Life happens (Sieben Kapitel) von Yuichaan (Ruki x Reita) ================================================================================ Kapitel 2: -Kapitel 2- ---------------------- -Kapitel zwei- Nach einer kurzen Fahrt, Uruha hatte Recht gehabt mit zwanzig Minuten, stand Ruki nun an der Schule. Die Fahrt mit seinem Vater war schrecklich nervig gewesen, aber immerhin war er den Uniformen nach zu urteilen an der richtigen Schule gelandet. Suchend schaute er sich um, konnte aber weder Reita noch Miku ausfindig machen. So lief er unsicher ins Schulgebäude. Die meisten Schüler hatten lediglich einige Buttons auf den Jacken, wirklich verziert sah niemand aus. Ruki sprach ein älteres Mädchen an: „Entschuldigung, wo ist das Sekretariat? Ich bin neu hier“, und ließ sich von ihr den Weg zeigen. Recht bald stand er vor einer gelangweilt aussehenden Frau, die ihn kaum beachtete und an einen Lehrer weiterverwies. Mit dem stand er nun vor einem Klassenraum. „Sind alle ganz nett!“, wisperte er, dann machte er mit Schwung die Tür auf und in der Klasse wurde es schlagartig still. Suchend blickte Ruki durch die Schülermenge und entdeckte nun- endlich!- Reita und Ruki, die mit ein paar anderen in einer Ecke des Raumes saßen. Ein Stuhl war frei. Reita hatte ihn nun auch entdeckt und lächelte ihm bestätigend zu. Dann nickte er auf den freien Stuhl und Miku winkte ebenfalls. Ruki verschwand schnell auf seinem Platz und der Lehrer schien froh, sich nicht mehr weiter darum kümmern zu müssen. „Also, das ist Ruki, er ist aus Amerika hier hergezogen und geht ab heute in diese Klasse!“, begann er dann auf Japanisch, „Ruki hat früher schon einmal hier gelebt und spricht sowohl japanisch als auch englisch. Nehmt ihn gut auf, ich vertraue euch damit!“ Unsicher lief Ruki zu Miku und Reita, dessen Schuluniformen wirklich gut aussahen, dafür, dass es eben Schuluniformen waren. Er ließ sich auf den freien Platz fallen und der Lehrer begann mit dem Englischunterricht. Sein Englisch war vollkommen akzentfrei und Ruki fühlte sich sofort wohl. Er holte seinen Collegeblock heraus und schrieb mit, was der Lehrer erzählte. Die Stunde verging recht schnell und nachdem sie mit einer älteren, eher mäkeligen Lehrerin Physik gehabt hatten, war die Frühstückspause. Miku stellte Ruki lachend die anderen vor. Shou, der ebenfalls recht gut aussah in seiner selbst designten Uniform, war eher der liebe, harmlose Typ. Nao war recht ruhig, aber auch reichlich schlecht gelaunt. Vermutlich wirklich Stress mit diesem Kyo. Maya war mit Miku zusammen der Hyperaktive der Gruppe. Sie alle hatten eigens verschönerte Uniformen, die genau zu ihnen passten und aus der Menge stachen. Reita schaute mitleidig, wie aufs Kommando und sagte: „Hm, Leute, irgendwas müssen wir echt mit Rukis Uniform machen. So kann der Kleine ja nicht rumlaufen!“ Miku und Maya quietschten vergnügt ein „Oh ja! Bei dir Reita! Heute Nachmittag!“ Reita sah Ruki bloß fragend an und dieser nickte. Miku fiel ihm um den Hals und freute sich: „Das wird suupioberdolligtooooll!“ Ruki lächelte beschwichtigend und legte Miku die Hände auf die Schultern, um ihn sanft von sich zu schieben, Maya beließ es glücklicherweise beim freudig durch die Gegend springen. Da klingelte es wieder und die sechs beeilten sich, zum passenden Raum zu kommen. Der Tag zog sich, wenn Ruki auch in einer Stunde mit Miku seine Bücher und den Stundenplan holen gehen gewesen war. In der Mittagspause grinste Ruki vor sich hin. Würde ein toller Tag werden! Er aß langsam sein Mittagessen und schaute an sich herunter. Die vier Garnituren Schuluniform verschönern würde ein riesiger Spaß sein! Nao saß immer noch schlecht gelaunt da, aber Ruki fühlte sich nicht als Beziehungshelfer zuständig, vor allem, weil er Nao kaum kannte. Nachdem Ruki zuhause sämtliche Uniformen in eine Tüte gepackt hatte, stand er vor dem Fahrplan. Mitten in Tokyo wohnte Reita… Mit gedankenverlorenem Blick schaute Ruki wenig später aus dem U-Bahnfenster. Seine Station. Er stieg aus und überlegte. Wie war das noch gleich? Scharf rechts abbiegen, dann die Straße entlang bis zum Kiosk, dann links halten und das mintgrüne Haus. Er fand es ohne Probleme und klingelte ein wenig aufgeregt. Schon hörte er ein Quieken, das nur von Maya oder Miku stammen konnte. Mit einem Lolli im Mund sprang Ersterer Ruki dann auch entgegen, der ihn auffing und kurz durch die Luft wirbelte. „Mayaaaaa! Ich will auch einen Lolli!“, rief Ruki dann und zog an dem Stiel. Maya brummte kurz protestierend, zog dann aber einen Lolli aus der Hosentasche und streckte ihn Ruki stolz entgegen. „Komm mit!“, rief er dann und zog Ruki um ein paar Ecken in einen Raum. Eine Wand komplett bepostert, eine rot, eine schwarz, eine vanillefarben. Ein großes, dunkelbraunes Himmelbett mit roter Bettwäsche und rotem Himmel, schwarzer Schreibtisch. Auf dem Boden helles Laminat und ein roter Teppich. Wenig Lichteinfall, was aber komischerweise sehr gemütlich war. Auf dem Schreibtisch stand eine Nähmaschine, vor der Reita konzentriert über ein Blatt gebeugt saß. Als Ruki ihn anstupste, drehte er sich schwungvoll um und sprang auf, um ihm in die Arme zu fallen. Ruki drückte ihn fest an sich, dann griff Reita nach der Tüte und leerte sie aus. „Jungs? Arbeit!“ Etwas später saßen alle andächtig da und schnippelten, nähten und murmelten. „Also“, begann Reita, als Ruki in einer der neuen Uniformen steckte. „Wir haben das Grundprinzip in lila gehalten, das passt gut zu dem Magenta in deinen Haaren.“ „Es war mal rot!“, knurrte Ruki. „Steht dir aber voll!“, wendete Miku ein. „Ist ja auch egal!“, grinste Reita. „Also, Grundprinzip lila gehalten. Und viele dunkle Blautöne in der Zweitgarnitur. Die dritte musst du so lassen, bis wir wieder kreativ sind…“ „Danke!“, strahlte Ruki und fiel Reita und den anderen nacheinander um den Hals. „Morgen ist Uruha hier, wir könnten hier zusammen Pizza backen…“, überlegte Reita dann lächelnd. „Oh ja, Pizza!“, quietschte Miku verfressen und auch Maya freute sich total. „Ich kann nicht“, murmelte Shou und Nao meinte: „Kommt Kyo auch?“ „Nicht der unheimliche Typ!“, dachte Miku und fragte leise: „Und was ist mit Kanon und Saga?“ „Klassenfahrt!“, lachte Maya. Ruki verließ Reitas Haus abends nach einem wundervollen warmen Abendessen und mit einer großen Tüte. Als er nach Hause kam, schnappte er sich sein Handy und machte ein paar Fotos in seiner Uniform für seine Freunde in Amerika. Alle fanden die Idee super und zudem Gefallen an den Uniformen. Er hatte jetzt den ganzen japanisch gesprochen und nicht einmal darüber nachgedacht. Glücklich schaute er noch einmal in den Spiegel. Irgendwie war er… Zuhause. Morgen würde er Pizza backen mit Maya, Miku, Nao, vielleicht Kyo, Uruha und Reita… Der Blonde mit dem Nasenband schwebte in Rukis Gedanken. Er sah so süß aus… Und er hatte so eine wundervolle Stimme. So weich. Anschmiegsam. Lächelnd dachte er daran, den Blonden morgen wiederzusehen, ihn lachen zu hören. Halt, das durfte alles nicht sein! Er würde sich ja wohl nicht in den erstbesten Typen verlieben! In Gedanken schrieb er mit Miku, der sich wirklich Mühe gab, auf Englisch zu schreiben. Irgendwann aber schlug Ruki vor, einfach auf Japanisch zu schreiben, von Mikus Fehlern kriegte man ja Kopfschmerzen! Irgendwann ging er übermüdet schlafen. Auf einer warmen Wiese lief er herum, irgendwo plätscherte es leise. Er war ganz alleine. Plötzlich begann es, zu regnen, zu gewittern. Auf dem Boden kauernd wartete er auf das Ende, es blitzte und donnerte kräftig und der Himmel färbte sich aschlila. Ruki bekam Angst, begann, zu zittern… Da erschien auf einmal Reita, vollkommen ruhig und trocken nahm er Ruki hoch und beruhigte ihn. Es regnete immer noch und alles war nass, auch Reitas Haare begannen, herunterzuhängen. Ruki strich vorsichtig über die Stirn des mittlerweile ebenfalls durchnässten Reita und küsste ihn innig. Alles war egal, nur dieser Moment für sich zählte… Plötzlich war da ein Baum, gegen den Reita Ruki drückte, seinen Hals hinab küsste dabei… Und immer noch war da Regen, doch der war ja egal, hatte doch Reita Ruki und Ruki Reita… Der ältere begann unter neckenden Küssen an Rukis Hals, eine Hand unter sein Shirt zu schieben. Der kleinere stöhnte leise auf, küsste Reita dann erneut. Der biss ihm dabei auf die Lippe. Ruki stöhnte erneut leise, merkte, wie er langsam erregt von den Berührungen des anderen wurde, küsste und biss ebenfalls seinen Hals entlang, wurde dann aber bereits beim ersten Biss stark zurück gezogen und von Reita festgehalten, der ihn biss. „Nhhh…“, gab Ruki von sich, merkte die zunehmende Erregung, und als Reita dann endlich die Hand an seine ausgebeulte Hose legte… Irgendwo hörte Ruki seinen Wecker klingeln und verfluchte sich selbst dafür, dass er an dem Morgen noch unbedingt hatte duschen gehen wollen und deswegen seinen Wecker auf eine halbe Stunde eher gestellt hatte. Als er jedoch seinen Blick über die Bettdecke schweifen ließ, merkte er rot werdend, dass es vielleicht gar nicht so schlecht war, dass er noch Zeit hatte. Leise und die Hände auf seine Pyjamahose gelegt tippelte er ins Badezimmer, wo er sich seiner Kleidung entledigte und unter der Dusche verschwand. Das warme Wasser prasselte beruhigend auf seine Schultern ein und Ruki schäumte sich gedankenverloren die Haare ein. Dann, als er damit fertig war, griff er zögerlich an seine Erektion. Es war nicht das erste Mal, dass er sowas machte, aber sonst war es auch nicht wegen einem Kerl gewesen… Während er langsam begann, seine Hand zu bewegen, keuchte er auf. Unsicher hoffte er, der einzig wache im Haus zu sein, wäre das ganze doch sonst ziemlich peinlich. Beim Gedanken an Reita musste er unweigerlich ungehaltener keuchen, was war bloß los mit ihm?! Er lehnte sich mit dem Kopf gegen die kühlen Fliesen und bewegte seine Hand schneller, unterdrückte dabei mühsam das Stöhnen. Als der Schaden sozusagen endlich behoben war und Ruki mit Herzklopfen und flachem Atem aus der Dusche stieg, musste er grinsen. Heute würden sie Pizza backen. Und als er seine Schuluniform anzog, gefiel sie ihm wesentlich besser als vorher, er hatte die lilafarbene Garnitur ausgewählt, die wirklich mit seiner Strähne harmonierte. Und selbst die in leuchtend pink gefiel Ruki mittlerweile. Als er eine gute Dreiviertelstunde später in die Küche ging, saß sein Vater bereits dort und telefonierte. Seine Mutter, ebenfalls schon hellwach, lächelte ihm wortlos zu und deutete auf seine Bentobox, neben der ein giftgrünes Getränk stand. Es sah nach wahlweise extrem süß oder extrem sauer aus. Teruki liebte dieses Zeug sicherlich. Als sein Vater fertig mit telefonieren war, erklärte Ruki, dass er nach der Schule direkt mit zu Reita fahren würde. „Schön, dass du schon Freunde gefunden hast!“, lächelte seine Mutter. „Vernachlässige aber die Schule nicht!“ Ruki nickte scheinheilig und verließ dann das Haus, der Schulweg war heute mit der Bahn zu bewältigen. Er studierte hilflos den Fahrplan und stöhnte. Das würde er doch nie schaffen, dabei war er schon viel eher da als eigentlich nötig… Die Bahnen, die alle paar Minuten in die Station donnerten, waren so brechend voll und hielten nur so kurz! Unbeholfen kramte er nach seinem Handy, um seine Mutter anzurufen. Stattdessen hatte er dann aber eine andere Idee; Er klingelte Reita an. Der hob auch direkt ab, hörte sich aber sehr müde an. Und doch bot er Ruki der Lage entsprechend an, ihn abzuholen, was seiner Aussage nach noch knapp machbar sei. Abgehetzt erschien der Ältere dann auch an der Station, war gerade aus einem Zug aus Tokyo ausgestiegen und sammelte Ruki ein. „Traust dich nicht allein?“, fragte er schief grinsend und neckend. „Nur kein Bahn fahren in SO brechend vollen Zügen gewohnt…“, erwiderte Ruki lachend. Nach kurzem Blick auf den von der Schule gestellten Fahrplan schüttelte Reita den Kopf. „Es macht keinen Sinn, die Strecke hier zu fahren, ich kenn eine schnellere, einfach in den hier, der in zwei Minuten ankommt und dann in den Richtung mein Viertel, ab da den Zug, der bis zur Schule fährt. Das ist zwar von der Fahrtdauer ungefähr gleich lang, aber allemal besser als mit der Hauptlinie zu fahren! Da kommst du doch nicht mal mit einem Umhängeschild auf dem ‚Ich bin verseucht‘ steht rein… Reita lachte kurz und Ruki musste lächeln. Er war froh, dass Reita ihm half. „Hey, nicht träumen! Nächste Station müssen wir aussteigen!“, warnte Reita ihn. „Das krieg ich doch niemals allein hin!“, stöhnte Ruki, als sie schließlich von der Station zur Schule liefen. Reita beruhigte ihn: „Wie gesagt, die andere Linie wäre viel komplizierter gewesen und außerdem steige ich ja auch recht schnell zu. Also mach dir mal keine Sorgen.“, er lächelte und Ruki versuchte, das zu erwidern. Weil sie ziemlich spät dran waren, beeilten sie sich, ins Gebäude zu kommen. Der Tag zog sich für Ruki und war so endlos langweilig wie ein Besuch eines Knöpfemuseums. Reita ignorierte ihn die meiste Zeit verträumt nach draußen blickend, Miku und Maya waren beide krank- welch Wunder bei einer Matheklausur- und Nao war ziemlich schlecht gelaunt. Schließlich hakte Ruki nach und der nachdenkliche Junge sagte bloß leise: „Ich erzähl‘s dir gleich, ja?“ Ruki nickte. So machte er sich also doch zum Beziehungshelfer für einen Kerl, den er kaum kannte. Er ahnte ja nicht, dass es nicht das letzte Mal für heute sein sollte… In der Pause zog Nao ihn direkt beiseite und begann. „Also, es ist wegen Kyo… Er hat sich seit Tagen nicht gemeldet und davor hatten wir Streit… Reita ist zu verliebt, um’s mitzukriegen, Maya und Miku denken nicht im Geringsten darüber nach… Dich kenn ich kaum und Uruha… Naja da ist‘s halt die Story mit Reita.“ „Wie?“, warf Ruki fragend an und bemühte sich um einen normalen Tonfall. Reita war verliebt?! Und was hatte Uruha bitte damit zu tun? „Ja, Uruha und Reita sind doch voll happy zusammen- Das heißt, es sei denn einer von beiden verarscht den Anderen nur, das ist auch relativ wahrscheinlich, wie ich die Beiden kenn.“ Ruki runzelte die Stirn. „Was?“, fragte er und versuchte krampfhaft normal zu klingen. „Ja, die beiden haben schon ein ganzes Weilchen was miteinander, aber zwischendurch hat Reita die Beziehung abgebrochen…“, murmelte Nao. Ruki nickte gezwungen lächelnd und spürte nur noch Neid auf Uruha. Pizza backen. Er ging direkt nach der Schule mit Reita zu ihm, um dort noch ein paar Sachen vorzubereiten. Doch schon kurze Zeit, nachdem sie mit den Vorbereitungen begonnen hatten, klingelte es bereits an der Tür. Kyo. „Huhu!“, rief Ruki munter und behielt in Gedanken, dass Kyo ja sicherlich irgendwas Liebenswertes haben musste, sonst wäre Nao nicht so zu ihm. Nach einer kurzen Umarmung verschwand Kyo in Reitas Zimmer und es klingelte erneut. Ruki öffnete, schon in der Gewissheit, gleich den geballten Angriff der Maya-Miku-Fraktion ausgeliefert zu sein. Und tatsächlich, kaum war die Tür offen, hüpfte Miku auf Ruki zu und umarmte ihn. Maya hingegen beließ es beim durch-die-Haare-wuscheln und streckte Ruki einen Lolli hin. Er nahm ihn entgegen und bat Maya herein, während Miku immer noch plappernd an ihm klebte. Doch kaum hatte Ruki sich Miku vom Hals gepflückt und ins Haus verfrachtet, sah er auch schon Uruha durch die offen gelassene Tür kommen. „Ihr seid ja süß!“, kommentierte er die Szene, flötete zuckersüß „Reeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeitaaaaaaaaaaaaaaaa!“, und ging dann an ihnen vorbei zu dem Gerufenen, den er innig küsste. Ruki sah traurig auf den Boden, er wollte sich das nicht antun. Zum Glück klingelte es in dem Moment und er hechtete quasi zur Tür, um der Situation zu entgehen. Nao stand dort, wirkte aufgestylt und lächelte unsicher. Er trug ein figurbetonendes Shirt, war stark geschminkt und hatte seine Brille abgesetzt. „…Ist… Kyo da?“, fragte er mit hoffnungsvoller Stimme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)