu ([Sakura-Center; Sasuke/Sakura; Naruto/Hinata]) ================================================================================ Kapitel 3 ▷ Erdbeeren & Nudelsuppe ---------------------------------- »Warte doch Sasuke!«, rief Ino dem schwarzhaarigen Uchiha hinter her, doch dieser reagierte gar nicht erst darauf und verließ das Schulgelände. »Menno! Was ist nur mit Sasuke los?«, jammerte das Mädchen und strich sich genervt eine Haarsträhne hinters Ohr. Noch während dieser Bewegung wand sie sich an Naruto und ließ all ihren Frust mittels eines Blicks an ihm aus. »Was schaust du mich so an?«, fragte der blonde junge genervt. Den ganzen Tag hatte er schon die Schlechte Laune des Mädchens ertragen müssen, nur weil er Sasuke nicht überreden konnte zusammen mit ihnen zu lernen. »Ich kann nichts dafür, dass Sasuke keinen Bock auf dich hat!«, murrte Naruto und wand sich Sakura und Hinata zu. Letztere murmelte etwas unverständliches, mit vor dem Mund gehaltenen Hand. »Sorry, aber ist doch so. Ich kann auch nichts dafür. Wenn Sasuke nicht will, dann will er eben nicht.« »Und warum nicht?«, fauchte Ino, ihre beiden Freundinnen wussten das sie nichts gegen sie ausrichten konnten. Wenn sie sich erst einmal aufregte, dann richtig und vor allem ohne Kompromisse. »Dein bester Freund scheint sich überhaupt nicht für deine Schulnoten zu interessieren.« Naruto zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Er hat eher kein Interesse daran mit euch zu lernen. Mir hilft er oft genug.« Falsche Wortwohl und vor allem falsche Tonlage, dass hätte Sakura Naruto gerne gesagt, denn dann wäre er vorgewarnt gewesen. Ino stampfte regelrecht auf den blonden Schüler zu und packte ihn am Kragen seines Hemdes. Sie zog ihn hoch und sah zu ihm auf, mit einem wütenden Blick. Hinata versuchte sie noch mit Worten zu beruhigen und Sakura legte ihre Hand auf die Schulter ihrer temperamentvollen Freundin um sie von Naruto weg zu ziehen, doch nichts half. »Hör mal Freundchen!«, gab Ino wütend von sich. »Lass mich los! Was soll die Scheiße?!« Die Blonde ließ Naruto los, weniger weil ihr „Gegner“ sich wehrte, sondern eher weil sie keine aggressive Person war. Dennoch blieb ihre Schlechte Laune und die ließ sie nun vollkommen an Naruto aus. »Es geht hier definitiv nicht um dich! Mir kann es doch egal sein was aus deinen Noten wird, wir wollen einfach nur mal Zeit mit Sasuke verbringen!« »Ach so«, Naruto richtete seinen Kragen, dann wand er sich Hinata und Sakura zu. Er brauchte die Frage nicht stellen, die ihm auf dem Herzen lag, denn man konnte sie in seinen Augen ablesen: »Und wie sieht es mit euch aus? Seit ihr der selben Meinung?« Sakura teilte jedenfalls nicht die Meinung ihrer Freundin und bei Hinata wahr es wohl genauso. Eigentlich hoffte sie sogar inständig, dass Ino diese verletzenden Worte nur aus Wut gesagt hatte und sie gar nicht so meinte, jedoch kannte sie ihre Freundin schon zu lang. »E-es ist n-nicht s-so, Na-naruto-kun.« Sakura hätte es nicht geglaubt, wenn sie es nicht mit eigenen Ohren gehört hätte. Hinata hatte noch nicht oft in Narutos Gegenwart einen Satz über die Lippen gebracht, zumindest nicht wenn er direkt an ihn gerichtet war. Genau deswegen war es auch immer wieder eine Besonderheit. Jedoch teilte Ino nicht das Denken Sakuras über diesen Moment. Sie fühlte sich verraten und machte sich keine Mühen dies zu verbergen. »Jetzt fall´ mir nicht in den Rücken Hinata!« Irgendwann war doch auch mal Schluss, oder? Dass Ino nun auch noch Hinata anfuhr, die die Situation nur beruhigen wollte war eindeutig zu viel, weswegen Sakura dazwischen ging. Ihre Möglichkeiten waren beschränkt, schließlich hatte sie ihren Block am Morgen in der bahn vergessen, deswegen musste sie hoffen das ihre Gestik und Mimik ausreichten. Es vergingen Minuten, in denen die beiden Freundinnen sich gegenseitig anstarrten. Hinata und Naruto waren still und bis auf den Lärm der anderen Schüler war nichts zu hören. Bis Ino sich völlig genervt ab wand. »Ich habe besseres zu tun als mich mit dir zu streiten«, sagte sie und hob ihre Tasche vom Boden. »Kommt ihr Mädels?« Hinata schenkte Naruto einen schüchternen Blick und wand sich dann Ino zu. Nur Sakura blieb auf der Stelle stehen. »Kommst du Sakura?«, fragte Ino, wobei ihre Stimme ziemlich genervt klang. Doch ihre Freundin schüttelte lediglich den Kopf und deutete auf Narto. »Gut«, Ino biss sich auf die Unterlippe. »Komm Hinata, Sakura hat anscheinend keinen Bock etwas mit uns zu machen« »A-aber Ino!“« Sakura beobachtete wie ihre beiden Freundinnen sich von ihnen entfernten, wobei Hinata ihr noch einen „um Hilfe bittenden“-Blick schenkte. Sie nickte ihrer Freundin aufmunternd und wand sich dann Naruto zu. Sie lächelte ihn an. Eine Unterhaltung mit ihm war immer sehr anstrengend, zumindest wenn niemand da war der ihm „übersetzen“ konnte. »Du musst auf mich keine Rücksicht nehmen Sakura-chan.« Das Mädchen sah ihn verwundert an, dann griff sie in ihre Tasche um einen Stift und ein Blatt Papier herauszuholen. Sie schrieb: »Was meinst du damit?« und hielt ihm diesen hin. Sie konnte sehen wie sein Blick über die Worte glitt. »Naja, du willst sicherlich lieber was mit deinen Freundinnen machen, als bei mir zu sein.« Sakura musste schmunzeln, denn sie hatte Naruto noch nie schmollen gesehen. Der Blonde schien das jedoch gar nicht zu bemerken, denn er redete einfach weiter: »Ich bin kein … naja … Mädchen, du brauchst mich nicht zu trösten weil Ino mich angebölkt hat. Die ist mir so was von egal.« Sakura schrieb erneut auf ihren Zettel: »Ich bin alt genug um für mich selbst zu entscheiden was ich wann und mit wem mache. Ich bin in der Lage auch mit anderen als meinen Freundinnen etwas zu unternehmen, also komm schon.« »Meinst du wirklich?« Wenn Sakura gekonnt hätte, dann hätte sie nun völlig genervt geseufzt. Was sollte sie machen um diesem, auf jeden Fall blondem, Jungen beizubringen, dass es okay war? Da hatte das Mädchen auch gleich den perfekten Einfall. Flink schrieb sie auf ihr Blatt neue Worte, die zugegebener Maße, nicht besonders schön geschrieben waren, weil Sakura sich beeilt hatte. »Du möchtest mit mir ein Eis essen gehen?«, fragte Naruto und musste schon etwas schmunzeln. Er fand Sakura schon immer süß, auch wenn sie sich anscheinend nicht so viel für ihn zu interessieren schien, aber nun sah das ganz anders aus. Er beobachtete wie sie erneut etwas schrieb und las dann ihre, nun wieder, ordentliche Mädchenhandschrift. »Du musst mich nicht einladen. Ich habe dir doch gerne geholfen.« Sakura schüttelte den Kopf und lächelte. Sie hatte das schönste Lächeln auf der ganzen Schule, wie der Blonde fand. »Normalerweise werden Mädchen von den Jungs eingeladen, aber ...«, er griff in die Tasche seiner Jacke und zog das Innenfutter heraus, aus dem nur Flusen und Dreck fiel. »Ich bin momentan echt pleite, weil mir meine Mum das Taschengeld gekürzt hat.« »Ich schulde dir eh etwas, also komm schon.« Naruto war vollkommen überrascht wie schnell Sakura schreiben konnte. Es war fast schon so, als hätte sie die Worte ausgesprochen. »Wie ihre Stimme wohl klingt ...«, fragte Naruto sich und sah ihr nach. Er kannte sie nur so stumm wie sie jetzt war. Zu gerne hätte er ihre Stimme gehört. »Bestimmt ist sie genauso süß wie ihr Lächeln«, murmelte Naruto und grinste beschämt. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte. »Itsch- Was war das?«, etwas hatte ihm am Kopf getroffen und als er zu Boden sah, erblickte er eine Papierkugel. Die konnte ja nur von einer sein. Sakura stand vor dem Schultor, nicht viele Meter von ihm entfernt und wartete, mit einer ziemlich ungeduldigen Mine. »Warum musstest du mich denn gleich damit bewerfen?«, fragte der Junge und folgte der offensichtlichen Anweisung sich endlich in Bewegung zu setzen. Sakura verdrehte die Augen wegen der unsinnigen Frage ihres Mitschülers und tippte mit den Fingern auf ihre Handgelenk. Was so viel heißen sollte wie: »Wenn wir uns nicht beeilen, dann verpasse wir die Bahn.« »Hast du schon eine Ahnung wo du hin möchtest Sakura-chan?« Als Antwort zuckte sie mit den Schultern. Sie war mit Ino und Hinata schon in so vielen Eiscafés gewesen. Weil sie alle ausprobieren wollten, aber eines, wo sie wirklich gerne hinging hatte sie nicht. Vielleicht sollte sie das mal ändern? Ein Stammlokal. Dieser Gedanke gefiel ihr wirklich sehr. »Im Einkaufszentrum ist eines«, sagte Naruto und riss das Mädchen aus ihren Gedanken heraus. Skeptisch sah Sakura ihn an. Da war sie schon einmal gewesen, jedoch hatte ihr das nicht gefallen. Es war so dunkel und alt. »Ich weiß was du sagen möchtest«, sagte er und hob den Zeigefinger seiner rechten Hand als würde er sie wie ein Lehrer belehren wollen. »Sie haben es im Winter renoviert und nun sieht es viel besser aus.« Ja, da war etwas gewesen. Sie hatte nicht sehr darauf geachtet was mit diesem Café war, weil sie es nicht mochte, aber ihr war aufgefallen das im Einkaufszentrum ein paar Geschäfte renoviert wurde. »Wenn du bisher noch nicht da gewesen bist, dann lass uns doch dahin gehen.« Sakura stimmte mit einem Nicken zu. Was anderes blieb ihr ja auch nicht übrig, weil ihr Vorrat an Blättern sich nun in Luft aufgelöst hatte. Vielleicht hätte sie das Blatt nicht Naruto an den Kopf werfen sollen. Wobei es komplett vollgeschrieben war und es somit auch keinen Platz für sie mehr bot. Aber wenn sie nun ins Einkaufszentrum fuhren, dann war es sicherlich nicht schlimm, wenn sie vor dem Eis noch in ein Schreibwarenladen gingen, damit sich Sakura einen neuen Block kaufen konnte. »Warum lasse ich meinen fast neuen Block auch in der Bahn liegen«, dachte sie, während sie neben Naruto, der von irgendeinem Videospiel redete, die Straße entlang zur Bahnstation ging. Eigentlich konnte sie ja froh sein, dass es nur der Block war, schließlich hätte es auch ihr Handy, oder ihr Portmonee sein können. Manchmal fühlte sie sich so tollpatschig, wie Naruto war. »... Sakura-chan? Hörst du mir eigentlich zu?«, Naruto stellte sich so plötzlich vor ihr, dass sie beinahe gegen ihn gelaufen wäre. Er war einfach vor ihr aufgetaucht, wie aus dem Nichts heraus. War sie etwa so in Gedanken gewesen? »Du hast mir gar nicht zugehört«, Naruto sah sie fast schon beleidigt an. Entschuldigend sah Sakura zu ihm hoch. Er war zwar genauso alt wie sie, wobei sie im März und er im Oktober geboren wurde und sie damit ein paar Monate älter war, aber dennoch war er so groß als wäre er viel älter, oder sie war einfach zu klein. Sie lächelte ihn an und zog die Schultern an, dann versuchte sie ihn mit einer Handbewegung darum zu bitten weiter zu erzählen. Es funktionierte, Naruto seufzte, dann setzte er seinen Weg fort und sprach weiter: »Auf jeden Fall hat mir meine Mum das Taschengeld gekürzt weil ich mir das neue Spiel gekauft habe«, beschwerte er sich. Sakura hatte also doch mitbekommen, was er gesagt hatte. Okay, sie wusste nur, dass es um Videospiele ging, was eigentlich nicht besonders verwunderlich war, denn Naruto sprach nicht gerade selten darüber wie viel Zeit er mit den Spielen verbrachte. »Aber ich musste es einfach haben, verstehst du? Ich kann mir ein Spiel doch nicht von Sasuke ausleihen, wenn es gerade erst auf dem Markt ist. Manchmal beneide ich ihn echt ...« Sasuke spielte also auch diese Videospiele? Das hatte sie gar nicht gewusst. Gut, sie wusste nicht viel von Sasuke, eigentlich war ihr nur bekannt, dass er der Captain der Fußballmannschaft ihrer Schule, in der Musik AG und das er schlau war. Sie dachte immer er würde seine Freizeit mit Lernen und anderen vernünftigen Dingen verbringen als mit Videospielen. »Ha! Das hast du nicht gewusst, oder?« Sakura sah Naruto fragend an. »Du bist erstaunt darüber, dass Sasuke zockt stimmt es?« Sie nickte zustimmend, Warum sollte sie es verbergen? »So ist das immer. Es passt nicht zu Sasuke, das gebe selbst ich zu. Er benimmt sich oft genug wie ein feiner Pinkel, oder wie ein unnahbarer Idiot«, Naruto verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Aber das ist alles nur eine Fassade. Er ist weder Schüchtern, noch eingebildet. Er mag einfach seine Ruhe und ist der Meinung das sein Leben niemanden etwas angeht.« Sakura hatte so etwas schon die ganze Zeit geahnt, aber das es dann doch so drastisch ist, hätte sie nie gedacht. Das spielen von Videospielen passte wirklich nicht zu einem so gut organisierten und gebildeten Schüler wie Sasuke. Eher zu Naruto. Da konnte man erkennen das auch sie, ganz unbewusst, Leute in Schemen einordnete, die nicht unbedingt stimmen mussten. »Aber warum reden wir über Sasuke?«, Fragte Naruto. Sakure würde ihn nur zu gerne daran erinnern, dass er mit Sasuke angefangen hatte. Doch selbst wenn sie in der Lage dazu wäre, dann würde sie es wohl nicht tun. Es dauerte nicht lang bis sie an der bahnstation angekommen waren und sie sich an Gleis zwei stellen konnten um mit der nächsten Bahn zum Einkaufszentrum zu fahren, welches gerade mal vier Stationen von dieser Station entfernt lag. Eigentlich könnten sie die Strecke auch laufen, doch warum sollten sie das tun? Naruto hatte wieder von seinem Spiel und dem gekürzten Taschengeld angefangen. Anscheinend war das ein wirklich wichtiges Thema für ihn. Hin und wieder hatte Sakura ihm texte auf ihren Handy geschrieben um sich ein wenig mit unterhalten zu können, weil es doch sonst recht eintönig war, wenn Naruto den Alleinunterhalter spielen musste. (Wobei Sakura nicht sagen konnte, dass Naruto nicht gerne redete, er war fast schon so schlimm wie Ino.) Einmal hatte Ino sich bei ihr via SMS gemeldet und sie gefragt, ob sie sich denn nun wieder ein gekriegt hatte und zu ihnen kam. Sie wollten ein wenig Shoppen und weil Hinata dabei genauso gut zu gebrauchen war, wie bei einer Unterhaltung mit Naruto, wollte sie unbedingt Sakura dabei haben. Aber das einzige was Sakura in ihre Antwort schrieb war »Es ist doch nichts. Ich mache heute nur einfach mal was mit Naruto. Wir können doch noch ein anderes Mal shoppen gehen.« Darauf hatte sie nichts mehr geschrieben. Was völlig in Ordnung war. Auch wenn Sakura sich schuldig fühlte, denn nun musste Hinata den ganzen Frust von Ino ertragen und das obwohl die beiden Mädchen überhaupt nicht zusammen passten. (Obwohl sie wirklich gute Freundinnen waren.) Ihre Charaktere waren einfach zu unterschiedlich. »Hast du eigentlich eine Lieblingseissorte?«, fragte Naruto, dem es gar nicht wirklich bewusst war, wie schwer es Sakura hatte, wenn er ihr eine Frage stellte. Woher denn auch? Sie überlegte und deutete dann auf ihr rosafarbenes Haar. »Was meinst du damit?«, murmelte der Blonde. Er überlegte, während über Lautsprecher ausgerufen wurde, dass ihre Bahn einfuhr und die warteten Passagiere bei der Einfahrt der Bahn aufpassen sollten. »Deine Haare, okay, aber was meinst du damit?«, er wirkte fast schon ratlos. Jedoch lächelte Sakura nur und wiegte ihren Kopf einmal nach links und einmal nach rechts. Die Bahn fuhr ein, hielt an und die Türen öffneten sich, während Naruto immer noch weiter überlegte. Selbst als er Sakura folgte und sie einstiegen kam er nicht auf die Antwort. »Ichigo, sei vorsichtig beim Einsteigen!« Erst nachdem eine Mutter ihre Tochter rief, kam er darauf, welche Sakuras Lieblingseissorte sein könnte. »Erdbeereis«, rief er überzeugt, als sie sich in einen freien Vierer setzten. »Es muss Erdbeereis sein! Sag mir das ich richtig liege.« Sakura lächelte und nickte zustimmend. »Das habe ich mir schon gedacht. Jedes Mädchen mag Erdbeereis.« Sakura wog abschätzend ihren Kopf hin und her. Ino, zum Beispiel, mochte mehr Schokoladen- und Nusssorten, aber ihm das nun zu erklären war umständlich und sehr wahrscheinlich auch unnötig, weil Naruto sich wohl kaum dafür interessierte. »Du magst das Eis hoffentlich nicht nur weil deine Haare rosa sind, oder?« Sakura schüttelte den Kopf und strich sich mit den Fingern durch ihr Haar. »Ist es dann weil rosa deine Lieblingsfarbe ist?« Sakura runzelte die Stirn und schüttelte dann noch einmal ihren Kopf. Auf was für Fragen kam Naruto eigentlich? Weil sie an seinen Augen ablesen konnte, dass er auf der Suche nach der nächsten Frage war, tippte sie ihm schnell die Nachricht auf ihr Handy und zeigte sie ihm dann. »Das ist wirklich eine sehr einfache Begründung«, er lachte. »Wenn es Rameneis geben würde, dann würde ich es wohl auch gerne essen.« Noch während Naruto erzählt hatte, hatte Sakura eine Frage auf ihr Handy geschrieben und hielt diese ihm nun unter die Nase. Ein wenig wurde sie von einem unangenehmen Gefühl übermannt, schließlich hatte Naruto selbst gesagt, das er nicht über ihn reden wollte, oder hatte sie es falsch verstanden? »Sasuke isst nicht gerne Süßes. Eigentlich isst er gar nichts. Kein Eis, keinen Kuchen ...«, Naruto zuckte mit den Schultern. »Wenn er mit mir da war, dann hat er immer nur Wasser, oder höchstens eine Cola getrunken.« Noch etwas, was sie nicht wirklich von Sasuke gewusst hatte. Schließlich hatte sie ihn immer nur in der Schule gesehen, wovon man eine Person nicht wirklich kennen lernen konnte. »Er mag Tomaten«, sagte Naruto. An seiner Stimmlage konnte man erkennen, dass ihm das jedoch so ziemlich egal war. Sakura tippte schnell auf ihr Handy. Diesmal keine Frage über Sasuke, denn sie wollte die Stimmung wieder heben, die so abrupt gesunken war: »Du scheinst schlecht gelaunt zu sein. Habt ihr euch gestritten?« »Nein ganz und gar nicht«, Naruto seufzte und sprach dann weiter. »Eigentlich bin ich es schon gewohnt das Mädchen wie Ino mich nur wegen Sasuke ansprechen. Deswegen hat mir ihr gezicke auch nicht wirklich was ausgemacht.« »Aber trotzdem ist da etwas«, dachte Sakura, wartete jedoch ab, bis Naruto weiter sprach. »Als du sagtest, dass du etwas mit mir unternehmen willst, dachte ich dass du das wegen mir machst, aber nun reden wir wieder über Sasuke.« »Outsch«, dachte Sakura. Es war also ihre Schuld, dass der sonst so fröhliche Naruto nun so niedergeschlagen war. Weswegen sie gleich eine Nachricht an ihn in ihr Handy tippte, doch Naruto hielt sie auf. »Es ist schon in Ordnung Sakura-chan. Ich bin das schon gewohnt. Mach dir wegen mir keine Sorgen.« Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte ihn auf keinen Fall verletzen wollen. Sakura befreite ihr Handy von der Hand Narutos und tippte weiter. »“Ich bin nicht wegen Sasuke-kun hier“«, las er und lächelte. »Es ist schon in Ordnung Sakura-chan. Er ist ja auch mein Freund, da kann ich dir ruhig ein wenig über ihn erzählen. Also … Was willst du wissen?« Sakura war erstaunt über Narutos Handeln, schüttelte dann jedoch ihren Kopf und lächelte. Sie zeigte mit dem Finger erst auf ihn, dann auf sie selbst. Sie war mit Naruto hier und da konnte sie ihn auch gleich etwas besser kennenlernen, denn auch über ihn wusste sie nur das oberflächlichste. »Du magst also Ramen?«, fragte sie mit Hilfe ihres Handys. »Sogar sehr gerne«, während Naruto das sagte, kratzte er sich am Hinterkopf. »Wir haben zu Hause ganz viele Instand Ramen, aber keine Angst ich ernähre mich auch noch von etwas anderem.« Sakura lachte tonlos. Das hätte sie auch nicht von ihm gedacht. Weil er Fußballer war und die mussten sich doch eigentlich gesund ernähren um fit zu bleiben, oder? »Wie stehst du zu Ramen?« Sakura zuckte mit den Schultern und tippte auf ihr Handy: »Wir essen die nicht so oft.« »Ah … Hm … Dann kennst du auch bestimmt nicht Ichirakus Ramen oder?« Sie schüttelte als Antwort mit dem Kopf und konnte in Narutos Augen eine Idee aufkeimen sehen. Ruckelnd kam ihre Bahn zum stehen und ihre Station wurde ausgerufen, also standen sie auf, nahmen ihre Taschen und gingen hinaus auf den Bahnsteig. »Sobald ich wieder Geld habe, dass heißt, wenn meine Mum nicht mehr sauer auf mich ist, werde ich dich zu einer Portion Ramen bei dem alten Ichiraku einladen!« Sakura lief neben Naruto und musste schmunzeln. Auf ihrem Handy tippte sie den Satz: »Du scheinst diesen Mann wohl gut zu kennen« und zeigte ihn ihm. »Naja kennen … Meine Eltern und ich sind so was wie Stammkunden bei ihm.« Sakura hielt ihm erneut ihr Handy hin. »Nein, wir kriegen nicht immer einen Rabatt von ihm«, Naruto lachte. »Nur manchmal. Er kann ein richtiger Geizhals sein. Wie dieser Scrooge aus der Weihnachtsgeschichte.« Sakura stutzte. Konnte es wirklich einen solchen Menschen geben? »Okay, das war vielleicht etwas zu extremst beschrieben. Er ist in keinster Weise so wie der Typ aus dem Film. Er ist eigentlich nett, aber er achtet sehr auf seinen Umsatz. Was auch gut ist.« Sakura sah ihn fragend an, ehe sie die Treppe hinunter gingen, die sie in den Tunnel führte, der in zwei Ausgängen endete. Einmal nach links an einem Vorplatz und dann nach rechts im Untergeschoss des Einkaufzentrums. Sie wanden sich nach rechts und folgten der Menge zum Einkaufszentrum. »So oft wie wir bei ihm essen, würden wir ihm die Haare vom Kopf fressen«, erklärte er völlig nüchtern. »Das hat er uns schon oft gesagt, wenn wir um einen Rabatt gefragt haben. Meine Mutter ist da ein richtiger Sparfuchs.« Den letzte Satz hatte er nur geflüstert, weswegen Sakura ihn bei der Lautstärke um ihnen herum kaum verstanden hatte. Das würde es zumindest erklären, warum seine Mutter so gegen den kauf eines teuren Spieles war. Sakura konnte sie also gut verstehen. Wahrscheinlich gehörte Naruto zu denen die ein Spiel einmal durchspielten und dann nie wieder ansah. Sie wollte gar nicht wissen wie viel Geld, in Form von Videospielen, in Narutos Zimmer vor sich hin staubten. Sakura hatte keine Ahnung ob sie jetzt wieder zu viel in irgendwelche Vorurteile hineinschlidderte, oder ob es wirklich stimmte. Aber darüber noch weiter Gedanken zu machen, brachte es auch nichts. Die beiden liefen an mehreren Treppen, die hoch zu Gleisen führten vorbei und immer mehr Leute gesellten sich zu ihnen und folgten wie sie dem Weg zum Einkaufszentrum, oder gingen in die andere Richtung. An den Seiten hatten sich Händler mit ihren fahrbaren Ständen hingestellt und priesen ihre Waren an, doch Sakura und Naruto gingen einfach an ihnen vorbei. Unterhalten war mittlerweile, wo sie dicht an dicht, oder hinter einander liefen, gar nicht mehr möglich. Somit ließ sie Naruto einfach erzählen, der es zu genießen schien ihr von seinem Leid, ob zu Hause, wenn er beim Haushalt helfen musste, oder in der Schule mit den ganzen Lehrern und Hausaufgaben, zu schildern. Sakura konnte nicht anders als zu schmunzeln, denn wenn sich Naruto nur etwas mehr mit seinem Umfeld arrangieren würde, dann wäre alles etwas leichter. Er müsste nur etwas mehr lernen und müsste dafür halt weniger Spielen. Doch wer war sie schon, dass sie ihm sagen konnte was er zu tun, oder zu lassen hatte? »Ah, da sind wir endlich«, Naruto nahm Sakuras Hand, was das Mädchen fast schon aus dem Konzept brachte, jedoch tat sie nichts dagegen, sondern ließ sich von Naruto mit sich ziehen. Dieser eilte voller Vorfreude durch den Eingang in das Einkaufszentrum der Stadt. Ganz plötzlich änderte sich die Umgebung. Während die Bahnstation eher dunkel, grau und trist gehalten war, was das Zentrum hell und freundlich. Es wurde viel mit Glas gearbeitet und über all hingen bunte Banner, die die einzigen Läden beworben. Musik wurde gespielt und man konnte verschiedene Stimmen hören. Erwachsene, Teenager und Kinder. Man hörte Mütter die ihre Kinder zur Ruhe ermahnten, oder sie zu ihnen zurück riefen und man hörte Mädchen miteinander reden und lachen. »Hehehe«, gab Naruto von sich und ließ Sakura nun los. »Komm wir gehen. Ich hoffe wir finden einen Platz wo wir uns hinsetzen können. Es ist ganz schön voll hier.« Sakura nickte und suchte dann eine Karte. Diese waren immer mal wieder im Zentrum verteilt, damit sich die Besucher zurecht finden konnten. Schnell hatte Sakura eine tafel gefunden und winkte Naruto ihr zu folgen. Über diese wollte sie ihm erklären wo sie noch hin wollte, doch bevor sie das konnte, musste sie erst mal einen Schreibwarenladen finden. Was nicht gerade einfach war, wenn man gerade danach suchte. »Hier.« Sakura sah auf und folgte dem Arm Narutos. Er zeigte auf ein Geschäft im zweiten Obergeschoss. »Hier ist das renovierte Eiscafé. Sie haben die ganze Etage renoviert. Warum auch immer. Aber dem Laden hat es nicht geschadet.« Sie schüttelte jedoch den Kopf und zeigte dann selbst auf die Karte. Sie fuhr mit dem Finger die Läden im Erdgeschoss entlang und hielt über einem Schreibwarengeschäft an. »Was ist damit?«, fragte Naruto. Man konnte ihm keinen Vorwurf machen, weil er nicht verstehen konnte, dass sie dorthin wollte, oder musste, schließlich zeigte sie einfach wohin, ohne eine genauere Erklärung. Also nahm sie erneut ihr Handy zur Hilfe um Naruto die ganze Situation zu erklären. »Ach so, sag das doch gleich.« Naruto erntete einen dieser „Und wie soll ich das machen“-Blicke. »Ah sorry, Sakura-chan das war nicht so gemeint. Echt nicht.« Sakura seufzte. »Gut, dann lass uns erst in das Schreibwarengeschäft und dann zum Eiscafé«, sagte der Junge und führte Sakura zu der nächsten Treppe hin, die sie in das eigentliche Erdgeschoss führte. Selbst von hier aus konnte man noch die Straßenbahnen und Züge die am nahen Bahnhof hielten hören. Es störte die Atmosphäre des Zentrums jedoch nicht im geringsten, weswegen es nichts ausmachte. »Ah, bevor ich es wieder vergesse. Am Sonntag haben wir ein Fußballspiel gegen eine Schule aus einem anderen Bezirk.« Fragend sah Sakura zu dem Jungen herüber, während sie die Stufen hinauf stiegen. Sie hatte noch nie wirklich viel mit Fußball anfangen können, was wohl daran lag, dass sie ein Mädchen war. »Vielleicht … Es würde mich wirklich freuen, wenn du kommen würdest und uns zuschaust. Du könntest uns auch anfeuern, ganz leise für dich. Sasuke ist auch dabei.« Sakura hatte überhaupt keine Ahnung ob Naruto Sasuke erwähnte weil er sie damit ködern wollte, oder es nur beiläufig geschah. War es denn dann richtig zu kommen? Sie könnte Sasuke treffen, vielleicht konnten sie auch miteinander … ein paar Worte wechseln. Aber dann würde Naruto sich doch wieder schlecht fühlen. Schließlich war er dann wieder nicht mehr als ein Sprungbrett, damit sie an Sasuke kam. Aber was war schon dabei ..? Sakura nickte und lächelte Naruto an. Natürlich verstand er direkt was sie ihm damit sagen wollte. »Ich kann dich dann am Morgen abholen, oder wir treffen uns dann an der Schule. Das Spiel findet nämlich bei uns statt!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)