Meine kleine Tochter kann unmöglich so süß sein von kentasaiba ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Familienoberhaupt: Kousaka Kyousuke. Frau des Hauses: Kousaka Kirino. Sohn des Hauses: Kousaka Kiro. Tochter des Hauses: Kousaka Yuuno. Letzteres wäre somit ich. Mein Name ist Yuuno und ich besuche die zweite Klasse der Mittelschule. Jeden Tag um 3 Uhr nachmittags endet der Unterricht, allerdings verlasse ich danach noch nicht gleich die Schule. Ich durchquere den langen Gang des Schulgebäudes, bis ich das Zimmer mit der Aufschrift ‚Game-bu’ erreicht habe. Hinter dieser Tür liegt das Hauptquartier des Spiele-Clubs, in welchem ich Mitglied bin. Ich muss zugeben, dass er nicht sehr viele Mitglieder besitzt, denn es sind außer mir nur noch 2 Mädchen und ein Junge. Eines der Mädchen ist meine beste Freundin Ayaka, die andere ist ihre kleine Schwester Aoi, welche erst die erste Klasse der Mittelschule besucht. Bei dem Jungen handelt es sich um Hideo-kun, er und ich besuchen dieselbe Klasse. Erst stellte er sich etwas anderes unter dem Spiele-Club vor, doch nun muss er damit leben, dass ich, Ayaka und Aoi hauptsächlich über Galge und andere Visual Novels reden. Ich will Hideo natürlich nichts anhängen, immerhin spricht er nicht ständig von Eroge, wie eine gewisse andere Person. Gegen Abend kehre ich dann nach Hause zurück. Unser Haus ist wirklich schön und auch groß. Mein Vater ist ein wichtiger Geschäftsmann, doch das Geld stammt größtenteils von meiner Mutter, die bis vor meiner Einschulung noch ein begehrtes Model war. Nun… ich muss es vermutlich nicht extra erwähnen, aber ich habe mein Aussehen von ihr geerbt, ja! Gerade in diesem Moment stolpere ich in den Flur und versuche mich meiner Schuhe zu entledigen. Auch den Rucksack werfe ich achtlos in die Ecke. Es ist der Duft, aus der Küche, der mich magisch anzieht. Aufgeregt und vor allem hungrig laufe ich in die Küche und begrüße Papa, der vor dem Herd steht. Ich habe mich an diesen Anblick gewöhnt, da Mama meistens viel zu beschäftigt ist um das Kochen zu übernehmen. Entweder berät sie eines der neuen Models in der Agentur, für die sie jetzt arbeitet, oder telefoniert fast den ganzen Tag mit Tante Ayase. Deshalb übernimmt Papa das Kochen, Wäsche waschen, bügeln… Abwaschen, Reparaturen, Rechnungen… . Man könnte vielleicht sagen Mama hält Papa an der kurzen Leine wie ein Schoßhündchen.- Ständig brüllt Mama Papa an wenn er etwas falsch gemacht hat. Und wenn er nichts falsch gemacht hat, dann auch. Ich habe mich erst lange damit gewählt, doch dann haben meine Eltern mit mir gesprochen und mir alles erklärt. Es ist nicht, weil sie sich hassen, oder genug voneinander hätten. Nein, es war schon immer so, sie sind so zueinander weil sie sich wirklich aufrichtig lieben. Deshalb lässt sich Papa auch alles gefallen, was Mama ihm an den Kopf wirft. Und sie wirft ihm wirklich viele Sachen an den Kopf, das könnt ihr mir glauben. Ayaka hat mir einmal erklärt, dass man so jemanden wie Papa einen „M“ nennt. Ich habe nicht ganz verstanden was das bedeutet, aber Papa scheint wirklich ein Paradebeispiel zu sein. Er grüßt mich und stellt mir einen Teller Sukiyaki hin, während mir bereits das Wasser im Mund zusammen läuft. Während ich mich darüber her mache, sehe ich wie Mama in der Tür steht und Papa ein scheinbar durch die Waschmaschine geschrumpftes Kleidungsstück unter die Nase hält. Sie verpasst ihm eine Ohrfeige, aber da Papa ja M ist, denke ich es gefällt ihm. Hm, was könnte ich noch erzählen? Meine Freunde kennt ihr inzwischen und meine Eltern auch. Meine Großeltern besuchen uns fast jedes Wochenende, da sie nicht weit weg wohnen. Tja und dann habe ich noch irgendwie einen Onkel… der allerdings mein Papa ist. Und außerdem noch eine Tante, die… aber irgendwie meine Mama ist. Kurz gesagt, unsere Familienverhältnisse mögen auf Außenseiter vielleicht etwas kompliziert klingen. Das ändert jedoch nichts daran, dass wir uns alle sehr gern haben. Nun gut, es gibt vielleicht eine Ausnahme. Als ich mit dem Essen fertig war und den Teller in die Spüle gestellt hatte, schnappte ich mir meinen Rucksack und trabte in den ersten Stock hinauf. Mein Ziel war die edelholzfarbene Tür am Ende, auf dem der Name ‚Kiro’ prangte. Ich grinste über beide Backen und drückte blitzschnell die Tür zum Zimmer auf. „Onii-chan, tadaima!“, rufe ich und blicke mich nach meinem Bruder um. Dieser schreckt perplex auf und versucht sich vor seinen Computer zu stellen. „Onii-chan, spielst du etwa schon wieder einen deiner Eroge?“, fragte ich ihn anklagend. Kiro-nii wird rot im Gesicht und versucht sich zu verteidigen. „Yuuno, was fällt dir ein einfach in mein Zimmer zu kommen?“, will er von mir wissen. Ich protestiere und räuspere mich. „Wie soll ich als unschuldige, kleine Schwester denn bitte wissen, dass mein perverser Bruder wieder unartige Dinge in seinem Zimmer anstellt?“, rechtfertige ich mich. Kiro-nii scheint der Geduldsfaden zu reißen und trabt auf mich zu. „Ich bin nicht pervers, klar? Ich spiele nur die Eroge, die Mama mir zum letzten Geburtstag geschenkt hat! Es wäre doch sinnlos, wenn sie einfach unangesehen in meinem Schrank liegen würden! Das bedeutet noch nicht, dass ich pervers bin!“, stammte er nun, zumindest bis sich das Spiel hinter ihm von alleine fortsetzte. „Onii-chan, danke dass du mir immer so sehr hilfst! Würdest du… mir vielleicht auch bei meinem ersten Mal helfen?“, flötete die Stimme eines Moe-Charakters auf dem Monitor. Meine Augen verengen sich und Kiro-nii weiß nun nicht mehr was er antworten soll. Also beginnt er damit, mich aus seinem Zimmer zu schieben und zieht die Tür zu. Ich seufze und versuche zu meinem eigenen Zimmer zu schreiten, als mein Handy klingelte. Auf dem Display erkannte ich Hideo-kuns Namen, war mich überraschte, da wir sonst kaum telefonierten. Ich meldete mich und wir quatschten eine Weile. „Wie? Du möchtest morgen mit mir ein Eis essen gehen?“, hatte ich seine nächste Frage nicht voraus gesehen. Ich war erst etwas verdutzt, sagte dann aber zu. Als ich auflegte, bildete ich mir ein, ein Geräusch hinter der Tür zum Zimmer meines Bruders zu hören. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- „Halt! Willst du etwa so aus dem Haus gehen?“, hielt mich Mama auf. Überrascht blickte ich erst auf sie, dann an mir herab. Ich fand nichts an meinem Körper das Grund zur Aufregung hätte sein können. „Schatz, dein Oberteil passt überhaupt nicht zu deinem Rock!“, erklärte Mama und ich kratzte mich verlegen am Kopf. Was Style anging, hatte ich noch eine Menge von Mama zu lernen, das gab ich zu. „Ich bin mit Hideo-kun verabredet, wir wollten ein Eis essen gehen.“, gestand ich ihr und Mama begann zu grinsen. „Verstehe, ein Date also! In diesem Fall müssen wir etwas Besonderes für dich suchen.“, bestimmter sie. Schnell unternahm ich einen Versuch sie darüber aufzuklären, dass es sich um kein Date handelte, doch sie wollte nicht hören. Aber war es wirklich kein Date? Hideo-kun und ich waren doch bloß Freunde, richtig? 15 Minuten später trug ich ein neues Kleid, von dem ich zugeben musste, dass es mir etwas Peinlich war. Ich war keines von Mama Models, wagte es aber nicht ihr das zu sagen. Plötzlich kam Papa nach Hause und musterte mich. „Nanu, habe ich einen wichtigen Termin vergessen? Warum hast du Yuuno so schick angezogen?“, fragte er Mama. Dieser grinste noch immer und erzählte ihm von meinem vermeintlichen Date. „Was? Meine kleine Tochter hat ein Date? Wer ist dieser Unhold, der es wagt mein kleines Mädchen anzufassen?“, kam es augenblicklich in Papa hoch. Mama sprang sofort hoch, hob ihr Bein und versenkte ihr Knie in Papas Magen. Dieser stürzte nach hinten und knallte hart gegen die Wand. „Häh? Bist du jetzt nicht nur ein Siscon, sondern hast auch einen Tochter-Komplex entwickelt? Wie abartig bist du eigentlich? Wehe, du rührst mein kleines Mädchen an!“, warnte sie ihn. Empört sprang Papa auf und versuchte sich zu rechtfertigen. „Sei nicht so! Außerdem ist sie auch mein Mädchen und wenn sie sich mit einem Jungen trifft, habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden.“, stand für ihn fest. Für Mama eher weniger. Sofort ‚prügelte’ sie ihn Richtung Küche und gab mir noch ein paar Tipps. Ich wollte Kiro-nii noch Hallo sagen, aber überraschenderweise war er nicht in seinem Zimmer. Es dauerte eine Stunde, bis ich an der Eisdiele ankam. Hideo-kun wartete bereits davor und winkte mir zu. „Kousaka-san, schön dass du kommen konntest.“, lächelte er fromm. Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und grüßte ihn. Er sah beiläufig auf die Uhr und fragte mich, ob wir doch hineingehen wollen. Ich stimmte zu und betrat gemeinsam mit ihm das Geschäft. Wir suchten uns einen gemütlichen Platz in der Ecke und begannen damit die Karte zu studieren. Da ich Erdbeeren sehr mochte, entschied ich mich für einen Erdbeerbecher, während Hideo-kun sich für Banane aussprach. Als sich uns jemand näherte, nahm ich an es handle sich um die Bedienung, zog dann aber die Augenbrauen hoch, als ich erkannte, wer da wirklich vor mir stand. „Huh? Yuuno? Was machst du denn hier?“, wurde er verwundert von Kiro-nii gefragt. Da er bereits zur Oberschule ging, während Hideo-kun noch die Mittelschule besuchte, kannten sich die beiden nicht. „Kennst du den Kerl?“, wurde ich von ihm gefragt und nickte automatisch. „Das ist Kiro-nii.“, stellte ich meinen großen Bruder vor. Er und Hideo-kun musterten einander, die Situation wirkte angespannt. „Oh, ich wusste nicht, dass du heute mit einem Freund herkommen wolltest. Ist ja ein Zufall, dass wir uns hier treffen.“, sagte Kiro-nii mit aufgesetztem Lächeln und setzte sich einfach ungefragt. Ich sah zu Hideo-kun, ihm schien es nicht zu gefallen, dass unsere Zweisamkeit plötzlich gestört wurde. Bruder hin oder her, ihm missfiel Kiro-niis Anwesenheit merklich. Da kam es mir in den Sinn, dass es sich vielleicht tatsächlich um ein Date handeln könnte. Kiro-nii schnappte sich nun die Karte und las sie sich durch. „Also… du musst nicht extra mit uns abhängen.“, unternahm Hideo-kun einen Versuch ihn zu verscheuchen. Kiro-nii sah zu ihm hinüber und hob die Augenbrauen. „Ach, ist schon in Ordnung! Es macht mir nichts aus, Gesellschaft zu haben.“ Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, ob er es ernst meinte, oder nur schnippisch sein wollte. Die Bedienung kam nun zu uns und wir begannen zu bestellen. Während wir warteten, begann Kiro-nii damit Hideo-kun auszufragen. War wir so in der Schule und vor allem gemeinsam im Spiele-Club so anstellten. Hideo-kun machte gute Miene zum bösen Spiel, ließ die Fragerei aber über sich ergehen. Das Eis wurde an den Tisch gebracht und wir begannen damit es genüsslich zu verspeisen. „Das war wirklich lecker! Danke für die Einladung, Hideo-kun!“, sagte ich und mein Club-Kamerad lächelte mir zu. „Wir können gerne noch etwas gemeinsam unternehmen.“, schlug dieser vor, doch Kiro-nii räusperte sich. „Aber wohl kaum noch heute. Es wird langsam dunkel und vor allem Mittelschüler sollten sich nachts nicht herumtreiben.“, machte er einen auf Moralapostel. Ich wusste zwar, dass er recht hatte, aber auch, dass er nicht wollte, dass ich mit Hideo-kun Zeit verbrachte. Mein Mitschüler nickte und stand auf. „Es war ein schöner Tag, wir sehen uns dann Montag in der Schule.“, sagte er und verabschiedete sich. Ich ballte die Hände zu Fäusten und vergrub sie in meinem Schoß. „Hast du… gestern gehört, dass ich mich mit Hideo-kun treffen wollte? Du warst doch nicht zufällig hier, oder Onii-chan?“, fragte ich ihn anklagend. Kiro-nii bohrte sich im Ohr, als ob er nicht genau verstanden hätte was ich ihm vorwarf. „Natürlich, was denkst du denn.“, gestand er auf einmal, ohne dass ich es erwartet hätte. „Wie? Du gibst es einfach so zu?“, hakte ich nach. Kiro-nii nickte und verschränkte seine Arme. „Weder ich, noch Mama oder Papa kannten diesen Hideo-Typen. Er hätte ja ein schlimmer Bursche sein können, weshalb es unverantwortlich gewesen wäre, dich alleine gehen zu lassen.“, stellte er klar. Ich frage mich ob Papa das angezettelt hatte, oder ob Kiro-nii einfach den Beschützerinstinkt eines großen Bruders etwas übertrieb. „Also… hast du dir nur Sorgen um mich gemacht?“, wollte ich es genauer wissen und Kiro-nii nickte beiläufig. „Ich denke… dieser Hideo ist ganz in Ordnung. Aber überleg dir ob du dich wirklich weiterhin mit ihm treffen willst, der Kerl ist doch ein Langweiler.“, gab er seine Meinung wider. Ich räusperte mich hörbar. „Es können ja nicht alle perverser Stalker sein, die den ganzen Tag Siscon-Eroge spielen!“, wand ich amüsiert ein. Kiro-nii schenkte mir einen bösen Blick und stand dann auf. „Komm, lass uns nach Hause gehen. Mam und Paps warten sicher schon mit dem Essen auf uns.“ Ich stimmte ihm zu und gemeinsam verließen wir die Eisdiele. „Ob Papa noch lebt?“, fragte ich ihn, doch Kiro-nii zuckte nur mit den Schultern. „Das weiß man bei Mama nie.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)