Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni .. von Melora ({Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnungen ---------------------- ne Fortsetzung von ,Wiedersehen mit Folgen', aba voll kein Ranichi *rofltot* %DDDD (nur darum ging's im Vorgänger, den man aber nicht unbedingt gelesen haben muss >__<) aba dafür Takagi X Satô und Kaito X Shina XD ohoh XDDD dafür killen mich bestimmt welche, aba ich find, Kaito und Shina sind ein geiles Paar *an Sabba sterb * scheiß auf den Altersunterschied, da hatter wenigstens jemanden der's ihn lernt X3 und über Takagi-Schnuffi brauch ich nix mehr sagen X'D der ist einfach zu geil %''D und Satô ist meine weibliche Lieblings XDD yey und wer hat was gegen Paare, in denen die Männer jünger sind?? ;-P ich mag das XD besonders bei Takagi ^^' bei Kaito isset ja dann noch extremer X'D hab einfach mal Takagi so alt wie Shina gemacht, Miwako ist ja auf alle Fälle älter XD weiß zwar net wie alt, aba ich schätz sie auf 25 ;D hab ein Ü-Ei eingebaut, ein Pairing, das niemand vermuten würde *rofltot* und das schockierend iz, aba das büßen die miaaaar X'D muahaha WIDMUNG: Nur meiner Shina, iz ja auch ihr Chara drinne und dankää noch mal Schatzi, dass ich sie nehmen durfte ^______^ ---------- Ran stand ängstlich da, konnte sich nicht rühren, als man sie bedrohte. Eine schwarzgekleidete mysteriöse Frauengestalt starrte erbarmungslos zu ihr hinüber. Sie war mitten in der Stadt auf sie aufmerksam geworden, da sie sich beobachtet fühlte. So was merkte sie immer sofort. Immer wieder war sie ihr begegnet und nun waren sie im Park angekommen. Das Einzige, was hier war, waren Liebespaare. Kein Wunder, der Himmel war mit vielen rötlichen Wolken in warme Farben getaucht und es wurde langsam dunkel. Liebespaare mochten die romantische Stimmung, die stets nach sechs Uhr hier herrschte. Für einen Frühlingstag war es recht kühl und Ran fror etwas. Aber das Zittern, welches ihren Körper regelrecht beherrschte, konnte auch von der Angst hervorgerufen sein. Die Person war ihr unheimlich. Dass sie ja eigentlich Karate perfekt beherrschte, das war ihr entfallen, da sie einfach zu verängstigt war. Durch eine blitzschnelle Bewegung, die durch die Hand, der Frau geschah, ließ sie ihre Waffe auf das für sie wehrlose Mädchen richten. Ran zuckte zusammen, hielt sich die Hände vor's Gesicht, als sie ein zischendes Geräusch vernahm. Etwas schnellte durch die Luft und traf die Täterin am Handgelenk. Sie schrie schmerzbedingt auf und die Knarre rutschte meterweit über den Boden. Der Gegenstand stellte sich als Bumerang heraus, der zurück zu der Person flog, welche ihn geworfen hatte. Ein Blick zur Seite, zeigte ihr die Verantwortliche für den schrecklichen Schmerz, der sie dazu veranlasste, ihre Hand fest mit der Anderen zu umklammern. "Das macht man aber nicht an so einem Ort, tz, sie sollten sich wirklich schämen." Aus dem Dickicht konnte man eine Frauengestalt erkennen, sie war in blau gekleidet. Ihre hellbraunen Haare waren zu einem Zopf geflochten, eigentlich trug sie immer einen Pferdeschwanz, aber sie wollte eben heute einmal etwas Anderes ausprobieren. War eben probierfreudig. In einem Park, wo verliebte Leute waren, konnte sie eine solche Tat niemals geschehen lassen. Wie immer waren ihre Worte gehässig, sie spottete über ihr Gegenüber, welches urplötzlich auf sie losging, ihren Fuß auf sie zuschnellen ließ und sie deswegen ausweichen musste. Schnell wie ein Blitz, stand sie hinter derjenigen und verpasste ihr einen Schlag ins Genick. Die Verbrecherin ging zu Boden und Ran fragte sich, wer diese Frau denn nun war. Irgendwoher kannte sie sie und ihre stichelige Stimme erinnerte sie an Shinichi. Die Verbrecherin bekam pure Panik und flüchtete, wobei sie vor Hektik beinahe hinfiel. Nichts, wie weg, dachte die sich nur, bevor die Unbekannte ihr noch alle Knochen brach. Die war ja gemeingefährlich. "Hey Kleine! Alles in Ordnung?" fragte sie lässig und forschte in Rans Augen. Die Angesprochene richtete den Finger auf sich selbst. "Ich?" fragte sie verwirrt. "Alles klar mit mir!" versicherte sie ihr dann. Das war nur ihr Verdienst, dass es ihr gut ging. "Wer denn sonst?" meinte ihre Retterin genervt. Was für ne Frage. Wer war denn hier sonst noch? Sie grinste über die Nervosität des Mädchens, konnte sich durchaus vorstellen, dass sie in dem Moment Angst verspürte und zwar vor ihr. Manchmal hatte sie ein derart sticheliges Verhalten inne, dass man sie fürchtete. Ein starker Wind riss an Rans Kleidern und sie bemühte sich, damit ihr Rock nicht hochflog. "Du solltest bei solchem Wetter lieber keinen Rock tragen, die Jungs freuen sich sonst zu sehr." Sie lachte. Jetzt dämmerte es ihr. Die hatte was mit Shinichi zu tun, denn er sagte auch immer solche komischen Sachen. Na ja, Humor schien sie ja zu haben, aber einen seltsamen. Sie trug ja Hosen, nicht so wie Ran und trotzdem wirkte sie sehr weiblich auf sie. "Wer sind sie überhaupt?" Das wollte sie jetzt aber endlich wissen. Deshalb fragte sie die Frau freundlich danach, doch eine gewisse Neugierde war nicht zu überhören. "Ist dein Freund Detektiv? Du redest nämlich auch wie einer." Jajaja, Schnüffler konnten nicht anders, als Fragen stellen und das den lieben langen Tag. "Ja, ist er und mein Vater auch." Shina fiel beinahe die Kinnlade runter. Sie betrachtete das Mädchen mal genauer. Das war doch nicht etwa...unmöglich?! Das konnte niemals Môris Tochter sein, oder doch? Man erzählte von nichts Anderem als diesem Detektiven, doch sie hielt es für ein böses Gerücht, welches jemand in die Welt gesetzt hatte, dass er besser als ihr Bruder war. "Ran Môri, bist du es etwa??" "Ja, bin ich. Woher wissen sie das?" Die war ja schlau, aber irgendwie machte ihr das ein wenig Angst. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust. Auch, wenn sie eine Detektivin war, das konnte sie nur erraten haben. Na, die war ja gut, erinnerte sich noch nicht mal an sie. Dabei hatten sie früher als Kinder oft zusammen gespielt und sehr viel Spaß gehabt. Man, das war so lange her, dass man es kaum glauben konnte. "Ich bin Shina Kudô, Detektivin", stellte sich die junge Frau vor. "Du bist Shina????" Ran war schockiert, deshalb war sie ihr also so bekannt vorgekommen. Jetzt war ihr wirklich alles klar. Diese Frau war vor ein paar Jahren spurlos verschwunden und seitdem nie mehr aufgetaucht. Ihre ganze Situation erinnerte sie an Shinichis Verschwinden. Ja, diese schreckliche Sache, die sie auseinander gebracht hatte. "Ja, die bin ich. Ich wollte eigentlich eine gute Freundin besuchen und nach meinem Bruder sehen, damit er keinen Unfug macht, aber da habe ich gesehen, dass du in Not bist und ich konnte da einfach nicht widerstehen, mich einzumischen." Sie lächelte Ran an und ging auf sie zu. Das Mädchen wirkte auf sie sehr verstört. Was war nur mit ihr los? Seit ein paar Jahren wohnte sie in Amerika, fühlte sich dort irgendwie wohler, denn von Japan hatte sie eine zeitlang die Schnauze gestrichen voll gehabt, hier hatte sie nur Ärger. "Wie geht's denn meinem Bruder?" fragte sie, verdrehte die Augen. "Mutter hat wieder genervt, dass es ihm nicht gut gehen würde und deshalb musste ich extra hierher. Nicht zu fassen", beschwerte sie sich und Ran musste lachen. "Was ist so komisch daran? Alte Schreckschraube, man könnte meinen, sie wär auf Drogen. Na ja, nicht zu ändern." "Sie hat aber leider Recht, Shinichi geht es ganz bestimmt nicht so besonders." Ran senkte den Kopf, denn, dass es ihre Schuld war, weswegen es ihm so ging, war nicht zu leugnen. Was würde Shina wohl dazu sagen, wenn sie es erfuhr? Womöglich würde sie ihr den Kopf abreißen. Shinichi hatte doch immer erzählt, wie sauer sie werden konnte und, dass da alles zu klein war, wenn sie ausflippte und wenn das kein Grund war? Außerdem liebte sie doch ihren Bruder so sehr. Auf Rans Gesicht spiegelte sich eine deprimierte Miene wider. "Was ist denn los mit ihm? Hat er einen Fall nicht lösen können?" fragte sie amüsiert. Ihr Bruder brachte immer solche Sachen zustande, die sie nicht im Geringsten berührten. Ja, und dann war er deprimiert. Er war wohl ein bisschen empfindlich geworden. "Nein, das nicht gerade. Wir sehen uns nicht mehr so oft wie früher und wenn, dann gehen wir uns aus dem Weg." Was sagte sie da? Shinichi ging ihr aus dem Weg? Das war ja mal was ganz neues. Früher hatten sie immer wie Pech und Schwefel zusammengehangen und jetzt sagte man ihr so was. Nicht zu glauben. Sie war regelrecht schockiert durch diese Antwort. "Wieso das denn?" fragte sie überrascht, nein, entrüstet. "Wir haben uns gestritten und wollten uns nicht mehr sehen. Ihm sind seine Fälle nun mal wichtiger, als unsere Freundschaft." Das glaubte Shina dem Mädchen jedoch nicht. Shinichi hatte wortwörtlich gesagt, dass Ran für ihn das Wichtigste war, nicht irgendein Fall. "Vielleicht hast du da etwas missverstanden?? Wäre doch möglich. Du solltest noch mal mit ihm reden. Er würde für dich jeden Fall sausen lassen, wenn du in Gefahr wärst, du bedeutest ihm sehr viel. Er träumt sogar nachts von dir. Schon damals, als wir noch zusammen auf die Teitan-Schule gingen. Ich fand immer, dass er ein wenig spinnt, weil er sich in seine beste Freundin verliebt hat." Sie lachte wieder, schien sehr fröhlich zu sein, obgleich sie gerade eine Frau platt gemacht hatte. "Was ist daran so merkwürdig? Meine Eltern sind verheiratet und kennen sich schon seit ihrer Kindheit." "Ich weiß, Shinichi hat es oft erwähnt, aber so wie es aussieht, trennten sich irgendwann dennoch ihre Wege." Die gewisse Ähnlichkeit konnte man eben nicht verachten, das wollte sie ihr klarmachen, dass so was nicht einfach war, zumindest nicht so, wie sie vielleicht dachte. Musste doch schrecklich sein, wenn man den Anderen in und auswendig kannte. "Quatsch, sie lieben sich noch immer, wollen es nur nicht zugeben!" meinte Ran dickköpfig. "Wenn du meinst, deine Eltern sind erwachsen, also lass sie ihr Leben so verbringen, wie sie wollen." "Du hast eventuell recht, aber ich vermisse unsere Familie." "Kann ich gut verstehen, Shinichi hat sich oft einsam gefühlt, als unsere Eltern in die USA gingen." "Ist mir aber so ziemlich egal." Ran erinnerte sich, als Yukiko einen Fehler beging und Conan verriet. Jaja und der log ihr dafür noch schon ins Gesicht. War ja ein toller Freund! "Eure Mutter war es, die der Auslöser für unseren Streit war." Wieder schenkte sie Ran keinen Glauben. Es war ihr niemals egal, das sah sie an ihren Augen. Sie schien ja fast zu weinen. "Ach komm hör auf! Was könnte denn so schlimm gewesen sein, dass ihr euch gar nicht mehr versteht?" Dass ihre Mutter schuld sein sollte, überhörte sie lieber. Das war ja haarsträubender Unsinn. Ja, was konnte so schlimm sein? Ihr gebrochenes Herz, das zurückblieb. "Er hat mich belogen, die ganze Zeit über und dann hat er noch behauptet, was für mich zu empfinden. Ich wollte einen Beweis, mehr nicht, aber den konnte er mir ja nicht liefern! Ich komme auch gut ohne ihn klar, den brauch ich definitiv nicht." "Herrje, das ist ja nicht zu glauben. Was sollte das denn für ein Beweis gewesen sein?" fragte Shina interessiert und löcherte Ran mit ihrem Augenspiel, das manchen Menschen nervös machen konnte, denn sie schien alles besonders klar zu sehen. Shinichi würde so ziemlich alles für Ran tun, da war sie sicher. Also was war es, was er nicht konnte? Shina machte Ran nervös. "Ich wollte, dass er sich nicht mehr so doll in Gefahr begibt, für mich, aber er scheint die Gefahr irgendwie zu lieben." Ihr rollten leise Tränen die Wangen hinab. Oje, jetzt weinte sie, tat ihr ja mal wieder gar nicht leid. Sie mochte keine Heulsusen. Man und das in ihrem Alter. "Benimm dich nicht wie ein Baby und sag endlich, was du von ihm wolltest? Das war bestimmt noch nicht alles." Wollte die sie etwa verurteilen? War ja eine Gemeinheit. ER war alleine schuld, nicht sie. Das ließ sie sich auch nicht von einer 22-Jährigen sagen. "Was fällt dir eigentlich ein? Das ist meine Sache und das wird sie auch bleiben. Shinichi ist für mich gestorben!" Während sie das sagte, flossen Tränen, sie konnte Shina kaum noch erkennen, alles war verschwommen. Sie wollte nicht mehr an Shinichi denken müssen, doch jeder laberte sie mit ihm voll. Ran reichte es entgültig. "Ich will seinen Namen nicht mehr hören!!" Mit diesen Worten, die sehr verzweifelt klangen, kehrte sie der Detektivin den Rücken zu. Ihre Tränen gingen im Wind verloren, denn sie rannte und rannte. Shina ging ihr nicht nach, das war nicht ihre Art. Reisende sollte man ja auch nicht aufhalten. Sie würde sicher von selbst, früher oder später, einsehen, was sie an Shinichi hatte. Es wurde für Shina ohnehin langsam Zeit, denn die laue Brise glich nun eher einem Sturm und der leichte Rotschimmer am Himmel verschwand allmählich, der Tag neigte sich also seinem Ende. Sie ging zum Hauptquartier, um endlich das zu machen, wovon sie durch Ran abgehalten wurde. Nämlich Miwako besuchen. So lange Zeit hatten sie sich nicht mehr gesehen, sie freute sich richtig. Munter schritt sie zur Tür hinein. Der Erste, der ihr über den Weg lief, war Shiratori, der gerade aus Miwakos Richtung kam und seinen schmalzigen Blick aufgesetzt hatte. Na, der hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt. Ohne ein Wort ging sie an ihm vorüber, der sollte jetzt bloß nichts zu ihr sagen, dann würde es gewaltig krachen. Der Schleimbeutel hatte Miwako sicher wieder mit irgendwas eingewickelt, wozu sie nicht ,nein' sagte, weil sie einfach nicht verstand, dass der Typ ihr nachschlich wie ein Hund. War ja widerlich!! Würde er sich das bei Shina erlauben... Sie verdrängte den missgünstigen Gedanken. "Hallo Miwako, es ist lange her, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind." Die Angesprochene drehte sich überrascht zu Shina um. "So ein Zufall, dass ich gerade hier bin. Shina-san, schön dich zu sehen", sagte sie freudig. "Freut mich auch." Sie grinste. "Mal ne indiskrete Frage: Was wollte dieser Widerling schon wieder von dir? Hat er dich wieder mit seinem Ich-bin-der-beste-Blick angebaggert?" Sie verdrehte die Augen. Miwako sah sie skeptisch an. "Ich weiß wirklich nicht, was ihr für Probleme miteinander habt, ich finde ihn ganz nett." Das war doch nicht ihr Ernst. Sie seufzte. "Wenn du wüsstest.. der ist doch so ein Kotzbrocken, sag bloß, das hast du noch nie bemerkt? Also wirklich, du konntest dich bisher doch immer auf deine Menschenkenntnis verlassen, aber jetzt bin ich echt enttäuscht. So ein alberner Lockenkopf!" Shina regte es eigentlich fürchterlich auf, dass sie so von ihrem meistgehassten Polizisten redete. Der war auch noch Inspektor geworden, das war ihr zu Ohren gekommen. Der hatte seine Vorgesetzten sicher in Grund und Boden geschleimt. So was war dann auch noch... nicht zu glauben. "Ich mag Takagi lieber, der läuft auch nicht wie ein Hündchen hinter dir her." Sie sah sie mit Halbmondaugen an. "Takagi ist doch ein völlig anderer Mensch, die Beiden darfst du nun wirklich nicht vergleichen." Sie winkte ab und grinste. Ihre Worte kamen Shina fast wie ein Schwärmen vor. Sie sah Miwako etwas schelmisch an, hielt sich die Hand vor den Mund. "Seit ihr etwa ein.. Liebespaar??" "Nein!" meinte Miwako völlig aufgebracht. "Nein? Ach komm, du nimmst mich auf den Arm, oder?" Sie grinste immer noch und stieß Satô in die Seite. Die Beiden sahen sich doch immer *so* an als ob, das konnte man einfach nicht übersehen, außerdem stand Wataru zweifelfrei auf Satô, der war doch ein ganz Süßer. Shina grinste vor sich hin. Wenn Ryochi so manches Mal ihre Gedanken erraten könnte.. oje. "Was soll denn der Blick, untersteh dich! Du solltest mal erwachsen werden. Wir sind zwar oft zusammen unterwegs, aber doch meist nur, weil es die Arbeit eben verlangt. Ok, manchmal gehen wir auch außerberuflich aus, aber sonst ist da wirklich nichts." Jetzt klang sie richtig ruhig und schien sich über sie kein bisschen mehr aufzuregen. Ihre Augen hatte sie geschlossen. "Ich hasse Shiratori trotzdem, auch wenn er dir gefällt." "Hey!! So war das nicht gemeint. Er ist in Ordnung, mehr nicht", verteidigte sie sich. "Jaja.." Genervt rollte sie die Augen. Shina setzte eine ernste Miene auf. "Es ist wie verhext, seit ich hier bin, habe ich Vermouths Spur verloren, es ist zum verrückt werden. Wo steckt die?" fragte Shina. "Das Schlimmste ist, dass meine blöde Mutter auf die Idee kam, dass ich nach meinem Bruder sehen soll.. das wird schwierig, das alles unter einen Hut zu bekommen", fügte sie wenig später noch hinzu. "Meinst du die, die es auf dich abgesehen hatte??" "Ja, genau die. Na ja, da kann man nichts machen. Dann muss ich eben jetzt zu Shinichi und ihm auf den Nerven rumtrampeln." "Na, wie nett von dir, da kann er sich ja glücklich schätzen so eine Schwester zu haben." "Darauf kannst du Gift nehmen." Shina richtete den Daumen nach oben und verabschiedete sich. "Man sieht sich." Sie hob die Hand zum Abschied. *********** Shinichi lag mit einem tierischen Brummschädel im Bett. Auf seiner Stirn lag ein feuchtes Tuch und kühlte sie ein wenig, aber dennoch fühlte er sich hundeelend. Kaito saß bei ihm und blätterte in einem Manga rum. Ständig giggelte er herum und raubte Shinichi den letzten Nerv. Er war eigentlich hier, um sich um ihn zu kümmern, aber da konnte man wohl nichts machen, der blieb eben ein Kindskopf. Die Tür ging auf, Shina spazierte mittels breiten Lächelns auf Kaito und Shinichi zu. Sie beugte sich leicht über Shinichi und begutachtete ihn. Er schwitzte, als habe er Fieber und zu zittern, schien er auch. Sah nach einem bösen Kater aus. "Na, Shin-chan, wie geht's dir? Hast du irgendwas falsches gegessen, oder wieso ist dir so übel, hee???" Sie machte sich lustig, der hatte wohl zuviel getrunken, was? "Wie witzig, Nee-san. Du spinnst wohl! Lass mich nur in Ruhe. Ich brauch keinen Babysitter." "Ach, so sieht es also aus, wenn du dich über den netten Besuch deiner lieben Schwester freust, interessant." Dabei hatten sie sich lange nicht gesehen. "Ja, ist ja gut, freu mich ja, aber ich hab gestern etwas *zu* tief ins Glas geschaut und fühle mich dementsprechend scheiße." "Wie oft habe ich dir gesagt, dass du dir an dämlichen Möchtegerndetektiven, kein Beispiel nehmen sollst?" sagte sie sauer. Da war er mal eben für längere Zeit bei Ran und dann kam das dabei raus. Na klasse! "Mindestens tausendmal, darf ich mich jetzt ausruhen?" "Ich habe Ran getroffen", verriet sie ihm. "Musste sie beschützen. Also sie hat gezittert wie Espenlaub. Ich dachte immer sie kann Karate." Shinichi zuckte zusammen, als er den Namen hörte. Nein, nicht schon wieder. Er konnte den Namen nicht mehr hören. Es reichte doch vollkommen, wenn sie sich in der blöden Schule ständig sahen. Er versuchte Shinas Worte zu ignorieren. "Wieso ist sie nicht bei dir?" Sie tat, als wüsste sie von nichts, denn sie wollte seine Version hören. "Weil sie mich jetzt hasst, hab sie verletzt." Er bemühte sich um seine Fassung und, dass sie von seinem Gefühlszustand nichts merkte. Ihr gegenüber war ihm das peinlich. "Das weiß ich auch schon, sie dich aber auch, so wie's aussieht. Ich hab dich noch nie in einem derart jämmerlichen Zustand gesehen. Werd erst mal nüchtern, ich hab was wichtigeres zu tun." Shina hatte genug gesehen, sie hatte grundsätzlich etwas gegen Leute, die ihre Probleme mit Alkohol lösten. Auch, wenn sie zu ihrer eigenen Familie gehörten. Kaito himmelte Shina an. "Mein Gott, ist das deine Schwester? Was für'n heißer Feger, mannoman." "Untersteh dich so was von der zu sagen. Weiß gar nicht, was du an der so toll findest." "Weiß auch nicht, aber wie sie dich eben geärgert hat, war.." Kaito kicherte, das war zu köstlich. "WAAS?" fiel er ihm ins Wort. "Nixnix..hehe.." Shinichi legte sich zurück ins Bett und seufzte. Dieser Kaito machte mal wieder vor keiner Frau Halt. Aber das war sowieso nur Gaffen, der traute sich ja nicht zu mehr. Gott sei dank. ---- muahahahaha, los reviewn, damit ich weiß, wie euch dieser Scheiß gefällt >_>'' und, ob ihr wollt, dass ich weiter poste *einen totalen Dachschaden hat*<< das bemerk, wenn sie an Storyverlauf denkt -__-''' Im nächsten Teil hat dann Shini genauso einen Knall wie ich %'D *Leute neugierig mach* also geschrieben hab ich ja schon ziemlich weit, also je schneller ihr wollt, dass es weitergeht, umso mehr kommiz verlange ich, also beeilt euch.. hehe ^^ für 1 woche will ich 5 kommiz und für einen Tag 10 oki?? Deal?? XD *dauertiping* XDD Kapitel 2: Kaitos Angst um Shinichi ----------------------------------- Shinichi ging es nun besser, aber das sollte nur für kurze Zeit so bleiben. Er und Kaito gingen in die Disco, um sich abzulenken. Aber, wie es nicht besser kommen konnte, waren Sonoko und Ran auch auf dieser Party. Kaito seufzte, hoffentlich würde sein Freund die Beiden nicht entdecken, doch genauso geschah es. Der Detektiv war gerade dabei sein drittes Glas runterzukippen, da fiel ihm Ran auf. Er spuckte das Zeug, welches er im Mund hatte wieder ins Glas. Superklasse, da war sie wieder. Tat sie das etwa auch noch absichtlich? Er sah deutlich, wie sie mit einem nicht gerade netten Blick zu ihm rübersah. Jetzt brauchte er was, um auf andere Gedanken zu kommen, etwas, was Alkohol nicht brachte. Er schlich sich von Kaito weg, zur Toilette. Erst 10 Minuten später, bemerkte Kaito, als er zur Seite blickte, dass sein Freund nicht mehr bei ihm war. Nicht doch, Kaito ahnte das Schlimmste. Der war doch nicht etwa...? Zu guter Letzt, als wäre es nicht schon beschissen genug, stach ihm Shinichis Schwester ins Auge, die sich an der Bar gerade einen Drink genehmigte, na die war aber bestimmt nicht zum abfeiern hierher gekommen. Man munkelte, dass sie wegen eines Falles in Tokyo war. Aber jetzt konnte er sich darum echt nicht kümmern, erst musste er nach Shini sehen. Als Kaito zu Shinichi in die Kabine stieß, hing der über dem Klodeckel. Oh oh, dachte Kaito noch, als er sah, wie fertig Shinichi war. "Was ist denn mit dir schon wieder? Hast du schon wieder zuviel gesoffen?" Er bekam keine Antwort, also zog er Shinichi zu sich und sah ihm in die Augen. Es sah gar nicht gut aus und schon mal gar nicht nach Alkohol. Seine Augen waren ganz matt. "SCHEIßE! Shinichi was ist bloß los mit dir? Was hast du nun schon wieder genommen?" Shinichi war fast gänzlich weggetreten und öffnete nur halb die Augen. "Ran??" "Nein, die bin ich nicht, sorry. Herrje, was du immer so machst, also wirklich und das alles wegen einem Mädchen, also ich habe mal viel von dir gehalten." "Nicht irgendein Mädchen.." Hee? Kaito verstand nicht, was er ihm damit sagen wollte. Wieso nicht irgendein Mädchen? Gleich kam sicher so was wie: Ich liebe sie ja so, oder?? Er tat ihm leid und er hob ihn vom Boden auf. "Spuck's jetzt aus!" drängte er. "Was hast du genommen? Du bist ja ganz bewuselt." Ohja, der war verdammt high, so konnte der nicht daraus gehen. Nie und nimmer. Seine Schwester würde nur wieder aus der Haut fahren. Außerdem hatte die sicher was gegen Drogen, war ja bei der Polizei. "Mir ist so schlecht.." jammerte Shinichi. "Ist echt kein Wunder......" Kaito schwieg, hatte das Gefühl, Shinichi würde es ohnehin nicht verstehen, in seinem Zustand? Ne.. Irgendwie mussten sie da raus, ohne aufzufallen. "Kaito.." Er stützte sich an dem Jungen ab. "Wie soll ich jemals drüber hinweg kommen, wenn ich ihr wirklich überall begegne?? Hee? Sag mir das!" Man verstand ihn ja kaum, doch Kaito wusste, was er ihm sagen wollte. Obwohl er laut mit ihm sprach, klang er wie ein Besoffener. Oh man.. "Ach Shin, du kannst einem leid tun.." Kaito riss die Augen auf. Shinichi bewegte sich nicht mehr. "Hey.. Shinichi???" sprach er aufgeregt und schüttelte ihn leicht. "Hör auf, sonst kotz ich dich noch voll, du Trottel." Man ihm war kotzübel und der schüttelte ihn mal kurz. Er seufzte erleichtert. Einen Moment lang hatte er wirklich Angst gehabt. Shinichi war in letzter Zeit oft sehr blass. Nahm er etwa regelmäßig etwas, um sich besser zu fühlen?? Kaito packte die Wut, ließ ihn zittern. "Warte hier Shinichi, ich bin gleich zurück..." Kaito setzte ihn aufs Klo und ging raus. Dort sah er Ran und Sonoko sich amüsieren. Na, die konnten jetzt ein Donnerwetter erleben, das schwor er. "Ahhh, Ran Môri, wie schön dich hier zu treffen.." sagte er übertrieben freundlich. "Du falsche Schlange", hörte sich da schon wesentlich bissiger an, was gleich darauf folgte "Weißt du, was du ihm antust??" Ran verstand nicht. "Was ist?" "Das weißt du genau. Du legst es darauf an, ihm ständig zu begegnen, nur um dich zu rächen und ihn fertig zu machen, hinterlistiges Biest!!" Er kochte, ja, der hatte er es jetzt aber gezeigt. Würde sie doch wenigstens endlich was dazu sagen. Sonoko stellte sich vor ihre beste Freundin. "Was soll das heißen? Das hat sie doch nun wirklich nicht nötig." Die konnte Kaito noch weniger leiden, reiche Tussen waren ihm ohnehin zuwider, besonders, wenn sie wie Sonoko waren. Shina war da eine Ausnahme. "Halt dich da raus!" "Fällt mir nicht ein." Am Tresen fiel Shinas Blick auf die Streitenden und sie entschloss kurzerhand sich mal ein wenig einzumischen. Sie ging hastig zu den Dreien hinüber. "Schluss jetzt, oder wollt ihr euch prügeln??" Kaito wurde rot, warum musste sie jetzt auch noch ihren Senf dazugeben und ihn in Verlegenheit bringen? "Tut mir leid", entschuldigte er sich mehr bei Shina, als bei den anderen Beiden. "Lass die Beiden einfach, okay?" "Haaaaiiiii", grinste Kaito, quiekte wie ein fröhliches Kind. Man war die selbstsicher. Und so weiblich.. Röte zeichnete sich in seinem gesamten Gesicht ab. Schnell drehte er ihr den Rücken zu, spürte wie sein Herz heftig gegen seine Brust klopfte. So ein Gefühl hatte er schon lange nicht mehr gehabt, schon gar nicht in der Gegenwart eines weiblichen Wesens. Aber jetzt musste er wieder zu Shinichi, tat ihm fast leid, dass es so war. Langsam wurde die Tür geöffnet und Kaito kniete sich zu Shinichi. Oje, der war fertig, total weg, sie mussten nach Hause. Kaito legte sich den Detektiven über den Rücken und verschwand mit ihm Richtung Ausgang. Man starrte sie versessen an. Sicher hätten all diese Leute gewusst, was mit Shinichi los war. Aber er würde kein Wort darüber verlieren. Das schwor er beim Grab seines Vaters. Shina war nicht entgangen, wie fertig ihr Bruder zu sein schien, dass er sogar nicht mehr gehen konnte, also ging sie den Beiden unauffällig nach. Sie fragte sich, wie viel er, aber vor allem, was er getrunken hatte. Bei Shinichi zu Hause angekommen, beobachtete sie Kaito erst einmal eine Weile, wie er Shinichi ins Haus brachte. Sie sah dabei zu, wie er ihn aufs Bett legte. Shinichi zitterte am ganzen Körper und etwas war nicht in Ordnung. Das war definitiv nicht vom Alkohol. Sie kannte da eine Droge, nach der es schon eher aussah. Schleichend ging sie ins Zimmer und stellte sich neben Kaito. Ihr Blick war ernst. "LSD", meinte sie überzeugt. Kaito sah sie schockiert an. "Bist du da sicher, wie bist du eigentlich schon wieder so unbemerkt hierher gekommen?" "Ja, bin ich und das ist doch kein Problem, ich bin Detektivin und da muss man sich auch mal anschleichen können, oder nicht?" "Stimmt, aber LSD ist verdammt gefährlich, ich glaub, seit Ran ihn verlassen hat, weiß er nicht mehr so Recht, was er tut." Kaitos Blick sah besorgt aus und er starrte zu Shinichis Bett-Decke. "Ich weiß, sei nicht so schockiert. Wir können nur hoffen, dass es ihm morgen besser geht und nicht, dass es ihm auch noch mehr schadet, als es nur diese Übelkeit, das Zittern und dieses Fieber tut. Denn das alles wird auch wieder zurückgehen." "Du weißt, dass er Fieber hat??" fragte Kaito beeindruckt. "Hast du etwa schon mal etwas mit Drogen zu tun gehabt?" Das sah man doch ganz klar daran, wie er schwitze und wie sein Gesicht gerötet war, trotz Übelkeit, tz. Was für eine blöde Frage. "Ja, ich habe einen Drogenring zerschlagen, die Leute hatten selbst vor Kindern nicht halt gemacht und so was macht mich unheimlich sauer. Von den ganzen anderen Leuten mal abgesehen. Drogen sind etwas furchtbares. Ich frage mich, ob er sich damit unbedingt kaputt machen will, sich den Schmerz nehmen will, oder ob er einfach nur verrückt geworden ist, sodass er alles andere, außer das gute Gefühl, wenn er stoned ist, übersieht?" "Ich habe davon in der Zeitung gehört, es war der Skandal bei den Eltern. Meine Mutter z.B fragte, ob ich so was auch schon mal genommen habe. Was ich mich frage, ist, wo hat Shinichi das Zeug her? Na ja, er hat zwar mehr Geld als ich, aber dazu braucht es auch einen, der ihm das gibt.." Kaito sah sie mit Tränen in den Augen an. "Ich habe Angst, ich habe schon länger das Gefühl, dass er nicht nur säuft. Das ist alles so furchtbar und Ran tut so, als würde sie das alles nichts angehen." Shina tat der Junge leid, ihm musste ihr Bruder sehr viel bedeuten, der war ja total mit den Nerven runter. Und das mehr als sie selbst als Verwandte. Beruhigend legte sie ihre Hand auf seine Schulter. "Ich bin ja jetzt da und ich sage es nur ungern, aber Mutter hatte Recht, er brauch dringend Hilfe.." "Ich weiß nicht, wie sie ihm so was antun konnte. Was ist er denn schon ohne seine geliebten Fälle, aber ich frage mich, warum er seit Wochen keinen mehr hatte. Entweder die Verbrechen haben abgenommen, oder er macht das jetzt wirklich, um sie zurück bekommen. Ich finde das falsch, sie interessiert es ja nicht, die doofe Ziege. Oder er ist andauernd so high, dass er es einfach nicht kann.." Kaito kniff die Augen zusammen, als er sah, wie Shinichi sich auf dem Bett wandte. Seine Atmung war flach. Er konnte seinen Zustand nicht mehr mitansehen. Shina sah ihn verwirrt an. "Wie jetzt, was er ohne seine Fälle ist, wollte sie etwa, dass er das Detektivsein, für sie aufgibt??" Das war eine nicht gerade schöne Erkenntnis. Die Worte, die Ran ihr sagte, dass sie nicht wollte, dass er in Gefahr war, ließen darauf schließen, dass sie Angst um ihren Freund hatte, doch *das* ging jetzt einfach zu weit, so was konnte sie doch nicht von ihm verlangen. "Doch genau das.." Kaito legte seinen Kopf auf Shinas Schulter. "Dein Bruder ist so dumm und liebt sie immer noch. Er sollte lieber an all seine Freunde denken, die sich um ihn sorgen, ich find das so ungerecht.." "Du hast schon Recht, aber die Beiden kennen sich zu lange, als dass er sie einfach so vergisst, aber, dass es so schlimm sein würde, das habe ich nicht gedacht. Jetzt muss es ihm erst mal besser gehen, dann werde ich mal den Môris einen Besuch abstatten." Sie legte ihren Arm um Kaitos Schulter und drückte ihn fester zu sich. "Ich glaube, mein Bruder weiß es sehr wohl zu schätzen, dass du ihm so beistehst.. bin ich sogar sehr sicher." Ihre beruhigende Stimme bremste auch etwas von Kaitos Verzweiflung, doch immer noch kämpfte er mit den Tränen. Langsam strich sie über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen. Kaito fand das Gefühl schön, welches sie ihm gab. Sie war wirklich eine nette Person und er fand, dass sie ein ziemlich großes Herz hatte, auch wenn ihr erster Auftritt in seiner Gegenwart, eher auf etwas anderes schließen ließ. "Wir können uns ja gegenseitig trösten.." Kaitos Augen funkelten in dem Moment gewaltig. Shina verstand nicht, was er damit beabsichtigte. "Vielleicht.." Mehr fiel ihr jetzt nicht ein. War ja auch jetzt unwichtig. Kaito stützte sich an Shinas Schulter ab, sah in ihre klare Augen, die so etwas wie Schmerz nicht einmal andeutungsweise zeigten. Sie war stark, so stark wollte er auch sein und das, wo sie eine Frau war. Er mochte starke Frauen und fühlte sich sehr zu ihr hingezogen. Langsam neigte er seinen Kopf zu ihrem, schloss die Augen. Einen Moment später berührte er ihre Lippen mit seinen. Shina war zu sehr überrascht, um überhaupt zu reagieren, geschweige denn, ihn wegzustoßen, oder zu erwidern. Sie gab nur einen kleinen abwehrenden Laut von sich. Kaito öffnete die Augen und blickte geradewegs in Shinas schockiertes Gesicht. "Hab ich was falsches gemacht??" "Nein, hast du nicht." Sie lächelte. "Aber ich verstehe unter *trösten* etwas anderes als du." "Tut mir leid." Kaito errötete. "Du erinnerst mich sehr an Shinichi, auch wenn du ne Frau bist." Was sollte das denn bitteschön heißen? Stand er auf ihren Bruder? Also seine Aussage ließ darauf schließen, schließlich hatte er sie geküsst, das musste ja zwangsläufig heißen, dass er das bei ihm auch wollte, oder nicht? "Sag mal, Kaito. Was soll das denn genau heißen? Bist du in Shinichi etwa.." Sie warf ihrem Bruder einen Blick zu. Na, das besprachen sie lieber draußen, ging den ja nichts an. Auch, wenn es aussah, als ob er nichts mitbekam, so hatte sie doch das Gefühl, ihre Frage würde er nicht überhören. Sie nahm Kaito am Arm und schleifte ihn auf den Balkon. Leicht stützte sie sich am Geländer ab. Es war finstere Nacht, nur die Sterne erhellten den Himmel. "Liebst du Shinichi? Also deine Worte haben so geklungen, aber ich möchte es von dir wissen." Kaito stellte sich dicht neben die Frau. "Es ist eher, als seien wir mehr als nur Freunde, so was wie Brüder, aber darüber hinaus geht es nicht." Er drehte den Kopf zu ihr und lächelte sie an. "Ich stehe nicht auf Männer, aber da du Shinichi so ähnlich bist,.. also na ja.. weißt du.. du bist ne tolle Frau.. und ich bin.. ein trotteliger Junge.." Er wurde wieder rot. Sie spürte Kaitos Hand auf ihrer, aber sie zog sie nicht weg. Die Frau spürte eine Spannung zwischen ihnen. Vielleicht war es aber einfach nur Sympathie. Langsam wandte sie den Kopf zur Seite und sah in seine wunderschön glänzenden blauen Augen. "Ich fühle mich geschmeichelt." Sie wollte ihn wieder abweisen, aber er war doch so süß und sie brachte es nicht übers Herz. Außerdem machte er ja nichts schlimmes. Und sie mochte den Jungen irgendwie. Wie er sich um ihren Bruder Sorgen machte. Ja, sie fühlte sich ihm verbunden. Es war nicht wie bei ihrem Freund Ryochi, nein ganz anders. Sie schwieg. "Schön die Sterne, nicht wahr?" Er drückte etwas ihre Hand, starrte in den ewigen Himmel. "Ja, aber wir sollten den armen Shinichi nicht so lange alleine lassen." "Schon klar, aber ich wäre gerne noch etwas alleine mit dir.." "Später, okay??" "Jaaaaaa", meinte Kaito begeistert und grinste. Sie gingen zurück zu Shinichis Zimmer und er schien wieder mehr bei sich zu sein. "Ich fühle mich ja so zum kotzen.." meckerte er. "Selbst schuld", sagte Shina böse und klatschte ein nasses Tuch auf seine Stirn. "LSD! Was hast du dir dabei denn wieder gedacht, sag mal..??" "Du weißt es also.." Geknickt starrte er auf seine Bettdecke, umklammerte sie fester. "Es ist weil, es geht mir dann immer besser, ich muss nicht über schmerzhafte Dinge nachdenken.." "Das ist kein Grund!!" schrie sie ihn an. Sie war so sauer, wie noch nie zuvor auf ihren Bruder. "Weißt du überhaupt, was alles passieren kann, wenn du Drogen konsumierst? Von den körperlichen Schäden abgesehen, könntest du deinen Job verlieren, du könntest dafür bestraft werden. Drogen sind immer noch verboten!! Und deine arme Mutter sitzt in Amerika und heult rum, weil sie weiß, dass ihr Lieblingskind Probleme hat, die es nicht selbst beseitigen kann!! Weißt du wie verzweifelt sie am Telefon klang?? Ich dachte erst, sie hört die Flöhe husten, aber sie hatte Recht. Man muss sich wirklich Sorgen machen.." Sie wurde leiser. "Es tut mir leid, dass ich so gebrüllt habe, aber auch ich mache mir diesmal echt Sorgen um dich." "Dir muss nichts leid tun, mir muss es leid tun, dass ich euch solche Sorgen bereite.." Seine Stimme bebte und wenig später krochen Tränen aus seinen Augen. "Ich weiß ja, dass es nicht richtig ist.. Shina.." Er sprang auf und warf sich ihr an den Hals, fing hemmungslos zu heulen an. Kaito war sehr nah dran mit zu heulen, kniff die Augen zu und biss sich auf die Unterlippe. Shinichi heulen zu sehen, war mal ne ganz ungewohnte Erfahrung. Klar, sicher hatte er ihn schon mal heulen gesehen, doch nicht in einer solchen Verzweiflung. Shina fühlte sich plötzlich ein wenig überfordert, also ließ sie ihn einfach weinen, hielt ihn nur fest. Er sollte wissen, dass sie für ihn da war, auch wenn sie gerade sehr wütend war. "Komm schon, du bist doch keine Memme. Na??...Geht's wieder?" "Ja.." Shinichi klang kleinlaut, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Danke Shina, dass du da bist. Ich verspreche, dass ich das mit den Drogen sein lasse. Du hast mir die Augen geöffnet. Das ist sie wirklich nicht wert, dass ich mich kaputt mache. Außerdem, will ich nicht, dass mich jemand bedauert und sich Sorgen macht." "So gefällst du mir schon besser.." Shina lächelte ihn an. "Du solltest dich lieber wieder hinlegen und ausruhen. Ich bringe Kaito solange nach Hause, okay?" "Gut, mach das.." Ohne zu murren stimmte er zu, auch wenn er den Kuss vorhin bemerkt hatte. Kaito hatte sich also in seine Schwester verliebt, aber die war ja erwachsen und wusste mit Teenagern umzugehen, auch wenn sie aufdringlich wurden. Er machte sich also keinerlei Gedanken. Aber irgendwie fand er es schon seltsam. Sein bester Freund und seine Schwester. Ein komischer Gedanke. Zufrieden ließ er sich in die Kissen sinken und schloss die Augen, doch die Übelkeit kam zurück und er rannte zur Toilette. Ja, nie wieder so was.. Kapitel 3: Eine ungleiche Liebe ------------------------------- Ich bin so frei XDDDD und poste mal den nächsten Teil, da Animexx gerade fix iz XDDD yey und sry, dass das Miwaru so lange brauch -_- *sry sag* kommt aba im nächsten Teil ... denke ich XDDD Shina schritt stillschweigend neben Kaito her, der urplötzlich stehen blieb. Der heftige Wind, der urplötzlich herrschte, zerrte an seinen Kleidern. Er starrte traurig zu Boden. "Es tut mir furchtbar leid, wenn ich dich überrumpelt habe." "Hey ich bin alt genug, du brauchst dich dafür nicht entschuldigen, aber du solltest dir wirklich eine Freundin in deinem Alter suchen, als mich die ganze Zeit mit einem gierigen Blick anzustarren. Ich glaube, für dich gehöre ich schon zum alten Eisen." Sie grinste, ein Schweißtropfen lief ihr die Schläfe hinab. Sie wollte nicht, dass er traurig war und versuchte ihn mit einem Scherz aufzumuntern. "Ach komm, Kaito, ist doch nicht so schlimm gewesen." Er lächelte vor sich hin. "Ich mag dich, glaube ich.." "Glaub ich auch.." Kaito stand so völlig ratlos vor ihr, dass ihm ganz mulmig zumute wurde. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Und was sollte er denn jetzt tun? Sie Beide, getaucht in duzend Sterne. Es war schön um diese Uhrzeit. Wenn er ihr sagte, was er in ihrer Gegenwart empfindet, würde sie mit dem Freundschaftsquatsch kommen, da war er sicher. "Was ist, du bist ja so still?!" fragte Shina und beobachtete den Jungen, der verklemmt vor ihr stand. "Ist mit dir alles in Ordnung??" wollte sie dann noch wissen, aber er schien keinen Ton mehr rauszubekommen. Es hallte ein Schuss durch die Straßen, Kaito fühlte einen Schmerz in seiner Schulter. Er erstarrte, verharrte in seiner Position, wusste nicht mal, was gerade los war. Eben noch hatte er über seine Gefühle nachgedacht und nun spürte er Blut, dessen Geruch ihm in die Nase stieg. Man hatte auf ihn geschossen, so total ohne Vorwarnung. Immer noch rührte er sich kein Stück. "Shina..", sagte er noch, dann wurde ihm schwarz vor Augen. Kaito schlug mit dem Kopf am Boden auf. Shina hatte eben noch die Stille genossen, doch jetzt fiel Kaito wie in Zeitlupe zu Boden. Was war das gewesen? Sie hörte ein Geräusch in den Büschen und drehte sich alarmiert um. Doch ihr schien es jetzt wichtiger, Kaito zu helfen. Hoffentlich war er nicht tödlich verletzt, das würde sie sich nie verzeihen. An ihrer Seite war es nun mal gefährlich. Aber wieso hatte der Jemand auf ihn geschossen und nicht auf sie? Das war doch hinterlistig. Sie musste nach ihm sehen. Sie begutachtete ihn erst mal. Der Schusswunde zu urteilen, war es nicht so ernst, wie angenommen, aber sie musste die Blutung unbedingt stillen. Schnell riss sie etwas Stoff von ihrem T-Shirt und drückte es darauf. Kaito öffnete schwach die Augen. "Was ist denn passiert?" fragte er benebelt. "Jemand hat auf dich geschossen." "Ist es schlimm, ich spüre ja gar nichts?!" "Na ja, du wirst es ganz bestimmt überleben." "Bitte, kein Krankenhaus, nimm mich mit zu dir", bettelte er verzweifelt. Er hasste Krankenhäuser einfach. Dort fühlte er sich eben nicht wohl. Eigentlich war nichts dagegen einzuwenden, denn wie sie feststellte war es lediglich ein Streifschuss. "Du hattest Glück und man kann auf einen Krankenwagen verzichten. Kannst du aufstehen?" "Ja, ich denke schon." Er angelte sich an ihrem Arm hoch. Es war wohl nur der Schock gewesen, weshalb er ohnmächtig wurde. Oder der stechende Schmerz, in dem Moment, als man ihn traf. "Ich dachte schon, man hat dich vor meinen Augen getötet. Gut, dass es bis ins Haido-Hotel nicht sonderlich weit ist, denn da gehen wir jetzt hin.." *********** Shina legte ihn behutsam auf das Bett, entfernte den Stoff von der Wunde und Kaito stöhnte auf. Sie hatte ihm wehgetan. "Es tut mir leid, aber das musste sein. Ich hole nur schnell meinen erste Hilfekasten." So etwas hatte sie Gott sei dank immer bei sich, da sie selbst oft mal eine Verletzung davontrug. Das schloss ihr Job nun mal nicht ganz aus, die Gefahr bestand einfach. Mit einem Köfferchen in den Händen kam sie wieder. "Es könnte wehtun. Die Wunde muss desinfiziert werden. ...mit Jod. Das brennt ein wenig, mehr nicht." "Ich werde es sicher überleben." Aber halt! Musste er dafür nicht sein Hemd ausziehen? Er wurde blitzschnell rot. Das würde er doch nicht überleben, nie und nimmer. Schockiert sah er sie an. "Was ist, runter mit dem Hemd?!" forderte sie, doch er wollte nicht, das sah sie. Nagut, dann würde sie es ihm ausziehen. Ihre Hände machten sich dazu bereit. Kaitos Augen wurden immer größer. Sie grinste. "Ich fresse keine Jungs, keine Sorge", versuchte sie ihn zu beruhigen. "Nun stell dich nicht so an. Du wolltest keinen Arzt, also musst du mit mir Vorlieb nehmen." Ihr Grinsen wurde gehässig, als sie seine Röte sah. "Es ist mir so peinlich, wenn du mich.." Er senkte den Kopf. "Ach was." Endlich hatte sie alle Knöpfe offen. Na, sie würde ihm ja nichts abschauen, aber trotzdem fand sie, er sah gut aus. Er hatte ja einen netten Waschbrettbauch. , rief sie sich selbst zur Ordnung. Sie seufzte. Langsam fing sie an, seine Wunde an der Schulter abzutupfen und Kaito saß unruhig da. Er fühlte sich so nackt. Tapfer hielt er durch, spürte kaum Schmerz, denn sie war so vorsichtig, hatte sich fast daran gewöhnt, oben ohne zu sein. Jetzt wurde die Situation schon ein wenig angenehmer. Er hatte eben noch nie *so* vor einer erwachsenen Frau gesessen. Ja, ne richtige Frau. Kaito wurde knallrot, starrte auf ihr Dekolleté. "Hey! Eine Dame mag es nicht, wenn man sie so ansieht, also untersteh dich", scherzte sie und zwinkerte ihm zu. Kaito stand wie unter Trance, immer noch ein wenig rot, blickte er ihr in die Augen. "Der Mann, der dich einmal heiraten wird, darf sich glücklich schätzen.." "Ich glaube, das weiß Ryochi schon zu schätzen." Mist, jetzt hatte sie es doch gesagt, es war ihr so rausgerutscht, dabei wollte sie ihn nicht verletzen. Hoffentlich hatte er es einfach nicht mitbekommen, so hypnotisiert, wie er sie ansah. "Ryochi??" Naaaaiiiin. So ein Mist. Was sollte sie denn jetzt sagen? Hey, der ist mein Verlobter?? Wie überaus unpassend. Sie wollte es ihm verschweigen. "Ich wollte sagen, er wusste es zu schätzen, ich hänge noch etwas an meinem Ex-Freund." Shina befürchtete, dass er sie für diese Aussage töten würde, wenn er es erfuhr. Am liebsten hätte sie sich selbst an die Wand geklatscht und zu guter Letzt, fand sie Kaito auch noch süß. Wie damals, als sie noch zur Mittelschule ging. Hey, das war doch absurd. Sie konnte doch nicht einen Jungen, in Shinichis Alter, *so* mögen. Oh doch, das konnte sie. Leider, sie seufzte. "Ex??" Kaito quiekte mal wieder wie ein Kleinkind auf. "Der ist ein Vollidiot!! Wie konnte er nur mit einer so tollen Frau Schluss machen? Spinner!" Das fragte sie sich allerdings auch, da es ja eine Lüge war. "Tja.. so etwas passiert. Da kann man nichts machen." Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. "Ich bin auf jeden Fall froh.." "Waaaaaassss??" Shina sah ihn überrascht an, auch wenn sie es nicht wirklich war. Sein leichtes Lächeln gefiel ihr sehr. Er schien glücklich zu sein. Dann spürte sie seine Hand bei ihrer Wange, die auf und ab strich. Es war eine schüchterne, aber doch schöne Berührung. Irgendwas war diesmal anders. Sie wollte ihn beschützen. "Ähm, Kaito, lass das lieber, bevor du dich unglücklich machst", sagte sie zu ihm und lächelte ihn an. "Wieso sollte ich in der Gegenwart, einer so tollen Frau, unglücklich sein?" "Du verstehst nicht. Es geht einfach nicht. Du bist gerade mal so alt, wie mein Bruder.." "Verstehe, ich bin zu jung, als dass du mich mehr mögen könntest, als einen Bruder", meinte er niedergeschlagen. "Nein, das meinte ich nicht, nur, dass deine Ansichten, sicher anders sind als meine." "Ganz gewiss nicht. Ich habe mich schon immer nach einer richtigen Frau gesehnt und es ist wie ein Traum, dass wir uns begegnet sind." Ohweiha, er hatte sich also tatsächlich in sie verliebt. "Hör jetzt damit auf, so einen Mist zu reden. Das glaube ich kaum, dass sich unsre Interessen vereinen lassen. Du bist doch noch ein.." Sie schluckte die Worte runter, das würde ihn ganz bestimmt verletzen, wenn sie ihm sagte, dass er ein Kind für sie war. "Es sind doch nur fünf Jahre, was ist das schon?" "Eine ganze Menge, mein Freund." "Aber man kann es verkraften. Ich sehne mich nach dir, kannst du das nicht verstehen?" Mensch war der süß. Sie folgte ihrem eigenen Rat. "Du bist ja süß und ich hab dich sehr gern, aber doch nicht mehr." "Wirklich??" Aus irgendeinem Grund, glaubte Kaito ihr nicht. Sie schien ihre Gefühle mit Gewalt zu unterdrücken. Sein Blick bedrängte sie. "Sag doch ganz einfach, dass du es auch willst. Oder meinst du, du kannst mir widerstehen, wenn ich es darauf anlege?" Verwundert sah sie ihn an. Wie selbstsicher er jetzt auf einmal klang. Er grinste verführerisch. Oh oh!! Sie erhob sich hastig. "Kommt nicht in die Tüte..!" schimpfte sie mit ihm. "Wieso nicht??" Kaito nahm ihre Hand und zog sie zu sich aufs Bett. "Nur, weil ich jünger bin, oder ist da noch etwas anderes??" "Ich will's einfach nicht." durchforstete es ihre Gedanken. Sie wollte es sehr wohl, fühlte sich zu ihm hingezogen, aber er war doch noch zu jung, oder nicht?? "Ach Kaito.." "Küss mich.." fuhr er ihr ins Wort. Sein Blick hatte etwas faszinierendes an sich und schien sie in einen Bann zu ziehen, dem sie nicht mehr entkam. Was zum Teufel war das? Ihr schien es, als sei es ein Befehl gewesen, dem sie Folge zu leisten hatte. Zumindest klang es für sie so. Sie hatte es eh kommen sehen, also legte sie ihre Lippen auf seine, die ganze Zeit, hatte sie gewusst, dass das geschehen würde und doch hatte sie sich gewehrt. Ihr Mund spielte mit seinen rauen Lippen, er legte seine Hände um ihren Hals, damit sie nicht einfach weg konnte. Was sollte es, es war ja schließlich nicht mehr als ein Kuss?! Aber da täuschte sie sich gewaltig, wie sie bemerkte, als seine Hände ihre Schultern hinab strichen. Kaito kam das jetzt so richtig vor, als habe er nur darauf gewartet, es zu tun. Seine Zunge stieß zwischen ihre Lippen und suchte nach ihrer, um sie zu umkreisen. Er fühlte sich, als habe er das schon oft getan, aber es war das erste Mal. Und es war so toll. Sie ging auf seine Aufforderung ein, spielte zärtlich mit seiner Zunge. Langsam strich ihre Hand seinen Körper hinab. Sie umfasste sein Becken und zog ihn näher zu sich. Ja, sie wollte ihm nahe sein. Ihre andere Hand kraulte sanft seinen Nacken. Das Zungenspiel intensivierte sich und sie vergaß, dass es Kaito war, den sie küsste. Es war sehr schön, was er machte. Eigentlich hätte sie sich gerne geschüttelt vor lachen, denn das war ja immerhin ein 17-Jähriger, der ihre Sehnsüchte wach rief. Und mit einem Mal, war sie froh darum, es zu tun, vergaß Ryochi. Kaito löste sich leicht von ihr und wurde von Shina skeptisch angesehen. "Siehst du, ich habe es gewusst", vergnügt warf er sich zurück ins Bett und starrte zur Decke. "Du hast es genossen, oder?" Sie blickte auf ihn herab, sagte nichts auf seine Worte. Natürlich hatte sie es genossen, was für eine Frage. Ihr Blick konnte vielseitig gedeutet werden. Etwas Gram, Sehnsucht, Reue.. Ja, sie fühlte vieles, in dem Moment. Was war hier überhaupt geschehen? Ihr Blick ruhte auf Kaitos Körper. Es war absurd, aber verdammt gut. Sie beugte sich über ihn. "Jaja, du kleiner Schlingel. Du weißt was Frauen mögen. Woher würde mich mal interessieren." "Ich habe es nach Gefühl gemacht.." Aha, das war interessant, vielleicht sollte sie dann auch ihrem Gefühl folgen? Lange starrte sie noch so auf ihn herab, dann setzte sie sich auf seinen Bauch. Er schien keinerlei Angst zu haben, vertraute ihr wohl. "Ist es das, was du willst?" Sie fuhr über seine Brust, zog sie kreisförmig nach. "Ohja, das gefällt mir", sagte er leicht keuchend. Na, jetzt machte sie schon so was. Innerlich lachte sie sich aus. Jetzt machte sie mit einem 17-Jährigen rum, wenn er doch bloß nicht so süß wäre und so nett und was noch alles. Sie seufzte. "Hast du keine Angst??" "Wieso denn? Willst du mich etwa verführen?" "Wer weiß.." Sie grinste. "Dann tu es doch.. davor hab ich keine Angst. Angst habe ich vor dem Tod, aber nicht davor.." Shina sah ihn sehr ernst an. "Achja? Wieso denn das?" "Die Kugel hätte mich richtig treffen können, oder nicht?" "Wohl wahr.." "Das Leben kann an einem vorbei ziehen und das in sekundenschnelle, da kenne ich mich gut aus. Ich will es genießen, solange es geht." "Mein Gott, du klingst wie ein Greis, der Angst hat, dass sein Leben jeden Tag vorüber sein könnte. Hör auf, du bist jung und hast vieles noch vor dir. Mach dir keine Sorgen." "Ich möchte.. es ist mir peinlich.. ich will.. schlafen wir gleich miteinander??" Shina sah ihn mit Skepsis an. Das ging jetzt einfach zu weit. "Nein, das tun wir nicht. Du hattest was du wolltest und Schluss!" sagte sie sauer, wusste noch nicht mal, warum sie es jetzt war. Mit einem bettelnden Blick sah er sie an. Na toll, jetzt schaute er sie so unschuldig an und versuchte sie damit zu kriegen. Hörte der denn gar nicht mehr auf? "Ich hab mich in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah, ich wusste, dass du es bist, auf die ich gewartet habe." "Kaito hör auf, das will ich nicht hören.." Er klang für sie nach einem Mädchen. "Warum verletzt du mich so??" Sein Blick schwenkte zu Seite. Sie seufzte. "Genau deshalb, weil ich dich nicht verletzen will, weise ich dich ab", versuchte sie ihm zu erklären. "Es würde nicht gut gehen, glaub mir einfach.. du bist wirklich süß, aber ich stehe auf Männer, nicht auf kleine Jungs, die zum ersten mal verknallt sind und nicht wissen, was sie machen." Sie legte sanft ihre Hand auf seine Schulter. "Du wirst es bereuen, wenn wir miteinander ins Bett gehen." "Woher willst du das denn wissen? Nur, weil ich jünger bin, urteilst du über mich. Woher weißt du, dass es nicht gut sein würde?? Woher verdammt noch mal!? Ich spüre doch, dass da etwas mehr ist, als Geschwisterliebe." "Du treibst mich noch in den Wahnsinn. Hör jetzt damit auf, oder ich setze dich vor die Tür, Baka. Es ist nicht gut für dich, versteh mich doch. Ich hänge doch an meinem Exfreund, da ist kein Platz.. für eine weitere Person." Es tat ihr schon wieder leid, was sie sagte. Er blickte zur Seite. "Du lügst, das sehe ich dir an. Mir kannst du nichts vormachen und dir selbst auch nicht. Ich will dich, kapier das endlich!!" Jetzt wurde er still und brüllte sie dann auch noch an. Was ging bloß in ihm vor? Sie bereute jetzt, nicht die Wahrheit gesagt zu haben, aber tat sie es wirklich, weil sie ihn nicht verletzen wollte oder wollte sie ihn etwa auch? Die Frau war sich nicht mehr so sicher, was sie wollte. Aber sie konnte ihm doch nicht einfach den Willen lassen. Niemals hatte sie sich zu etwas zwingen lassen, auch jetzt nicht, doch er machte es ihr nicht leicht. Er legte es wirklich darauf an. Ganz schön dreist. Er wollte sie auf Teufel komm raus erobern. So hatte sich noch keiner um sie bemüht. Ihr wurde bei dem Gedanken, ihn zu spüren, ganz schwummerig. Aber sie konnte nicht so einfach fremd gehen. Ihr Gewissen würde es einfach nicht verkraften, auch wenn sie sonst so stark war. Sie griff sich an den Kopf. Was hatte sie nur getan, warum hatte sie nicht gleich gesagt, was Sache war, dass Ryochi ihr Verlobter war? Sie saß in einer Zwickmühle, wollte mit ihm schlafen, durfte es aber nicht. Aber sie liebte doch ihren Ryochi? War das alles durch ihre Zuneigung zu Kaito Vergangenheit? Die ganze Zeit, die sie verbracht hatten? Weg?? Einfach so.. So was war dann wohl doch nicht die große Liebe, die hielt auch bei einer kleinen Schwärmerei. Aber war das nur das, oder doch mehr? Ihr Kopf drehte sich. Sie wusste wirklich nicht weiter, war es nicht gewohnt über so was nachzudenken. "Shina..??" Kaito schien es, als sei sie am Grübeln. Die Angesprochene schrak hoch. "Hast du was gesagt??" fragte sie leicht verwirrt. "Hab dich nur angesprochen. Kommst du zu mir?? Bitte.." Er sah sie mit einem flehenden Blick an, hielt ihr die Hand hin. Shina ergriff seine Hand und er zog sie zu sich. "Wieso zitterst du? Dafür hast du keinen Grund.." Plötzlich wurde sie rot. "Ich, zittern? Wieso sollte ich??" "Weiß nicht, aber du tust es.." Er kicherte, zog sie auf seine Brust, strich ihr durch den Pony. Mit einem Handgriff öffnete er ihre Haare, fuhr hindurch, sie fühlten sich wie Seide an. Mit einem sanften Kuss auf den Mund, beruhigte er sie. "Der Kerl ist verrückt." "Wohl nicht so verrückt, wie du, Kaito." Sie lächelte und gab ihm einen Kuss zurück. Er wirkte mit einem Mal wieder so unschuldig auf sie. Durfte sie das, durfte sie ihm die Unschuld nehmen? "Tja, so bin ich nun mal." Er grinste versonnen vor sich hin. "Ohne Zopf, bist du wunderschön, Shina. Du wirkst so erwachsen. Ach, was rede ich da? Du bist es ja.." Er lachte. Seine Hände wanderten über ihre Schultern und sie fing an, es zu genießen. Er war so sanft, streichelte ihren Hals, fuhr bei ihrer Schulter ins T-Shirt hinein, berührte vorsichtig ihre Haut. Es war unbekannt, aber doch gut, was ihr Körper auf seinen auslöste. Na, der war ja witzig. Sie mochte sich nicht ohne Pferdeschwanz. Ihre Haare waren doof gewellt. Am liebsten hätte sie sich einen Kurzhaarschnitt verpasst, aber sie konnte sich von den langen Haaren einfach nicht trennen. Kaitos Hände bei ihren Schultern zu spüren, ließ sie wohlig seufzen. Er legte es so gar nicht darauf an, mit ihr zu schlafen, sondern ließ sich von seinen Gefühlen leiten, war irgendwie mal wieder voll süß. Sie fing an seinen Körper mit einer Massage zu verwöhnen, hörte ihn gleich darauf leicht keuchen. Deshalb stoppte sie, wartete ab, was er als nächstes tat. Nun, überstürzen wollte sie es nun wirklich nicht, wollte ihm keine Angst machen. Er spürte, wie sie aufhörte seinen Körper zu berühren und zog einen Schmollmund. Jetzt musste er sie wohl oder übel anstacheln. Langsam fuhr seine Hand abwärts, ging unter ihr T-Shirt, schob es hoch und tastete sich voran. Er zog es über ihren Kopf und ein weißer Spitzen-BH stach ihm in die Augen. Kaito war nun knallrot. Ehrfürchtig strichen seine Hände nun aufwärts, öffneten ihren Verschluss und glitten nach oben, um ihn auszuziehen. Er geriet ins Schwitzen, war alles doch nicht so einfach. Ihr Anblick erregte ihn. Wunderbar. Sachte strich er nach oben, zu ihren Brüsten. Ihre Hände ergriffen die Seinen. "Nanana.. das musst du dir erst noch verdienen." Ungläubig sah er sie an. Die scherzte wohl. Aber, man, hatte die Kraft in den Armen. "Wie soll ich es mir denn verdienen, mhh?" fragte er sinnlich. "Mhh, ich überlege es mir noch.." Jetzt war er wohl total unter Hypnose, so wie er sie ansah. "Du solltest weniger denken." Seine Stimme klang gierig. Er wollte jetzt auf der Stelle mit ihr schlafen!!!!!!! Shina ließ seine Handgelenke los, drückte ihn fest auf's Bett nieder. Sie verschloss seinen Mund mit einem zügellosen Kuss. Ihre Lippen waren fest auf seine gepresst und ihre Zunge suchte stürmisch nach seiner. Als sie sie fand, saugte sie an ihr und vermittelte ihm, ihre bis jetzt vorhandene brennende Leidenschaft. Sie konnte sich jetzt schon nicht mehr bremsen, hatte ihre Handlungen nicht mehr unter Kontrolle. Kaito spürte, wie verrückt sie nach ihm war, es konnte ihm gar nicht entgehen, soviel Feuer, wie in ihrem Kuss steckte. Wild kostete er das Gefühl aus, welches sie ihm gab. Er spürte ihre Brüste auf seinem Oberkörper, doch sie ließ ihn nicht an sie ran. Das war unfair. Kaito knurrte in ihren Kuss hinein. Shina setzte ab. "Was ist?" fragte sie mit sticheliger Stimme, erhob sich leicht, hielt jedoch seine Gelenke so fest sie konnte. "Das weiß du genau, lass mich los!" "Nein, weiß ich nicht. Du musst es mir schon sagen." Ihre Stimme verriet, dass sie log. Ihr Mund küsste sich an seinem Hals entlang, bis zu seiner Brust. Sie sah zu ihm hoch. "Na??" "Lass mich auch.. das ist gemaaainnn." Sie musste lachen, er hörte sich ja wie ein kleines Kind an, das seinen Willen nicht bekam. "Ich find's witzig." Kaito grinste schelmisch und packte ihr Hinterteil mit seinen Händen, als sie seinem Wunsch nachging und ihn losließ. "Oh, du gehst ja ran", scherzte sie. Kaito setzte sich auf, seine Hände wanderten über ihren nackten Rücken, ihre Haut fühlte sich toll an. Ungewohnt, aber toll. Sie küsste ihn, während seine Hände nach vorne übergingen und ihre Brüste umfassten. Sobald er sie berührte, wurde sie stürmischer und hektischer, das merkte er sofort. Seine Finger spielten mit ihren Brustwarzen, ihre Hände strichen herausfordernd über seinen Oberkörper. Er ergriff ihre Hüften, setzte sie neben sich, um sich auf sie drauf zu legen. So fühlte er sich sicherer und er kam besser an sie heran. Shina ließ sich bereitwillig auf den Rücken legen, es gefiel ihr, was er tat. Er war noch so unerfahren, wusste nicht, wie und was er tun sollte. Dann musste sie ihm eben ein paar Dinge zeigen. Aber jetzt sollte er erst mal zeigen, was er vorhatte. Irgendwie fand sie das jetzt schon verdammt spannend. Er leckte über ihren Hals, auf dem sich eine Gänsehaut bildete, saugte leicht daran, wanderte tiefer. Seine Hände waren nun bei ihrem Becken tätig, knöpften ihre Hose langsam auf und zogen sie hinab. Die Lippen küssten sich ihre Oberschenkel nach oben, als er die lästige Hose achtlos ins Zimmer geworfen hatte. Er machte ihre Beine dabei leicht auseinander, hauchte ihr zwischen die Beine. Sie keuchte auf, das hatte er gut gemacht. Jetzt wollte sie ihn verwöhnen, doch sie spürte augenblicklich ein Gewicht auf sich. Kaito hatte sich auf sie gelegt und drückte ihre Handgelenke ins Kissen. Verlangend küsste er sie auf den Mund. Den Schal, den er vorhin noch umgebunden hatte, holte er hervor und hielt ihn ihr vor die Nase. Er war beige. Shina wusste natürlich genau, was das zu bedeuten hatte. Sie würde sich definitiv nicht von Kaito ans Bett fesseln lassen. "Nein!" sagte sie streng. Kaito überhörte es jedoch, schnappte sich ihre rechte Hand, band sie fest. Mit der freien versuchte sie sich zu wehren. Aber er wiederholte es auch mit der Anderen. Als er sich auf sie legte, spürte er ihren schnellen Herzschlag. Er sah sie hinterhältig an. "Hast du etwa Angst vor einem 17-Jährigen, na?" "Vor dir, dass ich nicht lache und nun mach mich los!" befahl sie, doch er grinste nur. Shina ahnte, dass er sie niemals losmachen würde. Gleich würde er bestimmt über sie herfallen. Herrje, das hatte sie ja wieder toll hingekriegt! Der Flegel wanderte mit seinen Händen über ihre Brüste und rutschte an ihr hinab. Er wusste ganz genau, wie er sie scharf machen würde. Doch vorher musste er sich seiner Hosen entledigen. Er stand auf, machte sich den Gürtel auf und zog sie sich hinunter. Dass er jetzt nackt vor ihr stand und sie ihn anstarren konnte, juckte ihn jetzt nicht mehr. Nun war er mutig, würde alles versuchen. Seine Finger strichen über ihre Oberschenkel, zogen sehr langsam ihren Slip hinunter. Kaito sah sie sich jetzt mal ganz genau von oben bis unten an. Sie war ja so traumhaft gebaut. Also mit ihren Reizen geizte sie jedenfalls nicht, auch wenn sie es in der Öffentlichkeit nicht so machte. Beinahe hätte er zu sabbern angefangen. Seine Lippen setzte er frech bei ihrem Bauchnabel an, neckte ihn, ging langsam abwärts. Er ließ sich viel Zeit, kurz vor ihrer Weiblichkeit machte er Halt und kämpfte sich wieder nach oben. Shinas abwehrendes Keuchen ignorierte er erst einmal. Gemächlich kam er bei ihren Brüsten an, sie waren so perfekt. Er küsste kurz eine ihrer Brustwarzen, umschmeichelte sie mit der Zunge, knabberte ein wenig und saugte dann an ihr. Shina gab sogleich erregte Laute von sich. Das machte er, als habe er es schon öfter gemacht. Vielleicht war er nicht so unerfahren, wie sie zuvor gedacht hatte. Er hatte es wohl gar nicht eilig. Sie grummelte. Sie erhob ihr Becken und presste es an seinen Unterleib, den sie behutsam kreisend bewegte. Kaito wanderte nach unten, Erleichterung machte sich in ihr breit. Lange würde sie es nicht mehr aushalten. Er hauchte ihr sanft einen kleinen Kuss zwischen ihre Beine, was sie seufzen ließ. Seine Zunge schleckte kurz über ihre Klitoris. Sie keuchte auf, hielt sich mit den Händen am Gitter des Bettes fest, was anderes war ihr gerade nicht möglich. Dieser kleine Schlingel. Es war so gut. Er ging langsam tiefer vor, bewegte seine Zunge im Kreis, vollführte gekonnte Bewegungen mit ihr. Sie erhob sich ihm leicht entgegen, stöhnte lustvoll seinen Namen, "Kaitooo..", stieß zischenden Atem aus. Sie war so ungeduldig, was er als nächstes tun würde, auch wenn sie sich so gefesselt vorkam, denn sie wollte ihn auch berühren, aber er nahm ihr das. "Mach mich los.. Kaito.. bitte, ich lauf schon nicht weg.." Sie schmeckte so gut.. er wurde aus seinem schönen Gedanken gerissen. Er entfernte seine Lippen, um zu sprechen. "Das soll ich dir wirklich glauben?" "Ja..." sagte sie kleinlaut und lächelte glücklich. Mit einem Nicken stimmte er ihr zu, glaubte ihr, sie wollte es ja auch, dass er weitermacht. Langsam machte er den Knoten, den er um ihre Handgelenke gemacht hatte, los. Sie sprang auf und erschreckte ihn damit zu Tote. Doch sie tat es nicht, um sich zu wehren, sondern, um ihm einen sehnsüchtigen Kuss zu verabreichen. Hemmungslos stieß sie ihre Zunge zwischen die Lippen des Jungen, zog seine in ihren Mund. Ihre Hände streichelten seinen Rücken. Mit einem Handgriff lag sie auf ihm. Sie sah ihm lange und sehr tief in die Augen, immer noch hatte sie ein Lächeln auf dem Gesicht. Der brachte sie ganz schön außer Atem. Kaito spürte ihre Hände, fühlte sich durch ihre Zungen miteinander verbunden. Sie machte ihn nur mit ihren Küssen so was von wahnsinnig. Heftig erwiderte er, ließ nicht von ihren Brüsten ab. Er mochte sie, da war kein Zweifel vorhanden. Sie hatte keine Skrupel weiter ihren Unterkörper bei seinem zu bewegen und ihn damit zu erregen. Hartnäckigkeit hatte er ja jetzt schon bewiesen, mal sehen, wie lange er ihr noch standhielt. Er keuchte unter ihr, warf den Kopf in den Nacken. Jetzt ging es wohl erst richtig rund. Shina grinste ihn überlegen an. Kaito wurde gerade gänzlich von ihr unterdrückt. Dieser zog scharf Luft ein, hielt die Augen geschlossen, ließ seine Hände über ihren Po wandern. Sie entzog sich seinen Händen und ging zu ihm runter. Sie drückte seine Beine etwas auseinander und begutachtete mal, was sie bei ihm da unten auslöste. Sah ja nicht schlecht aus. Sie grinste ihn frech an. "Soll ich dich auch mal fesseln?" Abwehrend schüttelte er den Kopf, schien etwas ängstlich zu sein. "Och, wieso denn nicht?? Das macht großen Spaß, wirst schon sehen, mein Kleiner." Jetzt machte sie sich schon über ihn lustig, super! Der hatte ihre sexuellen Gelüste geweckt, ein Junge in Shinichis Alter.. absurd.. Seufzend sprach sie weiter. "Ich könnte dann alles machen, was ich will.. mhh, verlockend." Sie neigte ihren Kopf zu seiner Erregung hinunter und begann sie zu küssen, ließ ihre Zunge spielen. Kaito drehte durch, als er ihren Mund dort spürte. Jetzt wollte sie ihm heimzahlen, was er getan hatte, was ihr fieses Grinsen nur zu gut bestätigte. Aber sie machte es so verdammt gut. Er machte die Augen zu. Sie hielt sich jedoch nicht lange damit auf. "Soll ich dich etwas quälen, na??" "Naaaaiiiinn", sagte er abwehrend, schüttelte hastig den Kopf. Sein Körper brach in Schweiß aus. Ihm machte es so heiß, was sie getan hatte. Er wollte sie spüren und zog sie zu sich hoch. Ihren Mund verschloss er mit seinem. Shina saß nun wieder auf ihm, stützte sich am Bett ab, als sie spürte, wie er langsam in sie hinein fuhr. Sie keuchte auf. Endlich waren sie vereint. Kaito konnte knapp ein Stöhnen unterdrücken. Seinen Körper drückte sie noch heftiger an sich. Ihre Zunge stieß stürmisch in seinen Mund, kostete das Gefühl noch inniger aus. Die junge Frau begann vorsichtig ihren Unterkörper zu bewegen, glitt dabei aus ihm und wieder hinein, dann versuchte sie es etwas schneller und Kaito keuchte ihren Namen. Seine Hände strichen über ihren Rücken, gingen tiefer, etwas nach vorne und machten bei den Ansätzen ihrer Brüste halt. Kaitos Augen waren dabei genießerisch geschlossen, als er aufstöhnte. Eine Menge Schweiß rann seine Stirn hinab. Er hob sich ihr entgegen und beteiligte sich an ihrem Spiel. Sie vollführte kreisende, immer schneller werdende Bewegungen, die den Jungen leicht überforderten. Sein Atem raste schneller, zischte fast zwischen seinen Zähnen hindurch. Es schien ihm so zu gefallen, wie es war, also wagte es Shina, ihr Tempo noch etwas zu beschleunigen, ohne ihn dabei überfordern zu wollen, doch sie erntete ein ersticktes Stöhnen und merkte, wie er sich an sie klammerte, um sich etwas beherrschen zu können. Kaito konnte sich doch gar nicht richtig gehen lassen, wenn sie ihn so überforderte. Er war eben doch noch ein unerfahrener Junge und sie musste darauf etwas Rücksicht nehmen, denn er wusste ja gar nicht, wie er es zurückhalten konnte. Eigentlich wollte sie das auch gar nicht, aber wie Männer nun mal waren.. Sie seufzte, denn da würde er sicher keine Ausnahme bilden. Die Möglichkeit Gefühle vorzutäuschen, war ja auch noch da, schließlich konnte er ,Echtes' nicht von ,Unwirklichen' unterscheiden, da er das überhaupt nicht kannte. Kaitos Hände drücken die Frau zu sich runter, um sie zu küssen, doch so richtig schaffte er es nicht, denn sie bewegte sich immer heftiger rein und raus, sodass er ununterbrochen Keuchen von sich gab. Einen Moment lang dachte er jetzt schon schlapp zu machen, doch es schien wohl doch nicht so zu sein. Er schnappte heftig nach ihrer Zunge, musste sich jedoch von ihren Lippen lösen, um einen kräftigen Laut, den er zu unterdrücken versuchte und der deshalb wie ein Pfeifen über seine Lippen kam, von sich zu geben. Auch Shina musste nun aufstöhnen, ihr Zusammensein war so einmalig, wie es mit keinem anderen jemals war, noch sein würde. Sie drückte ihn fest auf das Kissen nieder, leckte sich kurz über die Lippen. Jetzt würde sie es ihm aber zeigen und ihn auf Teufel komm raus mitziehen. Er sollte sich endlich ein wenig entspannen und Spaß daran haben, statt sich so zu verkrampfen. "Kaito, du verkrampfst dich zu sehr", meinte sie, strich über seine Brust und ihre Bewegungen stoppten. "Sei locker. Man kann Gefühle nicht kontrollieren, das solltest du wissen und es zu versuchen ist töricht." "Ich versuche nicht meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen." "Nein, gar nicht", sagte sie ironisch und schaute ihn dabei angreifend an. "Du liegst unter mir und beißt die Zähne zusammen, dabei verkrampft sich dein Körper total und du machst es so nur noch schlimmer." Shina führte einen demonstrierenden Stoß aus und Kaito zuckte zusammen. "Versuch das zu genießen und nicht jedes mal deinen Unterleib zusammen zuziehen." "Ich kann nicht." Schweiß strömte sein Gesicht hinab und er sah sie erschöpft an. "Doch das kannst du", redete sie ihm gut zu, strich noch einmal sanft über seine Haut. "Oder bin ich zu doll?" "Nein, wenn dann liegt es an mir." "So ein Quatsch." So was konnte auch nur eine Jungfrau sagen, sie seufzte. "Schließ die Augen und genieß das Gefühl." Vorsichtig bewegte sie sich, wurde langsam schneller und drängelnder, um zu testen, wo seine Grenzen lagen. Dabei strich sie beruhigend über seine Brust. Ihm wurde glühend heiß, sein ganzer Körper brannte und es erfüllte ihn ein Gefühl der Begierde. Nun begann er sich in ihrem Takt zu bewegen, was ihn sehr erschöpfte. Er zog scharf Luft in die Lungen, um nicht vor Überanstrengung unter ihr zusammen zu sacken. Den Kopf in den Nacken werfend und vor lauter Leidenschaft stöhnend, wandte er sich unter ihr, gab immer wieder ein Stöhnen, als Zeichen seiner Lust, von sich. Langsam wurde das Gefühl zwischen seinen Lenden unerträglich, die Luft versagte ihm, als er sie zischend ausstieß und von neuem um Atem ring. Seine Hände krallten sich in ihre Hüften und er keuchte laut auf. "Shina!" Mit Gewalt versuchte er sich zu beruhigen, doch ihre verlangenden Bewegungen ließen ihm diesem Versuch gänzlich erliegen. Ihm wurde heiß und kalt, als er spürte, wie eine Gefühlswelle erst nur seine Lendengegend durchforstete, nur um sich dann in seinem ganzen Körper auszubreiten. Er kniff die Augen so fest aufeinander wie er konnte, gab einen weiteren Laut von sich, der einem Stöhnen gleich kam. Es war wie eine Befreiung und doch schnappte er immer noch heftig nach Luft. Noch immer bewegte sie sich, obgleich es bei ihm schon so weit war. Leider war es bei ihr nicht so und sie würde ihm wohl oder übel etwas vormachen müssen. Es war schade, aber nicht unbedingt schlimm. Sie hatte dieses Gefühl ja schon so oft, dass sie es gar nicht erst vermissen konnte. Sie tat es Kaito gleich, stöhnte laut auf und warf den Kopf in den Nacken. In dem Moment spürte sie, wie sein Samen sich in ihr ausbreitete, eine leichte Röte schlich sich in ihr Gesicht. Jetzt war er sicher sehr glücklich, war bei ihr nämlich nicht anders. Kraftlos ließ sie sich auf ihn sinken, auch sie atmete heftig. Seine Augen waren geschlossen, seine Atmung schwer und er war müde. "Ich fühle mich wie erschlagen." Er öffnete die Augen, schenkte ihr ein halbherziges Lächeln. Ihm fielen fast die Augen wieder zu. "Halt mich fest.. ich bin.. so.. glücklich." Sein Kopf fiel nach hinten, er konnte nicht mehr, die erdrückende Müdigkeit, die er verspürte riss ihn in den Schlaf. "Ich auch", sagte sie sanft, strich die Haarsträhnen, welche an seiner Stirn klebten beiseite. Er hielt sie in den Armen und sie konnte seinen nun ruhigen Herzschlag vernehmen. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie die Augen schloss. Für nichts und niemanden wollte sie diese Nacht vergessen, selbst nicht für Ryo, ihren Geliebten seit Jahren. Ach ja, der war jetzt erst mal Nebensache. Sie strich ihn aus ihren Gedanken. Jetzt würde sie von Kaito träumen, von sonst keinem. Kapitel 4: Die Drogen-Geschichte und ihre Nachwirkung ----------------------------------------------------- Kaito hörte das Geräusch eines pfeifenden Teekessels, der ihn aus der Traumwelt aufwachen ließ. Langsam öffnete er die Augen, gähnte und steckte sich. Das offene Fenster und der Wind, der sanft seine Haare umspielte, ließ ihn leicht frösteln. Er wunderte sich wie kühl es morgens sein konnte und starrte an die Decke, dachte an die letzte Nacht und was da geschehen war. An jede einzelne Berührung und an jeden Kuss erinnerte er sich, aber besonders an sie, wie sie ihn mit schönen Gefühlen überschüttete. Er musste glücklich Lächeln. Dann erhob er sich, hielt die Decke fest in den Händen. Kaito warf sie beiseite, zog sich etwas über und ging zum Fenster, um den Morgen zu begrüßen. Die Vögel tummelten sich auf einem Baum und zwitscherten fröhlich ein Lied. Er legte seine Hände auf die Fensterbank und lehnte sich aus dem Fenster. Es war ein wunderschöner Morgen, konnte ja auch gar nicht anders sein, so toll wie er sich heute fühlte. Plötzlich spürte er ein paar Hände, die sich um seinen Oberkörper legten und einen Kopf auf seiner Schulter. "Ich wusste gar nicht, dass du schon wach bist", äußerte Shina. "Der blöde Teekessel war so laut, dass ich wachgeworden bin." "Los komm frühstücken." Die Hände entfernten sich. Kaito drehte sich hastig zu ihr um, rannte ihr nach und setzte sich draußen an einen Tisch. "Warum hast du nicht einfach den Zimmerservice gerufen?" fragte er ein klein wenig überrascht. "Weil ich dir eine Freude machen wollte." "Das hast du doch gestern bereits getan." Ein klein wenig Röte platzierte sich unter seinen Augen, mitten in sein Gesicht. "Leider muss ich gleich los. Es geht wieder um einen Erpressungsfall und ich will Miwako damit nicht alleine lassen. Außerdem habe ich eine Bitte an dich. Geh doch bitte nachher bei Shinichi vorbei und hol ihn für die Schule ab. Ich will, dass alles so wie früher ist, er soll zur Schule gehen und ein ganz normales Leben führen, ansonsten verfällt er nur wieder diesem Mistzeug. Pass ein wenig darauf auf, dass er keinen Scheiß macht, so lange ich weg bin." Sie seufzte, dass er noch einen Aufpasser brauchte, in seinem Alter, gab ihr doch sehr zu denken. Auch wenn Kaito auf den ersten Blick vielleicht wie ein Kind wirkte, so war er doch vernünftiger als ihr Bruder. Zumindest dachte sie so, sie konnte ja nicht wissen, dass sie mit Kaitou KID zu tun hatte. Trotz alldem was sie geteilt hatten, wollte er ihr nicht von seinem Geheimnis erzählen. Er wusste, sie würde ihn nicht verraten, aber es war besser so, denn er wollte sie nicht da mit hinein ziehen, außerdem wollte er ihr keinen Kummer bereiten. Es musste ja nicht sein. Vielleicht eines Tages, wenn die Organisation aus dem Weg geräumt war. Dann würde er es ihr vielleicht erzählen, dann aber die ganze Geschichte. *********** Miwako blickte von links nach rechts. Ihr entging nicht das leiseste Geräusch. Die Hände hatte sie fest um den Abzug ihrer Pistole gelegt. Sie und Shina waren hier, um einen weiteren Drogen-Ring zu zerschlagen. Alleine wollte Shina ihre Freundin nicht gehen lassen, alles erinnerte noch so sehr, an den Fall vor ein paar Jahren. Doch dieses mal war es eine andere Drogenbande. Und sie hatte überhaupt kein gutes Gefühl bei der Sache. Ein Mädchen wurde hier grausam von finsteren Typen erpresst und für deren Zwecke missbraucht. Satôs Sinn für Gerechtigkeit, konnte das nicht zulassen. "Keine Bewegung!" rief sie schließlich, als sie und Shina das Versteck der Verbrecher aufgespürt und sich hinein geschlichen hatten. Ihre Knarre zeigte auf den Anführer der Bande. Draußen tummelten sich allerdings auch ein paar üble Ganoven, die zur Tür hereingeschneit kamen und Shina von hinten angriffen, doch sie war gut genug in Karate, um sich gegen ihre Attacken zu wehren. "Los! Waffe auf den Boden und Hände in den Nacken!" befahl Officer Satô bissig, knurrte ihm regelrecht entgegen. Der Typ machte keinerlei Anstalten den Befehl zu verweigern, grinste stattdessen hämisch und hob die Hände. Einer der Anderen stürzte sich von hinten auf Satô, es kam zu einem Gerangel und ein Schuss fiel. Durch die dauernden Bewegungen Miwakos, wurde sie nur an der Schulter getroffen, dennoch hatte der Schuss soviel Wucht sie zu Boden zu werfen. Shina rief in Miwakos Richtung: "Bist du verletzt?" Ihr Bumerang flog in Richtung des Schützen und schleuderte seine Waffe durch das Fenster, welches klirrte als die Scheibe zerbrach. "So, ihr seid alle verhaftet!" Der Mann hielt sich die schmerzende Hand, Shina riss seinen Arm nach hinten und er stöhnte schmerzbedingt auf. "Miststück, das bereut ihr noch." Sobald man den Anführer hatte, war man so gut wie in Sicherheit, doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. In dem Moment waren Sirenen zu hören. Das konnte nur Takagis Trupp sein. Shina grinste. "Das wird ne unangenehme Zeit für euch." Es machte Klick und der Erste war mit Handschellen gefesselt. Grob riss sie ihn herum, führte ihn nach draußen, um den Rest kümmerten sich die Polizisten. Satô stöhnte leicht auf, als sie aufstand und sich die Schulter hielt. Takagi kam ihr sogleich entgegen gerannt. Aber wo der war, da war Shiratori nicht weit. Den konnte Miwako jetzt aber allerdings weniger gebrauchen. Sie seufzte resigniert. "Geht es dir gut?" fragte er leicht besorgt, wurde jedoch von Shiratori einfach zur Seite geschoben. "Ich werde mich schon um sie kümmern. Sie, Takagi machen schön weiter ihre Arbeit." Satô funkelte Shiratori böse an, schlug seine Hand beiseite. "Ich kann das alleine!" meinte sie zänkisch. Sie lächelte in Takagis Richtung. "Es ist zwar nur ein Streifschuss, aber du solltest dir das mal ansehen." Dieser war natürlich hellauf begeistert, während Shiratori nur den Kopf senkte. "Wieso denn ich?" Takagi errötete. "Halt doch einmal den Mund und komm! Nichts wie weg von diesem Ekel.." Sie nahm ihm am Arm und zog ihn von dort weg. *********** Die Beiden kamen im Polizeipräsidium an und Satô ließ sich auf einen Stuhl fallen. Takagi holte ihr erst mal einen starken Kaffee, dann sah er sich die Wunde an. Sie trank einen Schluck von ihrem Kaffee, der noch sehr heiß war. "Sieht nicht aus, als sei es sonderlich schlimm, das heilt wieder. Da hilft ein bisschen Spucke." Er grinste sie an, bekam einen roten Kopf. Na, da hatte er ja was gesagt. Was dachte er sich bloß wieder dabei? "Glaub ich auch." Sie lächelte ebenfalls, sah ihm tief in die Augen, was ja sehr selten geschah. "Wenn du willst, dann mach, was du vorgeschlagen hast." Er sah sie schockiert an. Ne, war bestimmt ein Witz gewesen. "Na los!" drängte sie ihn, rutschte dichter an ihn heran, sodass sie sich sehr nahe waren, ihre Schulter fast seinen Mund berührte. Er erhob sich. "Das geht doch nicht, wenn uns jemand sieht." Takagi guckte zu allen Seiten und lief Purpur an. "Es ist niemand hier." Sie hielt ihm die entblößte Stelle hin, schloss die Augen. Das ließ er sich nicht noch einmal sagen. Seine Lippen setzten bei ihrer Wunde an, sie zuckte kurz, entspannte sich dann jedoch vollkommen. "Das ist ein schönes Gefühl. Und ich glaube es hilft." Er ließ von der Stelle ab und küsste ihren Hals, konnte einfach nicht anders, da die Versuchung es zu tun zu groß war. "Hey", sie kicherte, "das ist doch die falsche Stelle. Das kitzelt doch." Sie spürte wie sie das Gleichgewicht verlor und auf den Tisch fiel. Sein Hemd zog sie aus der Hose und strich ihm darunter über die glatte Haut seines Rückens. Man hatte sie jetzt gerade Lust auf so was. So was war ihr ja noch nie passiert. Wataru spürte ihre Hände auf seinem Rücken und saugte etwas stärker an ihrem Hals, glitt immer wieder ein Stück tiefer. So lange schon träumte er nachts von dieser Frau und nun wurde dieser Traum Wirklichkeit. Ihre Hände zu spüren, löste einen angenehmen Schauer auf diesem aus. Seine Zunge setzte er nun auch geschickt ein, fuhr mit ihr Satôs Halsgrube nach. Sie ging aus seinem Hemd heraus, streichelte ihn im Nacken und richtete sein Gesicht auf ihres. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Langsam schloss sie ihre Augen, drückte ihn mit ihrer Hand bei seinem Hinterkopf zu sich, sodass er sich zu ihr nieder beugte und sich ihre Lippen streiften. Ihre Beine legte sie um seine Hüften, strich mit ihren Oberschenkeln entlang seines Beckens. Sie öffnete den Mund, küsste ihn zärtlich auf die Lippen, drückte ihre fester auf die seinen. Allmählich spürte sie seine Hände bei ihrem Blazer, wie er ihn ihr auszog und sie nur noch mit ihrer Bluse da saß. Die Frau genoss in vollen Zügen, was er tat. Es war so spontan geschehen, dass sie es noch immer nicht glauben konnte. Sie machte hier mit Takagi rum und das auch noch am Arbeitsplatz, es war verrückt, aber gut. Immer noch tastete er ihren Mund mit seinem ab, sicher wartete sie darauf, dass er noch weiter ging. Ganz vorsichtig berührte er ihre Zunge mit seiner, sie schnappte gleich gierig nach ihr. Er neckte sie zärtlich und fing an mit ihr zu spielen. Seine Hände strichen über ihre Bluse, wagten sich noch nicht darunter. Vielleicht würde er damit alles kaputt machen, außerdem konnte jeder Zeit jemand hierein platzen. Er wurde nervös, fühlte sich beobachtet, auch wenn da keine Menschenseele war. Satôs Zunge wanderte in seinen Mund und stieß immer wieder seine an. Ihn überkam ein total heißes Gefühl. Das machte sie wirklich gut. Dann fing sie an ihr Becken zu bewegen und reizte damit das, was sich zwischen seinen Beinen abspielte. Er keuchte in ihrem Mund auf, sie merkte es und löste sich ein klein wenig von ihm, hielt ihn mit ihren Händen jedoch fest an ihren Körper gepresst. "Ist es so, wie du es gerne willst?" flüsterte sie schelmisch in sein Ohr, neckte es mit ihrer Zunge, nachdem sie gesprochen hatte. Takagi wusste nicht, was er jetzt sagen sollte, also schwieg er. Das musste sie wirklich alleine herausfinden. Bald hatte sie ihn soweit, dass er alles machen würde, egal ob man sie überraschen konnte. Satô spürte, wie heiß er auf sie war, deshalb stieß sie ihn leicht von sich. Soviel Mumm, es hier zu tun, hatte sie dann doch nicht. "Freu dich auf deinen Feierabend." Sie grinste fies, setzte sich auf und zog sich die Jacke wieder an. "Hee??" Er sah sie perplex an. Dabei waren sie gerade so schön dabei gewesen, wie unfair sie wieder sein konnte. "Das sind doch noch 5 Stunden.." meinte er beleidigt. "Hältst es wohl gar nicht mehr aus, was?" Wataru stand mit knallroter Birne da, glaubte nicht, was er da hörte. Er konnte nichts mehr sagen, war zu empört. "Nachher nicht so stürmisch, sonst beisst du mir noch die Zunge ab", scherzte sie. Na ja, sie meinte das Gegenteil. Er konnte ruhig noch leidenschaftlicher vorgehen, sie mochte leidenschaftliche Männer. Auch, wenn sie seine Schüchternheit manchmal echt komisch fand. "Meiner Verletzung geht es jetzt wesentlich besser, dank dir." Sie blinzelte ihm zu. "Ich glaube ich heuere dich als meinen Privatdoktor an." Sie verließ grinsend die Abteilung, denn sie wollte sich bei Shina erkundigen, wie es ihr denn jetzt ging, ob sie etwas abbekommen hatte und wollte ihr sagen, dass sie sich prima fühlte. Sicher machte sie sich Sorgen. "Na, Shina", sagte Satô ernst und sah der Frau dabei zu, wie sie ein Foto ausdruckte. Sie schien sie gar nicht zu bemerken. "Hey", sie klopfte ihr auf die Schulter. Shina drehte sich zu ihrer Freundin um, lächelte. "Ach, du bist's. Wie geht's deiner Schulter?" Satô griff sich an die genannte Stelle. "Der geht es prima. Wataru hat sich ja gerade sehr lieb um mich gekümmert." "Achja??" Shina sah sie mit einem Sarkasmus-erfüllten Blick an. Sie nannte ihn beim Vornamen, war ja mehr als interessant. "Du glaubst ja nicht, was da eben so alles passiert ist." "Ich höre.." sagte Shina neugierig. "Wir haben uns da drinnen beinahe aufeinander gestürzt", verriet sie leicht verlegen. "Ist nicht wahr", tat Shina ungläubig und grinste sie frech an. Dabei hatte sie gedacht, dass die Beiden das niemals auf die Reihe bringen würden. "Also wirklich da drinnen. Na ihr habt vielleicht Nerven. Und hat es wenigstens Spaß gemacht?" Sie lachte. "Ich sagte ja immer, dass er ein Süßer ist, aber gleich so was." "Mach dich nicht lustig", meinte Satô böse. "Ich glaube nicht, dass ich mich jemals so gut gefühlt habe, auch wenn es sehr riskant war, was wir getan haben." "Was habt ihr denn genau getan, mhh?" "Meine Wunde mit Spucke versorgt." Sie grinste breit. "Dann hat er angefangen meinen Hals zu küssen, ich habe seine Hände gespürt und hätte ihn am liebsten nie mehr los gelassen und vernascht." "Na ja, das ist ja noch nichts zu dem, was ich heute Nacht getrieben habe.." Shina starrte zu Boden. Sollte sie ihr das wirklich anvertrauen? "Was denn?" Satô war ganz aufgeregt, wollte es nun wissen, was schlimmer war, als mit Takagi im Büro rumzumachen. "Ich hab Ryochi betrogen, aber erzähl es nicht überall rum", flüsterte sie ihr zu. "Aiai. Also so was macht man doch nicht, Shina." Sie klopfte ihr heftig auf die Schulter. "Wer ist es denn?" "Das würdest du nicht glauben.." "Sag.." "Ein Freund meines Bruders und er ist jünger als er." Satô musste lachen. Die sonst so starke Shina, ließ sich auf ein Kind ein. Das war ein Witz, ganz sicher, aber Shinas ernstes Gesicht verriet etwas anderes. "Wirst du es Ryochi sagen, ist es was ernstes, oder bloß Sex? Hee??" "So viele Fragen. Ich weiß noch nicht. Ich glaube, ich habe mich schon ein wenig in ihn verguckt, er ist süß, wirklich und ich hab nicht mit ihm geschlafen, weil er so geil ist. Er wollte es unbedingt und er hat es eben geschafft, ist nicht zu ändern. Aber das Schlimmste ist, dass ich es eigentlich nicht bereue, es war gut so. Weiß auch nicht. Ryochi war auf einmal aus meinen Gedanken verschwunden. Ich weiß auch nicht, wie das geht. Ich liebe ihn doch immer noch..." Das sah Shina aber nicht besonders ähnlich, sich in ein Abendteuer zu stürzen, dazu auch noch mit einem Jungen in Shinichis Alter. Aber am untypischsten war es, dass sie sich hatte hinreißen lassen. "Da hast du aber ganz schön was eingebrockt." "Wohl wahr.." "Ich glaub ich vernasche unseren Süßen nachher." "Oho.. hat dir wohl mächtig zu gesetzt.." Wieder fing sie zu lachen an. "Ich glaube wir stehen beide auf schüchterne Männer, weiß auch nicht." *********** Takagi wurde von Langeweile fast erdrückt. Ausgerechnet heute war hier nichts los. Na, da hatte er ja wohl das große Los gezogen. Frustriert sah er auf die Uhr. Toll, noch 4 ½ Stunden, die nicht vergehen wollten. Wenn das so weiterging, war er wahnsinnig, wenn Feierabend war. Was hatte sie wohl genau gemeint, als sie sagte, dass er sich auf seinen Feierabend freuen sollte? Genaueres hatte sie ja nicht gesagt. Er schaukelte auf seinem Stuhl herum, als die Tür aufgerissen wurde und ein wütender Inspektor da stand und ihn anstarrte. "Haben sie keine Arbeit?" fuhr er ihn an. "Nein, wohl nicht", sagte er gelassen. Der sollte bloß seine Klappe nicht so aufreißen. "Ich habe gesehen, was hier vor einer halben Stunde los war. Ich warne sie, ich könnte es der Dienstaufsicht melden." "Haben sie irgendeinen Beweis und warum werde ich hier derart angemault?" "Treiben sie es nicht zu weit, ich beliebe nicht zu scherzen. Ein Gentleman würde die Situation einer Frau nicht derartig ausnutzen, wie sie es getan haben." "Wollen sie mir etwa drohen?" fragte er mürrisch, war von seinen Stuhl aufgesprungen. "Und, was geht sie das an? "Ich bin immer noch ihr Vorgesetzter, also etwas mehr Disziplin, verstanden", befahl er. "Ich werde sie sonst versetzen." "Das haben andere auch noch mitzuentscheiden, außerdem mache ich meine Sache mehr als gut. Sie können mir gar nichts." Takagi war nicht nur aufgestanden, sondern auch zur Tür gelaufen. "Der Inspektor braucht mich.." Er knallte die Tür hinter sich zu, musste erst mal zur Toilette, sich beruhigen. Der Mann schlug mit der Faust auf's Waschbecken. Wie konnte ausgerechnet Shiratori ihm unterstellen, dass er Frauen benutzte? Der hatte doch keine Ahnung. "So ein penetranter Zeitgenosse, der hat doch nur Angst, dass sie sich in einen Anderen als ihn verliebt." Er drehte den Wasserhahn auf und ließ sich das kalte Wasser über den Kopf laufen. Es war eisigkalt, aber das störte ihn nicht, es tat sogar sehr gut, beruhigte sein Gemüt. Er erhob seinen Kopf. Toll, so ruinierte man sich die Frisur. Er zupfte etwas an seinen Haaren herum, bis sie wieder so waren, wie sonst auch, na ja fast. Gemach ging er zurück zum Arbeitszimmer, erblickte Satôs Kaffeetasse. Vor kurzen hatte sie noch daran getrunken. Schnell sah er sich zu allen Seiten um, als habe er das Gefühl beobachtet zu werden. Er nahm einen Schluck. Ihhhhhh, der war ja kalt. Schnell stellte er sie zurück auf den Tisch. Vor lauter Schusseligkeit stieß er sie um und schüttete sich den Kaffee über das Hemd. Er war wirklich vom Pech verfolgt. Gott sei dank war der Kaffee kalt, so konnte er sich wenigstens nicht verbrennen. Hoffentlich würde das heute Abend nicht so weiter gehen, so durch den Wind wie er gerade war. Er dachte darüber nach, was er sagen sollte. Wie sollte er ihr sagen, was mit ihm los war? Es war nicht so einfach. Frauen standen wohl doch nicht so auf Liebesgeständnisse. Er seufzte, das war bei ihm immer in die Hose gegangen und ja, er hatte Angst, es ihr zu sagen. "Jetzt hab ich mein Hemd mit Kaffee vollgesaut, toll, was kommt als nächstes??" Er seufzte genervt auf. Die Stunden vergingen wie Tage und die Minuten wie Stunden. Nach unzähligen Unfällen, die er sich mehr selbst zufügte, als sonst jemanden, war es entgültig Feierabend. Das beste war ja, das hieß nicht, dass nicht noch ein Fall eintrudeln könnte. Meistens suchten sich die Verbrecher die ungünstigsten Zeiten aus. Satô stürmte ins Arbeitszimmer. Es bot sich ihr ein ungewohntes Bild. Takagi war auf dem Tisch eingepennt. Sie musste loslachen. "Hey!! Aufwachen!" Er schrak auf, sah direkt in ihr Gesicht und sprang rückwärts vom Stuhl. "Hey, ich bin's doch nur. Lass dich besser nicht erwischen, sonst wirst du gekillt. Da denke ich besonders an Shiratori, der wartet nur auf die nächstbeste Gelegenheit." "Die hat er vorhin schon entdeckt", sagte er relativ ruhig. Satô verstand nicht, ahnte aber, was der Grund war. "Hat er irgendwas gesehen?" "Alles." Sie seufzte. "Und, was hat er dir gesagt?" "Na was wohl? Ich.. er will's der Dienstaufsicht berichten." "Das wird er nicht machen!" sagte sie sauer und krempelte sich schon die Ärmel hoch. "Lass gut sein. Außerdem meinte er, er wollte mich versetzen. Aber mit Drohungen kommt er nicht weit." "Das ist auch gut so. Er denkt, weil er von der Polizeiakademie kommt und gleich befördert wurde, wäre er der Boss. Aber da kennt er mich schlecht." "Der setzt hier keinen Fuß unter den Tisch, das kannst du mir glauben. Es ist Schichtwechsel, lass uns irgendwo hin gehen. Nicht, dass er noch mal Leute beobachtet." Er sah hämisch zur Seite. Auf eine gewisse Weise, war es ihm Recht, dass er sie gesehen hatte. Jaa, natürlich, so konnte man dem eins auswischen. "Hey, Wataru, was hast du gerade für Rachegedanken? Ich kenne diesen Blick." "Gar keine, das muss nur ziemlich schmerzhaft gewesen sein, uns zu sehen. Und er tut mir ja soooo leid." "Halt endlich deine freche Klappe und komm!" Sie gingen über die Straße. Takagi mied ihren Blick, dafür ruhte ihrer umso mehr auf ihm. "Sag mal, was hast du denn mit deinen Haaren angestellt?" fragte sie skeptisch schauend. "Hee? Was meinst du?" Sie sah ihn mit Halbmondaugen an. "Willst du mich verscheißern? Dein Pony hängt dir im Gesicht, ist man so gar nicht gewöhnt bei dir. Ich will nicht wissen, wie viel Zeit du vor deinem Spiegel verbringst", neckte sie ihn. "Außerdem.." Sie starrte auf den Fleck auf seinem Hemd. ".. dein Hemd hat einen Kaffeefleck. Glaub ja nicht, dass ich dich so mitnehme." Er grinste verlegen. "Kann doch mal passieren.." "Was hältst du davon, wenn ich schon mal nach Hause fahre, du dich umziehst und dann später treffen wir uns.. mhh." Sie verdrehte die Augen. "Ja, wo können wir uns denn treffen??" "Ich kenne ein nettes Café um die Ecke, nicht weit von hier." "Gut, dann treffen wir uns da, bis dann." Wie in Trance ging er zu seinem Wohnblock, strahlte vor sich hin. In der Hinsicht verhielt er sich ab und zu, wie ein kleines Kind. Kapitel 5: Eine sonderbare Verabredung -------------------------------------- Satô saß in dem Café und schaute unabwegig auf ihre Armbanduhr. "Männer, können nie pünktlich sein. Wie lange will er mich denn noch warten lassen?" Sie sah, wie jemand ins Café kam, doch es war nicht Takagi, sondern Shiratori. Nein, nicht der, die Frau seufzte und rollte die Augen. "Hat man dich versetzt??" "Nein, wie kommst du darauf??" fragte sie empört, achtete nicht darauf, dass sie ihn duzte. Eigentlich war das aber ihr Recht, da sie ihm das auch nicht angeboten hatte und er es trotzdem tat. War wohl auch leicht zerstreut. "Weil ich weiß, dass Takagi nicht kommen wird. Er hat mit einem Fall zu tun, tja, so ein Pech. So lange kann ich dir ja Gesellschaft leisten." Er setzte sich neben sie und sie musste ihn wohl oder übel ertragen. Takagi war wirklich vom Pech verfolgt. Er rannte durch die Straßen, machte an einer roten Ampel halt. Das war ja ein Fall gewesen und so plötzlich. Na ja, so war's ja fast immer. Hoffentlich wartete sie immer noch. Jetzt, wo sich die beste Chance bot, musste so ein Fall sie verbocken. Sicher durfte er sich jetzt erst mal eine Standpauke geben, doch sie würde es schon verstehen. Es hatte wie aus heiterem Himmel angefangen zu regnen. Jetzt war er natürlich klatschnass, als er ins Café hineinflitzte. Satô musste lachen. Er stand wie ein begossener Pudel da. Aber vielleicht hätte sie nicht lachen sollen. Mit gesenktem Blick ging er wieder nach draußen in den Regen. Sie stand auf, um ihm nachzueilen, denn sie wollte jetzt erst einmal wissen, was ihn aufgehalten hatte und was er ihr als Entschuldigung bot. Denn sie mochte es, wenn er sich rauszureden versuchte und dabei anfing zu stottern. "Lass ihn doch, was für ein Kindskopf.." Shiratori hatte ihre Hand gepackt und wollte sie abhalten. "Du wirst nass, wenn du jetzt da raus gehst." Sie riss sich los und scheuerte ihm eine. "Was bilden sie sich ein? Das ist meine Sache und meinen sie, ich wäre blöd? Ich weiß genau, was sie vor haben, aber das zieht nicht und darüber hinaus mag ich Kindsköpfe lieber als Möchtegern - Casanovas." Blitzschnell hatte sie wieder zum SIE gewechselt. Satô blickte sich um, doch nirgends sah sie Takagi. Sie stieß einen Fluch aus. Jetzt hatte sie ihn aus den Augen verloren. Da begegnete ihr Shina mit einem Schirm. "Hey, du wirst ja ganz nass." Sie bot ihr den Schirm an. "Hast du Takagi gesehen??" Satô interessierte es gerade absolut nicht, dass sie nass wurde und registrierte Shinas Regenschirm nicht einmal. "Der ist ziemlich deprimiert an mir vorbei gelaufen." "In welche Richtung??" "Ich glaub er war auf dem Weg nach Hause." Shina sah sie prüfend an. "Warum bist du so aufgeregt??" "Weil er wieder was falsches denkt und sich deshalb selbst verletzt." Ach Gottchen, hatte sie da so etwas wie Sorge herausgehört? Shina starrte ihr lange hinterher, grinste dann jedoch. "Jaja, die Liebe.. ich hab's immer gewusst, die Beiden sind füreinander bestimmt.. nein wie süß.." Takagi ging mit den Händen in den Hosentaschen vergraben durch den Park, als Satô ihn von hinten auf die Schulter klopfte. "Warum bist du denn weggegangen, sag mal?!" "Hab mich irgendwie fehl am Platz gefühlt." "Ja und ich habe 1 Stunde auf dich gewartet, wo warst du?" "Inspektor Megure hat mich angerufen. Im Haido-Hotel ist ein Mord geschehen. Aber es ist jetzt alles geklärt, gut, dass Shina zur Stelle war. Sie hat das einfach super gemacht." "Ach ja, Shina. Ich weiß, wie gut sie ist, das brauchst du mir nicht sagen, sie ist doch meine Freundin. Aber sag doch jetzt! Was machen wir? Du bist ganz nass.. solltest dich erst NOCH MAL umziehen, bevor du dich erkältest." "Ja, hab mich extra umgezogen und bin doch wieder total zerknittert und durchweicht. Hab einfach kein Glück." "Na, komm." Sie nahm seine Hand und zog ihn hastig hinter sich her. Satô fror sich was ab, das war vielleicht ein Wind und der kalte Regen. "Brr, eisig, ich glaub ich zieh mich auch erst mal aus.." "Hee???" Er sah sie mit großen Augen an. AUSZIEHEN??????!!!!!!! "Hast du einen Trockner?" "Ja, hab ich, willst du deine Sachen trocknen?" "Genau und gleich noch mal duschen, dann werde ich mich gleich viel besser fühlen. Bin total k.o." "Ich auch irgendwie. Aber so schlimm ist es auch wieder nicht." Er grinste. Duschen bei ihm, Klamotten trocken. Oh man. Er seufzte resignierend. Sie ließ ihm ja gar keine Wahl. Takagi schloss auf und sie gingen hinein. Er erblickte sein Chaos und wurde rot. "Sieh dich hier bloß nicht um. Grauenvoll." Er schlug seine Hand gegen die Stirn. Satô tat es trotzdem. "Männer, kein Sinn für Ordnung", flüsterte sie in sich hinein. Sie verschwand Richtung Bad und er fragte sich, woher sie so genau wusste, wo sie hin musste. Komisch. Er zog sich erst mal das nasse Hemd aus, welches schon an seinem Körper klebte. War ja alles ganz toll verlaufen. Hastig kramte er einige Sachen aus dem Schrank und zog sie sich an, dann ging er raus Tee machen. Sie kam zurück, nur mit einem Handtuch um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Wo war er bloß hingegangen? Langsam ging sie in den Flur und rief nach ihm: "Wataru?? Wo steckst du denn?" "Hier, in der Küche!" schrie er laut. Seit wann nannte sie ihn überhaupt Wataru?? Na ja auch egal. Sie folgte seiner Stimme, stellte sich in die Tür. "Was machst du denn hier?" Takagi sah sie an und ließ seine Tasse fallen. Er erstarrte. Der Anblick raubte ihm den Verstand. Er stand wie eine Salzsäule da, mit weit aufgerissenen Augen. "Tollpatsch." "Haha, wie witzig, du hast mich gerade ganz schön erschreckt, mit deinem Auftauchen." Er hob die Scherben vom Boden auf und schenkte sich in eine andere Tasse Tee ein. Dann nahm er einen Schluck. "Du weißt, dass ich da nichts drunter hab, stimmt's??" Wataru verschluckte sich. "Was???" "Brauch dir nicht peinlich sein. Warum auch, bist ja erwachsen?!" ärgerte sie ihn. "Ist es nicht. Da ist etwas, was ich dir schon lange...uiui." Sie kam ihm näher, nahm ihm die Teetasse ab und stellte sie auf den Tisch. Was war heute nur mit ihr los, wollte sie ihn wieder anmachen? "Satô.. ich.. ähh." Weiter kam er nicht und irgendwie traute er sich heute nicht, sie mit dem Vornamen anzureden, denn ohne Vorwarnung hatte sie ihre Arme um seinen Hals gelegt und ihn auf die Lippen geküsst. Er konnte nicht anders, als darauf eingehen. Es stand ihm nicht frei zu entscheiden, was er wollte, denn das hatte er längst getan. Was er ihr sagen wollte, war plötzlich nicht mehr wichtig. Er hatte es total vergessen, widmete sich alleine ihrem Kuss. Satô setzte ab. "Kann es sein, dass du irgendwie Angst vor mir hast??" Er schüttelte abwehrend den Kopf. "Wieso sollte ich?" Ein Lächeln trat auf seine Lippen. Sie presste sich an ihn, er konnte den Duft ihrer Haut riechen, sie spüren. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein. "Machen wir da weiter, wo wir vorhin aufgehört haben?" fragte er leise. "Sicher. Aber doch nicht hier." "Natürlich nicht." Er nahm ihre Beine auf den Arm und trug sie durch den Flur. Das hatte noch keiner bisher getan. Er war so lieb und nett. Das war auch nicht jeder. Sie schmunzelte. Langsam setzte er sie auf sein Bett. Er holte tief Luft und kniete sich über sie. Satô zog ihn zu sich hinunter, küsste ihn wieder, diesmal herausfordernder. Ihre Lippen umschlossen fest die Seinen, lockten seine Zunge aus seinem Mund. Kurz widmete sie sich ihr. Doch dann schaute sie ihm traurig in die Augen, löste sich von ihm. "Hast du von dem Unfall neulich gehört? Ein Polizist ist dabei ums Leben gekommen. So was kann jedem von uns passieren. Er hatte eine Familie und Kinder, jetzt ist er tot, nur weil so ein Ganove dachte mal um sich schießen zu müssen. Ich finde es ungerecht." "War klar, dass das kommt." Wataru seufzte, jetzt machte sie wieder alles zunichte. "Aber man konnte ja nicht ahnen, dass der Typ rumballert und da hat es ihn eben erwischt. Unser Job ist nicht immer ungefährlich, aber wir haben es uns ausgesucht und wollen es ja nicht anders." "Es treibt sich eine gefährliche Ganovin hier herum. Sie ist eine Meisterin der Verkleidung, fast wie Kaitou KID. Sei vorsichtig, sonst trifft es als nächstes dich." "Warum sagst du das ausgerechnet jetzt und wieso zu mir? Ich bin immer übervorsichtig." "Weil ich nicht will, dass dir das auch noch passiert." "Pass du lieber auf dich auf, bevor du mir solche Tipps gibst. Du bist die Ungestüme von uns Beiden." "Wir reden zuviel, findest du nicht?" Seine Aussage machte sie irgendwie wütend und sie wollte ablenken. "Ich wollte nur, dass du es weißt, wie viel du mir bedeutest. Ich will einfach nicht, dass irgendeiner daher kommt und mir meinen Freund nimmt!" Jetzt war er verwirrt. Ihr Freund, wie meinte sie das? Eine platonische Freundschaft, oder..? Seine Augen wurden größer. Eine leichte Röte schlich sich in sein Gesicht. Er kniff die Augen zu. "Ich will auch nicht, dass dir wer etwas tut.." Den Rest dachte er nur noch: <.. lieber würde ich sterben..> Er hatte gerade einen dermaßen niedlichen Blick aufgelegt, wie Satô fand und seine Worte waren ja so schön. Hach, sie fing zu schwärmen an. "Ich glaub, ich passe besser auf dich auf, statt du auf mich." "So ein quatsch, bisher kam ich immer alleine zurecht." Er war richtig empört, das kam nicht in die Tüte, dass eine Frau ihn jemals beschützte. "Will mich dir ja gar nicht aufdrängen..." Sie sah zur Seite, an ihm vorbei. "Das tust du nicht, ich will es ja so." Er nahm ihr Kinn in die Hand und drehte es zu sich. Sein Blick war ernst. "Da bin ich aber sehr froh, dass du das so siehst und.." Takagi ließ sie nicht zu Ende reden, strich ihr sanft über die Wange und küsste sie wenig später auf den Mund. Seine Hände glitten hinab zu ihren Hals, über ihre Dekolleté. Sie war ihm eigentlich total ausgeliefert, dass sie ihm so sehr vertraute, erfüllte ihn mit Stolz. Ihn trennte lediglich das Handtuch von ihr. Satô strich mit den Händen über den Stoff seines Hemdes, spielte damit, ließ jedoch nicht von seinem Mund ab. Sie verfiel mit ihm in einen sehr leidenschaftlichen Kuss. Langsam griff sie nach seinen Händen, die bei ihrem Dekolleté Halt gemacht hatten und schob sie weiter nach unten, sodass das Handtuch mitrutschte. Jetzt lagen sie genau auf der Wölbung ihrer Brüste. Ihre Haut war nur durch das Handtuch von seinen Händen getrennt. Dann knöpfte sie sehr langsam die einzelnen Knöpfe des Hemdes auf. Sie wollte seinen Körper auf ihrem spüren. Verlangend wanderten ihre Hände zu seiner Brust, streichelten sanft darüber, gingen immer tiefer, bis zu seinem Gürtel, den sie auch sehr schnell offen hatte. Sie fuhr von hinten in seine Hose hinein und packte ihn da. Erschrocken keuchte er auf. Ein Grinsen war für ihn jetzt unvermeidbar. Die Nervosität war jedoch auch leicht vorhanden. Er konnte nicht anders, als sie einfach weiter zu küssen und zu genießen, was sie machte. Es war jetzt so ganz anders, als im Büro. Sie hielt sich jetzt nicht mehr zurück. Dafür tat er es umso mehr. Das konnte eine sehr lange Nacht werden, befürchtete er. Er setzte sich auf, schaute auf sie hinab und grinste süß, wie Satô fand. Manchmal hatte sie das Gefühl, er machte nur so auf unschuldig. Das kaufte sie ihm nun wirklich nicht ab. Gerne hätte sie gewusst, wie viele Frauen es in seinem Leben schon gegeben hatte, aber das würde er ihr bestimmt nicht auf die Nase binden. Langsam machte sie sich über seine Hose her, zog sie ihm runter, wobei ihr Handtuch verrutschte. Erst hing es noch halb über ihren Brüsten, doch dann löste es sich und rutschte ganz von ihrem Körper. Takagi errötete blitzschnell, wandte seinen Blick leicht von ihr ab, doch Satô ergriff sein Gesicht und drehte es zu sich, sodass er sie unweigerlich ansehen musste. "Na, warum guckst du denn weg??" fragte sie, wartete jedoch nicht auf eine Antwort, verpasste ihm eher eine Maulsperre, indem sie ihn wieder küsste. Sie schlang ihre Hände um seinen nackten Oberkörper und zog ihn mit sich aufs Bett. Langsam löste sie den Kuss. "Weggucken gilt nicht." Der war doch tatsächlich knallrot geworden. Miwako musste gemein grinsen. Ihre Hände gingen provozierend über sein Geschlechtsteil, welches noch von seiner Boxershorts verdeckt war. Sie spürte sofort, wie er heftiger zu atmen begann und sich bei ihm etwas regte. Das war aber sehr unfair, was sie da machte, da konnte man ja nur um Beherrschung kämpfen. Es war sinnlos, also gab er es auf. Er hatte sich niemals ausmalen können, dass sie so mit ihm umgehen könnte. Immer noch hatte er Röte im Gesicht, nun mehr wegen seiner Erregung, als weil ihm etwas peinlich war. Sie hatte ihr Ziel erreicht, also zog sie ihm auch das letzte Kleidungsstück aus. "Los jetzt, verführ mich! Sei nicht so eine Schlaftablette!" Er sah sie schmollend an. Das würde er ihr heimzahlen, von wegen Schlaftablette!! Durfte man es nicht mal genießen? "Ich bin keine Schlaftablette!" wehrte er sich gegen ihre Behauptung. "Das musst du mir schon beweisen." Sie grinste verführerisch. Konnte er denn nicht verstehen, dass sie ihn so schnell wie möglich spüren wollte? Sie seufzte. Außerdem hatte er sie noch gar nicht berührt. Wenn das nicht unfair war..? Oder traute er sich etwa nicht? Sie sah wie ihm der Schweiß ausbrach. Takagi schluckte, als er sich die Frau unter sich genauer ansah. Das konnte eine wirklich s-ehr lange Nacht werden.. .. was wenn er was falsch machte, sie es nicht mochte? Vielleicht machte er sich auch zu viele Gedanken. Es war ja nicht das erste Mal, doch er hatte das Gefühl, es ginge hier um etwas mehr, als damals. Diesmal waren tiefe Gefühle im Spiel und das machte ihm ein wenig Angst. Warum konnte er nicht einfach "Ich liebe dich" sagen? Er verstand es nicht, strich ihr über die Schultern und wanderte zu ihren Armen, dann widmete er sich ihren Hüften. Wie konnte ein Mensch so perfekt sein, wie sie und auch noch auf ihn stehen? Wieder etwas was er nicht verstand. Vielleicht war er ja doch nicht vom Pech verfolgt. Langsam fing er an ihren Körper von oben bis unten zu erkunden, ließ sich dabei viel Zeit, auch wenn sie mehrmals ein kleines Knurren abgab, welches verriet, dass es ihr nicht passte, dass er so langsam vorging. Seine Hände bei ihren Hüften zu spüren, gefiel ihr sehr. Dann setzte er seine Lippen ein, die ein wenig rau, aber doch sanft waren. Erst fand sie es toll, was er machte, es breitete sich eine Hitze in ihrem Körper aus, doch auf die Dauer.. dachte sie. Vielleicht machte er das auch mit Absicht. Sie grinste fies und kniff ihm in den Po. "Aua.." Er sah sie schockiert an. "So was tut weh, du gemeines.. Biest!" Das letzte Wort spie er förmlich aus. "Ach ja, wirklich??" Ihr fieses Grinsen wich einem Lachen. "Du bist richtig niedlich, wenn du fluchst, aber du musst das unbedingt noch üben." Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Satô jetzt in Ohnmacht gefallen und nicht mehr aufgewacht. Wollte die ihn etwa reizen? Gierig wanderten seine Lippen zwischen ihre schon gespreizten Beine, denn ihre Worte hatten ihn etwas angestachelt. Nun wurde auch sie etwas rot im Gesicht und sie hob sich ihm entgegen. Ein kleines Keuchen wurde zu einem leidenschaftlichen Luststöhnen. "Ja, genau da.." Er schien genau zu wissen, wo sie es wollte, also hatte er doch nur so getan. Ganz schön frech. Machte er ihr doch tatsächlich was vor. Vielleicht war es aber ganz gut gewesen, dass er damit bis zum Schluss gewartet hatte, denn sie empfing das Gefühl noch sehnsüchtiger, als wenn er sich sofort dieser Stelle gewidmet hätte. Takagi blies ein wenig, saugte und setzte seine Zunge ein. Er spürte einen Zug bei seinen Haaren und kniff die Augen zusammen. "Argghh", gab er von sich, ließ sich jedoch nicht beirren und setzte sein Tun fort. Ihr Griff um seine Haare festigte sich. "Schläfst du jetzt endlich mit mir??" Er sah sie konfus an. "Jetzt gleich??" "Jaha", sagte sie genervt. "Wenn das so ist, nö." Miwako hatte Halbmondaugen und zog an seinem Ohr. "Sei mal nicht so frech." Dann würde sie ihn eben jetzt total verrückt nach ihr machen. Aber sie würde ihn schon dazu bringen, es zu wollen. Tz, Männer, wussten wohl auch nie was sie wollen, oder war er zu feige? War ja nicht wahr, das konnte es nicht sein. Ihm wurde immer mehr bewusst, in welcher Lage er sich befand. Sie war nicht in ihn verliebt oder so was, wollte lediglich ihren Spaß, sollte es ja auch geben und diese Tatsache gefiel ihm gar nicht. Er wollte nicht benutzt werden, das war ihm schon oft genug passiert und es endete immer in einem Desaster. Ne, darauf hatte er wirklich keine Lust. Nicht schon wieder. Nicht mit ihr, der Frau, die er liebte. Kaum hatte er zu Ende gedacht, spürte er ihre feuchte Zunge auf seinem Oberkörper und wie sie die Stelle zu küssen begann. Er konnte nicht sagen, dass es ihm nicht gefiel, er hatte nur ein wahnsinnig schlechtes Gewissen bei der Sache. Jetzt wollte sie ihn bestimmt verrückt machen, dass er nicht anders konnte, als mit ihr schlafen, war irgendwie fies, aber es gefiel ihm. "Schon gut, du hast mich überredet, es war nicht fair, dich so anzustacheln und dich dann fallen lassen zu wollen." "Achja, wolltest du das??" Das hatte sie bis eben noch gar nicht gewusst, dass er es sein lassen wollte. "Hab ich was falsch gemacht, oder warum wolltest du mich abweisen?" "Nein, ich hab nur noch zu viel nachgedacht.." Verstand war hier wirklich fehl am Platze und er würde sich jetzt bemühen, zu vergessen, worüber er nachgedacht hatte. "Du lässt hier alles einfach mit dir machen und beteiligst dich kein Stück! Was ist denn mit dir los? Irgendwas ist nicht in Ordnung, aber wenn ich das wüsste, wäre ich nicht Polizistin, sondern Hellseherin. Sag endlich, was los ist?!" drängte sie. "Ich komme mir so blöd vor. Hab das Gefühl, ich bin dir egal, genauso wie es egal ist, was ich mit dir mache und du es ohne mit der Wimper zu zucken hinnimmst.." Sie regte sich dermaßen auf. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Lag da rum, zeigte keinerlei Gefühl, nicht mal ein bisschen Leidenschaft und dann sollte sie nichts falsch gemacht haben. Das war doch ein schlechter Scherz. Takagis Augen weiteten sich, als sie ihn nach einem Grund fragte, weswegen er sich kaum beteiligte. Unmöglich konnte er ihr den wahren Grund nennen, selbst dann nicht, wenn sie dann über ihn lachte. Aber ihre Worte taten weh. Diese Frau konnte manchmal echt grausam sein. Er schlug die Augen nieder und seufzte. "Du bist mir natürlich nicht egal und das, was du tust auch nicht", fing er an. Was sollte er als Begründung nennen? Er wusste nicht mehr weiter, außerdem war er ein schlechter Lügner. "Ist wohl schwer zu verstehen, wenn nicht alle Männer Arschlöcher und Draufgänger sind?" Das hatte er jetzt irgendwie so beleidigt gesagt, unweigerlich musste sie lachen. "Ne, natürlich nicht. Hab dich auch nie für so einen gehalten", beantwortete sie seine Frage. "Man kann sich doch Zeit lassen, oder stehst du auf so was wie ,die schnelle Nummer'?" Dachte er das jetzt etwa? Sie grinste und streichelte ihm durch die Haare. "Na, du scheinst es jedenfalls zu hassen. Na ja, ich mag schon leidenschaftliche Männer, aber.." Sie fragte sich was er hatte, er sah so traurig aus. "Was ist?" "Garnichts. Ich hab nur *schon wieder* nachgedacht. Sollte besser damit aufhören." "Nachdenken tut so manches Mal weh. Vergiss doch, was dir dein Kopf sagen will und hör auf dein Herz." Auf sein Herz hören? Das war es ja gerade, es riet ihm davon ab. Er seufzte. "Mein Herz?? Ich weiß nicht. Besser nicht." "Wieso??" Das konnte sie jetzt wirklich nicht verstehen. Was meinte er denn damit? Das klang, als habe er damit *nur* schlechte Erfahrungen gemacht. "Weil es immer wehgetan hat, wenn ich es getan hab.." "Na komm, sei nicht so deprimiert, das steht dir überhaupt nicht", sagte sie lächelnd, hob seinen Kopf an, um in seine wunderschönen Augen zu sehen. Er stand ja kurz vorm Heulen, was hatte sie bloß wieder gemacht? Was war er auch so verletzlich? Aber genau das war ein Grund weswegen sie ihn so sehr mochte. "Hey, so schlimm war's auch wieder nicht", versuchte sie ihn zu beruhigen. Ihre Hände strichen durch seine Haare, die noch leicht feucht vom Regen waren. Sanft küsste sie ihn auf den Mund, wollte ihm so zeigen, was ihr an ihm lag. Es schien ihn zu beruhigen. Erleichtert atmete sie auf. Takagi lächelte leicht, auch wenn der Kuss ihn daran hinderte, es ihr zu zeigen. Er dachte, sie würde ihn jetzt für total bescheuert halten, aber das tat sie nicht, was ihn mehr als freute. Sie war wohl doch anders, als wie er sie sonst so kannte. Eine Frau, die allen Männern die kalte Schulter zeigte und sich nichts sagen ließ. Jetzt war sie ganz anders, seit er ihre Wunde versorgt hatte. Langsam strich er über ihre Schultern, hinab zu ihren Brüsten, was sie unwillkürlich zum Keuchen brachte. Das hatte er total außer Acht gelassen, kein Wunder, dass sie gemeckert hatte. Was war er bloß für ein Idiot? Hastig schob er seine Zunge in ihren Mund, verwöhnte ihre mit seiner, während seine Hände Arbeit bei ihren Brüsten leisteten. Der Tag hatte heftig an seinen Nerven gezerrt und er fühlte sich leicht erschlagen, aber das hielt ihn nicht davon ab, das hier jetzt durchzuziehen. Sicher würde er schon noch wieder wach werden, auch wenn ihm fast die Augen zufielen. Doch der Gedanke an diese tolle Frau da unter ihm, machte ihn so verrückt, dass er ohnehin nicht einschlafen gekonnt hätte. Miwako vergrub ihre Hände tief in seinen Haaren, hielt sich an ihnen fest, als sie seine Hände spürte. Es war schöner, als es mit allen anderen Männern zugleich gewesen war und sie wusste auch warum: Sie war in ihn verliebt. Auch, wenn ihr das jetzt erst bewusst wurde. "Vorhin im Büro hattest du wirklich mehr Power." "Das liegt ganz einfach daran, dass ich todmüde bin.. und.." Sie musste lachen. "Stimmt, das hattest du vorhin kurz erwähnt. Bin wohl todlangweilig.." Satô verdrehte die Augen, als sie sein Grinsen sah, welches seine Unsicherheit mal wieder vertuschen sollte. "Tja, da wäre ich aber der Einzige, der das denkt.." Er sah zur Seite. "Da komme ich jetzt nicht so ganz mit." Takagi seufzte und zog eine Schnute. "Hee, wie.. was denkst du dir denn wieder dabei, oder willst du sagen, du weißt nicht, wie alle Polizisten dir nachsteigen???" "Nö..." "Oh man." Wieder ein Seufzen seinerseits. "Na ja, da gibt es drei, bei denen ich es durchaus bemerkt habe, dass die sich bemühen." Ihre Augen wandte sie der Wand zu, auch wenn sie ihn genaustens ansah. "Da ist so ein aufgeblasener Möchtegernbaggerkönig, der mich andauernd belästigt und auch noch Inspektor ist. Nunja, ich fand das immer sehr interessant, weil ich mir bei ihm mehr erlauben konnte, als bei anderen. Shiratori kann man schön um den Finger wickeln, ohne, dass er das wirklich registriert. Und Megure grinst wie breit, wenn wir zusammen arbeiten. Aber bei ihm ist es mir nicht unangenehm, du weißt ja weshalb." Sie seufzte. "Dann ist da noch so ein kleiner Tollpatsch, der bei Frauen einfach gar nichts richtig macht.." Jetzt ruhte ihr Blick eindeutig auf Wataru, der sie nur schief ansah. "Den find ich manchmal sehr witzig.. er bringt mich zum lachen, merkt es noch nicht mal, wenn er rot wird und deshalb dann unwiderstehlich aussieht.." "Wer soll das sein??" fragte er unwissend. Das war ihr Dummerchen, checkte mal wieder rein gar nichts. Man konnte wirklich nicht glauben, dass der Polizist war. "Also wirklich, dass dir das noch nie aufgefallen ist. Der Kerl fängt jedes Mal zu stottern an, kriegt weiche Knie, wenn er mich sieht, das fällt auf." Er wusste wohl immer noch nicht, dass sie von ihm sprach. Das wurde heute wohl nichts mehr. "Außerdem freut er sich oft wie ein kleines Kind, wenn wir zusammen arbeiten." "Keine Ahnung, ist ja nicht so wichtig." Er grinste. "Wenn's wichtig wäre, dann würden wir morgen früh noch hier sitzen und rätseln.." "Halt den Mund, ja?" Sie sollte was? Jetzt ging es ihm wohl zu gut. Vielleicht hatte er nur so getan und wusste genau, dass sie ihn meinte, mit dem Kerl, den sie so unwiderstehlich fand. Da konnte er sie ja schön aushorchen, wenn es so war. Ganz schön hinterlistig. Sie wollte schon sauer werden, da küsste er sie voller Leidenschaft auf den Mund, dass ihr ganz schwummerig wurde. Blitzschnell hatte sie die Augen geschlossen, um es noch mehr auszukosten. Sie konnte gleichzeitig seine Zunge und seine Hände spüren. Es war ein unvergleichliches Gefühl. Bei ihm in den Armen fühlte sie sich wirklich sicher. Sie war eigentlich keine Frau, die sich gerne beschützen ließ, doch bei Takagi machte sie liebend gerne eine Ausnahme. Dass es jetzt noch mal von vorne losging, war ihr jetzt nur Recht. Sie hatten einfach zu lange an ihrem Gespräch festgehalten und mussten sich noch mal hochschaukeln, was aber sicher kein Problem darstellen würde. Ihr wurde ja jetzt bereits wieder sehr heiß. Diesmal schien Takagi keine Zeit zu verlieren und konsequent darauf hinzuarbeiten, sie zu erregen. Es wunderte sie schon ein wenig, aber so langsam kamen sie dem, was im Präsidium gewesen war, näher. Satô war eine Frau mit der man auch mal reden konnte. Sie hatte zu allem eine feste Meinung, von der man sie nicht runter bringen konnte und das war eines der Dinge, die sie zu dem machten, was sie war und weshalb die Männer so vehement hinter ihr her waren. Sie selbst wusste jedoch nicht, was sie denen getan hatte. Takagi küsste sich ungestüm über ihre Haut, sie schmeckte wirklich toll, oder bildete er sich das bloß ein, weil er so in sie verliebt war? War ja auch egal. Er hatte sich doch vorgenommen, seine Gedanken abzuschalten, war aber gar nicht so einfach. Zärtlich leckte er über ihre Brustwarze, spielte mit ihr, bis sie hart wurde, wandte sich dann der anderen zu und wiederholte das Ganze. Langsam ließ er von ihren Brüsten ab, küsste sich über ihren Bauchnabel, den er kurz mit der Zunge neckte und wandte sich ihrem unteren Bereich zu. Ihr begann vor Aufregung das Herz heftig gegen die Brust zu schlagen, als seine Lippen immer weiter nach unten gingen. Die Hitze machte sich in ihrem ganzen Körper breit, ließ sie dennoch zittern. Als sie dann seine Zunge bei ihrem Venushügel verspürte, war es, als würde ihr Körper verbrennen. Er sollte jetzt sofort aufhören und in sie eindringen. Das hielt sie nicht mehr aus. Ihre Hände fuhren zu seinem Nacken und sie zog ihn leicht hoch. Ihr Atem raste. "Bitte nicht mehr.." Ihr Keuchen wich einem Stöhnen und machte ihn total wahnsinnig. Doch dann.. Was sollte das denn wieder heißen? Er sah sie skeptisch an, sie war ja total aufgelöst und sie schien vor etwas Angst zu haben, aber vor was war ihm ein Rätsel. Sie hatte doch so was wie Furcht vor nichts und niemanden, wieso also..? Er wusste nicht wie ihm geschah, doch sie drehte ihn auf den Rücken, drückte seine Handgelenke ins Kissen. Sie sah wütend aus, oder doch eher hinterhältig? Da war bloß so ein Funkeln in ihren Augen. Sie sah ihn fies an, begann dann damit voll hektisch mit den Lippen seinen Oberkörper zu liebkosen, strich dabei seine Seiten entlang. Systematisch arbeitete sie sich nach unten. Jetzt würde sie ihm mal zeigen, wie sie sich gefühlt hatte, als... Ihre Lippen schlossen sich um seine Männlichkeit, saugten daran. Er krallte sich ins Laken, unterdrückte ein Stöhnen. Das machte sie wirklich gut. Ihm lief Schweiß in Strömen die Stirn hinab, aber auch sein Körper brannte vor Leidenschaft. Zum ersten Mal verspürte er wirklich ernsthaft das Verlangen mit ihr vereint zu sein. Wie sehr musste sie darunter gelitten haben. Das wurde ihm jetzt erst klar, wie lange er sie hatte warten lassen. Er hob ihren Kopf hoch, nahm sie an den Schultern und zog sie zu sich nach oben. Auch er war sehr außer Atem geraten. Hungrig küsste er sie auf den Mund, sie öffnete willig den Ihren und ging auf die Wanderschaft nach seiner Zunge. Langsam glitt seine Zunge über ihren Mund, wurde dann jedoch von ihrer herausgefordert. Er genoss das Spiel in vollen Zügen. Wataru konnte ja so liebevoll sein, was ihn selbst sehr verwunderte. Er ging darauf ein und begann damit ihren Mund auszukosten. Währendessen streichelten seine Hände ihre Pobacken. Die Berührungen lösten in ihr einen leichten Schauer aus und erregten sie noch mehr in gewissen Sinne. Ihr wurde sofort heiß und kalt, sie spürte das Glühen seiner Haut auf ihrer. Es stand leichter Schweiß auf seiner Stirn, doch die Hitze hielt ihn nicht davon ab, sie weiter innig zu küssen. Er spürte, wie sie den Kuss leidenschaftlich erwiderte und es machte ihn so sehr an, dass er kurz absetzen musste, um Luft zu holen. Sie war eindeutig die Dominantere von Beiden, bestimmte darüber, was sie taten. Wataru fühlte sich, als habe man eine Last von seinen Schultern genommen. Dennoch gerieten ihre beiden Körper in höchste Extase. Seiner kribbelte überall, was ein Zeichen seiner Erregung war. Mit einem Arm wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Man, war es jetzt auf einmal so heiß. Sein scharfer Atem ging in einen hastigen Kuss über. Das Kribbeln wollte nicht mehr aufhören, würde es wohl erst, wenn sie eins waren. Leidenschaftlich stieß er seine Zunge zwischen ihre Lippen. Miwako genoss, die Leidenschaft, die sie durch seinen herausfordernden Kuss zu spüren bekam, also hatte er doch so was in sich. Sie hatte es ja immer gewusst. Sie rutschte etwas höher, zu seiner Leistengegend und setzte sich so auf ihn, dass sie selbst es tun konnte. Sein Kuss wurde sofort noch drängelnder. Jetzt sah es anders aus, er war scharf auf sie. Hektisch atmete sie tief ein und aus, als sie sich mit ihm vereinte. Ein starkes Kribbeln, hervorgerufen durch ihre Aufregung, breitete sich in ihrer Magengegend aus. Endlich war sie ihm so nah wie möglich und schien ihm trotzdem zu weit entfernt zu sein. Seine schnelle Atmung streifte ihren Hals, als er sich leicht aufrichtete und sein Mund dicht bei ihrem Hals war. Er versuchte seine hektische Atmung zu beruhigen, doch scheiterte, als er sie tiefer spürte. Seine Augen waren genießerisch geschlossen. In dieser Position war er ihr nicht so ausgeliefert, gefiel ihm schon viel besser. Kam gar nicht in die Tüte, dass er ihr alles überlassen würde. Er glitt leicht aus ihr, nur um wieder heftig hineinzustoßen, kniff die Augen dabei fest aufeinander. Erst musste er seinen Rhythmus finden, probierte noch rum, bis sie es beide im Gleichklang taten, ihre Körper miteinander verschmolzen. Er packte ihre Hüften und drückte sie näher zu sich. Sie warf den Kopf in den Nacken, ihre Hände klammerten sich an seinen Hals. Auch ihr Atem rasselte, sie gab sich dem Gefühl voll und ganz hin. Es gefiel ihr, wie er darüber bestimmte und ihr war verdammt heiß. Wer konnte auch ahnen, dass ihr Unschuldslämmchen das *so* drauf hatte? Wie viele Frauen er wohl gehabt hatte, sicher mehr als sie Männer?! Das lag für sie jetzt klar auf der Hand, denn er schien genau zu wissen, wie er vorgehen musste. Warum ließ er sich nicht richtig gehen, warum hielt er sich zurück? Er konnte sich doch bei ihr austoben, stattdessen unterdrückte er jegliche Anzeichen seiner Lust, keuchte nur, bei jedem Stoß, erstickt auf. Sie wollte ihn richtig stöhnen hören. Genauso wie sie es auch tat, hemmungslos gab sie sich ihm hin, keuchte und stöhnte, wann ihr danach war. Aber er schien es im Stillen zu genießen. Er zog heftig Luft in die Nase und ihm entwich ein kleines Stöhnen, immer noch war er sehr in seine Bewegungen vertieft. Ihre Unbeherrschtheit machte ihn verrückt. Als er erneut stöhnen musste, drückte er ihr die Lippen auf, um es zu verhindern. Ihre Hände gingen zu seinen Seiten über und strichen zusprechend über seine schweißnasse Haut. Sie wollte ihm zeigen, dass sie es genoss, hatte das Gefühl, dass er es nicht wirklich mitbekam, was natürlich großer Unsinn war. Takagi musste sich nun etwas zusammenreißen, konnte es aber nicht mehr so wirklich. Immer wieder keuchte er in ihren Mund, ließ nicht von den leidenschaftlichen Bewegungen ab. Er fühlte sich wie in einem Rausch, nahm nur noch seine Gefühle wahr und was hier geschah. Die Frau drückte ihren Körper fester an seinen, bewegte sich in gleichmäßigen Abständen vor und zurück, kreiste leicht ihr Becken. Ihre Augen waren genießerisch geschlossen und sie gab ihm ein Lächeln. Sie konnte seinen unregelmäßigen Atem spüren, ihr Gesicht war seinem sehr nahe, ihm musste sehr heiß sein, sie spürte es, als sie ihm über die Stirn fuhr. Trotz Erfahrung hatte sie etwas derartiges noch nie in ihrem Leben gespürt, es war wunderbar, machte sie glücklich. Langsam öffnete sie die Augen, starrte vor sich, in sein lusterfülltes Gesicht, stieß nun fester zu und konnte sehen, wie sein Körper unter ihrer verlangenden Bewegung bebte und sein wohliges Seufzen sich in Lustlaute verwandelte. Sein Gesicht war sehr rot, was alleine dadurch kam, weil sie es so heftig taten und er sich sehr anstrengen musste, um da mitzuhalten. Der Schuss, dass er sie kontrollieren konnte, war nach hinten los gegangen. Sie bestimmte weiter das Tempo und die Tiefe mit der sie vorgingen. Ungehemmt presste sie seine Stirn zu sich an die Schulter, genoss die innige Berührung. Kurz hielten sie Beide inne. "Überlass es lieber mir. Ich weiß schon was ich tu." Takagi atmete schwer, machte die Augen halb auf, blickte an ihr hoch. Was hatte sie eben gesagt? ER hatte es vor lauter Treiben nicht richtig mitbekommen. Irgendwas wie ,er sollte es ihr überlassen'. Er war nicht in der Lage eine Frage zu stellen, bemühte sich noch immer um geregelten Atem. Seine Hände stützte er am Bett ab, krallte sich ins Laken, so fest er konnte hielt er das Stück Stoff in den Händen. Er spürte, wie etwas kaltes sein linkes Handgelenk umschloss und ein Klicken erfolgte. Langsam wandte er seinen Kopf zur Seite, sah, dass sie ihm eine Handschelle umgelegt hatte. Etwas verwirrt blickte er sie an. Seine Frage brauchte er nicht formulieren, sie wusste, was er wissen wollte. "Du hast diese Handschellen schon immer bewundert, das habe ich bemerkt, ich kann mir sehr gut vorstellen, was du gedacht hast. Du wolltest wissen, wie es ist, wenn man damit wehrlos gemacht wird und wie man sich dann fühlt, nicht wahr??" Ihre Augen blitzten auf. Es steckte ein dicker Klos in seinem Hals. Was sollte er gedacht haben? Obwohl, dieser Gedanke war mehr als nur interessant, das musste er zugeben. "Du scheinst es sehr zu lieben, Leute zu unterdrücken, was??" fragte er stichelig. Aber seine Augen spiegelten etwas Furcht wider, weshalb er nicht so mutig klang wie erhofft. Er ans Bett gefesselt, von ihr!! Oh Gott!! Er tat sich selbst leid.. Das wurde ja immer besser. Er hatte bis eben noch schwer damit zu kämpfen gehabt nicht die Kontrolle zu verlieren und dann das. Aber er konnte ihr nichts abschlagen. "Du hast Recht, ich steh auf deine Handschellen, aber nicht, wenn ich das Opfer sein soll." "So was mache ich für mein Leben gerne." Sie sah die Angst und doch konnte sie nicht anders als gemein grinsen. Mit einem weiteren Klicken war auch seine andere Hand gefangen. "Mach dich auf etwas gefasst!" Wie sie mit ihm sprach, ließ ihn nicht mehr los. Es klang wie eine Drohung. Jetzt hatte er Panik. Wieder verschlug es ihm die Sprache. Er fühlte sich ihr so ausgeliefert, hilflos. Und genau das hatte er nicht gewollt. Ob er jetzt wollte oder nicht, er musste alles mit sich machen lassen. Oh weia! "Ach komm, du hast doch nicht etwa Angst?!" sagte sie, was mehr eine Frage war, als eine Feststellung. Schweiß lief ihrem Takagi über die Stirn, den sie ihm sanft wegwischte. "Sei ein Mann!" forderte sie von ihm und begann mit ihren Bewegungen von neuem. Sie wollte ihn ganz tief in sich spüren. Aufgrund der Hitze, der ihren Körper beherrschte, wurden ihre Bewegungen hektischer als zuvor. Diesmal hörte sie ihn wirklich stöhnen, ihre Augen waren geschlossen, lächelnd hörte sie ihm dabei zu, wie er sich unter ihren Bewegungen wandte. Sie waren verlangend und eindringlich, hörten nicht mehr auf, egal, wie sehr er ihren Namen vor sich hin keuchte. Er war wie gefangen, hörte, spürte nichts anderes mehr, als Miwako. Er bekam nur mit, wie sie sich auf ihn fallen ließ, ihre Bewegungen aber nicht abklangen. Nein, sich sogar noch verstärkten. Er fühlte sich so ausgelaugt, ignorierte es aber, küsste ihren Hals, der in günstiger Position bei seinen Lippen war, dass er nicht anders konnte. Wenn er sie schon nicht mehr anfassen konnte, dann wollte er wenigstens ihre zarte Haut schmecken. Er spürte ihre Hände, die ihn fest niederdrückten, obgleich er ja ohnehin nichts ausrichten konnte, schließlich hatte man ihn fies ans Bett gekettet. Unter Umständen hätte er jemanden, der ihm erzählte, dass er *sowas* gemacht hatte, für verrückt erklärt, aber es war so verdammt gut. Mit einem Mal fühlte er sich derart schwach, dass er sich ganz seinen Gefühlen hingab, wie sie es die ganze Zeit gewollt hatte. Er sollte sich nicht anstrengen, nur genießen und sich gehen lassen. Und er tat es jetzt auch. Eindeutig waren das Lustlaute, die sie an ihrem Ohr vernahm. Obwohl er jetzt total unterlegen war, versuchte er noch an sie heranzukommen, ihren Körper zu küssen. Er war verdammt hartnäckig und Angst schien auch nicht mehr vorhanden zu sein. Aber so im ersten Moment, als er die Handschellen gesehen hatte, war es nicht verwunderlich, dass er erst mal schluckte. Sie zügelte sich nicht, arbeitete nur immer wieder auf die Erlösung hin, er tat es ihr gleich. Sie ließ ihm keine andere Wahl, wollte, dass er das Gleiche empfand wie sie. Keiner sollte irgendwie benachteiligt sein. Miwako fühlte sich so überlegen, wie sie es gewollt hatte, Takagi schien nun nur noch ihr zu gehören. Sein deutlich hörbares Stöhnen, gefiel ihr sehr, es machte sie nur noch mehr an. Bei ihrem Tempo, wäre es nicht verwunderlich, wenn er bald schlapp machte, denn er schien sich nicht zusammenzureißen, sondern einfach nur zu genießen. Sie fand das auch gut so, denn sie wollte nicht, dass er die Gefühle, die er verspürte einfach unterdrückt. Es war zu schön, um es zu bezwingen. Dafür brauchte man zuviel Kraft. Für sie kam es von Anfang an nicht darauf an, dass sie das so lange wie möglich zurückhielt, lag vielleicht auch daran, dass sie eine Frau war und es nicht tun musste. Aber er sollte es nicht anders haben. Sie wollte spüren, wie sie ihn und seinen Körper beherrschte, ansonsten machte ihr das keinen Spaß. Es war wie zwingen. Ja, sie zwang ihn dazu, sich auszutoben. Für einen Moment zog er heftig an den Handschellen, vergaß, dass sie ihn ja ans Bett gekettet hatte und schürfte sich leicht die Handgelenke auf. Er zischte, als er einen stechenden Schmerz verspürte, doch so wirklich störte ihn das nicht. Immer noch ließ er sich von Miwako das Tempo vorschreiben. Sie machte ihn so fertig, raubte ihm alle Sinne. Sein Kopf hob sich ihr entgegen und sie schien zu wissen, dass er sie küssen wollte, denn sie ließ ihn gewähren. Es war nicht einfach sich zu küssen, während sie sich immer noch heftig bewegte. Er schnappte regelrecht nach ihrer Zunge. Dann stöhnte er leicht in ihren Mund hinein. Miwako krallte sich an seinen Nacken, sie hatte ein Gefühl, als würde sie gleich explodieren. Sie stöhnte zusammen mit ihm in den Mund des anderen, es war unvermeidbar. Es machte sich ein leichtes Gefühl der Gier bei ihr breit, durchforstete alle Glücksgefühle, die sie verspüren konnte, verdrängte sie, um für ein anderes Platz zu machen. Ein Energiestoß ihres eigenen Treibens nahm ihren Körper an sich, ließ ihn nicht mehr los. Auch, wenn es nicht länger, als ein paar Sekunden dauerte, meinte sie, es seien Minuten, in denen sie dieses starke Gefühl verspürte. Ein befreiendes Stöhnen kam über ihre Lippen, es war lauter, als bisher. Ihm schien es nicht anders zu ergehen, denn kurz nach ihr, keuchte auch er lauter auf, als wie es die ganze Zeit der Fall gewesen war. Sie erlebten es gemeinsam, fast gleichzeitig. Das mit ihm zu erleben machte sie zutiefst glücklich. Sie zitterte, zuckte zusammen, stieß noch einmal zu, hielt seinen Körper dicht bei ihrem, wollte ihn jetzt noch näher sein, als es möglich war. In ihr tobte ein Sturm, der ruckzuck wieder verschwunden war. Sie holte hektisch Luft, ließ sich einfach auf ihn fallen, blieb einige Sekunden still liegen. Takagi spürte das Zittern, welches von ihr ausging, klammerte sich ebenfalls an sie, zog scharf Luft in seine Kehle, als sich auch bei ihm ein Gefühl der Befriedigung breit machte. Ihr Körper vermittelte ihm, dass sie gerade das höchste an Gefühlen erlebte, es mit ihm teilte. Er spürte, wie eine Spannung durch seinen Körper fuhr und sich bei ihm der ganze Druck entlud. Sie lag ruhig in seinem Armen, er konnte lediglich ihren keuchenden Atem vernehmen. Stille herrschte. Sie machte die Handschellen auf und er strich sofort über ihren verschwitzten Körper. Er wagte es nicht, diese selige Ruhe zu zerstören. Miwako kuschelte sich in seinen Arm, ihr war klar, dass er sie so nicht kannte, doch sein fester Griff verriet, dass es ihm gefiel. Aber jetzt war auch sie erschöpft, sodass sie zufrieden die Augen schloss und versuchte zu schlafen. Kapitel 6: Die ersten Zweifel ----------------------------- Es war bereits Morgen, ungefähr so kurz nach sieben Uhr. Miwako schlug die Augen auf, erschrak, als sie in Takagis friedlich schlummerndes Gesicht sah. Dass sie in seinen Armen lag und er richtig glücklich zu sein schien, blieb ihr nicht verwehrt. Langsam kamen die Details der letzten Nacht zurück. Achja, sie hatte es wieder getan, obwohl sie sich so sehr bemüht hatte, niemanden ihre Gefühle zu zeigen. So was durfte ihr keinesfalls noch mal passieren, als sie es das letzte Mal mit einem ihrer Partner tat.. Sie mochte daran gar nicht erst denken, was damals gewesen war. Nie wieder wollte sie solchen Schmerz fühlen, als ob ihre Seele starb. Er war tot, nichts brachte ihn ihr wieder. Aus Angst hatte sie ihre Gefühle versucht zu verdrängen. Ohja, diese starke Frau hatte auch so etwas wie Ängste. Sie wollte sich einfach nicht in jemanden verlieben, es würde bestimmt nicht gut gehen. Ihr Freund war tot, weil er sie beschützt hatte. Sie war sicher, Takagi würde das ebenfalls für sie tun, wenn es sein musste und jetzt hatte sie alles noch viel schlimmer gemacht. Nun musste sie erst mal hier weg. Sicher, es würde ihn verletzen, doch das war es wert. Schon lange ahnte sie etwas von seinen Gefühlen und jetzt wusste sie es. Warum hatte sie sich so gehen gelassen, dabei war sie doch total nüchtern gewesen?! Sie verfluchte sich selbst!! Langsam stieg sie aus dem Bett, ging zum Fenster, zog den Vorhang zur Seite. Das Licht blendete sie sofort, sodass sie sich schützend die Hand vor's Gesicht hielt. Es musste schon spät sein. Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass es halb acht war. Nichts wie weg hier!! Sie ging ins Bad und holte sich ihre Sachen wieder, fühlte sich immer noch schlecht. Takagi ahnte nicht einmal, was in ihr vorging, war vielleicht auch besser so. Takagi tastete neben sich, doch da war niemand. Er schrak auf, schaute sich in jeder Ecke des Zimmers um. Es war wohl doch nur ein Traum gewesen. Leider. Er schlug die Augen nieder und starrte auf seine Decke. Jetzt hatte sie ihn einfach verlassen.. Das war ja vorhersehbar gewesen, so erging es ihm immer. Das Schicksal hatte es niemals gut mit ihm gemeint. Mit deprimierter Stimmung machte er sich für die Arbeit fertig, schlurfte noch schnell einen starken Kaffee, der ihn wachmachen sollte. Man, war er mit den Nerven am Boden. Das merkte er ja mal wieder selbst. *********** "Morgen Shina, du bist schon hier?" fragte Satô, als sie ins Präsidium kam. Wieso war sie um die Uhrzeit denn schon hier? War recht seltsam, dann musste es aber dringend sein und vor allem brenzlig. Dabei wunderte sie, wieso man sie nicht Beide kontaktiert hatte.. "Morgen auch. Ja, das siehst du doch, dass ich schon hier bin. Seit wann stellst du solche dämlichen Fragen? Warst du bei Takagi? Bist wohl noch leicht verwirrt, was?" Shina konnte nicht anders, es war ihr seltsamer Humor, der sie dazu veranlasste, ihre Freundin aufzuziehen. Sofort bemerkte sie an Miwako etwas, das sie nicht kannte. Ihr Gesichtsausdruck hatte etwas trauriges an sich. "Was ist, hat er dich abgewiesen? Ne, kann nicht sein, der ist total.. Miwako??" Langsam machte sie sich Sorgen. Irgendwas war ganz und gar nicht in Ordnung. "Was ist denn los? So kenne ich dich gar nicht. Wieso lässt du so den Kopf hängen?" "Ja, ich war bei ihm und ich bereue es.." "War's so schlecht?" Shina grinste. Eigentlich war's nicht so witzig gemeint, wie es klang. Die lernte es wohl nie. "Ich bin nicht in Stimmung für solche Witze. Schon gar nicht am morgen danach. Es ist nur so.." Sie blickte zur Seite. "..Takagi.. er.." Miwako konnte nicht weiterreden, sie brach fast in Tränen aus. "Entschuldige mich.." Und schon war sie zur Tür hinaus gelaufen. Shina starrte ihr rätselnd nach. Das war ja ein Abgang gewesen. Es kam ihr vor, als ob sie etwas vor ihr verheimlichte. Sie wollte das jetzt wissen und ging ihr hinterher. Als sie Miwako erreicht hatte, packte sie sie am Handgelenk. "Hey! Weglaufen gilt aber nicht, Miwako Satô!" Ihre Tonlage und, dass sie Miwako mit vollem Namen ansprach, zeigten, dass sie das gar nicht witzig fand. "Also, .. was wolltest du mir eben sagen, bevor du zur Tür hinausgestürmt bist?" "Ich habe einen großen Fehler gemacht." "Verrate mir mal wieso", drängte sie und ließ dabei ihre Hand nicht los. "Ich will dich nur verstehen." "Takagi, er.. er liebt mich, da bin ich sicher. Es erinnert mich alles noch an das Ereignis vor drei Jahren. Du weißt schon. Der Unfall meines Partners. Ich will so was nicht noch mal erleben. Es war grässlich ihn sterben zu sehen.." "Komm schon, das ist doch kein Grund, um sich zurück zuziehen, schließlich liebst du den Mann so sehr, dass du dich um ihn sorgst. Was sollte daran nun falsch gewesen sein? Ich weiß ja, dass es wehtat, aber zu mir war auch nicht immer alles gerecht. Es muss doch nicht genauso enden. Halte dir das mal vor Augen. Alles, was passiert hat auch einen Grund. Also bitte, versuch es wenigstens. Ich weiß genau, dass du *so* wie du bisher lebst nicht wirklich glücklich bist, auch wenn du allen das weiszumachen versuchst. Gefühle lassen sich nicht abstellen, das wirst du noch merken und dann wirst du darunter leiden, glaub mir", versuchte sie ihrer Freundin klarzumachen. "Wie wird sich Takagi dann fühlen? Er ist kein Mann für eine Nacht, so einer ist er echt nicht, und das weißt du auch. Er will dich doch, so wie alle hier. Gib ihm ne faire Chance." "Das weiß ich doch alles schon, aber ich komme wirklich damit klar.." Miwako riss sich unsanft los, sie hatte genug, wollte es nicht hören, auch wenn es der Wahrheit entsprach. Sie verschloss nun mal ihr Herz und daran wollte sie auch nichts ändern. In dem Moment kam Takagi und erblickte die Beiden. Sofort rannte er zu ihnen rüber und wünschte ihn einen guten Morgen. Miwako sah zur Seite. "Morgen. Ich muss los, ist wichtig." Sie war total abweisend zu ihm. Takagi starrte ihr nach. Das war ja eine Begrüßung. Sein Blick haftete am Boden. "Sei ihr nicht böse, das wird schon wieder, sie ist nur etwas durcheinander." Takagi sah Shina skeptisch an. "Ahja??" So ganz glaubte er ihr nicht. Deshalb war sie ja auch verschwunden, weil alles bestens war und er sich keine Sorgen machen brauchte. Von wegen.. "Na komm, jetzt werd du auch noch miesgelaunt.." Shina gab ihm einen Klaps auf den Rücken. "Also wirklich du Casanova. Verwirrst sie total. Was haste denn mit der angestellt, sag mal?" Sie grinste fröhlich und versuchte zu verstecken, was Miwako gerade mit ihr besprochen hatte. Das schaffte sie einfach prima, denn er schien ihr nichts anzumerken, dass etwas nicht stimmte. "Ich hab nichts.." Er wurde leicht rot. "Muss arbeiten, wir sehen uns später." Mit den Worten machte er sich aus dem Staub. Auf so etwas hatte er keine Lust. Shina ließ nämlich nie locker, bevor sie alle Details kannte. *********** Es war später Nachmittag, es war sehr heiß und Takagi wischte sich Schweiß von der Stirn. Und das im Frühling. "Ätzende Hitze, die hört wohl nicht mehr auf", jammerte er, als in dem Moment Satô zur Tür herein schneite und ihn bei seiner Arbeit beobachtete. Irgendwann bemerkte er sie dann und lächelte. "Hallo." Seine Stimme klang so schüchtern wie eh und je. "Ich glaube wir haben da etwas zu bereden", fing sie an, sah ihm dabei nicht in die Augen. "Ahja?" "Ein Ereignis bestimmt noch nicht das Leben." "Was meinst du damit denn?" Er stand auf und nahm sie an den Schultern. Sie wich noch immer seinem Blick aus. "Ich liebe.." "Jaaa?" Er machte große Augen und wartete darauf, dass sie weitersprach. "Lass mich los." Sie tat seine Hände beiseite und sah ihm nun doch in seine blauen Augen. Er schien etwas zu erwarten. Der Arme, jetzt würde sie ihn belügen, aber ob sie das wirklich konnte? Sie schluckte. "Ich liebe dich nicht, deshalb sind wir jetzt auch nicht zusammen, es war nur..." Sie konnte nicht mehr, ihr Körper zitterte und ihre Lippen verschlossen sich automatisch. "Ich hab's gewusst, dass du mich nicht liebst und doch hab ich mir was vorgemacht." Seine Aussage verletzte sie sehr, doch sie bewahrte ihre Fassung. Es war nur eine Lüge und er bemerkte es nicht einmal, hatte sich wohl keine Chancen ausgemalt. "Wieso hast du es dann getan, kannst du mir das mal erklären!?" brüllte sie ihn an, schlug mit ihren Fäusten auf seine Brust ein. Warum machte er das mit ihr, das war doch nicht fair, genauso wie sie unfair war?! Sie hätten sich das ganze ersparen können. "Du weißt es, also hör auf." "NEIN, ICH WEIß ES NICHT!" beharrte sie, wurde noch lauter. "Ich wollte es dir gestern nacht noch sagen, aber.." Sein Blick wurde traurig. "..ich konnte es nicht. Ich hatte Angst. Vielleicht hättest du dann nicht.." Er machte es ihr wirklich nicht einfach. Warum konnte es ihm nicht einfach egal sein, so wie anderen Männern, wenn sie mal ne Abfuhr bekamen und sich gleich ne Andere suchten? Sie konnte nicht mehr in diese traurigen Augen sehen. "Lass uns einfach Freunde sein.." Das hatte er erwartet. "Meinetwegen.." Sie wollte es jetzt gar nicht mehr hören, was er ihr sagen wollte, sie wusste es ja sowieso. Wieso sollte sie sich umsonst quälen? Trotzdem fand sie sich jetzt mies. "Meinst du, du bekommst das auf die Reihe?" "Bisher hat es immer wunderbar funktioniert." Auch er mied nun ihren Blick, wandte sich seiner Arbeit zu. Es war nicht zu ertragen. Vielleicht würde sie sich eines Tages doch in ihn verlieben. versuchte er sich selbst klar zu machen. "Ich geh dann mal.." Sie wandte sich der Tür zu, stand noch einige Sekunden unschlüssig da, mit der Klinke in der Hand. Dann machte sie sie auf und blieb draußen stehen. Sie konnte hören, wie sein Kopf auf den Tisch fiel. Der war sicher sehr fertig. Es tat ihr furchtbar leid. Aber sie hatte es ja so gewollt, sie wollte unglücklich sein, lieber das, als wie damals zu leiden. Es war einfach besser so. *********** Eine Stunde später klingelte das Telefon und Takagi nahm ab. Shina beobachtete, wie sein Gesicht sich wandelte. All der Schmerz verschwand und er wirkte fröhlich. War schon seltsam, die ganze Zeit hatte er so lustlos gewirkt und nun stürmte er zur Tür hinaus. Shina raste ihm nach. "Hey Takagi, was ist denn passiert??" "Ein Fall." Er schien es eilig zu haben. Shina legte den Kopf schief. Warum hatte er ihr nichts gesagt, war das etwa Miwako am Telefon gewesen? "Sag mal, wer war da denn eben dran?" fragte Shina interessiert, auch wenn sie es sich bereits denken konnte. Der lief wie ein Hund zu ihr, war ja irgendwie peinlich! "Satô war's und sie braucht mich dringend. Halt du die Stellung!" Shina verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Warum eigentlich nicht, sie konnte ja solange hier Wache schieben, gab eh kein Fall, das sah sie ihm an. Sie ging mit geschlossenen Augen und gesenkten Blick zurück. *********** Takagi ging zum Treffpunkt und fragte sich, worum es wohl gehen würde. Sie rief so plötzlich an, um mit ihm zu reden, doch was gab es da überhaupt noch zu bereden? Sie hatte ihm gesagt, dass sie seine Gefühle nicht erwidern konnte, also was sollte das Ganze? Es machte keinen Sinn, dennoch wollte er jetzt Klarheit, wollte wissen, was los war. Am Ende steckte da sonst was dahinter. Takagi lief entschlossen durch den Park, zu einer Uhr, dort war keine Menschenseele zu sehen. Alles war leer um die Uhrzeit. Er warf ihr einen Blick zu, es war erst 9. Klar, da war hier natürlich nichts los, hätte er sich ja denken können. Ein leichter Wind wehte, kühlte sein erhitztes Gemüt, er war nervös. Worum würde es in ihrem Gespräch gehen? Plötzlich sah er eine Frau auf sich zugehen, es konnte sich nur um Satô handeln, bei einer Entfernung von 3 Metern blieb sie jedoch stehen und grinste. "Hallo, Takagi, freut mich, dass du gekommen bist." Ihre Stimme klang ungewohnt für sie, denn etwas sticheliges war ihr gegeben, nicht das, was er an ihr so mochte. Takagi sah sie verwirrt an. "Was gibt's"? Die Frau kam näher auf ihn zu und er bemerkte sofort, dass da was nicht stimmte. Aber was es war, wusste er nicht im geringsten. Er sah der Frau dabei zu, wie sie in ihre Jackentasche griff, etwas hervor holte. *********** Shina saß am Computer und holte sich Informationen aus dem Netz, als Satô hinter ihr auftauchte. Sie klopfte ihr auf die Schulter und begrüßte sie. "Was machst du da, Shina?" fragte sie und die junge Detektivin erschrak. "Was treibst du denn hier? Ich dachte du triffst dich mit Takagi, der war ganz aufgelöst, oder irre ich mich? Was.. wie kannst du denn dann..?" "Wovon redest du?" wollte Satô wissen, da sie keinen blassen Schimmer davon hatte, was hier überhaupt los war. "Wieso sollte ich??" "Du bist ja gut, vor 15 Minuten hast du doch angerufen und Takagi total nervös gemacht, weil er nicht wusste, wieso du ihn treffen wolltest." "Ich habe nicht angerufen.." Satô schlug die Hände vor's Gesicht. Die beiden Frauen hatten zur selben Zeit den gleichen Gedanken. Vermouth. Sie war wieder hier und gab sich womöglich als Miwako aus, um Takagi zu schnappen. Wie vom Teufel gejagt rannten sie aus dem Präsidium. "Shina, hast du mitbekommen, wo er sich mit der Frau treffen wollte?" "Es war die Rede, von der Uhr im Beikapark." "Dann nichts wie hin!" drängte Satô. Ihr war unklar, wieso sich die Verbrecherin ausgerechnet mit Takagi treffen wollte. Was hatte der ihnen denn getan? Die würde ihn womöglich niederschießen. Das mussten sie verhindern!! Von heftiger Sorge geplagt rannten die Beiden durch den Park und erblickten die mysteriöse Person zusammen mit Takagi an der Uhr. "Keine Bewegung Vermouth! Wir sind bewaffnet und machen Gebrauch von unserer Schusswaffe, wenn du nicht die Pistole fallen lässt!" drohte Satô mit dröhnender Stimme, richtete ihre Waffe auf die Frau. Die würde es nicht wagen, auf ihn zu schießen, niemals!! Wie gut, dass sie noch rechtzeitig kamen und sie so noch daran hindern konnten, etwas gegen ihn zu unternehmen. Shina stand mit ihrem Bumerang in der Hand da, jederzeit bereit sie damit zu attackieren. Wie gut sie sich verkleidet hatte, jeder würde sie sofort für Miwako halten. Dieses abscheuliche Biest, die konnte sich jetzt warm anziehen!! "Rede! Was hast du hier verloren und vor allem, was hat der Officer damit zu tun?? Antworte gefälligst!" Vermouth blieb die Ruhe in Person, doch sie kochte vor Wut. Diese Shina war ihr schon seit langem ein Dorn im Auge, die hatte zuviel Glück. "Das geht euch einen Scheißdreck an, verstanden! Außerdem ist Gin in der Nähe! Euer Officer hätte ja nicht im Lagerhaus schnüffeln sollen! Dann würde ihm das hier erspart bleiben, aber er ist ein Zeuge, der beseitigt werden muss!" "Das wirst du nicht!" schrie Miwako, ging bedächtig auf sie zu, immer noch ihr Ziel vor Augen und die Waffe gegen sie gerichtet. "Ich warne dich, wenn du es wagst, erschieße ich dich auf der Stelle! Und dein Gin ist mir dabei scheißegal, kapiert??!" Miwako flippte beinahe aus vor Wut, was ihre Stimme verdeutlichte. Niemand würde Takagi etwas tun, die schon gar nicht. "Waffe fallen lassen und dann Hände hinter den Kopf!" befahl sie. "Wird's bald, ich bin nicht sonderlich gut gelaunt, also nimm dich in Acht!" "Ruhig Miwako", versuchte Shina sie zu bremsen, dann hörte man einen Schuss, doch woher er kam, das wusste keiner und ob er jemanden traf ebenfalls nicht. Es wurde still, erdrückend und geheimnisvoll. Wer hatte geschossen?? Die Polizistin hielt sich die Hand, ihre Waffe flutschte über den Boden, blieb vor Takagis Füßen liegen. Er stand nur erstarrt da, drehte sich langsam zu Miwako um. "Ist alles in Ordnung mit dir, Miwako??" fragte er ängstlich. "Natürlich, komm langsam zu uns." Er nickte, ging einen Schritt, als ein Warnschuss erfolgte und er deswegen stehen blieb. Vermouth befahl ihm stehen zu bleiben und zu ihr rüberzukommen, dann erschien ein schwarzgekleideter Mann im Dickicht. "Morgen Shina, lange nicht gesehen, gut siehst du aus, fragt sich nur, wie lange noch." Es war Gin, der da stand, böse und kaltherzig starrte er auf die Personen, ging ihnen arrogant entgegen. "Wie immer mit Wurfgeschoss, mal sehen, was das Ding so aushält!" sagte er drohend, zielte mit seiner Knarre auf Miwako, die sofort von Shina zur Seite gestoßen wurde, während sie selbst der Kugel auswich, indem sie sich zu Boden warf. "Du wirst dich nie ändern, wer zuviel weiß, wird eliminiert. Da bist du bei mir richtig!" Sie konnte ja so was von wütend werden, wenn sie daran dachte, dass die ihr immer wieder entwischt waren. Aber sie waren jetzt eindeutig in der Überzahl. Diesmal würden sie die Beiden verhaften. Gin grinste vor sich hin. "Immer noch so selbstsicher!! Ich werde hier jetzt erst mal aufräumen!" Seine Waffe zeigte auf Takagi, dem der Angstschweiß ausbrach. Wollte der etwa auf ihn schießen, und wieso? "Takagi, runter!" schrie Satô, doch der Mann war ganz einfach erstarrt vor Angst. In dem Moment hörte man ein Geräusch im Busch, alle starrten zu der Stelle und dann geschah es, jemand sprang vom Baum auf Gin zu, dieser checkte sofort die Situation, lenkte seine Knarre auf den Herannahenden, drückte ab. Ob die Kugel sein Ziel traf, sah man nicht, weil alles zu schnell ging. Selbst Shina hatte Mühe dem zu folgen. Sie sah sehr viel weiß, ein blaues Hemd, ne rote Krawatte, einen Zylinder.. sie staunte. Es war Kaitou KID, der Takagi gerade das Leben gerettet hatte, denn hätte Gin eine Kugel auf diesen abgefeuert, hätte es ihn getötet, der traf immer sein Ziel. Direkt auf dem Blondschopf war er gelandet, doch etwas schien nicht in Ordnung zu sein. Er blieb regungslos da liegen. Gin stieß ihn von sich, richtete erneut seine Waffe auf die Frauen. Shina rannte auf ihn zu, so mutig wie eh und je, die hielt nichts auf, auch eine Waffe nicht, die auf sie zielte. Mit einem gezielten Tritt beförderte sie die Knarre aus Gins Hand, als ihr Fuß diese traf, bevor er überhaupt richtig auf sie zielen konnte. Vor Schmerz stöhnend hielt sich Gin die Hand, als Shina erneut zutrat, diesmal in seinen Magen. Bei der Gelegenheit hob sie fix die Waffe neben Takagis Füßen auf, richtete sie auf Gin. "Das Spiel ist aus!" "Meinst du??" fragte Vermouth bissig, riss sich die Perücke vom Kopf, zückte ein Messer, mit dem sie auf Shina losging, die noch zu sehr mit Gin beschäftigt war und somit aus dem Konzept gebracht wurde. Wieder ging der Meisterdieb dazwischen. Ihn traf ihr Dolch mitten in die Brust. Mit weitaufgerissenen Augen beugte er sich dem Schmerz, der ihn durchfuhr. Das eiskalte Stück Metall wurde aus seiner Haut entzogen, es gab ein widerliches Geräusch, es zog sich in die Länge und wirkte noch wesentlich scheußlicher. Wenigstens hatte er sie beschützen können, deshalb war er hier. Aus der Ferne waren besorgte Stimmen zu hören. Gin fluchte und machte sich mit Vermouth aus dem Staub, bevor die Bullen hierher gerufen wurden, so einen Menschenauflauf fand er nun gar nicht mehr witzig. Shina kümmerte sich nicht mehr um die Verbrecher, wandte sich KID zu. Langsam hob sie seinen Kopf auf ihren Schoß. Er zitterte am ganzen Leib und aus seiner Wunde quoll Blut, er hatte eine schwere, lebensgefährliche Wunde. Shina roch ein Parfüm, welches ihr nicht unbekannt war. ??? Sie stutzte. "Kaito??" fragte sie erstarrt, Tränen traten ihr in die Augen. "Jaa", antwortete er leise, mit gebrochener Stimme. "Ich.. schätze.. ich hab.. dir soeben das Leben gerettet, sag brav.. danke schön.." Er redete vollkommenen Mist daher. Ihm fielen die Augen zu, er war so müde. Dass sie so von seinem Geheimnis erfahren musste.. ..war jetzt nicht mehr zu ändern, außerdem würde er nicht zur Rechenschaft gezogen werden können.. innerlich lachte er auf. "Kaito! KAITO!! Nicht einschlafen! Miwako, ruf sofort nen Krankenwagen, SCHNELL!" Sie klang so verängstigt und aufgeregt. Diesmal hatte man ihn richtig getroffen, er schwebte in Lebensgefahr. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Den Jungen, den sie so lieben gelernt hatte, lag in ihren Armen und schien zu verbluten. "Kaito, du darfst jetzt nicht aufgeben!" "Ich sterbe doch, Shina.. es ist gleich, ob ich.. mich anstrenge. Es bleibt, was es ist.." "Nein, das tust du nicht, du hast dein Leben doch noch vor dir!" Sie war verzweifelt, kämpfte gegen die Tränen an, die in ihren brennenden Augen aufkamen, doch sie waren stärker und fielen auf Kaitos Gesicht. Sie hatte ihm doch versprochen.. "Es ist schön, dass ich dein Gesicht vor meinem Tod, noch mal sehen darf. Es ist.. wie ein Traum. Sag Aoko, dass es mir furchtbar leid tut und, dass sie nicht um mich trauern soll.. und nun hör auf zu weinen, dann wirkst du so schwach.." Er lächelte, was ihn sehr viel Kraft kostete, wischte ihr die Tränen weg und kniff dann des Schmerzes wegen die Augen zusammen. Es war alles vorbei, dabei hatte es doch erst begonnen. "Kaito!!" Sie schüttelte ihn, ihre Augen weiteten sich. "Ich liebe dich.. bin so müde." Das hörte man ihn noch sagen. "DU WIRST GEFÄLLIGST DURCHHALTEN!!!" Sie rüttelte verzweifelt seinen Körper, seine Hand fiel zu Boden. Shina sah ihn schockiert an. Nein, nicht jetzt, sie wollte ihm noch was sagen. "Kaito?? KAAIITOO!!!!" brüllte sie, schüttelte weiter den Körper des Jungen, doch er gab keinerlei Anzeichen vorhandenen Lebens von sich. "Kaito bitte.. du darfst nicht sterben. Hör mich doch an.." Ihre Stimme brach mittels endloser Schluchzer und zahllosen Tränen. "Ich liebe dich doch auch, du Baka.." flüsterte sie in sein Ohr, sank über ihm zusammen. "Tu mir das nicht an.." Aber er hörte nicht auf sie, blieb nur immer noch regungslos. Miwako stand mit dem Handy da, es brachte nichts, dass sie einen Notarzt gerufen hatte, sie sollte besser Shina beruhigen, so aufgelöst und verzweifelt hatte sie noch nie ausgesehen. Takagi stand neben ihr, schlug die Augen nieder und kämpfte mit seinen eigenen Tränen. Der Junge war ein Held, trotz Verbrecher. Das sollte dann also Gerechtigkeit sein???????? Er nahm Miwakos Hand, war froh, dass ihnen so was nicht passiert war. Sie sah ihn an, ihre Augen wurden glasig. Er nickte und Beide gingen zu Shina, drückten sie an sich, um ihr so Trost zu spenden. Wie konnte man nur soviel Leid zeigen?? Es hätte jeder Andere sein können, doch ein Opfer gab es immer, mindestens... Shina war wie in einer Trance versunken, ihre Tränen verschwanden und ihre Augen zeigten eine Leere, wie man sie noch nie gesehen hatte. Auch nicht, als sie herausfand, dass Akemi tot war, sie von der Organisation ermordet aufgefunden wurde. Auf einmal drehte sich ihr der Magen, ihr war schlecht. Der Junge, mit dem sie am Tag zuvor, noch sehr vertraut zusammen gewesen war, hatte sie verlassen, da konnte man nichts mehr machen. Sie wollte sich einreden, dass es gut so war, doch das Gegenteil war der Fall. Außerdem stellte sie sich unendlich viele Fragen, die ihr wohl niemand beantworten konnte. Wieso war Kaito der Meisterdieb, warum machte er das überhaupt, wieso war ihr das nicht früher eingefallen, wie ähnlich er diesem war, wie konnte es sein, dass ein Junge in Kaitos Alter, ein Dieb sein konnte, der schon aktiv war, bevor er geboren wurde? Es passte nichts zusammen, rein gar nichts. Und er schien zu wissen, dass sie in Gefahr war, doch woher wusste er es? Ihr Kopf drehte sich, schmerzte, weshalb sie sich ihn mit den Händen hielt. Aber nicht nur ihr Kopf tat weh, sondern viel mehr ihr Herz. Gerne hätte sie mehr über Kaito erfahren, doch es war zu spät. Und wie sollte sie ihrem Bruder erklären, dass Kaito nicht mehr unter ihnen weilte, weil er, als KID verkleidet, ihr Leben gerettet hatte? Das war so ziemlich das Schlimmste was sie je erlebt hatte, es war grausam und nur die Schuld der Männer in Schwarz. Sie hatten eine deftige Strafe verdient.. Von ihrer Umgebung bekam sie nichts mehr mit. Jetzt verstand sie endlich Miwakos Gefühle, die sie gehabt haben musste, als Detektiv Matsuda ums Leben kam. Shina hatte das Gefühl, dass von Vergnügungsparks nichts gutes ausging. Shinichi wurde er zum Verhängnis, Matsuda ebenfalls, von sich wollte sie gar nicht erst anfangen, das war ja egal.. Kaito war tot, sie hielt es sich immer wieder vor Augen, mit jedem Atemzug tat es noch schrecklicher weh. Miwako hatte längst gemerkt, in welchem Zustand Shina war und sie verstand sie, genauso hatte sie sich damals nach der Explosion gefühlt. Alleine gelassen. Die Frau half Shina hoch, starkes Mitleid übermannte sie, am liebsten hätte sie auch geheult. Es war egoistisch, aber sie war froh, dass Takagi heil war. Dafür gab es dann aber ein anderes.. Opfer.. Aber Moment!! Vielleicht konnte dem Jungen noch geholfen worden. "Kümmere du dich um Shina", sagte Miwako schwach, gab sie in seine Obhut und wandte sich dem Meisterdieb zu. Der Wunde zu urteilen konnte er es nicht überleben. Sie seufzte schwer auf, fühlte seinen Puls, der fast gar nicht vorhanden war, aber.. ihre Augen weiteten sich.. er lebte noch. Da hörte man auch schon die Ambulance am Tatort eintreffen. Weiß-Rot gekleidete Männer mit Tragen machte sie den Weg frei, damit sie sich um den Verletzten kümmern konnten. Sie gaben ihm kaum eine Chance, wahrscheinlich würde er den Weg ins Krankenhaus nicht überleben. Das war alles furchtbar. Und die arme Shina bekam wohl nichts mehr mit. Takagi musste die Detektivin regelrecht vom Boden aufheben, sie stützen, damit sie nicht zusammen klappte. Sie hörte Shina etwas vor sich hin flüstern: "Wieso Kaito.. wieso nur?" Miwakos Unterlippe bebte, ihre Augen wurden glasig. Sie fragte sich auch, wieso das passieren musste? Man sagte ja, dass Menschen nur durch Leid wachsen konnte, aber sie verzichtete dankend. Das war dann doch etwas heftig. Auf einmal wollte sie nur noch ihr Leben genießen, wer wusste, wann es vorbei sein wurde? Bei so was konnte man nie sicher sein. Es konnte ihnen immer etwas passieren, sie waren ja schließlich Polizisten. Es schien ihr auf einmal so sinnlos, dass sie Takagi nicht mehr an sich ranlassen wollte, was nur eine Reaktion aus Angst war. Damit quälten sie sich nur noch mehr. Miwako sah in seine Richtung, ein gequältes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie ging zu ihrem Freund und Shina hinüber, die sich so langsam wieder beruhigte. "Takagi, ich bin heilfroh, dass dir nichts passiert ist. Anata ga suki desu." Eine Träne verließ ihr rechtes Auge, suchte sich ihren Weg über ihre Wange, doch Takagi fing sie ab. Satô sah ihn erstaunt an, dann lächelte er ein wenig, so viel wie es ihm in dieser Situation möglich war. "Ich bin auch froh, geht es deiner Hand gut?" erkundigte sich Takagi nach ihrem Befinden. Sein Lächeln verblasste urplötzlich, er tat es ohnehin nur, da er ihre Worte so sehr mochte. Immerhin war es ein Anfang, dass sie sagte, sie würde ihn sehr mögen. "Ja, ist nichts passiert, ich war nur so geschockt, als mir die Waffe entglitt." Ihr entging nicht, dass er sich sorgte, deshalb verharmloste sie die Sache auch, denn ihre Hand tat ihr in Wirklichkeit fürchterlich weh. Sie wollte nicht, dass er sie so anschaute. "Alles in Ordnung, wirklich, ich mach mir bloß solche Sorgen wegen Kaito, hoffentlich schafft er es doch noch, auch wenn keiner daran glauben möchte." Takagi konnte dazu nichts mehr sagen, denn er verstand sie, das würde sie auch ohne Worte wissen. Natürlich konnte keiner von den Dreien mit dem Krankenwagen fahren, also schnappte sich Satô Shinas Sportwagen und bretterte mit Höchstgeschwindigkeit durch die Straßen. Als sie dann im Krankenhaus ankamen, sah Takagi irgendwie bleich aus, denn ihm schien Satôs Fahrstil nicht zu bekommen. Satô nahm Shinas Hand fest in ihre und sie gingen gemeinsam durch die Automatiktür. Am Schalter fragten sie nach einem Jungen, namens Kaito, der hier eingeliefert worden sein sollte. Man sagte ihnen, dass er noch operiert wurde und das einige Stunden dauern würde. Er hatte wohl ernsthafte innerliche Verletzungen, die korrigiert werden mussten, aber es bestand noch Hoffnung, irgendwie. So saßen sie vor der Tür zum Operationssaal alle zusammen auf einer Bank. Shinas Kopf wippte leicht zur Seite auf Satôs Schulter. Ein klein wenig Eifersucht beschwang Takagi, als er sah, wie Satô Shina leicht zu sich zog und sie umarmte. Miwako bemerkte, dass Shinas gesamter Körper zitterte. Ein böses Wort würde sie nicht sagen, sie einfach festhalten und ihr so Schutz und Hilfe geben. Es kam ihr nicht in den Sinn, mit ihr zu schimpfen, da sie gerade so am Ende war. Jeder hatte mal eine Schwäche, auch eine Frau, wie Shina es war. "Ach, es tut mir leid, Shina. Wenn ich gewusst hätte, dass er der Junge ist.." "Dafür kannst du nichts", sagte Shina wie unter Hypnose, starrte die Wand an. Dass sie es überhaupt bemerkt hatte, war ja fast ein Wunder, doch Shina kam nicht weiter mit Denken, denn ihr Kopf schien ihr so leer. Alles war auf einmal so unrealistisch. Jeden Moment würde sie ganz bestimmt aus diesem grässlichen Traum erwachen. Miwakos Trost kam ihr gerade Recht, also lehnte sie ihren Kopf an ihre Schulter. Dieses Gefühl hatte ihr schon lange keine ihrer Freundinnen mehr gegeben und sie fand sowieso, dass es niemand sonst so konnte wie Miwako, nicht mal Akemi. Shina schloss einfach die Augen, genoss die Stille, die sie umschwebte. Satô hatte das Gefühl, Shina würde gleich einschlafen, denn sie sah so friedlich aus, ja, fast schon glücklich. Miwako bekam Tränen in die Augen. Was war das alles ungerecht, sie drückte Shina instinktiv fester an sich, als wollte sie sie vorm schlechten Einfluss des Krankenhauses beschützen. Na ja, Shina war ja kein kleines Kind mehr, und doch kam es der Frau nun so vor, als sie sie so im Arm hielt. Sie hielt das einfach nicht mehr aus, diese Stille brachte sie fast um den Verstand. Vorsichtig lehnte sie sich zurück an die Wand, starrte leicht nach oben. Sie fühlte sich so hilflos gegenüber Shina. Dieses Gefühl hasste sie wie nichts anderes. Langsam hob sie Shinas Kopf an, welche sofort die Augen öffnete und in Miwakos starrte. Für diese Handlung würde Shina sie womöglich hassen, aber es war ihr egal. Wataru saß stillschweigend neben den beiden Frauen, sah öfter unauffällig zu ihnen rüber, ihm entfuhr beinahe ein ,Ieeks', als er sah, wie sich die Zwei aneinander gekuschelt hatten. Ein Fünkchen Eifersucht beschlich ihn, welches stärker und stärker wurde, je länger er ihnen zusah. Zum krönenden Abschluss hob Miwako Shinas Gesicht an und blickte ihr tief in die Augen, was man auch als Augenflirt deuten konnte, was Takagi fast rasend vor Eifersucht machte. Seine Augen wurden riesig, fielen ihm beinahe heraus und fast wäre er von der Bank geplumpst, als er sah, wie Miwako die Augen schloss und sich Shinas Mund näherte. Jetzt hatte sich ihr Verstand wohl gänzlich verabschiedet. Trösten hin oder her, das war einfach zu viel. Er schnappte heftig nach Luft, schaute unruhig nach rechts und links, als fühle er sich beobachtet. Shina sah Miwako mit Tränen-erfüllten Augen an, als sie ihre Hände bei ihren Wangen spürte. "Miwako.." sagte sie schwach. Dann spürte sie ihre Lippen leicht auf den eignen. Zuerst erschrak sie kurz, doch dann ließ sie Miwako gewähren. Diese Art von Trost fand sie schon bei .... Kaito .... toll. Ein schmerzhafter Gedanke. Ungewollt rannen ihr Tränen des Schmerzes über die Wangen. Sie stellte sich unwillkürlich vor, wie Kaito sie küsste. Gut, dass sie wusste, wie Satô es meinte, dass es als Trost gedacht war. Doch wie war das mit Takagi, verstand er das auch? Wie konnte er, war doch ein Mann?! Immer noch musterte er die beiden Frauen unauffällig. Dabei fühlte er sich regelrecht wie ein Spanner. Dass sie in einen innigen Kuss vertieft waren, gefiel ihm kein Stück, nein, es war noch schlimmer, am liebsten hätte er sich aus dem nahegelegenem Fenster gestürzt. Er seufzte genervt auf. Satô waren seine Gefühle dabei wohl vollkommen egal. Auch ihm war nicht wohl bei der Sache mit Kaito, es hatte ihn ebenfalls mitgenommen. Takagi fand, dass es seine Pflicht war, Ryochi anzurufen, weil Shina seiner Meinung nach, eher einen Mann brauchte, der sie tröstet. Deshalb stand er auf. "Leute, ich hol mir nen Kaffee und ruf jemanden an", sagte er knapp, doch die Beiden schienen das gar nicht mitzubekommen. Wieder musste er seufzen. Er wollte nur noch hier weg, fühlte sich ein wenig alleine gelassen. Mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen spazierte er durch den Gang, erreichte irgendwann den Aufzug, drückte den Nach-Unten-Knopf. Nach einer halben Minute erklang ein Ton und die Türe öffnete sich. Takagi fuhr ins Erdgeschoss, wo die vielen Telefone waren. Er suchte sich ein freies aus und rief Detektiv Ryochi Akaja an. Kapitel 7: Schlimme Tatsachen ----------------------------- Ryo kam gerade aus dem Bad, als er den schrillen Ton seines Handys vernahm. Schnell rannte er hin und nahm das Gespräch an. "Hallo Takagi, warum rufen sie an, ist was passiert?" wollte er sofort wissen. "Ja, ist es. Es geht um Shina, sie braucht deine Hilfe. Sie ist total fertig, es geht um Vermouth, komm so schnell wie möglich ins Beika-Krankenhaus." Er legte auf, ohne ins Detail zu gehen. Das würde er alles schon selbst herausfinden, außerdem würde ihn der Gedanke, dass es seiner Freundin nicht gut ging beflügeln. Der würde schneller da sein, als der Blitz. Da hatte Takagi auch Recht, Ryochi zog sich schnell an und verließ eilig das Apartment, um zu erfahren, was denn nun mit Shina los war. Hoffentlich war sie nicht verletzt. Er stieg in sein Auto und brauste los. Es war ihm dabei völlig egal, ob er die Verkehrsregeln missachtete. Nach zehn Minuten kam er auch schon im Krankenhaus an und traf im Flur auf Takagi, der einen Becher Kaffee in den Händen hielt, der mehr wie Wasser schmeckte, als nach Kaffee. "Hallo Wataru, wo ist sie?" "Komm mit." Er nahm ihm am Ärmel und zog ihn durch die Gänge des Krankenhauses. Ryochi starrte auf die vielen Leute, die umhergingen. Ihm war nicht wohl. Hier roch alles so steril, wie es in Krankenhäusern eben üblich war. Er wollte jetzt endlich wissen, was mit seiner Freundin war. Eine klein wenig Erleichterung machte sich in ihm breit, als er sie an die Schulter von Miwako gelehnt sah. Sofort riss er sich von Takagi los und rannte zu ihnen. "Shina!" sagte er übertrieben fröhlich, Satô sah ihn böse an und schüttelte den Kopf. Sie sah zu Takagi auf, dem sie einen nicht gerade erfreuten Blick zukommen ließ. Das musste jetzt wohl auch noch sein, den Anruf hatte er also getätigt, Männer! Null Einfühlungsvermögen!!!! Ehrfürchtig beobachtete er Miwako dabei, wie sie Shina leicht von sich schob, sie ihrem Freund überließ, dann hastig aufstand und auf ihn zu kam. Oh oh, die war wohl sauer. Aber warum bloß. Instinktiv ging er einen Schritt rückwärts. "Hast du sie noch alle!" zischte sie, ohne zu laut zu wirken. "Sie hat Angst um den Kerl, mit dem sie Ryo betrogen hat und du bestellst ihn hierher. Damit gibst du ihr noch ein Problem mehr. Sie ist doch jetzt nicht in der Lage, ihm zu erklären, was los war und sie hat ein schlechtes Gewissen. Was hat dich bloß wieder geritten?!" "Ich dachte, sie brauch ihren Freund.. äh.. na ja." "Ihr täte es aber besser, wenn sie ihn jetzt nicht ertragen müsste." "Was soll denn das Wort ,ertragen'? Er ist doch ihr Freund, ihn braucht sie jetzt am meisten." "Falsch, sie brauch ihre Freunde." Miwako sah ihn immer noch böse an. "Du warst doch nicht etwa eifersüchtig? Nein, wie kindisch! Benimm dich mal wie ein Mann, na ja obwohl, tust du ja. Männer tztz!" Sie wandte sich von ihm ab und ging zurück zu Shina und Ryo, der etwas ratlos vor seiner Freundin stand. "Was ist denn passiert, Shina??" fragte Ryo und sah sie wissensdurstig an. Ihr Blick sah an ihm hoch, wie die Miene eines unschuldigen Kindes. Etwas war definitiv nicht in Ordnung. Vor dieser Frage hatte sie sich am meisten gefürchtet, am liebsten würde sie es ihm verschweigen, doch das würde nicht funktionieren, früher oder später bekam er es so oder so heraus. Sie seufzte, legte ihre Hände auf die Beine, starrte zu Boden. "Na ja, alles hat gestern begonnen. Ich war bei meinem Bruder, da lernte ich Kaito kennen, ein sehr fröhlicher Junge, in Shinichis Alter. Meinem Bruder geht es nicht so gut, Kaito hat sich um ihn gekümmert, weil es sonst keiner tat. Bis spät abends ist er bei ihm geblieben, auch als ich bei ihm war. Das fand ich richtig süß." Shina schmunzelte, als sich Tränen in ihren Augen bildeten und wenig später ihre Wangen hinab kullerten. "Ich hab ihn nach Hause gebracht, na ja. Ich wollte es. Auf dem Weg hat jemand auf ihn geschossen und ich bin sicher, es war Vermouth. Kaito hatte eine nicht so gravierende Verletzung und er wollte keinen Arzt. Da habe ich ihn mit ins Hotel genommen und ihn erst mal verarztet." Ihr Lächeln wurde immer breiter. "Erst war er total schüchtern, dann immer aufgeschlossener. Sein Charme hat mich richtig um den Finger gewickelt und.." Ryochi sprach ihr dazwischen. "Das interessiert mich doch alles nicht. Komm zum Punkt", forderte er. "Würdest du es sein lassen, mir dazwischen zu reden? Ich wäre dir sehr dankbar, Ryo. Ich will dir gerade sagen, was passiert ist." "Hört sich fast so an, als ob er sich in dich verliebt hätte." Shina sah ihn ertappt an. "Da ist wohl etwas wahres dran, aber.." Sie stoppte, denn nun kam der nicht so erfreuliche Part, des Ganzen. ".. ich in ihn auch irgendwie. Und ich hab mit ihm geschlafen. Ich ganz alleine bin Schuld, dass er jetzt hier ist und der Tod hinter ihm her ist. Er wollte mich vor Vermouth beschützen und wurde dabei sehr schwer verletzt." Sie vergrub das Gesicht in den Händen, legte sie auf ihre Knie und schluchzte auf. "Er ist so ein süßer, unschuldiger Junge und nur, weil er die falschen Leute kannte.." Sie verstummte erneut. So ganz sagte sie ja nicht die Wahrheit, aber das spielte im Moment keine Rolle für sie, ob Kaito der berüchtigte KID war. Ryo seufzte erst mal, das musste erst bei seinem Hirn ankommen. Sie hatte ihn also betrogen. Doch aus irgendeinem Grund konnte er ihr nicht böse sein und ihr schon gar keine Vorwürfe machen. Sie sah so total fertig aus. Eigentlich wollte er sie umarmen, um sie zu trösten, doch er bewegte sich keinen Zentimeter, denn er war noch zu sehr von ihrem Verhalten enttäuscht. Auch, wenn es ihr schlecht ging, so hatte sie ihn trotzdem verletzt. Jetzt würde er sie nicht noch zusätzlich fertig machen, das hob er sich für später auf, wenn es ihr besser ging. Er musste ja nicht Salz in die Wunde streuen. Langsam ließ er sich neben seiner Freundin nieder, sagte keinen Ton, ließ ihre Worte an ihm vorbei gehen, sonst hätte er womöglich angefangen zu schreien. Warum hatte sie es getan? Das konnte er einfach nicht verstehen! War ihre Beziehung schon so weit am Abgrund, was ihm ja gar nicht aufgefallen war, oder war es einfach eine Laune? Doch er wagte sich nicht, diese einfache Frage zu stellen. Für Shina schien er irgendwie Luft zu sein. So empfand er das jedenfalls. Noch immer stand Takagi abwesend neben dran. Es erinnerte ihn alles sehr an seine Schulzeit. Er fühlte sich gemieden, hatte er ja sauber hinbekommen. Jetzt war sie sauer und er war wieder der Dumme. Besser konnte es ja nicht werden. Er seufzte, wandte den anderen den Rücken zu. Dabei hatte er lediglich etwas gutes tun wollen und war es denn nicht gut so, dass Ryo jetzt wusste woran er war? Ryo bemerkte, wie Takagi sich abwandte und stand ebenfalls auf. Miwako konnte sich im Moment sowieso besser um Shina kümmern. Wataru stand da in der Ecke wie ein verängstigter Junge, war irgendwie komisch. Es erinnerte ihn stark an längst vergangene Zeiten und eigentlich hatte Ryochi gedacht, Wataru hätte sich in diesen fünf Jahren wenigstens ein klein wenig verändert, aber es schien nicht der Fall zu sein. Ein gehässiges Lächeln lag auf seinen Lippen, als er zu ihm rüber ging und ihm auf die Schulter klopfte. "Hey, du hältst es hier wohl auch nicht aus, was? Lass uns doch nach draußen gehen." Takagi sah ihn skeptisch an, doch wagte es nicht ihm zu widersprechen, er hatte ja so Recht. Dann nickte er und folgte Ryo. Sie gingen nach draußen und setzten sich auf eine Bank. "Du hast dich kein bisschen verändert, seit damals", sagte Ryo mit einem leicht höhnischen Unterton. Schon damals hatte der Detektiv keinen guten Draht zu seinem Klassenkamerad gehabt. Es lag vielleicht daran, dass Takagi eher ein Außenseiter gewesen war, während Ryochi gut bei der weiblichen Spezies anzukommen schien. Es ging Ryochi einfach nicht in den Kopf, was in dem Jungen vorging, auch jetzt war ihm das noch ein Rätsel. "Das kannst *du* doch gar nicht wissen, oder bist du zu den Hellsehern gegangen?" fragte Takagi leicht sauer, wobei er das DU ganz besonders zynisch aussprach. Auch wenn er Detektiv war, konnte er ihm nicht in den Kopf schauen und wissen, was in ihm vorging. Seine Gedanken gehörten ihm ganz alleine. "Nein, natürlich nicht. Hab dich früher schon nicht verstanden. Du warst immer mit diesen Versagern zusammen. Na ja, das ist ja auch schon viel zu lange her. Aber ich habe nicht vergessen, dass du meine Freundin angemacht hast." "Da musst du etwas missverstanden haben, aber so ist es ja immer. Niemand versteht meine Beweggründe. Ich habe nur mit Shina eins zwei Worte gewechselt und du dachtest gleich, ich wollte sie dir ausspannen. Du hast wieder maßlos übertrieben. Ich wollte doch gar nichts von ihr." "Ach was, red dich nicht raus. So eine tolle Frau wie Shina, kann dir doch nicht egal gewesen sein. Gerade jemand wie du, konnte doch froh sein, wenn ihm so eine attraktive Frau überhaupt Beachtung schenkt. Ich will dich ja nicht anmachen oder so, aber so war es doch." "So ein Quatsch! Ich wollte nie was von ihr, denn ob du es glaubst oder nicht, es gab für mich noch etwas anderes, als gutes Aussehen. Yumi z.B." "Stimmt, ihr wart ja eine Zeit lang zusammen. Wie konnte ich es vergessen?" Ryochi seufzte, wenn er an die Beiden dachte. "Was war denn vorhin mit Officer Satô? Wieso hat sie dich angeschnauzt?" "Ach, sie hat mich mal wieder missverstanden, ist bei mir ja normal." Er musste lachen. Sein ganzes Leben lang verstand man ihn schon falsch, das war er wirklich gewöhnt. "Aber sag mal, wie fühlst du dich, jetzt wo du weiß, was Shina getan hat? Wie kannst du so cool bleiben??" "Das sieht natürlich nur so aus. Einfach ist es nicht, aber ich kann ihr jetzt keine Vorwürfe machen. Sie ist eh schon so fertig." "Ich bewundere Leute, die das können. Ich kann das nicht. Ich hab da Gefühl, dass ich leicht durchschaubar bin." "Meinst du Miwako?" "Ja. Sie scheint zu wissen, was in mir vorgeht, aber da ist sie die Einzige." "Lass niemals zu, dass die Frauen herausfinden, was mit uns abgeht, das gibt ihnen einen Vorteil. So was macht ungemein verletzlich. Man sollte als Mann nicht zulassen, dass eine Frau einen versteht, man sollte ihnen ein Rätsel aufgeben. Alles andere ist doch eh sinnlos, dann wird man so schnell langweilig." Mein Gott, der hatte sich doch tatsächlich kein bisschen verändert, der war immer noch so ein Macho. So was würde er niemals sein. *********** Den jungen Detektiven aus Tokyo packte die Langeweile und er entschloss sich, noch einmal wegzugehen. Wohin, das wusste er nicht, denn es stand nirgends eine Party an. Dann würde er eben einfach nur spazieren gehen. Diese Nacht hatte etwas magisches an sich, die Sterne strahlten hell wie Diamanten auf ihn hinab, seinen Blick konnte er nicht mehr abwenden. Er dachte über Dinge nach, die er fast vergessen hatte. Kaitos Geburtstag und was sie da machen würden, bzw., was Shinichi organisieren wollte. Es waren nur noch ein paar Tage und er hatte es total vergessen, dabei war er doch immer so nett zu ihm und machte ihm Mut, auch wenn er es in letzter Zeit nicht registriert hatte. Es war so dumm gewesen, sich mit LSD besser fühlen zu wollen. Das Leben konnte doch auch ohne Ran schön sein. Heute war einfach ein wunderschöner Tag gewesen und die Nacht war so geheimnisvoll, wie jemand, an den sich Shinichi irgendwie gerne erinnerte. Es war Kaitou KID. Er wusste nicht, wieso ihm gerade dieser mysteriöse Fremde in den Sinn kam, aber er musste an ihn denken, als er ihm damals entwischt war und diese beißende Arroganz, die er versprühte. Das genaue Gegenteil von dem so naiven Kaito. Aber irgendwie fand er KID interessant, denn er erlaubte sich niemals einen Fehler, der würde ihn womöglich Kopf und Kragen kosten. Shinichi mochte ihn, da waren keinerlei Zweifel. Wieso wusste er jedoch nicht genau, das Gefühl bestand einfach. Und wieso er ihn mit Kaito in Verbindung brachte, war ihm schleierhaft. Nach einiger Zeit des orientierungslosen Laufens, erblickte er die Bucht von Tokyo, den Strand. Es war schon so lange her, seit er hier gewesen war. Viel zu lange. Wieder dachte er an Ran, doch diesmal zauberte der Gedanke ein Lächeln auf sein Gesicht. Es war eine schöne Erinnerung und doch.. Shinichi seufzte und legte sich in den weichen Sand, der zur Genüge vorhanden war. Dann schloss er die Augen und genoss den Moment. Das Rauschen des Meeres machte ein beruhigendes Geräusch und der Wind spielte zärtlich mit seinen Haaren. Frühling mochte er über alles. Es war nicht zu warm und nicht zu kalt. Ja, der Frühling entflammte die Herzen der Menschen. Was Ran wohl gerade machte? Vielleicht dachte sie genauso wie er über Vergangenes nach. Er richtete sich auf, nahm etwas Sand und ließ ihn zwischen seinen Fingern hindurch gleiten. Ein schönes Gefühl. Er konnte heute nicht mehr traurig sein, dachte er zumindest. Der Junge war zu sehr von der Atmosphäre eingenommen, sodass er nicht mitbekam, wie das Geräusch eines Fahrrades näher kam und anhielt. Nanu, das war doch Shinichi. Sonoko war es nicht gewöhnt, dass der Junge alleine am Strand war. Er sah so einsam aus. Was war Ran doch blöd, fand sie. Langsam stieg sie von ihrem Fahrrad, stellte es ab und ging auf Shinichi zu. Hinter ihm blieb sie stehen, was sofort einen Schatten auf ihn warf. "Na, du Meisterdetektiv, was treibt dich denn um diese Stunde hierher??" Erschrocken wandte er den Kopf um und entdeckte, wer ihn da ansprach. "Ach du bist es nur." "Ich weiß, eine Ran wär dir lieber." Das Mädchen ließ sich in den Sand fallen. "Das stimmt nicht.." Er lächelte sie ehrlich an, Ran wollte er nun wirklich nicht sehen, da war sie im Unrecht. "An diese Situation werde ich mich niemals gewöhnen. Ihr Beide habt für mich immer irgendwie zusammen gehört. Und, dass du alleine hier rum lungerst ist auch neu. Wo hast du denn deinen Schatten gelassen?" Ihr Kopf wandte sich zur Seite, sodass sie direkt in sein Gesicht sah. "Wen meinst du, Sonoko?" Shinichi legte den Kopf fragend zur Seite, musterte das Mädchen genau. Sie war ja auf einmal so nett zu ihm, war irgendwie auch ungewohnt, na ja.. "Na wen wohl? Den süßen Jungen, Kaito. Der ist so niedlich", schwärmte Sonoko. fügte sie in Gedanken noch bei. "Also wirklich, Sonoko. Du wirst dich wohl nie verändern. Kaito hat auch noch andere Freunde, nicht nur mich." Er kicherte. "Kaito ist nun mal sehr beliebt. Was machst du überhaupt hier? Es ist schon spät und du bist sicher eine nette Beute für Typen, die sich gerne schnell holen, was sie brauchen. Du lädst die ja geradezu ein, dich zu vergewaltigen." Er sah sie prüfend an. Und so angezogen war sie auch, als wollte sie es drauf anlegen. Sie sah ihn mit Halbmondaugen an. "Schwarzseher. Wenn du das Leben mehr genießen würdest, statt immer nur rumzumosern, dann.." "Sag mir nicht, wie ich zu leben habe!" fauchte Shinichi. Die hatte jawohl einen Knall!! Selber total bescheuert, aber an anderen rummeckern, das hatte er gerne. Er seufzte genervt auf. Aber vielleicht hatte sie auch noch Recht, wurde ja immer besser. Über was für einen Mist dachte er auch wieder nach? "Ich meine ja nur. Die Welt besteht nicht nur aus einer einzigen Person. Gut, dass ich keinen blöden Sandkastenfreund hab, der ständig an mir klebt, es musste ja schief gehen. Außerdem hat Ran was besseres, als einen Sherlock Holmes Freak, verdient. Du hast immer nur das im Kopf. Hast du jemals daran gedacht, dass sie sich um dich Sorgen macht?" "Das war einmal. Jetzt tut sie das bestimmt nicht mehr." Shinichis Grinsen schien sich selbst zu gelten, als eine Art Spott. Das war doch lächerlich. Sonoko war wirklich die Letzte, mit der er über so was reden wollte. Und überhaupt, Weiber waren doch gänzlich ungeeignet, sie verstanden Jungs doch kein bisschen. "Du kannst das nicht verstehen, du bist ein Mädchen." "So was kann nur ein Kerl sagen." Sonoko verdrehte die Augen. "Dich hab ich eh noch nie verstanden und ich will's auch nicht. Du warst schon immer ein Früchtchen, das hab ich nicht vergessen und Andere glaub ich auch nicht." "Danke, das Kompliment kann ich gerne zurückgeben." Shinichi musste lachen. Es war wirklich verrückt, dass er gerade mit ihr über solche Dinge sprach. "Sag mal Shinichi." Sonokos monotones Lächeln wich einem fiesen Grinsen. Man wusste gleich würde was unverschämtes kommen. "Du und Ran, habt ihr euch auch schon mal geküsst oder so??" fragte sie neugierig und sah schon, dass sie ihn schockiert hatte. Seine Augen weiteten sich, er bekam keinen Ton raus, die war vielleicht dreist. "Wie kommst du denn auf so was jetzt?" fragte er entrüstet, sah sie gespielt böse an, denn er war ihr nicht sauer, fand es eher amüsant. "Mein Gott, so was macht man, wenn man verliebt ist, weil man wissen will, wie es ist, auch wenn's nur der beste Freund ist. Und??" "Nein, haben wir nicht. Und ich bedauere es sehr. Es gab schon Momente, in denen ich es gerne getan hätte, aber nur, um zu wissen, wie es ist, wäre doch albern, dann wären wir ja wie du." Er musste auflachen, doch es klang eher wie ein spöttischer Laut. "Ich wollte es ja, aber sie hat mich abgewiesen. Wieso fragst du sie nicht aus, warum willst du es von mir wissen?" "Ich wollte wissen, ob du damit prahlen würdest." "Was?" Er sprang auf, das war ne Gemeinheit, als ob er wie alle Anderen wäre. Jetzt fühlte er sich in seinem Stolz verletzt, aber, dass Sonoko so über ihn dachte interessierte ihn herzlich wenig, war ihm sowieso immer klar gewesen, was die von ihm hielt. "Dass du mir so was zutraust." "Du hast zu schnell aufgegeben, außerdem muss man manche Leute zu ihrem Glück zwingen." "Du spinnst ja!" kicherte er wie wild. "Zwingen, du hast echt nen Schuss. Klingt, als hätte ich sie vergewaltigen sollen. Irre komisch, Sonoko." "Na, so krass meinte ich das nicht. Glaub mir, Ran hätte sich niemals gewehrt, wenn du sie richtig niedergeknutscht hättest, aber ich glaube dafür bist du zu dämlich." "Du spinnst, ich hätte nen Tritt sonst wohin bekommen. Kennst sie doch.." Shinichi seufzte. "Das glaube ich nicht, sie will dich doch nicht verletzen, dann tut sie sich lieber selbst weh." "Das weiß ich jawohl besser, schließlich hat sie mich.." Er stoppte, legte seine Hände auf die Knie und starrte den Sand an. "Sie wollte mich dazu zwingen, dass ich meine Detektivarbeit nicht mehr ausübe. Das hat mich sehr verletzt und ihr tut es nicht mal leid, weil sie immer noch denkt, dass sie es richtig gemacht hat. Aber damit hat sie selbst eine Freundschaft zwischen uns unmöglich gemacht." "Ach komm! Du müsstest nur mal auf sie zugehen, aber du bist viel zu feige dazu. Du säufst dich lieber zu und lässt dich später von deinem Freund nach Hause tragen, du Sklaventreiber!" Meinte sie das jetzt ernst, oder war es wieder einer ihrer komischen Witze? Er wusste es beim besten Willen nicht und dieses Gespräch wurde ihm langsam zu dämlich. Er wollte jetzt schnell nach Hause. "Du sagst ja gar nichts mehr. Hat es dir die Sprache verschlagen, oder was ist los?" Der berühmte Schülerdetektiv und um eine Antwort verlegen. Sonoko konnte nicht mehr vor lachen. Das war ja mal eine Sensation. "Na hey komm, das kann doch nicht sein." "Und du verstehst mich doch nicht." Shinichi erhob sich, klopfte sich den Sand von seiner Kleidung, sah Sonoko nicht mehr an. "Du bist Rans Freundin, also hören wir lieber auf, da du eh auf ihrer Seite bist." Er drehte sich von ihr weg. "Bis dann." Sonoko starrte zu Boden. Und wie sie den Jungen verstehen konnte. "Du hast unrecht, Shinichi. Die ganze Zeit hast du etwas missverstanden." Sie flüsterte es nur, die Worte wurden vom Wind zu Shinichi getragen. Der drehte sich verwirrt zu ihr um, was sollte das denn jetzt? "Was soll ich denn falsch verstanden haben?" fragte er neugierig. "Du hast mich nie gemocht, wieso redest du überhaupt so plötzlich mit mir?" "Weil, es ist..." Das Mädchen starrte auf die Wellen, die sich zurückzogen, nur um umso heftiger zurück zukommen und den Sand mit sich zu ziehen. Die Wellen waren so unheimlich stark, nicht so wie sie. Denn sie konnte ihm nicht sagen, was sie gemeint hatte. Sie hatte Angst, er würde es Ran erzählen und dann war sie dran. "Ran ist dumm. Wieso versteht sie die Gefühle anderer immer falsch, das ist Beschiss!" fluchte Sonoko unter Tränen. Bei Shinichi kam das Ganze so an: Sonoko war in ihre Freundin verliebt und tat immer nur so, als ob sie an Jungs interessiert war. Jetzt dämmerte es ihm, wieso sie immer so fies zu ihm ist, es war Eifersucht. Sie teilten die gleichen Gefühle für ein und die selbe Person. Langsam drehte er sich ganz zu ihr um, kniete sich zu ihr hinab und umarmte sie leicht von hinten. Sonoko erstarrte regelrecht, bei seiner trostreichen Umarmung. Der Meisterdetektiv auf dem Holzweg. Das war Ironie. "Sonoko, ich weiß wie man sich fühlt, wenn man den Menschen, den man liebt einfach nicht haben kann, es tut furchtbar weh." Der konnte ja richtig einfühlsam werden, das kannte sie nicht an ihm. Seine Stimme klang so ruhig und gelassen, obgleich der Inhalt traurig war. "Shinichi, da hast du Recht. Ich kann den Menschen, den ich über alles liebe nicht haben, weil er schon eine Andere liebt, ausgerechnet meine beste Freundin." Sonoko bemerkte nicht, was sie sagte, denn sie schien in einer Illusion versunken zu sein. Sie stellte sich vor, dass diese Umarmung wegen etwas anderem geschah und nicht aus Mitleid. Shinichi riss die Augen weit auf. Das war ein Witz, sicher hatte sie sich verplappert. Shinichi lachte gestört auf, das war doch jetzt einfach nicht wahr!!!!! "Sonoko, bitte sag nicht, dass du Ran mit der besten Freundin meinst und in mich verknallt bist", flehte er und hoffte, dass er sich irrte. Er bekam auf seine Frage keine Antwort. "Sonoko Suzuki!" sagte er scharf, drehte sie zu sich um und sah ihr in die Augen. Er entdeckte Tränen, seine Augen sahen sie ungläubig an. "Scheiße", entfuhr es ihm. Er, der ein Detektiv war, hatte es nie bemerkt, was überhaupt los war, dabei kam er sonst auch immer auf die verrücktesten Dinge, doch nie hatte er gedacht, dass die abgedrehte Sonoko, sich in ihn verlieben konnte. "Das hab ich nicht gewusst, du musst sehr darunter gelitten haben." Sonoko fing an zu heulen, nur durch ihre eigene Dummheit bekam er Wind davon, weil sie Scheiße geredet hatte. Jetzt bemitleidete er sie auch noch, das hätte sie sich in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass der knallharte Schülerdetektiv auch mal Mitleid empfinden konnte. "Ran weiß nichts davon, sie würde mich töten, bitte behalt's für dich", sagte sie ängstlich. "Wo denkst du hin, Sonoko? Ich rede doch sowieso nicht mehr mit ihr, also mach dir keine Gedanken, darüber hinaus, finde ich, dass dir Tränen nicht stehen." Er wischte sie ihr so sanft wie nur irgend möglich weg. "Komm hör auf zu weinen, das konnte ich bei Anderen schon nicht ertragen." Er wollte ihr nicht unbedingt auf die Nase binden, dass er Ran meinte, auch wenn er sicher war, dass Sonoko wusste, wen er meinte. Jetzt, wo er wusste, was Sonoko wirklich empfand, verspürte er sogar etwas Zuneigung, als er ihr so in die Augen sah. Er konnte nicht anders, musste sie trösten. Ran wollte ihn ja sowieso nicht, dann durfte er auch mit einer anderen rummachen, egal, ob es die beste Freundin war. Ran bemerkte ja noch nicht mal, was ihre Freundin durchmachte. Na ja naives Küken eben, die würde sich niemals ändern. Dass er Drogen genommen hatte, darauf käme sie sicher auch nicht. War irgendwie witzig, vielleicht hatten die Dinger ja doch mehr Schaden angerichtet, als gedacht. Shinichi dachte daran, es mit Sonoko zu treiben, ein seltsamer Gedanke, aber ihre Tränen machten ihn an. Jetzt hatte er den Verstand verloren, er seufzte. Seine Hände hielten ihre Wangen im Griff, langsam schloss er die Augen und legte seine Lippen auf Sonokos. Es sollte ihr Trost spenden, doch es war alles andere als das. Im Hinterkopf dachte er nur daran, sie jetzt zu verführen. Ihm war so verdammt heiß geworden und das nur wegen seiner Gedanken. Erst war Sonoko ja erleichtert, als er sagte, dass er mit Ran ja sowieso nicht mehr redet, doch dann überraschte er sie und brachte sie völlig aus dem Konzept. Sie spürte Shinichis Lippen auf ihren, sie waren sanft, jedoch rau und so ungewohnt. Ein klein wenig war sie schockiert. Wusste er denn überhaupt, was er ihr gerade antat? Er wollte sie doch eh nur trösten, aber irgendwie war es doch süß. Langsam begann sie seinen Kuss zu erwidern. Sie erfüllte ebenfalls ein hitziges Gefühl. Shinichi wusste gar nichts mehr, es war absurd, aber so gut. Seine Zunge strich über ihre Lippen, die sie sofort bereitwillig öffnete. Sofort stieß er in ihren Mund vor, wurde hektischer, als er ihn auskostete. Das war sein erster Kuss, doch es schien ihm ganz anders. Er registrierte es nicht mal, so als hätte er es schon oft getan. Alles war auf einmal so verdammt egal, er wusste nicht, woher das kam. Sein Wille zwängte sich ihm einfach auf, er konnte gar nicht anders. Weiter waren sie in ein energisches Zungenspiel vertieft. Da das hier nicht Ran war, konnte Shinichi auch völlig locker vorgehen. Entweder es funktionierte oder halt eben nicht. Seine Hände machten sich selbstständig, fuhren über ihre Schulter, zu ihren Armen, um zu ihren Seiten über zugehen. Das Mädchen spürte schon, wie sein Kuss sie erregte, es zwischen ihren Beinen unerträglich kribbelte und sie leicht feucht wurde. Am liebsten hätte sie einfach geschrieen: "Fick mich!" Aber sie tat es nicht, ihr Mund war sowieso bei seinem beschäftigt. Seine hemmungslose Zunge spielte mit ihrer, ungewollt rückte sie näher an ihn heran, als sie auch noch seine Hände bei ihrem Becken verspürte. Sie wollte sich einfach treiben lassen. Das schien ihr das einzig Richtige zu sein. Shinichi ging weiter bedenkenlos vor. Was sollte er auch denken und vor allem womit? Dabei hatte er längst einen Befehl von weiter unten erhalten. Er ließ fast sanft seine Hände Richtung Mitte wandern, schob ihr dabei das Bauchfreie Top hoch. War der denn nicht kalt, schließlich war es spät und diese kühlte Nachtluft konnte einem schon zum frieren bringen, besonders wenn man rumlief wie Sonoko. Er spürte wie sie erschauderte, dann stieß er sie leicht nach hinten, legte sich auf sie, dabei seine Hände zu ihren Brüsten führend. Die Hände von Sonoko krallten sich an Shinichis Hemd, das ihm ja mal wieder hervorragend stand. An dem sah eben alles gut aus. So eine geile Sau, gab's nicht zweimal. Sie schob ihn leicht von sich, sah ihn mit einem gierigen Blick an, als sie seine Knöpfe aufmachte, sie eher aufriss, denn sie konnte es wohl nicht mehr erwarten, wollte seine nackte Haut auf ihrer spüren. Falsch verstehen konnte sie es ja nicht, denn so wie er ihre Brüste abgegrabscht hatte, wollte er es jetzt ebenfalls. Ran schien er jedenfalls erfolgreich verdrängt zu haben. Sonoko schaffte das im Moment noch nicht ganz, denn sie hatte ein leicht schlechtes Gewissen, es war immerhin der Junge, den ihre beste Freundin so liebte. Sie musste wieder heulen, denn sie würde ihm nicht widerstehen können, selbst wenn sie wollte. Der Sand unter ihr machte das Ganze noch etwas interessanter. Jedes Mal wenn sie sich bewegte piekste sie der Sand. Shinichi hatte es da wesentlich besser. Sie hoffte nur, er würde nicht einfach aufhören mit dem was er tat. Seine Hände massierten noch immer ihre Brüste, gingen dann jedoch wieder aus ihren Teil raus. Shinichi entledigte sich seines Hemdes, kniete nun mehr über Sonoko. Schlecht sah sie ja wirklich nicht aus. Ob sie es wohl schon mal mit einem Kerl getrieben hatte? Shinichi wollte es gerne wissen, doch er fragte nicht danach, das würde er schon merken, wenn sie plötzlich Angst bekam. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, als er sich Sonoko unter sich betrachtete, die ganz gerötet und verschwitzt schien. Hatte er sie doch tatsächlich erregt, war gar nicht so schwer. Zumindest hatte er nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Er selbst war schon seit ihrem Heulkrampf erregt, wie auch immer das möglich war. Am liebsten hätte er sie tatsächlich vergewaltigt, aber so einer war er eben nicht, er konnte keinem Mädchen auf die Weise wehtun. Sonokos Beine waren gespreizt und sie schien es herauszufordern. Die wollte es ja nicht anders. Shinichi konnte einen Blick auf ihren Slip erhaschen und es zog seine Hände magisch dorthin. Na, die hatte aber auch einen knappen Mini an. Er glitt ihre Oberschenkel hoch, zog ihr den Slip hinab, bemerkte wie ein leichtes Zittern sie durchlief. Wieso sie jetzt zitterte, wusste er nicht. Vielleicht doch ein klein wenig Angst. Er machte sich bedächtig den Gürtel auf, sah ihr dabei zu, wie zu ihm auf schaute, so unterwürfig. Sie lächelte ein klein wenig erschöpft. Er streifte sich die Hosen von den Beinen, mit ihnen auch seine Boxershorts. Jetzt kniete er völlig nackt über ihr. Seine Finger wanderten über ihren Bauchnabel, bis sie zwischen ihre Beine glitten. Sonoko stöhnte auf, kniff die Augen aufeinander. Sein Finger war bei ihrer Klitoris und er fuhr leicht darüber. Es war wie ein elektrischer Schlag. Warum drang er nicht einfach in sie ein, sie hatte doch ein solches Verlangen danach?! Er begann zwischen ihren Beinen zu reiben und sie hob sich ihm leicht entgegen. "Shinichiiii" , kam leise von ihr, was mehr ein Keuchen war. Sie wollte seinen Körper spüren. Er hingegen grinste nur, zog ihr den Rock ebenfalls aus, sodass sie genauso nackt wie er war. Nicht einen Gedanken hatte er daran verschwendet, dass man sie hier beobachten konnte, da sie in Freien waren, aber so was machte die Sache aufregend. Er war schon ganz angespannt, konnte es kaum mehr aushalten. Langsam drang sein Finger in sie ein und bewegte sich leicht rein und raus. Sonoko ergriff seine Hand, zog sie von der Stelle weg und nahm seinen Nacken, mit dem sie ihn zu sich nieder drückte. Er wusste, dass sie jetzt sofort Sex wollte und es würde ihm ein Vergnügen sein, es mit ihr zu treiben. Hämisch grinsend bewegte er seinen Körper bei ihrem. Sie hob ihm ihr Becken entgegen. Na gut, dann würde er es eben jetzt sofort machen und sie nicht weiter quälen. Einen Moment war es Totenstille. Sonoko fuhr ihm durch die Haare und schien mit ihrem Blick regelrecht zu betteln, dass er in sie eindrang, doch war da noch etwas anderes. Er war sicher, dass sie es noch nie in ihrem Leben getan hatte, ebenso wie er. Na ja, er würde es eben so machen, wie es ihm in den Sinn kam, da sie es beide hoffentlich nicht kannten, konnte keiner enttäuscht sein. Aber genau wusste Shinichi nicht, was sie in dem Moment verspürte. Entweder Angst, oder ganz einfach Nervosität, war ja fast das Gleiche. Ihre Hände waren in seinem Nacken tätig, widmeten sich jedoch seinem Rücken, strichen beruhigend über diesen. Shinichi sah ihr tief in die Augen. Ganz langsam versuchte er in sie einzudringen, stieß sofort auf einen Widerstand und spürte, wie sie sich verkrampfte. Also war sie doch noch Jungfrau, aber er wollte ihr nicht wehtun, deshalb hielt er kurz inne. Wie entjungferte man ein Mädchen wohl am angenehmsten? Schnell oder ganz langsam? Er wusste es nicht. Aber je schneller sie richtig vereint waren, umso kürzer würde der Schmerz dauern, dachte er zumindest. Sonoko zuckte zusammen, als er zustieß und kniff instinktiv die Augen zu. Es musste wehgetan haben. Das tat es auch, doch jetzt war er richtig in ihr und sie atmete erleichtert auf. Shinichi machte eine heftige Bewegung und sie keuchte auf. Immer noch tat es weh, aber es machte sie so glücklich, er sollte nur nicht aufhören. Langsam fing er an gleichmäßige Stöße auszuteilen, entfernte sich leicht aus ihr um erneut einzudringen. Passend zu seinen Bewegungen strich sie über seinen jetzt schweißnassen Rücken, zeigte ihm wie sie es haben wollte, indem sie immer schneller über seine Haut fuhr. Sofort spürte sie wie seine Bewegungen eindringlicher wurden, sie noch mehr zusammenzuckte, doch der Schmerz war geil. Konnte Schmerz schön sein? Nun ja, sie empfand es so. Es tat so was von schrecklich weh, aber es war so verdammt gut. "Shiii-ni-chiiii!" schrie sie ihm ins Ohr, bewegte ihren Unterleib kreisend zu seinen Stößen, genoss das Gefühl noch heftiger. Shinichi geriet völlig außer Atem, konnte sich nicht mehr zügeln, bewegte sich nur heftiger, die Schreie Sonokos hallten in seinen Ohren und noch schien er es nicht zu bemerken. Er spürte nur, wie sie es genoss, was sie taten und sie sich an ihn klammerte. Sie schien gar nicht genug von ihm zu bekommen. Gerne hätte er Ran in einer solchen Leidenschaft erlebt, doch es war nur ein Wunschtraum. Er kniff die Augen zusammen, um die aufkommenden Tränen zu verdrängen, stattdessen war er wütend auf sich selbst, ließ das Sonoko spüren, indem er tiefer und schneller in sie eindrang, es steckten keinerlei Gefühl in seinen Stößen. Es war schlimmer als Ausrasten. Warum konnte Ran ihn nicht so lieben, es war ungerecht?! Seine Gedanken wurden jäh durch Sonokos Lustlaute, die ungleichmäßig auftraten, unterbrochen. Shinichi gab nur heißeres Seufzen von sich und anschließend stöhnte er leicht auf, als er sich in ihr ergoss. Viel zu spät wurde ihm bewusst, was hier überhaupt los war. Er fickte mit Rans bester Freundin rum, einfach so. Durfte man das, wo man doch wusste, was sie empfindet? Er fühlte sich total mies, blieb unregelmäßig atmend auf ihr liegen. Kapitel 8: Der allmächtige Tod ------------------------------ endlich keine Lemonteile mehr *freu* XD jetzt wirds depri, dark und einfach nur böse, aba kein Lemon mehr yey XD Detektiv Môris Tochter erstarrte regelrecht, als sie die Beiden Personen, die da an ihrer Lieblingsstelle.. Was taten die überhaupt?? Sie hörte wie der Kerl auf der Frau aufstöhnte. Was waren das denn für Schweine, trieben es hier, wo man sie hören und auch sehen konnte?! Widerlich. Ran kam beinahe das Essen hoch, dann hörte sie, wie eine Stimme den Namen ihrer besten Freundin sagte. Sonoko?? Ran stockte der Atem. Ihre Freundin war hier mit einem Typen und ließ sich von ihm.. Das Mädchen wagte es nicht den Gedanken zu Ende zu führen. Niemals hätte sie gedacht, dass Sonoko sich dermaßen hemmungslos benehmen konnte. Na ja, sie fühlte sich an ihrer Seite wie ein Schatten, aber deshalb musste sie doch noch lange nicht den Erstbesten flachlegen. Wuah. Ran hielt sich die Hand vor den Mund, unterdrückte den Druck, der sich ihre Kehle hinauf schlich. Selbst Shinichi hätte sie niemals *so* nah an sich ran gelassen. Dem hätte sie eine gedengelt, dass er gegen den nächstbesten Baum flog. Das Mädchen wollte schon zu den Beiden gehen und Sonoko zurecht weisen, doch dann fiel ein weiter Name. Rans Mund öffnete sich weit, schockiert blickte sie auf die Beiden hinab. Hatte Sonoko gerade ,Shinichi' gesagt? Sie dachte, sie würde träumen, doch auch, als sie sich die Augen rieb, lagen die beiden Gestalten noch eng aneinander gelehnt im Sand. Rans Körper begann zu zittern, ungehemmte Wut schlich sich in all ihre Glieder und sie ballte die Hände zu Fäusten. Den Jungen, den sie immer so heiß und innig geliebt hatte, fickte Sonoko, ihre beste Freundin, der hatte Nerven! Immer noch stand sie einfach da, während heftige Tränen ihre Wangen hinab glitten. Sie hatte ja gewusst, dass er dreist sein konnte, aber das schlug dem Fass jawohl den Boden aus! Wie konnte er es wagen, aber vor allem, was dachte sich Sonoko dabei?! Das Mädchen hatte immer was gegen Shinichi gehabt, wieso hatten sie dann..? Absurd, das war Rans erster Gedanke auf ihre Frage. Am Ende hatte Shinichi ihre Freundin vergewaltigt, doch Sonokos Worte ließen auf etwas anderes schließen. "Oh, Shinichi, Ran weiß ja gar nicht, was sie an dir verloren hat. Du bist geil, ich liebe dich!" Der Detektivstochter fiel die Kinnlade beinahe runter. So war das also: Sonoko war schon immer geil auf Shinichi gewesen und hatte ihr nur was vorgemacht, indem sie sagte, Shinichi wäre überhaupt nicht ihr Typ. Ran fühlte sich verraten und hintergangen. Aber am meisten enttäuschte sie, dass Shinichi überhaupt auf die Idee kam eine andere.. Ihr wurde kalt, sie fühlte sich verarscht, also hatte er niemals auch das kleinste bisschen für sie empfunden. Dieses Drecksschwein!! Ran wollte weg rennen, einfach nur weg, um diese Misere nicht mehr ertragen zu müssen, doch sie war wie gelähmt, ihr Körper wollte ihr nicht gehorchen. "SHINICHI KUDÔ!! DU BIST DOCH ECHT DAS LETZTE!!" brüllte sie auf einmal los, trat mit dem Fuß auf den Boden, wobei die Beiden den Sand abbekamen, welcher aufgewirbelt wurde. Shinichi lief rot an, scheiße.. scheiße!! Das durfte doch wohl nicht wahr sein, blieb ihm denn rein gar nichts erspart?! Jeder wäre ihm Recht gewesen, aber nicht seine langjährige Freundin und sie war sauer! Nein, sauer war gar kein Ausdruck, es drohte ein Vulkanausbruch. Die würde gleich einen von ihnen erwürgen. Wie sollte er ihr erklären, was sie hier taten und wieso sie nackt waren? Das war nicht zu erklären, einfach zu eindeutig. Es schnürte ihm die Kehle zu, als er daran dachte, was er während sie es taten für Gedanken hatte. "Wir sind nicht zusammen, also hast du keinen Grund, auf einen von uns sauer zu sein", war das erste was ihm einfiel. "Halte gefälligst dein dreckiges Maul! Das ist ja widerlich!! Habt ihr ne Macke?? Was habt ihr hier gemacht und wieso?" wollte sie sofort mit scharfer Stimmlage von den Beiden wissen. Sie wollte einfach nur Klarheit. Sonoko zog sich etwas über, versteckte sich dennoch hinter Shinichi. "Wie soll ich es dir erklären, Ran? Shinichi war so furchtbar mies drauf und das nur wegen dir. Ich dachte, ein wenig Ablenkung könnte ihm nicht schaden." Sonoko klang ehrfürchtig, denn sie wusste sehr genau, dass man Ran in so einer Situation nicht beruhigen konnte, nicht wenn es um den Schülerdetektiven ging. Die würde sie auf ewig hassen, das war klar. "Halt du dein Maul! Soll ich dir dafür etwa dankbar sein, du falsche Freundin??!!! Wie lange bist du schon hinter ihm her?" Shinichi zog sich seine Hose an und stand auf. "Es ist nicht so wie es aussieht, glaub mir doch." Er war so verzweifelt, auf einmal kam wieder alles in ihm hoch. Alles, was ihn so sehr zu schaffen gemacht hatte, bis Shina hier auftauchte. "Ran,.. ich liebe dich doch, glaubst du mir das auch nicht mehr!?" Shinichi schien es gerade richtig das zu sagen. Na, der nahm sich ja viel raus, so was in seiner Lage zu sagen. Ran ging einen Schritt auf ihn zu, holte weit aus und donnerte ihm ihre Hand mitten ins Gesicht. Sie sah Shinichi dabei zu, wie er sich die Hand an die Stelle führte, fast wie in Zeitlupe. "Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich hasse, du Echi!" Ran schlug noch einmal kraftvoll zu, um ihren Worten die richtige Note zu verleihen. "Ich hätte viel lieber mit dir.." Er senkte den Kopf. "Was?" Ran glaubte sich verhört zu haben. "Du hättest lieber mit mir gefickt?? Hast du sie noch alle? Glaubst du allen Ernstes, du würdest dich mir auf die Art ungestraft nähern? Ich bin doch nicht wie Sonoko!" Jetzt war wirklich alles zu klein, würde er noch ein falsches Wort sagen, dann wäre er fällig, dieser verlogene Mistkerl. "Ihr seid doch krank." Die Tränen hatte sie gar nicht bemerkt, doch jetzt wo sie Shinichi so völlig nieder machte spürte sie, wie sie heiß ihre Wangen berührten und wenig später in den Sand fielen. "Fickt soviel ihr wollt, ich bin mit euch fertig!" Sie drehte ihnen den Rücken zu, wollte Beide nicht mehr sehen. Das war so was von gemein, sie wollte nur noch nach Hause. Ihr Vater hatte ja immer so was von Recht gehabt und ihre Mutter sowieso. Der war doch das Letzte!! Ohne weitere Zeit zu verlieren, rannte sie auf die Straße, so weit weg wie sie nur konnte. Ihre Beine bewegten sich wie von selbst und doch schien es ihr zu langsam zu sein. Jetzt hätte sie sich gerne nach Hause gebiemt. Aber sie hatte einen weiten Weg vor sich und den musste sie nun mal zu Fuß zurück legen. *********** Irgendwann wurde es draußen arschkalt und Takagi und Akaja kamen zurück zu den Anderen. Doch da war niemand mehr. Da war man mal eine knappe halbe Stunde weg und schon passierte so was. Vielleicht war mittlerweile etwas passiert. Takagi fragte eine Schwester nach deren Verbleib und man sagte ihnen, wohin Kaito verlegt wurde und, dass sie dorthin gegangen waren. Fast schon ehrfürchtig öffnete Ryochi die Tür. Seine Freundin saß bei Kaito am Bett und hatte fest dessen Hand umklammert. Er schlug die Augen nieder, als er sah, in welchem Zustand er war. Augenblicklich hasste er sich für seine Gedanken: Er schlug sich gegen die Stirn, so was durfte man einfach nicht denken. Das war ja fast schon schlimmer, als einen Mord zu begehen und das als Detektiv. Ryo ging zum Fenster und sah hinaus, das war das einzig Richtige in diesem Moment, sonst würde er noch die Krise kriegen. Wenn er daran dachte, dass sie mit diesem.. Ihm wurde ganz schlecht. In dem Moment spürte Shina einen Druck bei ihrer Hand, sodass sie sofort die Augen aufriss. "Leute, er hat gerade seine Hand bewegt." Doch alle dachten, sie würde sich das einbilden. Takagi hatte sich neben Miwako gestellt und sah sie schon mit so einem mitleidigen Blick an, denn er hatte ihn schon abgeschrieben. "Was hat der Arzt gesagt?" Miwako nahm seine Hand und ging etwas näher zum Fenster, sodass Shina es nicht unbedingt mitbekam. "Es ist wirklich ernst, es ist nicht mal klar, ob er jemals wieder die Augen öffnet, geschweige denn, dass er es überlebt. Kurz gesagt, er hat kaum eine Überlebenschance." Ryo hatte das gehört und es beruhigte ihn irgendwie sehr. Alles würde wieder gut werden, sobald feststand, dass Kaito tot war und nie mehr aufwachen würde. Ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Man musste die Dinge hinnehmen, wie sie sind und nicht den Teufel an die Wand malen. Takagi war schockiert, also hatte er die ganze Zeit Recht gehabt, mit der Annahme, dass Kaito trotzdem sterben würde, obwohl man sich so viel Mühe mit der Operation gegeben hatte. Das hatte Stunden gedauert und war doch für die Katz. Das war irgendwie nicht fair. Wozu hatten die Ärzte sich dann so bemüht? Aber da war etwas, was Wataru noch viel mehr entsetzte: Ryochi lächelte. Der Mann begann zu zittern, beherrschte sich eisern, um nicht auf seinen ehemaligen Schulkameraden loszugehen. Wenn er sich vorstellte, wie der sich auf Kaitos Tod freute, könnte er platzen vor Wut. Schon lange hatte er nicht mehr diesen Zorn in sich verspürt. Aber was wäre, wenn ihm das mit Miwako passiert wäre, wie würde er sich verhalten? Er konnte sich nicht daran hinein versetzen, weil es ihm noch nie so ergangen war. "Shina?" hörte man eine Stimme sagen. Die Frau schrak auf. "Kaito? Bist du wach?" Sie konnte keinerlei Beweise dafür finden, dass er bei Bewusstsein war, aber dennoch hatte sie gerade klar und deutlich seine Stimme gehört. Alle Anwesenden starrten zu den Beiden hinüber, sonderlich Takagi und Satô, die sich dem Bett wieder auf unbestimmte Weise näherten, als hätten sie einen Geist gesehen. Konnte es denn wirklich sein, dass er jetzt aufgewacht war? Sie wurden Zeugen davon, wie Kaito ganz langsam die Augen aufschlug, leicht zusammen zuckte, als er drei Personen vor sich sah. "Wo bin ich?" fragte er mit kraftloser Stimme. "Du bist im Krankenhaus, mein Kleiner." Shina hatte abermals Tränen in ihren blauen Augen, die langsam ihre Wangen hinabrannen. "Ich weiß, es passt dir nicht, weil du Krankenhäuser hasst, aber es musste sein, nur so, konnten wir dein Leben bewahren." "Nun hör doch auf zu weinen. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du dann schwach wirkst?" Kaito holte schwerfällig Luft, versuchte dann weiter zu sprechen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich dein wunderschönes Gesicht noch mal sehen würde." "Ach Kaito. Ich bin froh." Ein halbherziges Lächeln lag auf Shinas Gesicht und sie führte ihre Hände zu ihren Haaren, die sie wie immer zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Mit einem Handgriff fielen sie ihr ins Gesicht, bedeckten teilweise ihre Wangen. Kaito führte unter großer körperlicher Anstrengung seine Hand zu ihrer Wange, strich einige Strähnen hinter ihr Ohr. "Shina, es tut mir leid. Ich fühle mich so schwach." Ein leichtes Keuchen kam über seine Lippen, ihm lief Schweiß über sein blasses Gesicht. Ihm war heiß und der Schmerz tobte in seiner Brust. "Küss mich, nur noch ein letztes mal, ich möchte das Gefühl nicht vergessen." Seine Stimme klang flehend, so als ob es jedem Moment zu spät sein würde. Er wollte es nur noch ein letztes Mal spüren, dieses Gefühl, welches er letzte Nacht noch gehabt hatte. Takagi bekam große Augen, als er Kaitos Worte vernahm, instinktiv griff er nach Ryochis Hemdzipfel und zog ihn vom Fenster weg. "Lass uns raus gehen und uns einen Kaffee holen, bin schon halb am einschlafen." Sein Blick ruhte noch immer auf Shina, die ihre Haare nun offen hatte. Er verstand nicht so ganz, weswegen sie es jetzt tat, aber das war jetzt unwichtig. Sie mussten hier raus, damit sie ungestört waren, außerdem musste man Ryo das nicht wirklich antun, wäre er Ryo, dann würde er ausflippen, sobald sie sich küssten. Das wollte er ihm ersparen, doch Ryochi schien nicht seiner Ansicht zu sein. "Lass mich sofort los. Ich werde nicht gehen", protestierte dieser. Takagi schob ihm mit Gewalt die Tür raus und schloss sie hinter sich. Miwakos Blick schwang alarmiert zur Tür. Was war denn das gewesen? Sie lächelte. Auf ihn war doch Verlass. Es war genau das Richtige, was er getan hatte. Sie selbst ging zum Fenster, wollte den Beiden nicht zusehen. Shina weinte immer noch, ihre Tränen waren unaufhaltsam. "Was redest du da wieder? Das wird doch nicht das letzte Mal sein." Kaito schüttelte ein wenig den Kopf. "Doch, ich spüre es ganz genau, wie mich ganz langsam die Kraft verlässt. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit." Miwako sah nicht, was die Beiden taten, doch seine Worte reichten dafür aus, dass einige Tränen ihre Augenwinkel verließen. "Nein, Kaito. Du hast noch sehr viel Zeit", widersprach sie, umklammerte seine Hand fester und strich ihm mit der Anderen über die Wange. "Ich möchte wenigstens jetzt ehrlich zu dir sein. Ich hab dir gestern nicht ganz die Wahrheit gesagt. Ryochi ist nicht mein Exfreund, sondern mein Verlobter." Es musste ihn sehr verletzen, weswegen sie den Schmerz nachvollziehen konnte und Tränen ihre Augen verließen. "Ich weiß jetzt, was ich für dich empfinde und wenn du wieder ganz gesund bist, dann.." Sie brach ab, hielt sich die Hand vor den Mund und die Augen. Ein mieses Gefühl machte sich bei ihr breit, denn sie wusste Kaito hatte Recht. Alles sprach dafür. Er musste große Schmerzen haben und an der Schwelle zum Tod stehen, aber sie wollte ihm Mut machen, bis zum Schluss. Er sollte nicht mit dem Gedanken "ich werde sterben" gehen. "Kaito.. hör mir zu: Ich hatte niemals vor dich zu verletzen. Ich hab Ryochi schon gesagt, dass ich mich in dich verliebt habe und ich möchte an deiner Seite sein, aber dann darfst du nicht sterben.. hörst du Kaito.. nicht sterben." Was war das schön, was sie zu ihm sagte. Tat sie es nur, um ihn glücklich zu machen, oder wollte sie Ryo wirklich verlassen? Miwako war sich nicht sicher, aber ihnen zuzuhören, brachte sie noch mehr zum weinen. Sie stützte sich an der Fensterbank ab, sonst würde sie noch richtig in Tränen ausbrechen. Das war doch nicht fair! Immer mehr machte sich ein Gefühl der Trauer bei der Frau breit. Sie wusste, wie es war, wenn der Freund im sterben lag und man ihn versuchte diesen Gedanken auszutreiben. Auch sie hatte es damals getan, als Matsuda starb. Sie wollte nicht, dass er die ganze Zeit daran dachte, dass seine Zeit abgelaufen war. Kaito war doch noch ein Junge, vieles hatte er sicher noch nicht mal erlebt, also wieso er und nicht ein Anderer? Miwako holte ihr Taschentuch hervor, um sich die Tränen wegzuwischen. Sie war sicher, dass Takagi gewusst hatte, was jetzt kommen würde und deshalb hatte er auch Ryo rausgebracht. Oder er konnte es selbst nicht ertragen. Er war sehr sensibel, das wusste sie. Eigentlich war es nicht ihre Art, aber sie schluchzte, weil ihr ihre beste Freundin so leid tat. Normal ließ sie sich nicht mit reißen. Aber sie konnte jetzt nicht anders. Shina zögerte nicht mehr, sondern küsste Kaito sanft auf den Mund, währenddessen ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Er wollte sich von ihr verabschieden, das bezweckte er damit, es wurde ihr auf einmal so klar. Es diente nur als eine Art Abschied. Hatte er überhaupt zugehört, hatte er verstanden, was sie ihm sagen wollte? Er hatte ja gar nicht darauf reagiert. Es war ein Kuss aus Liebe, nicht des Verlangens wegen. Sie fühlte sich so sehr mit ihm verbunden und wollte ihn nicht mehr gehen lassen, aber sie hatte nicht das Recht darauf, es zu tun, konnte es nicht. Sie wollte ihn aufhalten, aber sie wusste, dass ihm die Kraft für einen derartigen Kampf fehlt. Das hatte ihr der Arzt bereits versucht klar zu machen, aber sie wollte ja nicht darauf hören, sondern weiter hoffen, dass er es doch schaffte. Langsam setzte sie ab, sah ihn an. Sein sanftes Gesicht, welches so völlig ruhig vor ihr lag, so glücklich schien. Er öffnete die Augen und sie war froh, denn einen Moment lang, dachte sie, er habe sie jetzt schon alleine gelassen. "Ich muss dir noch etwas sagen, hör gut zu, es ist wichtig." Kaito holte stark Luft, was ihm einen verheerenden Schmerz in der Brust bescherte, sodass er aufstöhnen musste. Seine Atmung kam nur noch stockweiße, es fiel ihm immer schwerer Luft zu holen. Etwas drückte ihm auf die Lunge. Er musste sich beeilen. Womöglich war er der Einzige, der Shina helfen konnte. Er war in dem Moment so stolz auf sich. "Shina, es geht um die Verbrecher, sie haben vielleicht meine Seele gestohlen, doch mein Wissen bekommen sie nicht. Ich gebe es an dich weiter." Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als die Worte fast gespenstig über seine Lippen traten und er krallte sich sofort ins Laken. "Mein Vater wurde von der Black Organisation ermordet, da er ihnen etwas gestohlen hatte, was sie dringend benötigen. Du musst es in Sicherheit bringen, denn ich bin sicher, die werden danach suchen. Sag Shinichi, dass ich ihm die Sache anvertraue, er soll sich von dir helfen lassen. Und nicht immer nur stur handeln. Auf dem Dachboden, in einer Truhe habe ich Pandora versteckt, einen Stein, den müsst ihr in Sicherheit bringen. Wenn sie ihn bekommen, ist alles vorbei, bitte.. bring ihn weg." Seine Stimme versagte ihm und nur mit äußerster Anstrengung konnte er ihr noch die letzten Worte sagen: "Sie wollen, dass die Menschen unsterblich sind, deshalb der Stein.." Kaito tat alles weh. Er würgte noch heraus: "Wenn der Fall erledigt ist, dann vergiss, dass du mich kanntest und bewahre dein Lächeln.. dann bin.. bin ich.. auch.. glücklich." Ihm wurden die Augen zu schwer, sodass er sie schloss. Der Schmerz ließ langsam nach, fügte sich einem Lichte, welches ihn in eine Art Bann zog. Es war angenehm und ließ den Schmerz schwinden. Kapitel 9: Zwischen Glück und Trauer ------------------------------------ Ich will mich mal bei allen bedanken, die mir Kommentare geschrieben haben *alle knuddel* Dankä, dass ihr mir treu seid, jaaaa XD *besonders ihre Freunde: Shina, SakuraLi, EternalSailorSun, Kaori und Eri drück* Ich hab euch lieb ;___; Es wird jetzt voll heftig, die Story .___. sry *abflenn* Viel Vergnügen, soweit man das da haben kann >___< Shina glaubte einfach nicht, was sie da hörte. Sie sollte ihn vergessen, war das sein Ernst?? "Kaito, ich werde dich niemals vergessen!" sagte sie aufgebracht, als sie den piependen Ton der Maschine vernahm, die Kaito bis eben noch am Leben erhalten hatte. "Kaitoo??" Miwako ging zu Shina hin, um sie in den Arm zu nehmen, doch Shina wusste nicht, was der Grund war. Das war doch alles gar nicht wirklich, konnte es doch gar nicht. "Miwako." Shina schüttelte abwehrend den Kopf. "Nein!" Es klang wie eine Verweigerung. Die Frau sah sie schockiert an, als sie sie ansprach. Jetzt musste sie ihr sagen, dass er tot war. "Shina, sei froh, hast du nicht bemerkt, was er für höllische Schmerzen hatte?" Sie strich ihr beruhigend über die Schultern. "Nein, er kann unmöglich tot sein, das glaub ich nicht." "Es ist aber so, Shina. Komm schon. Du bist die Letzte, die so etwas nicht akzeptiert. Du hast doch schon so viele Tragödien erlebt und es immer akzeptiert." "NEIN, ER IST NICHT TOT! ICH WILL ES EINFACH NICHT GLAUBEN!" Draußen vor der Tür konnten Takagi und Akaja Shinas Geschreie hören und mussten einfach nachsehen, was los war, auch wenn sie durch ihre Worte genaustens wissen mussten, was passiert war. Takagi riss als Erster die Tür auf, schaute sich im Zimmer um und erblickte auf dem Bildschirm nur einen weißen Strich auf schwarz. Oh Gott! Er war starr vor Schreck. Er ging langsam zu den beiden Frauen hinüber, blickte auf sie hinab. Ein klein wenig Hilflosigkeit machte sich in ihm breit. Was sollte er jetzt sagen und vor allem, was sollte er tun? Er entschloss sich erst mal, den beiden Frauen, die am Boden knieten, hoch zuhelfen. Doch Shina wollte einfach nicht aufstehen. Ihre Verzweiflung veranlasste sie dazu, sich gegen ihn zu stellen. Er seufzte. "Na komm hoch, der Boden ist doch kalt." Takagi schaffte es nun doch, sie am Arm hochzuziehen. Doch als sie so genau vor ihm stand, schwankte sie und er musste sie festhalten, damit sie nicht umkippte. Er spürte, wie sie sich in sein Hemd krallte und die Augen zusammen kniff. Dann fühlte er, wie sein Hemd durch ihre Tränen getränkt wurde. Super, jetzt durfte er sie trösten, wo er so was doch nun wirklich nicht konnte. Ryo fasste es nicht, da schmiss sich seine Freundin an Takagis Brust, statt an seine, das war doch nicht zu glauben! Langsam stampfte er auf die Beiden zu, blieb unmittelbar vor Shina und Takagi stehen. Eine heiße Welle an Eifersucht überschüttete ihn. Er schien das auch schön zu genießen, na wunderbar. Was machte er hier überhaupt noch? Doch dann fiel ihm auf, wie sehr Shina am weinen war, so hatte er sie noch nie erlebt. Es musste schlimm für sie sein und auf einmal war all die Eifersucht verschwunden, nur noch Mitleid blieb übrig. Sonst war sie immer so stark, doch heute.. Es tat ihm leid. Er wollte sie auch trösten, wenn sie das überhaupt wollte, denn im Moment schien ihr Takagis Brust besser zu gefallen. Ryo senkte betreten den Kopf. Er fühlte sich fehl am Platze. Miwako bemerkte, was mit Ryochi los war, ließ sich jedoch nichts anmerken. Sie schüttelte nur den Kopf, um ihm zu sagen, dass das jetzt unangebracht war, seinen Stolz zu zeigen. Sie war enttäuscht. Wie kam er überhaupt auf den Gedanken, dass Takagi das mit Absicht machte? So was würde er nie machen. Aber Männer waren nun mal so. Sie seufzte. Sogar jetzt war der Typ eifersüchtig, das war doch nicht zu fassen. Takagi hingegen, fühlte sich wohl gerade mächtig überfordert, worauf sein überraschter und schockierter Gesichtsausdruck schließen ließ. Aber da war noch etwas Anderes, was ihr mehr Sorgen bereitete, als das: Kaitos Worte. Er hatte doch gesagt, dass es wichtig war. Hatte sie das völlig verdrängt? "Shina! Ich und Takagi müssen dringend weg. Ryochi, du passt jetzt besser auf sie auf!" Sie wusste nicht, ob Shina sie gehört hatte, aber Ryochi schien es vernommen zu haben, denn er zuckte leicht zusammen, als habe man ihn grausam aus einem Gedanken gerissen. Damit tat sie ihm vielleicht auch einen großen Gefallen, auch wenn sie es unbewusst tat. Shina löste sich von Takagi, sah Miwako skeptisch an. "Was habt ihr denn vor", fragte sie mit weinerlicher Stimme. "Nicht so wichtig. Du solltest nach Hause. Ryochi macht das sicher gerne." Miwako dachte sich, dass sie sich am besten ausruhen sollte und sie das einfach übernahmen, denn sie schien nicht in der Verfassung zu sein, sich an diesen Fall zu machen. Und vielleicht hatte sie Kaitos Worte auch gar nicht erst gehört, dann konnte sie sich auch raushalten. "Ich möchte alleine sein", sagte Shina leise, fast schon gebrochen. Ryochi bot ihr seine Hand an. "Na komm, ich fahr dich nach Hause, dann sehen wir weiter." "Bist du sicher, Miwako, dass das eine gute Idee ist? Ich meine, sollten wir uns nicht Verstärkung holen??" Miwako sah ihn böse an und trat ihm auf den Fuß. "Baka, halt doch einfach mal den Mund!" Den Rest flüsterte sie ihm zu: "Sie soll nicht wissen, was wir vorhaben, also halt mal deinen vorwitzigen Mund. Um den Dachboden zu durchsuchen, brauchen wir doch keine Verstärkung, so ein Quatsch." Wenn er weiter so laut war und sich nicht einmal bemühte leise zu sein, würde Shina noch kapieren, was los war und das musste nun wirklich nicht sein. Sie sollte sich erst mal von dem Schock erholen, dass Kaito tot war, alles andere wäre doch nur hinderlich. "Na gut", sagte er so leise wie es ihm möglich war. Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen. Wäre Miwako tot, dann hätte er sicher auch keine Nerven für etwas anderes, als seine Trauer. Doch Shina war eine starke Frau, sie brauchte nur Zeit. Außerdem heilte Zeit alle Wunden, er selbst hatte das auch schon miterlebt. Sie konnten nur hoffen, dass sie das besser hinbekam, als Miwako, die immer noch an diesen Tag denken musste, als ihr Partner bei einem Einsatz drauf ging. Es war schon so lange her, doch Takagi erinnerte sich noch ganz genau daran, wie es gewesen war, als sei es erst vor ein paar Tagen geschehen. Sie gingen aus dem Zimmer, bis zum Aufzug und er versank total in Gedanken. Egal ob es lange her war, jetzt wurde ihm bewusst, was er eigentlich für ein Glück hatte noch am Leben zu sein. Das Leben war wirklich ein Geschenk und man sollte dankbar sein. Kaito hatte nicht nur Shina beschützt, sondern auch ihn. Und er war ihm jetzt wirklich dankbar, nun würde er noch mehr auf sich aufpassen. Er wurde aus den Gedanken gerissen, als die Tür zum Aufzug aufging, um sie alle ins Erdgeschoss zu bringen, Miwako nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. Sie bemerkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, er konnte ihr einfach nichts vormachen, aber sie entschloss sich, damit zu warten, bis die anderen Beiden weg waren. Dann waren sie nämlich wieder ganz alleine. An Takagi ging alles irgendwie vorbei, er ließ sich einfach hinterher schleifen. Auch als die Aufzugstür aufging tat er das. Dass Miwako ihn mit einem besorgten Blick musterte, bemerkte er ebenfalls nicht. Erst als ihn ein leichter Wind streifte, schien er wieder geistig anwesend zu sein. "So, hier trennen sich unsere Wege. Passt auf euch auf, ihr Zwei", meinte Ryochi und lächelte in Takagis und Satôs Richtung. "Machen wir." Wataru senkte nur den Kopf. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Ryochi und Shina gingen zum Auto, während Miwako immer noch Wataru anstarrte, der es wohl immer noch nicht fasste, was geschehen war. "Hey, komm, lass uns endlich hier abhauen. Wir haben was zu erledigen." Sie zog ihn mit sich und er lächelte nur ein klein wenig. Es war ein monotones Lächeln, das er aufgelegt hatte, damit sie nicht merkt, wie mies ihm zu mute war. Miwako ließ seine Hand los. "Was ist los mit dir? Mir kannst du nichts vormachen. Irgendwas macht dir Sorgen. Los spuck es aus!" "Was soll los sein? Ich fühle mich einfach schlecht. Die Kugel hat Kaito meinetwegen abbekommen, sie war für mich bestimmt, dann hat er Shina beschützt und wurde dabei tödlich verletzt. Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein!" Es standen bereits Tränen in seinen Augen, wenn er jetzt weitersprach, wäre es vorbei, auch wenn er vor *ihr* nicht weinen wollte, ihm war einfach danach. "Shina war früher eine meiner besten Freundinnen, na ja eher eine der wenigen, die sich um mich gekümmert haben, ich war nicht besonders beliebt in der Schule, das war bei ihr ganz anders. Aber sie hat es nicht interessiert, was Andere dachten, sie war immer da. Egal, ob die Anderen sich darüber lustig gemacht haben. Sie hat so was doch nicht verdient. Weißt du wie sie sich jetzt fühlen muss? Den Gedanken, dass Kaito ihretwegen tot ist, kann sie doch gar nicht ertragen." Er konnte die aufkommenden Tränen nicht mehr aufhalten und drehte Miwako den Rücken zu. Heftig versuchte er vergebens die Tränen zurückzudrängen. Miwako wusste sehr genau, wie er sich jetzt fühlte, ihr ging es nicht anders und, dass er sich jetzt einfach umdrehte, obwohl sie sowieso wusste weshalb, fand sie gar nicht nett. "Ich weiß, wie schlimm das alles ist. Das brauchst du mir nicht extra sagen. Shina ist auch schon seit einigen Jahren meine beste Freundin, auch wenn sie nicht immer bei mir ist." Ihr rannen Tränen die Wangen hinab und sie schluchzte trocken auf. "Ich weiß es genau, was du fühlst, mir geht es genauso. Das ist aber kein Grund, mir den Rücken zuzuwenden. Ich kann es doch verstehen. Ich kann mich auch sehr gut in sie hinein versetzen. Mir ist so was doch auch schon mal passiert. Er ist alleine dorthin gegangen und hat mich einfach alleine gelassen. Hätte er mich mitgenommen, dann wären wir Beide tot." Die Erinnerung daran war nicht schmerzfrei, aber sie musste jetzt darüber reden, sie wollte doch, dass er ihr vertraut und nicht seine Gefühle vor ihr versteckt. Takagi wusste nicht, was sie mit ihren Worten genau meinte. "Er??" Wen meinte sie denn, doch nicht etwa den Detektiven, der seit drei Jahren schon tot war? Er hatte nur von Anderen, die darüber redeten erfahren, was los gewesen war, aber zu der Zeit war er noch nicht besonders lange hier. Dass er zu Matsudas Ersatz diente, das war alles was ihm bekannt war. Man hatte ihn befördert und einer seiner Kollegen hatte im Scherzton gesagt: "Aber nicht, dass dir das Gleiche passiert wie Matsuda." Erst später hatte er mitbekommen, was eigentlich passiert war. Sein Vorgänger war bei einer Explosion ums Leben gekommen und seine Partnerin hatte sehr darunter gelitten. "Wie, das weißt du nicht? Ich meine Officer Matsuda, der bevor er starb mein Partner war, so wie du jetzt." "Ich kann ja nicht hellsehen, dass du den gemeint hast, kann ich nicht wissen." Er seufzte und lehnte sich an einen Baum. "Darf ich dir mal eine unangenehme Frage stellen?" "Mach es doch einfach und frag nicht." Sie konnte sich nicht vorstellen, was er meinte und sah ihn leicht verwirrt an. "Was war dieser Matsuda für dich? Nur ein Kollege, oder..?" Er hoffte, dass nicht mehr zwischen ihnen gewesen war, auch wenn alles dafür sprach. Damals schon hatte sie deswegen Tränen vergossen und war total ausgerastet. Er konnte das zwar verstehen, aber dennoch war es nicht normal, dass man wegen eines toten Kollegen, dermaßen am Rad dreht, dass man vergisst, was seine Prinzipien sind und auf den Schuldigen schießt. "Nein, er war mehr als nur das. Wir waren zusammen und unsterblich verliebt in einander. Alles war so perfekt, bis er zu mir sagte: "Warte auf mich, ich habe noch etwas zu erledigen." Ich hab nicht gewusst, was das sollte. Er ist einfach davon gelaufen. Wenn ich gewusst hätte, dass er gegen diese Verbrecher ermittelt hat, dann wäre ich mit gegangen, denn das war unsere Aufgabe, nicht alleine seine. Die Drohung, dass einer von uns die Bomben finden soll, bevor jemand zu schaden ging ignorierte er. Er hat nur daran gedacht, wie er die Menschen vor dem Attentäter schützen kann. Ich war ganz schön sauer, dass er auf eigene Faust gehandelt hat. Aber mit seiner Aktion hat er mein Leben gerettet. Er vermutete, wo sich die Bombe befand und tat alles dafür, dass sie entschärft wird, leider hat er sein Leben nicht halb so tüchtig geschützt, wie das der Anderen. Er hatte nur einen Gedanken und zwar es zu schaffen. Dabei ging er ziemlich unvorsichtig vor. Er war im Riesenrad eingesperrt, welches fünf Minuten später in die Luft ging und er darin umkam. Eigentlich hätte ich mit ihm sterben sollen, aber er schien es gewusst zu haben, deshalb hat er mich zurück gelassen. Er wollte nicht, dass mir etwas passiert.. nur deshalb. Ich fand es damals sehr unfair, was er gemacht hat, aber jetzt so im nachhinein bin ich ihm sehr dankbar. Ich dachte damals, ich könne niemals wieder jemanden Vertrauen schenken. Ich wollte mit ihm sterben." Sie schluchzte. "Aber er wollte mich ja nicht mitnehmen.. er hat mich einfach alleine gelassen." Ihr Schluchzen wich zahllosen Tränen, die sie nicht mehr zurück halten konnte. Immer, wenn sie an ihn dachte, musste sie weinen. Und das, obwohl es schon drei Jahre her war, es tat immer noch so schrecklich weh, wie am ersten Tag, an dem er nicht mehr da war. Jetzt hatte sie ihm mehr erzählt, als er wissen wollte. So war das alles also gewesen. Genaueres hatte er ja nicht gewusst. Deshalb war sie also zu allen so abweisend. Sie verschloss ihr Herz, weil sie nicht mehr verletzt werden wollte. Eigentlich verhielt sie sich nur bei ihm etwas aufgeschlossener. Takagi hatte ein kleines Lächeln im Gesicht. Ein schöner Gedanke. "Aber war es nicht anders? Man hat mir erzählt, Junpei Matsuda, sei nicht nur dein Partner gewesen, du warst doch sein Mentor. Kommt mir jetzt sehr seltsam vor.." Eine Mentorin, die ihn eigenwillig handeln ließ. Wäre das nicht Miwa, die vor ihm stand, dann hätte er sich womöglich aufgeregt, darüber, dass sie ihn nicht aufgehalten hatte. "Ja, ich weiß, es klingt seltsam, dass ich ihn nicht abgehalten habe, aber er hat mich demonstrativ von diesem Ort ferngehalten. Er hat für alle sein Leben auf's Spiel gesetzt, um die Bombe zu entschärfen. In der Minute seines Todes hat er mir eine SMS gesendet. Ich war nämlich noch mit ihm in Kontakt, als es passierte. Ich wollte zu ihm und ihm helfen. Aber er wollte nicht, er war wohl lieber alleine." Sicher hatte er einfach Angst, ihr würde etwas passieren. "Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso eine SMS??" "Es gab eine zweite Bombe. Er hat mir dadurch mitgeteilt, wo die zweite ist. Außerdem hat er geschrieben.." Satô kniff die Augen zusammen, als sie an die Worte dachte, die er als PS angefügt hatte. "Was hat er geschrieben??" Takagi sah sie schockiert an, sie ging langsam zu Boden und schluchzte auf. Er stürmte zu ihr hin und stützte sie, damit sie nicht hinfiel. "Sag nichts mehr. Es ist gut jetzt", versuchte er sie zu beruhigen und schrak zurück, als sie ihm ihr Handy hinhielt und er die Worte lesen konnte, die Matsuda ihr geschrieben hatte. Takagis Brust zog sich zusammen. Die ganze Zeit hatte sie diese SMS nicht gelöscht. Sie hing wohl noch an diesen Worten. "Junpei war ein Idiot. Er hat sicher gewusst, wie sehr du unter seinem Tod leiden musst und doch hat er dir in der SMS gesagt, was er empfindet." Das war doch krank, wo er doch genau wusste, dass er sterben würde, hätte er es sich wirklich verkneifen können, nur um Rücksicht zu nehmen. Er hätte so etwas niemals getan, es war verdammt egoistisch, fand er. "Das habe ich gerade getippt. Die SMS habe ich schon vor einem Monat gelöscht." Ihr Dummerchen hatte wieder mal etwas falsch verstanden. Sie musste es ihm so zeigen, denn sagen könnte sie es nicht, dann wäre sie sowieso wieder nur am flennen. Aber egal, das war sie ja so auch. Warum war sie auch so schwach, sie wollte stark sein, für ihren Vater und für Matsuda, sie sollten, wenn sie sie sehen konnten, stolz auf sie sein?! "Wieso vor einem Monat??" "Das war der Tag, an dem ich mir die meisten Sorgen um dich gemacht habe. Ich hatte wirklich schreckliche Angst und dachte, ich hätte dich verloren. In dem Moment, als ich die Explosion vernahm, dachte ich, mir sei das Gleiche schon wieder passiert. Aber das Gefühl war noch wesentlich schlimmer, als damals." Takagi hatte natürlich wieder rein gar nichts von dem verstanden, was sie ihm versuchte zu erklären, nämlich, dass ihr an ihm viel mehr lag, als an Jun. Man musste es ihm wohl direkter sagen. "Takagi!! Hast du verstanden, was ich dir sagen will??" "Nicht wirklich. Es ist ja nicht so wichtig." "Ich finde schon.. , dass es wichtig ist." Satô zog einen Schmollmund. Was fiel dem Baka eigentlich ein? Nicht wichtig? Sie hatte ihm gerade gesagt, dass sie ihn liebt und er fand es nicht wichtig. War ja nicht zu glauben. Wenn er doch nur einmal seinen Kopf gebrauchen würde. Wozu hatte er ihn denn sonst, als Zierde? "Deine Blödheit ist wieder nicht zu fassen!" "Warum denn das? Hab ich was verpasst?" fragte er total ahnungslos, sah sie schief an. "Nein, vergiss es!" Satô seufzte, dann eben nicht. "Lass uns lieber gehen und nicht die ganze Zeit hier herum stehen und reden. Es gibt jetzt wichtigeres!" drängte sie, zog ihn wieder hinter sich her. Eigentlich war sie ja sauer, weil er einfach gar nichts verstand, aber sie konnte nicht so richtig böse auf ihn sein. Bei Zeiten würde sie es ihm schon noch auf deutlichere Weise sagen, doch jetzt blieb dafür einfach keine Zeit. *********** "Ist dir kalt, Shina?" wollte Ryo wissen, als sie durch die Straßen fuhren und Shina stillschweigend neben ihm saß und es ihm war, als würde sie zittern. "Nein, ist es nicht, danke, dass du mich nach Hause fährst und das nachdem, was ich dir angetan habe. Aber ich konnte einfach nicht anders. Liebe kann man einfach nicht verdrängen, man ist machtlos dagegen, weißt du? Kaito war erst wie ein Bruder für mich, aber dann.. ich weiß auch nicht, es kam dann so über mich. Erst war es nur Spaß, doch schnell wurde daraus ernst. Ich wollte mit ihm schlafen, nicht nur, weil er das unbedingt wollte. Ich wollte es genauso sehr, an dich hab ich da nicht gedacht. Ich glaube.." Sie verkniff sich, was sie noch sagen wollte. Nicht hier und jetzt, das würde sie sich für später aufheben, wenn es ihr besser ging. Sie war ja verwirrt, wusste nicht mehr, was sie für einen Mist daherredete. Der Redeschwall kam einfach so über sie, ließ sie nicht registrieren, dass sie Ryochi all ihre Gedanken mitteilte, die sie gerade hatte. "Ich wollte mit ihm zusammen sein, aber er ist tot, meinetwegen. Ich bin schlimmer als eine Mörderin." Das war ja alles ganz wunderbar, jetzt kaute sie ihm auch noch ein Ohr ab. Wenigstens wusste er jetzt woran er war. Sie wollte mit Kaito zusammen sein, welch Ironie, dass sie das nun nicht mehr konnte. Tja Pech, konnte man sagen, aber Ryochi taten seine Gedanken bereits wieder leid. So was durfte er nicht denken, er durfte sich nicht über sie lustig machen. Es tat ihm doch genauso weh, was sie sagte. "Hör doch auf damit, du bist nicht schuld und eine Mörderin schon mal gar nicht!" Jetzt war er aber ernsthaft sauer. Wie konnte sie so was überhaupt denken? "Nein, ich höre nicht auf! Du hast ja keine Ahnung! Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen. Ich habe schwach reagiert, nicht wie eine erwachsene Frau. Das ist nicht mehr entschuldbar. Was soll ich denn meinem Bruder sagen??" Was sollte er dazu noch sagen? Sie hatte Recht, ihr Bruder musste erfahren, dass sein Freund tot war. Wieso hatte sie überhaupt nicht mal aus dem Krankenhaus angerufen, so hätte er vielleicht die Möglichkeit gehabt, ihn noch einmal lebend zu sehen?! Vielleicht war es der Schock. Aber was war denn mit den Anderen? Takagi hätte statt ihn besser Shinichi anrufen sollen. Nun machten sie bei einer Ampel halt. Ryochis Kopf sank auf sein Lenkrad nieder, seine Miene verfinsterte sich. Was war das doch für ein Scheißtag?!! *********** Miwako und Takagi waren bei den Kurobas angekommen, seltsamerweise war niemand da, sodass ihnen die Tür nicht geöffnet wurde. Satô stöhnte auf. "Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wo steckt die Frau?" Immer wenn etwas dringend war, spielte ihnen das Schicksal einen Streich. "Vielleicht im Krankenhaus", antwortete Takagi und grinste ratlos. "Dann müsste sie geflogen sein. Aber wir können da ja mal anrufen." Takagi nickte nur. Das war doch einfach toll. Sie handelten schon wieder auf eigene Faust, das würde sie sicher noch Kopf und Kragen kosten. Miwako telefonierte einige Minuten mit dem Krankenhaus, aber niemand hatte die Frau erreicht, also gab es die Polizistin auf. "Fehlanzeige, die konnten sie nicht erreichen. Also ist sie erst mal verschwunden. Entweder wir warten, bis sie zurückkommt, oder wir brechen da ein." Es war natürlich ein Scherz mit dem Einbrechen, doch Takagi musste lachen. "Manchmal hast du wirklich gute Ideen, das muss ich dir lassen." "Hast du sie noch alle?!" motzte die Frau ihn an. "Falls du es vergessen haben solltest, wir brechen *nicht* das Gesetz!" "Was schlägst du vor? Wir sollten am besten gleich ins Präsidium fahren, wäre vielleicht das Beste." Er war ja von Anfang an dagegen gewesen. Was motzte sie ihn gleich an? Takagi schüttelte den Kopf, sie hatte doch keine Verstärkung gewollt. Miwako sah ihn böse an. "Keine Verstärkung. Wir sollten nicht so viel Wind darum machen, dann werden sie vielleicht hellhörig. Wer weiß, wo sie ihre Informationen herbekommen. Wir fallen doch hier weniger auf, als uniformierte Männer. Tz, du solltest mal nachdenken." "Glaub mir, ich übe jeden Tag." Sie verdrehte die Augen. "Das kann ich mir vorstellen." Ein freches Grinsen huschte über ihr Gesicht. "Außerdem wird die Organisation über kurz oder lang hier auftauchen, wir sollten keine Zeit verlieren. Entweder wir kommen ihnen zuvor, oder nicht, was nicht gerade förderlich wär." "Ach und was heißt das jetzt bitte schön?" "Wir brechen ein." Takagi erschrak, na toll. Und schon wurde seine Hand von Miwakos ergriffen und sie schleifte ihn hinter sich her. "Sag bloß du willst das Schloss knacken?" Miwako ließ seine Hand los, antwortete nicht auf seine selten dämliche Frage. Natürlich würden sie das. Wie sollten sie sonst darein kommen? Na ja, sie hätten durch den Schornstein.. Sie musste bei diesem missgünstigen Gedanken kurz auflachen. Das wäre dann wirklich zuviel des Guten. Es machte ihr zwar nichts, mal schlimm auszusehen, aber durch den Schornstein würde die definitiv nicht ins Hausinnere klettern. Sie hantierte am Schloss herum, bis es *klack* machte und die Tür aufging. "Puh, das wäre erst mal geschafft und nun werden wir uns mal umsehen. Pass auf, dass du keine Fingerabdrücke hinterlässt." "Weiß ich, mach so was ja nicht zum ersten mal." Takagi kramte seine Handschuhe aus der Jackentasche und zog sie sich an. "Aber mal ne Frage, Miwako", sagte er während sie die Treppe hoch gingen. "Was suchen wir überhaupt und was wollen wir jetzt genau hier? Hättest du die Freundlichkeit mich einzuweihen?" "Aber natürlich, Schatz." Das hatte sie auf die Schnelle total vergessen, die Hektik veranlasste sie dazu, war eigentlich sehr unvorsichtig, sie seufzte. "Kaito hat Shina etwas anvertraut, bevor er starb, es war so was wie eine Bitte. Sein Vater wurde von Männern in Schwarz ermordet, weil er ihnen einen seltenen Stein gestohlen hat, weil sie dachten, dieser Stein habe magische Kräfte, oder so, wollten sie ihn haben. Aber sein Vater hatte den Stein den Männern entwendet, dafür hat er mit seinem Leben bezahlt. Kaito meinte, sie würden danach suchen, ganz klar, dass wir ihnen zuvor kommen müssen. Er will, dass wir den Gegenstand in Sicherheit bringen, keine Ahnung was passieren würde, wenn er in falsche Hände gerät. Shina soll Shinichi sagen, dass er den Fall übernehmen soll, Kaito war es wohl sehr wichtig ihre Pläne zu vereiteln, was auch immer sie vorhaben. Shinichi soll sich von Shina helfen lassen, denn er ist ja so stur und manchmal etwas unvorsichtig. Er sagte noch, dass er Pandora heißt und in einer Truhe, auf dem Dachboden bei sich zu Hause zu finden ist. Wenn die Männer ihn bekommen, sei alles vorbei und deshalb sind wir hier. Shina hat es nicht mitbekommen, was er ihr wichtiges gesagt hat, es war der Schock. Wenn sie nicht kann, dann müssen eben wir. Irgendwas war da noch. Sie wollen den Stein, weil sie wollen, dass die Menschen unsterblich werden. Keine Ahnung was er damit gemeint hat." "Aha.." Schockiert ging er hinter Satô her, sie kamen bei einer Tür an, die etwas verstaubt war und öffneten sie. "Ist das der Dachboden?" fragte er vorsichtig. "Ja, das ist er. Dann mal los." Miwako wunderte sich ein wenig, dass er so schweigsam war und nichts zu ihren Worten sagte. "Sag mal, du bist so still, haben dich meine Worte schockiert?" fragte sie, während sie die besagte Truhe öffnete, worauf ihr eine Ladung Staub entgegen kam, sodass sie husten musste. Takagi tat es ihr gleich, kramte in der Truhe, bis er ganz weit unten auf etwas glasähnliches stieß. Es war Pandora, wie er sofort erkannte. Der Stein schien nicht sonderlich wertvoll zu sein, was sie wohl damit wollten. Der junge Mann musste seufzen, gab jedoch immer noch keine Antwort, auf die Frage seiner Partnerin. "Hey, ich rede mit dir!" Miwako war empört, er schien sie regelrecht zu überhören, weshalb sie sein Ohr ergriff und kräftig daran zog. "Jetzt sag was, sei nicht so still!" "Hey! Schrei nicht so, ich höre noch ganz gut." Takagi senkte den Kopf, sah hypnotisiert auf den Stein, der leicht glänzte und legte einen deprimierten Blick auf. "Was sie wohl damit anstellen wollen? Und das mit der Unsterblichkeit gefällt mir gar nicht. Die Menschen waren schon immer engstirnig und machtgeil, also von daher würde ich sagen, dass es ne größere Sache ist. Vielleicht geht es wieder um Geld. Was wenn sie den verkaufen wollen?" Satô blickte in seine Augen, die etwas widerspiegelten, das sie so, wie er es eben gerade inne hatte, noch nie gesehen hatte. Es lagen Furcht, Schmerz und etwas undefinierbares darin. Woran er wohl gerade dachte? Er war wirklich einmalig, sie war sicher, sie wollte keinen Anderen außer ihn. Ihre Gefühle für Jun schienen ihr auf einmal so unsinnig zu sein. Takagi war doch völlig anders, er dachte viel nach, Junpei ließ alles auf sich zu kommen. "Du Takagi. Du bist so komisch. Ist etwas nicht in Ordnung? Und versuch mich nicht zu täuschen. Du kannst es nämlich nicht. Ich merke immer, wenn du mich anschwindelst, Süßer, also komm nicht auf die Idee." "Ach Miwako, lass mich doch nachdenken. Gedanken sind etwas, was einem alleine gehört. Es tut mir leid." "Mir setzt es auch zu, dass Kaito tot ist, aber bei dir ist es schlimmer. Ich mag dich so nicht sehen. Es wird schon alles gut gehen. Lass uns hier abhauen." Sie machte eine Handbewegung Richtung Tür. "Ich mache mir aber Sorgen. Ich habe mir im Krankenhaus vorgestellt was wäre, wenn du.." Er schluckte, denn dieser Gedanke war so schrecklich gewesen, dass er ihn nicht komplett aussprechen konnte. "Ich habe schon mal jemanden verloren, es ist jetzt schon fünf Jahre her. Aber dieses Gefühl der Leere will ich niemals mehr in meinem Leben verspüren müssen. Ich wäre gestorben, wenn du es gewesen wärst, die tot ist." Er sah sie mit einem sehnsüchtigen Blick an. Ihm war als würde er nie wieder die Gelegenheit finden, ihr zu sagen, was er für sie empfindet. Was wenn sie morgen schon alle tot waren? Man konnte es ja nicht ausschließen, denn Kaito war das beste Beispiel. "Seit ich dich kennen gelernt habe, habe ich schon.. mehr als nur freundschaftliche Gefühle für dich. Ich kann mich nicht dagegen wehren, du ziehst mich in deinen Bann. Jeden Tag werden meine Gefühle dir gegenüber stärker und stärker. Hast du verstanden? Ich will mein Leben mit dir verbringen, Miwako." Er seufzte. "Ich hab mich nur bisher nicht getraut es dir zu sagen." Glücklich sah er nicht gerade aus, womöglich würde sie ihm gleich eine schmerzhafte Abfuhr erteilen, doch es war ihm gleich, das Einzige, was zählte war, dass sie es endlich wusste, endlich hatte er den Mut gefunden. Er war erstaunt über sich selbst, auf einmal war es ihm nicht mehr peinlich, es zu sagen. Nein, er fühlte sich nun besser, irgendwie befreit. Kapitel 10: Ein Unglück kommt selten allein ------------------------------------------- Der Teil ist so, sorry ;______; fiesomatiko *Mitleid hab* *Mal alle grüß, die diese Story noch lesen XD domo arigatou ^____^ SHINA zu dem TEIL will ich aba einen Kommi, oda ich poste es net weida XD yey soohoo jetzt kanns los gehen, es wird spannend "Zieh nicht so ein Gesicht", sagte sie schmunzelnd. "Das ist ein Grund sich zu freuen, nicht um Trübsal zu blasen. Das hast du jetzt aber sehr schön gesagt und ich werde ab jetzt nicht mehr von der Seite weichen, das verspreche ich dir." Miwako ergriff seine Hand fest mit ihrer, beugte sich zu ihm hinüber, es war ihr jetzt so was von scheißegal, wo sie waren. "Ich liebe dich so, Wataru. Ich kann dich so gut verstehen, ich hatte auch Angst, um dich." Nachdem sie diese Worte gesagt hatte, welche sehr locker über ihren Mund kamen, näherten sich ihre Lippen den Seinen immer mehr, bis sie sich schließlich trafen und somit ihre Liebe besiegelten. Sie war so unendlich froh und ihr Herz machte Freudensprünge, jetzt wo sie wusste, dass er es auch spürte. Langsam strich sie mit der freien Hand quer durch seine Haare und spürte, wie seine Hände sich um ihren Körper schlangen. Miwako dachte während dieses Kusses ungewöhnlich viel nach. Sie streichelte seinen Nacken und umfasste ihn fester, als habe sie Angst, er könne sich in Luft auflösen. Als sie sich zärtlich küssten, konnte man ein Geräusch hören und Stimmen, welche miteinander sprachen, doch die Beiden waren so sehr versunken, dass sie es nicht mitbekamen. "Sag mal, Gin. Bist du sicher, dass dieser alberne Junge den Stein noch immer hier versteckt, wäre ja sehr dumm vom ihm, wenn's so wäre", sagte Vermouth leicht beunruhigt und drückte gegen die Tür, welche augenblicklich von alleine aufging. Der junge Dieb war doch sonst nicht so schwach, was denken anging. Ihre Augen wurden groß, sie verwarf den Gedanken an KID. "Nanu, gar nicht abgeschlossen, wie unvorsichtig", wunderte sie sich. "Dummheit lässt grüßen, aber damit ersparen sie uns ne Menge Arbeit." , dachte sie. "Meinst du ja? Du bist leichtfertig wie immer. Wir sollten etwas vorsichtiger sein, was wenn jemand vor uns hier war? Wir müssen Pandora bekommen, ansonsten können wir unseren Plan begraben, das weißt du genau, außerdem können wir keine Gesellschaft brauchen. Dieser verfluchte Schülerdetektiv und seine neugierige Schwester sind uns schon nah genug gekommen, noch mehr Störenfriede können wir echt nicht gebrauchen, daran schon mal gedacht, du Einfallspinsel??" Stocksauer sah sie Gin an, der sofort ein wenig zusammen zuckte, als habe er Angst vor ihrer boshaften Stimmlage. Sie war so fies wie immer. "Du hast ja Recht." Gin wagte es nicht seiner Freundin zu widersprechen, sie war die Clevere von ihnen. "Aber, wenn da jemand ist, legen wir ihn um, ist doch das Einfachste." Die beiden Liebenden lösten sich voneinander und lächelten sich glücklich an. Das Knarren einer Tür war zu vernehmen und Wataru schrak hoch. "Was ist das gerade gewesen?" fragte er alarmiert, er hatte eindeutig die Tür gehört. Miwako schluckte, denn auch sie hatte etwas gehört. Hoffentlich waren es nicht die Verbrecher, wenn ja, dann saßen jetzt aber ganz schön in der Falle, dabei war alles auf einmal so perfekt abgelaufen. Immer noch hielt sie seine Hand fest mit ihrer umschlossen, drückte sie instinktiv. Miwako gab es ja nicht gerne zu, aber sie hatte Panik und Angst um ihrer Beider Leben. Ihr Blick schwang zum Fenster über. "Um aus dem Fenster zu klettern, ist es zu hoch. Was sollen wir denn jetzt tun?" "Ich weiß nicht, wie viele es sind. Was, wenn es mehr als nur zwei Personen sind, dann sind wir in der Minderzahl, ansonsten schlage ich vor, dass wir uns hinter der Tür verstecken und warten bis sie eintreten, dann attackieren wir sie gemeinsam. Aber wie gesagt, es ist ein Wagnis." Takagi lief der Schweiß in Strömen übers Gesicht. "Eigentlich habe ich ja noch nicht vor zu sterben, nicht jetzt. Aber irgendwie fühle ich mich machtlos." Er senkte den Kopf. "Wir müssen handeln und nun sprich nicht so laut. Wo werden sie uns wohl nicht finden??" Die Zeit drängte, was sie völlig nervös machte und sie hatte auch keinen Bock schon zu sterben, wurde hektischer, drehte sich um sich selbst, checkte die Umgebung. "Der Schrank da, aber was, wenn sie nicht wissen, dass das Gesuchte in der Truhe ist und sie die Schranktür öffnen??" "Dann sind wir.. egal, vielleicht haben wir ja Glück, darüber hinaus bleibt uns keine Wahl, wenn wir nicht von ihnen massakriert werden wollen." Er zog sie diesmal mit sich, mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, das konnte es doch nicht gewesen sein und das in ihrem Alter. Warum passierte so was immer, wenn's am schönsten war? Er seufzte, öffnete die Tür zum Schrank und erstarrte ein wenig. "Och scheiße", beinahe ließ er sich dazu hin reißen, dagegen zu treten. Die waren vom Pech verfolgt. "Da passen wir doch gar nicht rein", maulte er. "Oh doch, wir quetschen uns da rein, los schnell!" drängte sie, denn sie hörte Schritte die Treppe hinaufschreiten, Panik machte sich immer mehr in ihr breit. Die waren doch skrupellos und wenn sie sie erwischten, dann würden sie sie einfach abknallen. Toller Gedanke. Miwako seufzte und zwängte sich gemeinsam mit Wataru in den engen Schrank. Was für ein toller Tag. Die Tür öffnete sich mit einem knarrenden Geräusch und zwei Gestalten traten ein. "Wo suchen wir als erstes?" fragte Gin seine blond-gelockte Gefährtin. "Wir suchen in der Truhe." Gesagt, getan. Vermouth kramte in der riesigen Truhe, warf einfach alles was sie darin fand auf den staubigen Boden, der dabei gefährlich morsch knarrte. "Nichts drin, wo hat dieser verdammte Dieb sein Zeugs versteckt? Uns läuft die Zeit davon. Ich war sicher, hier würden wir fündig werden." "Reg dich nicht auf, vielleicht.." Gin schwieg, denn sie sah ihn mit einem Blick an, der gesagte, dass er sofort die Klappe halten sollte, bevor sie ausflippte und es ihm stopfte. "Jemand war vor uns hier, oder ist es immer noch", flüsterte sie, zeigte mit ihrem Blick auf den Schrank. "Spannend, stell dir vor, ich schieße auf den Schrank und da ist wer drin, der ist dann futsch." Vermouth lachte gefährlich auf, ja es war wie Roulette mit jemandes Leben spielen. Das gefiel ihr. Die Frau holte ihre Pistole aus ihrer Manteltasche und ging mit ihr näher zum Schrank, bei ein Meter Entfernung blieb sie stehen. "Bei drei schieße ich", verriet sie und Gin grinste hinter ihr, denn auch ihm gefiel so etwas. "Eins..." Takagi machte riesige Augen, die wollten den Schrank kaputt schießen, instinktiv fing er innerlich an zu beten, ergriff Miwakos Hand stärker, drückte ihren Körper an sich, flüsterte ihr leise beruhigende Worte zu und versicherte ihr, dass sie nicht sterben würden, dafür waren sie zu jung. "...Zwei..." Auch Miwako hatte erkannt, dass sie von großen Glück reden konnten, wenn sie das überstanden, aber dies grenzte schon an ein Wunder, in ein paar Sekunden würde einer von ihnen bestimmt getroffen werden. Sie erwiderte den Druck bei ihrer Hand und umarmte ihn. "Ich will nicht sterben, halt mich ganz fest, dann habe ich nicht so große Angst." Sie spürte, wie er ihren Worten folgte und sie fest umarmte, darauf gleich fordernd ihre Lippen küsste. Jetzt war ihnen Beiden alles egal, sie wollten nur genießen, vielleicht waren sie in ein paar Sekunden schon tot, kein schöner Gedanke. Der Polizistin ging durch den Kopf, dass das da die gleichen Leute waren, die Kaito auf dem Gewissen hatten und nun würden sie Beide ihm wohl folgen, dann sah man sich im Jenseits wieder. Miwako erwiderte heftig seinen Kuss, oh man und wie leidenschaftlich der war, so wurde sie noch nie in ihrem Leben von einem Mann geküsst, womöglich war's einfach nur die Verzweiflung, die sie dazu trieb. Vermouth hatte das Gefühl Geflüster und noch ein paar andere Geräusche zu hören, was sie noch mehr dazu brachte, diese Sache zu lieben. Gleich würden sie bestimmt einen Schrei hören. "...Drei..." Es ertönten mehrere Schüsse, dann sah man nur noch einen Rauchschleier aus dem Schaft der Pistole nach oben schweben. Gin lachte laut auf. "Da war wohl niemand, was?? Lass uns weiter suchen." Sie fand das gar nicht komisch und ergriff ihn am Kragen. "Halt endlich dein blödes Maul, oder ich bring dich um, kapiert!!?? Das ist nicht komisch, eher sehr traurig, weil wir mit leeren Händen zurück kommen werden und deshalb heftig einen abkriegen werden. Na, immer noch zu einem Scherz aufgelegt?" Die eiskalte Frau ließ ihn los und stieß einen Fluch aus. "Du bist wirklich unfähig, zu gar nichts zu gebrauchen!" mäkelte sie. Am liebsten hätte Gin gesagt, "Aber du, selbst unfähig", doch er schluckte es besser runter, ansonsten machte sie ihre Drohung noch wahr, in der Lage, es zu tun war sie jedenfalls, denn sie schien noch viel kälter als er selbst zu sein, außerdem war die Frau selbst ihm ein Rätsel. Job und Privates sollte man am besten immer trennen, doch es musste ja so weit kommen, sie hatte es ihm in dieser Hinsicht nie leicht gemacht. Wenn sie zu Hause waren, war sie sanft wie ein Lämmchen, doch wenn es um Aufträge ging.. Oje, Gin seufzte, besser hätte es nun wirklich nicht kommen können, seine Freundin genoss hohes Ansehen in der Organisation, ihn selbst würde deshalb deren Wut, über den misslungenen Auftrag, eher treffen. Vielleicht brachte man ihn gleich um, Vermouth würde es bestimmt nicht berühren, die doch nicht, der war er doch egal. Takagi bewahrte Stillschweigen, eine der Kugeln hatte ihn in die rechte Schulter getroffen, ihn zutiefst schockiert, schmerzte höllisch und es war eine Qual, es einfach wegzustecken, damit man sie nicht doch noch entdeckte. Es war nur die Schulter, also nicht weiter tragisch, dachte er bei sich, doch ungewollt drückte er sich näher an seine Freundin heran. Es war kaum auszuhalten. Am liebsten hätte er *es* ihr noch mal gesagt, aber der Moment war schier ungünstig, würden sie doch endlich verschwinden. Langsam spürte er das Blut, welches sein Hemd tränkte, dabei hatte er gedacht, es sei nicht so schlimm, aber je mehr sein Blut floss, umso mehr Kraft büßte er ein, jetzt fühlte er sich unendlich schwach und würden sie entdeckt werden, dann war es aus, er würde sich nicht mehr gegen Attacken wehren können. Miwako hatte bemerkt, wie Wataru sich an sie klammerte, wenn jemand getroffen würde, dann nur er, da er der Tür am nächsten war. Hatte dies vielleicht das Ziel, sie vor dem Feuer der Pistole zu schützen? Wie selbstlos das wieder war, aber total typisch für ihn, sie bekam deswegen Tränen in die Augen. Er setzte hier sein Leben für sie aufs Spiel und sie war sicher, er war sich im Klaren, wie töricht es war. Ihre Hände krallten sich in seinen Rücken und viel zu spät bekam sie mit, wie sie in etwas klebriges griff, doch der Enge wegen, welche in dem Schrank herrschte, konnte sie nicht nachsehen, was das war, aber sie dachte sich schon, dass er von einer Kugel getroffen worden war und sein Blut an ihrer Hand klebte. Innerlich bettelte sie, dass es nicht so schlimm war, dass er hier gleich verbluten würde. Wann würden die Beiden endlich aufgeben?? Sie wollte nur noch hier weg. Miwakos Wunsch wurde erfüllt, als Vermouth mit ihrem Absatz auf den Boden trat und sie sagte, dass Pandora nicht hier war und sie woanders suchen mussten, am besten bei seinen engsten Freunden. Mit verdammt mieser Laune verließen sie den Raum und man hörte sie die Treppe runter poltern. Wenig später fiel die Tür ins Schloss und Miwako stieß die Schranktür auf, Takagi hing schwer an ihrer Schulter, sodass sie ihn vorsichtig von sich schob und ihn gegen die Wand lehnte. Er war bleich und ihm schien gar nicht gut zu sein. "Dummkopf!" schellte sie ihn und hätte ihm, wenn er nicht verletzt wäre, bestimmt eine Ohrfeige verpasst, um ihm zu zeigen wie sauer sie gerade darüber war, was er getan hatte, schließlich konnte ihn so etwas sein Leben kosten. Die Augen immer noch fest aufeinander gedrückt und die Hände fest am Boden abstützend saß er vor ihr, seine Atmung war flach, das Blut sickerte langsam über den Boden und fabrizierte einen dunkelroten Fleck auf diesem. Miwako nahm ihn von der Wand weg, die nun auch einen Fleck aufwies und betrachtete die Wunde und wollte schon erleichtert aufatmen, da normalerweise bei seiner rechten Schulter nichts lebenswichtiges getroffen worden sein konnte, doch das Blut floss unaufhaltsam weiter. "Bleib ruhig sitzen, streng dich nicht an, gleich kommt Hilfe." Satô griff nach ihrem Handy und rief einen Notarzt, berichtete diesem den Vorfall. Während sie am telefonieren war, kippte Takagi kraftlos zur Seite und schlug sich den Kopf auf. Miwako erstarrte und beugte sich über ihn, seine Atmung wurde immer flacher. "Wataru?? Kannst du mich hören?" wiederholte sie immer wieder, doch er antwortete nicht. Beinahe hätte sie angefangen ihn zu schütteln, doch sie wollte es nicht noch verschlimmern. *********** Sonoko hatte sich angezogen und war inzwischen auf dem Weg zu Ran, die spurlos verschwunden zu sein schien, hatte sich wohl schnellstens aus dem Staub gemacht. Schlagartig wurde ihr bewusst, was sie für eine Scheiße verzapft hatte, schlief mit Shinichi, Rans großer Liebe, auch wenn sie sich ihm gegenüber nicht friedlich gesinnt benahm, so war er immer noch ein Tabu für sie, so was machte man einfach nicht, außerdem liebte er sie ohnehin nicht, das hatte er noch nie getan, hatte immer nur Augen für ihre Freundin gehabt, wie es bei so vielen Männern war. Auch, wenn sie es sich insgeheim gewünscht hatte, so hätte sie sich nicht derart gehen lassen dürfen. Ran war zurecht sauer, das war ihr schon klar und sie würde ihr sicher niemals vergeben, doch sie musste es zumindest versucht haben. Nach ewigen Minuten kam sie in der Detektei an, sah Rans Vater nur ziemlich blau mit dem Kopf auf dem Tisch liegen, also ging sie einfach hoch. Vielleicht war Ran ja hierhin gerannt. Und so war es auch, es war noch jemand hier, denn aus dem Bad hörte man das plätschernde Geräusch der Dusche. Sonoko lugte zur Tür hinein, das Mädchen hatte wohl total vergessen abzuschließen. Sie war hier zwar nicht willkommen, aber dennoch ging sie einfach ohne anzuklopfen ins Badezimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich an sie. Die 17-Jährige hatte ihre Freundin nicht bemerkt, da sie sich regelrecht anschlich, doch als sie nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Dusche stieg, konnte sie die Hell-Braunhaarige nicht mehr übersehen, denn sie stand direkt in ihrem Blickwinkel. "Was willst du?!" fragte sie böswillig, ihre Stimme klang wie der Donner, bei einem heftigen Gewitter. "Ich habe doch gesagt, dass ich dich nie mehr sehen will und Shinichi genauso wenig, ihr ekelt mich an!" "Ich weiß ja, dass es unverzeihlich ist, aber du bist so schnell weggelaufen und ich mache mir einfach nur Sorgen, es tut mir leid. Wir haben über dich geredet und dann hat er mich geküsst, auf einmal ist alles aus der Bahn geraten, glaub mir, ich hatte nicht vor, dich zu verletzen, oder ihn dir wegzunehmen. Du bist meine beste Freundin, versteh mich doch." Tränen standen in ihren Augen. "Du bist mir nicht egal, das wird nie mehr passieren, ich schwöre es." "Halt deine Klappe!" Ran sah zu Boden, zitterte vor eiskalter, blinder Wut, am liebsten hätte sie sich auf sie gestürzt und ihren Kopf gegen die Wand geknallt, oder sie einfach erwürgt, doch sie wollte sich nun beherrschen und mit ihr ruhig reden, was sie sehr viel Anstrengung kostete. "Rede nicht von Freundschaft, dieses Wort hat doch keinerlei Bedeutung für dich. Deine Sorge ist nur Heuchlerei. Warum bist du nicht bei Shinichi geblieben, hättest es ja noch mal mit ihm treiben können, denn ihr schient euch ja, bis zu meinem Auftauchen, prächtig amüsiert zu haben. Und nun lass mich endlich in Ruhe, hau ab, bevor ich dich mit eigenen Händen erwürge, du Schlampe!" Sie knurrte ihre Ex-Freundin zornig an, hatte jetzt doch ihre Beherrschung verloren und schlug etwas von der Kommode, als sie ungewollt ausholte. Zusammenschreckend wich Sonoko zurück, ging einen Schritt rückwärts, ihr fehlten plötzlich die Worte, sie konnte nichts mehr sagen, als habe man ihr die Stimme geraubt. Einige Sekunden herrschte Totenstille im Badezimmer der Môris. "Nein", sagte Sonoko nun bestimmt und kein bisschen mehr ängstlich. "Du wirst mir gefälligst zuhören!" Ran war kurz davon zu explodieren, wenn sie jetzt nicht sofort abhauen würde, dann geschah bestimmt ein Unglück. "GEH!" schrie sie wild, stampfte auf Sonoko zu und schlug ihr mitten ins Gesicht. "Hast du noch nicht genug??" Sonoko sah sie nur verletzt an und Ran platzte der Kragen, sie stieß ihre Freundin zu Boden und verriegelte die Tür. "Jetzt wirst du büßen, du sollst Todesangst haben!" Das Mädchen war nicht mehr ganz da, nur blinde Wut schien sie zu beherrschen, ihre Augen blitzten gefährlich auf. Schnell ging sie zur Badewanne hinüber und drehte das Wasser auf, welches mit einem Rauschen in die Wanne floss. Ran baute sich vor der am Boden liegenden Sonoko auf und trat ihr in die Rippen. Sie beherrschte nur der Gedanke, ihre Freundin leiden zu sehen. Nachdem sie ihr zahlreiche Tritte verpasst hatte, stand sie vor ihr, schaute sie mit kalten Augen an. "Du willst es ja nicht anders!" Die Wanne war nun halbvoll, Ran hob ihre ehemalige Freundin, die am Kopf blutete, vom Boden auf. Heftig riss sie an ihrem Arm, zwang sie dazu aufzustehen. Mit Sonoko im Würgegriff ging sie zur Badewanne hinüber. Jetzt würde sie bereuen, was sie ihr angetan hatte. Mit einem kraftvollen Stoß flog Sonoko Richtung Badewanne, fing sich jedoch noch mit den Händen ab, um nicht ins Wasser zu fallen. "Spinnst du? Ich schreie gleich!" "Versuch es doch." Ran stand dicht hinter ihr, schnappte sich beide Hände von Sonoko, hielt sie mit einer ihrer eigenen fest umklammert und mit der Anderen drückte sie ihren Kopf unter Wasser. Wie wild begann sie zu strampeln, hatte nun doch Angst bekommen, wollte Ran sie tatsächlich ersäufen? Das konnte die doch nicht einfach machen, aber sie hatte soviel Kraft und Sonoko schaffte es nicht, dagegen anzukommen. Langsam vergingen die Sekunden, bis aus ihnen eine Minute wurde und Sonoko nach Luft schnappen musste, jedoch nur Wasser in die Lungen bekam, also trat sie weiter aus und versuchte sich zu befreien. Noch immer spürte sie Rans Hand in ihrem Genick, sie würgte unter Wasser, ihr wurde so schlecht, doch dann schien ihr die Kraft auszugehen und sie hörte auf sich zu wehren. Nicht, dass sie sich ihrem Schicksal ergab, nein, sie konnte es nicht mehr verhindern, ihr fehlte die Kraft. dachte sie flehend, doch es war niemand da, Herr Môri musste ja wieder saufen. Ihre Gedanken verblassten urplötzlich, als sie die Ohnmacht übermannte. Ran ließ nicht locker, auch als ihre Freundin sich aufhörte zu wehren, sie wollte auf Nummer sicher gehen, dass sie wirklich nicht nur so tat, als ob sie erledigt wäre. Es vergingen Minuten, bis Ran heftig atmend Sonoko losließ und erschrocken auf den Frauenkörper starrte, welcher regungslos über dem Rand der Wanne hing. So langsam wurde ihr bewusst was hier geschehen war, der Hass hatte sie so sehr beeinflusst, dass sie nicht mehr nachgedacht hatte und einfach nur handelte. Mit einem Schritt rückwärts, bemerkte sie, dass sie soeben einen Menschen getötet hatte und fürchtete ihre eigenes Ich, welches zu so etwas fähig war. Der Hass hatte von ihr Besitz ergriffen, aber was sollte sie denn jetzt tun? Damit kam sie sicher nicht durch. Hektisch drehte sie sich um, als habe sie Angst, dass jemand in der Tür stand und die Leiche entdeckte, doch sie sprach sie gut zu: "Keine Panik, Paps ist blau wie ein Feilchen und die Tür ist abgeschlossen, niemand wird es bemerken, du musst nur ordentlich sauber machen." Sie entdeckte einen Blutfleck, welcher entstand, als Sonoko mit dem Kopf am Boden aufschlug. Als erstes musste sie diese verdammte Leiche loswerden, sie nahm sie, öffnete das Fenster und warf sie in den Garten, das schien ihr in dem Moment richtig, doch ihre Panik blendete sie. Ran fing an das Badezimmer zu putzen, ließ nicht das kleinste Bisschen aus, auch die Wasserflecken über dem Fensterrahmen. Als sie das tat, krochen Tränen aus ihren Augen, sie fühlte sich so schrecklich schuldig, wie einer der Leute, die Shinichi immer in die Enge trieb, wenn er wieder einen Fall an Land gezogen hatte. Nachdem sie mit Putzen fertig war, ging sie noch mal ans Meer, achtete darauf, dass sie niemand beobachtet und versenkte Sonoko im Meer. Man würde vielleicht denken, sie habe sich selbst ertränkt. *********** Ryochi und Shina kamen in der Zwischenzeit zu Hause an, er öffnete die Tür und brachte die jetzt total stille und apathische Shina in die Wohnung, setzte sie erst mal auf die Couch, wo sie regungslos sitzen blieb. Er musste schwer seufzen, dieser Zustand war nicht zu ertragen. Shina schien man alles Leben, das sie hatte entzogen zu haben. Doch dann knurrte sie. "Geh endlich! Du hast deine Pflicht und Schuldigkeit getan, jetzt will ich meine Ruhe!" Shina warf sich quer auf die Couch und schloss die Augen, musste wieder an Kaito denken, für etwas Anderes war in ihrem Kopf gerade keinerlei Zeit. Ryochi seufzte, ging zurück zur Tür und schloss sie von außen. Shina war sehr erleichtert, dass sie nun alleine war, so konnte man besser nachdenken. Shinichi schritt deprimiert durch die Straßen, ohne es wirklich zu wollen, landete er bei sich zu Hause. Hier hatte der ganze Mist mit Ran angefangen, als er zurück kam und sie bereits wusste, dass er in Wirklichkeit niemals weggewesen war. Das war der schrecklichste Tag in seinem Leben gewesen, doch jetzt wurde selbst dieser schwach im Gegensatz zu dem Heutigen. Was hatte er nur für absurdes Zeug mit Sonoko getan, die war doch so erotisch wie ein Stück Brot für ihn und trotzdem.. Mit einem Seufzen blieb er stehen, starrte zu Boden, wo er bemerkte, wie kleine Wassertropfen auf diesen einschlugen und es augenblicklich zu tratschen anfing. Es war ihm gerade scheiß egal, dass er klatschnass wurde, der Regen beruhigte ihn sogar ein wenig. Mit einem Mal blickte er zum Himmel, ließ das kühle Nass auf sein Gesicht tropfen, welches sich irgendwann mit Tränen vermischte, doch er bemerkte sie nicht einmal. Warum musste Liebe immer so schmerzhaft sein? Einige Minuten blieb er apathisch vor seinem eigenen Haus stehen, starrte dann die Haustür an und fragte sich, warum er eigentlich hier rumstand. Aber letztendlich war es ihm egal. Völlig unverhofft klopfte man ihm auf die Schulter, worauf er zusammen fuhr und sich umdrehte. "Hey, Kudô, ich hab dich überall gesucht", sagte die Person leicht besorgt, welche sich als Heiji herausstellte. "Was machst du denn hier im Regen, warum gehst du nicht hinein?" fragte er dann mit traurigen Augen. Shinichi hatte geweint, deshalb schaute er so, aber es war kein Mitleid, eher so etwas wie Zuneigung zu seinem Freund, niemand mochte seine Freunde so sehen. "Ran hat mich angerufen und mir gesagt, dass ich mich um dich kümmern soll, muss ich mir echt so viel Sorgen machen, oder geht es dir einigermaßen gut?" "Hi erst mal. Wieso sollte Ran dich anrufen? Der ist es doch sowieso egal, wie's mir geht." "Du hast Unrecht. Sie hat sich schreckliche Sorgen gemacht und mich richtig angebettelt, dass ich nach dir sehen soll." "Ach ja wirklich? Dann mochte sie mich wohl doch noch. Jetzt habe ich mir jedoch alle Chancen versaut." Er blickte zu Boden, mied Heijis Blick, er schämte sich ein wenig für seine Tat. Beschämt nahm er Heijis Hand und zog ihn hinter sich her, ins Hausinnere. Er machte erst mal Licht an, zog sich die klatschnasse Jacke aus und rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken. Heiji folgte seinem Freund einfach nachdem sie ihre Jacken an die Garderobe gehängt hatten. "Was hast du denn gemeint, als du gesagt hast, dass du dir entgültig alles versaut hast?" Shinichi blieb wie angewurzelt stehen, was sollte er ihm sagen und wie? Er wusste nicht, ob er so offen sein konnte, über solche Dinge sprach er ohnehin nicht besonders gerne. "Na ja, ich hatte was mit ner Anderen", meinte er dann relativ nüchtern, doch seine Stimme bebte leicht. Immer noch klebte sein Blick an der Wand, wirkte hypnotisiert. "Hei-ji.." Das Zittern seiner Stimme wich einem Schluchzen, schnell drehte er sich zu seinem Freund um, sein Kopf flog Richtung Heiji, bis er gegen seine Brust lehnte. "Ich fühl mich so beschissen." Perplex sah er ihn an, er war es nicht gewohnt, dass er so war und schon gar nicht in seiner Gegenwart, Heiji lachte verlegen. "So was haben wir alle mal. Hehe." Er fühlte sich unwohl, wusste nicht, wie er reagieren sollte. "Ran wird sich bestimmt wieder beruhigen und dann ist alles so wie sonst auch, so war es immer." "Diesmal hab ich's übertrieben.." Shinichi drückte sich fester an Heiji, ließ seinen Tränen freien Lauf, es war ihm so was von scheiß egal, wer das war und wofür er ihn hielt. "Hey, du kannst doch nicht einfach so anfangen zu plärren, sag erst mal was du verbrochen hast." Shinichi drückte sich von seinem Freund weg, starrte ihn mit tränenüberflutenden Augen an. "Ich war am Strand und da war Sonoko auch, ich hab erfahren, dass sie in mich verliebt ist und weißt du, was meine Reaktion war??" Heiji grinste. "Ihr habt gefickt, gell?" "Das ist wirklich nicht witzig, Hattori, das ist mein Ernst. Ran hat uns erwischt." "Ach, die wird sich wieder einkriegen." "Nicht bei Sonoko." "Das ist also dein Grund zu heulen, oh man." So hatte sich Shinichi diese Situation nicht vorgestellt, der fand das witzig. "Du gehst besser, ich kann dich hier nicht brauchen!" fauchte Shinichi. Wenn der sich über ihn lustig machte, dann konnte der gleich wieder verschwinden. "Ich brauch einen Freund, der mir zuhört, keinen Typen, der sich lustig macht. Ich bin echt enttäuscht." Das war zuviel für Heiji, er ergriff Shinichis Handgelenke und drückte fest zu. "Komm wieder runter, Kleiner. Du hast noch kein richtiges Leid miterlebt, sonst würdest du dich nicht wie eine Memme aufführen, bist ja schlimmer wie Kazu. Beruhig dich erst mal, wegen einer Frau heulen sieht dir doch gar nicht ähnlich." "Ach, hast du ne Ahnung." Der Detektiv auf dem Osten riss sich los und ließ sich auf sein Bett fallen. "Wenn's um sie geht kann ich ganz schön.. losheulen. Und das, was Sonoko und ich gemacht haben war wirklich ficken, ich glaub ich hab sie ganz schön hart rangenommen. Tja." Heiji konnte nur den Kopf schütteln. "Als nächstes erzählst du mir, dass du neulich zugedröhnt warst und nicht mehr Herr deiner Sinne warst. Was zum Teufel ist los mit dir?!" "Das war ich in letzter Zeit oft, aber ich habe vor das zu ändern, ich will mich ja nicht körperlich kaputt machen." Knurrend kniete sich Heiji zu seinem Freund und sah ihn aus einer Mischung von Verzweiflung und Wut an. "Du nimmst Drogen, seit wann das denn?" "Das war einmal, ich bin nicht süchtig." "Das hoffe ich doch, sonst verschleppe ich dich in eine Entzugsklinik." "Kannst ja richtig witzig sein." "Mach mir keine Sorgen, ja? Ich mag dich sehr und will nicht, dass dir was passiert!" Shinichi musste grinsen. "Das ist mir nicht entgangen." Der Detektiv aus Osaka errötete, das hatte er nun nicht erwartet und es war ihm peinlich, Shinichis breites Lächeln passte ihm gar nicht in den Kram. "Hör auf so dämlich zu lachen!" beschwerte er sich. Aber auf Shinichis Gesicht huschte nur ein noch kräftigeres Lächeln, er schloss die Augen. "Wie läuft's zwischen dir und Kazu, wieder mal was neues zu erzählen?" "Nein", Heiji klang deprimiert, weshalb der andere Detektiv sofort die Augen aufriss und sich aufrichtete. "Wir zoffen uns nur." "Tut mir wirklich leid." "Aber trotzdem hab ich wegen der doofen Ziege noch nie geheult." "Jaja, du nennst sie doofe Ziege, dabei liebst du das Mädchen doch, mach dir doch selbst nichts vor." "Mag ja sein, aber ich bin nicht gekommen, um über mein Privatleben zu reden." "Jaja." "Hör auf damit, ich glaube ich bin vorhin Zeuge eines Mordes geworden. Es ist aber nicht so einfach zu erklären, weil es sich um jemanden handelt, den wir Beide kennen und dem wir das nicht zutrauen würden." "Du bist wie immer für Überraschungen gut, wer soll es denn gewesen sein, los erzähl mir alles, was du weißt." Kapitel 11: Verzweiflung und Panikattacken ------------------------------------------ Boah, waren das beim letzten Teil viele Kommiz O______________ô dankäää dankää *verbeug* soll ich jetzt imma so lange mit dem Posten warten?? >D Mal überlegen XDDDD Also dieser Teil iz schon wieda dramatisch und fieso -_-'' GOMENE XD Aba ihr scheint die FF ja zu mögen.. XD Inkognito ^^ *knuddel* du Arme hast alles auf einmal gelesen.. dankää *freeeuuu* imma schön dabei bleiben ^^ dann isses net soviel XD Ranma-san ^^ *grüß* Ich liebe Wataru *kraaaisch* wirst ja sehen, was ich mit dem noch anstelle >D Shuuichi-Akai du hast ja keine Ahnung, was Shini noch durchmachen wird >DD muahahahahaha Kaori Mhh nieder mit Ran XDDD jajaja malo sehen >D aba magst du nicht Heiji?? %DD wirst schon sehen wieso ich das frage SakuraLi *knuddeldiwuddel* ^^ deine kommiz freuen mich imma sehr, auch wenn ich dir Angst mache XDDDDD sry XD bin hat so fieso >D EternalSailorSun XD deine auch und dich erschrecke ich auch net, malo sehen, wie du den Teil findest *gespannt sei* ConanXAi wuahaha ich hoffe du magst auch den Teil ^^ Gunchan dich sehe ich zum ersten Mal XD freeeut mich dassu hierher gefunden hast Ryo_Akiyama du wirst schon sehen zu was ich noch so alles fähig bin >DDD Shina deine Kommiz sind am wichtigsten und so bleibt es auch, dann kann ich mir auch schön Zeit geben.. XDDDDD das soll nicht so fies klingen wies klingt -.-'''' Deine kommiz sind mir eben sehr wichtig und man muss dich ja manchmal bissel zwingen, gellüü?? >D sei schön brav Schatz XD boah ne, was fürn langer Text, aba mir war danach, nach den vielen Kommiz >^o^< Miwako war inzwischen im Krankenhaus am hin und her laufen, fragte sich wie lange sich die Ärzte noch Zeit lassen wollten. Sie war aufgewühlt, hatte Angst und ihre seelische Belastbarkeit war heute schon zu sehr überfordert worden, sodass sie bei jeder Kleinigkeit kurz vor einer Explosion stand. Dann rannte ihr ein Arzt entgegen und weihte sie ein: Takagi hatte sehr viel Blut verloren und ihre Blutkonserven reichten nicht aus. Die Frau knurrte verächtlich und nahm den Mann am Kragen. "Was ist das denn für ein Saftladen, dann beschaffen sie gefälligst Blut?!" Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch. "Wir können uns doch keines aus den Ärmeln zaubern", versuchte er ihr klar zu machen. "Und nun beruhigen sie sich." "Ich will mich nicht beruhigen! Mein Freund braucht Blut, also werden sie meines nehmen!" brüllte sie weiter. "Wissen sie, welche Blutgruppe sie haben??" "Ich habe AB-negativ." "Dann ist es nicht möglich. Wir brauchen jemanden mit A-negativ, oder 0-negativ." Miwako senkte den Kopf, sie war am überkochen, versuchte ihre Wut jedoch zu dämpfen, was ihr immens schwer fiel. "Das darf doch nicht wahr sein, es ist meine Schuld und ich kann ihm nicht mal helfen." Es war nur ein Flüstern, welches eher an sie selbst gerichtet war, dann sah sie den Arzt jedoch ernst an. "Wie geht es ihm denn?" "Noch geht es ihm den Umständen entsprechend gut, aber er braucht dringend Blut, ansonsten wird er verbluten, die Kugel hat einen Nerv getroffen und daher der hohe Blutverlust. Wie lassen uns Blut liefern, aber so wie es aussieht schaffen wir es nicht rechtzeitig. Der Taifun ist das Problem. Draußen stürmt es und man schickt bei dem Wetter kein Helikopter los. Aber man wird uns welches aus Shinjuku liefern, allerdings könnte das durchaus eine Stunde dauern und dann ist es zu spät." Das hatte sie schockiert, sie sah den Arzt ungläubig an, das war nicht gerecht. Die Frau konnte erstmal nichts mehr sagen. "Er hat eine seltene Blutgruppe und von dieser hatten wir nicht genügend auf Vorrat. Aber ich rate ihnen, sich zu gedulden, das Krankenhaus in Shinjuku hat sofort einen Wagen losgeschickt. Also setzen sie sich und warten ab." Heute war ein Scheißtag, denn überall gab es Verletzte, sodass ihnen langsam aber sicher das Blut ausging. Das war ja wie ein Bombenangriff und deren verheerende Wirkung. Jetzt hatte sie wieder alarmiert den Kopf angehoben und funkelte den Mann an. "Haben sie einen Knall?? Ich soll ruhig da sitzen und warten, dass er entweder stirbt oder, dass ein Wunder geschieht, oder hab ich sie falsch verstanden?" Es traten Tränen in ihre Augen. "Haben sie kein Herz? Ich mache mir Sorgen und ich werde nicht einfach zusehen." "Ach und was wollen sie sonst machen??" "IHN IN EIN QUALIFIZIERTERES KRANKENHAUS BRINGEN, WAS SONST??!!" "Machen sie sich doch nicht lächerlich, wie soll das denn von Statten gehen? Seien sie endlich vernünftig, wir tun was wir können. Wir haben die Blutung stillen können, aber er ist noch sehr schwach und würde einen Transport womöglich gar nicht überstehen. Seinem Körper fehlt das Blut, solange er das nicht bekommt, ist es kritisch." Der Arzt hatte genug, diese Frau war ja hysterisch, er konnte zwar ihre Sorge verstehen, doch das ging zu weit. Sie beleidigte das ganze Krankenhaus und drohte ihm einfach, war doch nicht zu fassen. Miwako glaubte es nicht, der ließ sie einfach stehen. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie war so verzweifelt, versuchte nachzudenken, doch ihre Wut verhinderte das. Jetzt musste sie erst mal ein paar Leuten bescheid sagen und berichten, was ihnen widerfahren war. Und es war ihr jetzt auch egal, ob sie Shina damit belastete, es musste sein. Sie wollte nicht alleine hier sein, das wurde ihr jetzt wirklich zu viel. Der Stress des Tages hatte ihr auch ganz schön zugesetzt. Die Polizistin ging nach unten, schnappte sich eines der Telefone und begann zitterig eine Nummer zu wählen, worauf es zu tuten begann. "Los mach jetzt, geh schon ran", sagte sie nervös vor sich her. Total in Gedanken lag Shina auf der Couch und war kurz vorm Einschlafen, als das Telefon in einer ungewöhnlichen Lautstärke und richtig nervtötend erklang. Die junge Frau seufzte nur, wollte es schon klingeln lassen, aber es ging ihr auf den Keks, also ging sie mit rauer angegriffener Stimme ran. "Ja, hallo." "Hallo, Shina. Es tut mir leid, dass ich dich störe, sei nicht sauer, aber ich brauch dich jetzt." Die Stimme brach bestimmt gleich, war von Verzweiflung an Shinas Ohr getragen, sodass sie schluckte, Miwako klang für sie fast wie ein verängstigtes Kind. "Ist etwas mit Takagi??" fragte Shina leicht nervös. Was, wenn wirklich etwas während ihrer Abwesenheit passiert war? Und so wie ihre Freundin klang, war etwas bestimmt nicht ganz in Ordnung. "Ja, Wataru, wie hast du das wieder so schnell erraten??" "An deiner Stimme. Was ist los? Wozu braucht ihr mich?" Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, hörte sie nur noch ein regelmäßiges Schluchzen. "Nun sag schon, was los ist!" drängte sie ihre Freundin. Urplötzlich zuckte sie zusammen, da ihr Miwako ins Ohr schrie, noch wesentlich verzweifelter klang als zuvor. "Komm sofort ins Krankenhaus, er wird womöglich sterben, wenn er..!" Sie schniefte und wischte sich die aufkommenden Tränen weg. "Er wurde angeschossen." Die Frau versuchte so ruhig wie nur irgend möglich zu klingen, damit man sie auch verstand. "Die Verletzung war zwar nicht verheerend, aber da irgend so ein Nerv dabei getroffen worden ist, hat er sehr viel Blut verloren. Ich kann ihm kein Blut spenden, hab keine Blutgruppe, die passt. Kennst du jemanden, der Blutgruppe A-negativ oder 0-negativ hat? Das sind die Einzigen die passen würden." Shina vernahm das folgendermaßen: Takagi würde sterben, wenn sie nicht sofort käme. Er war angeschossen worden und hatte einen großen Blutverlust erlitten, doch das passte für sie nicht zusammen, wieso sollte es an ihr liegen? Alles kam bei ihr langsamer an als für gewöhnlich. Es dauerte bestimmt 30 Sekunden, bis sie verstand, dass sie von ihr wissen wollte, ob sie jemanden kannte, der die genannten Blutgruppen hatte. Shina begann nachzudenken. Yumi hatte mal erwähnt, dass ihre Blutgruppe sehr selten war, aber welche hatte sie denn nun? "Lass mich nachdenken, kann sein, dass ich jemanden kenne. Ich denke auf dem Weg nach, ok? Ich bin gleich bei euch." Sie legte auf. Miwako hörte nur noch gleichmäßiges Tuten im Hörer und legte ebenfalls auf. Shina war nun ihre einzige Hoffnung darauf, dass ihr Takagi diese Misere überstand, sie hoffte inständig, dass Shina nicht alleine hier aufkreuzen würde, denn sie würde ihm nicht helfen können, hatte ja selbst B-negativ. Da fiel ihr ein, dass sie noch im Präsidium bescheid sagen musste, damit die wussten, was geschehen war. Also wählte sie die Nummer von Megures Büro. Leider ging nur dieser inkompetente Inspektor ran. Was zum Teufel hatte der in Megures Büro verloren, machte womöglich Ersatzdienst. Besser konnte es sicher nicht kommen. "Hier ist Officer Satô. Ich rufe an, weil etwas schreckliches passiert ist. Eigentlich wollte ich mit Inspektor Megure sprechen, wo steckt der denn?" Sie war leicht sauer und klang deshalb auch so. "Er ist leider nicht da, aber sie können mir natürlich alles erzählen und ich versuche ihnen dann zu helfen, Satô-san." Wie er wieder rumschleimte. Das war ja zu erwarten gewesen, sie seufzte genervt auf, der versuchte wirklich bei jeder Gelegenheit Punkte zu machen, konnte ja nicht wissen, dass sie sich bereits für Takagi entschieden hatte, aber das würde sie allen noch schonend beibringen. "Folgendes. Ich und Takagi waren in einer wichtigen Mission unterwegs und wurden leider von Verbrechern verfolgt. Man hat auf uns geschossen und Takagi hat es bei der rechten Schulter erwischt. Er hat sehr viel Blut verloren, es geht ihm den Umständen entsprechend gut, aber er ist noch lange nicht über den Berg, wäre möglich, dass er es gar nicht übersteht, wenn er nicht bald Blut bekommt." Satô musste weinen, als sie das sagte und sich unwillkürlich an die Situation bei Kaitos Haus erinnerte. "Dazu kommt, dass das Krankenhaus keines vorrätig hat und wegen des Taifuns wird es eine Weile dauern, bis sie welches bekommen, da könnte es schon zu spät sein." Ihre Stimme wackelte und schien jeden Moment zu brechen, ihr Körper zitterte mit. "Takagi brauch dringend Blutgruppe A-negativ oder 0-negativ, wenn er überleben soll. Richten sie das Megure aus." Miwako wartete auf eine Reaktion, auch wenn sie wusste, dass es Shiratori am Arsch vorbei ging, was mit Takagi war, der war nun mal nur auf sich selbst aus, darauf, dass er bei ihr landen konnte und wurde deswegen durch seine Gefühle negativ beeinflusst. Sie hasste das, der war am Ende noch froh, wenn er abkratzen würde. "Oh." Fast empfand er Mitleid, aber es war ihm nur Recht, denn er hatte diesen Idioten noch nie leiden können, geschweige denn, dass er ihm was gönnte. "Ich richte es aus." Shiratori war bewusst, dass er Takagi retten konnte, denn er hatte die gleiche Blutgruppe wie er, doch er schwieg, das wusste ja keiner, dass es so war. Da hatte Takagi eben mal eine Pechsträhne, daran konnte er nichts ändern, vielleicht hatte er ja heute seinen Glückstag. Doch er wagte nicht diesen Wunsch auszusprechen, auch wenn es seinem Innern klar war, dass er froh sein würde, wenn er stirbt. So was durfte man aber nicht denken, also verweigerte er sich dem Hirngespinst. Miwako glaubte einen Moment lang so etwas wie Mitgefühl zu vernehmen, doch sie täuschte sich. Dazu war der bestimmt nicht fähig, nicht wenn es sich um Takagi handelte. Satô legte auf und seufzte genervt, ihr bleib aber auch nichts erspart. *********** Shinichi war schockiert, denn Heiji hatte ihm erzählt, dass er Ran beim Meer gesehen hatte und wie sie jemanden ins Wasser warf und er glaubte ihm kein Wort, regte sich innerlich nur tierisch auf. Okay, Ran war tierisch sauer auf Sonoko gewesen, aber sie deswegen gleich umzubringen, nein, er vertraute ihr, so was würde sie nicht tun und jemanden anderen würde sie noch weniger etwas antun. Höchstens ihm selbst, aber er war ja quietschlebendig. "Sag mal, spinnst du, wie kannst du so was nur denken?? Ran ist zwar manchmal grausam, doch so was würde sie nie über sich bringen, nimm das sofort zurück. So was ist Verleumdung, üble Nachrede und Rufmord, dafür könnte ich dich anzeigen!" Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und würde Heiji noch was sagen, dann würde er sie am eigenen Leibe zu spüren bekommen. "Wie kannst du so was nur behaupten???" "Ich hab nur gesagt, was ich beobachtet habe, blind bin ich noch nicht und es war ganz sicher Ran, die ich gesehen habe, aber es war mir sonnenklar, dass du es nicht wahrhaben willst. Wir sollten den Inspektor anrufen. Sieh es ein, wenn es Sonoko ist, die im Meer rumschwimmt, dann hat Ran doch ein astreines Motiv, also hör auf hier rumzuspinnen, du bist es doch, der nicht ganz sauber tickt, nicht ich. Nur, weil sie deine Freundin ist, willst du es nicht wahrhaben. Menschen sind grausam und das wird immer so bleiben, man kann nie wissen woran man ist!" Heiji hielt eine regelrechte Rede und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen, was allerdings nicht einfach werden würde. Dann musste er ihn eben davon überzeugen. "Ich habe erst auch gedacht, dass ich träume, aber es war Ran, glaub mir!" flehte er ihn an. "Denkst du, ich würde mir so was aus den Fingern ziehen? Du müsstest mich besser kennen, ich bin genauso Detektiv wie du." Er wollte es also nicht wahrhaben. Wie lächerlich das klang, so was war ihm noch nie passiert, er war immer unparteiisch gewesen. "Natürlich denke ich nicht, dass du das erfunden hast, aber Ran und eine Mörderin, bitte, denk doch mal nach. Das ist absurd. Sicher hast du dich geirrt." Jetzt war es Shinichi, der Heiji zur Vernunft bringen wollte, aber der war nicht klein zu kriegen und blieb knall hart. Man konnte es einem Mörder meistens nicht ansehen, dass er einer war, das war doch das Erste, was ein Detektiv wissen musste und Shinichi kam ihm mit solchem Schrott daher. "Es reicht!" Heiji war nun entgültig am überkochen. Was bildete der sich überhaupt ein, belehrte ihn ständig, hielt sich für den Größten und dann so was?! "Ich bin kein Dummkopf. Und wer hat denn nie Mitleid mit seinen Verbrechern?? Das bist doch du und jetzt verschließt du deine Augen vor Tatsachen. Ich werde jetzt zu Megure gehen und eine Aussage machen, daran wirst du mich nicht abhalten." Heiji war ein Sturkopf, wie er im Buche stand, nichts brachte ihn von seiner Meinung ab. "Ich verstehe ja, dass du selbst es nicht glauben willst und es nicht über dich bringst, es zu akzeptieren, aber deshalb muss ich meine Augen nicht verschließen." Heiji senkte den Kopf, es tat ihm wirklich leid, was er sagte, doch es war die knallharte Wahrheit. "Nein, ich will dich nicht abhalten, ich bitte dich nur, lass es sein, wenn sie eine Mörderin ist, dann wird es rauskommen, alle Verbrecher bekommen das, was sie verdienen." "Nein, Shinichi! Noch mal, ich gehe jetzt und sage, was ich weiß, das ist meine Pflicht." Shinichis Blick haftete am Boden, er konnte ihn nicht ansehen, ohne, dass er wieder in Tränen ausbrach, es war so unfair. Alles war unfair, nichts war gerecht zu ihm. Heiji konnte seine Freundin schwer belasten. Was sollte er denn jetzt tun? Er war ratlos, Heiji ging zur Tür und wollte schon gehen, da fiel Shinichi die Knarre ein, welche ganz in ihrer Nähe, versteckt im Schrank verborgen war. Aber das konnte er ihm nicht antun, er wäre doch maßlos enttäuscht. Trotzdem hörte er diesmal nicht auf seinen Verstand, öffnete den Schrank, holte die Waffe heraus und starrte auf Heijis Rücken. Langsam erhob er die Arme. "Hattori, bleib stehen!" befahl er und richtete die Waffe auf den Angesprochenen. Das Gefühl der Macht war unbeschreiblich groß, jetzt hatte er ihn in der Hand. "Dreh dich um!" Jetzt hatte Shinichi wohl einen Rat ab, seine tosende, befehlende Stimme verlangte von ihm, dass er sich umdrehte, das tat er auch und erstarrte, denn er wusste nicht, was ihn erwartete und das schockierte ihn um so mehr. "Shi-ni-chi.. was.. was willst du denn mit der Knarre??" fragte er mit einer Tonlage, die aus Angst, Ungläubigkeit, Wut, Verzweiflung und Enttäuschung bestand. "Hast du jetzt den Verstand verloren? Nimm das Ding sofort runter!" "Was denkst du denn, was ich jetzt tue? Komm her und setz dich auf die Couch, sofort!" "Manchmal hasse ich deine Liebe zu Ran wirklich, das kannst mir glauben. Es reicht jetzt! Ich kann's nicht leiden, wenn man mir eine Knarre vor die Nase hält, nimm das Ding runter! Meinst du, du machst mir Angst, indem du mich bedrohst und meinst du, du kannst mich so davon abhalten, zu gehen???" "Oh ja, das denke ich und nun mach endlich, oder willst du sehen, wie ich auf dich schieße, denn das werde ich tun, wenn du es wagen solltest, dich der Tür zu nähern." "Du machst dich doch nur unglücklich. Bis eben habe ich gedacht, dass du ein Detektiv bist, der seine Prinzipien immer vor Augen hat, aber das war wohl nur Fassade, du bist nicht so stark, wie du immer getan hast. Nein, du bist sogar sehr schwach." Dabei hatte er gedacht, sein Mitleid wäre Schwäche, tja, so konnte man sich irren. Heiji seufzte, denn die Situation war so absurd, er wurde hier von seinem Freund bedroht, der auch Detektiv war, womöglich sogar der Beste in Japan, wenn das nicht Ironie war. "Ich sag's dir noch mal, Kudô!" Diesmal war seine Stimme noch schärfer als bisher. "Nimm das Ding runter!" "Ich sage es jetzt auch nur noch einmal: Komm hierher und tu was ich dir sage, kapiert, sonst könnte es sein, dass dir das nicht sonderlich gut bekommt." "Du enttäuschst nicht nur den Detektiven in mir, sondern auch den Freund. So weit sind wir also schon, dass du mich mit einer 38-er bedrohst. Aber Angst machst du mir damit nicht. Mir ist klar, dass wir alle mal sterben, die einen früher, die anderen später. Ich weiß das alles!" Heiji knurrte wütend, das war doch alles nur ein Schlechter Scherz, gleich würde Shinichi sagen: Ätsch, hab dich drangekriegt, man bist du leichtgläubig. Nun ja, er wünschte es sich tief in sich drinnen. Er bewahrte seine Fassung, doch er hatte Angst auf Härte zu stoßen. Und genau so würde es bestimmt sein, wenn er gleich zur Tür ging, denn er wusste, zu was sein Freund fähig war, der war manchmal wirklich kälter als der eisigste Winter, den er hasste, weil er da immer krank wurde. "Mir kommen die Tränen. Du kannst ja richtig sentimental werden. Och, armer Heiji-kun", machte er sich lustig, genauso wie er sich vorhin über seine Tränen lustig gemacht hatte, das würde er niemals vergessen, es tat nämlich sehr weh und enttäuschte ihn zutiefst, vielleicht wollte er ihm das Gleiche antun, wollte ihn genauso verletzen, wie er ihn. "Du hast ja keine Ahnung." Heiji blinzelte eine Träne weg, es setzte ihm doch mehr zu, als er gedacht hatte, Kudô war mehr für ihn geworden als ein einfacher Freund, das Ganze ging Richtung Liebe unter Brüdern, oder gar noch mehr. "Ich werde jetzt gehen, du musst tun, was du für richtig hältst." Heiji wandte Shinichi den Rücken zu, Tränen bildeten sich in seinen Augen, aber nicht, weil er solche Todesangst hatte, sondern weil er wusste, was jetzt passieren würde, gleich würde es noch mehr wehtun, aber er wollte sich nicht seinen Willen aufzwängen lassen, das schaffte auch Shinichi nicht. "Bleib sofort stehen!" brüllte der Detektiv aus Tokyo versessen, hielt seine Waffe mit beiden Händen fest umklammert, doch sie zitterten, der zwang ihn dazu abzudrücken, würde er doch nur hören, er bettelte innerlich darum. Doch Heiji hörte nicht, ging weiter, als habe er ihn nicht gehört. Shinichis Finger bewegte sich keinen Zentimeter, er konnte nicht abdrücken, war wie gelähmt. Er kniff seine brennenden Augen zusammen, in denen Tränen standen, die ein Zeichen seiner jetzigen Schwäche waren. "Ich habe dich ja gewarnt!" schrie er und ein Schuss folgte. Heiji stand da, wie erstarrt. Das war das Ende, der Schmerz in seinem Rücken bohrte sich durch seinen ganzen Körper, er hatte es tatsächlich getan, hatte auf ihn geschossen, doch der seelische Schmerz tat noch viel mehr weh, als der körperliche. Langsam drehte er sich zu Shinichi um, ihm schwindelte, das ganze Zimmer schwankte und die Augen tränten ihm. Shinichi, sein süßer Shinichi wollte ihn töten, hatte auf ihn geschossen und ihn schwer verletzt, es tat so weh. Mit kraftlosen Schritten, aber voller Beständigkeit ging er auf den Anderen zu. In seinem Kopf waren tausende Stimme zu hören, alle schrieen sie unverständliche Dinge. Mit letzter Kraft sagte er ein Wort: "Shin-ichi.." Zu mehr war er nicht in der Lage, der Weg zu ihm schien unendlich und er konnte ihn nicht erreichen, auch wenn es nur seine Sinne waren, die ihm diesen Streich spielten. Heiji wollte doch nur zu ihm, wollte nicht alleine sein, wenn er schon sterben musste. Er breitete die Arme aus, als wolle er seinen Freund umarmen, doch er war zu weit weg und er kam nicht an ihn ran. Es war schrecklich dem zuzusehen, wie Heiji unmittelbar vor ihm stand und ihn versuchte zu erreichen. Wusste er denn nicht, dass sie lediglich ein paar Zentimeter trennten? "Heiji, ich bin hier, ganz in deiner Nähe. Was ist denn los?" Skeptisch verfolgte er seine Bewegungsabläufe. Der Angesprochene hörte nur einige verzerrte Worte, konnte sie nicht deuten, die Stimmen in seinem Kopf schienen ihn anzuschreien, ließen ihn sonst nichts mehr wahr nehmen. Er spürte, wie Blut aus der Wunde trat und langsam sein Hemd runterlief, doch sonst konnte er nichts mehr spüren, nicht mal einen Schmerz. Geistig war er verwirrt und wusste nicht mehr, was überhaupt los war. Seine Atmung stockte, er schmeckte Blut in seinem Mund, was es ihm schlecht werden ließ. Kapitel 12: In letzter Sekunde ------------------------------ Sohooooi.. Psychoweibsstück iz backkkiiii >D Mit einem bescheidenen Teil hier. Man, hier kommt kein Toter vor ;__;'' Und das bei mir oh wäääääääääääääääääääääääh.. Das iz sogar fast schon lustig.. O____O Leute, ich hab mich ans Quälen so sehr gewöhnt.. >_>°° *von Leuten masskriert wird wegen Heiji* wartet es ab, wer am Ende noch lebt.. wird vielleicht sogar ne Überraschung für einige sein *nix verrat* muahaha XD oki hier danke ich mir wie immer bei meinen fleißigen Kommischreibern.. Shadow-girl [nett zu erfahren, dassu das Gun-chan warst %D nebenbei der Name rockt XDDDDD], SakuraLi, Inkognito, Ryo_Akiyama, Ranma-san, Chii-Kaori, Shuuichi-Akai [Ich vermiss dich hier voll .__.~], Shina Kudo [dich brauch ich net vermissen, da du eigentlich imma da bist XDD *lob* du warst ja eigentlich recht schnell beim letzten teil *abknutsch* XD], Astrido [freut mich, dassu Horror magst >D kenne nur so wenig Horrorfanfics ._.~~] minna no arigatô Shina rannte mit Yumi im Schlepptau hektisch durch das Krankenhaus, ihre Sorge um Wataru übermannte sie fast gänzlich, denn sie wollte nicht schon wieder an jemandes Tod die Schuld haben und er war einfach ein zu netter Polizist, der den Tod keinesfalls verdiente, das tat nicht mal Shiratori, auch wenn sie den bis auf den Tod hasste. Völlig außer Atem kam sie bei der Notaufnahme an, erblickte Miwako und lächelte. "Yumi hat Blutgruppe 0-negativ, ich hoffe wir kommen rechtzeitig." Hoffung lag in Shinas Stimme und sie sah ihre Freundin gespannt an. Miwako erwiderte ihren Blick mit Dankbarkeit. "Ohne dich wüsste ich manchmal wirklich nicht weiter. Du bist eine wahre Freundin." Sie umarmte sie und weinte stumm an ihrer Schulter. Doch ihre Freundin schob sie leicht von sich. "Reiß dich mal zusammen, ja? Ich dachte, es sei so dringend, also sollten wir jetzt keine Zeit verlieren!" Ihr Gegenüber nickte nur stumm und sie sah, wie der Arzt ehrfürchtig auf alle zu kam. "Lange können wir nicht mehr warten", verriet er und sprach insbesondere mit Satô. Yumi stellte sich vor Shina und Miwako. "Ich hab Blutgruppe 0-negativ, ich kann ihm doch helfen, nicht wahr??" Der Arzt fragte sich zwar, wo die Frau auf einmal herkam, doch gab er ihr mit einem Nicken recht. "Es ist vielleicht seine einzige Chance, das zu überstehen." Shinas Hand zitterte, denn sie war nervös, Takagi war mehr als nur ein guter Freund für sie, ja, fast so wie ein Bruder. In ihrer Schulzeit hatten sie oft gemeinsam Quatsch gemacht und waren sehr gut befreundet, davon war noch sehr viel übrig geblieben, auch wenn sie sich nicht mehr so oft sehen konnten. Sie hoffte, Takagi würde es verstehen, dass sie ausgerechnet Yumi hierher gebracht hatte, um ihm Blut zu spenden. *********** Es waren zwei Stunden vergangen, seit Shina mit Yumi im Krankenhaus angekommen war und nun lag die Polizistin in einem Bett, da sie sich etwas schwach fühlte, denn das Blutspenden hatte sie sehr ausgelaugt, sodass sich die Frau erst mal ausruhen musste und nicht bei ihm sein konnte, auch wenn die 23-jährige gerne da gewesen wäre, um ihn aufzuheitern. Wie man sich wohl fühlte, wenn man knapp dem Tode entkam? Sie fühlte sich gut, denn sie hatte ein Menschenleben gerettet und das war ein tolles Gefühl. Die anderen Beiden sahen Takagi beim schlafen zu, es langweilte sie sehr, denn was war daran schon spannend, jemanden zwei Stunden lang zu beobachten und als ob sie sich gewünscht hätten, dass er die Augen öffnet, geschah es. Das Erste, was er sehen konnte, als er sich umschaute waren zwei besorgte Frauen und dass Shina kurz vorm Heulen war. Sofort fragte er sich, was denn überhaupt los war, denn er erinnerte sich an rein gar nichts, noch nicht mal daran, wieso er hier war. "Was ist denn hier los?" fragte er leicht schockiert. Die Frau mit den hellbraunen Haaren schluckte, denn alles schien ihr so unwirklich und es bedrückte sie sehr. Die Situation war fast die Gleiche, als Kaito starb, da hatten sie auch so lange gewartet, dass er aufwacht und dann war es doch nur für einige Minuten möglich gewesen, bevor er sie entgültig verlassen hatte. Ihre schmerzhafte Gedanken beherrschten sie. "Wie geht es dir?" fragte sie am Rande der Verzweiflung und hoffte so sehr, dass es ihm nun gut ging, auch wenn er nach Yumis Blutspende über den Berg sein müsste, so wollte sie sich selbst davon überzeugen. Der junge Mann sah die zitternde Frau skeptisch an. "Wieso sollte es mir nicht gut gehen?" Sie seufzte. "Du hast mal wieder gar nichts mitbekommen, Wataru." Die Detektivin ging auf ihn zu, in ihren Augen waren Tränen zu erkennen. "Du Dummkopf." Shina sah ihn traurig an und ihr schien es, als könne er damit nicht sonderlich viel anfangen, weil er sie so seltsam ansah. Er konnte sich womöglich nicht vorstellen, dass sie sich große Sorgen gemacht hatte, solche Dinge waren sowieso schon immer an ihm vorbei gezogen, der checkte so was immer erst später, oder gar überhaupt nicht. Sie stützte sich am Bett ab, näherte sich bedächtig seinem Gesicht und schloss die Augen. Miwako hatte sie kurzzeitig aus ihrem Gedächtnis gestrichen und machte sich deshalb auch keine Sorgen darüber, ob ihre Freundin vielleicht eifersüchtig sein würde, wenn sie ihrem Freund zu nahe kam. Es war ja sowieso nur ein Kuss aus Freundschaft, auch wenn sie ihn auf den Mund küsste, steckte darin keinerlei Verlangen, es war eher die Sorge, welche sie übermannte, das wurde vor allem dadurch deutlich, dass ihr augenblicklich Tränen über die Wangen liefen, die sie selbst gar nicht bemerkte, da sie wie ein Reflex hervorgerufen wurden. Nachgiebig ließ Takagi es zu, er wusste sowieso nicht, wieso er sich dagegen wehren sollte, es war nur ein Kuss, nichts weiter, außerdem war Miwa sehr verständnisvoll und würde es schon verstehen. Trotz der vielen Zeit, welche sie früher verbracht hatten und dass sie sich so nahe waren, hatte dieser Mann es geschafft sich niemals in diese Frau zu verlieben und das würde sich auch bestimmt niemals ändern. Es war lediglich Freundschaft, welche sie verband, was einige Leute schon damals nicht verstanden. Er verstand es ja selbst nicht, wieso er so an ihr hing. Vielleicht war es deshalb, weil sie ihm immer geholfen hatte, wenn's ihm mal schlecht ging. Eigentlich wollte er sich revangieren, dafür, dass sie immer da war und ihn nie im Stich ließ, aber stattdessen machte er ihr nur Kummer, wie er bemerkte, dabei hatte sie in den letzten Tagen doch schon genug Unannehmlichkeiten gehabt. Stück für Stück kam die Erinnerung an die letzten Ereignisse zurück. Sein Blick schweifte leicht zu Miwako rüber. Wie es ihr wohl ging, nachdem sein Anblick sicher Unheil angerichtet hatte?! Es musste für Miwa doch schrecklich gewesen sein, ihn so zu sehen, ihm ginge es in der Hinsicht nicht anders, denn er erinnerte sich jetzt ganz genau an den mit Blut besudelten Boden. Eigentlich konnte er von Glück reden, noch am Leben zu sein. Die Frau sah nicht, wie er in ihre Richtung sah, das Einzige, was sie mitbekam war dieser Kuss. Knurrend ballte sie ihre Hände zu Fäusten und stieß einen verachtenden Laut aus. Jeden Moment schien sie vor Wut zu platzen. War das denn die Möglichkeit, da ging ihre Freundin einfach zu Takagi hin, in den sie verliebt war und küsste ihn, einfach so, ohne jegliche Vorwarnung. Was dachte die sich dabei, womöglich auch noch gar nichts? Miwako seufzte, das war zuviel für einen Tag. Vielleicht verwechselte sie *ihren* Freund mit Kaito?? Miwako kicherte leicht über sich selbst. Sie war einfach nur sauer auf Shina, hätte sie am liebsten in der Luft zerfetzt. Wie konnte die nur so was machen? Das verstand sie einfach nicht, deshalb schmerzte es auch. Warum küsste die Takagi, das passte doch irgendwo nicht zusammen. Sonst sprach sie ihn mit dem Nachnamen an, dann auf einmal duzte sie ihn und küsste ihn mal eben. Besser konnte es wohl nicht mehr kommen. Shina hatte oft gesagt, dass sie ihn süß fand, da beschlich Miwako ein Gedanke: Am Ende war sie auch noch..? Ihr Blick wurde zynisch. Ne, das konnte nicht sein. Man konnte jemanden süß finden, ohne etwas von diesem Menschen zu wollen. Aber was der Frau noch weniger in den Kopf ging war, dass Wataru es mit sich machen ließ, sich kein bisschen zur Wehr setzte, es verletzte sie irgendwie, denn sie war ja hier und er musste einfach wissen, dass ihm sein Verhalten weh tun würde. Miwakos ansatzweise vorhanden gewesene heile Welt zerbrach mit einem Mal. Alle Menschen waren grausam, niemand achtete auf die Gefühle anderer, das war die traurige Wahrheit. Diesmal war sie selbst diejenige, die nichts verstand, dabei beschwerte sie sich immer, wenn Takagi mal wieder auf dem Schlauch stand. Wenn ihr Shina nicht so leid tun würde, wegen der Sache mit Kaito, hätte sie sie jetzt geohrfeigt. Den Mann im Raum beschlich ein klein wenig Unbehagen, denn sein Blick Richtung Miwako verriet ihm, dass sie sauer war, aber er saß in einer Art Zwickmühle, er wollte Shina jetzt nicht von sich stoßen, da er ihre Tränen bemerkt hatte. Er hatte außerdem nicht gewusst, dass sie sich solche Sorgen gemacht hatte. Sie waren zwar Freunde, aber das es so weit ging, hatte er ja nicht ahnen können. Auch er mochte sie sehr, so dass er es nicht konnte, ihr ging es doch zur Zeit nicht so gut, das musste Miwako einfach tolerieren, auch wenn sie nicht so aussah, als könne sie das. Shina löste sich von ihm und sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Ich dachte schon, ich hätte dich verloren, genauso wie Kaito." Sie umarmte ihn fest, drückte seinen Körper an sich. "Wataru, wie kannst du nur? Und von dir, Shina, hätte ich das nicht gedacht, dass du mich hintergehen würdest. Aber du.." Sie sah ihn mit einem sticheligen Blick an. "..machst da auch noch schön mit. Na vielen Dank, dabei dachte ich, dass du mich liebst!" Wataru ging im Moment nur noch eines durch den Kopf, als er ihre Worte hörte: Er seufzte und schlug die Augen nieder. "Jetzt komm mal wieder runter", sagte er in einem befehlenden Ton. Das fand er jetzt mal wieder mies, sie durfte andere Leute küssen, aber er nicht, war das fair? "Du hast keinen Grund, dich so aufzuführen! Als du und Shina.." Der Mann wurde rot. "Bei euch war das doch auch nicht anders. Ihr habt euch vor meinen Augen geküsst und ich hab es einfach ertragen, aber du spielst dich auf, als habe ich dich betrogen und schmeißt mir gleich an den Kopf, dass ich dich nicht lieben würde. Was soll das?!" Das war wirklich gemein und es regte ihn auf, er musste aufpassen, dass er nicht schrie, wenn sie das tat, musste er es noch lange nicht genauso machen. "Och, tut mir ja so leid! Sag mal spinnst du?!" schrie sie ihn an. "Das kann man doch nicht in einen Topf schmeißen. Das ist was völlig anderes, wir sind beide Frauen." "Ach ne. Was für ein Grund." Er sah hämisch zur Seite. "Was soll das denn heißen? Du regst dich dermaßen auf, weil eine gute Freundin mich freundschaftlich küsst? Das ist doch albern. Und spar dir den Sarkasmus!" "Freundschaftlich?? Sie hat an dir geklebt wie eine Klette, außerdem war es doch eine völlig andere Situation, das weißt du genau. Sie war so mit den Nerven am Ende und ich wollte sie bloß trösten", redete sie sich heraus. "Tolle Entschuldigung. Wenn du nicht sofort aufhörst mich so anzubrüllen, dann lernst du mal ne andere Seite an mir kennen!" Er konnte es nicht leiden, wenn er so grundlos angepflaumt wurde und genau so ein Fall war das gerade. "Und dein Trösten war schon ziemlich heftig, findest du nicht auch? Hatte ich denn nicht das gleiche Recht eifersüchtig zu sein? Du hast ja keine Ahnung, wie überflüssig ich mich gefühlt habe, ihr habt mich links liegen gelassen und habt es noch nicht mal gemerkt!" Er steigerte sich immer mehr in die Situation hinein und stand schon kurz vor einem Heulkrampf. Das war alles einfach ungerecht. Shina hatte das Gefühl, dass wenn sie sich jetzt nicht einmischte, hier noch die Fetzen fliegen würden. "Könnt ihr euren Ehekrach bitte auf später verschieben, da bekommt man ja Kopfschmerzen." Ein schweres Seufzen entglitt ihrer Kehle. "Und was du gleich wieder denkst. Takagi und ich, wir kennen uns schon eine ganze Weile und es ist wirklich nur Freundschaft, die uns verbindet, auch wenn es für dich anders aussieht. Ich hab mir Sorgen gemacht. Du solltest besser hinsehen, statt vorschnell zu urteilen. Und zu deiner Information, ich mag es nicht, wenn man mich so anschreit, merk dir das für die Zukunft, Miwako!" Jetzt war auch die Detektivin ernsthaft sauer. "Geh lieber an die frische Luft, statt dich so aufzuführen und atme tief durch, dann wird es auch wieder gehen." Takagi sah Shina verwundert an. Miwa hatte ihn angemacht, nicht sie, wieso war sie dann so sauer, etwa seinetwegen? Ein leichtes Lächeln schlich sich in sein trauriges Gesicht und er beruhigte sich wieder etwas. "Shina, du übertreibst. Du musst immer gleich so fiese Dinge sagen." "Jaja und du warst früher schon zu gut für diese Welt." Sie grinste und wandte sich dann wieder Miwako zu. "Findest du nicht auch, dass du überreagierst? Du solltest dich bei ihm entschuldigen und hör auf ständig alle Männer mit deiner verflossenen Liebe zu vergleichen! Langsam nervt das! Wataru ist nicht Junpei, das solltest du dir mal merken." Jetzt war sie in Rage, das wusste Takagi, wie die sie gerade kritisierte war ja richtig heftig. Er wollte den Streit schlichten. Das war nun mal seine Art. "Und ich finde, dass ihr euch mal zügeln solltet, ich will hier echt nicht mit euch Beiden rumstreiten." Er schloss mit einem sanften Lächeln die Augen. "Nebenbei, Miwako. Hätte ich schon vor 5 Jahren mit ihr zusammen sein können. Aber ich war's nicht. Ich war mit ihr befreundet und es hat sich bis heute nicht geändert, kein bisschen. Manche Männer halten mich deswegen für komplett bescheuert und andere denken, dass wir was miteinander haben, aber die Meinung anderer interessiert mich einen Scheiß! Mich interessiert höchstens, was du denkst, Miwa." Er musste lachen. "Hast du mir so was fieses echt zugetraut?? Du solltest mich so langsam kennen.." Die 25-jährige war sehr verwirrt. Beinahe schien ihr Freund mit Shina zu streiten. Er war heute so anders, es war ungewohnt, dass er sich zur Wehr setzte und wie er sie auf einmal in Schutz nahm fand sie süß. Jetzt verblasste ihre Wut mit einem Mal und sie wollte ihn einfach nur in die Arme schließen. Aber vorher wollte sie ihrer Freundin noch was sagen. "Es tut mir leid, dass ich dich verdächtigt habe, ich sollte auch dir mehr vertrauen. Aber ohne Eifersucht wär's ja langweilig. Und Matsuda.. Ich kann den Baka einfach nicht vergessen, egal wie sehr ich es auch versuche. Jun bleibt in meinem Herzen, das schafft auch keine neue Liebe, dass ich ihn vergesse. Er gehört nun mal zu meinem Leben. Aber ich finde schon, dass sie sich ein wenig ähnlich sind." In ihrem letzten Satz war etwas Schmollen zu vernehmen. Sie wollte nun mal Recht haben. Shina fand, dass sie spinnt. Wo bitte hatte Takagi was mit Matsuda gemeinsam?? Weil sie sich in die gleiche Frau verliebt hatten oder was? Wie überaus lächerlich. Als wenn er da der Einzige wäre. Aber sonst konnte sie keine Ähnlichkeiten entdecken, vielleicht auch deshalb, da sie Junpei nicht so besonders gut kannte. Eigentlich war sie ihm sogar noch nie begegnet, nur ihre Freundin hatte viel von ihm gesprochen und daraus hatte sich eine Meinung gebildet. "Du spinnst. Matsuda war ein Vollidiot, hast du selbst mal gesagt, aber ich glaube, wenn du so was sagst, dann meinst du: ,Oh Gott, was bin ich in diesen Baka verliii-ebt.'" Sie seufzte mit einem wehleidigen Unterton. Takagi hatte sie immer ihren kleinen Trottel genannt und das meinte sie nett. "Aber soll mir egal sein, solange du Wataru nicht verletzt, halte ich schön meine Klappe, aber ich warne dich, wenn du ihm was schlimmes antust, dann hast du ein Problem am Hals. Er verdient so was nicht. Und du bist die Einzige, neben Yumi, der ich das Feld überlasse und das sage ich, weil er für mich immer wie ein kleiner Bruder war, auf den ich aufpassen musste." Drohte sie ihr? Die junge Polizistin war leicht entsetzt. Das hatte sie ihr jetzt echt nicht zugetraut und das mit dem Bruder kaufte sie ihr nicht so recht ab. Das stank doch zum Himmel und klang eher so, als ob sie ihn liebte, aber wusste, dass er sie nicht wollte und deshalb die Segel strich. "Du hast Mut wie immer, Shina. Aber ich hab nicht vor jemanden zu verletzen, so was hab ich noch nie gekonnt und das weißt du." "Ja, genau deshalb hast du ihn auch eben so fertig gemacht und ich hab immer noch keine Entschuldigung gehört. Nur bei mir hast du dich entschuldigt, obwohl du es bei ihm wirklich nötiger hättest." "Es tut mir leid." Sie weinte stille Tränen und warf sich ihm an den Hals, worauf sie spürte wie er zusammen zuckte. Es war die Verletzung, die wegen ihrer heftigen Umarmung schmerzte. Sofort spürte sie Shinas Faust auf ihrem Kopf. "Warum haust du mich?" "Weil du versprochen hast ihm nicht wehzutun, aber es eben gerade getan hast." Sie lachte, denn es war nur ein kleiner Scherz und nicht ernst gemeint. Die Stimmung lockerte sich allmählich und das machte sie froh. "Hört endlich mal auf damit!" funkte der Mann dazwischen. "Wir sind doch nicht mehr in der Schule und du brauchst echt nicht auf mich aufzupassen. Das haben schon Andere versucht. Ich kann das nicht leiden, bin doch kein Hilfloser." Ein schmollendes Geräusch kam über seine Lippen und klang in etwa wie ,hmpf'. Die Detektivin sah ihn überrascht an. "Seit wann denn das? Das sagst du bloß, weil es dir peinlich ist, wegen ihr." "Gar nicht!" Jetzt war er beleidigt, die war fies wie immer, konnte es einfach nicht lassen ihn zu ärgern und er konnte nicht anders als darauf einzugehen. Ein Lachen. "Du bist blöd." "Selber blöd." Shina fiel etwas ein. "Ich schau mal nach deiner Ex, wie es der so geht." Sie verließ das Zimmer und ein paar Sekunden herrschte beruhigende Stille. "Ex??" fragte Miwako, denn sie schien etwas nicht mitbekommen zu haben. Er seufzte. "Sie meint Yumi." Miwako sah ihn schockiert an. "Seit wann ist die deine Ex??" "Fünf Jahre." Er musste wieder lachen, Miwakos entsetzter Gesichtsausdruck war irre komisch. "Warum erfahre ich das jetzt erst?" "War ihr peinlich. Außerdem hat sie mich andauernd aufgezogen. Kein Wunder, Shina und sie sind gut befreundet, so was färbt ab. Merkt man bei dir auch." "Wie bei mir?? Sei nicht so frech! Wird ja zur Gewohnheit. Ich bin nicht wie Shina. Na ja, vielleicht ein bisschen." "Red dich nicht raus, du verhältst dich andauernd wie sie, als wolltest du sie übertreffen, geb's endlich zu!" Er wollte nicht, dass die lockere Stimmung wieder verloren ging und blödelte herum, um sie zu erhalten, was wunderbar funktionierte. Zumindest noch. "Hör jetzt auf, ich bin nicht wie sie und Schluss! ... Außerdem hatte ich ganz sicher mehr Angst, als sie, auch wenn ich es nicht gezeigt hab." Wieder umarmte sie ihn, diesmal fester. "Man hatte ich ne scheiß Angst. Ich dachte, du stirbst einfach und lässt mich alleine, wie ..." Sie stoppte, der Name musste jetzt nicht sein. "Nein, werde ich nicht, hab's dir doch versprochen." Er blickte sie lächelnd an und sah wie ihr Tränen des Glücks die Wangen hinabkullerten. Das fand er nicht komisch, er konnte das nicht ertragen und seufzte deshalb. "Ist ja alles gut gegangen", versuchte er sie ein wenig zu beruhigen. Miwako sah aus, als habe sie plötzlich eine Erleuchtung. "Ich muss Shina noch was wichtiges geben. Das habe ich vor Angst total verpennt!" Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Er war verwirrt. "Was denn?" Eben noch hatte sie einen traurigen Eindruck gemacht und jetzt war sie wieder so aufgedreht. War schon irgendwie verrückt. "Kaitos Tagebuch ist mir in die Hände gefallen und sie soll es bekommen, dann kann sie vielleicht etwas erfahren, was sie leider nicht mehr erfahren durfte." "Meinst du, dass ist jetzt so gut? Sie fängt gerade an sich von dem Schreck zu erholen." "Ja, das denke ich. Lass das nur meine Sorge sein." "Mir tun nur seine Freunde leid, sie müssen auch erfahren, dass er tot ist. Schrecklich." Man, mit ihm sollte man über solche Sachen nicht sprechen, denn dann wurde er nur wieder depri und das mochte sie gar nicht. "Vergiss doch mal die Probleme Anderer, damit stresst du dich nur selbst, erhole dich besser." "Tu ich doch, aber wenn man verletzt ist und das Bett hüten soll, denkt man doch automatisch mehr nach, oder nicht?" "Möglich.." Kapitel 13: Die Vereinbarung ---------------------------- *hatte nen FP-Crash udn musste erst wieder alles zusammenfinden XD Aber jetzt kanns wieder weitergehen, bin nur bis September etwas lahm weil ich das Internet-cafe besuche >_< aba egalo weiter gehtz ^^ viel spaß euch allen *********** Shinichi hatte inzwischen verstanden, wie sehr ihm die Situation entglitten war und er bemerkte nur noch, wie Heiji nach vorne kippte und in seinen Armen landete. Innerlich war er die Panik pur, äußerlich allerdings noch zu schockiert, um zu reagieren. "Hattori?" Seine Stimme klang fragend in die Stille hinein. Er erhielt keine Antwort und die Panik brach aus, so dass er den Körper in seinen Armen hektisch zu schütteln begann. "HE-I-JJI! Mach keinen Scheiß! Das hab ich nicht gewollt, bitte rede mit mir, lieg nicht einfach nur da." Erst schrie er, doch dann beruhigte er sich, nur seine Atmung blieb heftig und war als einziges Geräusch im Raum vernehmbar. Was sollte er der armen Kazuha sagen? Hey, hab deinen Freund erschossen, Glückwunsch, bist ihn endlich los?! Er wusste nicht mehr weiter, fühlte sich innerlich mehr tot als lebendig. Dabei hatte der Junge seinem Freund bloß drohen wollen! Vor lauter Wut, dass er nicht auf ihn hörte war ihm der Finger abgerutscht. ER HATTE IHM DOCH NICHTS ANTUN WOLLEN, DENN ER WAR SEIN FREUND!!! Schreien, toben, wäre normal gewesen und es war sein nächster Gedanke, doch er blieb stumm. Der 18-jährige haute seinen Kopf gegen die Wand, immer wieder, mit jedem Mal fester. Der Schmerz durchforstete sämtliche Glieder, doch er konnte nicht weinen. Wieso? "Heiji.. ich wollte dir noch was sagen, du kannst doch nicht so einfach sterben, dann bin ich ein Mörder, bitte sei nicht tot. Gleich wachst du auf und sagst 'reingefallen.'" Shinichi lachte über sich selbst, dass er dachte, er würde ihn verarschen. Es war so schwer zu verstehen, so unwirklich und absurd. Warum sollte sein Freund auch tot sein? Ran war ganz in seiner Nähe, um genau zu sein hatte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Sonoko und es zog sie magisch zu Shinichis Haus. Wieso das so war, das hätte sie gerne gewusst, da es so grotesk war. Erst redete sie kein Wort mit dem Jungen, verabscheute ihn beinahe, doch dann sah sie ihn mit Sonoko, brachte diese um und plötzlich wollte sie wieder bei ihm sein. Das war doch krank!!! Vielleicht liebte sie ihn tief in ihrem Herzen doch noch? Mit zitterndem Körper stand sie nun vor seinem Haus und überlegte hin und her. Sollte sie oder sollte sie lieber doch nicht? Das Mädchen war durch ihre eigene Situation erschüttert. Wie würde Shinichi reagieren, wenn sie es ihm sagte, was sie getan hatte? Er wäre bestimmt enttäuscht, dass sie so etwas tun konnte. Ran seufzte und drückte dann die Türklinke nieder. Sie fühlte sich kraftlos und schleppte sich ins Haus, was ihr nun sehr schwer fiel. Verwirrt öffnete sie die Haustür und trat ein. Als das Mädchen zu Boden sah, entdeckte es zwei Paar Schuhe. Shinichi war also nicht alleine, doch das war ihr jetzt auch egal. Sie wollte jetzt da hoch gehen, egal wer da war. Normalerweise war Shinichi entweder in der großen Bibliothek seines Vaters oder in seinem Zimmer, auch wenn das Haus riesig war und er sonst wo sein könnte. Sie schaute zuerst in die Bibliothek, da sie dann nicht die Treppe hoch musste, aber da war er nicht. Mit schweren Schritten ging sie nach oben und entdeckte, dass die Tür offen stand. Ihr Blick schwang von dieser ins Zimmer hinein, blieb am Teppich haften, welcher Blutflecken aufwies. Langsam ließ sie ihre Augen immer weiter der Blutspur folgen und letztendlich gelangte sie bei einem Körper an. Automatisch legte sie ihre Hand auf den Mund, starrte voller Schockierung vor sich. Dann sah sie ihn, ihren Freund Shinichi. Er lehnte mit dem Kopf an der Bettkante, sein Blick war matt und schien wie unter einer Abwesenheit zu leiden. Wo war sie gerade, seine Seele?? Ran schluckte. Hatte Shinichi etwa dieses Blutbad im Raum angerichtet? Das konnte sie nicht so recht glauben. "Shinichi", unterbrach das Mädchen die herrschende Stille, "was war denn hier los??" Der junge Mann schrak auf, als er eine Stimme vernahm und dann in jemandes Gesicht blickte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Blaue, schockierte Augen ruhten auf den Seinen. Ihm war zum Heulen zu mute. So wurde er also entdeckt. "Ran.." Mehr brachte er nicht heraus, wie sollte er erklären, was hier vorgefallen war? Langsam ging die 17-jährige zu ihm hin, betrachtete sich den Männerkörper am Boden und ihr wurde übel. "Wieso liegt denn.. Hattori-kun vor deinem Bett? Sag endlich, was passiert ist!" drängte sie. Shinichi verwunderte es schon sehr, dass sie nicht schrie und sofort davon lief. Entweder hatte sie sich endlich an Leichen gewöhnt, oder.. Es gab kein 'Oder'. Der Dunkelhaarige stöhnte auf und versuchte seinen Körper dazu zu bewegen, sich aufzurichten, doch so recht wollte es ihm nicht gelingen. "Heiji war hier, um mir zu sagen, dass er dich beim Meer gesehen hat und beobachten konnte, wie du einen Frauenkörper ins Wasser geworfen hast. Er wollte eine Aussage machen. Und ich.. ich.. wollte ihn davon abhalten, aber er ließ sich nicht belehren. ... Da entschloss ich mich, ihn mit Gewalt abzuhalten. Ich hab ihm gedroht, aber er wollte ja nicht hören." Shinichi war kurz davor seine Tränen, welche krampfhaft hervor treten wollten, gewähren zu lassen. Es war diese schreckliche Verzweiflung, die Lust sich selbst zu strafen, welche er gerade jetzt verspürte, wenn er daran dachte, was los war und wieso. Heiji hasste seine Liebe zu Ran, zu Recht, wie Shinichi fand. "Ich wollte dich doch bloß beschützen, so wie das für einen Freund gehört, aber sieh dir das an! Meine Hände sind nun mit Blut gefleckt, meine Weste ist unrein. Das kann nicht Sinn der Sache sein! Ich hab vor Verzweiflung einfach abgedrückt, ohne darauf zu achten, wohin ich schieße. War wohl ein Volltreffer!" Er musste unter seiner tosenden Stimme losprusten, über sich selbst lachen. "Für mich??" Ran sah ihn traurig an. Ihre Hände zitterten, sie ergriff Shinichis Kragen und zog ihn zu sich hoch. "Hättest du ihn doch nur machen lassen, was er für das Richtige hielt!" Sie brüllte ihn an, wieso das wusste sie nicht so genau. Aber der machte sein Leben kaputt, für eine blöde Kuh, wie sie es war. Der konnte nicht mehr bei Verstand sein. "Du Baka! Haben dir deine Sherlock Holmes Bücher niemals vermittelt, dass ein Detektiv nicht das Recht hat zu töten?" "Sherlock Holmes hat Lupins Verlobte getötet. Also von daher.." Er konnte sie nicht ansehen, also blickte er zum offnen Fenster. "Du musst einer Romanfigur ja nicht alles nachmachen!" Sie tobte und schüttelte ihn, das war zuviel. Sein Rumgesülze ging ihr ja so auf die Nerven. Aber hatte sie das Recht böse auf ihn zu sein? Die 17-jährige war ja selbst.... eine Mörderin. Plötzlich ließ sie seinen Kragen los. "Du musst Verbrecher dingfest machen, das ist deine Aufgabe. ... Du musst mich zu Megure bringen, ich muss ebenfalls eine Aussage machen. Sonoko ist tot. Ich bin die Täterin..." Sie schwieg, sah ihren Freund nicht an, es tat weh, das zu sagen, aber es war nun mal so. Shinichi musste grinsen, auch wenn das nicht witzig war. "Wir passen wunderbar zueinander, haben beide den gleichen Fehler gemacht." Das Lächeln wich einem Schluchzen. Ihm war schlecht, noch nie war ihm beim Anblick einer Leiche übel geworden, außer am Anfang. Dass er jetzt fast kotzen musste war abnormal. Aber Heiji so zu sehen, seinen Freund am Boden, überall mit Blut befleckt und vor allem so... leblos, das war widerlich. Der arme Junge.. "Meinst du, mit unserer Erfahrung schaffen wir es, die beiden Morde zu vertuschen?" Ein monotones Lächeln lag auf seinen Lippen. "Wir müssen nur alle Beweise verschwinden lassen, dann wird alles gut." Ihr Freund hatte sie wohl nicht mehr alle. Er wollte sie decken und seinen eigenen Kopf ebenfalls aus der Schlinge ziehen? Das war aber verdammt feige, das zu tun. "Das perfekte Verbrechen, oder wie soll ich das verstehen? Findest du das richtig?" "Nein, natürlich ist es falsch, aber.." Er wusste keine Worte, es war ja auch egal warum. "Es ist eine Herausforderung. Ist doch mal was anderes. Statt Verbrecher zu überführen, tricksen wir mal alle aus. Mir gefällt die Idee." Sein Lächeln war nun von Besessenheit beherrscht, der Gedanke daran ließ es in seinen Fingerkuppen kribbeln. Einmal ein Verbrecher sein und austesten, ob andere genauso schlau waren, wie er. "Nagut, ich will dich nicht im Knast besuchen kommen müssen. Ich helfe dir. Ach, was sage ich da? Wir tun es gegenseitig. Das ist auch die Gelegenheit Frieden zu schließen." "Stimmt." Er reichte ihr die Hand. "Partner?" "Einverstanden. Und jetzt lass uns hier mal aufräumen." Das würde ein ganz schönes Stück Arbeit werden. So wie es hier aussah. Das Mädchen seufzte. Wenn ihr Vater davon wüsste, dann.. sie wusste nicht, was dann wäre. Hoffentlich würde es niemals rauskommen, ihr armer Vater. Die Tochter des Detektiven, der die Fälle im Schlaf löst, die Komplizin eines Mörders. MÖRDER!! Ran mochte Shinichi nicht so nennen, das passte einfach nicht zu ihm, auch wenn es in Wirklichkeit anders aussah. *********** "Shina?" Miwako klopfte an und trat dann ins Zimmer ein, in dem sich ihre beiden Freundinnen aufhielten. "Ja, was ist denn, solltest du nicht bei Wataru sein?" "Nein, ich muss dir erst was geben, bevor ich wieder zu ihm gehen kann, es ist von großer Wichtigkeit", verriet die Polizeibeamtin. "Kaito hatte dich um etwas gebeten. Du hast es womöglich nicht mitbekommen, weil du leicht neben dir gestanden hast. Aber er wollte, dass du etwas an dich nimmst und darauf aufpasst. Takagi und ich haben es uns erlaubt, es zu holen und dabei ist dieser scheiß Unfall passiert. Aber Gott sei dank, ging ja trotzdem alles gut." Miwako holte den Stein hervor. "Kaito meinte, dass der Stein sehr wichtig für die Organisation sei und wenn sie ihn bekommen, würde etwas schlimmes passieren." Sie reichte ihr den Gegenstand und holte ein Buch hervor. "Und das da.. das ist mir aus Zufall in die Hände gefallen. Es ist.. sein Tagebuch. Du sollst es kriegen, vielleicht findest du darin auch ein paar Antworten, auf Fragen, die du hattest." "Verstehe", meinte Shina. "Ich passe auf Beides auf." Sie lächelte leicht. Kaito vertraute ihr wohl sehr, dass er ihr so etwas wertvolles anvertraute, das für alle sehr wichtig sein sollte. "Danke Miwa." Sie starrte auf das Buch in ihren Händen. Da standen Dinge drin, welche niemand außer Kaito wusste, es waren seine geheimen Gedanken. Vielleicht stand da ja auch drin, wie er zu KID wurde. Das alles, was ihr verwehrt blieb, würde sie da vielleicht auffinden, aber sie traute sich noch nicht, es aufzuschlagen. Durfte sie das denn? Die Frau war noch unsicher und legte es beiseite. Sie stand auf und ging zum Fenster hinüber. Das Wetter war nicht mehr so toll, es hatte zwar aufgehört zu regnen, doch ein eisiger Wind umspielte ihre Haare. Wenn sie an ihre Haare dachte, dann hatte sie auch gleichzeitig Kaitos Worte im Sinn. Ein gequältes Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie ihre Haare öffnete und sie dann so aussah, wie Kaito sie gerne sah. Ein verstimmtes Seufzen. Sie warf dem grauen Himmel einen traurigen Blick zu. Nach einiger Zeit ging sie zurück zu ihrem Platz, das schwarze Buch zog sie magisch an und sie nahm es in die Hände, um es an ihre Brust zu drücken. Dieses Buch sollte nun Kaito sein, den sie umarmte. Wenigstens in Gedanken. Fünf Minuten vergingen, dann schlug sie wahllos eine Seite auf. ~~~ Zwanzig Tage waren seit den schrecklichen Ereignissen vergangen und alles verlief in geregelter Bahn. Takagi musste sich schonen, war jedoch wieder auf der Arbeit. Eigentlich ging es ihm recht gut und er hatte sich im Krankenhaus erholt. Es war kein Problem seiner Arbeit nachzugehen, wenn diese nicht aus körperlicher Anstrengung bestand. Shina war bei ihm und sie mussten gemeinsam einen Bericht schreiben. Immer öfter arbeiteten sie zusammen und brachten Miwako damit zur Weisglut. Die war seit dem Krankenhausaufenthalt aber auch krankhaft eifersüchtig und irgendwie gefiel das Wataru. "Shina, ich bin so weit. Und was ist mit dir??" Er stand dicht hinter ihr und schaute ihr über die Schulter. "Bin auch gleich fertig." Sein Atem streifte ihre Schulter und manchmal machte sie seine Nähe ein klein wenig konfus. Er war nun mal ein Mann und auch noch ein ziemlich attraktiver. Das konnte die Frau nicht leugnen. Scheinbar dachte sich der junge Mann, wie immer nichts dabei, wenn er seinen Kopf auf ihre Schulter legte und ihre Arbeit beobachtete. Oh Gott, wenn Miwako das sehen konnte, würde sie das sicher sofort als 'anmachen' deuten. Der konnte froh sein, dass sie endlich zusammen waren und dann benahm er sich so. Da sollte man die Männer verstehen? Wie witzig. Sonst hatte er ihre Nähe doch auch nicht so doll gesucht. Shina hoffte, Miwako würde bald hier antanzen, dann konnte er ja an der kleben und würde sie in Ruhe lassen. Die junge Frau schaute auf ihre Uhr. Es war jetzt zwanzig nach Zwölf und ihr Magen knurrte unangenehm. Sie hatte Hunger, was ja um die Uhrzeit auch kein Wunder war. "Soho. Fertig!" verkündete sie und stand auf. Der Drucker gab ein Geräusch von sich und wenig später lag ein Blatt im Ausgabefach. Sie nahm es raus und schnappte Takagi. "Los, bringen wir das endlich hinter uns, ich will was essen!" "Lass uns doch gemeinsam etwas essen", schlug er vor und Shina nickte nur zustimmend. Das war doch mal eine gute Idee. Dann war sie nicht so alleine, denn so fühlte sie sich in letzter Zeit oft. Seit Kaitos Tod. Ryochi war verschwunden und meldete sich nicht mehr, da er wichtigeres zu tun hatte. Der brauchte wohl erst mal etwas Abstand. Shina lieferte ihren und Watarus Bericht bei dem Inspektor ab und ging anschließend mit ihm in das Nudelsuppenrestaurant, da sie Beide sehr mochten. Sie traten ein und suchten sich einen Tisch in der Mitte des Lokals aus. Die Kriminalisten wurden von den anderen Gästen angeschaut, als sie sich hinsetzten. Sie gaben ihre Bestellungen auf und warteten fünfzehn Minuten. Kein Wort fiel, Wataru starrte nur unentwegt aus einem offenen Fenster, bis man ihnen die Bestellung servierte. Die Beiden genossen eine Nudelsuppe und Shina schaute zu ihm auf. "Sag mal.. du.. hast du.. schon mal deine Freundin betrogen..? Damit meine ich jetzt nicht Miwako. Ich will bloß wissen, ob du damit schon mal Erfahrungen gemacht hast." Die 22-jährige wusste nicht, wie sie nun darauf kam, aber es war von großem Interesse für sie, da sie ja selbst so etwas schon getan hatte. Wataru allerdings sah immer so unschuldig aus und deswegen dachte die Detektivin, dass er so etwas sicher nicht tun würde, aber man konnte schließlich nicht in das Innere der Menschen sehen. Verbrechern konnte man es auch nicht unbedingt ansehen, dass sie Dreck am Stecken hatten. Wataru verschluckte sich und musste husten. "Mein Gott, ist das heiß", versuchte er sich herauszureden, doch anhand Shinas empörtem Blick, erkannte er, dass die Frau nicht vorher Ruhe geben würde, bis er es ihr gesagt hatte. "Also.. na ja.. was ist bei dir betrügen, wenn man Sex mit einem Anderen hat, obwohl man eine Beziehung hat?" Shina nickte. "Nein, so was hab ich noch nie getan. Ich verstehe auch nicht, wie du das machen konntest. Ich meine, man liebt doch den Anderen und will diesem nicht wehtun. Ich könnte nicht meine Gefühle abstellen und mich auf jemand anderes einlassen, während ich mit jemanden zusammen bin. Ich kann das einfach nicht. Ich hätte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen bei der Sache und ich könnte meiner Freundin nicht mehr in die Augen sehen." Wataru bemerkte, wie ihr Blick trauriger wurde und deswegen beschimpfte er sich in Gedanken als Baka. Er machte ihr ja geradezu Vorwürfe. Wie unsensibel war er denn auf einmal?????? "Ich will dich nicht kritisieren. Ich kann mich nur nicht in die Situation hineinversetzen. Mein Herz gehört meiner Freundin und da habe ich nichts mit Anderen. Obwohl, da gab es mal eine Situation, aber ich hab das erfolgreich umgangen, bevor es brenzlig wurde. Ich war damals mit Yumi zusammen und auf einer Geburtstagsfeier war auch ihre Cousine anwesend, die mich andauernd angelächelt hat. Das war eine wirklich nette und attraktive Frau, aber das reicht eben noch nicht. Yumi hatte angeordnet, dass ich sie nach Hause fahren soll und das hab ich dann auch gemacht. Bevor sie ausstieg, küsste sie mich einfach und machte mir ein verlockendes Angebot." Der Mann grinste ein wenig. "Sie wollte, dass ich mit rein komme, aber ich hab abgelehnt. Im Prinzip war ich nicht abgeneigt, aber jemanden hinterlistig zu hintergehen, ist nicht mein Ding. Ich hab mich lieber feige aus dem Staub gemacht. Ich fühlte mich schon mies genug, dass ich es zu einem Kuss hatte kommen lassen. Das war meiner Meinung nach schon Betrug. Tja.." "Dass du immer so übertreiben musst. Ein Kuss. Herrje, du bist ja genauso schlimm, wie Miwako, ihr seid wirklich das Traumpaar überhaupt. Ihr passt zusammen, ohne Zweifel. Ihr seid Beide etwas empfindlich, wie ich finde. Hat man im Krankenhaus ja gesehen, als Miwako vor Eifersucht fast geplatzt ist." Shina kicherte. "Aber irgendwie finde ich es mittlerweile amüsant. Da sieht man doch gleich, wie sehr sie an dir hängt. Ich kann sie durchaus verstehen." Ein fieses Grinsen huschte über das Gesicht der Frau. Schlagartig wurde Wataru rot. Was hatte sie eben gesagt? Er brauchte einen Moment, um es genau zu registrieren. Das war doch eine astreine Anmache gewesen, oder etwa nicht? Eigentlich war sich der Polizeibeamte sicher, dass es eine war. "Lass das doch! Du kannst mich doch nicht anmachen, wenn sie das rausfindet, sind wir Beide tot." "Du brauchst ihr ja nicht alles auf die Nase binden." Die Detektivin hatte ihre Hand auf seine gelegt und er starrte perplex auf die Stelle am Tisch, wo seine Hand verweilte. Shina spürte, wie seine Hand leicht bebte und das vermittelte ihr, dass ihm die Situation gerade nicht geheuer war. Sie wollte ihn mal testen, wie er darauf reagierte. Was sollte das jetzt wieder, wollte seine beste Freundin ihn gerade tatsächlich ernsthaft anmachen? Zuzutrauen war es ihr ja, nachdem sie ihren Freund betrogen hatte und genau aus diesem Grund, machte es ihm Angst. War er etwa ihr nächstes Opfer? Nein, das konnte nicht sein. So war sie nicht, schließlich war Miwako eine ihrer besten Freundinnen und das würde sie ihr nicht antun, da war er sich fast hundertprozentig sicher. Aber eben nicht ganz. Der Mann entzog der Frau entgültig die Hand. Man musste es ja nicht unbedingt herausfordern. "Weißt du, was man für einen Blödsinn macht, wenn es einem schlecht geht und man denkt, dass alles sinnlos ist? Man macht dumme Sachen, so wie ich. Gott sei dank hat Miwako meine Absichten nicht erkannt und es einfach nur als ein Geständnis gesehen. Das hätte ich, glaube ich zumindest, nicht überlebt, wenn sie bemerkt hätte, was ich mit meinen Worten sagen wollte." "Ich weiß, dass man manchmal dummes Zeug macht, wenn man denkt, dass alles sinnlos ist, aber Gott sei dank ist mir so was noch nie passiert." Jetzt hatte Wataru die Detektivin ein wenig verwirrt. "Aber.., was redest du denn da, geht es um die Sache bei Kaitos Haus?" Die Frau blickte ihn ernst an. Seine Worte waren wirklich nicht sehr eindeutig. "Ja.. ich wurde plötzlich so furchtbar deprimiert und hab ihr alles gesagt, was mir gerade im Hirn rumgespukt ist.. unter anderem, dass ich mein Leben mit.. ihr.. verbringen will." Eine gewaltige Röte hatte sich in seinem Gesicht breit gemacht. "Ich hab Angst, dass sie das in den falschen Hals bekommt.. das hört sich so.. so.. zweideutig an", stotterte er daher und blickte dabei nach links und rechts, als fühle er sich beobachtet. "Man!" stöhnte die junge Frau. "Ihr werdet doch sowieso euer Leben zusammen verbringen.. ihr seid Partner. Na ja, wenn einer von euch den Löffel abgibt, dann habt ihr trotzdem euer Leben miteinander verbracht, zumindest einer.. nämlich derjenige, der tot ist." Shina konnte einfach nicht anders. Er war mal wieder so rot wie eine Tomate und machte sich um alles Sorgen. Ein sarkastischer Spruch musste einfach daher kommen, das war eben ihre Art, außerdem ärgerte sie Wataru ganz besonders gerne. Er ging immer so schön auf ihre Worte ein und nahm sie meistens auch sogar ernst. "Haha, sehr witzig. Ich weiß nicht, was mich geritten hat. Wie würdest du es als Frau denn finden, wenn man dich auf die Weise überfällt? Ich wusste noch nicht mal, was sie für mich empfindet und dann mache ich so was.." Der Polizeibeamte presste seine Augen fest aufeinander und schaute sie deswegen nicht mehr an. "Bei dir ist das doch was anderes, du bist ein Baka, Miwako weiß schon lange, dass du manchmal Dinge sagst, die du gar nicht so meinst. Sie hat sich dabei sicher nichts weiter gedacht. Sie dachte sicher nur, dass du verdammt süß bist und sie froh ist, dich zu haben. Sie steht doch auf Bakas." Die Frau musste gehässig auflachen. "Du bist der perfekte Mann für sie.." Wataru zog einen Schmollmund. Das war doch nicht mehr zu fassen, die nahm ihn nicht mal ernst. "Das ist überhaupt nicht witzig! Ich will sie doch nicht bedrängen.. oder so.." "Du machst dir zu viele Gedanken darüber", versuchte die Detektivin ihren Freund zu beruhigen. "Wenn es sie gestört hätte, was du ihr gesagt hast, dann hätte sie dich doch abgewiesen. Aber das hat sie nicht. Du hast sie rumgekriegt, du solltest dich also über dein Glück freuen, statt hier rumzumosern." Shina lachte immer noch, weil sie es einfach witzig fand, wie er jetzt schmollte, das tat er immer, wenn sie anfing gemein zu lachen, aber das machte ihr nichts aus, sie war sich sicher, dass er wusste, dass sie es nicht böse meinte. "Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken, aber besser ein wenig mehr, als zu wenig", versuchte Wataru seine Meinung zu vertreten. "Und ich mosere überhaupt nicht hier herum", verteidigte sich der junge Mann dann und stand ruckartig auf, so dass die Leute ihn anstarrten. "Du hast mich noch nie verstanden, das wirst du wohl auch nie. Woher weißt du denn, was in mir vorgeht? Das kannst du nicht, das kann kein Mensch, auch sie nicht.. ich versteh mich ja manchmal selbst nicht.." Wataru wandte der Frau den Rücken zu und wollte gehen, da ergriff sie sein Handgelenk. "Spinnst du? Das war doch nur Spaß! Du bist ja schon genauso leicht entflammbar wie Miwa. Früher warst du nie so. Du solltest deinen Kopf mal unter kaltes Wasser halten, das kann ich wärmstens empfehlen, bevor du rumstänkerst!" Nun war auch Shina aufgestanden, jedoch ließ sie Watarus Hand los und ging zur Kellnerin, um ihre Rechnung zu begleichen. "Wenn du dich beruhigt hast, dann können wir das Gespräch gerne noch mal führen", riet sie ihm, während die ihn nicht ansah, da sie ihm den Rücken zugewandt hatte. "Zur Zeit bist du ja nicht in der Lage ruhig zu bleiben." Wataru wurde nicht weiter beachtet. Shina bezahlte das Essen und ging ohne ein weiteres Wort an dem jungen Mann vorbei. Das hatte ihr gereicht. Niemand machte sie auf die Weise an. Nicht, dass sie wütend gewesen wäre, sie hatte nur keine Lust mehr mit einem Mann zu reden, der ihr Sachen an den Kopf warf, weil er sich mal wieder selbst nicht leiden konnte. *********** Der junge Schülerdetektiv rannte in heller Aufregung ins Präsidium, in der Hoffung seine Schwester dort anzutreffen. "KID hat wieder eine Warnung geschickt, diesmal an mich adressiert!" legte Shinichi mit hektischem Unterton in der Stimme ein. Als Shina das Wort "KID" vernahm, drehte sie sich alarmiert um und wirkte fast schon ein wenig erschrocken, geradeso, als hätte sie einen Geist gesehen. "Was sagst du da?? Wieso sollte ... aber halt ... was redest du da Shinichi? KID kann dir keine Nachricht gesendet haben. Beruhige dich erst mal und dann bitte von vorne." Shinichi atmete heftig, da er gerannt war. "Du hast schon richtig gehört, eine Nachricht von Kaitou KID und ich weiß auch schon wann er auftauchen wird, ich hab das Geschriebene bis in die letzte Zeile entschlüsselt." "Wen interessiert schon KID?" fragte Shina lustlos. Das konnte nicht KID gewesen sein, denn der war tot. Der hatte sie im Krankenhaus von Beika verlassen. Sie wollte ihren Bruder von der Idee KID zu fassen, wieder runter bringen, deshalb tat sie so desinteressiert. "Wir haben wichtigeres zu tun, als einen Dieb zu jagen, das überlassen wir doch lieber Nakamôri, der ist dafür zuständig nicht wir, merk dir das ein für alle Mal!" meinte sie streng und sah ihn sauer an. Der Junge erschrak auf ihre Worte, denn das war unmöglich ihr Ernst. "Aber Shina." Fassungslosigkeit machte sich in dem Schülerdetektiven breit. "Es ist doch unser Job, Verbrecher zu jagen, oder etwa nicht und KID war schon immer eine Herausforderung, aber wenn du nicht willst, dann gehe ich alleine." Eingeschnappt drehte er seinen Kopf zur Seite. "Es kann nicht KID sein, der dir geschrieben hat, da will dich jemand in eine Falle locken, Shinichi", sagte Shina jetzt völlig aufgelöst, denn sie hatte Angst um ihren kleinen Bruder. Ihr war klar, dass es einer der schwarzen Organisation gewesen sein musste, welcher diese Nachricht an Shinichi geschrieben hatte. "Hör doch mal zu, Shin-chan! Wieso sollte KID ausgerechnet an dich schreiben? Denk doch mal logisch. Was wenn dich Gin und Vodka womöglich in eine Falle locken wollen? Und Hilfe könnte ihnen Vermouth leisten, denn sie ist intelligenter als die Zwei zusammen. Außerdem verfügt diese Frau über die gleichen Fähigkeiten wie deine Mutter und stell dir vor, wie sehr sie dich schon hinters Licht geführt hat." Wie seine Schwester ihn mal wieder in Grund und Boden redete, da musste er sich die vielen Worte erst mal alle merken und dann darauf reagieren zu können. Sie ließ ihn ja kaum zu Wort kommen. "Es klingt logisch, was du sagst, aber wieso kann es nicht KID sein!? Das verstehe ich nicht, aber auch ich weiß nicht, wieso er mir geschrieben hat. Vielleicht ist es ja eine Herausforderung?" Wie sollte Shina ihrem Bruder nur erklären, wieso diese Nachricht keinesfalls von KID sein konnte? Musste sie ihm da nicht sagen, dass Kaito tot war? Kapitel 14: Kaitos Tagebuch --------------------------- Boah der Teil iz öde, aba ich konnte net anners.. -__-° Das muss jetzt einfach sein.. ich wollte testen, wie gut ich Tagebuch schreiben kann, machs nämlich nie ^__^'''' Naja los gehtz.. bin nich sonderlich in schreiblaune XD "Nein, ich bin sicher, dass die Organisation dahinter steckt. Hör doch mal auf deine große Schwester, oder haben dir meine Ratschläge jemals geschadet? Nein. Und außerdem.. dein Meisterdieb ist tot, es tut mir leid." Shina wandte ihm den Rücken zu, es tat ihr wirklich leid, dass er es so erfuhr, aber wer KID im wirklichen Leben war, das behielt sie vorerst noch für sich, sonst würde er sich auf die Verbrecher stürzen und Dummheiten machen. Shinichi lief rot an. "Das ist nicht mein Dieb, sag so etwas nicht." Seine Stimme klang schwach, denn obgleich er versuchte gleichgültig zu klingen, so war er traurig über den Gedanken, dass er KID niemals wieder treffen würde. Er mochte ihn, kein Zweifel, auch wenn er das Gesetz brach. Dieser Mann war ein Geheimnis, welches er entschlüsseln wollte, doch es war zu spät. Der Junge schlich sich vor die Tür und lehnte mit dem Rücken an ihr. Ihm kam ein Lied in den Sinn und er summte dessen Melodie. Es war ein trauriges Lied von einem japanischen Sänger und es hieß "Overture". Takagi mischte sich nun in Shinas Angelegenheit ein, was die Frau noch nie sonderlich gerne gehabt hatte: "Willst du ihm nicht nach gehen? In dem Zustand kannst du ihn doch nicht alleine lassen, vielleicht macht er dann wieder Mist.. und.." Wataru kam nicht weiter, da ihn Shina mit einer Schärfe in den Augen ansah, dass er die Worte ängstlich runterschluckte. "Misch dich nicht ein! Das ist immer noch mein Bruder, nicht deiner, also kümmer dich um deine Arbeit und lass mich das auf meine Weise regeln!" Shinas Tonlage verriet sofort, dass sie mit Wataru ein wenig auf Kriegsfuß stand, jedoch entschuldigte er sich diesmal nicht bei ihr, auch wenn er Schuld an ihrer kleinen Streitsituation hatte. Wataru seufzte genervt auf und wandte sich von Shina ab. Miwako hatte bemerkt, wie ihre Freundin ihren Kollegen angemault hatte, tippte ihm auf die Schulter und drehte ihn zu sich um. "Habt ihr etwa Streit?" fragte die Kommissarin leicht grinsend und wurde darauf sofort von ihm umarmt, was sie nicht im Geringsten störte. Der Beamte hielt seine Freundin ganz fest, ihm war ganz einfach danach. Erst nach einer Minute löste er sich wieder von ihr. "Was machen wir heute Abend, es ist bald Dienstschluss?!" Auch auf sein Gesicht war nun ein Lächeln getreten, als er das sagte. "Mhh? Keine Ahnung.. Wie wäre es mit 'schlafen'?!" Miwakos Grinsen wuchs ins Unermessliche und darauf knuddelte sie ihren Freund erstmal richtig durch, führte sich dabei etwas kindisch auf, da sie kichern musste, als er ihr leicht in den Hals biss. "Hey, bist du unter die Vampire gegangen?" fragte sie amüsiert und hörte hinter sich ein Husten. Das musste Shina sein, die wirkte leicht eifersüchtig, was für Miwako kein Wunder war, denn sie hatte jetzt Wataru und Shina hatte niemanden mehr. Die war daran aber auch nicht gerade wenig schuld. Sie hatte es ja nicht anders gewollt, wäre sie doch bloß bei Ryochi geblieben. Miwako sah nicht ein, dass sie wenn Shina in der Nähe war bei Wataru auf Distanz ging. Nein, sie drückte sich sogar noch heftiger an ihn, aus purer Absicht. Wieder kam ein Husten von der Detektivin, sie wollte die beiden Turteltauben darauf aufmerksam machen, dass sie sich auf der Arbeit befanden, das war Miwako klar, deswegen flüsterte sie Wataru etwas zu, jedoch in einer Lautstärke, bei der Shina es auch mitbekam. "Wata-chan! Los küss mich!" befahl sie ihrem Kollegen, was er natürlich liebend gerne befolgte. Das Wort schlafen gefiel ihm schon sehr gut, das war eine gute Idee, denn Miwakos Grinsen sprach Bände. Die meinte nicht das 'Schlafen', das man sagte, wenn man müde war, sondern ein anderes Schlafen. "Habt ihr nichts besseres zu tun?" fragte die 22-jährige, als sie hörte, dass die Beiden sich nun tatsächlich küssten. Irgendwie ging ihr dieses pubertäre Verhalten auf die Nerven. Die verhielten sich nicht wie Erwachsene, sondern wie Schulkinder, die zum ersten Mal erfuhren, was Liebe war. Konnten die das nicht machen, wenn sie alleine waren? Also, irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Miwako dachte, sie eifersüchtig zu machen und es ihr auch noch Spaß machte. Vielleicht wollte sie auch einfach nur mit Wataru angeben. Naja, wenn es ihrer Freundin Spaß machte, dann sollte sie es eben tun. Shina wollte nun so tun, als würde sie das kalt lassen, aber irgendwie fühlte sie sich jetzt doch ein wenig alleine. Das würde jedoch bald ganz sicher vergehen. ***** Mit dem Gedanken 'KID ist tot' stand Shinichi an jenem Ort, an dem er den falschen Dieb vermutete. Er hörte natürlich nicht auf seine Schwester, war viel zu neugierig, was sie denn nun von ihm wollten. Für Shinichi hatte diese Nachricht eine simple Bedeutung. 'Wenn der Kirchturm das Lied der Dämonen spielt, der Mond am höchsten Punkt des Himmels steht, dann ist es Zeit, um für den Aufbruch bereit zu sein. Der Magier erscheint und läutet die schrillen Glocken im Einklang von Geige und Klavier.' so lautete KIDs volle Nachricht, die er ihm gesendet hatte. Für den Detektiven klang das fast nach einem angekündigten Mord. Warum sollten auch um 6.06 und 6 Sekunden die Kirchturm-Glocken läuten? Es sei denn es wurde jemand beerdigt, aber welcher Heiliger würde um die Zeit so etwas tun? Über diese Dinge hatte sich Shinichi die halbe Nacht den Kopf zerbrochen und doch ließ es nur eine Schlussfolgerung zu: Es würde ein Mord geschehen, um 6.06 Uhr und 6 Sekunden. Jetzt war es sechs Uhr und fünf Minuten, aber Shinichi wusste nicht, wer ermordet werden sollte. Es war also gar nicht so einfach. Mit den Geigen und dem Klavier meinte der falsche Dieb sicher die Konzerthalle und da befand sich der junge Detektiv, aber weit und breit gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass KID schon da war. War irgendwie seltsam, wie er fand. Vielleicht hatte er etwas übersehen. In Gedanken drehte er alle Worte noch mal sonderlich um. Shinichi war derbe nervös, denn er wollte diesen Mord verhindern, wusste jedoch nicht, wo er denn jetzt stattfinden würde. In dem Moment begannen die Kirchturmglocken zu läuten und ihm war auf einmal klar, dass es der falsche KID war, der sie läutete. Shinichi Kudô sprintete los, zur Kirche.. ~~~ Blut strömte über des Pfarrers Gesicht, welcher in seiner Kirche am Boden lag und den heiligen Ort mit seinem eigenen Blut befleckte. Ein mit einem weißen Anzug gekleideter Mann läutete die Glocken des Kirchturms, ein fieses Grinsen zierte sein Gesicht. Gleich würde dieser Detektiv, welcher auf das Läuten bestimmt aufmerksam wurde, hier antanzen und einen Schock erleiden. Der Gedanke, dass er den Pfarrer habe retten können, würde in seiner Seele schmerzen und genau das war das Ziel des falschen Diebes. Vermouth hatte sich als KID verkleidet und tat genau das, was sie ihm versteckt mitgeteilt hatte. Der arme Junge. Aber es tat ihr nicht im Geringsten leid, denn es würde noch wesentlich schlimmer kommen. Sie ging aus der Kirche heraus. Bis Shinichi da war, dann war sie längst über alle Berge, doch sie würden sich gewiss wieder sehen und zwar bei der Konzerthalle. Dort würde sie ihn erwarten. So schnell wie ihn seine Beine tragen konnten rannte er Richtung Kirche, in ungefähr drei Minuten würde er dort sein. Die Minuten vergingen wie Stunden, zumindest kam es Shinichi so vor. Als er dann endlich völlig außer Puste bei der Kirche angelangte und hinein ging, fiel ihm sofort der Pfarrer auf, der am Boden lag. Er eilte zu ihm hin und fühlte seinen Puls, das Blut übersah er einfach. Es war eine solche Routine, dass er als erstes den Körper untersuchte und dadurch herausfand, ob er überhaupt tot war und wie lange. Der Junge brach vor dem Körper zusammen und schluchzte. Nur 5 Minuten, diese lächerlichen Minuten entschieden über jemandes Leben. Nur weil er einmal einen verdammten Fehler machte. Hätte er doch den wahren Sinn der Botschaft erkannt, dann hätte er diesen Unschuldigen retten können. Alles war seine Schuld. Und KID war natürlich weg, hätte er sich ja denken können, der würde sicher zum Konzertsaal gehen und dort auf ihn warten, um sich über ihn lustig zu machen. Welch trauriges Schicksal das doch war. Shinichi starrte wie gebannt auf den Toten. Immer wieder musste er daran denken, dass es seinetwegen geschah. Die Gedanken setzten sich in seine Sinne und quälten ihn immer mehr. Eine junge Frau trat in die Kirche ein und sah ihn, ihren Bruder, der bei dem Pfarrer kniete und ihr tat es bestimmt genauso leid, wie ihm, dass es ihr nicht möglich war diesen Mord zu verhindern. Hätte ihr Takagi die Nachricht nicht gezeigt, dann wäre sie nie auf die Idee gekommen, dass in der Kirche ein Mord passieren würde. Hätte sie sich die Nachricht doch früher angesehen. Und ihr armer Bruder litt nun unter dem Gedanken, dass es seine Schuld war. Sie musste dahin und ihn beruhigen und ihm sagen, dass es nicht seine Schuld war. Er konnte doch nichts dafür, dass man ihn hereinlegte. "Hey, Shinichi", sprach sie ihn an und half ihm hoch. "Du konntest es doch nicht ahnen, Kopf hoch." "Doch, ich hätte nur das Rätsel lösen müssen", schluchzte er. "Du bist doch kein Gott, der alles weiß. Jeder Mensch macht einmal einen Fehler." "Das ist nett von dir." Er lächelte traurig. "Ich fühle mich aber verantwortlich dafür.." Shinichi warf der Leiche einen Blick zu. "Fünf Minuten, Shina. Nur fünf Minuten, die über Leben und Tod entscheiden können. Ist das gerecht, dass meinetwegen Leute sterben, sag mir das!" Er rüttelte völlig verzweifelt an ihrer Schulter. "Natürlich ist das nicht gerecht, Shinichi, aber gib dir doch nicht die Schuld daran." Shina wusste nicht, was sie ihm noch sagen sollte, deshalb legte sie ihren Arm um seine Schulter und ging mit ihm nach draußen, an diesem Ort würde sich seine Laune nur noch mehr verschlechtern. Dann musste er ständig an seinen Fehler denken. "Dafür kannst du doch nichts, die Schuld liegt bei Vermouth, weil sie psychisch total weg ist und Spaß dran hat Leute umzubringen. Deshalb ist der Pfarrer tot, nicht weil du das Rätsel nicht hast lösen können. Es werden dir immer Menschen begegnen, die sich an deinem Leid erfreuen. Tue ihnen doch nicht den Gefallen darauf einzugehen. Du bist ein sehr guter Detektiv und jeder macht mal einen Fehler, auch deine überaus tolle Schwester." Sie musste seufzen. Der Gedanke an Vermouth in Verbindung mit KID schmerzte die Detektivin wirklich sehr. Und sie wusste nicht, wie lange sie noch Stillschweigen bewahren konnte, was KIDs Identität anging. Shinichi musste es irgendwann erfahren, am besten von ihr, denn sie wollte nicht, dass es ihm jemand aus der Organisation sagte und damit einen Grund hatte ihn seelisch zu unterdrücken. Shina fiel auf einmal auf, wie ähnlich ihr Bruder Kaito eigentlich war und sie musste blinzeln, als sich Shinichi vor ihrem geistigen Auge in Kaito verwandelte und wieder zurück. Es war ihre Vorstellungskraft, die das mit ihren Sinnen veranstaltete. Die Frau zitterte kaum merklich und nahm ihren Bruder in den Arm. Shinichi wusste wirklich nicht, was auf einmal in sie gefahren war, sonst umarmte sie ihn doch auf nicht einfach mal so, auch nicht wenn er weinte. Es lag zwar schon eine ganze Weile zurück, dass er vor ihren Augen geweint hatte, aber er erinnerte sich noch daran, als sei es gestern gewesen. Die Frau hatte niemals Mitleid mit ihm gehabt, doch jetzt.. Der Junge fühlte sich wie im falschen Film. Immer war er es gewesen, der sie umarmte. Sie hatte ihre Gefühle stets gut im Griff. Er hatte das Gefühl, dass etwas gehörig nicht stimmte. "Shina, was ist denn auf einmal mit dir los? So bist du doch sonst nie." Seine Stimme klang wie die eines unschuldigen Kindes und Shina seufzte schwer. Es erinnerte sie doch alles viel zu sehr an Kaito, den Jungen, den sie so sehr vermisste und der ihr nur seine geheimen Gedanken da gelassen hatte. "Ach, Shin.. gomene.." sagte sie leise und drückte ihm die Lippen auf. Der Junge riss die Augen auf und gab abwehrende Laute von sich. Jetzt fing sie an zu spinnen. Am Ende war das Vermouth, die sich als Shina verkleidet hatte. Seine Schwester würde ihn doch niemals auf den Mund küssen, oder doch? Shinichi war schockiert und konnte das wirklich nicht genießen. Die konnte ihn doch nicht einfach so küssen. Was fiel der denn ein?? Als wenn diese Art von Kuss nicht schon genug gewesen wäre, musste sie auch noch ihre Zunge in seinen Mund schieben, als er gerade anfangen wollte, das Gefühl zu mögen. Das war zuviel! Er stieß sie kraftvoll von sich. "Was soll denn das?" fragte er und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Shina überlegte. 'Genau, was sollte das? Ich hab meinen Bruder geküsst, hab sie ja nicht alle!' Sie war schockiert von sich selbst. Jetzt war sie wieder zu sich gekommen, einen Moment hatte sie ihren Bruder für Kaito gehalten. "Ich muss dir was sagen." In den Augen der starken Frau glitzerten Tränen. "Ich hab mich grad doof aufgeführt, es tut mir leid. Aber als du mich eben so unschuldig angesehen hast, da warst du wie Kaito. So süß und unschuldig.. aber Kaito.." Sie stockte, konnte nicht weiterreden und atmete deshalb tief ein und aus. Noch länger konnte sie ihre Gefühle für Kaito nicht verbergen. "Dein Freund weilt nicht mehr unter uns. Er ist tot.." Die Detektivin senkte reuevoll den Kopf und ein schlechtes Gewissen plagte sie, als sie checkte, was sie gerade eben gesagt hatte. Jetzt wusste er es also. Shinichi sah seine Schwester ungläubig an. Das hatte er jetzt einfach nicht verstanden, auch wenn die Worte so simpel waren, dass sie ein Kind verstehen konnte. Es waren ja auch nur drei Worte: "Er.. ist.. tot!" Das konnte doch gar nicht sein, neee, er hatte sich lediglich verhört. Auch wenn er wusste, dass seine Schwester die Wahrheit sagte, so konnte er darüber nur lachen. Shinichi rollten Tränen die Wangen hinab, als ihn ein Lachkrampf überschüttete. Das war echt irre komisch. Kaito, sein bester Kumpel, nein sein süßer kleiner Kaito-Schnuffi war tot. Shina machte niemals Witze, aber diesmal glaubte er ihr keines von diesen so einfachen drei Worten. Der Junge wusste nicht einmal, ob er Tränen lachte oder weinte. Aber er fand das jetzt sehr witzig. Wenig später wischte er sich die Tränen weg und hatte einen klassischen Wutanfall. "Wer war es, wer hat 'meinen' Kaito auf dem Gewissen?" fragte Shinichi nun mit ernster Miene, weder Tränenspuren waren noch übrig, noch sah man irgendwelche Anzeichen von Fröhlichkeit, es war fast ein monotoner Gesichtsausdruck, dem keinerlei Gefühl gegeben war. Shina dachte, dass ihr Bruder gerade den Verstand verlor. Erst lachte er so psychopathisch, heulte dabei, dann sah er sie an, als habe er einen Mord begangen und sei unzurechnungsfähig. Seine Miene gefiel der jungen Frau nun wirklich nicht. Man konnte nicht einschätzen, was als nächstes kommen würde. Aber seine Frage hatte sie genaustens vernommen. Es klang so wütend, was er sagte, doch seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, war er die Ruhe in Person. Sie hörte, wie er die Hand zu einer Faust ballte und seine Knochen dabei knackten. "Ganz ruhig, Shinichi. Bevor du jetzt los stürmst und unseren Mörder finden willst, muss ich dir noch etwas sagen. Kaito hätte niemals gewollt, dass sich sein bester Freund in Gefahr begibt. Für mich war es auch ein sehr gewaltiger Schock, dass er jetzt tot ist. Ich musste das erst mal begreifen, schließlich war ich am Tag zuvor noch mit ihm zusammen. So schnell kann es gehen, Shinichi. Ohne, dass man sich versieht, wird einem eine wichtige Person im Leben weggenommen. Der Tod ist allmächtig und er gewinnt immer. Kaito war zu schwach, er konnte es nicht schaffen. Ich war nicht darauf gefasst, Kaitou Kid ist so plötzlich aufgetaucht, ich konnte nicht darauf reagieren. Ehe ich mich versah, hatte er das Messer in der Brust. Erst, als er in meinen Armen lag, habe ich verstanden, wer mir das Leben gerettet hat. Du kannst mir glauben, dass ich lieber tot wäre, statt einen armen 17-Jährigen für mich sterben zu lassen." Shina sah zu Boden, zitterte ehrfürchtig unter ihren eigenen Worten. Es war nicht einfach, das alles zu sagen, aber er sollte es wissen. "Wenigstens hat er so was wie Liebe wenigstens ein kleines bisschen erlebt. Er war so ein netter und aufrichtiger Junge. Und er hatte einen Traum. Er wollte die Mörder seines Vaters finden und sie ihrer gerechten Strafe zuführen." Das war ja eine ganze Menge, was sie ihm da erzählte. Shinichi wusste nicht so wirklich etwas damit anzufangen, musste das neu dazu gewonnene Wissen erst einmal ordnen. Langsam ließ er ihre Worte auf sich wirken. Die Sache mit KID gab ihm zu denken. So ganz verstand er nicht, was sie ihm sagen wollte, bis ihm die Erleuchtung kam. Sie sagte doch, dass sie erst, als KID in ihren Armen lag, bemerkte, wer ihr das Leben gerettet hatte. Das sollte doch nicht etwa heißen, dass Kaito dieser Meisterdieb war? Aber passen würde es, denn Shinichi hatte vor kurzen noch an die Beiden gedacht und eine seltsame Verbindung zwischen ihnen verspürt. Das war ihm jetzt klar, aber da war noch etwas anderes: Er hatte ihr das Leben gerettet und sie wäre lieber an seiner Stelle tot. Das waren ja ganz schlimme Sachen. Und so etwas wie Liebe hatte er auch erlebt, na, das war jetzt erst mal nebensächlich. Er entschloss sich sie weiter zu befragen, wie es seine Art als Detektiv war. Vielleicht würde er es dann verstehen. Wieso sollte Kaito seine Schwester retten? Na ja, vielleicht weil er sich in sie verliebt hatte. Das hatte er zweifelsohne bemerkt. "Hat er dir das gesagt, oder woher weißt du das alles?" "Alles hat er mir nicht gesagt, aber Satô hat mir sein Tagebuch gebracht, da habe ich einiges über ihn erfahren, was ich leider nicht mehr erfahren durfte. Da steht auch vieles über dich drin, du solltest es mal lesen." Sie hielt ihm ein schwarzes Buch hin, auf dem Kaitos Name stand. Shinichi nahm es entgegen, sah es verwirrt an. Wie konnte sie es wagen, in Kaitos geheimen Gedanken zu schnüffeln? "Gib das sofort her!" zischte er böse. Unsanft riss er es ihr aus der Hand und drückte es an seine Brust. Der Junge hatte sich in Shina verliebt, hatte sich nur nicht getraut, es ihr zu sagen und sie las einfach mal in diesem Buch. Was da wohl drin stand? Eigentlich interessierte es ihn brennend, dennoch hatte er noch erhebliche Selbstzweifel, es aufzuschlagen und das Innenwohnende heraus zu lassen, an sein Herz, welches schmerzhaft schnell in seiner Brust schlug. Shinichi sah das Buch noch immer wissensdurstig an, nahm es in beide Hände. Er wollte jetzt die Wahrheit kennen. Unwillkürlich schlug er in der Mitte auf und stieß promt auf den 18. Juni. Shinichi fing einfach an laut zu lesen: "18. Juni. Endlich nur noch drei Tage bis zu meinem Geburtstag. Ich weiß jetzt schon, dass Shinichi etwas plant, aber ich pflege lieber so zu tun, als wüsste ich von nichts. Ich freue mich tierisch. Bestimmt wird er eine Party veranstalten. Ich kann es nicht glauben, in drei Tagen, werde ich so alt wie Shinichi und dann kann mir niemand mehr was. Keiner wird mich mehr als Kind titulieren. Aber jetzt zu meinem heutigen Erlebnissen. Shinichi und ich waren in der Disco und haben uns prächtig amüsiert, bis die blöde Exfreundin von ihm auftauchte. Exfreundin ist vielleicht sogar das falsche Wort. Verflossene Liebe passt da schon wesentlich besser. Sie kommt immer dahin, wo er auch ist. Ich glaube sie will ihn damit bestrafen. Wenn sie wüsste, wie sehr sie ihn damit verletzt. Warum versteht sie nicht, dass er sie trotz allem noch liebt? Sie ist eben eine Frau und denkt womöglich, dass er ihr absichtlich wehtut. Es kann eben nicht alles immer nur glatt laufen. Genauso wie Shinichi Ran entdecken musste und deshalb total still wurde. Man bemerkte nicht einmal, dass er da war. Deshalb entging mir auch, als er sich aus dem Staub machte. Viel zu spät habe ich erkannt, wie sehr er wirklich litt. So gerne hätte ich ihm den Kummer erspart. Ich fand ihn auf der Toilette, total zugedröhnt. Natürlich konnte er nicht mehr laufen und so trug ich ihn bis zu ihm nach Hause und entschloss mich, bei ihm zu bleiben. Man sollte den Armen besser nicht alleine lassen. Dann geschah mit mir etwas total merkwürdiges: Shina Kudô, Shinichi überaus tolle, große Schwester tauchte auf und gab ihm eine gehörige Kopfwäsche. Shinichi hat verstanden, dass Drogen nicht gut für ihn sind und sich die Anderen deswegen um ihn sorgen. Ich war sehr erleichtert, als er sagte, er würde damit ab sofort aufhören. Zum ersten Mal sah ich ihn so richtig verzweifelt, sogar so sehr, dass er vor mir und Shina zu weinen begann. Ich war so durch den Wind, dass ich seine Schwester geküsst habe. Erst dachte ich, dass sie es nicht mochte und entschuldigte mich bei ihr, doch dann bot sie mir an, mich nach Hause zu bringen, da es schon so spät war. Damit beginnt der aufregendeste Teil dieses Tages. ^___^ ..." Shinichi stoppte, starrte auf seine Füße, als er beinahe die Beherrschung verlor und sein Zittern fast in einem Heulkrampf endete. Der Junge musste wehleidig seufzen, dachte an alle schönen Dinge zurück, die er jemals mit Kaito erleben durfte, wobei das Schlimmste war, dass er ihm niemals sagte, was er für ihn empfand. Sein Blick haftete am Text, doch er konnte plötzlich die Buchstaben nicht mehr entziffern, da sich urplötzlich alles um ihn herum drehte und etwas ihm die Sicht nahm. Hektisch strich er sich über seine tränigen Augen, kniff sie fest zusammen, um sich selbst vorm Weinen zu bewahren. Wie Kaito über ihn schrieb, ließ ihn heftig aufschluchzen, seine Worte waren so liebevoll, fast hätte Shinichi gelächelt, doch das alles waren nur Worte. Niemals hätte er gedacht, bei jemandes Tod so sentimental werden zu können, aber leider war es so. Niemand wusste, was wirklich in ihm vorging, denn er hatte sich niemanden anvertraut, nicht mal Kaito. Mit einer düsteren Miene versuchte er weiter zu lesen. "Als wir durch die Mondlicht erhellte Straße gingen, fühlte ich mich, als habe man mir den Boden unter den Füßen entzogen. Diese Frau machte mich wahnsinnig, so nervös war ich noch nie in der Gegenwart einer Frau gewesen, das schaffte nur diese eine." Der tapfere Detektiv schluchzte auf, denn er wusste sehr genau, dass er damit seine Schwester meinte. Wäre ja auch zuviel verlangt gewesen, wenn er genauso über ihn dachte, wie er selbst und dennoch wünschte sich Shinichi, dass er es ihm hätte sagen können. Es hätte ihm gereicht, wenn er bescheit wusste, doch es war viel zu spät für derartige Dinge. Er stieß zischenden Atem aus, wischte sich den Schweiß von der Stirn. Da konnte man nichts machen, liebte er eben seine Schwester, es war nicht zu ändern. "Ihr Mut und ihre Kraft faszinieren mich. So war es, seit wir uns gestern begegnet sind. Ich empfinde heftiges Glück, wenn ich in ihrer Nähe bin, es ist, als würde ich fliegen und es ist besser als stehlen. Es gibt mir einen Kick diese Frau anzusehen, als würde ich etwas verbotenes tun. Das ist ja immerhin Shin-kuns Schwester. Trotzdem wollte ich diese Frau und ich bekam sie. Es war das Schicksal, welches uns zusammen führte, denn wie aus heiteren Himmel, ertönte ein Schuss. Ich spürte einen Schmerz und wenig später fand ich mich in ihren Armen wieder. Mein Herz raste, das Gefühl war unbeschreiblich. Obgleich ich wusste, dass mich eine Kugel getroffen hatte, verspürte ich keinerlei Angst, in ihren Armen fühlte ich mich sicher und dort wollte ich für immer sein. Ich mag keine Ärzte, da ich schlechte Erfahrungen damit gemacht habe, deshalb wollte ich nicht ins Krankenhaus. Gott sei dank war es nur ein Streifschuss, also nahm Shina-san mich mit zu sich ins Hotel. Sie verarztete mich erst einmal und irgendwie war es mir peinlich, dass sie mich so oben unbekleidet sah. Ich musste rot wie eine Tomate geworden sein -_-. Sie war so liebevoll zu mir und ich vergaß mich in ihren Augen. Augen, wie die von Shinichi, so aufrichtig und ehrlich, nicht eine Lüge enthielten sie." Der Junge spürte einen Schmerz in seiner Brust, der mit jedem Wort, welches er las, an Intensität und Stärke gewann. Das war alles ganz furchtbar. Kaito schien so glücklich gewesen sein und nun war er einfach so tot. Es ging noch immer nicht in Shinichis Kopf hinein. Sein kleiner Trottel war tot!! Er hielt es sich vor Augen, zwang sich weiter zu lesen. Er wollte alles über seinen letzten Tag erfahren. Schweren Herzens bekräftigte er seine Gedanken. "Shina musste mich dazu zwingen mein Hemd auszuziehen, es war einfach nur peinlich, doch bald gewöhnte ich mich an die unbekannte Situation. Irgendwann beherrschte mich der Gedanke, diese Frau richtig zu lieben, ein Mann zu sein, so wie sie eine Frau. Ich fing an, sie mit schönen Worten zu betören. Das hatte ich ganz gut im Blut, da ich darin als KID schon geübt war, Frauenherzen höher schlagen zu lassen. Sie erwähnte einen Namen und fast überkam mich Eifersucht. Ich dachte, es sei ihr Freund, aber sie sagte, es sei nur ihr Ex. So ein Glück für mich. Ich war so happy wie noch nie. ^____________________^ Langsam versuchte ich mich zu fassen, berührte ihre Wange und mir wurde schon alleine deswegen heiß. Noch nie tat ich so etwas aus Liebe. Und es gab nichts, was ich mir sehnlichster wünschte, als von dieser Frau geküsst zu werden. Sie musste sich dämlich vor kommen. Eine 22-Jährige Frau, die von einem 17-Jährigen angebaggert wurde. Auf einmal fühlte ich mich ihr jedoch ebenbürtig, nicht wie ein Kind. Doch sie holte mich von meinem hohen Ross wieder runter, ich war ihr zu jung, aber das ahnte ich ohnehin, also schockte es mich kein bisschen." Er musste Luft holen. Kaito hätte Schriftsteller werden sollen, denn Shinichi fand, dass er schrieb wie ein Weltmeister, so was hätte er selbst als Sohn von Yusaku Kudô nicht auf die Reihe gebracht. Man ging der ins Detail. Er atmete aus. Trotzdem war es sehr interessant, besser, als jeder Roman. "Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht ehrlich mit sich selbst war, denn sie schien ihre Gefühle nicht auszuleben. Dann ging ich aufs Ganze und sprach meine Gedanken aus, was sie sehr schockierte. Aber ich wusste, dass sie mir auch nah sein wollte. *^__^* Es gibt so etwas wie Intuition und genau diese verriet mir, wie es in ihr wirklich aussah. Ich sah sie verführerisch an und befahl ihr mich zu küssen, ließ in dem Moment meinen gesamten Charme spielen. Sie konnte mir einfach nicht widerstehen und küsste mich. Ich fühlte mich wie im Himmel. Es war einfach unvergleichlich. Ich konnte nicht anders, als sie zu berühren. Wir küssten uns erst noch ziemlich vorsichtig, doch wurden mit der Zeit leidenschaftlicher. Wir hatten beide unsere Kontrolle verloren und ich war erregt, sodass ich auf der Stelle mit ihr schlafen wollte, doch das stellte ein Hindernis dar. Was, wenn sie es nicht wollte? Aber ich irrte mich, denn sie wollte es auch, selbst wenn sie es zuerst nicht zugeben wollte und mir eine Abfuhr erteilte. Alle Angst war verflogen und ich ließ mich gehen, veränderte mich mit einem Mal so sehr, dass ich mich alles traute. Es war zwar noch ein wenig peinlich, trotzdem fragte ich sie, ob wir nun miteinander schlafen würden. Ich wollte es doch so sehr, weshalb ich ihr gleich meine Liebe gestand, was sehr befreiend war. Es war geradezu ein Betteln. Ich hielt es nicht mehr aus, es war ein Drang, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich war so verliebt wie noch nie. Wir stritten ein paar Minuten darum, wer denn nun im Recht war und als sie sich endlich breit schlagen ließ, wusste ich ganz genau, ich war es, ich.. ich ganz alleine. Shina, die sonst immer so stark war, schien Angst vor etwas zu haben, ich wusste nicht was es war, aber etwas machte ihr Sorgen, womöglich mein zartes Alter. Ich zog sie zu mir aufs Bett und öffnete ihre Haare, so war sie noch viel schöner. Langsam wagten wir uns nach vorne, fingen an uns berühren. Es war der Himmel auf Erden." Shinichi sah auf, schickte Shina einen bitterbösen Blick. "Was hat das zu bedeuten? Du hast mit *meinem* Kaito rumgemacht????? Sag mal!! Hast du noch alle Tassen im Schrank??!!" Der Detektiv war außer sich. Waren denn alle bescheuert? Dabei hatte er gedacht, Shina wäre die Letzte, die sich zu etwas hinreißen ließ. Die Frau schlug die Augen nieder, es war ihr von vorneherein klar gewesen, dass er so reagieren würde und ihr tat es auch leid. Sie hatte mit einem Jungen ... es war auf einmal wieder so absurd. An Shinichis Stelle hätte sie nicht anders reagiert. Kaitos Worte waren so schön, sie musste an diese Nacht denken. Ja, es war der Himmel auf Erden gewesen, Kaito hatte so Recht. Shinas Erinnerungen daran ließen sie aufschluchzen, es tat noch immer weh. "Lies bitte weiter, Shinichi, bevor du mir die Pest an den Hals wünschst." Als ob er ihren Worten folge zu leisten hatte, zügelte er seinen Zorn und wandte sich wieder dem Buch zu. "Es war schon irgendwie seltsam eine richtige Frau zu berühren. Aber ich wagte mich nun richtig sie anzumachen, alle Angst war gestorben. Ihr Anblick machte mich einfach nur wahnsinnig heiß. Langsam versuchte ich, sie zu erregen, es war nicht schwer, aber auch nicht gerade einfach. Aber es geschah, sie wurde genauso scharf wie ich. Sie hielt mich von ihren Brüsten fern, das fiese Stück. Ich machte mich dazu bereit, sie richtig zu verführen. Ich weiß nicht mehr, wie ich sie dazu hinreißen konnte. Ich tat einfach, was mir mein Gefühl sagte. Immer mehr verlor ich an Hemmungslosigkeit. Das was ich dann tat, überraschte mich selbst. Ich band sie ans Bett und machte sie hilflos, irgendwie war das verdammt spannend. Ich konnte so alles machen, was ich wollte. Ein klein wenig Angst wollte ich ihr auch machen. Langsam landeten unsere Klamotten irgendwo im Zimmer, weiß nicht mehr so genau, ich stand unter Strom. Ich fing an meine Zunge zwischen ihre Beine wandern zu lassen und machte sie damit verdammt scharf! XD Sie bettelte darum, dass ich sie los machte, doch das war ein Fehler, aber trotzdem verdammt geil. Als sie mir meine frechen Handlungen heimzahlte und ihr Mund bei meinem Glied tätig war..." Shinichi konnte nicht weiter lesen, das war bereits pervers. Wie konnte ihm seine Schwester so was nur antun? Das hätte er ihm doch auch geben können. Er seufzte, seine Neugierde brachte ihn dazu, dennoch weiter zu lesen, auch wenn das, was er da erfuhr, alles andere als schön für ihn war. "Nachdem wir beide total geil aufeinander waren, setzte sie sich auf mich und ich drang in sie ein. Es war seltsam und doch irgendwie gut. Das erste Mal war ich mit einer Frau zusammen und das mit Shina. Ich weiß nicht, wie ich das Shinichi bei bringen soll. Er wird mich töten, dafür, dass ich mit seiner Schwester geschlafen hab." Jetzt reichte es ihm entgültig, er wusste, was er wissen wollte und damit war es genug, er hatte echt keinen Bock alle scheußlichen Details zu lesen. Das war ja ekelhaft. Mit einem hasserfüllten Blick sah er Shina an, ging langsam auf sie zu, um sie zu erwürgen, dieses scheinheilige Biest. "Bis eben habe ich gedacht, dass du ihn befriedigt hast, aber nein, du musstest ihn ja ficken!!! Hast du sie noch alle??!! Wusstest du denn nicht, dass ich ihn liebe??" Shinichi fing an zu heulen, was war das ungerecht. "Ich hasse dich, du blöde Kuh, wie kannst du nur? Er war doch so ein süßer, unschuldiger Junge!! Du hast ihn verdorben! Du bist an allem Schuld!" Der Junge schlug auf sie ein, war seiner Wut erlegen, musste sie nur noch raus lassen. Dieses scheinheilige Biest, die war verlobt, fickte mit seinem Freund rum, den er doch so liebte, es sich nur nicht traute ihm zu sagen. So langsam dachte Shinichi, alle Welt habe sich gegen ihn verschworen. Aber durfte er seine Schwester schlagen? Zumindest war es ihm jetzt egal. Weiter schlug er auf sie ein, wohin war ihm jetzt egal. Mit seinen Fäusten schlug er zu, ohne einmal die Augen zu öffnen. "Du Schlampe!! Ich glaub ich spinne! Geh mir aus den Augen, oder ich bring dich eigenhändig um!" Seine Hände wurden von ihren ergriffen. Er öffnete schockiert die Augen. "Ach Shin-chan, es ist gut jetzt. Ich hab meine Strafe doch schon bekommen." Zahlreiche Tränen standen in ihren Augen. "Ich habe mich doch in ihn verliebt. Er ist tot. Ist das nicht Strafe genug?? Ich bin schuld, dass er tot ist. Ich ganz alleine. Weißt du wie weh das tut? Hast du dich schon mal in einen Mörder hinein versetzt? Nur meinetwegen hat der arme Kaito so gelitten. Darüber hinaus wusste ich gar nicht, dass du ihn liebst. Aber, ob du es glaubst oder nicht, er mochte dich wirklich sehr. Er hatte solche Angst, dass du in die Gefahr rennst. Er wollte, dass du glücklich bist. Du musst zu Ran gehen und ehrlich zu ihr sein." Da fiel ihr etwas ein, sie schien etwas verwirrt zu sein. "Kaito sagte doch, dass du Ran liebst, wie kommst du auf einmal darauf, dass du Kaito..?" Sie hatte nicht das Recht, es zu fragen, doch es interessiert sie jetzt brennend, da es ihr ein Rätsel war, wie das gehen sollte. Shinichi sah sie noch immer schockiert an, irgendwo hatte sie ja Recht. "Ich weiß nicht, klar liebe ich sie noch.. ähh.. aber Kaito.." Er sah zu Boden, ein zartes Lächeln schlich sich still und heimlich auf seine Lippen. "Kaito.. ist Kaito. Ich liebe ihn eben.. das wurde mir eben klar, als ich gelesen habe, dass er sich verliebt hat. Ich habe mir niemals Gedanken darum gemacht, was wäre, wenn er eine Freundin hätte." "Shinichi.." Auch wenn er sie gerade heftig geschlagen hatte, seine Wut an ihr ausließ, drückte sie ihren Bruder an sich. "Ich kann dich so gut verstehen. Kaito ist.. ich weiß nicht. Er ist eben Kaito, das hast du schön gesagt. Lass uns diese Verbrecher büßen lassen, dafür was sie ihm angetan haben. Sie sollen leiden." Auf einmal übertrug sich Shinichis Wut auf die Black Organisation, jetzt war er nicht mehr wütend auf Shina. Sie hatte sich wie er in Kaito verliebt. Wie hätte er ihr deswegen böse sein können? Aber wegen einer Kleinigkeit war er ihr doch noch sauer, es enttäuschte ihn so sehr. "Wieso hast du mich nicht angerufen, ich hätte ihn doch so gerne noch mal gesehen. Ich hätte ihm einige Dinge erklären können. Oh Gott Kaito!!" Er drückte seinen Kopf gegen die Brust seiner Schwester, welche ihm sanft durch die Haare fuhr, was ihn beruhigen aber nicht trösten konnte. "Weißt du, was Kaito gesagt hat, bevor er starb? Ich soll dir sagen, dass er dir die Sache mit der schwarzen Organisation anvertraut und du dir von mir helfen lassen sollst. Du sollst nicht immer nur so stur handeln. Die schwarze Organisation will einen Stein an sich bringen, welcher Kaito vor längerer Zeit mal gestohlen hat. Satô und Takagi haben ihn geholt und mir gegeben. Da ist er sicher. Niemals darf dieser Stein den Leuten in die Hände fallen. Kaitos Vater ist wegen dieses Steines getötet worden und Kaito wollte seinen Tod rächen. Wir sollen das jetzt für ihn übernehmen. Willst du Kaito diesen Gefallen tun??" Kapitel 15: Das Treffen mit dem falschen KID und dessen Folgen -------------------------------------------------------------- Der Teil wird wiedamal fies ._. Aber wehe irgendwer behauptet, dass das so iz, weil ich depri bin -.-'' Ich hab den schon vor über einem Monat geschrieben, also bitte.. ich kann so was auch, wenn's mir gut geht.. >_> XD Na dann hier kriegt ihr den 15. Teil >_< Es geht aufs Ende zu, aber ich denke, es wird bei 20 enden XD ._. soviele Teile XD Shinichi nickte stumm. "Armer Kaito. Er verdient es nicht. Vielleicht ist es ganz gut so, dass ich ihm nicht beim Sterben zugucken musste, so was kann einen bis in die Träume verfolgen." Der Junge kannte das nur zu gut, denn Heijis Anblick, als er starb, würde er niemals in seinem Leben vergessen. ********* Die Uhr zeigte sieben Uhr an und Shinichi kam beim Konzertsaal an. Shina war ins Präsidium zurückgefahren, um einige Dinge herauszufinden. Shinichi war natürlich bewaffnet und das nur zu seinem eigenen Schutz. Vermouth war es ganz sicher auch. Gleich würde er wohl die Schlampe treffen, die Kaitos Tod verantwortete. Ihm wurde heiß und kalt vor Wut. Der Schülerdetektiv würde sich arg zusammenreißen müssen, um sie nicht gleich zu erschießen. Der Wind streifte scharf sein Gesicht, es war recht kühl um diese Uhrzeit. Shinichi fror ein wenig, als er eine bedrohlich wirkende Stimme hinter sich vernahm und er sich umdrehte. Es war jene einer Frau und sie wollte ihn sticheln. "Na, du Schnüffler, was für ein Gefühl war es, als du bemerkt hast, dass der Tod stärker ist, als du? Wolltest du da nicht das ewige Leben an dich reißen??" Es war reine Provokation und Shinichi würde darauf nicht eingehen. Nur die Ruhe, wies er sich an. "Vermouth, richtig?" Vor ihm stand KID, auch wenn aus seinem Mund eine Frauenstimme kam. Wie konnte sie es wagen, KIDs blütenweißes Kostüm mit Blut zu besudeln? Das würde er ihr niemals durchgehen lassen. Ein sarkastisches Lachen kam über ihre Lippen. "Du bist ja ganz schlau, hätte ich nicht gedacht. Du bist genauso widerlich wie deine Schwester, dieses Verhalten kenne ich schon zur genüge, auch wenn ich dir heute das erste Mal Auge in Auge gegenüber stehe." Wieder so ein beängstigendes Lachen. "Du siehst angegriffen aus, hast du etwa geheult??" Jetzt reichte es dem Jungen bereits und er zückte seine Waffe. Ein besessenes Lächeln war seinen Lippen gegeben. "Hast du gedacht, ich wäre so dumm, unbewaffnet hierher zu kommen? Ach komm! Ich weiß alles darüber, was du mit KID gemacht hast und du bist im Gegensatz zu ihm ein schlechter Witz. Er war KID aus Bestimmung, du bist lächerlich und das nur, um mich reinzulegen. Aber ich warne dich, dafür wirst du zahlen!" "Du willst *mir* drohen? Das ist lächerlich und dieses Kostüm ist hässlich." Sie provozierte weiter, denn Vermouth wusste sehr genau, was diesem Jungen an dem Meisterdieb so gut gefiel, die Frau hatte Shinichis Psyche sehr genau studiert, wie sie es bei vielen Menschen tat, um sie zu imitieren. "Leider musste ich mir dieses scheußliche Ding anziehen. Es muss ein außerordentlich tolles Gefühl sein, wenn einem so viel Beachtung geschenkt wird, obgleich mal nutzlos ist. Nicht wahr?" Vermouth lachte übertrieben laut. "Die Organisation ist von dir begeistert und deshalb sollst du bei uns einsteigen. Ich persönlich finde das lächerlich. So ein Bürschchen wie dich brauchen sie. Dann muss man schon wirklich bescheuert sein, um so zu denken. Aber, da ich noch immer zu ihnen gehöre, werde ich meinen Auftrag erfüllen und dich zu unserem Boss bringen." Ihre Worte klangen, als wollte sie so bald wie möglich aussteigen. Dieses Drecksstück wagte es Kaito und seine Prinzipien zu verraten. Shinichi zitterte am ganzen Leib vor Wut. Am liebsten hätte er sie niedergeschlagen, schon alleine wegen der Worte, dass KIDs Kostüm hässlich war. Shinichi fand diese Kleidung stilvoll. Einen Moment lang musste der Junge sich zusammen reißen, um nicht schallend anfangen zu lachen. Er und in die Organisation einsteigen!! Das war der Witz des Jahrhunderts. Als, wenn er jemals den Gedanken hegen würde, das zu tun. Es war einfach nur Selbstüberschätzung, diese Frau hatte sie doch nicht mehr alle. Andererseits gefiel ihm der Gedanke, dass sie solches Interesse an ihm zu haben schienen. "Ich verzichte dankend", warf er ein und ein sarkasmuserfülltes Lächeln zierte sein Gesicht. "Ich bin Detektiv und habe nicht vor, daran etwas zu ändern." "Ach ne." Vermouth kringelte sich vor lachen, der hatte doch keinerlei Ahnung, dass sie mit ihm spielte und ihn bereits in der Hand hatte. "Du bist Detektiv? Das ich nicht lache. Der war gut. Hör mir zu. Deine Weste ist nicht so rein, wie du vorgibst, was wird wohl sein, wenn die ganze Welt erfährt, wie Shinichi Kudô wirklich tickt? In dir schlägt das Herz eines Mörders, hast du das schon ganz vergessen? Was würde man wohl tun, wenn heraus kommt, was in deinem Haus geschehen ist, na??" Ihr eindringlicher, sticheliger Blick ruhte auf dem Jungen, welcher nun verunsichert schien. Langsam musste sie ihn in die Enge treiben, das würde leicht werden, da er seelisch instabil war. "Soll ich dir ein wenig auf die Sprünge helfen??" Ein dämonisches Lachen kam über sie. Sein Zittern wurde stärker. Wusste sie es, wusste sie von seiner Tat? Ihre Worte klangen fast so, als ob. Er schluckte instinktiv, versuchte sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Die Augen schließend, führte er seine Hand zu seiner Hosentasche, senkte dabei nicht die rechte Hand, in der er die Waffe hielt. "Das Herz eines Mörders, na klar und ich bin Jesus. Sehr witzig. Was weißt du denn schon über mich?" "Eine ganze Menge! Zum Beispiel, dass du dir LSD eingeworfen hast, um dich besser zu fühlen. Du hast kein bisschen Beherrschung mehr in dir, das merke ich doch. Die Sache mit Ran hat dir verdammt zugesetzt stimmt's? Es ist schon scheiße, wenn ein Freund herausfindet, dass die beste Freundin jemanden umgebracht hat, da ist es nicht verwunderlich, wenn selbst Shinichi Kudô die Nerven verliert. Ich habe dich genau beobachtet. Ich weiß, was du getan hast. Du hast Schülerdetektiv Hattori in deinem eigenen Haus niedergeschossen und dann hast du zusammen mit Ran den Mord vertuscht. Toller Detektiv bist du." Ihr Grinsen wurde immens breit und sollte ihn einschüchtern. Mit selbstsicherer Stimme fuhr sie fort: "Ich mache dir einen Vorschlag. Du kommst freiwillig mit und ich vergesse, was ich gesehen habe. Was hältst du davon??" Sie wusste, dass er es tun würde, ihm blieb keine andere Wahl und wenn nicht, dann hatte sie noch andere Asse im Ärmel. Der Detektiv grinste nur überheblich. "Paaah. Das interessiert mich herzlich wenig, was mit mir passiert! Soll man mich eben einsperren, ich verdiene es! Damit kriegt ihr mich nicht, niemals!" "Auch nicht, wenn deine Freundin dann darunter leiden muss??" Das war er, der Trumpf, den sie noch hatte. Die Panik stand Shinichi ins Gesicht geschrieben. Sie wollte Ran ans Messer liefern, das war fies. Man erpresste ihn hier eiskalt und er konnte dagegen nichts tun. Das war ungerecht. Wieder musste der sonst so ruhige Detektiv schlucken, denn er war verzweifelt. Was sollte er denn jetzt tun? Ran war doch das Einzige, was ihm geblieben war. Auch, wenn er sie nicht mehr so liebte wie zuvor, so lag ihm doch noch viel an dem Mädchen, egal wie sehr sie ihn verletzt hatte. Ein herablassendes Lachen entfuhr seinem Gegenüber, was ihn schrecklich wütend machte. Die wagte es auch noch sich über ihn lustig zu machen, das war doch krank, die ganze Situation war das?!! Ein erzwungenes Lächeln trat auf sein Gesicht. "Dieses Miststück interessiert mich einen Scheiß, kapiert??" versuchte Shinichi ihr klar zu machen. Niemand konnte ihn erpressen, auch keine Organisation, er durfte es nur nicht zulassen. Wieder kam so ein spöttisches Lachen von ihr, doch diesmal hörte sie nicht mehr auf sich zu amüsieren, was Shinichi ein wenig stutzig machte. "Was ist so komisch, man??!!" Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten sie an. "Du kapierst es nicht!" Die blonde Frau ging auf ihn zu, starrte ihn aus wenig Entfernung mit eisigen Augen, welche keinerlei Emotion aufwiesen, an. "Ich kenne dich und deine Gefühle. Auch jetzt versteckst du sie! Du bist auch nur ein Junge, den man verletzt hat, immer und immer wieder! Willst du das nicht ändern, möchtest du nie Rache üben??" Das Grinsen hatte etwas Irres an sich. "Damals in New York wusste ich schon, wie du tickst, du hast dich im Prinzip doch kein bisschen verändert. Bist nur gewachsen. Pah! Yukiko hat wirklich einen fabelhaften Sohn, du wirst uns mehr als nur nützen." Sie lachte übertrieben laut und stemmte die Hände in die Hüften. "Wenn's sein muss, töte ich alle deine Freunde und deine Familie, vielleicht wirst du dann wach, Kleiner!" Shinichi sah sein Gegenüber nur skeptisch an, denn in dem Moment gaben ihre Worte ihm einfach nur ein schweres Rätsel auf. Wenn nur Kaito, seine seelische Stütze, hier wäre.. Hilflosigkeit schnürte ihm die Kehle zu. Der Junge wusste ganz genau, dass die Verbrecherin es schaffen würde, ihn zu beeinflussen, ihre Stimme hatte so etwas an sich, was keinen Widerspruch duldete. Außerdem drohte sie ihm mit anderen Menschenleben. Wenigstens würde sie ihn nicht umbringen, da sie ihn für die Organisation benötigte, dafür aber alle seine Freunde und seine Eltern, nur um ihn zu kriegen. Dann wäre er ja ganz alleine.. Das war schlimmer, als sein eigener Tod. Eine deprimierte Miene lag auf seinem Gesicht, Tränen sammelten sich in seinen Augen an, in dem Moment war er nah dran einfach alles hinzuschmeißen, woran er glaubte, schließlich hatte er einen Mord begangen, schlimmer konnte es also nicht mehr kommen. Doch dann überkam ihn ein Geistesblitz. Woher wusste die Frau überhaupt von seinem Besuch in New York? Das konnte nur bedeuten, dass sie eine von den Schauspielerinnen war, eine von den Freunden seiner Mutter. Und ihm war auch klar, wer sie war. Alles fügte sich wie ein Puzzle. Seine Mutter hatte ihm doch erzählt, was passiert war. Total plötzlich war ihre Freundin Sharon Vineyard verstorben. Ein Herzinfarkt wurde diagnostiziert. Doch eigentlich war die Sache seltsam, jetzt wusste er warum er das damals gedacht hatte. Shinichi kam darauf, dass Sharon das Gift schluckte und die Rolle ihrer Tochter an sich riss, nachdem sie diese getötet hatte. "Du bist Sharon Vineyard!" schlussfolgerte er, seine Augen geschlossen, was ihm eine gewisse Gefasstheit verlieh. "Mir ist alles klar! Du hast deine eigene Tochter auf dem Gewissen!" Jetzt brüllte er ihr entgegen und starrte sie böse an. "Dann hast du das Gift geschluckt, welches Miyano erfunden hat, was auf jeden eine verjüngende Wirkung hat. Mir kannst du nichts vor machen!" "Bravo und was willst du jetzt machen??" Immer noch grinste die Frau mit dem eisigen Blick, bei welchem es den Leuten meist eiskalt den Rücken runter lief, und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Der dachte jetzt tatsächlich, dass es ihm was brachte. Armer Irrer. Sie hatte ihn doch in der Hand. Wann begriff er das endlich? "Wie wär es, wenn du eine Aussage bei der Polizei machst?" fragte sie ihn und drehte sich halb von ihm weg, dabei die Augen stets auf ihn gerichtet. "Na, möchtest du nicht ausprobieren, was dann passiert??" Ihre immer noch überhebliche Stimme verängstigte ihn zutiefst. Die bluffte nur und machte sich über ihn lustig. Das ließ sie kalt, was er wusste und genau das jagte ihm Angst ein. Ihr stichelnder Blick verstärkte dieses Gefühl nur noch mehr. Wenn er jetzt bei der Polizei auspacken ging, würde man erstmal über ihn lachen, da diese Geschichte zu haarstäubend war. Alles war doch gegen ihn. Dann würde sich Sharon wohl rächen, indem sie von den beiden Morden berichtete. Und einem Mörder würde man niemals Glauben schenken. Es war also sinnlos, es zu versuchen, die Frau zu verraten. "Na gut.. was verlangst du von mir?" gab er sich geschlagen. "Es gibt einen Zeugen, der beseitigt werden muss, das wäre dann dein Job, immerhin hast du ja die nötige Morderfahrung, abgebrüht genug bist du also. So ein Kommissar hat gemeint, er müsse in einem unserer Verstecke nach Beweisen suchen, das gefällt uns gar nicht. Er hat etwas gesehen, was uns wehtun könnte. Leider ist der erste Mordversuch fehlgeschlagen, da dein Freund KID aufgetaucht ist, aber den Fehler wirst du wieder gut machen. Du wirst dir das da anziehen.." Vermouth warf ihm einige schwarze Klamotten hin. "Wenn du das anhast, gehörst du quasi zu uns." Sie lachte wieder irre auf, denn sie hatte es geschafft ihn dazu zu bringen, dass er für sie als Killer arbeitete. Und sie zu hintergehen, würde er sich nicht trauen. "Welchen Kommissar meint ihr? Doch nicht etwa..?" In Shinichis Augen standen Tränen der Wut. Takagi war innerhalb von zwei Tagen, zweimal fast draufgegangen. Es würde Shinichi nicht wundern, wenn er der neugierige Kommissar wäre. Aber würde er so jemanden wirklich etwas antun können? Irgendwie hoffte Shinichi, es wäre jemand anderes, so jemand wie Shiratori, aber der war Inspektor und nicht Kommissar. Viele kamen da ja nicht in Frage und eigentlich mochte er die Kommissare von Tokyo. Shinichi musste sie davon abbringen. Er konnte Takagi nichts antun, dem am allerwenigsten, schließlich war er jemand, der von seiner wahren Identität erfahren und dennoch geschwiegen hatte. Takagi wusste es, aber hatte es niemanden gesagt, dass Shinichi Conan Edogawa gewesen war. Der hatte ihm sogar geholfen, seinen eigenen Tod zu inszenieren. "Wataru Takagi", verriet sie und Shinichis Hoffnung wurde grausam zerstört. "Das könnt ihr nicht von mir verlangen, er ist mein Freund und denkt ihr nicht, dass er, wenn er etwas wüsste, es längst meiner Schwester oder der Polizei offenbart hätte??" Als, wenn es Shinichi gejuckt hätte, dass Detektiv Hattori sein Freund war. Mehr als der Detektiv konnte der Kommissar wohl kaum für ihn sein. "Darauf können wir nicht warten, bis das eintritt. Er muss sterben und du wirst es tun, du weißt, was dir sonst blüht, also wage es ja nicht, uns zu bluffen! Verstanden?!" Vermouth hatte ein gehässiges Grinsen inne. "Du weißt, dass ich an deiner Schwester einen Narren gefressen habe, es wäre das größte Vergnügen für mich, sie als erste aus deiner Familie zu beseitigen. Es wäre die größte Wonne sie endlich tot zu sehen, also pass auf, was du tust." Darauf wartete Vermouth schon lange, doch bis jetzt war allen Bemühungen umsonst und jeder Mordanschlag fehlgeschlagen. Die Detektivin war ziemlich clever, man musste es nur richtig anstellen. Gin und Vodka waren dafür zu dämlich. Man konnte sie nicht abbringen, dann musste Shinichi wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Vielleicht wäre ein Selbstmord die beste Idee, dann bekam er das alles nicht mehr mit. Für ihn sah die Welt doch nur noch düster aus. Warum musste Takagi auch bei denen schnüffeln? Es wäre wirklich gesünder für ihn gewesen, es nicht zu tun. Aber das erkannte gerade der Richtige, denn schließlich war er selbst nicht anders, auch Shinichi wollte immer alles wissen und ging dadurch vorwitzig vor. Tja, dann hatte der Kerl eben Pech, das war ja dann nicht mehr sein Problem. Shinichi versuchte sich krampfhaft einzureden, dass er Takagi ohne mit der Wimper zu zucken töten konnte. "Wann und wo soll ich ihn erledigen? Ich will nicht unbedingt zuviel Aufsehen erregen!" verriet der Detektiv. "Das ist dein Problem. Locke ihn von mir aus an einen einsamen Ort, da wo sich niemand hin traut. Da erschießt du ihn einfach und das war's! Ist das so schwer? Immerhin hast du bei Hattori auch keine Probleme gehabt, selbst vor deinem Zu Hause hattest du keine Skrupel! Mach dir jetzt bloß nicht ins Hemd. Dieser Versager-Kommissar wird dir keine großen Probleme bereiten, so sieht er zumindest nicht aus. Außerdem wird er niemals darauf kommen, dass du ihn töten willst, schließlich hast du eben noch behauptet, ihr wärt Freunde. Er wird es erfahren, wenn er den Schuss hört und langsam zu Boden geht. Man sollte wirklich niemanden vertrauen!" Da hatte die Frau allerdings Recht. "Also, wann ich ihn umbringen soll, das müsst ihr mir aber wirklich sagen." "Heute Nacht von mir aus." "Okay, dann heute Nacht.." Geknickt wandte Shinichi ihr den Rücken zu. Jetzt konnte er ja gehen. In ihm sah es leer aus. Er versuchte jegliche Emotionen zu vernichten, sonst würde er im rechten Zeitpunkt nicht stark genug sein, um abzudrücken. Dieser Mord 'musste' geschehen, soviel hing von dieser Tat ab. Shinichi hatte einen Wunsch und zwar, dass ein Laster kam und ihn überfuhr. Dann musste er diese schreckliche Tat nicht begehen und Takagi wäre gerettet. Zumindest vor ihm. Doch Shinichi war klar, dass das Schicksal niemals gnädig war. Jetzt würde eine Tragödie die Nächste ankündigen, schließlich beging er Verrat an seinen Prinzipien. Und Kaito konnte ihm nicht helfen. Sein seelischer Beistand.. Shinichi unterdrückte seine Gefühle zu dem Jungen. Jetzt war ihm alles egal. Er würde schon lernen Hass zu verspüren, so wie Mörder, die aus Hass töteten. ~~~ Miwako war wieder bei Takagi im Bett gelandet und schlief jetzt. Er selbst lag noch wach und starrte an die schwarze Decke, dann stand er auf, um das Fenster aufzumachen, damit etwas Licht ins Zimmer kam, denn es war schwarz wie der Tod im Zimmer. Eine Unruhe beherrschte ihn, alles wirkte so glücklich. Das alleine reichte für den jungen Mann schon als schlechtes Omen aus. Immer, wenn er glücklich war, passierte irgendetwas schreckliches. Sie hatten sich ihre Liebe gestanden und was geschah? Er wurde angeschossen und verblutete fast. Takagi ahnte, dass es noch nicht vorbei war und das machte ihm Angst. Er hatte Angst davor, dass diese Verbrecherin noch immer hinter ihm her war. Warum wusste der Kriminalist nicht, aber er wüsste es gerne. Es war nur verständlich, dass man Gründe kennen wollte, wenn man zweimal fast erschossen wurde. Aber er wusste keinen Rat. Was konnte er denen nur getan haben? War er eine Gefahr für sie, aber wieso? Sein Blick schweifte zur Seite, das Licht warf Schatten auf Miwakos Gesicht. Sie schien friedlich zu schlafen. Es war ja auch schon spät, so kurz nach Mitternacht. Sie hatten morgen einen anstrengenden Tag vor sich und er war noch wach, weil ihn die Unruhe, die er fühlte, wach hielt. Wenn man andauernd darüber nachdachte, dass man bald womöglich sterben musste, hatte man eben Angst und fühlte sich unwohl. Genauso wie er jetzt. Takagi würde noch vorsichtiger sein als sonst, denn er fand sich definitiv zu jung, um schon abzutreten. Das Telefon klingelte in die Stille hinein. Wataru ging schnell abheben, bevor Miwako davon geweckt wurde. "Ja, hallo, wer ruft denn um die Uhrzeit an?" wollte Wataru gespannt vom Anrufer wissen. "Ich bin's, Shinichi Kudô! Es ist wirklich wichtig.." erwiderte dieser mit leicht zitternder Stimme. "Es ist nach zwölf! Was könnte so wichtig sein, dass du 'uns' weckst? Hast du Probleme?" "Uns?? Ist Satô etwa bei dir?" Neugierde klang aus Shinichis Stimme heraus. "Ja, ist sie, wieso interessiert dich das?" "Weil ich deine Hilfe brauche. Ich werde erpresst, musst du wissen.. aber ich würde gerne alleine mit dir reden, ohne Satô, aber wenn sie bei dir ist, hast du wohl keine Zeit." Shinichi schien schon zu hoffen, dass er sich nicht mit ihm traf. "Bist du irgendwie nervös? Womit erpresst man dich denn?" "Wenn man dich erpressen würde, dann wärst du auch nervös, Baka! Womit, man mich erpresst, das möchte ich auf keinen Fall am Telefon besprechen. Kannst du dich von deiner Freundin nicht losreißen? Sie würde es ja nicht erfahren.." "Wo wollen wir uns treffen? Bei dir zu Hause?" "Nein, auf keinen Fall da!!" Shinichi wurde immer aufgeregter, je mehr Takagi von ihm wissen wollte. "Mir ist lieber, wir treffen uns im Beikapark, da können wir das in Ruhe bereden. Wie schnell kannst du da sein?" Die Aufregung wurde immens groß, es war fast schon von Panik zu sprechen. "Jetzt gleich.." Wataru interessierte ganz einfach brennend, weswegen dieser Junge so fertig war, aber der Kommissar ahnte schon, dass es mit der Nachricht vom falschen KID zu tun haben musste. Diese Leute waren sicher immer noch hinter ihnen allen her, als habe er es gewusst. Aber eines verstand er nicht: Wieso wollte er mit ihm reden und nicht mit seiner Schwester, die konnte ihm doch sicher eher helfen, als er, oder? Wataru blickte zu seiner schlafenden Freundin hinüber. Sie schien nichts von dem Telefonat zu ahnen, also schlich sich der junge Kommissar nach draußen, nachdem er sich eine Hose und ein Hemd angezogen hatte. Aber er hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, weil er sie im unklaren ließ. Der Kommissar aus Tokyo ging ohne Jacke nach draußen, er war einfach zu sehr in Eile. Der Mond strahlte hell am Himmel, Wataru vergrub seine Hände in den Hosentaschen und schaute zum Himmel auf. Eigentlich war es ja schade, dass er alleine durch den Park schritt. Shinichi schien noch nicht hier zu sein, denn es war weitesgehend ruhig, geradeso wie auf einem Friedhof bei Nacht. Womöglich war es den Leuten hier zu unsicher, es konnte immer ein Verbrecher kommen und Ärger machen. Takagi setzte sich auf eine Bank und wartete auf Shinichi, der aus der selben Richtung wie er kommen musste. Gespenstig tauchte ein Schatten vor seinen Füßen auf, den der Kommissar sofort vernahm und sich deswegen fix erhob und umdrehte. "Kudô-san??" "Ja, da bin ich, lass uns ein wenig weiter in den Park laufen." Bei diesen Worten hätte Wataru skeptisch werden müssen, aber er vertraute dem Jungen und dachte sich nichts bei der Forderung. "Na gut und erzähl, was los ist.." Gespannt wartete er auf Shinichis Worte, doch sie blieben aus. Die Beiden gingen immer weiter in das Schwarz der Nacht hinein, denn hier, ziemlich am Ende des Parkes, gab es kein Licht, außer das des Mondes. "Shinichi, nun sag etwas, wieso musste ich so schnell kommen?" Shinichis Blick ging zu Boden. "Du sollst ermordet werden.." Kommissar Takagi schien kein Wort zu verstehen. "Danke, dass du mir vertraust.. aber Misstrauen ist besser, dein Leben könnte von einem solchen Fehler abhängen." Es war wie ein Ratschlag, Shinichi hatte das unheimliche Gefühl, dass der Detektiv in ihm, Takagi versteckte Hinweise mitteilte, damit er wusste, was auf ihn zukam und sich verteidigen konnte. Himmel! Er wollte dem armen Kerl doch nichts antun, musste es aber. Sein Inneres rebellierte immer noch auf seltsame Weise dagegen, indem es Wataru warnen wollte. "Ermordet, ich? Weißt du von wem? Das ist wichtig.." Wataru kam einfach nicht drauf, dass Shinichi derjenige war, da er grausam erpresst und dazu gezwungen wurde, das zu tun. "Die.. Organisation?" "Denk doch mal nach..! Ich bestelle dich mitten in der Nacht hierher, es ist einsam und wir sind alleine.." Wataru schwieg Shinichi an und ihm platzte fast der Kragen. Takagi war doch sonst auch nicht so ein Einfallspinsel. "Warum habe ich dich wohl hierher gebracht, hier würde niemand einen Schuss mitbekommen, wenn er fällt, der einzige Zeuge ist der Mond. Kommst du immer noch nicht drauf? Das Schlimmste ist, ich hab dich wirklich gemocht.." "Wieso.. du hast?" fragte Wataru ahnungslos, doch in dem Moment fiel der Groschen. "Man erpresst dich also und du sollst mich umbringen.. aber womit erpresst man dich?" "BAKA!" schrie Shinichi den jungen Mann an und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. "Du bist echt nicht mehr ganz sauber! Ich soll dir eine Kugel ins Herz jagen und was tust du? Du stellst Fragen, statt wegzulaufen!!! Willst du denn unbedingt sterben?? Oder denkst du,.. ich kann das nicht? Ich kann alles, wenn es die Leute schützt, die mir am wichtigsten sind.." "Ich weiß das, dass ich ein Trottel bin, das ist mein zweiter Vorname, noch nicht gemerkt?" Wataru wollte witzig klingen, doch sein Herz raste viel zu sehr vor Aufregung. Wenn er wegrannte, würde Shinichi ihn wohl von hinten erschießen. Deswegen waren sie ja schließlich hier. "Bevor du mich killst, sag mir den Grund dafür!" Wataru versuchte ihm das Selbstvertrauen zu geben, damit er sich gegen die Erpressung wehrte. Er war kein Feigling und würde nicht weglaufen. Für Shinichi war es noch nicht zu spät, noch hatte er nicht getötet.. Wataru hätte es sein lassen, wenn er die Wahrheit gekannt hätte, denn er dachte immer noch an das Gute im Menschen. Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, dass Shinichi Heiji auf dem Gewissen hatte. Das traute er ihm einfach nicht zu. Und er glaubte ihn zu kennen. "Ich habe Mist gebaut und mit diesem Mist werde ich erpresst, aber wenn es nur das wäre, es ist mir nämlich egal, was aus mir wird, aber das Schlimmste ist, da hängen auch andere Leute mit drin und deren Leben hängt davon ab, ob ich dich heute Nacht erschieße, .. es tut mir leid.., aber ich kann nicht anders. Ich wünschte, ich hätte eine Wahl.." Jetzt war es Takagi, der zuschlug. Seine Faust brachte Shinichi zu Fall, so dass er am Boden lag, sich die Wange hielt und Tränen aus seinen Augen traten. "Du hast immer eine Wahl!" brüllte ihn Wataru mit Tränen in den Augen an. "Du kannst frei entscheiden, welchen Weg du gehen willst, also hör auf dich zu entschuldigen! Du willst mir sagen, dass du das tun musst? Du kannst immer noch entscheiden, was das ist, aber so lange du das nicht verstehst, solltest du keine Mörder jagen, du bist selbst nicht besser als einer von denen! Du bist Abschaum! Mir wird immer wieder schlecht, wenn ich höre, aus welchen verrückten Gründen Menschen Morde begehen. Ich hab es aufgegeben, mich in die hineinzuversetzen, ich verstehs sowieso nicht! Egal, was davon abhängt, ich würde niemals einen Menschen erschießen, niemals, hast du verstanden? Selbst, wenn mein Leben davon abhängen würde!" Wataru war der festen Ansicht, dass nichts ihn dazu bringen konnte ein Mörder zu werden. Er war einfach nur sauer und aufgebracht, weswegen er auf den Jungen einbrüllte. "Würde ich auch nicht, aber stell dir vor.. stell dir einfach vor.. man würde dich mit dem Leben von Satô bedrohen, würdest du auch für sie niemanden töten, wenn es ihr Leben retten könnte??" Shinichi war sich sicher, dass der Mann, der so mutig vor ihm stand, seine Kollegin nicht im Stich lassen würde. "Nein.." Shinichi schluckte, denn der Kommissar wirkte gefasst und schien zu wissen, was er da sagte. "Ich bin Kriminalist und es gibt andere Wege, ihr Leben zu schützen, du darfst dich nicht erpressen lassen." Kommissar Takagi kniete sich zu Shinichi hinab und versuchte ihm aufzuhelfen. "Wen wollen sie töten, wenn du nicht mitspielst? Die Polizei kann diejenigen schützen! Hast du daran noch nicht gedacht..?" "Es wäre möglich, dass man uns beobachtet.. womöglich warten die nur darauf, dass sie mir alles wegnehmen können. Wenn nur Ran das Problem wäre, aber sie drohen mir, sie wollen alle Menschen, die mir am Herzen liegen erledigen, wenn du heute Nacht nicht stirbst.. Die sind skrupellos und bevor die Polizei irgendetwas unternehmen könnte, wären sie alle tot.. meine Schwester, meine Eltern, Ran.. Schulkameraden.." Takagi war schockiert, starrte sein Gegenüber mit offenem Mund an. "Das kannst du unmöglich ernst meinen. Die können nicht so einfach Leute umbringen, dann werden sie dafür büßen. Die wollen dir nur Angst einjagen. Ich sags nochmal: Du hast die Wahl! Wir können sofort auf's Präsidium fahren.." "Du willst es einfach nicht verstehen!!" brüllte Shinichi den Mann an und zog seine Knarre. "Lass uns das hier schnell hinter uns bringen. Ich gebe dir eine Chance. Ich gebe dir eine halbe Minute, dann schieße ich, wenn du überleben willst, dann zieh deine Waffe und drück ab. Nur du kannst dein eigenes Leben retten. Bitte, tu's für mich, dann steh ich wenigstens nicht als Versager da. Ich will dich wirklich nicht erschießen.." "Na, dann tu's einfach nicht!" Das war doch das Einfachste, wenn jemand nicht verstand, dann war das Shinichi. "Mein Gott, Kudô-san, nimm die verdammte Knarre runter, sonst wird wirklich noch jemand verletzt!" Wataru konnte doch nicht auf einen Jungen schießen, wie stellte der Detektiv sich das vor? Als Schutz vor ihm sollte er ihn niederschießen? Nein, das widersprach seinen Prinzipien. "Es gibt sicher einer friedliche Lösung.. Shinichi gib mir die Waffe, komm schon.." "In fünfzehn Sekunden bist du tot, es sei denn du erschießt mich. Ich werde mich dazu zwingen, dich zu töten.. du musst dich nur gegen mich wehren. Wenn du 'nicht' sterben willst, dann tu was du tun musst.." Starr stand der Polizist da. "Nein", sagte er bestimmt. "Ich schieße nicht auf dich, denn ich hab meinen eigenen Willen und lass mich zu nichts zwingen.." Shinichi wurde nervös, er würde schießen, egal, ob Wataru sich zur Wehr setzte, dann war er eben wirklich selbst schuld. Der Junge hoffte noch immer, dass jemand kam und dieses Desaster beendete. Am besten erschoss man ihn, aber da Wataru sich strikt dagegen wehrte, das zu tun, blieb ihm wirklich keine Wahl mehr. "Verdammte Scheiße! Knall mich ab, Takagi, dann geht es uns Beiden besser, also tu's, verdammt noch mal." Shinichis Finger waren zitternd um den Abzug gelegt, jeden Moment bereit abzudrücken. Verdammt, er wollte nicht. Takagi konnte man nichts antun. Verdammte Scheiße, wo war die Polizei, die ihn von diesem Scheiß abhielt? "Wa-ta-ruu-saaaan!" brüllte er versessen und versuchte seine Finger dazu bewegen, sich zu rühren. Ein Junge, der verzweifelt um Hilfe flehte, sie jedoch nicht bekam. Der Kriminalist hatte geahnt, dass Shinichi nicht abdrücken würde. "Ich bin froh, du scheinst es tatsächlich nicht zu können", meinte Wataru erleichtert und sah zahlreiche Tränen in Shinichis Augen aufkommen, er stand wie versteinert da, die Augen zusammen gekniffen. "Lass die Waffe fallen, Kudô, sonst garantiere ich für nichts!" schrie eine weibliche Stimme aus der Dunkelheit. Man konnte niemanden sehen, aber dafür umso besser hören. Wataru drehte sich um, eine Gestalt kam auf sie Beide zu. Es war Miwako, das hatte er an ihrer Stimme erkannt. "Es ist alles in Ordnung, komm nicht näher!" warnte er seine Kollegin, die mit bedächtigen Schritten auf die beiden Personen zukam. Gar nichts war in Ordnung. Shinichi war unzurechnungsfähig, das hatte sie von weitem schon gehört. "Halt die Klappe, Takagi und komm her!" befahl sie. "Er hat immerhin eine Waffe, also weg da." Nun wandte sie sich wieder an Shinichi. "Auch, wenn du der Bruder von Shina Kudô bist, werde ich keine Rücksicht nehmen, wenn du die Waffe nicht fallen lässt!" drohte sie ihm mit ihren Worten und indem sie eine Waffe auf ihn richtete. "Los runter damit!" befahl sie weiter. "Miwako, er wird nicht schießen, also hör auf damit!" flehte Wataru, denn er war so froh gewesen, den Jungen weichgekocht zu haben und nun kam seine Freundin und bedrohte den Jungen, der würde womöglich noch ausflippen. Kapitel 16: Egal wie schlecht es auch aussieht, ich bin bei dir --------------------------------------------------------------- Soho.. jaaaaa.. ich bin zur Zeit dabei all meine FFs weida zu machen, also macht euch auf wat gefasst >DDDDDDDDDD Mhm der Teil iz doof geworden wie ich finde, aba immahin gehtz endlich weida.. ich kämpfe imma noch mit meiner Schreibkrise, aba seis drum.. gerade deswegen schreib ich jetz soviel %D muss das ja irgendwie überwinden.. und jetz mach ich die Fliege.. viel Spaß beim lesen.. XD Der Junge sah die Lösung vor Augen. "Satô-san, vielleicht bist du ja mutiger und schießt auf mich, wenn ich Wataru eine Kugel verpasse." Shinichis Stimme klang hoffnungsvoll. Diese Worte reichten Miwako, sie rannte auf die beiden Personen zu und stieß Wataru zu Boden, als ein Schuss ertönte. Sie konnte sich gar nicht bewegen, jedoch spürte sie, wie sich etwas in ihre Magengegend bohrte. Jetzt hatte der kleine Scheißkerl auch noch getroffen. Miwako ging trotz der Schusswunde nicht zu Boden, sie wusste, wie es sich anfühlt, wenn man eine Kugel abbekam, das war ihr schon öfter passiert, aber dieser Zustand konnte sie auch nicht abhalten, immerhin war es nur eine Kugel. Die brachte sie nicht gleich um. Der Junge würde bereuen, was er getan hatte. Etwas perplex sah Wataru ihr dabei zu, wie sie mit kleinen Schritten auf den Schützen zuging und etwas war da nicht in Ordnung. Miwako schien orientierungslos zu sein. Und Shinichi hatte Angst, die man ihm deutlich ansah, denn er ging immer mehr rückwärts, als habe er Angst, dass Miwako ihn für den Schuss umbringt. Dabei stammelte der Junge immer wieder etwas, das sich wie "Das wollte ich nicht" anhörte. "MIWAKOO!" brüllte Wataru dann. Shinichi blieb stehen und Miwako erreichte ihn. Shinichis Augen waren vor Schock weit aufgerissen. "Satô-san, du blutest ja.." meinte er entsetzt darüber, dass sie noch immer, als sei nichts gewesen, zu ihm gekommen war. Die Frau ergriff Shinichis Schultern, als wollte sie sich an ihm fest halten. Ihr Blick war anklagend, wich jedoch einem gequälten Gesichtsausdruck. "Du hast auf ihn geschossen, du Scheißkerl.." Nach diesen Worten verlor sie den Boden unter den Füßen und fiel in sich zusammen. Wataru stürzte auf die Frau zu und checkte ihren Zustand. Kraftlos lag sie da, bewegte sich nicht. "Miwako, hörst du mich? Komm schon, sag etwas..", flehte er, die Sorge beherrschte ihn, denn Wataru wollte schnell wissen, wie schlimm es war, am besten sofort. Erleichtert sah er sie an. Es war nicht so schlimm, wie geahnt. "War es denn nötig, dass du auf sie schießt, Shinichi?" fragte Wataru, als Miwakos Kopf auf seinem Schoß gebettet war. "Das wollte ich nicht, sie war mir im Weg.." Shinichis Blick strahlte Verständnislosigkeit aus. Außerdem hatte er einen regelrechten Schock erlitten, den man ihn genaustens ansah. "Der Schuss war für dich bestimmt, nicht für sie. Ich konnte doch nicht.. ahnen,.. dass sie dich zur Seite schubsen würde.. und die Kugel abbekommt." Shinichi ging auf die Knie, krallte sich in den Boden und fing an zu heulen. "Beruhig dich, Shinichi, ich glaube, sie kommt zu sich.." Wataru versuchte zu lächeln, als sie die Augen öffnete und einen Schrei ausstieß, der ihn zusammenzucken ließ. "Miwako, wie fühlst du dich??" Sie stöhnte nur, gab jedoch keine verständlichen Worte von sich, doch dann sagte sie: "..es tut weh.. so schrecklich weh.." Wataru rief darauf sofort einen Notarzt, jemand musste ihr helfen. Er war jedoch zuversichtlich, dass sie es schaffen würde. So wie es aussah, wurde sie nicht tödlich verletzt, dann wäre hier ein größerer Blutfleck, da kannte er sich aus, denn er hatte schon viele Leute verbluten sehen. Das war immer so eine Schweinerei. Das hier war harmlos. ~~~ Zum dritten Mal in Folge landeten alle im Krankenhaus, so langsam reichte es Shina. Dieses grässliche Krankenhaus, in dem Kaito gegangen war, sie wollte es nie wieder von innen sehen, aber als Wataru sie angerufen hatte, war sie sofort zur Stelle. Shinichi saß deprimiert auf einem Stuhl und hatte den Kopf gesenkt. Wataru und er hatten noch kein Wort gewechselt. Irgendetwas seltsames lag in der Luft, man könnte meinen, die Beiden könnten sich nicht ausstehen, was natürlich großer Quatsch war, schließlich hatte Wataru den Jungen unterstützt, wo er konnte, davon war das hier jetzt jedoch weit entfernt. "Sag mal, Shinichi, was läuft hier?" fragte Shina ihren Bruder und dieser erschrak auf ihre Worte so sehr, dass er aufsprang. Wataru näherte sich der Frau von hinten und zog sie zu sich, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. "Er hat auf mich geschossen und dabei Miwako erwischt", verriet er und Shina drehte sich etwas ungläubig um. "Mein Bruder schießt auf Leute??" fragte die Frau ungläubig. "Er hat mich angerufen, weil er meinte meine Hilfe zu brauchen, aber es war eine Falle. Aber weiteres erklärt er lieber selbst.." Wataru hatte keinen Bock darauf, Shina zu sagen, dass ihr Bruder meinte ihn ermorden zu müssen, aber am wenigsten wollte er ihr sagen, dass er Angst um seine Familie hatte und dachte keine Wahl zu haben. Das war einfach enttäuschend. "Ich mache mir Sorgen um meine Freundin, womöglich würde ich maßlos übertreiben, wenn ich es dir sage.." redete sich der Kriminalist heraus. Der wahre Grund, weswegen er schwieg, sollte keiner erfahren. Den letzten Satz verstand Shina nicht so wirklich, aber das war ihr egal, es interessierte sie nur, dass Shinichi auf einen Menschen geschossen hatte. Er als Detektiv musste aber etwas mehr Beherrschung haben und niemals die Nerven verlieren. Wie war es wohl dazu gekommen? Vielleicht hatte er Kaitos Tod noch nicht verwunden und war deswegen ausgetickt, schließlich hatte Kaito Takagi das Leben gerettet. Sie suchte Gründe, die es vielleicht nicht gab, denn sie konnte sich das nicht vorstellen, dass er wirklich geschossen hatte. Bisher war es bei Drohungen geblieben, doch jetzt sollte er diese wahr gemacht haben. Das konnte man nicht glauben. "Du stellst Wataru eine Falle, Shinichi, was soll das?" Warum sagte Wataru nicht einfach, was er wusste? Stattdessen musste sie ihren Bruder jetzt ausquetschen! Shinichi wusste nicht, was er noch sagen sollte. Wie sollte er ihr erklären, was Wataru meinte? Dazu müsste er Shina alles erklären, jedes noch so kleine bisschen. Im Nachhinein war Shinichi sehr peinlich, wie er sich aufgeführt hatte. "Vermouth war der falsche KID! Ich hab mich mit ihr getroffen. Sie hat gewonnen. Und die Organisation.. Ich sollte ihnen jemanden aus dem Weg räumen.., ansonsten würden sie dich und alle anderen aus meiner Familie töten." "Toller Grund einen Freund in eine Falle zu locken! Was ist in dich gefahren, wieso hast du dich von ihr niedermachen lassen, wie konntest du dich nur darauf einlassen?" Shina war empört und enttäuscht zugleich. Wie hatte es diese Vermouth nur geschafft, dass Shinichi so etwas tat? Hatte sie ihn psychisch unter Druck gesetzt, dafür womöglich Kaitos Tod benutzt? Shina konnte sich keinen Reim darauf machen. Ihr Bruder war ein guter Detektiv, der normalerweise die Verbrecher in die Enge trieb, stattdessen ließ er sich diesmal in die Enge treiben. Da war etwas nicht in Ordnung. "Sag endlich, wie sie es geschafft haben, dass du auf jemanden schießt? Ich kann das nämlich immer noch nicht glauben. Du weißt doch, dass die Polizei jedes Opfer schützen kann. Das weißt du alles. Du bist immerhin Detektiv. Nein, das war noch nicht alles. Du verschweigst uns etwas. Kannst du nicht endlich sagen, was das ist?" "Ich kann nicht. Tut mir leid.." "Es tut dir leid? Das ist alles? Ein 'Es tut mir leid' wird diesmal aber nicht reichen. Durch deine Schuld wurde jemand verletzt! Geht das in deinen Dickschädel rein? Du hast auf eine Polizistin geschossen, du als Detektiv! Rede endlich, sonst werde ich ungemütlich, mein Lieber.." Shina klang äußerst gereizt, auch wenn sie sich um Fassung bemühte. "Ich will niemanden enttäuschen, denn die Wahrheit tut gewaltig weh. Du bist Detektivin.. finde die Wahrheit heraus! Ich werde sie dir nämlich nicht sagen!" Shinichi sprach beharrlich auf seine Schwester ein. Sie sollte wissen, dass sie ihn nicht klein kriegen konnte. Ihn nicht. Mehr, als er Wataru verraten hatte, würde er auch ihr nicht sagen. Dann konnte ihm allerdings auch niemand helfen. Er musste das alleine durchstehen und er wusste auch schon wie. Die Organisation konnte sich auf etwas gefasst machen. Sie legten sich mit dem Falschen an, das schwor er. Der Junge stand auf. "Ich hau ab!" Um seine Worte in die Tat umzusetzen, rannte er zum Aufzug. "Du bleibst hier!" brüllte Shina, doch er hörte nicht, da drehte sie sich zu Wataru um. "Willst du ihn nicht aufhalten, immerhin hat er auf dich geschossen?" fragte sie etwas überrascht. Mit Wataru war auch gewaltig etwas nicht in Ordnung. "Was ist nur mit euch allen los, wollt ihr nicht reden? Du als Polizist müsstest ihn aber auf's Präsidium schleppen und ihn verhören lassen. Was geht hier nur vor sich? .. Wataru?.." Sie bekam keine Antwort, er stand mit dem Rücken zu ihr und rührte sich nicht. Eine seltsame Sache. "Bitte sag etwas", flehte sie. "Sie sind hinter mir her.." kam fast tonlos über seine Lippen. "Shinichi.. ist nicht unser Hauptproblem. Wenn wir ihn bestrafen, ist das Problem nicht beseitigt. Wir müssen es bei der Wurzel packen. Aber, wo befindet die sich? Ich bin sicher Vermouth ist auch nur ein Handlanger. Aber wer ist der Anführer von denen? Bevor wir das nicht wissen, können wir gar nichts unternehmen." Wataru hatte zwar nicht ganz unrecht, trotzdem verstand sie nicht, weswegen er Shinichi hatte gehen lassen. Das war für sie ganz großer Quatsch. Ganz besonders, weil es sich um Miwako handelte, sie war verletzt worden. Vielleicht tat er das, weil er seine Gefühle nicht miteinbeziehen wollte, das wäre die einzige, vernünftige Erklärung. "Du tust das ihretwegen, oder?" "Ich will nicht etwas tun, dass ich nur tue, weil ich wütend bin. Ich will unparteiisch sein. Wenn ich ihn auf's Präsidium bringe, dann nur, weil ich mich dafür rächen will, dass er auf Miwako geschossen hat. Das wäre falsch. Genau, wie ich nicht zulassen konnte, dass Miwako auf den Mann schießt, der ihren Partner auf dem Gewissen hatte. Wie würde ich denn dann dastehen? Ich hab ihr deswegen eine Szene gemacht, weil sie es tun wollte. Ich darf es also genauso wenig." Da war sie, die vernünftige Erklärung, die Shina gewollt hatte. "Man sollte ihn trotzdem nicht aus den Augen lassen. Chiba hat mir versprochen aufzupassen, denn er schiebt vor dem Krankenhaus Wache. Er passt auf, dass ihm nichts passiert, oder dass er Dummheiten macht." Deshalb hatte Wataru ihn also gehen lassen, Shina war nur viel beruhigter. Der Gedanke, dass jemand auf ihn Acht gab, ließ sie aufatmen. Dennoch wollte sie wissen, was Shinichi zu alldem bewogen hatte, jedoch konnte sie ihre Gedanken nicht fortsetzen, denn der Arzt kam aus dem Krankenzimmer. "Sie können jetzt zu ihr, aber Einzeln. Sie sollte sich nicht aufregen, außerdem würde ich gerne mit ihnen reden." Der Arzt sprach mit Wataru, welcher etwas verwirrt war, weil man ausgerechnet ihn angeredet hatte. "Ähm, wieso denn das?" wollte er dann wissen. ~~~ Shinichi dachte darüber nach, wie er sich am besten rächen konnte, dabei achtete er kaum auf seine Umgebung, so dass er das Auto nicht entdeckte, welches ihn verfolgte. Der Junge war auf dem Weg zu einer Bar, in der oft miese Typen verkehrten, dort hatte er einige Mitglieder der Organisation schon öfter angetroffen und genau das bezweckte er damit jetzt auch: Er wollte einen von denen treffen. Der 18-jährige setzte sich an den Tresen und wartete erst mal ab. Es war nun eine viertel Stunde vergangen, Shinichi hatte schon zwei Sake hinter sich und wurde so langsam ungeduldig, als plötzlich eine Hand nach seiner Schulter griff. "Du hast versagt", sagte eine weibliche Stimme und Shinichi drehte sich daraufhin zu der Person herum, welche eine Sonnenbrille aufgesetzt hatte, in Schwarz gekleidet war und ein gemeingefährliches Grinsen auf den Lippen hatte. "Aber, ich werde dir noch eine Chance geben, denn ich habe schon einen Auftrag für dich, einen womit du schon Erfahrung hast." Man konnte eine heftige Art Provokation aus ihrer Stimme heraus hören, was noch schlimmer wurde, als sie sich hinsetzte und fortfuhr. "Du darfst einen Schülerdetektiven, der es nicht wert ist zu existieren, für uns beseitigen. Wie gefällt dir das?" Er wusste, dass sie das mit Absicht machte, die Frau wollte ihn nur seelisch unterdrücken, indem sie ihn immer wieder an Heiji erinnerte, aber er würde lernen dem zu widerstehen, die Tussi konnte ihm nicht mehr schaden, nie mehr, jetzt würde er ihnen schaden, aber zuerst musste er ihr Vertrauen gewinnen. "Wer ist es dieses Mal?" fragte der Schülerdetektiv gelassen. "Saguru Hakuba.." Wie vom Blitz getroffen stand Shinichi auf und starrte die Frau an, als wäre sie ein Geist. "Was hat der euch denn getan?" "Er will entschieden zuviel wissen, deswegen muss er verschwinden." "Okay, ich bin dabei, aber nur, wenn ihr euch an die Abmachung haltet." "Sicher doch, das ist aber deine letzte Chance, merk dir das, wenn du es wieder vermasselst, bekommst du eine Menge Probleme." Ihre drohenden Augen stichelten Shinichi regelrecht und ihm lief es dabei eiskalt den Rücken runter, diese Frau wusste einfach, wie man es anstellte, wenn man Leute einschüchtern wollte, denn das schien sie im Blut zu haben. "Heute Nacht noch, bevor der Morgen anbricht, wirst du ihn töten. Du bist um halb vier auf dem Dach des Beika Teehauses. Du musst nur darauf warten, dass er auftaucht, alles andere haben wir bereits in die Wege geleitet. Auch dass dich niemand dabei erwischt. Nachdem du deinen Auftrag erledigt hast, treffen wir uns unten im Café. Dort bereden wir alles weitere. Bis dann." Sie stand wieder auf und verließ das Café, als wäre sie nie da gewesen. Das würde der Test werden, um zu prüfen, was der Junge als Killer wirklich drauf haben würde. Etwas verunsichert saß der junge Detektiv noch da, bevor er ebenfalls aufstand, seine Rechnung beglich und genauso schnell das Café verließ, wie sie es getan hatte. Jetzt sollte er schon wieder einen Mord begehen, wie gut, dass er den Detektiven, um den es sich handelte, bisher nur einmal im Leben gesehen hatte, auch wenn es ihm bereits jetzt leid tat, dass er ihn töten musste, aber um die Organisation zu stürzen, war ihm jedes Mittel recht, man musste eben Opfer bringen. Aber als erstes musste er sich in ihre Reihen schleichen und so tun, als würde er zu ihnen gehören. Chiba beobachtete, wie Shinichi das Lokal verließ und griff zu seinem Handy, um Takagi darüber zu informieren, was er beobachtet hatte. ~~~ Dieser war jedoch gerade in einem Schockzustand, denn der Arzt hatte ihm etwas gesagt, was ihn schockiert hatte. "Bitte noch mal. Sie war was???" Hatte der Arzt gerade gesagt, sie sei schwanger gewesen??? Das war doch jetzt echt nicht fair. "Es wäre nicht schlecht, wenn sich jemand jetzt um sie kümmert, sie ist so ziemlich mit den Nerven am Ende." "Das kann ich mir vorstellen." Er senkte den Blick und versuchte in dem Moment keine Rachegedanken zu hegen, auch wenn das für ihn fast unmöglich schien. "Es wäre möglich, dass ihr so etwas nie mehr passieren kann, aber das ist noch nicht raus. Die Schusswunde, könnte verheerende Schäden verursacht haben, aber eines würde mich mal interessieren, und zwar, wie das passiert ist." "Ein Unfall, so was passiert bei unserem Beruf." Der junge Mann sah ihn nicht mehr an, aber man erkannte eindeutig seinen deprimierten Blick, den er aufgelegt hatte, dann drückte er die Türklinke nach unten, worauf er im Krankenzimmer verschwand. Shina musste sich erst mal setzen, sie würde es Wataru nicht verübeln, wenn er tierisch sauer auf ihren Bruder war, der hatte hier ja einiges angerichtet. Aber sie war sich sicher, dass die Beiden auch ,das' nicht auseinander bringen konnte, jetzt würde er ihr sicherlich noch öfter seine Liebe beweisen, das hatte die Frau jetzt auch bitter nötig. "Hallo.." sagte Miwako schwach und Wataru schluckte, als er sie erblickte. Wie sollte er sich verhalten, was sollte er sagen? Genau aus diesem Grund sagte er in dem Moment gar nichts und setzte sich wortlos zu ihr ans Bett. Ein wehleidiges Seufzen folgte. "Es tut mir leid", sagte er mit schwacher Stimme und am liebsten hätte er einfach geheult, aber er wollte stark sein, um wenigstens so zu wirken, auch wenn er es noch nie gewesen war. Miwako hingegen war es, viel mehr als er, das setzte ihm manchmal sehr zu. Er würde alles geben, wenn er etwas mehr wie sie sein könnte, auch jetzt lächelte sie ihn tapfer an, während in seinen Augen schon Tränen standen, die er sich hektisch wegwischte. "Es braucht dir nicht leid zu tun, es ist nun mal passiert.." Miwako konnte nicht verhindern, dass ihr tapferes Lächeln schwand. "Mir tut es nur leid, dass du jetzt so traurig aussiehst." Das war doch wieder typisch, Wataru wünschte sich jetzt, dass er seine deprimierte Laune einfach abstellen könnte, so dass es ihr nicht leid tun musste, wenn es ihm schlecht ging. Vor ein paar Tagen war doch alles noch so schön gewesen, wie sehr ein einziges Ereignis alles ändern konnte, wurde ihm erst jetzt richtig bewusst. Aber man musste es ja nicht unbedingt zulassen. Wieder blieb er stumm und konnte nichts sagen. "Also wenn du mit so einer Frau wie mir nicht mehr zusammen sein willst, dann verstehe ich das sehr gut.." Ihr Satz schmerzte ihn sehr, so was konnte doch nur von Miwako kommen. Wieder musste er seufzen. "Hör auf so einen Mist zu reden, ich kann das nicht ertragen. Außerdem.. ist mir das gar nicht so wichtig. Ich bin nur froh, dass du noch am Leben bist, es hätte wirklich schlimmer kommen können." Wataru wollte sie am liebsten umarmen, aber irgendwie traute er sich jetzt nicht, denn er fühlte sich so schuldig, deswegen dachte er, dass er es ja gar nicht verdiente. Wieder einmal war es so, dieses Gefühl hatte er seit Kaitos Tod nicht mehr gehabt. "Ich hatte mal wieder große Angst um dich.." Sein Blick ging Richtung Boden, denn er konnte sie nicht mehr ansehen, ohne weinen zu müssen. "Es ist mir egal, was passiert ist, solange du nur bei mir bleibst.." Wie er sich für seine Schwäche hasste. "Ich weiß, so was gehört jetzt echt nicht hierher, aber ich kann nicht anders, ich hab Angst, dass ich es dir vielleicht nie mehr sagen kann. Es sind so viele Dinge passiert, als dass ich glauben könnte, dass alles gut wird." Wataru wollte es nicht sagen, aber es verließ automatisch seinen Mund. "Wäre ich nicht hier, dann wäre dir das auch nicht passiert.. alles ist doch eh wieder nur meine Schuld.." "Jetzt hör du aber auf. Ich bin schuld, weil ich immer so verwegen handele, aber ich konnte doch nicht zulassen, dass die Kugel dich erwischt.." Miwakos Hand strich langsam über seine Wange. "Ich kann es nicht leiden, wenn du dir immer die ganze Schuld gibst. Es wäre wohl angebrachter, Shinichi zur Verantwortung zu ziehen. Was war denn mit dem plötzlich los? Der war doch sonst nie so." "Keine Ahnung.." Er berührte ihre Hand, die immer noch auf seiner Wange lag, mit seiner und hielt sie fest. "Ist doch auch jetzt egal.. ich kann mir vorstellen, wie du dich jetzt fühlst, ich hab dabei auch was verloren.. aber vielleicht kann ich deine Laune ja etwas verbessern." Der junge Mann bemühte sich um ein Lächeln. "Das, was ich bei Kaitos Haus gesagt habe, war mein voller Ernst. Egal, was passiert, ich will, dass uns nichts mehr trennen kann. Also sag nie wieder, dass ich nicht mit dir zusammen sein will, nur weil uns so ein blöder Unfall dazwischen gefunkt hat. Als ich das gesagt habe, meinte ich das.. ähm.." Jetzt war er rot geworden. "Wir könnten auch ohne.. ein Kind.. eine Familie sein.. wenn du willst." "Wie meinst du das, doch nicht etwa..?" Sie war mindestens genauso rot wie er, denn was sich in ihren Gedanken abspielte, brachte sie leicht in Verlegenheit. "Es wäre dir vollkommen egal, wenn wir Beide ein Leben lang eine Familie wären?????" Irgendwie glaubte sie ihm das nicht, das sagte er doch bloß, um sie zu beruhigen, jemand wie er, der Kinder so sehr liebte, konnte das doch gar nicht so meinen. "Vollkommen.." Wataru hüstelte. "Ich finde es so wie es zur Zeit ist ganz gut. Ich kann nicht klagen, eigentlich.." Sie sorgte doch dafür, dass er richtig glücklich war. So sehr wie schon lange nicht mehr. "Mein Leben hat sich sehr verändert, seit du bei mir bist. Und so wie es ist, ist es eigentlich toll. Ganz ehrlich.." "Was soll ich sagen?" Miwako hatte jetzt auch Tränen der Rührung in den Augen. "Ich will am liebsten keinen Tag ohne dich verbringen." "Ich tue mein Bestes, damit das auch möglich sein wird." Jetzt ging es ihm schon wesentlich besser und ihr ebenso, was ihn sehr erfreute. Wataru bemerkte, dass sein Handy vibrierte, so dass er aufstand. "Ich muss kurz raus, ein Anruf." Er ging hinaus an die frische Luft und nahm das Gespräch an. "Takagi.." "Na endlich, warum dauert das denn so lange?" meckerte Chiba und Takagi gab nur ein Seufzen von sich. "Weil ich immer noch im Krankenhaus bin! Aber nun sag, warum du anrufst." "Shinichi hat sich, so wie es scheint, gerade mit einer Frau getroffen, ich werde ihn weiter verfolgen, aber ich denke es ist so wie du gesagt hast. Die Beschreibung der Frau passt haargenau auf die Frau, auch wenn sie sich verkleidet hat, ich denke sie war es. Ich werde ihn weiter beschatten und schauen was er so macht." "Tu das, aber pass auf, dass er dich nicht sieht." Takagi beendete das Gespräch. Bald würden alle Geheimnisse gelüftet sein, da war er sich jetzt sicher. ~~~ Takagi war nach Hause gefahren, um etwas zu schlafen, doch wurde er morgens um halb sechs aus dem Schlaf gerissen, da sein Vorgesetzter ihn anrief, um ihm zu sagen, dass es eine Leiche zu untersuchen gab. Es handelte sich dabei um einen jungen Schülerdetektiven, den man auf dem Dach des Teehauses von Beika gefunden hatte. Bei dem Wort ,Schülerdetektiv' dachte Kommissar Takagi erst an Shinichi und begann zu zittern, jedoch irrte er sich, was ihn zwar etwas beruhigte, aber dennoch hatte er ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Vielleicht waren das die gleichen Leute gewesen, die auch ihn selbst aus dem Weg räumen wollten. Man musste sie dringend stoppen, nur wie? Am besten er fragte Shina um rat, die war ja selbst Detektivin. Sie wusste weit mehr über die Organisation als ihr lieb war, aber es würde ihnen allen vielleicht weiter helfen. ~~~ Vermouth saß am Computer in ihrem Apartment, sie war glücklich und zufrieden mit den Dingen, die um sie herum geschahen. Shinichi dachte sie verscheißern zu können, dabei war sie es, die ihm Dinge vormachte, die gar nicht so waren, wie sie schienen. Wenn sie mit ihm fertig war, war der doch reif für die Klapse. Wenn der Schülerdetektiv wüsste, wie sie mit ihm spielte, dann wäre er nicht immer noch so überheblich und würde denken, dass er sie überlisten konnte. Aber sie würde ihm noch beweisen, dass sie am längeren Hebel saß und er würde begreifen müssen, dass er das Opfer war, nicht die Organisation. Muahahahahaha.. was hat Vermouth wohl mit ihm vor wat??? Wenn ihrs wissen wollt, sagt bescheid X'P Kapitel 17: Der neue Name ------------------------- Der Teil iz bescheiden find ich.. aba es kommt wat lustiges vor LOL X''D wenigstens etwas, wozu mans lesen sollte.. -.-; Was Lustiges in der FF iz rar LOL.. die FF iz bekloppt und wird es auch bleiben.. bis zum Schluss.. mal sehen obs hochläd.. meine arme Cousine verzweifelte nämlich, weils bei ihr net ging -_- *Animexx mal tret* %D sry %D zufällig iz das meine Lieblingsff zur Zeit (die von meiner Cousine XD *Werbung mach* lest sie, die iz voll traurig und ich leide mit den Charas.. und sie schreibt besser als ich *schnief* XD) ._.' Ja es ist soweit, Shinichi wird in die BO eintreten >D muahahahaha der Kampf gegen das Böse kann beginnen.. mal sehen, wer alles zu ihm halten wird, wird vielleicht überraschende Wendungen geben >D mal sehen.. müsst ihr lesen, ums rauszufinden.. wer list die überhaupt noch und findet sie gut? *rumroll* %D Shinichi lag zu Hause in seinem Bett, denn er war ziemlich erledigt, zwar nicht körperlich, dafür aber seelisch, schon wieder hatte er es getan. Und das nur, weil er die Organisation versuchte auszutricksen, dafür brachte er sogar das Opfer, sich selbst in den Dreck zu ziehen, na ja, nachdem er Heiji auf dem Gewissen hatte, war es sowieso egal, ob er sich sein Image kaputt machte. Jetzt um die Uhrzeit war sicher schon die Polizei bei dem Detektiven, um nach Spuren zu suchen. Und die Organisation würde dafür sorgen, dass keine Spuren übrig blieben. Shinichi sah immer wieder diese Szene vor seinen Augen, als würde der Mord gerade eben erst geschehen. Er erinnerte sich an Hakubas verstörtes Gesicht, als er die Knarre sah, die auf ihn gerichtet wurde. Ihm war der Schweiß ausgebrochen. "Hey, wir sind doch Beide Detektive, was soll das denn?" hatte er gesagt, doch da hatte Shinichi auch schon abgedrückt. Komischerweise hatte er da nicht sofort so getroffen, dass der Kerl tot umfiel, bei Heiji, wo er es nicht bezweckt hatte, allerdings schon. Das war irgendwie abstrus, dennoch war es so, Hakuba hatte sich auf ihn gestürzt und ihm die Waffe entreißen wollen, dabei hatte Shinichi sich blöder Weise selbst eine Kugel verpasst. Darauf war er so wütend geworden, dass er dem anderen Detektiven die Knarre ihn Genick hieb und er bewusstlos zu Boden ging. Die nächste Kugel folgte, eine tödliche allerdings. Darauf hatte Shinichi sich schnell aus dem Staub gemacht, er wollte nicht wieder dabei zu sehen, wie jemand starb. Lange durfte dieser Prozess allerdings nicht angedauert haben. Dennoch, immer wieder hatte er diese rot-braunen Augen vor sich. Shinichi raufte sich die Haare und zog sich die Decke über den Kopf. ~~~ Der Arzt untersuchte die Leiche, Takagi und Megure sahen dem zu. "Wissen sie, dass der Detektiv des Westens verschwunden ist? Er wurde vor ein paar Tagen das letzte Mal gesehen, seitdem blieb er verschwunden. Meinen sie, dass der Fall damit zu tun hat? Vielleicht wurde Heiji Hattori ebenfalls..?" Takagi stoppte sich selbst und sah für einen kleinen Moment Entsetzen im Gesicht des Arztes. Ein junger Arzt, der nicht mal so viel älter als er selbst war. Seit geraumer Zeit beschäftigte er sich wohl mit Pathologie. Was den Kerl wohl dazu bewogen hatte? Bisher war er nämlich immer nur ein einfacher Hausarzt gewesen und plötzlich fummelte der an Leichen rum. Irgendwie hatte Takagi den alten Pathologen lieber gemocht, dem hatte er vertraut, aber Araide.. er wusste nicht wieso, aber es gefiel ihm nicht, dass der junge Arzt jetzt an der Leiche beschäftigt war, es beunruhigte ihn zutiefst. Da kam dem jungen Mann ein Ereignis in den Sinn, das schon eine Weile zurück lag. Es war bei einem Mordfall gewesen, der jetzt mindestens 2 Wochen her war. Die Polizei von Tokyo hatte allerhand zu tun. Aus Versehen war Takagi gegen Araide gestoßen, da er sich mal wieder schusselig angestellt hatte. So wie an diesem Tag hatte er den Arzt noch nie erlebt. Er war wütend gewesen, nein mehr als das, stinksauer. Wataru dachte, dass er ihn jeden Moment killen würde. Nur was war es nur gewesen, dass den Pathologen so sehr wütend gemacht hatte? Irgendwie war es seltsam, seit Araide hier war, fanden sie immer weniger Spuren, als wurden sie weggewischt, Wataru wurde auf einmal klar, wieso das so war. Ganz blöd war er ja auch nicht. Araide war niemals wütend gewesen, egal was passierte, aber an diesem Tag war er es. Weil.. man ihn beinahe enttarnt hatte. Allerdings wusste Wataru jetzt nicht, was er tun sollte. Würde er Vermouth jetzt enttarnen, dann war man mit Sicherheit noch mehr hinter ihm her. Es war besser, wenn er Shina damit beauftragte, die kannte die Verbrecherin schon eine ganze Weile und konnte sie besser einschätzen. Das Einzige, was Wataru nun verspürte, war Panik, er hatte verständlicherweise Angst um sein Leben. Was ihn nur am meisten interessierte, war, wen sie dieses Mal deckte. Jedenfalls war sie sehr geschickt, das musste er schon sagen, denn nie hatte jemand bemerkt, wenn sie Spuren beseitigte. Das nannte er eine talentierte Schauspielerin, sie dachte, dass man ihr auf die Schliche gekommen war, genau deswegen hatte sie es auf Kommissar Takagi abgesehen, weil sie dachte, dass er etwas wusste. Darauf musste man auch erst mal kommen. In Watarus Gesicht lag ein fast schon depressives Lächeln, das er stark unterdrückte, aber im Moment war es ihm unmöglich. Eigentlich wollte er über die Frau lachen, weil er ihr auf die Schliche kam, aber er konnte nicht so recht, da er immer noch Furcht verspürte. ~~~ Wataru hatte nichts getan, noch nicht. Er war jetzt allerdings sicher, dass sich die Frau wieder als Tomoaki Araide verkleidet hatte. Aber er würde ihr schon zeigen, dass er kein unscheinbarer Polizist war. Sie würde merken, dass er zu einer richtigen Bedrohung für sie werden würde. Seit geraumer Zeit war in Tokyo das Gerede von zwei FBI-Agenten, die genauso wie seine Freundin Shina Kudô hinter der Verbrecherin her waren. Jody Saintemillion war eine davon und genau ihr würde er seine Geschichte erzählen. Wenn er es schon sonst keinem sagte.. vielleicht irgendwann Shina, aber erst musste er mit dieser FBI-Agentin sprechen, die wahrscheinlich viel mehr über die Frau wusste, als Shina und er zusammen. Sie war nicht umsonst seit einigen Jahren hinter der Frau her. ~~~ Shinichi hingegen hatte ein Date, wenn man das so nennen konnte. Vermouth wollte ihn einigen Leuten vorstellen. Womöglich war das der Tag für seinen Einstieg bei der schwarzen Organisation. Er wartete in jener Bar, die sie vorgeschlagen hatte. An diesem Ort trieb sich allerhand Gesindel herum. Fast nur finstere Gestalten verkehrten dort. Er hasste diesen Ort, aber dieses Gefühl musste er schnell los werden, und er wusste auch wie. Shinichi genehmigte sich ein Glas Rum, nachdem die Welt für ihn schon wesentlich besser aussah. "Magst du Rum?" wurde er plötzlich von einer Person hinter sich gefragt, worauf er sich umdrehte und in die eisblauen Augen von Vermouth schaute. "Nein! Ich mag keinen Alkohol, normalerweise nicht.." Sie setzte sich zu ihm und zu seinem Verwundern hatte sie ein Lächeln in ihrem Gesicht. "Na ja.. ich bin kein Säufer, will ich auch gar nicht sein!" "Nun ja.. ich überlege nur, wie man dich nennen könnte. Oder meinst du, nur weil du ein Detektiv bist, verpassen wir dir keinen Codenamen? Den Luxus werde ich dir nicht gönnen, cool guy!" Sie grinste ihm jetzt fies entgegen. "Warum cool guy? Das versteh ich nicht.." "Weil du nie die Nerven verlierst, auch wenn ein Killer vor dir steht.. zumindest war das bisher immer so!" Sie schien gedankenverloren einen völlig undefinierten Punkt zu fixieren und fast hätte Shinichi gedacht, dass sie deprimiert war, aber bei der Frau waren solche Gedanken überflüssig. Irgendwie fand Shinichi es jetzt irgendwie interessant mit ihr zu plaudern, aber das war nichts neues mehr, er wollte immer die Psyche von Verbrechern kennen. "Versuchst du mir auch in die Seele zu schauen?" fragte sie ihn. Shinichi fuhr zusammen, wie sie sehen konnte, wahrscheinlich dachte er wirklich immer noch, dass sie ihn nicht in und auswendig kennen konnte, aber sie wusste wie er war und was er über sie dachte. "Das machen viele Detektive..", verriet sie weiter, schaute ihn jetzt auch wieder an und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. "Übrigens war der Boss sehr zufrieden mit dir.. als Killer scheinst du ja wirklich was zu taugen." Vermouth war sich im Klaren, dass sie das nur sagte, um von ihrem wahren Grund abzulenken. Shinichi wusste nicht, dass sie Ran niemals der Polizei ausgeliefert hätte, aber er musste es denken, damit sie ihn erpressen konnte. Niemand würde sie je verstehen, oder ihre Gründe, die kannte nur sie selbst. Der Junge wusste sehr wohl einiges über sie, aber sie dachte ein Geheimnis zu sein. Fand er mehr als lächerlich. Vielleicht dachte sie, dass sie so was schöner machte. "Jawohl.. ich bin Detektiv und ich kenne meine Verbrecher.." "Dann sag mir den Grund, wieso ich bin wie ich bin.." Sie lächelte ihn an, jetzt war sie aber mal gespannt. "Das ist einfach! A secret makes a woman woman means nothing else than.. that you're boring.." Das Lächeln wich ihr aus dem Gesicht und Shinichi grinste nur dreckig. Ja, das hatte gesessen, wenn sie spielen wollte, dann war er bereit darauf einzugehen. "Langweilig sein muss sehr ätzend für dich sein, Vermouth!" Seine Augen fixierten ihre und er erkannte den Zorn, der versteckt aufloderte. Hatte er sie jetzt echt wütend gemacht, oder sie beleidigt? Für einen kurzen Moment sah Vermouth tatsächlich Blitze vor ihren Augen, aber sie fasste sich relativ schnell wieder. Sie drehte sich blitzschnell zu ihm um und küsste ihn heftig auf den Mund. Shinichi war zu sehr überrascht, als dass er es hätte verhindern können. Starr vor Schreck sah er in das Gesicht der Frau. Wollte die ihn verarschen? Er war sauer, wirklich sehr sehr aufgebracht. Die konnte ihn hier doch nicht.. Langweilig hatte sie noch kein Typ genannt, das würde er noch bitter bereuen, das je gesagt zu haben, aber jetzt gönnte sie sich erst mal einen kleinen Spaß. Es war ein wilder und sehr stürmischer Kuss, vielleicht wollte sie ihm auch nur eine Lektion erteilen, oder ihn erschrecken und ihre Macht demonstrieren, die sie über ihn hatte. Shinichi war aus einem unerklärlichen Grund unfähig sich zu wehren. Ja, er hatte gelogen, diese Frau war definitiv nicht langweilig, er hatte sie nur ärgern wollen. Und er würde es auch weiter tun, na, die würde sich noch wundern. Ihre Vorliebe für Spielchen kannte er und er wusste auch, dass er gerade ihr Spielzeug war. Das passte ihm aber so gar nicht in den Kram. Aber sie konnte so unglaublich gut küssen. Als er es gerade anfangen wollte zu genießen, ließ sie von ihm ab. "Dafür, dass ich langweilig bin, hat dir das aber viel Freude bereitet", spottete sie und rief dem Kellner zu: "Einen Martini und das sofort!" Shinichi schmollte innerlich. Blöde Kuh! Hexe! Miststück! Ihm fielen viele Namen für sie ein. Wie sollte sich ein 18-jähriger gegen so eine Frau wehren? Auch wenn er es genossen hatte, er würde sie nie mögen. Sie hatte ihm den besten Freund weggenommen, sie legte es darauf an ihn zu verletzen, sie hasste ihn, also musste er das genauso tun. "Ich hab's nicht genossen, ich hab's über mich ergehen lassen..", sagte er in einem belanglosen Ton. "Wenn Gin das wüsste, dann würde er dir einen fetten Arschtritt verpassen!" Die Frau verzog das Gesicht und fing dann laut an zu lachen. "Gin.. sicher.. der bekommt bei meinen Blicken doch schon Panik, was glaubst du, macht er, wenn ich ihm mit meiner Knarre zu nahe komme??" Sie fand's witzig, aber Shinichi schien das gar nicht lustig zu finden. Gin war dumm, genauso wie Vodka, solche Leute waren es nur wert, benutzt zu werden. "Er hat keinen Stil! Er killt alles und jeden, völlig ohne System. Ist doch sehr langweilig, oder?" Man stellte ihr endlich ihren Martini vor die Nase und sie knurrte gefährlich. "Das hat ja eine halbe Ewigkeit gedauert!" motzte sie und trank einen Schluck, dann starrte sie mit einem gefährlichen Blick auf das Getränk. ".. Martini.. haben wir noch nicht!" Sie grinste in seine Richtung und Shinichi zog eine seiner Augenbrauen nach oben. "Oh Gott!" entfuhr es ihm dann. "Ich will ganz bestimmt nicht Martini heißen!" Hatte die Frau nen Rat ab? Martini. So weit käme es noch. Er wusste zufällig, woraus man Martini machte. Und das war definitiv der falsche Name für ihn, wie er fand. "Ich bleibe Shinichi.. basta!" "Willst du deinen little Angel gefährden?" Shinichi schwieg, dazu konnte er nichts sagen, sie hatte ihn nämlich voll im Griff. Noch. Abwarten, wie sich die Dinge entwickeln würden. Jedenfalls würde sie es bereuen, dass sie ihn in die Organisation brachte, den Leuten dort würde nämlich Hören und Sehen vergehen. ~~~ Wataru klingelte und klingelte, aber niemand öffnete ihm die Tür und deswegen stieß er einen Fluch aus. "Verdammt noch mal, immer wenn es wichtig ist, sind die Leute, die man braucht, nicht da!" Eine Hand legte sich plötzlich auf seine Schulter, er drehte sich sofort um und sah in Jodys blaue Augen. "Jody-san!" freute er sich, lächelte, aber dann erkaltete der fröhliche Gesichtsaudruck schnell. "Ich hab was wichtiges mit ihnen zu bereden!" Sie schaute ihn interessiert an. "Wird es lange dauern?" "Mit Sicherheit!" Sie öffnete die Tür. "Dann werden wir das besser drinnen besprechen." Die Beiden gingen in Jodys Wohnung und sie wies ihn an sich auf die Couch zu setzen. Einerseits wunderte es sie sehr, dass der junge Polizist sie besuchte, aber andererseits wunderte sie rein gar nichts mehr. "So, was gibt's?" Wataru atmete tief ein und aus. "Jemand hat es auf mich abgesehen, eine ziemlich gerissene Killerin, die aus den USA kommt. Da kommen sie doch auch her, oder nicht?" Jody hatte ihn unter ihren Gläsern angepeilt und er konnte sehen, wie sie kurz aufblitzten. "Ja, da komme ich her, aber was soll die Frage, Takagi??" "Ich dachte vielleicht, dass sie schon mal das Vergnügen mit der Frau hatten. Man kennt sie überall als Vermouth." Jodys Augen waren riesig geworden, sie stand plötzlich auf und drehte ihm den Rücken zu. "Ja, ich kenn das Miststück. Sie sind nicht der Erste, den sie umbringen wollte. Sie killt schon seit 21 Jahren Leute, nur damit sie es wissen. Nun ja, ich hab's bisher immer überlebt. Aber es sind ihr viele zum Opfer gefallen!" Die ließ ihn ja nicht mal ausreden. Takagi schmollte. "Ich war noch nicht fertig!" Er hüstelte kurz und fuhr dann fort. "Ich hab etwas gesehen, was ihr nicht gefällt und seitdem würde sie mich gerne tot sehen. Ich hatte vorhin einen Fall und ich bin sicher, dass sie auch da war. Als unser Pathologe!" Fix hatte sich Jody umgedreht. "Was?" Sie schien schockiert zu sein. "Und sie haben sie gehen lassen, oder wie darf ich das verstehen??" Jody war sauer, was war das hier, ein japanischer Bulle, sie hasste dieses verfluchte Land, konnte diese dreiste Hexe keinen anderen Ort als das hier wählen? Sie seufzte. Dafür gab es in ihren Augen keine Entschuldigung. "Weswegen sind sie überhaupt hier, wenn sie es nicht mal beweisen können, na??" Sie war kurz dafür den Mann vor die Tür zu setzen. "Ich dachte vielleicht, dass sie mir mehr über sie erzählen können, damit ich sie wenigstens ein Bisschen einschätzen kann." Jody schwieg. Das war wirklich ein toller Grund, nicht so wie ihrer, er hatte Angst, sie wollte sich rächen, das waren zwei Paar Schuhe. "Sie erpresst Shinichi Kudô, den kennen sie doch bestimmt auch, oder?" Takagi hatte es ruhig gesagt und bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren, weil er sich so lächerlich vorkam. "Cool guy??" Sie drehte sich um und schaute etwas entsetzt in seine grau-blauen Augen. "Nennt man den bei euch so?" Beinahe hätte er ja gelacht, aber hier war nichts zum lachen, alles war eigentlich zum heulen. Jody grinste fies. "Sie nennt ihn so.. warum auch immer sie das macht!" Wataru sagte erst mal nichts mehr, er musste erst überlegen. Wäre es denn klug Jody zu sagen, dass Shinichi dachte, er müsse ihn töten? Egal, er musste es ihr einfach sagen. "Shinichi wurde von der Killerin erpresst, sie wollte alle umbringen, die ihm am Herzen liegen und ich sollte das Opfer spielen!" Wataru seufzte und senkte den Kopf. "Er war völlig fertig und dachte, er muss das wirklich tun, dabei gibt es doch andere Mittel. Die Frau lässt mir langsam keine Ruhe mehr, die hat schon zweimal selbst auf mich geschossen und einmal Shinichi dazu gebracht, sorry, dass mir so was Angst macht!" Er fühlte sich schlichtweg bescheiden und am liebsten hätte er jetzt wirklich angefangen zu heulen. "Ich will sie kriegen.. helfen sie mir oder nicht?" "Ich will sie auch kriegen, das dürfte als Antwort reichen!" ~~~ Shinichi blieb so verdammt lange weg. Für ihren Geschmack diesmal viel zu lange. Bei dem, was passiert war, hatte sie wirklich Angst, dass es um sein Leben gehen könnte, wenn er mal ein paar Stunden später kam. Ran machte sich einfach Sorgen. Was hatten sie Beide für einen Mist fabriziert?? Wenn Sharon das wüsste, dass ihr Angel jetzt mit Blut befleckt war, wäre sie sicher sehr enttäuscht. Ran hatte Essen gemacht.. für Shinichi und er kam nicht. Das war nicht sehr witzig, hoffentlich ging es ihm auch gut. Ihretwegen war er ja jetzt in doppelter Gefahr. Sie hörte den Schlüssel und wenig später Schritte, das musste er sein. Nicht wie erhofft war es Shinichi, sondern Shina Kudô. Ran war erstarrt. "Was ist passiert??" "Lass uns über Shinichi reden.." Ran schluckte. Wusste sie, was sie Beide getan hatten, oder wieso sagte sie das jetzt? Kapitel 18: Das Herz der Killerin --------------------------------- So jetzt schocke ich erst mal einige Leute.. und mir isses ja so scheiß egal.. wem es gefällt und wem net.. Vermouth hatte von Anfang an eine tragende Rolle und jetzt auf einmal störtz irgendwelche Leutz -.- ihr könnt mich ja mal ey XD ich HASSE diese FF, weil sie von Anfang an scheiße war, also bittää.. es kann nur noch beschissener kommen.. >DDDDDDDD nebenbei: Belmont iz Vermouth.. aba ich hasse den Namen mittlerweile XD wenn dann müsste man es Berumotto schreiben und das iz noch schlimmer XD Belmont iz scheiß Chinesisch T__T bähh.. muss ich an die Syncro denken.. Vodka hörte sich voll komisch an.. Vermi hat fast gequietscht, nur Gin konnte man sich gerade noch geben.. Chinesische Syncro iz voll PFUI ey ;_; Shini klingt wien alter Säufer *ROFL* Dann lass ich euch mal lesen.. >%D "Was gibt es denn über Shinichi zu bereden?" fragte Ran mit einer Stimme, die nicht verriet, dass sie schreckliche Angst hatte und ihr deswegen die Knie gewaltig schlotterten. "Du musst mir genau zuhören, Ran!" Sie erfasste das Mädchen an den Schultern, schüttelte sie leicht und sah ihr dabei tief in die Augen. Die 17-jährige war wie gefangen in ihnen und spürte, wie ihr mächtig der Schweiß ausbrach, weil sie dachte, dass Shinichis Schwester alles wusste. "Weißt du, ich mache mir große Sorgen um meinen Bruder. Man kommt gar nicht mehr an ihn ran. Seit Kaito tot ist erst recht nicht. Ich will, dass du mir etwas versprichst." Ran nickte nur stumm und die 22-jährige fuhr fort. "Also. Ich will, dass du gut auf ihn aufpasst und dafür sorgst, dass er seine Sorgen vergisst. Leider hat es dieses Miststück wieder geschafft, jemanden zu töten, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte. Damit wird sie nicht durchkommen, das verspreche ich. Aber bitte, Shinichi braucht jetzt jede Unterstützung und jede Kraft, die ihm geliehen werden kann. Er ist labil, weißt du, diese Frau nutzt solche Umstände immer aus, sie benutzt Menschen wie Marionetten und.." Die Frau kam nicht weiter, weil man eine weitere Frauenstimme hören konnte. "Ran, bist du da??" rief sie, die Angesprochene erstarrte und ihr lief eiskalter Schweiß über die Stirn, als sie bemerkte, dass es haargenau die gleiche Stimme war, die mit ihr eben noch ein ernstes Gespräch geführt hatte. Und da war es auch schon so weit. In der Tür stand eine weitere Shina Kudô. Rans Blick schwang zwischen den Beiden hin und her, was hatte das jetzt zu bedeuten? Einen Moment war sie ratlos, doch dann stürzte sie vor, wurde aber von der Frau neben sich am Handgelenk gepackt und kraftvoll zurück gezogen. Ihr war natürlich sofort klar, dass das die falsche Shina war, weswegen sie eine Karatetechnik anwenden wollte, die aber diesmal nichts ausrichten konnte. Man hielt sie mit einem speziellen Griff fest, wie man es bei der Polizei oft machte. Ran war unfähig sich zu bewegen, ihr Arm schmerzte nur fürchterlich, dann hörte sie einen Klick und spürte, wie man ihr etwas gegen die Schläfe drückte. "Schön dich wieder zu sehen, Shina Kudô, mir kommt es wie eine Ewigkeit vor, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, dabei ist das erst einige Wochen her!" Aus dem Mund der Frau erklang nun eine andere, furchteinflössendere Stimme, als die der Detektivin und Ran hatte so ein seltsames Gefühl eines Deja-vus, denn das, was sie hörte, kam ihr sehr bekannt vor. In ihrem Geiste hörte sie, wie Sharon, die Schauspielkollegin von Shinichis Mutter, zu ihr sprach. ~No Angel has ever smiled upon me!~ Das Mädchen bekam Tränen in die Augen. Die Frau, die Ran für ihren Schutzengel hielt, bedrohte sie mit einer Waffe und sie hatte Angst vor ihr, auch wenn sie sie vorher gemocht hatte. Damals.. es war jetzt sicher fast zwei Jahre her, hatte Ran eine äußerst sympathische Frau, deren Leben fast nur aus Schmerz und Trauer bestand, kennen gelernt. Sie hatte trotz allem, was diese Frau ihr gesagt hatte, gemeint, dass auch für sie irgendwann ein Engel auf Erden existieren würde, der sie beschützte. Sharon fand das lächerlich, deswegen war sie wütend gewesen. Doch überraschender Weise hatte Yukiko nach einem Telefonat am nächsten Tag gemeint, dass sie Ran etwas ausrichten musste. Sharon hatte entgültig ihren Engel gefunden. Alles nur eine Lüge?? "Shina-Schätzchen, du weißt sicher, was ich tun werde, wenn du auch nur ansatzweise etwas tust, was mir nicht passt, oder??" Wieder wurde das fieseste, kälteste Lächeln in dem Gesicht der Frau sichtbar. Ehrfürchtig knurrte die Angesprochene, sie hatte nämlich nicht vor Rans Leben zu riskieren, denn die Detektivin konnte aus Erfahrung sagen, dass diese Frau keine Skrupel hatte, schon gar nicht, wenn es sich dabei um ein Mädchen handelte, das die Freundin ihres Bruders war. Schon immer hatte die Frau es auf sie abgesehen, weil sie ihr ein Dorn im Auge war und sie hatte wohl geschworen, der 22-jährigen das Leben zur Hölle zu machen. Warum hatte Vermouth ihren verdammten Freund wohl damals auf ihren Bruder gehetzt? Doch nur, um ihr klar zu machen, wie sehr sie Shina hasste und dass sie alles tun würde, damit es ihr schlecht ging. Kaitos Tod, sie erinnerte sich immer noch ganz genau, das selbe kalte Lächeln lag an diesem Tag im Gesicht der Mörderin. Shina erzitterte vor eiskalter Wut und ihr waren die Hände gebunden, womöglich würde Vermouth Ran gleich auch noch entführen. Das Hirn der Detektivin arbeitete auf Hochtouren, denn es war auf der Suche nach der Lösung für diese aussichtslose Situation. Ihr Blick checkte die Situation, aber ihr Körper rührte sich nicht. Nur nicht die Ruhe verlieren, sie würde schon eine Lösung finden. "Geh mir aus dem Weg, Detektivin!" befahl sie Shina und erkannte in ihren Augen, dass sie gerade den größten Hass aller Zeiten verspürte. Genau das war es auch, was Vermouth immer bezweckte, sie wollte, dass man sie hasste, aber wieso das so war, würde ewig ihr Geheimnis sein. "Los weg da, oder willst du, dass der Kleinen was zustößt?!" zischte Vermouth und konnte sehen, wie Shina die Augen schloss, wahrscheinlich versuchte sie gerade nicht die Nerven zu verlieren. Auf einmal, ohne dass irgendjemand damit rechnete, flog etwas an Vermouths Schulter vorbei und machte entsetzlichen Lärm. Ein Druck, der Shina schnell erfasste, beförderte sie zur Tür hinaus und sie knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Eine Rauchwolke veranlasste sie zu einem Husten. Ihr Rücken schmerzte tierisch und sie hatte das Gefühl, dass sie sich an irgend etwas verbrannt hatte. Was war das gerade gewesen, eine Handgranate? Nein, sicher nicht, denn dann wäre sie bei der Entfernung sicher nicht nur leicht verletzt, sondern nicht mehr am Leben. Aber etwas ganz anderes machte Shina jetzt Sorgen, sie fühlte sich schwach und ausgelaugt, die Kraft war ihr fast gänzlich verloren gegangen. Nur mit Mühe schaffte sie es sich aufzurappeln, jedoch packte sie es nicht länger als 5 Sekunden stehen zu bleiben, bevor sie wieder ins sich zusammen klappte. Der Rauch hatte sich nun einigermaßen gelegt und Funken sprangen der Detektivin ins Gesicht. Dann erkannte sie es, ein loderndes Feuer vor ihren Augen, die Detektivin musste von dort weg und das schnell, wenn sie überleben wollte, egal ob sie kaum stehen konnte. Das Haus würde jeden Moment wohl in die Luft gehen, denn die leichte Explosion hatte mit Sicherheit die Gasleitungen getroffen. Mist war es aber schon, dass Ran und Vermouth in unmittelbarer Nähe gestanden hatten, als das kleine Stück Metall am Boden ankam, wobei Vermouth beim Teufel persönlich landen könnte und es ihr egal wäre, aber Ran.. die hatte niemanden etwas getan, zumindest nicht, wovon sie wusste. Es war still geworden im Haus der Kudôs, nur das Lodern der Flammen und das Austreten von Gas war zu hören. In mitten der Trümmer lagen zwei Personen, von oben bis unten mit Brandflecken überseht. Shina konnte sie nicht sehen und ihnen deswegen auch nicht helfen, sie hatte genug damit zu tun die Treppe hinab zu kommen und zu verschwinden, bevor alles explodieren würde. Vermouth öffnete schwach die Augen, ihr Kopf schmerzte und Blut floss ihr über das Gesicht, Ran lag keine zwei Meter weit weg von ihr. Mit letzter Kraft rappelte die Frau sich auf und kroch zu ihr hinüber. "Was zum Teufel.." Sie musste husten. "..war das jetzt?" Wer war das gewesen und wieso hatte dieser Jemand das getan? ~~~ Wataru war durch den Lärm aufgesprungen und fragte Jody: "Was war das denn für ein Krach? Hörte sich an, als wäre etwas explodiert!" Jody erhob sich ebenfalls und zog den jungen Mann hinter sich zur Tür hinaus. "Das war Akai dieser Verrückte, er hält nicht viel davon, Vermouth zu fassen, er will sie lieber umbringen! Dazu ist ihm jedes Mittel recht, auch wenn dabei andere Leute dran glauben müssen!" verriet Jody, während sie mit Wataru die Treppen hinab rannte und sie sich schneller, als Wataru gucken konnte, ins Auto setzte und er Mühe hatte da mitzuhalten. Kaum war er eingestiegen, gab die Frau auch schon mächtig Gas, so dass er in den Sitz gedrückt wurde. Keine zwei Minuten verstrichen, da sah man auch schon den Rauch aus der Entfernung. "Verdammt!" fluchte Jody. "Das ist das Haus der Kudôs!" Sie trat noch mehr auf das Gas, der Wagen wippte leicht auf und ab und Wataru bemerkte, dass es ein Fehler gewesen war sich nicht anzuschnallen, denn er stieß sich den Kopf, als das Auto einmal etwas höher sprang. "Itai!" quietschte er. Vermouth hatte mit ihren Verletzungen zu kämpfen und musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht wieder umzukippen, dennoch nahm sie Ran auf ihren Rücken, statt sie den Flammen zu überlassen. Es war der Tag, an dem sie sich für damals revangieren konnte. Sie hasste es in jemandes Schuld zu stehen, auch wenn diese Person nicht mal davon ahnte. Die Reifen quietschten schrill, als Jody den Wagen anhielt und Beide ausstiegen. Wataru wich einen Schritt zurück. Feuer, er erinnerte sich noch, wie es gewesen war, als er in den Flammen gefangen war, aber dennoch.. "Ran ist noch da drin!" schrie er wie versessen und stürmte in das brennende Haus. Als er die Tür öffnete verbrannte er sich die Hand. Er rannte bis zur Treppe, wo er einen Frauenkörper ausmachte. Sicher war es Ran.. doch er irrte sich gewaltig. Es war Shina, die es nur noch die Treppe hinab geschafft hatte und dann das Bewusstsein verloren hatte. Takagi hielt sich den Mund zu, als er husten musste, beugte sich zu Shina hinab und hob sie hoch, dann stürmte er los. Der junge Mann roch Gas und wusste, gleich würde dieses Haus nicht mehr stehen. Und er behielt damit auch recht, 10 Sekunden später, als er es gerade bis zur Haustüre geschafft hatte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall und Wataru wurde einige Meter vor die Tür geschleudert, wo er bewusstlos liegen blieb. Überall hatte er Rußflecken und auch ein paar Brandwunden. "That was an idiotic idea!" brüllte Jody, als sie auf die beiden Personen zustürmte und Wataru vom Boden aufhalf, er schien nichts mitzubekommen, denn er hing schlaff in ihren Armen. Der anderen Person, die sie nicht auf den ersten Blick erkannte, warf sie einen besorgten Blick zu. Sie brauchte dringend einen Arzt, doch da sah sie, wie jemand mit einer Person über den Rücken hängend bei den Trümmern lag und sich versuchte aufzurappeln. "Nichts wie weg, Angel.." flüsterte Vermouth, denn sie ahnte, dass es gleich noch einmal heftiger knallen würde. Sie schleppte Ran bis zu ihrem Auto, legte sie vorsichtig auf den Rücksitz und schaffte es gerade so bis zu der Fahrertür. Als Vermouth sie öffnete landete sie kraftlos auf dem Sitz. Das Einzige, was ihr jetzt helfen würde, war Ausruhen, auch wenn es nur für ein paar Minuten sein würde. Sie lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Ihre Verkleidung verbrannte gerade mit den Überresten des Hauses. Dennoch fragte sie sich, ob er es gewesen war.. ihr Exfreund, der schon seit einiger Zeit hinter ihr her war. Was wollte der Scheißtyp überhaupt noch von ihr?? Sie behielt Recht, denn er war es wirklich. Ran kam wieder zu Bewusstsein, machte langsam die Augen auf und sah als erstes, wie ein ihr bekannter Mann auf das Auto zukam. Dann fiel ihr Blick auf die verletzte Frau auf dem Fahrersitz. Das war sie, diese Killerin, die bis eben noch ihr Feind gewesen war. Ran wusste nicht, was sie noch denken sollte. Konnte sie denn eine Killerin verachten? Sie war doch selbst..? Außerdem, wer hatte sie wohl gerettet? Das konnte nur die blonde Frau gewesen sein. Sie war ihr jetzt was schuldig. Die Männergestalt kam dem Auto immer näher. Der Mann, den Shinichi einmal Akai genannt hatte, war vom FBI, das wusste Ran nur zu genau, damals in Amerika war ihr das schon auf gefallen. Wenn dieser Kerl nun hinter ihn beiden her war, was dann? Das Gewehr in seinen Händen machte dem Mädchen große Angst. Aber was sollte sie denn jetzt tun? Sharon.. oder, wer auch immer das war, war schwer verletzt und wirkte mehr tot als lebendig. Sie konnte nichts ausrichten. Ran tat zwar alles weh, aber sie mobilisierte ihre gesamte Kraft und erhob sich. Sie schaffte Vermouth auf den Beifahrersitz und kletterte selbst nach vorne auf die Fahrerseite. Der Schlüssel steckte. Das Mädchen drehte ihn herum und der Motor startete. Im Rückspiegel konnte sie Jody, Wataru und den FBI-Agenten erkennen. Wataru wurde von Jody gestützt, ebenfalls die Detektivin. Ran war sehr erleichtert, dass Shina die Explosion überstanden hatte. Also war niemand zu Schaden gekommen. Ran trat auf eines der Pedale und wählte ,irgendeinen' Gang, worauf das Auto erst mal in gewaltiger Schnelligkeit und vor allem ruckartig nach hinten sauste. Dann bremste sie. Das Mädchen wusste nicht, wie man Auto fuhr, deswegen musste sie es schnell rausfinden. Es hing womöglich ihrer beider Leben davon ab, ob sie es schaffte, die Karre unter Kontrolle zu bekommen. Sie hatte es geschafft das Auto abzuwürgen und ihr brach der Schweiß aus, weil sie es einfach nicht schaffte, den Motor erneut zu starten. Sie konnte nun nicht nur die Gestalt im Rückspiegel erkennen, sondern auch Akais grüne Augen, sie konnte schon fast das Weiß in ihnen sehen. Ran kämpfte mit dem Zündschlüssel, das Auto wollte ihr nicht gehorchen, Tränen der Verzweiflung kamen in ihren Augen auf. "Bitte.. es hängt soviel davon ab", schluchzte sie. Es klappte auf einmal, Ran strahlte, sie drehte das Lenkrad etwas nach links und fuhr mit einem Ruck auf die Straße. Das Auto fuhr Schlangen und die 18-jährige hatte Mühe das Lenkrad unter Kontrolle zu haben. Ran hörte einen Schuss, aber er traf keinen der Reifen, weil sie so ungeschickt fuhr und man nicht abschätzen konnte, welche Richtung es als nächstes nehmen würde. Nach einiger Zeit, schaffte sie es schon fast gerade zu fahren, auch wenn das Auto ab und zu ruckelte und Ran durchgeschüttelt wurde. Sie hörte die Frau vor Schmerz aufstöhnen, sie gab jetzt richtig Gas und schaute kurz zu ihr rüber. Die Arme musste fürchterliche Schmerzen haben. Das, was sie hier tat, war wohl jemandes Leben retten, vielleicht würde man ihr dann die Tat, die sie begangen hatte, vergeben. Ran hoffte es sehr, denn sie hatte niemals jemanden umbringen wollen. Vermouth öffnete halb die Augen, schielte zu Ran rüber und riss dann die Augen auf. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, heute geschnappt zu werden, aber offensichtlich, wurde sie von dem Mädchen gerade zum zweiten Male gerettet. Ihr Angel, der sie stets begleitet und ihr Herz bewahrt hatte und dafür sorgte, dass sie noch halbwegs so etwas wie Gefühle für jemanden hatte. Ein heimliches Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Vielleicht konnte der Tag doch noch kommen, an dem alles gut werden würde.. mit Ran und Shinichi auf ihrer Seite konnte ja eigentlich nichts mehr großartig schief gehen. Und bald würde sie Shinichi etwas gutes tun.. ganz sicher.. in nicht allzu ferner Zukunft.. Kapitel 19: Ran bekommt Probleme mit... --------------------------------------- Der Teilo isso böse und leicht gestört LOL XDDDD also mit äußerster Vorsicht zu genießen.. ich quäle Ran und Shini bissel, macht Spaß >DDDDD wuahahahaha Vermouth macht ne Scheiß-Phase durch, ham wir ja alle mal LOL Zwei Killerinnen LOL eine professionelle und eine kleine Amateurin *Scherze mach* <<< deswegen nicht ernst nehmen LOL bin gespannt wie das mit Ran/Shini/vermouth ankommen wird XD jaja, das iz so ein gailo Gespann XDDDDDDDDDDDDDDDDD In der Detektei war niemand weit und breit in Sicht, also war es kein Problem sich im Zimmer einzusperren. Ran hatte keine Wahl, sie hätte zwar ein Hotel wählen können, aber sie hatte kein Geld dafür und überhaupt hatte das Mädchen nun keine Ahnung, was es tun sollte. Das Einzige, was ihr spontan einfiel, war Araide anrufen. Eben war Vermouth wieder zu Bewusstsein gekommen und musste feststellen, dass Ran ein Handy in der Hand hielt. "Angel, was hast du vor?" fragte sie mit einer Portion Skepsis in der Stimme. Das Mädchen legte der Frau einen Finger auf den Mund. "Psst, nicht aufregen!" Na die hatte gut reden! Sie war eine gesuchte Killerin und da sollte man mit den Verletzungen nicht durchdrehen, wenn jemand telefonieren wollte. Man konnte ja nicht wissen, mit wem sie reden wollte. Vielleicht mit der Polizei. Vermouth sah keine andere Möglichkeit, als ihre Waffe aus der Jackentasche zu holen und sie Ran vors Gesicht zu halten. "Tu es und du bist tot, ist das klar?" Ihr Tonfall war ehrfürchtig und Ran ließ beinahe das Handy fallen. Was dachte sich diese Frau dabei, meinte sie, dass sie die Polizei rufen würde? Ran hob beschwichtigend ihre Hände. "Ganz ruhig, ich wollte nur einen Arzt rufen." Vermouth senkte mit einem skeptischen Blick im Gesicht ihre Waffe. "Welchen Arzt?" "Na, Araide.." Die Waffe erhob sie wieder in die Höhe und donnerte wenig später los: "Bist du nicht ganz dicht? Er telefoniert mit dem FBI! Dann könntest du ja gleich die Bullen rufen!" Geschwächt fiel sie zurück, der Ausraster war wohl zufiel für sie gewesen. "Sturkopf!" meinte Ran verärgert. "Jeder Idiot kann sehen, dass sie verletzt sind und einen Arzt brauchen." "Nicht diesen.. Arzt.." sagte sie jetzt völlig ruhig. "Außerdem.. brauchte ich bisher nie einen Arzt, ich hab das.. immer alleine.. durchgestanden.." Ihr wurde leicht schwindelig und wenig später fielen ihr die Augen einfach zu. "Nur.. ein.. wenig schlafen", sagte sie noch monoton vor sich hin. Ran beobachtete sie skeptisch. Sie sah wirklich schlimm aus und musste doch große Schmerzen haben. Zäh war sie jedenfalls. Jetzt würde sie eben Arzt spielen, das war sie ihr nach der Rettungsaktion nun wirklich schuldig. Aber vielleicht konnte Shinichi ihr.. helfen? Der würde sicherlich nicht sofort zu den Bullen rennen, weil er selbst eine Menge zu verbergen hatte. Ohne zu ahnen, dass diese Frau ihren Freund grausam erpresste, rief sie ihn, nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, auf seinem Handy an. *** So schnell, wie er konnte, war der Detektiv zu Ran nach Hause gelaufen und dort traf ihn erst mal der Schlag, als er die bewusstlose Frau in Rans Bett sehen konnte. Ihm wären beinahe beide Augen rausgesprungen, das war für ihn echt unfassbar. "Ran! Bist du verrückt geworden? Hilfst du neuerdings Mörderinnen, statt die Polizei zu rufen?" Er war wütend und enttäuscht zugleich. Da beschützte man sie vor der ,Bestie' und sie half ihr, dabei wusste das Mädchen nicht mal, was ihm diese Frau angetan hatte. Sie war skrupellos und genauso musste man sie auch behandeln. "Ich rufe sofort die Polizei, in ihrem Zustand kann sie nicht fliehen." Ran riss ihm das Handy aus der Hand und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. "Nein, das wirst du nicht tun!" Shinichi glaubte sich verhört zu haben. Tickte dieses Weib noch ganz sauber? Was fiel der überhaupt ein ihn ,so' zu behandeln?????? "Sie hat mir vorhin das Leben gerettet und ich werde nicht zulassen, dass du die Polizei rufst, ich verdanke ihr mein Leben, verdammt noch mal! Sie hat mich trotz ihrer schweren Verletzungen mit sich genommen, obwohl es wesentlich leichter für sie gewesen wäre, alleine zu fliehen. Sie hätte mich sterben lassen können, aber sie hat mich mit sich genommen.. und dafür werde ich mich revengieren. Ich werde sie genauso wenig im Stich lassen, wie sie es getan hat!" Der Junge seufzte, das war mal wieder typisch, sie hatte ein viel zu gutes Herz und ständig Mitleid mit Verbrechern. "Wenn ich dir erzählt habe, was sie mit mir gemacht hat, wirst du ihr sicher nicht mehr helfen wollen." Ran war gespannt, was er damit sagen wollte und wartete darauf, dass er fortfuhr. "Sie hat sich als meinen toten Freund verkleidet, nur um mich zu erniedrigen. Dann hat sie mir einzeln Sachen an den Kopf geworfen, um mich zu unterdrücken, sie weiß, dass wir beide einen Mord auf dem Konto haben und sie hat.. dich benutzt, um mich dazu zu bringen, in die Verbrecherorganisation einzusteigen, in der sie auch ist. Sie denkt nur an sich. Andere sind ihr egal!" Er hatte angefangen zu schreien und blickte Ran voller Wut an. "Wenn sie wirklich so wäre, dann hätte sie mich in den Flammen liegen lassen.." Er hatte wirklich keine Ahnung, was in dem Miststück vor sich ging. Wieso sollte sie auch seiner Freundin das Leben retten? "Vielleicht hat sie es getan, weil sie dich braucht, um mich erpressen zu können?" Ran warf der Frau einen Blick zu. "Rede nicht so von ihr.. du weißt ja nicht mal, wer das ist und was sie durchmachen musste." "Meine Güte, mit Verbrechern hat man kein Mitleid, du bist viel zu gefühlsduselig. Detektivin wirst du jedenfalls niemals werden, nicht mal ansatzweise! Sie hat auch nie Mitleid und tut alles nur zu ihrem eigenen Nutzen. Sie ist ja nicht so wie du, Ran!" Es standen Tränen in den Augen des Mädchens. "Du bist wie immer gemein, Shinichi. Sie ist doch.. eine Freundin.. deiner Mutter. Wie kannst du sie so behandeln?" Der Junge erstarrte, woher wusste sie denn davon, dass sie Sharon war? ~~~ Shina fand sich auf einer Bank wieder, ihr schmerzte alles an ihrem Körper, aber sie wollte nicht schon wieder im Krankenhaus sein. Stattdessen war das, worauf sie lag, angenehm weich und sie genoss es, indem sie schnell wieder die Augen schloss. Wataru sah die Frau seltsam grinsend an. "Geht's dir gut?" fragte er und aus ihrem Mund kam ein schwaches Hauchen. "Das.. kann man.. wohl kaum so nennen." "Ich bin froh, dass du wieder bei Bewusstsein bist." Die Detektivin öffnete ihre Augen, sah zur Seite und konnte dort eine blonde Frau stehen sehen. Ihre Sicht war noch relativ unklar und sie wusste nicht, um wen es dich bei der Person handelte. Sie keuchte kurz auf. "Wataru? Wie hab ich es geschafft, aus dem Haus zu entkommen?" fragte die 22- jährige, Jody räusperte sich und empfand es als lustig sich da jetzt reinzuhängen. "Ein mutiger, junger Mann ist ins Haus geeilt und hat sie befreit." Sie sprach mit ihr wie mit einem kleinen Kind und das fand Shina weder witzig noch angebracht, deswegen versuchte sie die Schreckschraube zu ignorieren, die erinnerte sie irgendwie an ihre Mutter und die konnte ziemlich nerven. "Du warst das, stimmt's?" Ihr Gesicht war Wataru alleine gewidmet und er wurde deswegen ein klein wenig rot. "Leider hat Angel ihr geholfen und sie ist entkommen", meinte Jody noch und drehte sich zu dem Haus um, das in Schutt und Asche lag. "Tja.." Shina sprang auf, was wiederum zur Folge hatte, dass sie vor Schmerz erst mal aufkeuchte. "Wen meinen sie mit ,ihr'"?" fragte sie hektisch. "Doch nicht etwa Vermouth?" Jody fühlte sich gelangweilt, drehte sich zu der, für sie, sehr jungen Frau um. "Ja, genau die.." "Und wer ist Angel..?" "Na, Ran Môri, nicht gewusst, Detektivin?" Shina kochte innerlich, die bildete sich natürlich jetzt eine Menge ein. "Ich verstehe.. Angel.. ein Codename.. dann sind sie vom FBI?" "Korrekt.." Jody rückte sich die Brille zurecht und Shina empfand sie in dem Moment mehr als nur merkwürdig. Sie strahlte aber auch eine Menge Arroganz aus, die sie noch nie leiden konnte. Außerdem erinnerte sie sie an Vermouth. Blonde Haare, blaue, eisige Augen.. kurz gesagt, sie hatte schon jetzt etwas gegen die Frau und würde der auch, wenn ihr Leben davon abhing, nicht vertrauen. Der erste Eindruck täuschte immerhin nie. Wataru ahnte an Shinas Gesichtsausdruck schon, dass die Beiden sich nicht mögen würden, weswegen er leicht seufzte. Frauen, das Mysterium schlecht hin, zumindest für ihn. ~~~ "Woher.. wie kannst du.. hat sie es dir etwa gesagt??" Ran lächelte sanft, die Tränen in ihren Augen verschwanden langsam, aber dennoch.. es war so. "Ich weiß nicht mehr.." Sie griff sich an den Kopf. "Ich kam auf einmal drauf, weiß aber nicht mehr wie, alles ist wieder wie weggeblasen, wie damals.." Ran seufzte und setzte sich dann auf einen Stuhl nieder. "Sie hat mich mit einer Waffe bedroht, als Shina kam.. sie hat.. genau.. sie hatte sich als deine Schwester verkleidet und mir gesagt, dass du sehr labil bist und du mich brauchst.. ach Shinichi.." Er schaute Ran äußerst skeptisch an, musste dann auf einmal kurz auflachen und sich erst wieder einkriegen. "Hast du das geträumt?? Wieso sollte sie denn so etwas absurdes tun?" "Vielleicht imitiert sie Leute, um sich selbst zu verstecken.." Wer wusste schon, wie diese Frau wirklich war? Alles an ihr schien nur eine äußerst perfekte Rolle zu sein. Der ganze Hass und die Mordlust.. war das wirklich sie, oder steckte da noch mehr dahinter? Das Mädchen wollte am liebsten alles über sie wissen und blickte erneut zu ihr rüber, da empfand sie es als besser, wenn sie draußen weiter redeten, die Frau musste nicht unbedingt mitbekommen, was sie zu sagen hatte. Die Wahrheit konnte schrecklich sein. Ran dachte mehr über die Frau zu wissen, als jeder von ihnen ahnte. Sie nahm Shinichi am Arm und zog ihn mit sich zur Tür hinaus, worauf sie diese verschloss. "Shinichi.. versuch dich einmal in deine Täter hinein zu versetzen, du weißt doch jetzt, wie es ist, wenn man keine Wahl hat und jemanden töten muss, den man mag.. Ich glaube, so etwas ähnliches ist ihr widerfahren." "Das sind Spekulationen, aber.." Shinichi durchfuhr es wie eine Vision, das konnte nun echt nicht wahr sein! Hatte seine naive Freundin etwa auch noch recht??? Vielleicht war.. Sharon.. von der Organisation gezwungen worden all diese schrecklichen Dinge zu tun?? Wenn man ständig Leute umbrachte, gewöhnte man sich eines Tages daran und wurde so, wie einen die Organisation wollte. Es gab immer einen Grund dafür, dass man Morde beging, diese Gründe hätte er wirklich gerne gekannt, aber sie fragen, würde er ganz sicher nicht. Das war ihm dann doch zu doof, er wollte es lieber eigenständig herausfinden, schließlich schlug in ihm immer noch das Herz eines Detektiven. Der Junge hatte nun den Kopf gesenkt. "Ran, sie hat ihre eigene Tochter auf dem Gewissen, das ist nicht mehr entschuldbar, egal was der Grund für den Mord war. Die Frau, die du offensichtlich magst, ist kaltherzig, steigere dich da nicht rein, ja? Sie hat alle Leute hereingelegt.. dich, mich und meine Mutter. Sie hat Kaito.. getö..tet" Shinichi unterdrückte den Tränenfluss, der ihm das Atmen schwer fallen ließ, aber er weinte nur innerlich, nicht äußerlich. "Nein Ran, du wirst mich nie dazu bringen, dass ich Mitleid mit ihr habe! Nie.." Er hatte sich entschieden und daran konnte man nichts mehr ändern, das würde er schlichtweg nicht zulassen. "Überleg es dir gut, was du tust.." Was sollte denn das nun wieder heißen? Über Shinichis Lippen trat ein schweres Seufzen. "Ach, willst du mich dann umbringen?" Ein gehässiges Lächeln lag auf seinem Gesicht, er wirkte so arrogant wie eh und je, vielleicht noch etwas schlimmer. "Ich gehöre jetzt zur schwarzen Organisation, wie sie, und ich werde die Sache bis zum Schluss durchziehen, komm mir bloß nicht in die Quere. Es wird Zeit, dass man sie benutzt, so wie sie es bei mir gemacht hat.." Rache, mehr war das nicht. Für Kaito, der sein Leben gelassen hatte, für Heiji, den er getötet hatte, für Shina, die nur Ärger mit der Killerin hatte, für seine Mutter, die man hinters Licht geführt hatte. Und für Ran, weil er sie noch liebte, aber sie offensichtlich mehr Sympathie für Sharon empfand, als für ihn.., was ein wirklich schreckliches Gefühl war. "Sie sieht, wenn sie schläft, fast süß aus." "Mach dich nur lächerlich, Ran." "Findest du mich weniger süß, weil ich jemanden getötet habe??" Auf so was entschloss er sich keine Antwort zu geben, sonst würde er sich nur verplappern. "Ich werde gehen..", kündigte er an und ging die Treppe hinab. "Mach mit ihr was du willst." Die Tür knallte und Ran wusste, er war wütend. Warum konnte er sie einfach nicht verstehen?? Seufzend ging das Mädchen zurück ins Zimmer, bemerkte, wie Sharon zur Decke starrte und als sie die Tür hörte in Rans Richtung blickte. "Ist er wieder gegangen?" fragte sie mit schwacher, leicht von Rauch angegriffener Stimme. "Warum hast du mich gerettet? Gibt es einen Grund dafür, oder hast du's einfach nur so getan?" Die Frau sah aus dem Fenster und antwortete nicht, weil sie nicht riskieren wollte, dass irgendjemand davon erfuhr. Wenn es rauskam, dann hatte sie, verdammt noch mal, ein sehr großes Problem. Sie, als Mitglied der Organisation, konnte sich so was wie Gefühle nicht leisten, weil sie schwach machten, aber trotzdem hatte sie diese Gefühle, die sie vor aller Welt versteckte. Es musste sein, damit die Organisation nicht auf dumme Gedanken kam, dann würde man vielleicht auch herausfinden, wieso sie Shinichi in die Organisation gebracht hatte. Erstens, um ihn vor dieser zu beschützen, zumindest war er vorerst in Sicherheit, zweitens, weil sie dachte, er würde sich hineinstürzen und versuchen ihnen etwas vor zu machen, was ihr nur recht war, denn sie hasste die Organisation, sie wünschte sich, sie würde endlich verschwinden. Wer war dafür besser geeignet, als Cool Guy bzw. Silver Bullet? Er konnte es sicher schaffen, aber wenn nicht, dann hatte sie sein Leben eben riskiert, Menschen waren sowieso nur zum benutzen da. "Angel..? Liebst du ihn noch?" Das Mädchen war erschrocken und hatte sich hoch rot weggedreht. "Ehm.. wie.. was wie kommen sie darauf denn?" Ran verzog das Gesicht zu einer wütenden Miene, weil man sie erwischt hatte. "Der Typ ist mir doch im Prinzip egal." Vermouth fand das witzig, sie musste lachen, als sie sich Rans Stimme anhörte, die zitterte und angsterfüllt zu sein schien. "Na ja, ihr Beiden gehört ja jetzt quasi zu mir.. ob es ihm passt oder nicht. Na ja.. Er muss mich ja nicht heiraten. Er wird aber über kurz oder lang sowieso wieder bei mir landen. Und.. was hältst du davon, wenn du einfach mit kommst? Das wäre die Gelegenheit für euch Beide." Was dachte sie sich, wollte diese Frau sie nun mit Shinichi verkuppeln, aber wie war es ihr gelungen sie zu durchschauen? Anscheinend kannte die Frau sie ziemlich gut, wie auch immer das möglich sein konnte. "Aber. Was ist mit meiner Frage..?" "Wieso ich dich gerettet habe?" Ein widerliches Grinsen war auf ihrem Gesicht erschienen, aber Ran nickte. "Ich wollte einfach nicht, dass du stirbst, das ist alles." "Ist es für dich ein schönes Gefühl jemanden zu töten?" Der traurige Ausdruck in den Augen des Mädchens und ihre so emotionale Stimme zerriss der Killerin buchstäblich das Herz. "Ein schönes Gefühl? Wenn man es nicht tun muss, sondern es aus freien Stücken tut, dann gibt es mir Befriedigung und ist besser als der härteste Sex!" Ran seufzte, musste sie denn so auf Miststück machen, oder war sie wirklich so? Aber auf ihre Worte hin, war sie leicht errötet. "Ich hatte bisher so was noch nicht, da kann ich nicht mitreden, aber mit dem Gefühl jemanden zu töten.." Konnte sie ihr das wirklich sagen? Würde sie Ran dann nicht doch verabscheuen? Tränen sammelten sich in ihrem Gesicht an und glitten ihre Wangen hinab. "Wieso hast du Shinichi erpresst, wieso hast du Kaito getötet??" Jetzt fing sie ernsthaft an zu heulen, das konnte ja wohl nicht wahr sein, außerdem regte es die 29-jährige fürchterlich auf, dass sie ihr einfach nicht die Wahrheit sagen konnte, stattdessen benahm sie sich wie ein weiblicher Macho, aber es musste eben sein. "Weil es Spaß macht, Leute zu erniedrigen.." Ran stand auf und rannte einfach heulend aus dem Zimmer. Was hatte sie bloß? Kam sie nicht damit klar, einen Mord begangen zu haben? Kapitel 20: Für den Boss der schwarzen Organisation --------------------------------------------------- feeeeeeeeeeeein, dass ich wieda ein paar Kommiz bekomme ^^ *freu wie Schnitzel* XDD @Ryo.. ich finds auch putzig, dass Ran imma an das Gute im Menschen glaubt ^u^ Und du hast Recht, sie ist enttäuscht über Vermouths Worte gewesen %D YEY gut erkannt ^-^ @Miwa.. LOL du liegst etwas falsch XD Ran mag Sharon net, weil sie sagte, sie wäre ein Engel.. sondern, weil sie selber nen Mord begangen hat.. und sich ihr jetzt etwas verbunden fühlt -.-'' @Astrido ^^ Jaja.. die Verwirrung ist Absicht, aber anhand des Titels dürfte auch klar sein, warum Vermouth noch imma dabei iz >D also inner BO ^^' ich hoffe es echt dasses gut rüber kommt und das auch alle verstehen.. XDDDD Der Teil iz ziemlich depri, find ich.. ^^ Lieber net lesen, wenn ihr selber schlecht drauf seid >_< Sodala, dann macht sich des Melööö mal aussem Staubi ^^ Hoff auf paar Kommiz XD Die Tränen kamen einfach und ließen ihr keine Chance sie zurück zu halten. Es war besser als ein eiskalter Klotz zu sein, der nie Gefühle zeigte. Alles einfach rauslassen und sich danach besser fühlen. Wie oft hatte Ran das in letzter Zeit versucht? Egal wie sehr sie weinte, es machte rein gar nichts besser. Mörderin würde sie so oder so bleiben, egal wie oft sie den Tränen freien Lauf lassen würde. Die blonde Frau konnte das Geheule von nebenan hören und seufzte tief in sich hinein. Wie gut, dass die Beiden die Wand trennte, denn sie hätte es nicht ertragen das Mädchen dabei anzusehen. Irgendwie kam man sich so schnell wie ein totaler Idiot vor, wenn jemand weinte und man nicht mal wusste wieso. Es war doch nun schon eine Weile her, seit Ran Sonoko im Badezimmer umgebracht hatte, wieso heulte das Mädchen denn immer noch? So langsam hätte sie ja mal darüber hinweg kommen können. Wie schwach war Ran eigentlich, oder war es vielleicht etwas ganz anderes, was sie so deprimiert werden ließ? Vermouth legte sich wieder hin und starrte die Decke an. Wann hatte sie das letzte Mal geheult? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, so lange war das schon her. Ran schluchzte immer schlimmer auf und die Tränen kamen noch heftiger. Warum fühlte sie sich jetzt so im Stich gelassen? Niemand konnte ihr helfen, sie war doch schon total verdorben. Niemand konnte das was geschehen war, rückgängig machen. Gerne hätte sie sich an jemandem ausgeheult, aber niemand war hier, außer der Frau, vor der sie auf keinen Fall schwach wirken wollte, dabei hatte sie vor ihren Augen angefangen zu heulen. Wahrscheinlich fand Sharon sie nun erbärmlich schwach. Es wurde allmählich mal Zeit, dass man handelte, lange würde *Sharon* sich ihre Launen nicht mehr mit an sehen können. Hatte Shinichi eigentlich keine Augen im Kopf? Wusste er nicht, wie schlecht es Ran ging? Er steckte es locker weg, dass er jemanden getötet hatte, wenn auch nur äußerlich, aber das Mädchen litt nun unendliche Qualen. Wer war eigentlich daran schuld? Unwillkürlich kam ihr ein Gedanke aus der Vergangenheit in den Sinn. Nein, es gab keinen Gott, wie denn auch, wenn ein Mädchen, wie Ran es war, so aufrichtig und rein wie ein Engel, zu einem Mörder wurde und man nichts dagegen tat? Wäre da ein Gott, würde er dann so was schreckliches zulassen? *** Das Schluchzen war verstummt und *Sharon* seufzte auf. Endlich Ruhe, sie versuchte die Augen zu schließen, an nichts zu denken, um einfach einschlafen zu können, doch dann hörte sie die Tür und machte ein Auge wieder auf. Jemand war zu Ran ins Zimmer gegangen. Vermouth stand auf und ging unter großen Schmerzen zur Tür hinüber. Ihr Atem rasselte, sie blieb stehen und umfasste die Klinke, als wolle sie sich einen kleinen Moment daran festhalten, bis sie dann schließlich das Zimmer verließ und durch einen kleinen Spalt bei Rans Zimmer schauen konnte. Wieso war er wieder gekommen? Das war ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt, hoffentlich machte er Ran keine Vorwürfe, so was würde sie jetzt überhaupt nicht ertragen. "Hör mal, Ran.. du musst mich verstehen! Shina hat.." Shinichi seufzte kurz auf. "Schon seit drei Jahren ist diese verdammte.." Er schluckte das Wort runter, das er hatte sagen wollen. Es war schlimm gewesen, was er hatte sagen wollen. Abstoßend vielleicht sogar. Die Frau war für ihn ein primitives Miststück. "Killerin", nannte er sie stattdessen und wischte sich Schweiß von der Stirn. "hinter meiner Schwester her, um sie zu töten. Glaubst du ernsthaft, dass ich das vergessen kann?" "Du sollst dich nur in sie hinein versetzen.." meinte Ran kleinlaut und umklammerte ihre Bettdecke, die sie sich über die Knie gelegt hatte. Ihre Hände zitterten, ebenso wie ihre Stimme, als sie sprach. "Ich meine, mich verachtest du doch auch nicht, weil ich Sonoko..?" Ein sehr deprimierter Blick war in Rans Gesicht getreten und Shinichis Augen flackerten böse auf. "RAN!" brüllte er sie an. "Das ist nicht das Gleiche, Vermouth hat.. mehr als nur einen Mord begangen! Sie hat jeden getötet, der ihr im Weg war, das tut sie zu ihrem eigenen Nutzen und es ist ihr egal, was mit anderen ist! Sie spielt nur mit dir.. wach endlich auf!" Das Mädchen wurde von ihm geschüttelt. Vermouth fasste es nicht, jetzt machte er sie buchstäblich runter, aber es war auch mal nett zu erfahren, was er so über sie dachte, aber ein ganz besonderes Gefühl war es zu wissen, dass er falsch lag. Sie tötete Leute zu ihrem eigenen Nutzen? Wann war ihm der Quatsch eingefallen? Als Chris drauf ging, war das natürlich zu ihrem Nutzen geschehen, ganz klar. Die Frau wurde in Gedanken furchtbar sarkastisch und machte sich über ihr eigenes Schicksal lustig. Mit dem Rücken zur Tür gelehnt, stand sie da und schaute nach oben. Damals, als man ihr APTX verabreichte, ging ihre Karriere als Sharon Vineyard drauf, da es irgendwann aufgefallen wäre, dass sie nicht älter wurde. Eigener Nutzen, er hatte ja eigentlich recht, warum sträubte sie sich immer so gegen den Gedanken, dass sie es für sich selbst getan hatte und nicht für die Organisation? Sie wollte ihre Karriere fortsetzen, aber auf gewisse Weise war das unmöglich, irgendwann hatte es ihr gereicht. Immer wieder musste sie diese alte Frau spielen, welche sie nie gewesen war. Sie wollte wieder schön aussehen, wie ihre Tochter. Der Neid packte sie und so kam es zum besagten Mord. Leider war die Karriere als Chris Vineyard kein Vergleich zu Sharons gewesen. Im Nachhinein hatte sie es bitter bereut, ihre Tochter getötet zu haben. Dann brach eine ziemlich harte Zeit an. Eigener Nutzen, sie fand es immer noch irre komisch, als wenn sie jemals alleine sein gewollt hätte. Welcher vernünftige Mensch würde sich darüber denn bitte freuen? Vielleicht war das der Grund für ihre Affäre mit Gin, womöglich hatte sie sich deswegen auf ihn eingelassen. Nur nicht einsam sein, immer stark wirken und nie den Blick für die Realität verlieren. "Chikoushou, hör auf zu heulen, verdammt!" Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als Shinichi erneut schrie. Wo war denn bitte seine Beherrschung abgeblieben? Vermouth öffnete die Tür und sah etwas, was sie nicht für möglich gehalten hatte. Hatte dieser kleine bescheuerte Junge seine Freundin jetzt echt zum heulen gebracht? Aber, was war es gewesen, was er sagte? Leider hatte sie es nicht mitbekommen "Hey, hey.. cool down." Sie legte ihre Hand auf Shinichis Schulter, doch er schlug sie beiseite. "Hau ab" knurrte er und sah ihr kurz giftig in die Augen. Wie zum Teufel hatte ihre Freundin ihn damals erzogen?? "Beruhig dich mal wieder, du weißt ja gar nicht mehr was du tust." Anscheinend war KIDs Tod zuviel für ihn gewesen und er drehte langsam durch. "Das geht dich überhaupt nichts an!" fauchte er sie an und bemerkte, wie ihr Blick stichelnd wurde, dann spürte er einen brennenden Schmerz auf seiner Wange. Sie hatte ihn geschlagen, er glaubte es ja nicht, die hatte Nerven, dabei war er doch schon so wütend. Es war ihm im Moment aber scheiß egal, ob sie zornig war, weswegen auch immer. Vielleicht machte es ihr auch Spaß ihn mitten ins Gesicht zu ohrfeigen. Das ließ er sich nicht bieten, sie war ja nicht seine Mutter. Mit einem knallenden Geräusch war auch seine Hand auf ihrer Wange gelandet. Die Frau war innerlich geschockt, hatte er sie denn noch alle, wie konnte er es wagen? Kein Kerl schlug *sie*, auch er nicht, selbst wenn sie eine Menge für ihn übrig hatte. Ran erhob den Kopf. "Hör auf, Shinchi!" Sie sprang auf und stellte sich zwischen die Beiden. Das Mädchen wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und sah Sharon an. Man konnte ihr die Wut geradezu ansehen, zumindest in den Augen, aber sie verzog keine Miene, als wäre überhaupt nichts geschehen. "Du wirst dich sofort dafür entschuldigen!" meinte Ran aufgebracht. "Was?" Shinichi glaubte, dass er sich verhört hatte. Er sollte sich bei *Vermouth* entschuldigen??? Niemals. "Nein!" sagte er in einem bissigen Tonfall. "Wieso sollte ich mich bei so einem Abschaum entschuldigen?" Wieso war er so gemein?? Ran hielt das nicht mehr aus und wollte wieder davon rennen, aber Sharon hielt sie am Handgelenk fest. Mit ganz ruhiger Stimme sprach sie mit ihr. "Bleib hier, es bringt nichts, wenn du immer nur wegläufst." Sie sah niemanden an, nicht mal Shinichi, der genau gegenüber stand, ihr Blick galt nur der kalten Wand. "Es ist okay, mir macht das nichts aus.." Wäre Ran nicht hier, dann wäre Shinichi ihr nicht so einfach davon gekommen. Sie war nur so gelassen, damit sie nicht auf ihn los ging und ihn hemmungslos verprügelte. Unter normalen Umständen, wäre er nicht ohne eine Feilchen aus dieser Situation gekommen. Wie konnte sie so was sagen? War sie es gewohnt, dass man ihr ins Gesicht schlug und sie wie Abschaum behandelte? Ran hatte jedenfalls das Gefühl. Aber würde sich diese Frau denn echt von ihrem Freund bieten lassen, dass er ihr ins Gesicht geschlagen hatte? "Wir sind quitt, ich hab ihm eine geknallt und er mir, und Schluss!" Sie ließ das Mädchen los und wandte sich an Shinichi. "Versuch deine Wut in den Griff zu bekommen, sonst flippst du noch vollkommen aus." Ein Stöhnen war zu hören. "Wo ist der Junge abgeblieben, den ich damals kennen lernte, na? Versuch dich zu erinnern, wie du früher gewesen bist." "Nani?" Shinichi verstand nicht, was sie sagen wollte. "Nein, wann denn? Du hast mich nie gekannt!" Sicher, er wusste nicht, wie gut Sharon ihn kennen gelernt hatte, wie auch, wenn er nicht wusste, dass sie ihm im Regen begegnet war? Er ging an ihr vorbei, doch wurde von ihr an der Schulter zurück gerissen. Leise flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. "Findest du nicht, dass du jemandem eine Entschuldigung schuldest??" Er drehte sich herum und sah sie sauer an, so sehr, dass man glaubte, er würde gleich wieder brüllen, aber nichts dergleichen tat sich. "Ich werde mich nie bei *dir* entschuldigen. Selbst dann nicht, wenn du mir den Hals umdrehst!" Sie seufzte leise in sich hinein. "Ich hab nicht von mir geredet." Shinichi sah sie etwas erstaunt an. "Von wem denn dann??" Wusste er das wirklich nicht? "Ich stand draußen und hab gehört, was hier los war, du hast dich wie ein Vollidiot verhalten, das musste mal gesagt werden. Im Moment bist du schlimmer als Gin, lass dir das gesagt sein." Sie wusste dieser Vergleich würde ihn verletzen und sie ging noch ein Stück weiter. "Du bist nicht besser als er, nur weil du Detektiv bist." Wie konnte sie es nur wagen, ihn derartig zu beleidigen?? Der Detektiv kochte innerlich, aber versuchte Ruhe zu bewahren. "Ich werde mich nie von dir belehren lassen, nicht von jemandem, der seine Tochter tötete, um zu profilieren." "Du willst Detektiv sein, dir ist nicht mehr zu helfen." Eigentlich wollte sie ja nett mit ihm sprechen, aber wenn er sich so aufführte, ging das einfach nicht. "Ist es normal, dass Detektive blind sind, wenn es um Liebe geht??" Er hatte rein gar nichts verstanden. Dieses eine Wort und das aus ihrem Mund, es war lachhaft. "Rede nicht von Dingen, die du nicht verstehst!" Was dachte er von ihr, dass sie niemanden lieben konnte? Man, war der aber krank im Kopf. Jeder Mensch kannte dieses Gefühl, was wohl noch nicht so recht bei ihm angekommen war. Sie machte sich hier doch total zum Affen. Wozu eigentlich? Es machte sie verdammt wütend, dass er Rans Schmerz nicht bemerkte. Schon komisch, dass sie so reagierte, sie bemitleidete sich im Moment ja selbst am meisten. Dabei hatte sie nie so was wie Gefühle gewollt, weil sie Menschen schwach machten. Worauf hatte sie sich denn nun eingelassen? Am besten wäre es gewesen die Beiden damals in New York einfach abzuknallen. Wieso hatte sie es eigentlich nicht getan? Vermouth hatte versagt, das wurde ihr jetzt erst so richtig bewusst, aber nun war es zu spät. Sie fing ja auch schon an Leuten das Leben zu retten. "Sharon?" fragte Ran leise, weil sie sich irgendwie Sorgen um sie machte, schließlich sagte sie nichts mehr, was überhaupt nicht ihre Art war. "Shinichi, du weißt wirklich nicht was du sagst. Du hast doch sonst nie so auf Leuten rumgehackt!" Er war ja auch nie so schändlich behandelt worden, niemand hatte ihn so verletzt wie sie, warum verstand seine Freundin das nicht? Wieso nahm Ran immer nur *sie* in Schutz, aber nie ihn? Sie tat ihr eindeutig mehr leid, als er selbst, dabei ließ er sich diese ganzen Dinge nur um Rans Willen gefallen. Es waren Tränen der Wut in seinen Augen, denn er hielt das alles nicht mehr aus, was hatte sie nur aus ihm gemacht? "Was ist los mit dir?" fragte Sharon jetzt und schlug die Augen nieder. "Ich hasse dich, das ist los!" hatte er noch gesagt, bevor er wieder die Flucht ergreifen wollte. "Ist mir scheiß egal, ob du mich hasst, aber es ist mir nicht egal, wenn mein Angel deinetwegen weinen muss!" Shinichi blieb nun doch noch stehen, aber nur mit dem Rücken zu ihr. "Dein Angel? Ach komm!" Sie hatte nicht das Recht sie so zu nennen! "Sag das nie wieder, sie ist nicht dein Engel, ich will nicht, dass ihr euch weiterhin seht, sonst wird sie noch wie du!" Er wollte Ran doch nur vor ihr beschützen. Es war eine astreine Beleidigung gewesen und er fühlte sich gut dabei. Die Augen der Beiden, Shinichis und Sharons, trafen sich und Ran bemerkte, wie die Frau schluckte, anscheinend weil sie etwas ziemlich getroffen hatte. Shinichi redete mit ihr, als wolle er sie fertig machen. Warum war er nicht einfach still? Der tat ja so, als wäre sie daran schuld, dass es Ran mies ging. "Jetzt halt die Luft an, verdammt!" brüllte Vermouth ihn an und schüttelte ihn. "Sei einmal vernünftig! Ich hau ja schon ab, aber tu mir einen Gefallen.. und rede mal mit ihr, ihr Beiden habt nämlich wirklich Probleme, die geklärt werden müssen." Vermouth wollte sich diesen ganzen Mist nicht mehr geben, niemand hatte sie darum gebeten, dass man ihr half, das war Rans Entscheidung gewesen. Sie ließ Beide stehen und dann knallte die Tür. Was fiel ihr eigentlich ein, sich von *ihm* etwas befehlen zu lassen? Vermouth verweigerte sich dem. Nein, sie hatte sich nichts befehlen lassen, sie hatte es so gewollt, sie hatte es nicht gesagt, um irgendeinem Befehl zu folgen. Aber sie schwor sich, dass er dieses Verhalten noch bereuen würde. Shinichi hatte das Gefühl, dass das alles nicht gespielt gewesen war. Aber das würde heißen, dass sie wirklich um Ran besorgt war und sie nicht gerettet hatte, weil es ihr etwas bringen würde. Das passte aber überhaupt nicht zu der Killerin, die ihre Tochter tötete, weil sie zum Schein alt geworden war. Nein, er würde nie etwas gutes in ihr sehen, auch jetzt nicht. "So wie du im Moment drauf bist, mag ich dich nicht mehr, Shinichi." Das Mädchen verließ das Zimmer und er blieb alleine zurück. Man hatte ihn einfach allein gelassen. Niemand wusste, wie er sich nun fühlte. Wenn doch nur Kaito hier wäre. Er vermisste ihn schrecklich und das war alles nur Vermouths Schuld, das konnte er nicht einfach runterschlucken und tun, als wäre nichts. Wie sollte er das nur alles überstehen? Wenn er die Organisation stürzen wollte, dann musste er wohl oder übel nach ihrer Pfeife tanzen. Er kam sich so erbärmlich vor. Er war gefallen und schaffte es nicht mehr alleine hoch zu kommen. Warum half ihm niemand dabei aufzustehen? Der Junge sank auf das Bett nieder und senkte den Kopf. Stumm ließ er etwas zu, was er lange unterdrückt hatte. Den Tränen, welche in seinen Augen gestanden hatten, ließ er nun freien Lauf. Ihm war auf einmal klar, dass Vermouth Ran niemals der Polizei ausliefern würde und das würde er nun schäbig ausnutzen. Mit ihrer Intrige wäre es dann auch ab sofort vorbei. Er hatte keine Lust sich weiter von ihr Befehle erteilen zu lassen. Von jedem, doch nicht von ihr. *** Vermouth wusste, dass Shinichi sich nun auflehnen würde, das hatte sein Verhalten eindeutig bewiesen, aber dem würde sie einen Riegel vorschieben, nebenbei konnte sie ihm etwas gutes tun, ohne dass er es bemerken würde. Er würde wieder nur das Schlechte in ihr sehen, so wie es immer war, und sie war froh darum. Er kaufte ihr dieses ganze Schmierentheater ab, was doch einfach wunderbar war. So hatte sie es gewollt und nicht anders. Sie hörte Schritte hinter sich und kippte sich den Martini in den Rachen, dann stand sie auf und schaute in Shinichis Augen. "Ich lass mich nicht mehr von dir erpressen, verstanden?" Da sie es sowieso geahnt hatte, lachte sie leicht und sah ihn dann mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen an. "Meinst du, ja? Ich sehe das anders.. was wäre, wenn man dich herein gelegt hat, Martini??" Wie sie mit diesem Martini-Scheiß nervte. "Mich legt man so schnell nicht rein, Vermouth." "Ach..?" Sie musste wieder lachen, man, hatte sie jetzt wieder gemeine Gedanken, so gefiel ihr das. "Erinnerst du dich noch an Hattoris Tod??" fragte sie leicht schnippisch und Shinichi dachte erst, dass sie ihn mit diesem Namen verletzen wollte, aber er irrte, als sie fortfuhr. "Stell dir einfach vor, das wäre ich gewesen.. das würde heißen, dass er noch am Leben ist und sein Leben am seidenen Faden hängt." Der Junge war mehr als nur schockiert, das war doch nicht ihr Ernst, oder?? Es war sicher nur ein Scherz. "Wieso sollte ich dir das abkaufen?" erwiderte er tonlos und bemerkte dann, wie Vermouth ihm ein Handy hinhielt. Was sollte das nun wieder? "Du kannst gerne ein kleines Gespräch mit ihm führen." Nein, es war ihr blutiger Ernst. Aber.., das würde ja heißen, dass sie ihn zum Mörder gemacht hatte. Er hatte Heiji niemals getötet, wollte sie das damit sagen? Wollte sie ihm für vorhin noch eine reinwürgen, indem sie ihm offenbarte, dass er mit Hakuba seinen aller ersten Mord begangen hatte und noch dazu auf ihren Befehl hin? Oder benutzte sie Heiji schlichtweg dazu, ihn weiter erpressen zu können?? Shinichi empfand sich ja schon als fast so naiv wie Ran. Nein, diese Frau hatte nicht vor aufzugeben. "Ich hab mich nicht in dir geirrt, dabei war ich nahe dran, zu denken, dass auch du so was wie ein Herz hast." Sie grinste nur vor sich hin, als er das sagte, wen kümmerte das schon? Es hatte sie nicht zu interessieren, denn sie war eben ein Mitglied der schwarzen Organisation, Vermouth sollte so grausam sein, es ging eben nicht anders. Der Boss erwartete das von ihr, es gab kein Entrinnen. "Möchtest du ihn gerne hören?" fragte sie mit einer gespielt sanften Stimme. Der Junge versuchte den ganzen Zorn ihr gegenüber zu ignorieren. "Ja, gib her!" Sie gab ihm das Handy in die Hand und er erblickte eine Nummer. "Kudô, bist du das?" Die leise Stimme von Heiji war an seinem Ohr zu hören, fast wären ihm ja die Tränen vor Freude gekommen. "Heiji.." "Was ist denn los? Du klingst so bedrückt.., Kudô." Jetzt machte sich sein Freund doch ernsthaft Sorgen. "Wie soll's mir schon gehen? Was hat sie mit dir gemacht?" "Wer?" "Vermouth.." "Bis jetzt nichts, das wird sie nicht, sie ist eigentlich ganz nett.." Heiji wurde das Handy weggenommen, als Shinichi anfing zu brüllen. Hatten denn alle eine Meise?? Bemerkte denn keiner, was diese Frau hier tat? "Heiji! Sie ist ein elendes Miststück, das mich erpresst, wo steckst du??" Es tutete. Vermouth grinste neben Shinichi die ganze Zeit vor sich hin. "Und.. was hat er gesagt?" Shinichi sagte nichts, legte nur das Handy neben sie, um ihr den Rücken zuzudrehen. "Lass mich raten, du willst ihm etwas antun, wenn ich nicht nach deiner Pfeife tanze, nicht wahr??" Völlig ruhig war das über seine Lippen gekommen. Dumm war nur, dass er nicht den kleinsten Hinweis dafür hatte, wo sich der Detektiv aus Osaka nun befand. Die Frau stand auf und packte Shinichi an den Schultern und dabei war ihren Augen ein mehr als eiskalter Ausdruck gegeben. "Hör zu! Ignorierst du meine Anweisungen, dann kann es sehr schnell passieren, dass dich die letzten Tage einholen und dein Freund sterben muss, sei also besser vernünftig, ja?" Sie sprach mit ihm wie mit einem kleinen Kind, jetzt hasste er sie noch mehr. "Aber, ist es nicht nett von mir, dir das zu sagen? Freu dich doch, dein Freund ist am Leben, Glückwunsch! Wir sehen uns in einer halben Stunde, warte auf mich.." *** Stickige Luft war in dem Raum, man konnte kaum atmen. "Ist es denn von Nutzen, diesen.. Schnüffler.. hierher zu holen?" fragte er mit einem kurzen Knurren, das seine Worte unterbrach. Die Frau nippte genüsslich an ihren Glas und schaute ihn von der Seite aus an. "Hey, er hat auf mich geschossen, er wollte mich umbringen.. was denkst du denn, wieso er jetzt hier ist? Er wird uns eine Menge bringen, das ist sicher. Ich hab ihn so gut wie umgedreht", meinte Vermouth und stützte sich auf Gins Schulter. Auch wenn sie nun saß, fühlte sie sich durch die Strapazen ausgelaugt. Akai hatte zum dritten Male reife Arbeit geleistet. Wenn man von dem Typen verletzt wurde, dann erholte man sich nicht so schnell wieder davon. "Dass er das wagt..?" wunderte sich Gin. "Ich hätte nicht gedacht, dass er soviel Mut besitzt. Na ja.. wenn der Boss einverstanden ist, dann ist die Sache sowieso gegessen." Ach, er wollte einfach aufgeben? Vermouth wusste genau, dass er Shinichi bis aufs Blut hasste und er ihn nicht hier haben wollte. Die Frau hatte Lust ihm mal eins reinzuwürgen. "Wir nennen ihn ab jetzt nur noch Martini, verstanden?" Sie grinste versonnen vor sich hin, auf die Reaktion war sie nun doch mal gespannt. "Was?" Der langhaarige Mann war aufgesprungen und schlug mit der Hand auf den Tisch, bevor er sich abwandte und mit vor Wut brummender Stimme davon ging. "Fang nicht an ihn zu mögen!" sagte er während er einfach wegging. Sie hatte es geahnt, jetzt war er sauer, aber das kratzte sie nicht im Geringsten, denn er war nur ein Spielzeug. Die blonde Frau holte ihr Feuerzeug raus und steckte sich erst mal eine Zigarette an. Womit hatte sie derartiges, diese Strafe, verdient? Weil sie damals zu schwach gewesen war, sich zu wehren? Sie spürte wie die elende Deprimierung in ihr hoch kroch und das veranlasste sie dazu, ihren Martini geradezu die Kehle hinab zu kippen, was sie immer tat, um es wegzuspülen, weil sie sich solche Schwächen einfach nicht leisten konnte. Es gab wichtigeres, als im Selbstmitleid zu versinken. Die Frau erhob sich, griff sich kurz an die Stelle, die bei Akais Aktion am meisten abbekommen hatte und schloss eilig die Augen zur Entspannung. Schnell musste sie sich von dieser verdammten Verletzung erholen, sonst konnte das jemand noch ausnutzen. Gerne wollte der Mann ihr diese Schwachheiten ausreden, aber in dieser Hinsicht stieß man bei der eiskalten Blondine auf Granit, weil sie irgendwie ihren eigenen Weg ging und sich von niemandem rein reden ließ, dafür bewunderte er sie auch ziemlich. Eigentlich fand er die Sache mit Kudô zu gefährlich, aber was sollte er denn tun? Wie kam sie nur immer auf solche Ideen, er verstand sie nicht, aber das konnte wohl so ziemlich keine Person?! *** "Sorry, dass du warten musstest, ich hatte was zu besprechen, Martini." Wie er diesen Codenamen hasste. So was abscheuliches. Shinichi bemerkte sofort, dass sie noch ziemlich lädiert war. Ihre Stimme war angegriffen und ihr Körper wies leichtes Zittern auf. "Ist dir kalt?" fragte er frech und sie griff sich an die Stirn. "Der Boss will dich sehen.." In ihre kalte Stimme war auf einmal Wut getreten und darauf schloss der Junge, dass sie den Mann überhaupt nicht leiden konnte. Aber zu gerne hätte er gewusst, wieso das so war. "Mhm.. na toll!" motzte er und wurde sogleich mit einem bösen Blick von ihr gestraft. "Du brauchst nicht so zu schauen, ich hab keine Angst vor dir.." Mittlerweile war das eine immensgroße Lüge geworden. "Ich hasse den Namen Martini, warum ausgerechnet der?" seufzte er. Ja, wieso eigentlich? Sie schmunzelte leicht. "Wenn du intensiv nachdenkst, dann wirst du drauf kommen." Er schaute sie etwas perplex an und musste dann gehässig grinsen. "Wenn ich logisch denken würde, dann.. wäre das ziemlich absurd. Ich hab da nämlich einen Verdacht." "Aha.." Sie tat desinteressiert, aber innerlich fühlte sie sich schlecht, wie Shinichi wohl reagieren würde, wenn er dem Boss begegnete? Wahrscheinlich wie jeder erst mal total schockiert, wenn nicht sogar verängstigt. Wie war ihr erstes Treffen noch mal gewesen? Sie hatte es vergessen. War unwichtig, das wollte keiner mehr wissen, auch sie nicht. "Du lässt einfach mich reden, klar? Dann kann überhaupt nichts schief gehen, wir wollen doch nicht, dass jemand denkt, ich hätte dich nicht unter Kontrolle." Wie er diese Frau hasste. Was tat sie ihm hier an? Das war doch die reinste Hetze. Wollte sie ihn innerlich zerstören oder so? Wahrscheinlich. Bevor er wusste, dass sie Sharon war, hatte er sie *fast* gemocht, aber das war eben auch nicht ganz. Was sie ihm und Ran angetan hatte, würde er ihr nie verzeihen. Er *durfte* eben Shinas Feindin nicht mögen und das würde er auch nie zulassen. Egal, was auch passieren sollte. "Hier hasst jeder jeden, nur damit du es weißt.., stell dich drauf ein." Er war ein klein wenig geschockt darüber. Gin und Vodka, hassten die sich etwa auch? Es war irgendwie ein amüsanter Gedanke. Kurz erkannte er eine deprimierte Miene an ihr, doch dann wirkte sie wieder nur gemein. "Los, komm.. wir gehen." Womöglich waren es ihre Worte gewesen. Konnte es sein, dass es ihr etwas ausmachte, dass bestimmte Leute sie verabscheuten? Shinichi wies sich strikt an, kein Mitleid zu empfinden, weil sie es einfach nicht verdiente, sie war doch selber Schuld, dass es ihr so ergangen war. Shinichi und Vermouth standen wenig später vor einer Tür und sie kramte etwas aus ihrer Jackentasche. Er schaute sie ein wenig perplex an, ihr Blick war sehr ernst, aber nicht bösartig. Was ging nur in ihr vor? Sie stellte sich hinter ihn und ihn überkam ein merkwürdiges Gefühl, was ihn unruhig werden ließ. "Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, der Boss will nicht erkannt werden." Irgendwie hatte er derartiges ja schon voraussehen können, aber er hatte gehofft, sein Gesicht sehen zu können. *** "Er war das mit Hakuba.. und er braucht einen Auftrag. So was wie ein Test, finde ich..", sprach Vermouth nüchtern aus, sie hatte sich auf einem Stuhl niedergelassen, die Beine überschlagen und die Augen geschossen, was sie sehr ruhig rüberkommen ließ. Shinichi bekam einen Schweißausbruch, was sollte das für ein Test sein? Ob er überleben würde? Er ahnte schon jetzt das Schlimmste. Kapitel 21: Ein Test a la schwarze Organisation ----------------------------------------------- Ehrlich gesagt bin ich heute zu faul für große Reden, außer eines.. ich werde nie wieder eine so lange FF machen wie die hier.. da wird man ja gar nimma fettisch U_U das wars auch schon.. *sich verpuff* Was sollte das für ein Test sein? Wieder klebte die Frau an Shinichi, es musste wohl oder übel sein. Er kam sich wie ein doofer Schüler vor. "Ein Tipp, Junge, egal was passiert, verteidige dich mit deiner Waffe. Egal was für ein Mensch es auch sein mag. Dieser Test soll nur deine Qualitäten als Killer prüfen." Ja ja, er ließ sie labern, es interessierte ihn nicht die Bohne, was sie von sich gab. "Hast du mir zugehört, Martini?" "Ja ja, hab ich, mal sehen, was man mir so bietet." Er ignorierte seinen Codenamen und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sie eigentlich hasste. Sie und ihr ganzes Getue. Warum musste es ausgerechnet sie sein, die mit ihm kam? Warum bestand sie darauf, dass sie ihn begleiten durfte? Wieso nicht Gin oder sonst wer? Nein, es musste diejenige sein, die seinen besten Freund getötet hatte. Irgendwann würde er sich grausam an ihr rächen. Sie waren bei einer Tiefgarage angekommen, dort war es finster, nur ein paar Lampen spendeten Licht und nicht weit entfernt, konnte man die Gestalt einer Person ausmachen. Vermouth griff nach seiner Hand. "Komm!" Die Frau zog Shinichi einfach hinter sich her, bis sie genau vor einem Mädchen standen. "Da ist er, dein Test, viel Spaß, mein Junge!" Shinichi verstand nicht, was sie ihm sagen wollte, er sah ein Mädchen, das nicht älter als elf Jahre sein konnte. Trotz ihres zarten Alters strahlten ihre Augen Grausamkeit aus und Hass, den man ihr ansehen konnte, weil ihre Augen zu Schlitzen verzogen waren. "Was soll das für ein Test sein?" fragte er in einem unwissenden Ton. "Wie abgebrüht du bist." Ihre Stimme klang leer, total apathisch, fast so, als würde ihr dieser Auftrag keinen Spaß machen. "Der Boss will, dass du.. sie.. umbringst, also mach brav deine Arbeit, bei uns wird nicht lange gefackelt, was das Töten angeht." Sie mochte Kinder, eigentlich fand sie es scheiße, dass er ausgerechnet ein kleines Mädchen als Opfer ausgesucht hatte, aber sie konnte nichts dran ändern. Entweder dieses Kind, oder Shinichi würde niemals dazu gehören. Wenn er doch unbedingt dazugehören wollte, dann musste er dieses Mädchen töten. Die Organisation wollte auf Nummer sicher gehen, sie wollten Shinichi testen, ob er wirklich jeden töten konnte. Vermouth hatte ihnen den Jungen ja quasi aufgezwängt und sie waren noch immer ziemlich skeptisch. Man wollte eben keinen Detektiven in den Reihen haben. "Los, Shinichi.. ich hab nicht ewig Zeit!" drängte sie. Er zitterte, das konnte man nicht von ihm verlangen, er war doch kein grausamer Mörder a la Gin. Nein, er würde kein kleines Mädchen erschießen, das schaffte er nicht, auch wenn sie ihm mit einem noch so bösen Blick begegnete. Das Mädchen stand einfach da, es wäre so einfach ihr etwas anzutun, aber der Junge rührte sich nicht mal. "Nein, ich wollte nie dazu gehören, wieso sollte ich dem Kind etwas antun? Das ist ein Witz." "Denk an Heiji.." Er knurrte tief in sich hinein, denn ihre Worte waren wie eine Art Drohung, die sie nur halb aussprach, um ihn daran zu erinnern, dass sie ihn in der Hand hatte. "Nein, ich bin nicht so wie du und ich werde nie so werden, ich kann nicht.. und ich will auch nicht.." Shinichi gab ein spöttisches Lachen von sich. "Lieber würde ich sterben.." Als er das gesagt hatte, kamen aus einer dunklen Ecke drei Männer und grinsten ihn teuflisch an. Vermouths Augen weiteten sich. Was war denn das jetzt? Die Rede war von dem Mädchen gewesen, nicht von drei weiteren Männern. Der Boss hatte lediglich vor, Shinichi geschickt aus dem Weg zu räumen, er hatte nie vorgehabt Shinichi in ihrer Organisation aufzunehmen, das wurde ihr schlagartig klar. "Shinichi, hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?!" brüllte sie ihm zu, wobei in ihrer Stimme die Verzweiflung mitschwang. Wenn er jetzt nicht seine Waffe benutzte, würde einer der Männer ihn wohl kalt machen, es sei denn.. Nein, sie würde ihm nicht helfen! Wer war sie denn? "Du kleiner Idiot! Du wirst sterben, wenn du nichts unternimmst!" Shinichi richtete seine Waffe auf einen der Männer, doch da sie zu Dritt waren, war es für sie ein leichtes ihn anzuschießen. Der Junge schaffte es nicht mal einen Schuss auf sie abzufeuern. "So das reicht!" meinte Vermouth mit einer zornigen Stimme. "Haut ab, sonst könnt ihr was erleben!" Ein großer Mann näherte sich der Frau von hinten und schlug ihr etwas auf den Kopf, worauf sie k.o. zu Boden ging. "Wir können nicht zulassen, dass du ihm hilfst, er muss den Test alleine bestehen", lachte einer der Typen. Der Detektiv drehte sich um, fast ein klein wenig schockiert darüber, was der Kerl gesagt hatte, denn das würde heißen, dass sie befürchtet hatten, dass sie ihm helfen würde. Irgendwie war der Gedanke absurd, aber es war ja jetzt auch egal, er musste was unternehmen. Die Verletzung an seiner Schulter ignorierte er erfolgreich, da er sah, wie alle drei Männer ihre Waffen gleichzeitig auf ihn richteten. Oh oh, anscheinend würde der Test schwieriger werden als gedacht. Ein Schuss fiel auf einmal und er versuchte auszuweichen, worauf ihn eine Kugel lediglich am Bein traf und er aufstöhnte. Er richtete seine Waffe auf den einen Mann und drückte ab. Damit war der Erste erledigt, doch da schoss schon der Andere auf seine Schulter und der Junge wurde von dem Dritten gegen die Wand geknallt, worauf er sich kurz am Boden krümmte. Noch dazu hatten diese Kerle Bärenkräfte, gegen die ein Oberschüler niemals ankommen würde. Egal, da musste er durch. Unter einem Keuchen erhob sich der Junge und spürte einen Faustschlag in seinem Gesicht, worauf er ein weiteres Mal am Boden landete. Schon jetzt war er am Ende seiner Kräfte, weil er einfach nicht gegen sie ankam, man ließ ihn ja nicht mal aufstehen, denn einer trat ihm sofort ins Gesicht, als er es versuchte. Jedoch spürte der Mann auf einmal etwas spitzes in seinem Rücken, das jedoch sofort wieder rausgezogen wurde, worauf es ein weiteres Mal in ihn hinein gerammt wurde. Ein anderer näherte sich dem Angreifer, welcher niemand anderes als Vermouth war, doch sie setzte ihn geschickt außer Gefecht, als sie ihm ihren Ellenbogen in den Magen rammte. Der gewichtige Typ landete am Boden und sie zielte zwischen seine Augen, dabei kam ein besessenes Lächeln in ihrem Gesicht auf. Sie würde dem Boss sagen, dass er bestanden hatte, keiner der Männer würde den nächsten Tag erleben, dafür würde sie sorgen, denn so etwas wie Zeugen konnte sie nun wirklich nicht brauchen. Mit dem Gedanken drückte sie ab, worauf man Blut spritzen sehen konnte und sie sich schnell zu dem Übriggebliebenen umdrehte, um auch ihn zu erschießen. Der Junge kämpfte mit seinem Körper, der ihm schwer wie Blei vorkam, als er sich erheben wollte. Schweiß rann sein Gesicht hinab und er drohte jeden Moment wieder umzukippen, dann kamen da noch die Verletzungen an seinem Bein und seiner Schulter hinzu. Er schaffte es kaum sich zu bewegen, geschweige denn aufzustehen. Vermouth hatte ihn gerettet, warum auch immer sie das tat, sie war eben doch ein kleines Rätsel. Das Mädchen stand noch abseits und richtete jetzt eine Waffe auf den Schülerdetektiven, was dieser nicht fassen konnte. Ein Kind, wie dieses Mädchen richtete tatsächlich eine Waffe auf ihn, das erlebte er auch nicht alle Tage. Dennoch, er schaffte es nicht mit seiner Knarre auf ein Kind zu zielen, das widersprach seinen Prinzipien, auch wenn sie böse zu sein schien, es war immer noch ein Kind. Gerade als es die Waffe auf Shinichis Herz gerichtet hatte und abdrücken wollte, fiel ein Schuss, der laut widerhallte. Wie in Zeitlupe sah der Junge dem Fall des Kindes zu. Sein Blick wandte sich zur Seite, wo Vermouth kniete, welche es gewesen war, die auf das Kind schoss. "Ich hab was gut bei dir..", meinte sie grinsend. Wer hatte denn hier nun die ganze Drecksarbeit gemacht? Einen Mann hatte Shinichi erschossen und der Rest ging auf ihr Konto, damit konnte sie ja richtig angeben, nur dass es leider niemand erfahren durfte. "Du hast bestanden", fügte sie noch schwer atmend hinzu. Der Kampf mit den Männern war eben doch sehr hart gewesen, aber sie hatte *wieder einmal* gewonnen. Sie hatte noch nie auf ein Kind geschossen, aber irgendwann kam immer das erste Mal. Und solange sie die Person nicht persönlich kannte, war es ihr im Prinzip auch egal, ob sie denjenigen ermordete, jedenfalls versuchte sie sich das einzureden. Shinichi fiel in sich zusammen, das auch noch. Sie seufzte, denn das war definitiv nicht ihr Tag. Dann würde sie ihn eben ins Hotel abschleppen, wenn's denn unbedingt sein musste. Als sie ihn hochhob, bemerkte sie, wie schwach sie wegen der Verletzung noch war und brach fast zusammen, da Shinichi auch nicht gerade ein Fliegengewicht war, oder es kam ihr nur so vor als ob. Sie stöhnte kurz auf, bevor sie es geschafft hatte, ihn auf ihren Rücken zu verfrachten. "Du hast ja keine Ahnung. Aber du musst mich hassen, es tut mir leid.." Ihre eigenen Worte, die mehr Gedanken waren, stimmten sie traurig. Noch immer tat sie alles dafür, um aus der Organisation zu entkommen, aber da sie wusste, wie man mit Leuten umspringt, die gehen wollten, war ihr auch klar, dass man nicht rauskommen konnte, es sei denn die Organisation würde zerschlagen werden. *** Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, als sie bei dem Hotel ankam, sie sich allerdings von irgendwem beobachtet fühlte. Das wäre ja eine schöne Scheiße, wenn jemand sie sah und es dem Boss sagen würde, dass sie Shinichi geholfen hatte, das dürfte niemals rauskommen, dann war sie geliefert. Als sie sich umdrehte, erkannte sie Akais Gesicht, sie war sich sicher, er war es. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, der Kerl hatte sie bereits verängstigt, er war brutal und nahm keinerlei Rücksicht auf eine Frau, dem war es egal, wer man war, Hauptsache er konnte quälen. Auf einmal wurde sie eingekreist, es waren ein paar Männer. Statt ängstlich zu sein, blickte sie ihnen hart entgegen. Einer von ihnen war Akai, wie sie erkannte, deswegen begann sie zu rennen, doch dank des Gewichtes auf ihrem Rücken machte sie bald heftig atmend schlapp. Akai schnappte ihr Handgelenk und riss sie grob zurück, dabei knallte Shinichi gegen eine Wand, da er von ihrem Rücken runtergefallen war. Er drehte sich zu den anderen FBI-Agenten um. "Ich komme schon alleine zurecht, vielen Dank!" meinte er mit einem gefährlichen Grinsen, das Vermouth alleine galt. Er wusste natürlich von ihren Verletzungen, was ihm ein noch viel gemeineres Grinsen bescherte. "Schön dich wieder zu sehen, Rotten Apple." Jedes Mal, wenn er das sagte, verletzte es sie, weil sie wusste, er hatte recht. Kaum hatte sie das gedacht, schlug man ihr in die Magengegend, genau dahin, wo ihre schlimmste Verletzung war. Wieder hatte er es nur darauf abgesehen, sie zu quälen. Sie wehrte sich, doch er schaffte es - dank ihrer Verletzung, die er sich schäbig zu nutzen machte und sie so vor Schmerz zum aufstöhnen brachte - sie in eine kleine Gasse zu verschleppen. "Ich hab so lange darauf gewartet.." Mit den Worten flog sie gegen eine Wand und er stützte sich an dieser ab, um ihr in die Augen zu sehen. Sie hasste es in seine Augen sehen zu müssen, es war als müsste sie sich jeden Moment übergeben. "Hast du mich vermisst?" fragte er mit einem kleinen gestörten Lachen, was sie ebenfalls mit einem Kichern erwiderte. "Niemand wird dich jemals vermissen, Akai, nicht mal ein kleines Flittchen.." Sie spürte die Faust bei ihrem Magen, wieder diese eine Stelle, was ihr verriet, dass er es bemerkt haben musste. Nachdem er das getan hatte, tat er allerdings etwas noch viel schlimmeres, was ihr die Galle hoch holte.. er küsste sie. Sie stemmte ihre Hände gegen seine Brust und versuchte ihn so von sich zu bekommen. Netter Typ war das, der eine verletzte Frau ausnutzte. Dieser verdammte Hurensohn!!! Sie war so wütend, wie sie es schon lange nicht mehr gewesen war, sie wollte ihn treten, aber er verhinderte das mit einem geschickten Griff, so was hatte er anscheinend schon öfter getan. Wundern täte es sie jedenfalls nicht. Seine Hand wanderte ihren Hals hinab, die Berührung war leidenschaftlich und drängelnd, sie wusste deswegen genau, was er bezweckte, aber das konnte er sich abschminken, auch wenn sie verletzt war, so tief würde sie niemals sinken. Kein Mann würde sie jemals beherrschen können, auch so einer wie er nicht, der erstrecht nicht. Als er von ihren Lippen abließ, schaute er tief in ihre Augen, die seine anfunkelten. Oh, sie war wütend, das gefiel ihm. Sollte sie seinetwegen schreien, er würde es trotzdem durchziehen, für ein paar Minuten würde sie ihm gehören, er wollte sie innerlich zerstören, dieses kleine primitive Weibstück, das ihn einfach verlassen hatte. Niemals würde er ihr vergeben. Sie sollte blutige Tränen weinen, erst dann würde er zufrieden sein. Grob ergriff er ihren Hals, sah den Widerstand in ihren Augen und das war etwas, das er hasste, wenn ihn eine Frau auf diese Weise ansah. Da klatschte seine Hand auch schon kraftvoll auf ihre Wange und eine andere berührte sie, ihren Körper. Er wagte es sie zu berühren? Bereits jetzt kochte sie innerlich. Seit Gin hatte sie keiner mehr so angefasst und der hatte schon gar nicht das Recht dazu. "Fass mich nicht an, das würdest du nur bitterböse bereuen!" spie sie förmlich aus und versuchte sie mit einem bösen Ausdruck in den Augen zu drohen, aber er lachte nur und drückte ihr seine Hand auf den Mund, da biss sie einfach zu. Er ließ einen Moment von ihr ab, gab ein Schreien von sich und sie trat ihm mit vollem Karacho zwischen die Beine, mehr verdiente dieser Typ eh nicht. Dann kickte sie ihm mitten ins Gesicht, zu mehr war sie mit der Verletzung allerdings nicht in der Lage. Sie schnappte sich Shinichi wieder, der gegen eine Wand gelehnt war und haute mit ihm ab. Wer Akai einmal nahe war, der bekam ihn nicht mehr von der Pelle, der Kerl trennte sich so ungern von etwas, er wollte alles haben, alles besitzen. *** Eine halbe Stunde war vergangen und Sharon hatte sich nun einigermaßen beruhigt, nachdem sie Shinichis Wunden versorgt und ihm was frisches angezogen hatte, da seine Sachen voller Blut gewesen waren. Langsam öffnete der Junge seine Augen und sah zur Seite, wo Sharon vor Erschöpfung eingeschlafen war. Sie sah friedlich aus, Ran hatte Recht, wenn sie schlief, wirkte sie wirklich kein Stück böse, aber das war wohl auch bei jedem Menschen so. Er wandte seinen Blick von der Frau ab und starrte gegen die Decke. Er spürte seinen Körper kaum, aber wenn er sich nur ein klein wenig bewegte, schmerzten seine Verletzungen. Alles war bloß ihre Schuld, auch dass er verletzt worden war, allerdings hatte sie ihm auf gewisse Weise das Leben gerettet, aber er fragte sich nach dem Grund. Wieso sollte sie, wieso tat sie es? Es war ihm schleierhaft. Nicht, dass Ran noch recht hatte mit ihren Worten, die sie sagte. Er versuchte sich einzureden, dass sie nur schlecht war, aber so langsam konnte auch er nicht mehr so recht daran glauben. Shinichi seufzte mal kurz und bemerkte dann, dass man ihm die Sachen gewechselt hatte. "Was zum.. Henker.. hat diese Frau mit mir angestellt?!" brüllte er das halbe Hotel zusammen, so dass auch Vermouth wieder wach wurde und ihn etwas skeptisch ansah. "Ach.. auch mal wieder unter den halbwegs Lebenden?" Was hatte der denn jetzt für Probleme, warum schrie der so rum? Auch wenn es ihr egal war, interessierte es sie. "Warum brüllst du so hier rum?" "Bist du irgendwie pervers? Was fällt dir ein, mich einfach auszuziehen, eh??" Er begegnete ihr mit einem Halbmondaugenblick und sie musste grinsen. "Du stellst dich wie ein kleines Baby und wie eine widerliche Zicke an. Du warst verletzt, deine Klamotten waren voller Blut, also bitte." Was dachte der sich? Als wenn sie das nötig hätte. Dabei war sie doch mehr als doppelt so alt wie er. "Spinn nicht rum, du ruhst dich besser aus." Sie erhob sich und ging Richtung Tür. "Du bist immerhin jetzt ein Mitglied der Organisation. Das ist ein hartes Leben, da kenn ich mich aus.." Sie wollte noch was sagen, aber blieb lieber stumm, er würde es noch früh genug erfahren, die Sache mit Silver Bullet. Ihr deprimierter Blick klebte an der Türklinke und doch war er ihm nicht entgangen. Warum schaffte sie es, dass er sich jetzt so mies fühlte? *** "Takagi.. ich sehe sie.. sie kommt gerade heraus. Vor einer halben Stunde ist sie mit Shinichi zusammen ins Haido-Hotel gestürmt, das lässt darauf schließen, dass er noch immer dort ist. Wen soll ich verfolgen? Sie, oder soll ich lieber abwarten, ob auch er heraus kommt?" "Ich wusste, sie würde sich mit ihm im Haido-Hotel einquartieren, ich wusste, sie würde genau das tun. Aber was hat sie mit Shinichi vor? Was plant diese Frau jetzt? Behalte Shinichi im Auge und sag Shiratori, dass er Vermouth nicht aus den Augen verlieren soll." Takagi legte auf, nachdem er Chiba eine Art Anweisung gegeben hatte. "Jody? Sie sind im Haido-Hotel, Vermouth hat es gerade verlassen und ist in ihr Auto gestiegen." Er hatte nicht vor zu Shina zu gehen und ihr zu sagen, was er wusste, er wollte sich lieber ans FBI halten. Shina würde ihn womöglich irgendwann dafür hassen, aber es durften keine privaten Gefühle vorhanden sein, deswegen war es auch besser, das FBI damit zu beauftragen, Shina würde sich von ihren Gefühlen leiten lassen, zumindest dachte er das. *** Vermouth hatte natürlich den Polizeiwagen bemerkt, blöd war sie ja auch nicht gerade, dafür dachte sie jetzt, dass dieser Inspektor nicht ganz dicht war, sie so offensichtlich zu verfolgen. "Na warte, das bereust du!" schwor sie sich und beobachtete ihn im Rückspiegel. Sie fuhr schneller, als wollte sie mit ihm spielen, aber er checkte es nicht, er verfolgte sie immer weiter, bis sie beim Hafen ankamen und die Brücke in Sicht war. Die Frau legte eine scharfe Bremsung hin und auch Shiratori musste bremsen, wobei sein Wagen eine halbe Drehung hinlegte, seitwärts die Ansperrung mitriss und sein Auto die Brücke hinab stürzte. Vermouth grinste spöttisch, denn ihrer Meinung nach hatte dieser unvorsichtige Typ es nicht anders verdient. Sie trat wieder aufs Gas und brauste davon. Ein Mitglied der Organisation war nicht so einfach zu verfolgen und zu schnappen schon gar nicht, solche Fehler machten diese Leute einfach nicht. Die Polizei hatte davon natürlich keine Ahnung, sie wussten alle nicht, auf welch dünnem Eis sie sich bewegten. Kapitel 22: Ein Schritt vorwärts.. ins Glück -------------------------------------------- Ich hatte Lust auf schreiben und da ich nirgendwo was hinbekomme, musste Ashita herhalten XDDD Jaajaajaajaaaaa .__. Aba mir gefälltz net, hoffentlich gefälltz wenigstens euch ^^ Als die Frau von ihrem kleinen Ausflug wieder kam, beobachtete sie Ran dabei, wie sie auf einer Bank saß und so wie es schien, Trübsal blies. Sie ignorierte Shinichis Worte, sie solle sich von Ran fernhalten und steuerte auf sie zu. "Na.. was treibt dich denn hierher?" Das Mädchen hob den Kopf und man sah ihr an, dass sie geweint hatte.. wieder einmal, denn ihre Augen waren sehr glasig. "Ist es wegen ihm, oder..?" Ran starrte auf ihre Hände. "Er ist herzlos geworden, die ganzen Fälle haben sein Herz zu Stein werden lassen, er kann so grausam mit Leuten umgehen, es wurde mir vor einiger Zeit erst bewusst, deswegen wollte ich, dass er das Detektivsein aufgibt.. das hat er mir nie verzeihen können, das wird er auch jetzt nicht." Sie blickte das Mädchen etwas skeptisch an und zog sie dann zu sich heran. "Manchmal sagt man in Wut Dinge, die man bereut, ihr solltet aufeinander zugehen und noch mal neu anfangen. Vergangenes ruhen lassen, das ist das Erste, was ihr tun müsst. Wenn ihr in Vergangenem kramt, wird das immer zwischen euch stehen, da kenn ich mich zufällig aus. Ich hatte auch mal so eine Beziehung, ein Ereignis stand immer zwischen uns. Wenn ich könnte, dann würde ich jetzt ganz anders handeln und das Vergangene versuchen zu vergessen, aber damals.. tat ich es nicht. Ein ganz großer Fehler. Vergiss, was früher war und kümmere dich um die Gegenwart." Mit einem optimistischen Blick sah sie nun das Mädchen an. Wie sie das sagte, geradezu gefühlvoll, vielleicht hatte sie sogar recht, nein, ganz sicher hatte sie das. "Er wird mir aber nicht verzeihen.." Die Frau lachte leicht über sie und Ran hätte beinahe noch einmal angefangen zu weinen. "Sorry, ich wollte nicht lachen.. aber du hast Unrecht und deswegen.." Sie versuchte ernst, doch nicht böse zu klingen, sie wollte ihr nur etwas ins Gewissen reden. "Ich bin mir sicher, dass er dir verzeihen würde, denn er mag dich immer noch genauso sehr wie zuvor." Sie wusste das doch am besten, Vermouth wäre blind gewesen, wenn sie das nicht schon damals ins KIDs Kostüm bemerkt hätte. Nie hätte man ihn erpressen können, wenn Rans Mord nicht gewesen wäre, er beschützte sie immerhin und dieses naive Ding dachte immer noch, dass er ihr niemals verzeihen würde. Irgendwie fand sie das immer noch witzig. "Er ist oben im Hotel.. du könntest dich ein wenig um ihn kümmern, das würde ihn sicher freuen." Sie schloss die Augen und grinste vor sich hin. Ja, sie wollte unbedingt, dass die Beiden sich fanden und was sie wollte, war bisher immer eingetreten. "Geht's ihm denn nicht gut?" Ran wirkte sehr besorgt und sie wollte sie beruhigen. "Na ja.. ihm ging's schon mal besser, aber so schlimm ist es auch wieder nicht. Sicher würde es ihm helfen, wenn du bei ihm wärst, im Moment kann er nämlich niemandem außer dir vertrauen, weißt du?" Sie blickte Ran an, welche jetzt lächelte und mit dem Kopf nickte. Sharon drückte ihr einen Schlüssel in die Hand. "So kommst du ins Hotelzimmer, die Nummer steht auf dem Schlüssel." Sie fühlte sich gut, bei all den schlechten Dingen, die sie getan hatte, konnte sie nun zwei Menschen zusammen führen und es würde funktionieren, wenn nicht, dann musste sie den Jungen eben zwingen. Vermouth blickte der 17-jährigen noch nach und lächelte zufrieden. Jetzt konnte es erst richtig los gehen. Silver Bullet würde Stärke von Angel bekommen und der Organisation zum Verhängnis werden. Langsam ging Ran die Treppen hoch, bis in den 3. Stock und hielt dann an Zimmer 325 an. Sie blickte einen Moment gebannt auf den Türknauf, bis sie schließlich die Tür öffnete und eintrat. Aus einem unerklärlichen Grund füllten sich ihre Augen mit Tränen, als sie seinen Namen sagte. "Shinichi?" Er hatte die Tür gehört, blickte darum zur Seite und hörte in dem Moment schon Rans Stimme. Warum fing ausgerechnet jetzt sein Herz wie wild zu klopfen an? Weil sie so schüchtern klang? Er konnte nicht anders und stand auf, um zur Tür zu gehen, als er sie erreichte, stand sie da, ohne ein Wort zu sagen und doch wusste er, was los war. Es stand ihr geradezu in den Augen geschrieben, es verschlug ihm die Sprache. Wozu war sie nun hier, deswegen? Weil sie ihn vermisst hatte. Sein Atem raste. "Ran? Was.. willst du hier?" Ohne es zu wollen, wirkte er nun furchtbar nervös und er fing an zu schwitzen. "Shinichi.." Noch mal sagte sie seinen Namen, so hilflos mit ihrer gebrochenen Stimme, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. Er schluckte, als er den Klos in seinem Hals spürte. Der Junge kam sich irgendwie total dämlich vor. "Egal, sag nichts.." Er ging zu ihr hin, nahm ihre Hand, drehte sich mit ihr um und zog sie so mit sich. "Ich glaube, wir haben etwas ernsthaftes zu bereden", verriet er und ihre Augen weiteten sich. Hatte er dasselbe gedacht, was fühlte er nun? Sie begann schneller zu gehen, so dass sie fast an ihm vorbei schnellte, jedoch tat sie es nur, um ihre Arme um seinen Körper zu schlingen und ihren Kopf bei seiner Schulter anzulehnen. Schon so lange war es her, dass sie sich so nahe gewesen waren, dass es wie ein Traum zu sein schien. Der Junge stand einfach da, er konnte nicht anders, denn er wollte sich nicht von dem Mädchen lösen und auch sonst nichts unüberlegtes tun, weil er es viel zu sehr genoss, ihren Kopf bei seinem Rücken zu verspüren. Gerne hätte er etwas gesagt, doch er wusste nicht was. Sie war es, die sich von ihm löste, ihn jedoch zu sich herumdrehte. Ran bemerkte deutlich, dass er zitterte, ihm ging es also sicher genauso. Sicher hatte auch er geweint, allerdings als er alleine war. Sharon hatte ja, bevor das Haus hochging, gemeint, dass er sie brauchen würde, weil er sehr labil geworden war und zum ersten Mal registrierte sie das auch. "Es tut mir leid, dass ich dich so alleine.. gelassen habe.." Noch ehe sie den Satz beendet hatte, kamen schon Tränen in ihren Augen auf, welche sie fast die Beherrschung verlieren ließen und sie dazu trieben, sich ihm an die Brust zu werfen. Allerdings wischte sie sich die Tränen nun aus dem Gesicht und zog ihn mit sich zum Bett. Dort setzen sie sich hin und sagten einen Moment nichts. "Lass uns die Vergangenheit ruhen lassen", sagte das Mädchen dann nach einiger Zeit und rückte näher an ihn ran. Er begegnete dem etwas stutzig. "Was hat dich dazu bewogen?" wollte er dann wissen und schaute sie wissensdurstig an. Tausend Sachen spielten sich in seinem Kopf ab, was ihn mehr als nur verwirrt hatte, weil er nicht wusste, was er nun von ihr denken sollte. Immerhin hatte sie gestern noch gemeint, dass sie ihn nicht mehr mag.., doch jetzt war sie hier und zeigte ihm das Gegenteil. "Du bist doch nicht hierher gekommen, um mich davon zu überzeugen, dass eine gewisse Person nicht schlecht ist, oder?" Eine Augenbraue zuckte nach oben und sie seufzte. "Nein, wenn du sie eben nicht magst.. dann kann ich das auch nicht ändern, aber versuch dich zu beherrschen, ja? Ich will nicht mitansehen müssen, wie ihr beiden euch gegenseitig fertig macht, im Moment ertrage ich das einfach nicht." Jetzt seufzte Shinichi und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Ich verstehe das, sie hat einfach zu viele schreckliche Dinge getan, ich kann einfach nicht anders. Weißt du denn nicht, wie ich mich fühle, wenn sie in meiner Nähe ist?" Er fand es angebracht jetzt darüber zu reden, schließlich hatte Sharon ja gemeint, dass sie sich aussprechen sollten, was die einzige Sache war, wo sie wahrscheinlich recht hatte. "Sie hat Kaito erschossen.. dann hat sie mir.." Er fing fast an zu heulen und musste sich erst wieder fassen. "Sie sagte mir, dass sie mich dabei beobachtet hat, wie ich Heiji.. sie hat mich.. in der Hand. Sie weiß auch, dass du.." Er begann zu stottern, Shinichi hasste es, wenn ihm das passierte. "Sie weiß von Sonoko.. sie hat dich benutzt, um mich fertig zu machen. Und Heijis Tod auch. Sie hat mich dazu gezwungen in ihre Organisation einzusteigen, ansonsten wollte sie meinen Freunden und meiner Familie etwas antun.." Seine Stimme klang wehleidig und ein spöttischer Unterton war ebenfalls darin enthalten. "Sie hasst mich, Ran, sie will mich leiden sehen.." Er lehnte seinen Kopf bei ihrer Schulter an, es tat gut, das nach so langer Zeit mal zu tun. Im Moment war sie seine beste Freundin wie damals, auch wenn er gerne mehr mit ihr gehabt hatte, aber das schien Vergangenheit zu sein, denn damals hatte er sich für sein Detektivdasein entschieden, statt für sie. Hätte er gewusst, wie das endet, hätte er sich bestimmt anders entschieden. Er vermisste sie so sehr, obwohl sie die letzte Zeit in seiner Nähe gewesen war. Ran war mehr als nur schockiert, denn das alles, was er da gesagt hatte und vor allem, wie er es tat, schnürte ihr förmlich die Kehle zu, so dass sie fast nicht mehr atmen konnte. So gemein sollte diese Frau sein? Aber wieso tat sie das? Was sollte ihr das bringen? "Heiji! Wollte sie dich ins Gefängnis bringen, wenn du ihr nicht gehorchst?" "Viel schlimmer. Als ich endlich den Mut hatte, mich gegen sie aufzulehnen, hat sie mir gesagt, dass sie Heiji war und er noch lebt. Ich wusste, sie würde dich nicht der Polizei ausliefern, aber sie scheint mir immer einen Schritt voraus zu sein. Sie wusste genau wie sie mich kriegen kann. Sie hat mich wieder in der Hand, sie spielt mit Heijis Leben.. wenn ich mich auflehne, wird sie ihn töten. Wenn ich wüsste, wo er steckt.. aber ich hab keine Ahnung." Sie strich ihm über die Haare und drückte ihn fest an sich. "Sie hat Heijis Tod fingiert? Wie.. wie hat sie das denn geschafft? Ich war doch dabei.. ich sah seine Leiche.." "Sie ist in jeder Hinsicht besser als meine Mutter, das hat sie wieder einmal bewiesen, sie war perfekt, auch als wir Heiji weggebracht haben, ich hab nicht mal andeutungsweise daran gedacht, dass es nicht er sein könnte. Ich fühle mich, als hätte ich versagt." "Gib dir nicht die Schuld." Sharon stand draußen vor der Tür und bekam alles, was sie sprachen mit. Eigentlich wollte sie ihres Triumphes wegen lächeln, doch sie konnte nicht. Wie fühlte sie sich jetzt? Schlichweg bescheiden, oder eher noch wesentlich schlimmer. Manche Leute waren verflucht, sie mussten jeden verletzen, auch diejenigen, die sie mochten. Die Frau wusste nicht, wieso sie jetzt mit dem Rücken zur Tür stand und weinte, aber sie tat es. Auch wenn es nur ein paar Tränen waren, so waren es doch welche, sie fühlte sich schwach, niemals zuvor hatte sie sich so gefühlt, auch nicht, als Chris noch lebte. Nicht mehr lange und sie würde frei sein, doch wieso fühlte sie sich jetzt so miserabel, wie noch nie? Sie hoffte, dass Ran die Sache wieder hinbiegen würde, dass sie alles, was man ihm angetan hatte, vergänglich machen konnte, weil es ihr verdammt leid tat. Irgendwann würde er schon die Wahrheit erfahren und dann würde er wieder lächeln können. Ran hatte gut reden, er sollte sich nicht die Schuld geben, dabei war er auf Vermouth hereingefallen und das passte ihm, dem Detektiven überhaupt nicht. Wie stand er denn dann da, wenn er auf so eine Frau hereinfiel? Shinichi sagte nichts mehr, sie nahm seinen Kopf von ihrer Schulter und versuchte ihm mit voller Kraft zuzulächeln. "Egal was passiert, ich werde dich nie wieder alleine lassen." Es sollte ein Versprechen sein, das sie vor hatte zu halten. Etwas überrascht hatten ihn ihre Worte dennoch, auch wenn er spürte, dass sie sich nach ihm sehnte. Da hatten sie sich selbst eine Hürde gebaut, die man so schnell nicht wieder los wurde, aber man konnte es doch versuchen. Er drückte sie leicht auf das Bett nieder und starrte auf sie hinab. Kapitel 23: Für den Boss der schwarzen Organisation Teil 2 ---------------------------------------------------------- .__. Melo iz so gestorben an diesem Teil.. lest ihn sehr vorsichtig.. ich hab geheult.. .___. bin gespannt, was ihr so davon haltet.. und dass mir ja keine Beschwerden kommen, am Schluss von diesem Teil, hab ich sehr gehangen.. ich wusste einfach net weida.. aba jetzt hab ichs.. und ich finds so traurig ._.'' *heiligen Schein aufsetz* T__T Eine kleine Kapsel, welche auf der einen Seite weiß und auf der anderen schwarz war, hielt Sharon in der Hand, sie beäugte diese kritisch. Eine Kapsel, die einen Menschen angeblich unsterblich machen konnte. Ewiges Leben, nicht schlecht. Chantré hatte gemeint, dass es schon funktionieren würde, aber dennoch hatte sie Angst die Pille zu schlucken. Was, wenn doch etwas schief ging? Man konnte ja nie wissen. Aber sie wollte ihren Vater nicht enttäuschen, denn nur für ihn wollte sie das alles auf sich nehmen, das war der Grund dafür, dass sie es tat, sie ließ die Kapsel den Hals hinab gleiten und wartete auf eine Reaktion. Doch nichts geschah vorerst. Man sagte, dass das Experiment misslungen war, so verging einige Zeit. Sie war wütend, dass es nicht geklappt hatte und fing an ihre gesamte Wut an Menschen auszulassen, in dem sie diese tötete. Chantré lehnte sich zurück und genoss es Macht über seine Tochter zu haben, denn er wusste, sie war wütend. Und er musste nur abwarten, was passieren würde. Vielleicht würde sein Plan aufgehen, aber vielleicht auch nicht. Dann war das Pech. Jedenfalls war die erste Hürde genommen, schließlich war *Vermouth* noch am Leben. Das Gift in der Kapsel hatte sie nicht umgebracht. Ein kleiner Anfang mit einem netten Nebeneffekt, man konnte sie als Killerin gebrauchen. *** Jahre später stellte Chantré mit Freude fest, dass seine Tochter sich nicht verändert hatte, sie war nie älter geworden, ein immens großes Lächeln existierte in seinem Inneren. Mit seinen 60 Jahren ließ er sich die 3-fache Dosis APTX-4869 verabreichen, um sich um 30 Jahre zu verjüngen. Dann schluckte er eine Kapsel von APTX-59514, ein Gift, das Atsushi und Elena Miyano erfunden hatten und das er einst, an seiner eigenen Tochter testete, um sicher zu gehen, dass es auch funktionierte. Er tat es, um ewig jung zu bleiben, genauso wie es bei seiner Tochter sein würde. Sie war eine 29-jährige, äußerst attraktive, junge Frau und er würde ein 30-jähriger Mann sein. So konnten sie endlich zusammen sein, aber sie wies ihn abermals ab. Damals tat sie es, weil er alt war und dieses Mal, weil er immer noch ihr Vater sein würde. Es tat weh, abgewiesen worden zu sein, aber irgendwie musste er damit klar kommen. Da fing er an Alkohol zu sammeln und gab seinen Leuten ihre Namen, um ihre Identität zu schützen. Eines Tages hatte er einen Unfall...... *** Der junge Detektiv war über Ran gebeugt, lange starrte er ihr schon in die blauen Augen und er lächelte mehr als nur glücklich. Langsam ließ er seinen Körper auf dem Mädchen nieder, nicht um sie zu bedrängen, sondern weil er nicht mehr anders konnte, schließlich war er immer noch verletzt und seine Wunden erlaubten ihm nicht, solche Kraftaktionen durchzuführen. Ran bemerkte natürlich, dass er sich überanstrengte, als er sich minutenlang über sie beugte und da drückte sie ihn von sich runter, nur um ihn zur Seite zu schieben, so dass es leichter für ihn war. Da lagen sie nun, blickten dem jeweilig Anderen tief in die Augen. Das Mädchen begann seine Wange zu streicheln und rutschte näher an ihn ran, bis sich fast ihre Nasenspitzen berührten. "Ich liebe dich.. noch immer", sagte Ran nur in einem Flüsterton, so dass man es kaum mitbekam. Sharon, die immer noch vor der Tür stand und Rans Worte genaustens gehört hatte, obwohl sie so leise gewesen waren, flossen wieder Tränen über die Wangen, denn ihre Worte riefen Erinnerungen in der Frau wach. Welche, die sie schon lange nicht mehr gehabt hatte. Sie dachte an ihren Vater, der ihr vor langer Zeit haargenau das Selbe gesagt hatte. "Ich liebe dich.. noch immer!" Unterdessen war Shinichi gerührt von den sanft gesagten Worten und er nahm sie behutsam in seine Arme, dabei waren seine Hände bei ihren Schultern abgelegt, wanderten jedoch höher, bis zu ihrem Nacken. "Ja, auch ich habe die Gefühle zu dir niemals verdrängen können..", meinte er in einem Ton, der sich anhörte, als würde er gleich weinen. Seine Handflächen, die noch eben bei ihrem Nacken gewesen waren, gingen zu ihren heißen Wangen über und langsam begann er damit sie zu sich zu ziehen. Sie trennte vielleicht noch ein Zentimeter, aber nicht mehr, doch hatte der Junge das Gefühl, als wäre er ihr viel zu weit entfernt, so dass er seine Lippen auf ihre legte. Nichts tat sie, außer den Kuss genießen. Sharon hatte Recht, er hatte ihr Verziehen. Irgendwie lag sie ständig richtig, sie musste Shinichi außerordentlich gut kennen, aber das war nun nebensächlich. Noch nie in ihrem Leben war das Mädchen geküsst worden und niemand anderes hätte es sein sollen, der das tat. In ihr fing es an mächtig zu kribbeln und es wurde ihr flau im Magen, denn sie wusste, dass er weiter gehen wollte, aber er überstürzte es nicht und küsste sie weiter nur sehr vorsichtig. Nur zu gerne hätte er ihren perfekten Körper berührt, aber er hatte Angst auf Ablehnung zu stoßen und tat es deswegen nicht, stattdessen strich er nur sehr schüchtern über ihren Hals und leckte ihr eher unabsichtlich über die Lippen, als er ein klein wenig seiner Beherrschung einbüßte, seine Lippen öffnete und weiter ihre liebkoste. Die Berührung seiner Zunge bei ihren geschlossenen Lippen war ein unglaubliches Gefühl, sie wollte nicht weiter das Engelchen sein, das sich nichts traute, deswegen tat sie den ersten Schritt, indem sie ihren Mund öffnete und ihre Zunge zwischen seine Lippen schob, wobei sich ihre Zungen einen Moment lang umschlangen. Ihm war heiß geworden und er konnte schon jetzt nicht mehr, was ihn dazu brachte, sich mit ihr zu verbinden und den erst so schüchternen Kuss, in einen leidenschaftlichen und mehr als heißen Zungenkuss, zu verwandeln. Er verwickelte sie in neckische Spielchen, die seinen Körper zum beben brachten und ihm Schweiß über die Stirn laufen ließen. Ihre Zungen umkreisten sich voller Hingabe, während seine Hände nicht still liegen bleiben konnten und über ihr Oberteil glitten. Als der Junge dann kurz den Kuss löste und sie so flehend ansah, als würde er dringend Hilfe benötigen, wusste sie, was er gerne tun wollte, aber Ran hatte Angst davor. Sie kannte das ja immerhin nicht. Egal, was auch passieren sollte, sie würde nichts dagegen tun, denn alleine sein Kuss hatte das Schönste an Gefühlen in ihr empor geholt. Ihr angsterfüllter Blick war ihm nicht entgangen, das ging auch gar nicht, man sah es ja immerhin an ihren Augen, dass sie Angst hatte. Das Mädchen trug eine rote Bluse, über die nun wieder seine Hände glitten und dabei flüchtig die Rundungen ihrer Brüste erahnten. Ran wollte ihm ein wenig unter die Arme greifen, denn anscheinend dachte er, sie würde das nicht zulassen. Also begann sie langsam eigenständig die Knöpfe zu öffnen, wobei sich ein rötlicher Ton in ihr Gesicht schlich. Die Bluse rutschte zu den Seiten und zum Vorschein kam ein weißer Spitzen-BH. Erst war er perplex und fragte sich, was sie damit bezweckte, aber dann wusste er, dass sie es so wollte und er weiter machen durfte. Um ihr etwas die Angst zu nehmen, lächelte er sie an und strich ihr kurz über die Wange, wie man das oft bei einem kleinen Kind tat, dann aber hob er sie hoch, so dass sie sich aufrecht gegenüber saßen. Sofort verband er ihre beiden Lippen und küsste sie herausfordernd, bis er sich wieder von ihr löste und aufstand, um das Licht etwas zu dämpfen. Als er wieder kam, streifte er langsam die Bluse von ihren Schultern. Seine Hände strichen über ihren Rücken, während er begann ihren Hals zu liebkosen, Ran ihre Augen schloss und dabei ein kleines Keuchen von sich gab, was verriet, dass sie es genoss, was er tat. Währenddessen legte sie ihre Hände auf seine Brust und spielte ein wenig mit seinen Hemdknöpfen. Mit zitternden Händen, begann sie das schwarze Hemd aufzuknöpfen, bis sie es geschafft hatte und sich die Beiden voneinander lösten, Ran ihre Hände kreisend über seine Brust gleiten ließ und er wieder ihren Hals zu liebkosen begann. Vorerst verteilte er sanfte Küsse, bis seine Lippen zu saugen anfingen. Erst unter ihrem Kinn, dann unter ihrem Ohr, bis er zu ihrem Schlüsselbein wanderte und er ihr über das Dekolleté leckte. Er umging ihren BH und küsste sich weiter bis zu ihrem Bauchnabel, wobei er sie regelrecht auf seinen Schoß ziehen musste und sie sich am Bett abstützte und leicht nach hinten fallen ließ. Da spürte sie auch schon seine Hände bei ihrem Rücken, die sich daran machten, ihren BH-Verschluss zu öffnen. Auf einmal lockerte sich das Kleidungsstück und hing nur noch spannungslos da. Er schob einen Träger zur Seite und saugte an ihrer Schulter, das wiederholte er dann auch mit der anderen, bis er das Teil einfach achtlos neben sich auf den Boden fallen ließ. Seine Hände glitten unter ihren Rock und waren dann bei ihren Oberschenkeln, sie strichen zärtlich über ihre Haut, bevor er sie von seinem Schoß nahm, sich vor sie kniete und den Rock von ihren Hüften gleiten ließ. Shinichi riss sich förmlich das Hemd runter und schmiss es neben sich. Ran knöpfte ihm die Hose zitternd auf und er küsste sie dabei, um sie etwas von ihrer Angst vor dem Kommenden abzulenken. Mittlerweile hatte sich die Frau vor der Tür wieder beruhigt und als sie dann noch so ein verräterisches Keuchen von Ran hörte, zuckte eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Was taten die da überhaupt? Sie schmunzelte ein wenig. Doch dann hörte sie, wie Ran heftiger aufkeuchte und sie ließ es sich nicht nehmen, es zu versuchen die Tür um ein paar Zentimeter, geradeso, dass man das Bett sehen konnte, zu öffnen. Zwar nur um einen Spalt, aber man konnte es trotzdem Spannen nennen. Shinichi lag auf Ran und küsste sich über ihr Dekolleté, bis er bei ihren Brüsten ankam und er kurz über ihre Brustwarze leckte, worauf Ran wieder ein Keuchen von sich gab und er erstrecht ein wenig mit ihr zu spielen begann. Sein Mund liebkoste sie zärtlich, bis er seine Lippen öffnete und an ihrer Brustwarze zu saugen begann. Ran warf den Kopf zur Seite und keuchte laut auf, so dass es ihr schon fast peinlich war. Die Frau hatte genug gesehen und wandte sich mit einem heftigen Grinsen, das fast fies wirkte, ab. Dann sollte der notgeile Kudô halt mal seinen Spaß haben. Vielleicht brauchte er das ja, um sich wieder zu fassen. Ran hatte das Gefühl, die Tür gehört zu haben, aber sie kümmerte sich nicht darum, weil es ihr wichtiger erschien, das Gefühl, das Shinichis Lippen ihr gaben, zu genießen. *** Sharon, nein, im Moment war sie wohl eher Vermouth, tippte auf ihrem Handy herum, nachdem sie jemandem einen kleinen Besuch abgestattet hatte, um ihre Zeit totzuschlagen. Sie ließ Shinichis Handy anklingeln, denn sie dachte, dass sie mittlerweile damit, was sie vorhin vorgehabt hatten, fertig waren, schließlich waren bereits zwei Stunden vergangen. Der Junge lag mit seiner Freundin im Bett und eigentlich hatte er keine Lust auf ein klingelndes Handy, aber trotzdem musste dieses Scheißteil jetzt Lärm machen. Er grummelte und befreite sich aus den Armen der schlafenden Ran und stand auf, sehr vorsichtig, um sie nicht zu wecken. Na, dieser Störenfried konnte jetzt was erleben. Mit dem Handy ging er vor die Tür und nahm dort das Gespräch an. "Kudô.." meinte er motzig und hörte sogleich ein Lachen an seinem Ohr. "Vermouth! Ich wusste irgendwie, dass du das bist." "Ich hab dich doch hoffentlich nicht bei etwas wichtigem gestört.." Sie konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht verhindern. Shinichi knurrte fast animalisch und wäre am liebsten zu ihr gegangen und hätte sie für ihre Worte totgeschlagen. "Nein", sagte er jedoch völlig ruhig, auch wenn sie wusste, dass er wütend auf sie war, doch das war ihr scheißegal. Es gab eben wichtigeres. "Der Boss verlangt nach dir, wir treffen uns in 10 Minuten in unserem Stammlokal, ich bring dich dann zu ihm." Er hörte ihr Feuerzeug, so dass er wusste, sie steckte sich gerade eine Zigarette an. "Ja, ich werde da sein.." Apathisch sagte er es, weil er nicht die Lust verspürte, *jetzt* zum Boss zu gehen, aber er würde wohl müssen. Shinichi ging zurück zu Ran, die noch immer fest schlief. Sie sah so süß aus. Vorsichtig drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen und starrte sie einen Moment lang an. "Sie hat Recht, du bist ein Engel.." Mit den Worten zog er sich seine Klamotten über und verließ fröhlich lächelnd das Hotel. Er war so glücklich, dass es ihm völlig egal wurde, wohin er gehen sollte. *** Er wurde von Vermouth zum Boss gefahren. Um genau zu sein, wurde er bei einer Fabrik förmlich aus dem Auto geschmissen. Als er drinnen ankam, klopfte ihm ein Mann auf die Schulter. "Na, wie geht's, Martini? Macht's Spaß mit Vermouth?" Shinichi hatte keine Ahnung, was der Kerl überhaupt meinte und es war ihm auch irgendwie egal. "Wie soll's schon sein? Sie nervt." "Eine geile Frau wie sie nervt dich? Gott, bist du naiv! Einige von uns würden sich mehr als freuen, wenn sie so eng mit ihr zusammen arbeiten dürften wie du! Hast du das nicht gewusst?" Shinichi seufzte leicht, waren die denn alle irgendwie oberflächlich oder einfach nur Schweine? Wo war er hier nur gelandet? Lauter schießwütige Idioten, die nebenbei wohl nur an eines dachten. An eine geile Frau, na, da konnte man sich ja richtig wohlfühlen. "Pass auf, dass die liebe Vermouth dich nicht mal kurz wohin kickt, wenn sie erfährt, wie du über sie redest! Und lass das ja nicht Gin hören!" Er klopfte dem Mann mit einem frechen Grinsen auf die Schulter und ließ ihn stehen. Das musste er sich seiner Meinung nach wirklich nicht geben. Und ein paar Frechheiten, um sich Respekt zu verschaffen, konnten wirklich nicht schaden. Als der Junge beim Büro ankam und anklopfen wollte, hörte er, dass der Boss mit jemandem am Telefon sprach. "Nein, das können sie nicht.. und nein, das werden wir nicht tun. Lasst meine Tochter da raus, ich warne euch.." Shinichi stutzte ein wenig, als er die Worte hörte. Der Boss hatte eine Tochter. "Glaubt ihr, ich verkaufe meine Tochter, damit ein paar notgeile Kerle ihre Freude an ihr haben? Außerdem ist sie schon immer ein Rebell gewesen. Ihr könnt es ja gerne so versuchen. Ihr werdet mehr als nur eine blutige Fresse davon tragen." Von wem sprach der Mann da? Shinichi hätte es zu gerne gewusst, aber er verdrängte die Sache schnell wieder und klopfte an. Man bat ihn herein und Shinichi öffnete die Tür. "Hier bin ich, Boss", sagte er und der Junge erstarrte, bei dem, was er da sah. Schnell hielt er sich eine Hand vor den Mund. Das sollte der Boss sein, vor dem sich die ganze Organisation fürchtete? Der Junge glaubte es einfach nicht, beinahe hätte er schallend zu lachen angefangen, auch wenn es nicht witzig war. Shinichi musste sich erst wieder fassen, denn er war erschüttert. Der Boss saß im Rollstuhl, dem nach konnte er nicht so gefährlich sein. Oh man, das war echt viel auf einmal. Deswegen hatte Vermouth ihm beim ersten Treffen die Augen verbunden, damit er nicht sah, wer dieser Mann war. Anscheinend war der Gute gerade mal so an die 30 Jahre alt. Der Detektiv hatte gedacht, dass der Boss der Organisation schon ein alter Knacker war, aber da irrte er sich anscheinend. "Entschuldigen sie.. wieso sollte ich her kommen? Haben sie einen Auftrag für mich?" Der Junge war mit der festen Entschlossenheit, frech zu dem Mann zu sein, hierher gekommen, doch nun war er die Freundlichkeit in Person, womöglich aber nur wegen dem Rollstuhl. Irgendwie fühlte er sich unwohl in der Gegenwart des Mannes. Dieses ungute Gefühl, das ihn beschlich, als er den Rollstuhl erblickte. "Schau nicht so, ich hab keine Krankheit, ich kann's nicht leiden, wenn man mich so ansieht, also hör auf damit!" Der Mann versuchte zu grinsen, wobei es kein boshaftes Lächeln war. "Komm her, Junge und setz sich auf den Stuhl da." Shinichi tat sofort, was man ihm sagte, er ließ sich auf dem Stuhl nieder, den man ihm anbot. Das sollte der Boss einer gefürchteten Verbrecher-Organisation sein? Shinichi fasste es noch immer nicht, zumal der Kerl ihm nicht böse zu sein schien, schließlich hatte er ein paar Leuten ein Geschäft abgeschlagen, in dem es um seine Tochter ging. Wer war dieses *Mädchen* wohl? "Ich hab dich hierher geholt, weil Vermouth sehr gut deine Hilfe gebrauchen kann." Was sollte das? Shinichi dachte sich verhört zu haben. Der bestellte ihn hierher, damit er einer seiner Killerinnen helfen sollte? "Ach ja? Braucht sie Hilfe??" Sarkasmus war zur Genüge in seiner Stimme vorhanden. Ihm wäre es sogar egal, wenn man sie umbrachte, auch wenn er sie lieber im Knast bewundern wollte. "Wobei denn?" "Nun ja.. ich brauche jemand, der nicht lange fackelt, so wie du.." Der Mann zündete sich eine Zigarette an und zog anschließend genüsslich an ihr. "Sie ist hier nicht allzu sehr beliebt und hat ständig Ärger mit Leuten. Jemand sollte mal ein Auge auf sie werfen. Sie hat hier sonderliche Rechte und das ist einigen ein Dorn im Auge. Ich brauche sie aber noch, ich will nicht, dass sie von jemandem umgebracht wird." Shinichi beschlich ein Verdacht. War dieser Mann wirklich so alt wie er aussah? Sharon sah doch auch nicht wie 50 aus und dennoch war sie es. War sie vielleicht seine..? Der Junge fasste sich wieder. "Mhm.. ich soll also den Aufpasser für Vermouth spielen?" Irgendwie war das ja lustig. Die Frau, die kälter als ein Eisberg war, sollte von ihm beschützt werden, meine Güte, wie krank. Hatte der Kerl keine Ahnung? Diese Frau hatte ihm mal nebenbei das Leben gerettet und konnte durchaus auf sich selbst Acht geben. Er hoffte, dass sie das nicht erfuhr, dafür würde sie dem Kerl den Kopf abschlagen, selbst wenn er ihr Vater sein sollte. Der Mann hatte jetzt einen flehenden Blick im Gesicht und Shinichi seufzte kurz, der traurige Gesichtsausdruck konnte ihn weich kochen. Da der Kerl sie wohl nicht selbst beschützen konnte, würde er eben aufpassen, dass Vermouth nichts zustoßen würde und irgendwie war es ihm recht. Sterben war eine Erlösung, das würde er ihr niemals gönnen. Sie sollte für ihre gesamten Morde hinter schwedischen Gardinen sitzen. "Na gut, ich achte auf sie.." Shinichi stand auf und lächelte aufmunternd, auch wenn er nicht wusste, wieso er das jetzt tat. "Aber eine Frage.." Gerade als er fragen wollte, wurde die Tür gewaltsam aufgerissen und drei Männer stürmten herein. Shinichi wurde voller Wucht zu Boden gestoßen, so dass er auf seinem Hintern landete. "Hey, was soll das? Habt ihr keine Manieren?" Der Junge wollte aufstehen, aber da bekam er erst einmal große Augen, als zwei der Männer den Boss bedrohten. "Hey! Was fällt euch ein?" "Halts Maul, Kleiner!" sagte der Dritte und schlug ihm mit einer Waffe auf den Kopf, aber nicht so sehr, dass er ohnmächtig wurde, es diente eher dazu, ihn einzuschüchtern. "Sei einfach brav, dann passiert dir nichts." Dem Boss wurde eine Waffe an den Kopf gehalten. "So, Alterchen, du gibst uns jetzt, was uns zusteht, klar? Ansonsten wirst du ganz schnell von hier verschwinden, alles klar?" Der Mann tätschelte seine Wange und grinste mörderisch. "Wo ist sie? Sag's uns. Dann gehen wir wieder." Der Mann wusste, dass sie ihn dann umlegen würden, wenn er ihnen verraten würde, wo sie sich gerade befand, deswegen schwieg er auch. "Tja.. jeder Boss muss mal abtreten, das ist dir doch bekannt, nicht wahr?" Der Mann, der Shinichi die Waffe auf den Kopf geschlagen hatte, wandte sich von ihm ab und ging zu den anderen Beiden hinüber. Das war seine Chance, der Junge schwang sich auf die Beine und zog blitzschnell seine Waffe. Da stieß jedoch der eine Mann den Rollstuhl um, so dass der Boss zusammen mit diesem zu Boden fiel. Shinichi war empört, das konnte er nicht zulassen. "Alter! Wo steckt deine Hure von Tochter? Ich werde ungemütlich!" Der Mann lud seine Waffe und zielte auf den wehrlosen Mann. Shinichi knurrte verächtlich, lud ebenfalls seine Waffe und richtete sie auf den Kopf des Mannes. Er musste es tun, das wusste er einfach. Von Wut ergriffen, drückte der junge Mann ab und die Kugel bohrte sich in die Schläfe des einen Mannes. "So, Ende der Fahnenstange, Leute! Das war's, jetzt könnt ihr entweder verschwinden, oder ihr werdet alle dran glauben müssen!" "Du hast keine Ahnung, wo du dich befindest, nicht wahr, Bambino?" Zwei Waffen wurden auf ihn gerichtet, doch dieses Mal zögerte Shinichi nicht, denn die Beiden verdienten seiner Meinung nach den Tod. Er begann auf sie zu schießen, immer wieder, wobei die Schüsse laut knallten. Dabei musste er aufpassen, dass er nicht vor Wut anfing zu heulen, weil er es einfach nur beschissen fand, wie sich die Kerle hier aufführten. Noch dazu hegte er Sympathie für den Mann. Es war einfach zuviel gewesen. Heftig atmend erblickte er die Schweinerei, die er verursacht hatte. Alle drei Männer lagen am Boden, mitten in einer riesigen Blutlache, die immer größer zu werden schien. Der Junge steckte die Waffe weg und rannte schnell zu dem, am Boden liegenden, Mann, um ihm aufzuhelfen. "So, alles in Ordnung.." sagte er mit einer zitternden Stimme. Der Boss war beeindruckt von den Fähigkeiten des Jungen und grinste. "Du bist zuverlässiger als ich dachte.." Shinichi wagte es nicht etwas zu sagen. Ein sehr beschissenes Gefühl nahm seine Glieder ein. Die Welt war grausam und die Menschen, die dort lebten, noch viel mehr. "Ich werde sie beschützen.." Endlich hatte er so etwas wie eine Aufgabe in der Organisation und er würde der Frau helfen, wenn es drauf ankam, für den Boss. Er würde es nicht für Vermouth selbst tun, die war ihm scheißegal. Nur für den Mann, der ihn auf irgendeine Weise beeindruckt hatte. Ganz einfach hätte er den Männern seine Tochter ausliefern können, aber er tat es nicht. Nur drängte sich dem Jungen eine Frage auf: Wieso war dieser Kerl der Boss einer Verbrecherorganisation? Der Junge verabschiedete sich von seinem Boss und ging dann nach draußen. 100 Meter weit weg von der Fabrik wartete ein schwarzer Porsche auf den Jungen. Er seufzte leicht in sich hinein, weil er nicht so recht wusste, ob er ihr etwas von den Dingen, die geschehen waren, sagen sollte. Shinichi öffnete die Beifahrertür, wurde aber weder begrüßt, noch irgendwie beachtet. Sie schaute auf die Straße und grinste dann auf gemeinste Weise, wie man es oft an ihr sah. "Was wollte er?" fragte Vermouth ihn und er ließ sich auf dem Sitz nieder. "Nur labern.." Der Junge hatte im wahrsten Sinne des Wortes einen Schweißausbruch. Die Ereignisse hatten ihm das glückliche Gefühl, das er vorhin noch gehabt hatte, geraubt und das konnte man auch auf seinem Gesicht ablesen. "Ach ja? Und wieso schaust du so? Ist irgendetwas nicht so gelaufen, wie es sollte?" Fast klang sie sauer und Shinichi hätte sie am liebsten verprügelt. Konnte die an nichts anderes denken, als an Erfolg? "Wieso ich so schaue? Der Boss hatte netten Besuch.." Shinichi wirkte nicht nur traurig, er schien fast schon verletzt zu sein. Skeptisch beobachtete sie ihn einige Zeit, bevor sie erneut etwas sagen konnte. "Und was für welchen?" Der Junge drehte den Kopf zu ihr und sie sah Tränen, die in seinen Augen standen. Vermouth verschlug es buchstäblich die Sprache. Der konnte doch hier nicht einfach anfangen zu heulen! Was zum Teufel hatten die Typen da drin mit ihm angestellt? "Meine Güte, beruhige dich wieder. So schlimm war's sicher nicht." "Ja ja.. dir sind alle sowieso egal. Nur zu deiner Info, die Kerle hätten den Boss beinahe abgemurkst, wenn ich nicht gewesen wäre. Oder soll ich zum Boss ab jetzt "Dein Vater" sagen?" Er legte es darauf an, sie zu verletzen, das hatte sie verdient. Aber würde sie das überhaupt kratzen? Monoton sah sie ihn an und er dachte schon, es wäre ihr egal, bis er sah wie sie zu zittern begann und auf das Lenkrad einschlug. Sie zischte irgendetwas, was er überhaupt nicht verstand, aber er konnte so etwas wie Sorge entdecken. Dann war sie wenigstens doch nicht so herzlos, wie er gedacht hatte. Worüber ärgerte sie sich überhaupt so? Dass er jetzt wusste, wer ihr Vater war? Ihr Kopf wandte sich dem Jungen zu und sie knurrte ihn böse und vor allem wie ein Tier an. "Du hast ja keine Ahnung!" brüllte sie ihn an. "Rede nicht von Sachen, von denen du nichts weißt! KLAR?!" Er zuckte zusammen. Ihr pikierter Blick, den sie im Moment aufgesetzt hatte, konnte wohl so ziemlich jedem Angst einjagen, da sie jetzt unberechenbar wirkte. Sie schien zu allem fähig zu sein. Man wusste nicht, ob sie gleich ausflippen würde und die Lust dazu verspürte, jemanden umzubringen. Außerdem wusste er ihren Blick nicht so recht zu deuten, aber er hatte das Gefühl, dass ihr etwas sehr zugesetzt hatte. Er empfand schon fast wieder Mitleid für sie, aber eben nicht ganz. Niemals würde er ihr verzeihen können und er wollte auch nicht. Aber trotzdem war es traurig, dass er so tief sank und vor ihr Tränen vergoss und das nur, weil er etwas schockierendes erlebt hatte. So etwas durfte einem Detektiven einfach nicht passieren. Dann wurde man schwach und hatte Mitleid mit Verbrechern. Und genauso war es doch gerade. Dadurch, dass er Vermouths Vater kennen gelernt hatte, änderte sich nun alles. Jetzt sollte er die Hexe auch noch beschützen. "Ich habe keine Ahnung.. na ja, wenn du meinst. Du kommst dir ganz schlau vor, meine Fresse, du warst nicht mal dabei!" Egal, er heulte schon wieder fast, aber jetzt interessierte es ihn nicht mehr, vielleicht konnte er sie damit etwas zur Vernunft bringen und so was wie Gefühle in ihr zum Leben erwecken. Vielleicht auch ein bisschen, um ihr wehzutun, so wie sie das bei ihm gemacht hatte. "Diese Kerle.. die haben kein Herz.. so wie du!" Ja, er rieb es ihr mal wieder extra fett unter die Nase, sie sollte mal merken, was sie hier überhaupt tat. Vielleicht wusste sie es auch, aber was wenn nicht? Dann hatte er eben Pech gehabt. "Die gehen einfach auf einen wehrlosen Mann los und wollen den erpressen. Ob du es glaubst, oder nicht, du Miststück, es gibt Menschen, denen du etwas bedeutest, schade eigentlich, dass du das noch nicht kapiert hast!" Was wollte der überhaupt von ihr? Das Treffen mit ihrem Vater war ihm eindeutig zu Kopf gestiegen. "Sag mal, hast du sie noch alle? Was geht dich mein Leben denn an? Glaubst du nicht, dass du langsam übertreibst?" Sie klang zu ruhig, fast so, als wäre das die Ruhe vor dem Sturm und sie würde jeden Moment ausrasten. "Du kommst dir echt superschlau vor, weißt du das? Dann erzähle ich dir mal was total nettes." Sie grinste nicht, so wie sie es sonst tat, wenn sie boshaft wurde. Auch war da nichts böses in ihren Augen, aber dafür klang ihre Stimme wie der Donner. Jedoch war ihre Fassade so kühl, wie sie es im Moment konnte. Innerlich war sie nämlich zerrissen. Und das schon so lange Zeit, dass es sie nicht mehr juckte. "Ja, du hast keine Ahnung, das einzigste, was du kannst, ist dumm rum schwallen und mir etwas erzählen, das ich doch längst weiß." Nicht schon wieder Mitleid, er hasste es. Aber so wie sie sprach, wie ein kleines Kind, das man verletzt hatte und noch dazu dieses Gesicht, das er sah. Nein, dieser Frau war ihr Vater nicht egal, das würde sie ihm auch nicht mehr weiß machen können, wenn sie sich darüber kaputt lachen würde, dass man ihn hatte umbringen wollen. Zum ersten Mal seit langer Zeit wurde ihm wirklich bewusst, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte, wovon er redete. Kennen gelernt hatte er schließlich nur Vermouth, weil es alles war, was er in ihr sah: Eine Mörderin. Nie hatte er etwas anderes sehen wollen. Ein fieses Drecksstück, eine Frau, der alles andere egal war, außer sich selbst. Hatte Ran etwa Recht gehabt mit dem was sie vor einem Jahr gesagt hatte? Er sei ein gefühlloser Glotz und seine verdammten Fälle seien daran Schuld. Ja, sie hatte Recht. Nur, um Detektiv zu sein, hielt er stur an seiner Meinung fest, auch wenn er innerlich längst zusammen gebrochen war und Mitleid hatte, das ein Detektiv niemals haben durfte. "Ich.." Er schaffte es einfach nicht, etwas zu sagen, er war den Tränen sehr nahe, wieder einmal, an diesem Tag. Sie hatte das bemerkt und schwieg. War sie jetzt daran schuld? Mal wieder? Hörte das denn gar nicht mehr auf? Ja, es war ein Fluch. Alle, die sie mochte, mussten leiden. Am besten einer der Kerle, die hinter ihr her waren, brachten sie endlich um. Dann war aber Ruhe. Shinichi würde auch ohne sie klar kommen, denn er war stark genug, um das alleine durchzustehen. Er brauchte sie ja nicht mehr, jetzt wo er zu der schwarzen Organisation gehörte. Und ihr Silver Bullet würde sie sicher nicht enttäuschen. Für etwas bestimmtes wurde es jetzt Zeit. Die Frau gab ein heißeres Lachen von sich. Ihre Gedanken waren so witzig, dass sie lachen musste, obwohl sie weinen wollte, aber nicht jetzt. Das vorhin hatte ihr gereicht. "Ich nenne dich ab jetzt nicht mehr Martini.. etwas anderes passt viel besser zu dir", ein Lachen unterbrach sie, "Silver Bullet.." Shinichi schaute sie unverständlich an. War die denn überhaupt noch bei Verstand? Silver Bullet. Den Namen erwähnte man in Japan sehr oft, wenn jemand etwas Mächtiges zerstören konnte. Aber das konnte sie unmöglich meinen. "Wieso Silver Bullet? Was soll das denn jetzt?" Konnte diese Frau denn nicht mal etwas weniger kompliziert sein? "Der Cocktail.." sagte sie monoton. "Aber erwähne niemals, dass ich dich so nenne.. Gin würde es rausfinden und der kennt die Bedeutung.." "Hee?" Die Fragezeichen vor seinen Augen vermehrten sich immer mehr, bis er es einsah, dass diese Frau schlichtweg einen Schaden hatte. "Du willst.. dass.. ich.. die.. Organisation auseinander nehme.. was? Ist das dein Ziel? Aber warum dieser ganze Aufwand, wieso ich?" Ja, das wollte er zu gerne wissen, aber innerlich war ihm klar, dass sie nur schweigen würde. Irgendetwas in ihr übermannte sie und sie zog ihn zu sich in die Arme. "Because I believe in you.." Noch ehrlicher konnte sie nicht mehr klingen, er musste ihr glauben. Sie hielt ihn fest, sie wollte nicht, dass er sah, was hier los war, das würde aber passieren, sobald er in ihre Augen schaute. So lange sie diesen Blickkontakt vermied, war alles gut. Da, schon wieder, immer wieder musste ihr das passieren, dass sie etwas in seiner Gegenwart fühlte. Dieser Junge ließ sie eben einfach nicht kalt. Gnade demjenigen, der ihn jemals anrühren würde. Es war ein langer beschwerlicher Weg bis hierhin gewesen, ein Weg mit Schmerz, Verzweiflung und unzähligen Tränen, aber im Grunde war es das wert. Kapitel 24: Die Falle --------------------- *drops* also irgendwie werde ich wohl nie mehr fertisch.. -.-;;;;;;;; Gomene.. aba mir kamen immer mehr Ideen und ich hab alles umgekrempelt, so dass ich alles noch unter einen Hut bekomme.. O_ô Kann sein, dass ich das geplante Ende hasse.. und net da ankommn will, aba bald isses soweit ._. Menno.. erschießt mich!!!!!!!! >_< Dass Shiratori bei dem Unfall ums Leben gekommen war, machte Wataru sehr zu schaffen, denn im Grunde trug er die Verantwortung dafür, dass er abgestürzt war. Klar war ihm natürlich, dass Vermouth es eingefädelt hatte, um der Polizei zu entkommen. Das hätte er wissen müssen, aber jetzt kam diese Erkenntnis zu spät. Miwako hatte das deprimierte in seinen Augen natürlich nicht übersehen und dachte sich ihren Teil. Sie hatte das Gefühl, dass er mehr wusste, als er sich eingestehen wollte. Aber wenn er etwas wusste, dann musste er das dem Inspektor sagen. "Du? Du verschweigst uns etwas, oder?" fragte Miwako, doch Takagi lächelte sie nur lieb an, so dass sie nicht an ihm zweifeln konnte. Sein Vater würde schon alles in die richtige Bahn lenken... *** Damals hatte er die Augen davor verschlossen, dass sie vielleicht aus einem ganz speziellen Grund zur Organisation gestoßen war. Aber genauso war es, schließlich war sie nur um ihres Vaters Willen dabei, auch wenn er vor Zeiten mit dem Gedanken gespielt hatte, so hatte er ihn verdrängt, um kein Mitleid zu haben. Doch spielte das nun noch eine Rolle, jetzt wo er getötet hatte? War er überhaupt noch ein Detektiv, konnte er sich noch so nennen? Seine Schwester war völlig anders, er hatte Angst sie zu enttäuschen, denn er musste immer wieder an ihre und Vermouths Differenzen denken. Was hatten die bloß gegeneinander? Warum wollte sie seine Schwester aus dem Weg räumen? Es tut mir leid.. ich hab dagegen angekämpft, Shina! dachte er in stiller Verzweiflung, als sich Shinichi mit Vermouth auf dem Nachhauseweg befand, aber plötzlich das Handy klingelte. Sie ging ran und ignorierte ihn, wie man das schon gewohnt war. Eine Zeit schwieg sie und hörte nur zu, doch dann gab sie eine nicht gerade aufschlussreiche Antwort. "Ja, Boss.." Antwort auf einen Befehl? Die Frau legte auf und sah kurz zu ihm rüber. "Ich fahre dich ins Hotel, ich muss was erledigen." Aus irgendeinem Grund wollte sie ihm nicht sagen, worum es sich handelte und das war ein Beweggrund mehr für ihn, mit zu kommen. "Ich komme mit.." "Nein, auf keinen Fall", wehrte sie mit lauter Stimme ab. "Glaub mir, es ist besser so. Das ist meine Angelegenheit." "Doch, ich komme mit! Ich muss doch was lernen." Man, fand er das witzig? "Warum bist du so gierig darauf mit zu kommen? Was hat mein Vater dir gesagt? Los rede!" Sie bremste scharf und wartete auf eine Antwort. "Was hat er dir aufgetragen?" In dieser Hinsicht war nicht mit ihr zu spaßen, was noch verdeutlicht wurde, als sie ihre Automatikwaffe heraus kramte und sie ihm an die Stirn hielt. "Los jetzt!" So machte man das in der Organisation nun mal. Sie lud die Waffe und drückte sie fester gegen seinen Kopf. Irgendwie ahnte die Frau, was ihr Vater von dem Jungen gewollt hatte, aber wenn das so war, dann konnte der was erleben. "Bring mich doch um, dann kannst du deine blöde Organisation alleine bezwingen." Ein frecher Unterton schwang in seiner Stimme mit und er wusste, das machte sie wütend, aber er wusste einfach, dass sie ihm keine Kugel in den Schädel jagen würde. Nicht solange er in ihre Augen sah, das hatte er immerhin schon einmal getan und es hatte geklappt. Er bemühte sich mit eisernen Blick in ihre Augen zu sehen, keine Angst zu zeigen. Er hatte ja auch keine. "Tu es und du stehst wieder alleine da.." Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, sie nahm die Waffe weg und wandte sich ganz von ihm ab, weil sie wusste, dass er Recht hatte. "Komm mir nicht in die Quere, ich warne dich. Ich hab etwas persönliches zu regeln und da hast du nichts drin verloren." Sie wollte Akai treffen, um den endlich fertig zu machen, denn diesen Typen konnte sie im Moment echt nicht gebrauchen, sie hatte ja genug Ärger mit der Organisation. Dort waren viele Neider, die sie selbst und ihren Vater gerne tot haben wollten. Wie lange ging das nun schon? 30 Jahre? Sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Aber komischerweise wurde es immer schlimmer und die Männer, die sie umbringen wollten, immer zahlreicher. Wie viele Kerle sie deswegen schon töten musste, nur um sich selbst zu retten. Und es hörte nie auf, immer wieder kamen sie bei ihr an. Dann noch ein gestörter Exfreund, der ja überhaupt keine Ahnung hatte, auf welchem dünnen Eis er sich immer noch bewegte. Worüber dachte sie nach? Er wollte es wissen, aber er wusste, dass sie ihm nichts sagen würde. Allmählich kannte er sie nämlich ganz gut. Sie und ihre Eigenarten. "Dein Vater ist besorgt, pass auf dich auf. Ich denke, du bist die Einzige, der er noch vertrauen kann." Anders konnte es ja auch gar nicht sein, wenn fast alle in der eigenen Organisation gegen einen waren. Gin war eine der Ausnahmen, sie war nur mit ihm zusammen, damit er sich nicht noch zu diesen Leuten gesellte, die es auf ihren Vater abgesehen hatten. Es gab so viele Männer, die gerne seine Position für sich haben wollten, so viele, dass man sie gar nicht erst zählen brauchte. "Ich passe immer auf mich auf, sonst wäre ich längst nicht mehr hier." Und manches Mal wäre es ihr eine Wonne, wenn es so wäre. Sie trat auf ihr Gaspedal und fuhr wieder los. Das war für sie jetzt geklärt. *** "Shinichi, wo warst du? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Ran umarmte ihren Freund und drückte ihn an sich. "Tut mir leid, Ran, aber für so was habe ich momentan keine Zeit. Ich muss Sharon folgen. Ich weiß nicht, ich hab ein komisches Gefühl. Seit sie diesen Anruf bekam, habe ich das Gefühl, dass sie aus der Sache nicht mehr heil rauskommt, wenn ich ihr nicht folge." Was war denn das nun? Sie fasste es nicht, aber machte er sich Sorgen um die Frau, oder war es etwas anderes? Dabei hatte er sie in letzter Zeit nur beschissen behandelt und jetzt auf einmal nicht mehr, oder was war hier plötzlich los? Sie verstand es nicht. "Was ist denn mit dir los? Du bist so komisch." Ran konnte sich daraus keinen Reim machen. Seit er zur Tür herein gekommen war, war er mit den Gedanken meilenweit weg und hatte sie kaum registriert. Da steckte sicher mehr dahinter. Ihre Augen wurden groß. "Shinichi! Was.. was hast du mit der Waffe vor?" Er lud sie und starrte diese besessen an. "Wir wollen doch nicht, dass mir was passiert, oder? Ich nehme die lieber mit." Eine Knarre bei sich zu haben, konnte einem nicht schaden, wenn man in der Organisation gelandet war. Außerdem hatte Vermouth ihn angewiesen, stets eine mit sich herum zu tragen, um sich verteidigen zu können. Sein Leben hatte sich verändert, nun lebte er noch gefährlicher als bisher schon. Er ging zu seiner Freundin hinüber. "Ich liebe dich, vergiss das ja nicht. Bald gehört uns allen wieder die Freiheit, auch Sharon.." Er küsste das perplexe Mädchen verlangend auf den Mund und ließ dann von ihr ab. Sharons Freiheit würde jedoch begrenzt sein, dachte er dann noch still und heimlich. Ran sah ihn zur Tür hinaus verschwinden, ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, wie damals, als er für lange Zeit verschwand. Das war der Grund, weswegen sie los rannte, um ihm zu folgen. **** Akai wollte den Boss stürzen und um das zu erreichen, wollte er erst mal seine Tochter etwas piesacken, dann würde der schon freiwillig aufgeben. Der war doch eh nicht mehr in der Lage, eine Horde Verbrecher anzuführen. Nicht mehr, seit Shuichi Akai ihn mit seinem Pick up über den Haufen gefahren hatte und er ab da zu den Rollstuhlfahrern gehörte. Vielleicht war es auch Absicht gewesen, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls wusste wohl Vermouth jetzt, dass er auf den Chefsessel scharf war. Er war blind vor Hass auf sie, dass er alles tun würde, um sie seelisch am Boden zu sehen, ohne auch nur einen Moment lang an den wahren Grund für die damalige Trennung zu denken. Vermouth stieg aus ihrem Auto und knallte die Tür zu, die Frau begann sich umzuschauen, doch niemand schien hier zu sein, also steckte sie sich erst mal in aller Seelenruhe eine Zigarette an. "Auf wen wartest du?" wurde die Blonde von hinten angesprochen und sie drehte sich daraufhin sofort um. Ein Mädchen mit dunklen, lila glänzenden Haaren stand hinter ihr. Was wollte die jetzt hier? Und wer war das? Jedenfalls kannte sie das Mädchen nicht. "Wartest du auf Akai? Oder was??" Woher wusste dieses KIND, auf wen sie hier eigentlich wartete? Das fiese Grinsen auf dem Gesicht der Dunkelhaarigen, ließ sie einen Schritt zurück gehen und nach ihrer Waffe greifen. "Schlaues Mädchen, aber woher weißt du davon?" Vermouth richtete die Waffe auf die Unbekannte, denn sie hatte das dumpfe Gefühl, dass man sie gerade in eine böse Falle gelockt hatte. Etwas war hier nicht in Ordnung. "Na ja, Akai hat's mir selbst gesagt, er wusste es durch eine sehr zuverlässige Quelle, dass du hier sein würdest, genauso wie du wusstest, dass er kommen würde. Aber leider wird dein Plan nicht aufgehen. Du bist alleine, er nicht." Mit den Worten hatte auch das Mädchen eine Waffe auf die Verbrecherin gerichtet. "Mein Name ist übrigens Madeira." Der Auftrag des Mädchens hieß im Moment nur, die Frau zu verunsichern und ihr etwas vorzuspielen, töten würde sie jemand ganz anderes, der sich ihr jetzt langsam näherte. Man hörte das Geräusch des Ladevorganges eines M2-Maschinengewehres. Vermouth drehte sich herum und schaute direkt in das Gesicht eines Mannes mit hellen grau-blauen Augen und roten Haaren. "Chardonnay.. ich hätte es wissen müssen", sagte die Killerin höhnisch. Sie änderte die Schussrichtung ihrer Waffe, sie lenkte sie auf den herannahenden Mann. Da hörte man schon Schüsse und einen zu Boden fallenden Körper. Der Kerl lud seine Schusswaffe nach, obwohl sie schon längst mit Schweißausbrüchen und mächtigem Blutverlust am Boden lag. "Du Mist..kerl!" brachte sie nur mühsam über die Lippen. Sie lag regungslos da, während man das Widerhallen seiner Stiefel hören konnte. Ein Mann ganz in Schwarz, ein ranghohes Mitglied der Organisation, stand vor ihr. "Dein Vater ist unfähig", spie er aus. "Er beschützt sein kleines Mädchen, wie niedlich. Das soll der Boss der schrecklichsten Organisation aller Zeiten sein?" Man hörte ihm an, wie er sich über ihren Vater lustig machte, sie knurrte kurz. Wie hatte dieser Kerl herausgefunden, was sie hier vorgehabt hatte? Wahrscheinlich arbeitete der noch mit Akai zusammen, um sie klein zu kriegen. Die waren ja wie aus einem Guss, vielleicht waren die sogar verwandt? Ihre Augen zeigten vernichtenden Hass. "Meinen Vater wirst du nicht klein kriegen.." Sein Stiefel trat ihr ins Gesicht und er rutschte dann etwas hin und her. "Das werden wir sehen, wir haben ja jetzt dich.." "Nichts habt ihr, ihr Schweine!" Shinichi war endlich angekommen, er würde seinen Auftrag nicht vergessen. Der Junge wusste, dass etwas nicht stimmte. Wahrscheinlich wollte sie sich mit einem alten Feind treffen und man hatte innerhalb der Organisation etwas weitererzählt, so dass ihre Feinde genau wussten, wo sie sie alleine antreffen würden. Wie erbärmlich. Seine Augen weiteten sich. Der eine Kerl hielt doch wahrhaftig ein Maschinengewehr in der Hand. Hier wollte jemand wieder Krieg der Organisation spielen. Jeder gegen jeden. So war es schon, seit der Boss im Rollstuhl saß. Was für Aasgeier, die sich das zunutze machen wollten. Natürlich konnte Shinichi das nicht wissen, aber ahnen konnte er es, nachdem was der Boss ihm gesagt hatte. Als wenn das nicht gereicht hätte, dass der Kerl ein Gewehr hatte, fing er an Sharon in die Rippen zu treten. Der Junge richtete seine Waffe auf den Kerl, aber Madeira hatte er nicht bemerkt, da sie sich hinter dem Auto versteckt hatte und so schoss sie auf ihn. Die Waffe, die er eben noch gehabt hatte, rutschte unter Vermouths Auto. "Man stellt sich Chardonnay nicht in den Weg", gab das Mädchen an und ein besessenes Lächeln wohnte ihrem Gesicht bei. "Du kannst gerne mit deiner Freundin zusammen ins Jenseits verschwinden!" Mit Freundin hatte er nur Vermouth gemeint, da sie wusste, dass die Beiden so etwas wie Partner waren. Shinichi hasste ihre Stimme und wie sie sprach. Die Beiden, Chardonnay und Madeira, waren schon zuviel für eine am Boden liegende und verletzte Vermouth und einen entwaffneten Jungen, als dann auch Akai ihnen einen Besuch abstattete und so alles noch viel schlimmer wurde. "Chardonnay, alter Freund, schön dich zu sehen", meinte er und alle Befürchtungen, die Vermouth bis eben gehabt hatte, wurden bewahrheitet. Akai und Chardonnay wollten sie und ihren Vater gemeinsam beseitigen, um alle Macht für sich alleine zu haben. Sie hätte heulen können, weil sie auf alle herein gefallen war. Das war wirklich nicht ihr Tag, zweimal hatte sie heute geheult, was sie in 30 Jahren nicht ein einziges Mal getan hatte, außerdem war sie mit ihren Verletzungen Akai nur knapp entkommen, nur um jetzt völlig am Ende zu sein und darauf zu warten, dass man ihr endlich den gar aus machte. Und Shinichi konnte keiner beschützen, der stand nun auch hilflos da, ohne eine Waffe, mit der er sich noch hätte verteidigen können. Hätte er doch nur auf sie gehört, dann wäre er jetzt nicht in Gefahr! Alles schien vorbei zu sein. Aber eine weitere Person war am Ort des Geschehens angekommen und diese würde nicht zulassen, dass Shinichi oder Sharon etwas zustoßen würde. Hier machen wir erst mal Schluss, dann lassen wir Shini sich bissel erinnern, wie er mit Ran.. *räusper* XDDDDDDDD dann gehtz erst wieda hier weida, dann erfahrt ihr vielleicht, wer die Person iz, die den Beiden das Leben retten WILL >D muahahahahahahahahahahaaaaaa >DDDDDDDDDDD Ich find mich so gemein.. LOLTOT %D bye bye, bis danni ^.^ >%D Kapitel 25: Momente des vollkommenen Glücks ------------------------------------------- In dem Moment, als alles zu Ende zu sein schien, kam eine Erinnerung in ihm hoch, etwas das noch gar nicht so lange her war, kam ihm in den Sinn. Die Sache im Hotelzimmer, die er mit Ran gehabt hatte. Sie ließ sich alles gefallen, was er tat. Als er sich tiefer küsste, dabei bei ihrem Unterleib ankam, änderte er die Richtung so, dass seine Lippen über ihren Oberschenkel glitten. Seine Hände massierten ein wenig ihre Brüste, bis sie sanft über ihren Körper strichen und er den Slip, den sie noch trug, langsam nach unten zog. Ihr Körper zitterte ein wenig, als seine Hände noch mal über ihre Beine streichelten. Shinichi ließ das letzte Kleidungsstück zu Boden fallen und Ran zog ihm rotgeworden und sehr schüchtern die Boxershorts aus. Nervosität kam in ihr auf, als sie bemerkte, wie erregt ihr Freund war. Aufrecht saßen sie wieder da und schauten sich einen Moment in die Augen. Ihm glänzte Schweiß auf der Stirn und er strich ihr die Haare zurück. "Hast du Angst? Wir müssen nicht.." Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen und lächelte, auch wenn ihre Wangen noch leicht rötlich waren. Ihre Hände streichelten über seine Brust, bis zu seinem Bauch und wieder zurück, dann küsste sie seinen Hals, saugte zärtlich an ihm. Ihre Fingernägel glitten vorsichtig über seinen etwas verschwitzten Rücken. Sie wollte sich ihm hingeben, aber die Angst beherrschte sie noch immer, zwar war sie auch leicht erregt, aber sie hatte das Gefühl, es reichte noch nicht. Wieso war der überhaupt so drauf? Sie hatte doch kaum etwas gemacht? War es etwa der bloße Gedanke, dass *es* passieren könnte? Er setzte sich nun hinter sie, knabberte ein wenig an ihrem Ohr, während eine seiner Hände langsam zwischen ihre Beine wanderte, worauf er ihr Zittern noch stärker spürte. "Hab keine Angst, .. die musst du wirklich nicht haben..", flüsterte er zärtlich in ihr Ohr, dann fing er sie an zu streicheln, irgendwie total schüchtern. Es war nun zwar nicht das erste Mal, aber immerhin war das hier Ran, die er liebte und er wollte nichts falsch machen. "Magst du das?" Sie gab ihm ein Keuchen als Antwort, sein Finger spielte mit ihrer Klitoris und er spürte, wie sie leicht feucht wurde und noch einmal keuchen musste. Dass sie keine Antwort gab, fasste er als "Ja" auf. Vorsichtig drang ein Finger in sie ein und sie stöhnte kurz erschrocken seinen Namen. "Shinichi!" Langsam bewegte er sich in ihr und sie gab immer wieder Lustlaute von sich. Sie wollte jetzt nichts sehnlicher, als mit ihm vereint zu sein, so erregt war sie durch die Bewegung seines Fingers. Da hörte er auch schon auf, krabbelte neben sie, legte sie sanft zurück ins Kissen, machte ihre Beine weit auseinander und sie drehte fast durch, so dass sie ihn zu sich runter zog und ihm einen verlangenden Kuss auf die Lippen gab. Sie drang ungestüm in seinen Mund vor, liebkoste seine Zunge mit ihrer und streichelte ihm über den Rücken. Sie spürte etwas zwischen ihren Beinen und das Zittern ihres Körpers schien sie zu beherrschen. Ihr Herz klopfte wild gegen ihre Brust, denn sie wusste, was nun geschehen würde.. Das hier war nicht Sonoko, es war Ran, sein kleiner Engel. Sie lag so unschuldig vor ihm, dass er es beinahe nicht übers Herz brachte, als er ihr ins Gesicht sah, das total gerötet war. Die Angst in ihren Augen konnte er nicht übersehen. Was taten sie hier, sich gehen lassen? Irgendwie hatte er das Gefühl es Sharon zu verdanken, dass es überhaupt so weit gekommen war. Ohne ihre Hilfe wäre das sicher nicht geschehen, schließlich hatte erst die Sache mit Heiji passieren müssen, damit sie überhaupt wieder ein Wort miteinander wechselten. Schon komisch, dass so etwas vorfallen musste, damit sie erkannten, dass sie einander liebten. Irgendwie paradox. Er stütze sich rechts mit einer Hand ab, während er sehr nervös versuchte in sie einzudringen. Sofort versiegelte er ihre Lippen wieder mit seinen und stieß sanft zu. Sie keuchte in seinen Kuss hinein und krallte ihm kurz in den Rücken. Er blieb heftig atmend auf ihr liegen. Es waren Tränen in ihren Augen, als er seine öffnete, um sie anzusehen. Sie war immer noch so ein unschuldiges Mädchen, auch wenn er sie gerade entjungfert hatte. Es hatte wehgetan, auch wenn er sehr einfühlsam gewesen war, die Tränen, welche in ihren Augen standen, waren es wert. Sie würde ihn nie wieder alleine lassen, denn nun war ihr klar, dass sie zusammen gehörten. Ein schöneres Gefühl, als ihn zu spüren, konnte sie sich gar nicht vorstellen. Er, dessen Körper nun ihrem sehr nahe war, machte sie mehr als nur glücklich. "Ist alles in Ordnung, oder soll ich aufhören?" Irgendwie war es ja süß, wie die Sorge aus seiner Stimme heraus klang, sie schüttelte den Kopf und küsste ihn erneut, dabei spürte sie, wie er tiefer in sie eindrang und wieder heraus glitt. Es war ein prickelndes Gefühl, als er das tat. Seine Bewegungen wurden mutiger und sie gab leise Laute von sich, die so schüchtern klangen. Shinichi gab ein heiseres Seufzen von sich, ihm wurde so heiß, als würde sein Körper in Flammen stehen. Voller Leidenschaft gab sie sich ihm hin, nie hatte er gewagt zu hoffen, dass sie mal ihm gehören würde. Nicht, nachdem er damals das Haus verließ und sich ihre Wege trennten, doch jetzt war er so glücklich wie nie zuvor. Völlig vergessen waren alle schlechten Dinge, er sah nur noch Ran und was sie verband. Dass sie gemein zueinander gewesen waren, sollte nun der Vergangenheit angehören. Die eindringlichen Stöße Shinichis brachten sie sehr in Extase, so dass sie hemmungslos mitmachen musste, ihr gar keine Wahl blieb. Das Reiben seiner Haut bei ihrer machte sie noch leidenschaftlicher, als sie ohnehin war, worauf ihr Becken kreiste und Shinichi es diesmal war, der aufkeuchen musste. Sie sah irgendwie süß aus, wenn er so auf sie herabschaute. Immer schneller wurde er in seinem Rhythmus und das warme Gefühl, wurde wieder zu Hitze. Er brach in einem regelrechten Dauerkeuchen aus, während sie immer noch recht zurückhaltend klang, auch wenn sie lauter geworden war. Sie traute sich wohl nicht ganz aus sich raus zu gehen. Ein erdrückendes Gefühl hatte sich zwischen seinen Beinen breit gemacht, etwas das ihn nun dazu veranlasste, noch schneller und hemmungsloser zu werden, so dass auch sie laut stöhnte, obwohl sie es versuchte zu unterdrücken. Während sie ihren Kopf zur Seite wandte und laut seinen Namen keuchte, begann er heftig an ihrem Hals zu saugen, bis sich die Stelle leicht rot gefärbt hatte und er ihren Kopf umdrehte, um es bei der anderen Seite auch zu tun. Ohne dass er das wirklich wollte, drang er nun auch tiefer in sie ein, er bemerkte es nicht einmal, verlor regelrecht die Kontrolle. Das Gefühl war das Beste, was er jemals gespürt hatte und er würde es sicherlich nie mehr vergessen. Er bemerkte, wie sich der ganze Druck bei ihm entlud, wobei etwas aus ihm heraus schoss, das Ran deutlich spüren konnte. Nun war sein Keuchen kein Stöhnen mehr, sondern vielmehr ein Schreien, es war so befreiend und so beglückend zugleich. Zeitgleich gaben sie diesen sehr heftigen Laut von sich und sie klammerte sich an ihn. Sie fühlte sich glücklicher als jemals zuvor, in dem Moment, als sich ihre Körpersäfte vermischten und das starke Gefühl auftrat, das sie Beide so sehr zum Keuchen brachte. Ihren Kopf schwang sie in den Nacken, ihre Hände umfassten seine Wangen und sie küsste ihn leidenschaftlich auf die Lippen, ließ ihre Zunge auf die Wanderschaft nach seiner gehen. Eine kleine Weile verging, bis sie sich von ihm löste. "Ich.. du.. bist du glücklich..?" fragte sie mit heiserer Stimme und er legte seine Wange neben ihre, dabei flüsterte er nur: "Natürlich, denn ich will nie mehr ohne dich sein, egal was auch passieren sollte.." Etwas fertig lag er immer noch auf ihr, doch er rutschte neben sie und drückte sie an seine Brust. Nie wieder wollte er sie los lassen müssen. Stille war eingekehrt und er seufzte. "Als ich das letzte Mal sagte, dass ich.. das hier.. will.. hast du mich geohrfeigt, weißt du noch?" Vielleicht war es falsch, das zu sagen, aber dennoch tat er es. "Das mit Sonoko.. Entschuldige, dass ich es sage, aber.. es hat mir nicht das Geringste bedeutet. Ich habe dabei nur an dich gedacht und es im nachhinein sehr bereut. Ich wollte immer nur dich, sonst keine." Sie glaubte ihm und schloss zufrieden die Augen. Es war wie ein Geschenk Gottes und das, nachdem was sie verbrochen hatten. Sie waren beide froh, dass es noch so etwas wie Liebe gab, das einem alle Sorgen nehmen konnte, auch wenn sie noch so verheerend zu sein schienen. Kapitel 26: Angel appears again..... ------------------------------------ Warum habe ich hier so ein Mitleid mit Ran? Sagtz mir einer? >_>' ._.' Vermouth kriegt mal wieda was schönes ab.. iz auch schon normal hier, ne? ._. Irgendwie find ich das hier gailer, als Vermichi, obwohl ich davon Megafan bin.. ich weiß net, dieses ANGEL, VERMOUTH, COOL GUY iz so gailo.. was tut Gosho mir damit an? ._. Bin so empfänglich für so was, so sensibel.. *drops* Ich liebe es, und in die FF hatz so gailo gepasst ^^ So dann werdet ihr mal erfahren, wer die Person iz, die jetzt zu den Leutz stößt >D Jemand näherte sich dem Geschehen, das hatte auch Sharon bemerkt, denn die Frauenschuhe blieben auch ihr nicht verborgen, genauso wenig wie allen anderen Anwesenden. Wer war denn das jetzt? So langsam wurde es ja ein richtiger Menschenauflauf. War es vielleicht Jody, die wegen Akai kam? Die hätte ihr gerade noch gefehlt. Shinichi schaute erschrocken in Richtung einer Seitenstraße. "Ran!!!! Bleib da weg! Komm nicht näher!" fing er an zu schreien und schien außer sich zu sein. Doch er sah schon, wie sie auf ihn zurannte und er einen Schritt rückwärts ging. Chardonnay hingegen schaute auf und hörte damit auf, die Frau am Boden zu treten und sie zu quälen. Sharon riss die Augen auf. Angel war hier? Das konnte doch nicht sein! Jeder wäre ihr Recht gewesen, aber nicht sie. Sie hatte doch von alldem hier keine Ahnung, sie würde keine Chance haben, wenn sie ihnen zu nahe kam. Ihr Blick fiel auf Chardonnay, er schien abgelenkt zu sein. Sie trat ihm in die Kniekehle, als sie aufsprang und er so ins Straucheln geriet. Beinahe wäre er hingefallen, das machte sich die Frau jetzt zunutze, so schnell es ging, rappelte sie sich auf, sie war ja eigentlich am Ende, aber da ihr Angel hier war, musste sie es noch mal schaffen, hochzukommen. Und es funktionierte, weil sie sich dazu zwang, schließlich musste sie das Schrecklichste verhindern. Sie begann zu rennen, doch da spürte sie einen scharfen Schmerz in ihrem Rücken, stolperte und fiel geradewegs wieder zu Boden. Man hatte noch mal auf sie geschossen. Da lag sie und schon wieder schien alles zu Ende zu sein. So langsam reichte ihr dieser Umstand, sie hörte das Klacken von Rans Schuhen, jeden Moment würde sie hier ankommen und womöglich ihr noch so junges Leben verlieren. Noch ein Mal schaffte sie es aufzustehen, es wurden weitere Kugeln abgefeuert, aber sie ignorierte es. Weiter rennend, näherte sie sich Shinichi, der nicht mehr weit entfernt war und es ihr dennoch vorkam, als würde sie ihn niemals erreichen. In dem Moment kam ihr Ran in die Quere, Vermouth schnappte sich Shinichis Hand und zerrte ihn von dem Hagel an Kugeln weg, den man auf sie alle abfeuerte, dann rannte sie mit ihm in die Gasse, in der Ran nun heftig atmend stand, auch sie wurde von der Verbrecherin an der Hand genommen und in die entgegengesetzte Richtung gezerrt, welche sie eingeschlagen hatte. Weg von den Organisationsmitgliedern. Alle Drei rannten als wäre der Teufel hinter ihnen her, niemand würde sie mehr einholen. Chardonnay, Madeira und Shuichi grinsten nur. "Sie rennen in ihr Verderben", meinte Madeira und ihr Grinsen wuchs ins Unermessliche. "Belmotto (japanisch für Vermouth -.-) ist schon so gut wie tot", fügte sie bei. "Champagner wird Hackfleisch aus ihnen allen machen, er nimmt sie buchstäblich auseinander, der Gute, auf meinen Freund ist eben Verlass!" Madeiras Freund war so etwas, was man einen Schlächter nannte. Zumindest in der Organisation tat man das. Obwohl er erst 16 Jahre alt war, schlachtete Menschen wie Tiere ab und das, was von ihnen übrig war, konnte man manchmal nur noch als Fleischfetzen bezeichnen. Weiter rannten sie, bis zum Ende der Gasse, wo ein Junge bereits auf sie wartete. Er war gegen die Wand gelehnt, trug schwarze Klamotten und stellte sich ihnen nun in den Weg. Seine Haare waren hellbraun und seine Augen meeresblau. Er sah aus, als könnte er kein Wässerchen trüben, aber der Schein täuschte. "Halt!" sagte er mit rauer Stimme und holte seinen Dolch heraus, der über einen halben Meter groß war und eher einem Schwert glich. Das war *seine* Waffe, die er selbst gemacht hatte und darauf war er sehr stolz. Sein ganzes Leben lang hatten ihn seine Eltern misshandelt, dann war er einfach von zu Hause weggelaufen und in dieser Verbrecherbande gelandet. Man brachte ihm bei grausam zu sein. Und nun war er hier, als Schlächter für die dunkle Seite. Menschen waren sein Opfer, er ließ die Wut und den Hass, den er auf seine Eltern hatte, an seinen Opfern aus. Diesmal würden seine Opfer "Martini, Vermouth und Angel heißen". Vermouth riss die Beiden zurück und starrte in die Richtung des Jungen, dessen Messer im Licht schimmerte. OH GOTT! Noch mehr Pech konnte man ja nicht mehr haben. Sie kannte kein Mitglied der Organisation, das schlimmer mit Menschen umging, als er. "Champagner! Hat er dich jetzt etwa auch gegen mich aufgehetzt..?" Vermouth brachte fast nur ein Röcheln raus, so sehr schmerzten ihre Wunden, die ihr Chardonnay heute zugefügt hatte, noch dazu kam das, was Akai mit ihr gemacht hatte. Kurz gesagt, noch so etwas und sie würde wahrscheinlich tot umfallen und nie wieder aufstehen. "Ja, ich bin's, VERMOUTH-HEXE! Du siehst heute echt scheiße aus!" Er wusste, sie legte viel Wert auf ihre Schönheit, weswegen er gleich einmal Sand in die Wunden streute, dann würde es ihm noch wesentlich mehr Spaß machen, sie mit seinem Messer zu verschönern. "Ach, halt dein Maul, Junge.." konterte sie locker, auch wenn sie jede seiner Bewegungen genaustens beobachtete. Ran schien erstarrt zu sein. "Wer.. ist das, Sharon?" fragte sie und die Frau sah sie auch jetzt nicht an, ihr war es wichtiger, den Jungen im Auge zu behalten, denn was seine Mordkünste anging, war er ziemlich schnell. "Geh mir aus dem Weg, sonst wirst du sterben.." Sollte das eine Drohung gewesen sein? Champagner musste auf einmal schallend anfangen zu lachen. "Der war gut. Womit wirst mich denn dann töten? Mit bloßen Händen, oder was?" machte er sich über die Blonde lustig. "So weit ich mich erinnere, hast du deine Waffe verloren", begründete er dann seine Aussage. "Tja, es lebe das Handy! Chardonnay hat mich schon darüber informiert, als du mit den Beiden da weggelaufen bist. Seit wann stehst du überhaupt auf Familie, eh? Das kenne ich gar nicht an dir. Ist ja kein Wunder, dass die Organisation so langsam denkt, dass du nichts taugst!" Pure Stichelei, mehr war es nicht und sie ließ es anscheinend auch kalt, was er redete. "Meine Kleine wird deinen Platz einnehmen und ihr Onkel den deines Vaters, es ist ein Beschluss der Organisation, alles klar? Daran wird sich auch eine Rebellin, wie du es bist, halten." Es war ihr egal, was er da behauptete, obgleich er irgendwie richtig lag. Die Gefühle zu Ran und Shinichi hatten sie ein wenig verweichlicht und sie dachte über vieles nun anders, aber deswegen war sie keine miese Killerin. "Deine Kleine? Ist das Madeira, ja? Ich hab von ihr gehört. Angeblich spielt sie gerne mit Waffen rum, so wie Akai. Na ja, sie ist doch noch ein Kind, wie sollte sie da mit ihm die Organisation führen? Das ist doch ein Witz! Chardonnay wird die Macht an sich alleine reißen und ihr anderen geht alle leer aus. Vielleicht bringt er euch auch um, wer weiß?" Die Verbrecherin konterte, was das Zeug hielt, auch sie legte ihrer Stimme eine Menge Spott und Verachtung bei. Während Champagner und Vermouth sich zu unterhalten schienen, machte sich Shinichi seine eigenen Gedanken. Es war recht interessant, was hier gespielt wurde. Anscheinend hatten es dieser Chardonnay und Madeira auf Vermouth und ihren Vater Chantré abgesehen, sie wollten ihre Macht haben. Gott, das war echt erbärmlich, es wurde Zeit, dass man diesen Saftladen beseitigte. Ran klammerte sich auf einmal an Shinichis pechschwarze Jacke und er schaute leicht zur Seite. Niemals würde er zulassen, dass einer Person von ihnen dreien etwas zustieß. Champagner hatte eine schnelle Bewegung gemacht, Vermouth stieß Shinichi zur Seite und das Messer des Jungen streifte ihre rechte Seite, es brach ein kleiner Kampf aus, bei dem Ran und Shinichi eher nur Zuschauer waren, als Mitwirkende. "Verschwinde, du kleiner Bastard, sonst kannst du was erleben!" drohte Vermouth, die nun auch ein Messer, das jedoch wesentlich kleiner als seines war, in der Hand hielt und sich damit verteidigte. Doch eine falsche Bewegung und ihr ging die gesamte Kraft flöten, wodurch es Champagner möglich war, ihr eine tiefe Wunde in der Schulter zuzufügen. Die Frau zischte kurz auf, doch da war Ran hinter dem Angreifer und trat ihm ins Genick. "Hauen wir ab!" rief Shinichi, während Champagner am Boden landete und einen Moment außer Gefecht war. Man hörte, wie einige Leute durch die Straße schritten, da man deren Schuhe hören konnte. Vermouth kniete am Boden, sie konnte kaum aufstehen, doch Ran half ihr auf. Die Frau lächelte. Nur ihrem Angel hatte sie es zu verdanken, noch am Leben zu sein. Shinichi kümmerte sich um sie und so rannten sie wieder zurück zu ihrem Auto, jedoch stolperte Ran und fiel hin. Sharon und Shinichi rannten einen Moment weiter, Vermouth stoppte jedoch auf einmal, worauf Shinichi seinen Blick in die Richtung wandte, in die sie gelaufen war, die entgegengesetzte. Was sollte das? Da sah er Ran am Boden liegen. Bewegungsunfähig stand er da, starrte in Sharons Richtung. Die Männer waren fast bei ihnen angekommen. SCHEIßE! Ein gemeingefährliches Grinsen wurde in Chardonnays Gesicht sichtbar, er lächelte Madeira zu, welche ihre Waffe nun lud und sie auf die rennende Vermouth richtete. "Verrecke, du Schlampe!" Keiner wusste, wieso sie so einen heftigen Groll gegen sie hegte, doch das war auch egal, denn jetzt schoss sie auf die Killern und somit auch auf Shinichis Freundin. "RAN!! RAAAAN!" Er zitterte, doch unternahm er nichts, denn nun war Vermouth bei ihr angekommen und kniete vor ihr. "Los komm!" hörte man sie leicht lächelnd sagen. Was ging hier nur vor sich? Immer wieder musste Shinichi das Geräusch des Kugelhagels mitanhören und das Keuchen, das Vermouth von sich gab, als sie die Kugeln trafen. Als wenn nichts wäre, half sie dem Mädchen hoch und rannte mit ihr weg, Ran ihr voran, damit sie keine der Kugeln traf. Als Ran bei Shinichi ankam, ergriff sie seine Hand und sie rannten wie der Teufel. Vermouth dicht hinter ihnen. Sie sah blass aus und Ran und Shinichi sorgten sich im Moment beide sehr. Hoffentlich würde sie bis zum Auto durchhalten. Die enge Gasse hatten sie nun passiert, Shinichi riss die Tür zu Vermouths Auto auf, schob Ran hinten rein und Vermouth fiel kurz vor ihrem Auto auf die Knie, sie konnte nicht mehr laufen, ihre Beine machten schlapp. Shinichi rannte zu ihr hin und half ihr dabei aufzustehen. Einen Moment lang schaute sie ihn gekränkt an, kniff die Augen aufeinander und zischte etwas. Er schob sie zu Ran hinten ins Auto und knallte die Tür zu. "Keine Sorge, Ran, wir schaffen das schon", flüsterte er immer wieder vor sich hin. Der Zündschlüssel steckte, er drehte ihn herum, startete somit den Motor und trat aufs Gas, worauf der Wagen nach hinten fuhr, er das Lenkrad nach rechts drehte und wendete. Dass er noch nie in seinem Leben Auto gefahren war, vergaß er nun einfach. Hier ging es zweifelsfrei um Leben und Tod. "Hast du sie richtig getroffen, Madeira?" fragte Shuichi und sie schaute ihn böse an. "Sehe ich wie eine Anfängerin aus?" Sie war empört. Ihre Kugeln trafen immer ihr Ziel. Und diese Frau würde keine großen Sprünge mehr machen. Die hatte ordentliches Kugelfeuer abbekommen, als sie das Mädchen beschützte. Während sie fuhren, hielt Ran Sharon fest. Ihre Stirn glühte, Schweiß rann über ihr Gesicht und sie roch Blut. Ran schaute sie sich mal genauer an und legte sie quer hin. Ihre Beine lagen jetzt waagerecht über ihren. "Shinichi..?" Man hätte meinen können, das Mädchen würde weinen, denn ihre Stimme klang angegriffen, aber dieses Mal waren es nicht die Tränen, sondern das Zittern ihrer Stimme, das dies verriet. Sie hatte Angst, das bemerkte Shinichi sofort. Und wenn er sich recht besinnte, dann hatte er selbst Schiss. "Sie hat ganz schön was abgekriegt. Ich habe Angst..", sagte Ran. Die Sorge seiner Freundin steckte ihn regelrecht an. Ohne sie würde er ziemlich aufgeschmissen sein, aber irgendwie war er auch ihrer Selbst Willen besorgt. Er wollte einfach nicht, dass sie starb, nicht für Ran. Es war ihm klar, dass sie nur so schwer verletzt wurde, weil sie *seine* Freundin beschützt hatte, dabei wäre es seine Aufgabe gewesen, das zu tun, nicht ihre. Aber wenigstens waren sie vorgewarnt. Die Organisation war grausamer in ihren Mitteln, als er es jemals gedacht hatte. Gin war auf einmal irgendwie harmlos. Ran kniff ihre Augen fest aufeinander, um die Tränen zu unterdrücken, weil sie es nicht ertragen konnte, Sharon so zu sehen, wie jetzt. "Ich alleine habe Schuld daran, dass es ihr jetzt so schlecht geht, ich bin nicht ihr Schutzengel, das war ich nie, wenn dann ist sie meiner. Ich habe ihr nur Unglück gebracht." Zweimal schon hatte Sharon ihr Leben gerettet und dafür ihr eigenes riskiert, und da sollte sie ihr Schutzengel sein, wenn Sharon durch sie verletzt wurde? "Du bist schuld, dass wir überhaupt noch am Leben sind!" meinte Shinichi darauf, ohne groß nachdenken zu müssen. "Als du aufgetaucht bist, Ran, waren wir schon so gut wie erledigt. Sie konnte sich nur befreien, weil dein Auftauchen den einen Mann, der sie bedrohte, abgelenkt hat und sie ihm so entkommen konnte. Seine Leute hätten mit mir und *deiner* Sharon kurzen Prozess gemacht. Dann hätten sie ihren Triumph feiern können. Sie sind nämlich hinter der Tochter vom Boss her, die niemand anderes als sie ist." Shinichi konnte sich nur zusammen reimen, was das Ganze zu bedeuten hatte, aber er wollte Ran gegenüber nichts von seinem Wissen preisgeben. Klar war ihm, dass diese Leute aus der Organisation gerne der Boss selbst sein würden. Und sie dachten, dass sie durch Sharon an den Boss heran kommen würden. Irgendwie tat ihm der Boss wieder so schrecklich leid. Er in seinem Zustand war nicht in der Lage seine Tochter zu schützen, auch wenn er gerne wollte. Wie sollte Shinichi sie da noch hassen, wenn sie ihm schon genauso leid tat? So langsam hatte er das Gefühl, dass er seinen Plan nicht in die Tat umsetzen können würde, weil sein Gewissen da nicht mitspielen wollte. Es könnte immerhin sein, dass Vermouth Killerin für ihren Vater war, weil er so etwas wie einen Schutz brauchte. Ja, er war sicher, die Frau beschützte den Mann, genauso wie er es stets bei ihr versuchte. Aber welche Rolle spielte Shuichi Akai jetzt? Jedenfalls hatte sein erster Eindruck damals ihn nicht getäuscht, er war schon damals skeptisch wegen seines Aussehens gewesen, weil er wie ein Schwerverbrecher aussah und nicht wie ein vertrauenswürdiger FBI-Agent. Rans Augen weiteten sich, Shinichis Worte konnten sie beruhigen, er meinte es ja gut. Aber dennoch trug sie die Verantwortung dafür, dass die Frau verletzt war, das ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Dachte die Irre wirklich, dass sie so was wie ihr Schutzengel war? Wie konnte sie nur? Diese Verantwortung war der 17-jährigen viel zu groß. Sie wollte das alles nicht, ihr wuchs die Sache über den Kopf. Wusste Shinichi überhaupt, wie sie sich fühlte? Nur weil sie zu dumm zum laufen war, musste Sharon sie beschützen. Warum hatte man sie nicht einfach liegen lassen? Dann wäre es jetzt vorbei. Sie wollte am liebsten tot sein, wenn da nicht ihr Shinichi wäre, den sie nun wieder hatte. *** Takagi stieg aus seinem Wagen, da klingelte sein Handy und eine Mädchenstimme meldete sich. "Sakura..? Was ist passiert?" fragte er die Stimme am Telefon und das Mädchen schrie ihm etwas ins Ohr. "Baka!" Er hielt das Handy weg von seinem Ohr, bis sie mit ihrem Anfall fertig war. "Du sagtest, dass wir leichtes Spiel mit der Tussi haben würden, und jetzt ist sie uns entwischt! Wie stehen wir denn nun da? Mein Boss ist stinksauer, ich werde eine Menge Ärger bekommen.." "Du sollst ihn nicht Boss nennen, er ist dein Onkel und gleichzeitig mein Vater." Wataru schluckte, worauf hatte er sich da nun wieder eingelassen? Wenigstens wusste er nun endlich Bescheid. Vermouth hatte ihn damals belogen, sie hatte ihn nicht töten wollen, weil er in irgendeiner Lagerhalle geschnüffelt hatte, sondern weil er der Sohn eines Mannes war, der ihr zu nahe auf die Pelle gerückt war und sie sich bei zwei Leuten gleichzeitig rächen wollte. Sie dachte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können. Sie wollte Chardonnay, der niemand anderes als sein Vater war, eine reindrücken, indem sie seinen Sohn tötet und gleichzeitig wollte sie Shina Kudô etwas wichtiges wegnehmen, nämlich ihren besten Freund Wataru. Ihm war mittlerweile jedes Mittel recht, um die Frau zu kriegen, auch mit seinem Vater zusammen zu arbeiten. Diese Frau war doch in erster Linie an allem Schuld. Sie hatte Shinichi zum Morden gezwungen und dadurch erst war Miwako verletzt worden. Das würde er ihr nie verzeihen, sie sollte leiden, so wie er bei dem Verlust gelitten hatte... Kapitel 27: Away from me ------------------------ SHINA, mein Schatzilein.. verzeih mir, aba dieser Zeil ist 11 lange Seiten lang und ich hab deine Szene immer noch nicht eingebaut *sich selber tret* BÄÄÄH, so wie ich das plane, passt es grade volle nich rein ;_; aba in dem Teil gehtz ab.. boah, ich hasse mich >___< Ich will wissen, wie ihr Gins Entscheidung findet! KEIN WITZ! Und zu Ran und Vermi sag ich nix mehr ._. das war kawaii zu schreiben.. dazu will ich auch ne Meinung haben! SEHR WICHTIG LOL XD weil das war schwierig, ihr könnt mich für bescheuert halten, aba Sharon iz NICHT herzlos *fauch* Ò____ó Vermouth legen wir beiseite, denn in diesem Teil: SHARON SHARON SHARON usw. O.ô So oft wie der Name da vor kommt.. ohweiha.. MIST ._. Melo mag jetzt Sharon mehr als Chris.. hat auch nen bestimmten Grund, wer's am Ende net weiß, der's doof xD SRY XD Wenn man's so sieht, was weiß man schon über Sharons Tochter? -.-, Das war doch imma Sharon *spoil* Z_Z man -.-; In dem Teil isses wirklich Sharon.. Vermouth iz so gut wie zerstört.. symbolisch.. .___. Wessen Schuld das wohl iz? >D Lest es, dann erfahrt ihr mehr ^.^ DER TEIL IZ SO GEMEIN!!!!!!!!!! *heuli* Meloli iz zur Zeit voll auf Ashita-Trip.. ._. Kann gar nix anderes mehr schreiben, also net wirklich.. boah.. und Ideenstrudel, ich dreh noch durch.. so viele Ideen.. und wahrscheinlich werde ich nicht alles einbauen können -.- *sterb* Viel Freude.. aba langsam lesen.. passiert so einiges XDD Titel von dem Teil basiert auf einem Lied von Evanescence - Away from me ^^ Das Lied hab ich rauf und runter gehört beim schreiben, es hat so gut zu SHARON gepasst -.- Irgendwie hatten es Shinichi und Ran geschafft, die Verletzte in den dritten Stock zu tragen, denn sie mussten zurück ins Hotel. Ein Krankenhaus kam nicht in Frage, Shinichi wusste, sie wollte das nicht, also ließ er es sein. Sie würde schon nicht sterben, dafür brauchte es mehr, als das was geschehen war. Diese Frau hatte eine wahnsinnige Ausdauer und sie ertrug ziemlich viel. Er wusste, wie schwer sie durch die Explosion verletzt gewesen war und doch hatte man es ihr nicht ansehen können. Aber kein Mensch erholte sich in einer Woche von solchen Dingen, das wusste er. Die Frau konnte keine drei Schritte mehr selbstständig gehen. Auch wenn Shinichi dem Mädchen versuchte ausreden, dass sie schuld war, hatte sie noch ein schlechtes Gewissen. Dass sich Shinichi um die Verletzungen kümmerte, passte Ran irgendwie nicht, weil er ein Kerl war, aber sie vertraute ihm und wusste, er würde es professionell machen. Sie selbst war viel zu fertig, um sie zu verarzten, denn ihre Hände zitterten noch jetzt nervös. Damals, als die Schauspielerin Rose zu ihr sagte "Thank you, sweet angel, you help me to do it", hatte sie sich schon mies gefühlt, aber dass nun ein Mensch schwer verletzt war, ertrug sie nicht. Ran stand direkt vor dem Bett, auf das Shinichi Sharon gelegt hatte, als sie es bis ins Zimmer geschafft hatten. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und begann zu weinen, denn sie schaffte es nicht, die Traurigkeit und das schlechte Gewissen zu unterdrücken. Das Schluchzen des Mädchens, das nicht aufhören wollte, und das Shinichi nicht ertragen konnte, wurde immer lauter, sie klang verzweifelt. Die Tränen flossen über ihr Gesicht und sie verbarg es vor den Menschen um sie herum. Sharon kam wieder zu Bewusstsein, als das Mädchen immer lauter wurde und schaute benommen zur Seite, sie fühlte sich wie Dreck und sie hatte keine Kraft, weswegen sie wieder zurück ins Bett fiel und aufstöhnte. Wahrscheinlich war sie nie in einer schlechteren Verfassung gewesen, als jetzt. Chardonnays Leute hatten reife Arbeit geleistet, aber am meisten hatte sie abbekommen, als sie ihren Angel beschützte, anscheinend wusste das Mädchen das auch. Weinte sie deswegen? Sie sollte aufhören! Hilflos schaute Sharon ihr zu, zu Ran, die sich nun so entsetzlich quälte. Das Mädchen mit dem reinen Herzen, das ihr des öfteren ihr sinnloses Leben gerettet hatte. Sie fand, dass sie es ja eigentlich gar nicht wert war, dass man wegen ihr weinte, aber trotzdem tat Ran es. Es schnürte der sonst so eiskalten Frau förmlich die Kehle zu. Also stand sie auf, auch wenn sie das kaum konnte, ohne einen ständigen Schmerz zu verspüren. Man nahm ihre Hand und Ran schaute irritiert auf, es war Sharon, die sie kraftlos zum Bett zog und sich mit ihr hinsetzte. "Hör mal..", fing sie an. "Du hast.. keinen Grund dafür, zu weinen, mir geht's doch gut. Weißt du noch, was Shinichi gesagt hat? Du.. hast uns das Leben gerettet. Hey smile, nothing in my life was more important to me, then that there's a smile on your face." Zwischen ihren Worten, musste sie ab und zu eine kleine Verschnaufpause einlegen, sie schaffte es nicht, die Worte in einem Stück zu sagen. Meinte die Frau die Worte auch wirklich so, wie sie klangen? Rans Gesicht verzog sich für einen Moment, wie bei einem Kind, das kurz vorm Heulen war. Was sie sagte rührte sie zu Tränen und sie begann noch mehr zu weinen, sie konnte nicht aufhören. "Ich bin schuld" schluchzte sie immer wieder. "Es ist, als hätte ich alles in die Wege geleitet!" Sie klammerte sich an Sharon, die zu zittern begann und das Schluchzen wurde immer schlimmer. Was hatte sie getan? Wieso hörte sie nicht auf zu weinen? Sharon ertrug es nicht, das Mädchen so zu erleben. "Wie damals.. da hab ich es auch in die Wege geleitet..", flüsterte Ran mit kleinen Unterbrechungen, die durch die Tränen hervor gerufen wurden. Sharon verstand nicht, was sie sagen wollte. "Was? Ran.. werde mal deutlicher!" Durch die Tränen verstand man sie ohnehin nicht. "Hör auf zu weinen.. bitte.." Der flehentliche Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie fühlte sich so hilflos, aber sie wollte Ran auch nicht im Stich lassen, schließlich hatte das Mädchen das auch niemals getan. Ran wunderte es schon ein wenig, dass Sharon sie nun im Arm hielt. Also hielt sie Ran nicht für schwach? Genau das war der Grund dafür gewesen, dass das Mädchen neulich geflüchtet war, sie wollte sie nicht enttäuschen. Aber wie hätte sie wissen können, dass die Frau anders reagieren würde, als sie dachte? Das Mädchen war sehr verwirrt, weil sie sich fast schon getröstet vorkam. Machte es ihr denn soviel aus, wenn eine dumme Pute, wie sie es war, weinte? Erst jetzt kamen dem Mädchen Shinichis Worte in den Sinn. ~Sie weiß, dass wir Beide einen Mord begangen haben.~ Wenn sie das wusste, wie konnte Sharon sie dann noch Angel nennen? Warum hatte sie ihr diesen Namen gegeben? Shinichi beobachtete die Szene, er stand ganz in der Nähe, jedoch hinter der Badezimmertür. Er hatte das Gefühl, dass die Beiden jetzt mal kurz alleine sein mussten, weswegen er die Tür leise schloss. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, aber sie war anders. So nett. Vermouth tat das nicht, um Ran zu beeinflussen, aber wieso tat sie es dann? Was für einen Nutzen hatte Ran für die Killerin? Gab es überhaupt einen Grund, dass sie sie so behandelte? Wüsste er das, dann wäre er wohl Gott, aber weil er es nicht war, zerbrach er sich den Kopf. Im Prinzip gesehen, wusste er so gut wie nichts über Sharon selbst, er kannte sie nicht im Geringsten. Sie hatte ihn überrascht, als sie sagte, dass sie ihm vertraute. Wieso war sie so gemein zu ihm gewesen? Hatte das auch keinen Grund? Shinichi würde es wohl nie verstehen, dass sie das Mädchen einfach nur mochte, bei ihm brauchte alles einen logischen Grund, außer.. Seine Augen weiteten sich. Hatte er damals in New York einen Grund gebraucht, um dem Serienkiller das Leben zu retten? Vielleicht dachte sie ähnlich über solche Dinge, auch wenn er sich das kaum vorstellen konnte. Ran ließ sich von ihr festhalten und weinte sich erst einmal aus, auch wenn sie sich sehr komisch dabei vor kam. Die Frau weinte nie, egal wie schlecht es ihr ging, sie bewunderte Sharon. Schon damals, als sie sie das erste Mal getroffen hatte. Trotz ihrer schlechten Erfahrungen im Leben war es ihr möglich gewesen ein Lächeln zu zeigen. Das Mädchen schniefte und wischte sich die restlichen Tränen weg. "Du musst mich für schwach halten, weil ich hier so rumheule.." Sharon zog eine Augenbraue nach oben. Wie kam sie darauf? "Ich würde dich nie verachten, oder für schwach halten, wenn du weinst. Gewöhne dir das ja nicht an, verstanden? Tränen sind befreiend, weißt du?" Als sie vor der Tür stand und zu weinen begann, es nicht mehr kontrollieren konnte, da hatte sie sich besser gefühlt. Um ehrlich zu sein, verdankte sie das nur Ran, sie hatte ihr gezeigt, dass Tränen keine Schwäche bedeuteten, ganz im Gegenteil, sie verliehen jede Menge Kraft. "Wieso das denn? Das glaube ich nicht. Du weinst nie, ich bewundere deinen eisernen Willen und die Kraft, die in dir steckt." "Tränen zurück halten, ist feige und hat nichts mit Kraft zu tun. Man hat Angst Schwäche preiszugeben. Du hast mir die Augen geöffnet, denn genauso wie du, habe ich früher immer gedacht. Jetzt denke ich anders darüber. Als du neulich nebenan geweint hast, ist mir das erst so richtig klar geworden." Die Worte klangen so emotionslos, so daher gesagt, aber Ran wusste, dass sie nicht belogen wurde. Sharon wirkte weit weit weg, als wäre sie nicht hier, sondern an einem anderen Ort. Was war nur los mit ihr? "Ich weine nie, Ran.. na ja.. das zeigt, wie feige ich bin.." flüsterte sie in ihr Ohr, das durfte niemand mitbekommen. "Auch ich hab manchmal Angst.. es ist nicht so, dass ich immer nur mutig und furchtlos durch die Gegend renne. Es gibt jemanden, der mir etwas bedeutet und wenn dieser Jemand sterben sollte, dann wird auch deine starke Sharon weinen, glaub mir.." Sie lehnte ihren Kopf gegen Rans Schulter und seufzte. Sie hatte von der Angst geredet, ihren Vater zu verlieren. Jeden Tag verspürte sie diese Angst, es verging kein Tag, an dem sie sich nicht fragte, was sein würde, wenn er nicht mehr da wäre. "Du bist nicht feige, du hast mich, ohne zu zögern, beschützt und ich hab nicht mal Danke gesagt." Ein kleines Lachen kam über das Mädchen. Sie wusste nicht, wie sie es schaffte, aber man hatte sie aufgebaut. Jetzt ging es ihr tatsächlich besser, die Frau hatte recht gehabt. "Was meintest du vorhin, als du sagtest, dass du wie damals alles in die Wege geleitet hast? Was meinst du mit DAMALS?" Die Frage hatte sein müssen, weil es sie brennend interessierte. Sie hoffte, dass das Mädchen nicht diese dumme Pute namens Rose meinte, der sie mal das Leben gerettet hatte. "Rose hatte doch diesen absurden Mord begangen. Bevor man sie abführte, sagte sie: Thank you, sweet angel, you help me to do it. Als ich bemerkte, was sie damit meinte, fühlte ich mich, als wäre ich schuld an dem Mord, als hätte ich alles in die Wege geleitet. Fast so, als wäre ich die Mörderin, nicht sie. Nur weil ich sie gerettet habe, hat sie diesen Mord überhaupt begehen können." Dieses verdammte Miststück! Rose war schon immer ein egoistisches Drecksstück gewesen, das merkte man mal wieder daran, dass sie solche scheußlichen Dinge sagen musste. Die Frau hatte mit Sicherheit nur einen Sündenbock gesucht und den in Ran gefunden. Heimlich hatte sich ein Lächeln in Vermouths Inneres geschlichen. Sharon wusste schon, wieso Vermouth diese Ziege aus dem Weg geräumt hatte. Damals, als Ran Rose rettete und diese sich mehr um den Spiegel sorgte und Gott dankte, als Ran zu danken, dass sie ihr Leben gerettet hatte, war die Schauspielerin aus der Haut gefahren und hatte sie dazu aufgefordert, dem Mädchen zu danken. Vermouth hatte es als richtig empfunden, der TUSSI das Licht auszublasen. Sie sollte in der Hölle schmoren. Jetzt fand sie diese Idee noch köstlicher. Hätte sie gewusst, was Rose zu ihrem Angel sagte, hätte ihr der Mord noch mehr Freude bereitet. "So so.. Rose.. ja ja.. die war schon immer so freundlich. Hör nicht auf sie, sie hat so was wie ein Gehirn gar nicht, sie ist verrückt. Deswegen hat sie ja auch den Schauspieler getötet, weil er für immer Michael spielen sollte. Sie hat nur Michael geliebt. Eine Rolle, wie absurd! Hör nicht auf solche Leute, die wollen dich nur verletzen." "Ok", antwortete sie kleinlaut. "Aber, sag mal, was ist überhaupt mit dir und Shinichi passiert? Es scheint, als hätte er seine Meinung geändert. Was hast du getan?" Sie antwortete nicht, das war vielleicht besser so. "Mach dir keine Gedanken darum, freu dich einfach, ja?" Die schwere Atmung, welche die Frau schon die ganze Zeit hatte, wurde jetzt für Ran noch deutlicher. "Leg dich besser hin und ruhe dich aus. Nach dem Theater hast du das wirklich mal nötig." "Morgen werde ich ohnehin wieder auf den Beinen sein müssen. Mein Job nimmt keine Rücksicht auf meine Verletzungen. Ich werde trotzdem aufstehen müssen und tun, als wäre nichts. Erwarte keine Erklärungen von mir, es ist einfach so.." Sie machte die Augen zu, nachdem sie sich hingelegt hatte, sie brauchte das jetzt einfach. Die Auswirkungen von Akais Anschlag hatten schon gereicht, um sie fertig zu machen, aber jetzt hatte sie keine Ahnung, wie sie das alles bewerkstelligen sollte. Pausieren konnte sie jedenfalls nicht, der Zeitpunkt war einfach zu ungünstig. Shinichi kam aus dem Bad, er hatte die ganze Zeit zugehört, auch wenn er nicht im Zimmer gewesen war. "Was hast du denn zu tun? Leute ermorden, oder was? Das kann ich für dich übernehmen. Du solltest dir eine Auszeit gönnen, ansonsten lebst du nicht mehr lange." Der Junge war mal wieder witzig. "Du willst freiwillig Leute umbringen? Bist du schon genauso irre wie ich, oder wie darf ich das jetzt verstehen?" "Man muss manchmal Opfer für den Erfolg bringen. Da kennst du dich doch sicher aus. Ich hab mir eigentlich gedacht, dass ich deine Aufträge erledige und du ein paar Wochen Pause machst, sonst wirst du wirklich nicht mehr lange leben. Wie willst du in deinem Zustand überhaupt aus dem Bett kommen? Du bist doch schon total am Arsch. Wie fertig wirst du sein, wenn du wieder kommst? Wahrscheinlich würdest du das eh nicht schaffen, weil du vorher tot umfallen würdest." Musste er ihr unterbreiten, in welchem jämmerlichen Zustand sie war? "Wenn du dir das zutraust, dann muss ich dir wohl danken." Anscheinend wollte er ihr tatsächlich helfen. Was ihr Vater so alles schaffen konnte..? *** Nach einem Anruf, war Takagi zu einer Lagerhalle gefahren, um dort Vermouth zu treffen und sie zu verhaften. Er wusste durch seinen Vater, dass er sie hier treffen konnte und das hatte er jetzt auch vor. Sie würde büßen dafür, was sie ihm und seiner Freundin angetan hatte. Und Shinichi würde auch wieder frei sein. Schließlich schaute er schon lange genug dabei zu, wie sie ihn an sich band, in dem sie ihn erpresste. Er hatte den Jungen und die Killerin schließlich beschattet und wusste einiges, was Shina und Miwako nicht wussten. Dieses Wissen wollte er sich zu Nutzen machen. Wataru dachte gewonnen zu haben, doch da lag er zweifelsfrei falsch. Auch seine Waffe würde ihm nichts bringen. Vermouth war nämlich aufgeklärt, sie hatte ja auch so ihre Quellen. Außerdem konnte sie 1+1 zusammenzählen. Jody und Takagi hatten sich getroffen, das hatte sie aus zuverlässiger Quelle erfahren, dem nach war ihr alles klar gewesen, auch dass er hinter ihr her war. Aber diesem vorwitzigen Kerl würde sie die Suppe gehörig versalzen, der Kerl würde sich wundern. Wusste er überhaupt, mit wem er sich da anlegte? Hatte dieser Bekloppte überhaupt noch ansatzweise eine Ahnung von den Dingen, die er verbrochen hatte? Wohl eher nicht! Ihr war bekannt, wem sie es zu verdanken hatte, dass Chardonnay sie wieder zu tyrannisieren anfing, Wataru und sein Vater arbeiteten zusammen. Gegen sie. Unheimlich sauer in ihrem Inneren, aber äußerlich so kühl wie ein Eisberg, wartete sie auf ihn. Nachdem sie sich jetzt von ihren Verletzungen erholt hatte, konnte sie endlich das tun, was sie die ganze Zeit plante. Shinichi wusste nicht davon und das war gut so. Im Prinzip wusste niemand davon. "Du denkst, dass du damit gegen mich ankommst? Das dachte schon dein Vater, Wataru Takagi! Und wie du siehst, lebe ich immer noch. Pech gehabt, würde ich sagen", sprach sie ihn an, als sie ihn gesichtet hatte. Es wurde auf sie geschossen, doch dieses Mal war sie darauf gefasst, weswegen sie langsam auf ihn zu ging, als er immer wieder Kugeln auf sie schoss, aber bald bemerkte, dass sie nicht einmal reagierte. Sie erinnerte sich an etwas, das ein paar Tage zurück lag. Nachdem sie sich mit Gin vergnügt hatte, oder eher ihre überflüssige Zeit mit ihm verbrachte, fragte Gin sie zum ersten Mal, das was sie befürchten ließ, dass sie auch ihn nicht mehr lange auf ihrer Seite halten würde. Auch nicht, indem sie sich ihm schenkte. "Was treibst du für ein Spiel?" hatte Gin sie zu dem Zeitpunkt gefragt, unwillkürlich kam ein Lächeln in ihrem Gesicht auf, das auch nicht verschwand, als der Mann, mit dem sie eben noch etwas gehabt hatte, ihr seine Waffe an die Stirn hielt, jedoch brach ihr leicht Schweiß aus. Die Frau wusste nicht einmal mehr, wie sie ihn wieder zur Vernunft gebracht hatte, aber jetzt war Gin hier, auch noch um ihr zu helfen. Erwartet hatte sie das sicher nicht. "Gib es auf, du Stümper von Polizist, egal wie oft du auf mich schießt, du wirst mich damit nicht verletzen können. Mit einer normalen Pistole sowieso nicht. Wollen wir mal ausprobieren, wie gut du ausgerüstet bist?" Der gehässige Tonfall in ihrer Stimme und das Schimmern in ihren Augen, sagten aus, was sie nun mit dem Polizisten plante, zumindest meinte dieser es zu wissen, besonders als sie ihre Waffe auf ihn richtete und ein schiefes Lächeln in ihrem Gesicht erschien. "Ich rechne zu 90 % nicht damit, dass du so etwas wie eine kugelsichere Weste trägst, deine Chancen zu überleben, betragen also genau 10 %." Alleine das reichte ihm, damit er in Panik ausbrach und flüchten wollte, doch als er sich umdrehte, stand da ein großer Mann, dessen Gesicht ein emotionsloser Ausdruck zierte, weshalb er furchteinflössend wirkte und all die Hoffnung, die der Polizist gehabt hatte, auf einmal wie weggeblasen war. Vermouth und Gin würden ihn umbringen, das stand für ihn nun schon fest. *** Shina fuhr ins Erdgeschoss, um das Hotel zu verlassen, weil sie etwas besorgen wollte, doch da hielt der Aufzug im 3. Stock an und es kam jemand zu ihr in den Fahrstuhl. "Wataru? Kannst du mir mal sagen, was du hier tust?" Wortlos drückte der Mann den Knopf, der die Aufzugtüre schloss, dann blieb wenige Sekunden später der Aufzug zwischen dem 2. und 3. Stock stecken. "Nanu? Er hat angehalten.. so ein Mist." Shina seufzte und wollte schon Hilfe anordern, als Wataru sich auf einmal direkt vor sie stellte und ihr den Weg versperrte, so dass sie nicht an das Notruf-Telefon heran kam. "Sag mal, spinnst du? Ich hab's eilig!" Er wollte einfach nicht zur Seite gehen und sie schaute ihn skeptisch an, da er ihr merkwürdig vorkam, so war er sonst nie. "Man! Du kommst hier rein, antwortest nicht und versperrst mir den Weg, was soll das?" Sie war wütend, aber unterdrückte es noch ziemlich gut, zumindest konnte man ihr ihren Gemütszustand nicht anhören. Sein Blick haftete am Boden, dann lächelte er heiter, wie man es an ihm kannte. "Endlich alleine", meinte er und drückte sie gegen die Wand und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Mit Verwirrung im Blick sah sie ihn an. Was tat er denn da? Er redete unsinniges Zeug und bedrängte sie, das hatte er nie zuvor getan. "Lass mich los! Bist du betrunken?" fragte sie, auch wenn sie in dem Moment wusste, dass er nüchtern war, weil er sie geküsst hatte. Der konnte doch nicht.. der hatte doch.. hatte er Miwako jetzt ganz vergessen? Was wollte der denn jetzt von ihr? Verstört und mit aufgerissenen Augen stand sie da, sie wollte sich eigentlich wehren, aber irgendetwas hielt sie davon ab. Wataru spürte einen heftigen Stoß bei seiner Brust und wenig später klatschte es, sie hatte ihn geohrfeigt und schaute ihn nun böse an. "Ich dachte, du stehst auf so was?" fragte er frech und trat wieder näher an sie heran, worauf er gleich die zweite Ohrfeige, für seine Frechheit, kassierte. "Nein, das tu ich nicht! Und jetzt lass mich los!" fauchte sie. Oh ja, sie war wütend, wie konnte er es wagen? Noch vor kurzem hatte Miwako etwas schlimmes erlebt und er hatte ihr versprochen, dass nichts sie trennen konnte und jetzt küsste er Shina, das war einfach nicht witzig. Wo hatte er sein Gehirn zurückgelassen, oder dachte er gerade mit etwas weiter unten? Das war normal überhaupt nicht seine Art, sie kannte ihn, schon seit sie klein war. "Ich glaub, es hackt, du kannst mich doch nicht so frech küssen!" "Wieso nicht?" Er senkte betreten den Kopf. "Ich wollt's dir schon mal sagen.. ich.. ich.. hab mich in dich verliebt, deswegen. Bist du jetzt böse auf mich?" Er klang so verletzt und vor den Kopf gestoßen, dass sie die Antwort bereits kannte. Nein, sie würde ihm deswegen nicht böse sein können. Immerhin war er ihr bester Freund und bedeutete ihr sehr viel. "Das.. wusste ich nicht..", erwiderte sie nur, sie war sprachlos, weil sie so etwas nicht erwartet hatte und ihr darum auch nichts mehr einfiel. "Ich dachte, du liebst Miwako? Was ist das dann zwischen euch? Also.." Irgendwie stammelte sie nur Mist daher, sie hasste nichts mehr, als verwirrt zu sein und deswegen nicht zu wissen, was sie redete. Warum hatte sie nie bemerkt, dass sich seine Gefühle ihr gegenüber verändert hatten? Sie hatte ihn angemacht, aber er hatte sie abblitzen lassen und jetzt auf einmal küsste er sie und machte ihr ein Geständnis.. wie sollte man das denn bitte verstehen? "Nein, wie könnte ich dir denn böse sein?" Es spiegelte sich ein Lächeln auf dem Gesicht des jungen Mannes wider, eines das nicht glücklich, sondern eher schadenfreudig wirkte. "Was grinst du so?" fragte sie ihn, aber bekam keine Antwort, zumindest vorerst nicht, man drückte sie derweil einfach nur an sich, wogegen sie nichts hatte. Der Mann griff sich in die Jacke und holte eine Pistole hervor, die er, während er sie lud, gegen ihre Stirn drückte. "Baka! Reingefallen!" Noch ehe man es sagte, wusste Shina, dass Vermouth sie von hinten bis vorne verarscht hatte und sie hatte es nicht gemerkt, das war peinlich. Sie hätte es von vorneherein wissen müssen, schon als er so verdächtig zu ihr rein kam, aber jetzt würde sie wohl mit ihrem Leben für den Fehler büßen. Vermouth wusste, dass Shina in dem Moment, als sie ihr die Waffe an die Stirn hielt, alles klar war. Ein ziemlich dreckiges Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. "Du bist zu weit gegangen, mein Schatz! In dem Moment, in dem du alles über meinen Boss herausbekommen wolltest. Er ist mein Vater und ich werde nicht zulassen, dass jemand WIE DU ihm schadet. Entweder du lässt meinen Vater zufrieden, oder ich töte dich. Du kannst frei entscheiden.." Endlich wusste Shina, wieso sie von der Killerin so gehasst wurde. Diese irre Frau wusste wohl gar nicht, was sie da redete und irgendwie wurde der 22-jährigen bei dem bloßen Gedanken daran, wie man sie gerade genannt hatte und dass Vermouth sie als Wataru geküsst hatte, ganz anders. Ihr war schlecht. Wahrscheinlich stand die auf so was? "Du solltest dir weniger Sorgen um mich machen. Mach dir lieber mal Gedanken um die Bedrohung von innen heraus. Du weißt was ich meine, nicht wahr?" Wahrscheinlich konnte der Tipp sie auch nicht mehr retten, aber dennoch musste sie es ruhig über ihre Lippen bringen. Vermouth nahm die Waffe runter und seufzte. Das hatte gesessen. Hatte sie Shinichis Schwester jetzt umsonst eine reingewürgt und sie ständig verfolgt, um sie zu töten? Welche Ironie. "Hältst du mich eigentlich für total bescheuert? Meinst du, dass ich so etwas nicht bemerke? Natürlich weiß ich das, Mrs. Superschlau! Wer will schon einen unfähigen Boss haben? Genau das ist es, sie halten ihn für unfähig, deswegen will man ihn umbringen. Glaub ja nicht, dass ich das zulassen werde. Leider.. kann.. er", sie stoppte kurz und beobachtete sie mit einem undefinierbaren Blick. ".. sich nicht wehren." "Ach? Und wieso kann er sich bitte nicht wehren?" Shina sagte das keinesfalls, um sich über sie lustig zu machen, diesmal wollte sie sie nicht bezwingen, das hatte Zeit. Der Gedanke, dass sie hierher kam, um ihren Vater vor ihr zu schützen, brachte Shina schon fast dazu, dass sie laut anfing zu lachen. Das war einfach zu komisch. Wollte Vermouth ihr etwa allen ernstes weismachen, dass sie NUR für ihren Vater Leute ermordete? Das kaufte sie ihr nicht ab, denn diese Dinge schienen ihr viel zu viel Spaß zu machen. "Akai hat ihn ruiniert." Apathisch kam es über ihre Lippen. Gott! Was machte sie hier? War sie schon so hilflos, dass sie versuchte die Detektivin auf ihre Seite zu bekommen? Sah es denn wirklich so aussichtslos aus, dass sie das nötig hatte? Wie traurig. Nur sie konnte sich den ganzen Ärger im Moment nicht mehr leisten. Akai machte genug Stress. "Er hat gemeint, dass er mal über ihn drüber fährt, um ihn aus dem Weg zu räumen. Es hat nicht funktioniert." Sie sagte es sehr langsam, fast etwas lustlos, oder wirkte das nur so? War es eher Deprimierung? Das kannte man, beziehungsweise Shina nicht an ihr. "Stattdessen ist er gefangen in seinem eigenen Körper.." Wie sie, bei ihr war es doch nicht anders, Vermouth war nie sie selbst. Wenn sie in den Spiegel schaute, war sie immer gleich, sie veränderte sich ja nicht, auch sie war gefangen. Aber das Schlimmste war, dass man sie hereingelegt hatte. Normalerweise war es ihr Job Leute hinters Licht zu führen, aber dieses Mal hatte es sie getroffen. Es tat weh, sie hatte sich von jemandem schön aufhetzen lassen. Sie hatte die ganze Zeit gedacht, dass Shina hinter ihrem Vater her war, aber die Aussage der Detektivin ließ auf etwas völlig anderes schließen. Man kam sich wie ein Vollidiot vor, man dachte, dass man diese Person unbedingt loswerden musste, dabei stimmte das gar nicht. Der Grund, weswegen sie Shinichis Schwester immer gehasst hatte, existierte nun nicht mehr. "Akai.." flüsterte sie leise zu sich selbst. Sicher hatte er das eingefädelt, er und seine Freunde. "Hast du etwa auch Ärger mit dem?" fragte Shina fast schon bissig und grinste, was Sharon rasend machte. Auch??????? Sie drehte sich von ihr weg. "Ja, kann man so sagen. Er arbeitet mit meinem größten Feind zusammen, um mich los zu werden, aber das ist nicht dein Problem." Sie rief jemandem auf einem Handy an, worauf der Aufzug wieder seinem normalen Betrieb einsetzte. "Machs gut." So was hatte die Killerin noch nie zu Shina gesagt und dieser eine Satz gab ihr zu denken. War die Frau der Illusionen etwa selbst hinters Licht geführt worden? Die junge Frau entschied sich ihr diesmal nicht zu folgen, schließlich hatte Vermouth sie am Leben gelassen. Aber bei ihrem nächsten Treffen würde sie fällig sein. *** Sie setzte sich in ihr Auto und riss sich erst mal die Maske vom Gesicht. Das hier war nun auch umsonst gewesen, wie gut, dass sie den jungen Mann am Leben gelassen hatte, sonst wäre das ein ziemlich unsinniger Mord gewesen. Dafür hätte sie sich gehasst. Shinichis Schwester war ihr jetzt egal, früher wollte sie ihr wehtun, wo sie nur konnte, aber das gehörte jetzt der Vergangenheit an. Gin saß neben ihr, sein Handy klingelte, deswegen hatte er keine Zeit zu fragen, wie es ihr ergangen war, da er erst schauen musste, wer es war. "Dein Vater.." murmelte er in sich hinein, aber sie reagierte nicht, da sie anscheinend gerade mit nachdenken beschäftigt war. "Ja", sagte er in das Handy hinein und schluckte einen Moment, als er Akais Stimme hören konnte. "Chardonnay ist jetzt der Boss, er befielt dir, dass du Vermouth zu ihm bringen sollst. Tod oder lebendig ist ihm egal. Aber wenn du den Befehl verweigern solltest, ist das Verrat an der Organisation, du weißt, was dir dann blüht.." Es legte auf und Gin schaute leicht zu ihr hinüber. Das war genau das, was er sich nicht gewünscht hatte. Chardonnay als Boss der Organisation. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Bisher hatte er eine gewisse Macht gehabt, da er mit der Tochter des Bosses zusammen war, doch was für Rechte hatte er jetzt noch? Man befahl ihm Vermouth zu hintergehen. Und jetzt? Sie hatte es allmählich bemerkt, dass der Mann neben ihr den Kopf gesenkt hatte und nichts sagte. "Wer war das da eben am Telefon? Und warum siehst du so.. betrübt.. aus?" War der Kerl jetzt deprimiert? Warum fand sie das witzig? Gin konnte nichts berühren, alle waren ihm egal, das wusste sie, aber dennoch war jetzt so etwas wie eine deprimierte Miene in seinem Gesicht erkennbar. "Das kenne ich gar nicht.. an dir", flüsterte sie leise und fuhr von der Straße runter, um anzuhalten. Einen Moment sagte er nichts, aber dann mit starrem Blick nach vorne, ließ er die Bombe platzen. "Ich bekam einen Befehl. Ich soll dich zum Boss bringen.." Apathische Worte, etwas stimmte da nicht. "Ja und?" Was sollte daran so schlimm sein? Sie wusste nicht, was ihn so runtergezogen hatte, aber da war etwas und sie wollte es wissen. "Jetzt spuck's schon aus! Ich hab nicht ewig Zeit!" fuhr sie ihn an. "Anscheinend ist Akai im Büro deines Vaters, denn er war es, mit dem ich gerade gesprochen habe. Er sagt, dass Chardonnay jetzt der Boss ist und ich dich zu ihm bringen soll. Er hat wohl von seinem Büro aus telefoniert, ich hab nämlich nur gesehen, dass es die Nummer vom Boss war." Ein Knurren entkam seinen Lippen. "Ich denke, man hat ihn endgültig erledigt. Wie sonst sollte Akai auf so eine Schnapsidee kommen?" Vermouth antwortete nicht, sie fuhr nur ruckartig auf die Straße zurück und dachte, dass sie sich beeilen mussten, vielleicht konnten sie das Schlimmste verhindern. Sie fuhr wie der Teufel höchstpersönlich und während sie das tat, knurrte sie furchteinflössend, zischte einmal kurz und hatte einen ärgerlichen Blick im Gesicht. Gin wusste, dass sie wütend war und der ganze Hass in ihr zum Vorschein kam. So schlimm wie gerade eben war es aber noch nie gewesen. *** Das Büro war völlig verwüstet. Nichts stand mehr so wie es mal zuvor gestanden hatte. Eine Blutlache war am Boden und inmitten dieser lag ihr Vater. Ein grässlicher Anblick. Kein toter Mensch hatte es ihr je so übel werden lassen, wie er. Gin stand hinter ihr und er konnte nicht verhindern, dass ihn ein mulmiges Gefühl beschlich. Was würde jetzt kommen? Jedenfalls nichts gutes. Vermouth hatte gehofft, dass sie es schaffen würden, aber das war wohl vergebens gewesen. Chardonnay stand in der Tür. "Netter Anblick, nicht wahr?" fragte er schnippisch und ein kurzes, gefährliches Lachen folgte. "Da hat jemand gute Arbeit geleistet. Und jetzt kommst du mit mir, ich hab doch was vor mit dir, mein Darling." Gin hatte einen Brechreiz, er konnte sich nämlich denken, was der Kerl jetzt plante. Bei einer Frau wie ihr war das aber kein Wunder. Als wenn sie sich von jedem Kerl vögeln lassen würde, dabei gehörte sie schon so lange ihm und er würde nicht zulassen, dass ein anderer Mann sie so anfasste, wie er es tat. Er traf in seinem Inneren jetzt eine Entscheidung. Es würde ihn vielleicht Kopf und Kragen kosten, aber er würde es dennoch riskieren. "Sorry, Chardonnay, aber das ist meine Flamme und die fasst man nur mit meiner Erlaubnis an. Und diese Erlaubnis wirst du nicht bekommen, also lass deine Finger von ihr weg!" "Bitte?" Empört erwiderte Chardonnay auf Gins freche Aussage, die ihn fast dazu brachte auf ihn zu schießen. Wäre er kein guter Killer, dann wäre er jetzt längst tot. "Wenn ich du wäre, würde ich schön die Fresse halten. Es werden andere Zeiten anbrechen. Feinfühligkeiten wie bei Chantré wird es bei mir nicht mehr geben, klar? Da ist es mir egal, wie viele Menschen du schon getötet hast und wie viel Erfahrung du hast, Gin. Wenn du es wagst, dich gegen mich zu stellen, wirst du eliminiert!" drohte er. "Das sagst du?" Vermouth fing an zu lachen und ein bestialisches Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie blitzschnell ihre Waffe auf Chardonnay richtete, aber er bereits auf sie geschossen hatte, noch bevor sie abdrücken konnte und sie rückwärts gegen den Tisch knallte. Chardonnay lud nach, weil er bereits fünf Mal auf die Frau geschossen hatte und es nötig war. Während er sich um seine Munition kümmerte, half Gin ihr hoch und sprang mit ihr zum Fenster raus. Ein Klirren war zu hören, als die Scheibe dabei kaputt ging. Wenig später landeten die Beiden am Boden, worauf man Schüsse hören konnte, die Chardonnay vom Fenster aus auf die beiden Personen abfeuerte. Gin hatte schon bei seiner Aktion etwas abbekommen und schnappte sich Vermouths Arm, um sie hinter sich her zu zerren. Die Devise lautete "nichts wie weg hier". *** Es war das erste Mal für Beide gewesen, dass sie vor etwas geflohen waren. Gin hatte nicht mal lange überlegen müssen, er hatte es einfach getan. Normalerweise war er nicht der Typ für solche Aktionen, er war kein Verräter, aber jetzt hatte sich das Blatt entschieden gewendet. Jetzt saßen sie wieder im Auto und die Gefahr schien sich gelegt zu haben. Vermouths Gesicht hatte etwas inne, das er nicht kannte. Er wusste nicht, was das war, aber sie sah wütend aus, oder war es doch was anderes? Jedenfalls war etwas nicht so ganz in Ordnung. Er hatte sie gerettet! Wie konnte er nur? Hätte sie ihm das befohlen, nur dann hätte er es tun sollen, aber jetzt hatte er etwas getan, das sie nicht wollte. Chardonnay hätte sie vergewaltigt und dann umgebracht, warum hatte er das nicht geschehen lassen? Jetzt hatte er sich da rein gehängt und der Verrat würde an ihm haften bleiben. "Du Idiot!" brüllte sie ihn an. "Warum tust du mir das an?" Ihr Gesicht glich dem einer Bestie und die Tränen in ihren Augen waren durch Wut produziert worden. Jetzt, wo ihr Vater tot war, hielt sie nichts mehr in dieser Welt und er musste sie retten. Na, ganz toll. Sie hasste ihn dafür. "Ein Danke hätte auch gereicht", meinte er sarkastisch. "Du willst also aufgeben? Das ist mal was ganz neues. Bisher hast du nie aufgegeben." "Bisher hat mein Vater ja auch noch gelebt. Ich frage mich sowieso, warum du mich gerettet hast. Kann's sein, dass du weich geworden bist und dir was an mir liegt? Ist ja widerlich!" Das kannte er schon, sie sagte immer solche schmerzhaften Dinge, wenn sie wütend war, weil sie dann überhaupt nicht darauf achtete, was sie sagte. Oder wollte sie ihn gar provozieren, aber was sollte ihr das bringen? "Der einzige Weg, um deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, ist jetzt, dass du mich tötest und mich deinem Boss bringst, ansonsten bringt er dich um." Machte sie sich sorgen um ihr Spielzeug? Das fragte sie sich im Moment selbst am meisten. Jetzt war sie wohl echt am Durchdrehen. Vermouth hatte nie mehr in ihm gesehen, nie war sie verliebt in ihn gewesen und er rettete sie. Man, sie hasste so was. Sie wollte nur tot sein, aber er rettete sie. "Hast du gehört? Du wirst mich jetzt erschießen!" Ein Befehl war es gewesen, das wusste er auch. "Erschieß dich selbst!" maulte er sie an und stieg aus dem Auto aus. Er würde sie definitiv nicht umbringen. Sie war immer jemand gewesen, den er bewunderte, denn obwohl sie ja eine Frau war, verschaffte sie sich Respekt, als wäre sie ein Mann. Frauen hasste er, aber sie war keine typische Frau. Sie war ein Inbegriff an Stärke, doch jetzt? Sie würde sich sicher wieder einkriegen. Das war sicher nur der Schock, schließlich hatte sie ihren Vater verloren. Gin wollte nicht bei ihr sein, wenn sie anfing zu heulen und entschloss sich, sie eine Weile alleine zu lassen. Vermouth hieb auf das Lenkrad ein, verdammt! Fing dieser Kerl doch wahrhaftig an etwas für sie zu empfinden! Hatte der sie denn noch alle? Das konnte er sich nicht leisten! Das würde sein Todesurteil sein. *** Die Tür ging auf, Sharon stand in ihr und Ran freute sich, dass sie wieder da war, aber sie ging einfach wortlos an ihr vorbei und schmiss sich aufs Bett. Sie wandte dem Mädchen den Rücken zu, damit sie nicht bemerken würde, was geschehen war, sie sollte sich um Himmels Willen keine Sorgen machen. Gins beschränkte Worte konnte sie nicht vergessen. "Erschieß dich selbst" sagte der Baka einfach. Er wusste ganz genau, dass sie das niemals tun könnte. Shinichi kam aus dem Bad, weil er gerade eine Dusche genommen hatte. Ran stand da und er ging an ihr vorbei. "Na, wie war's? Ich hab gedacht, du kommst erst sehr viel später nach Hause. Wolltest du dich nicht um deinen *Typen* kümmern?" Sie antwortete nicht und er stutzte ein wenig. Schien ein nicht gerade toller Tag gewesen zu sein. "Ist was schief gegangen? Hast du versagt?" "Ja..", antwortete die Frau nun doch und drehte sich zu dem Jungen um. "Wie hast du das jetzt wieder erraten?" fragte sie dann mürrisch und sie musste mühsam die Tränen unterdrücken. "Jemand hat ihn endgültig umgebracht. Das war's also.." Sie schaute Shinichi nicht in die Augen, weil sie es jetzt nicht konnte, da sie sich so erbärmlich fühlte und nicht wollte, dass er es mitbekam. Der Junge war zwar geschockt, versuchte es sich allerdings nicht anmerken zu lassen. Er hatte in Chantré fast so etwas wie einen Freund gesehen. Dass sie von ihm sprach, war ihm sofort klar, auch wenn sie nur "ihn" gesagt hatte. "Hey, so kenne ich dich gar nicht! Haut dich das etwa *schon* um?" fragte Shinichi, ohne Mitleid zu zeigen, er unterdrückte es, bis jetzt klappte das auch. Sie lag da, als wenn sie alles nichts anginge, es war jetzt alles gelaufen, alles wofür sie gekämpft hatte, war vorüber. *Schon*? Na toll. Als wenn das alles gewesen wäre. Man hatte ihr jemanden, den sie liebte, weggenommen, schon wieder. Er war der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen, für ihn hatte sie gelebt und für ihn alleine war sie Vermouth geworden, doch jetzt? Wozu das alles? In einer Organisation, die nicht mal mehr Chantrés war, wollte sie nicht mehr sein. Man würde sie nicht gehen lassen, höchstens umbringen würde man sie, wenn sie nicht hören wollte. Und sie hatte definitiv keine Lust darauf, niemals würde Sharon sich etwas befehlen lassen, egal was geschehen würde. Ganz besonders nicht von einem Mann, der daran schuld war, dass ihr Vater gehen musste. Ihr war natürlich klar, dass Chardonnay Chantré töten ließ, um seine Position zu bekommen. Sie wünschte sich jemanden, der sie verstand, aber den gab es nicht. Selbst Shinichi, der leiden musste, hatte keine Ahnung und das war auch besser so. Man hatte es geschafft, ihr das Wichtigste zu nehmen, sie wollte einfach nicht mehr. Aber sich umbringen, konnte sie auch nicht, da sie zu stolz war, um dem allem ein Ende zu setzen, dabei wäre es so leicht gewesen sich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Aber dafür war sie zu schwach, das war schon immer so gewesen. Shinichi schaute Ran an, die wusste genau, was er ihr damit sagen wollte, aber sie schüttelte den Kopf. Nein, sie würde nicht gehen, nicht jetzt. Man brauchte sie hier, wenn sie ja zu sonst nichts gut war..? "Sharon..?" Mehr brachte sie nicht raus, die Frau lächelte auf einmal. Was hatte sie denn jetzt? Eben noch hatte sie ausgesehen, als sei das Leben von ihr gewichen und nun lächelte sie. "Shinichi..? Tust du mir einen Gefallen?" Er verstand nicht, was sie von ihm wollte und ging zu ihr hin. Sie fing an zu lachen und bemerkte, dass der Junge sie jetzt skeptisch ansah. Anscheinend hielt er sie für eine hoffnungslose Irre und er hatte ja so recht mit seiner Annahme. Als sie in ihre Jackentasche griff und plötzlich eine Waffe in der Hand hielt, zuckte er zusammen. Sie betrachtete den Gegenstand in ihrer Hand und hielt sie ihm hin. "Was soll ich damit?" fragte er ziemlich ratlos und ihr Lachen stoppte. Sie drückte ihm die Waffe nun in die Hand und grinste. "Bring mich bitte um." Kapitel 28: Shinichis Verschwinden..? ------------------------------------- Wahahahahaha.. Shina.. ich bin so weit @die Idee für dich >D du wirst dich wahrscheinlich noch wundern, meine Gute.. ich hoffe du bist heute on, weil du ja die letzten Tage wieda wech warst.. manchmal könnte ich deinen Vater echt rösten BAAAAAAAAAAAH ;_; warum ausgerechnet jetz? *schmoll* Hab DMF geschrieben und das hier auch.. .___. Und ich hab mir ganz schön Mühe gegeben, ich mag's sogar, ganz ehrlich >D bin echt stolz auf mich.. ^^ Inkognito ^^ Freut mich, dassu es immer noch liest *knuff* Wir haben einen neuen Leser.. schön dassu es auch geschafft hast, es zu lesen, Chrissi *auch ganz doll knuff* XD Guilmon xD Mal sehen, was du dazu sagst, wenn du Vermis Verhalten schon im letzten Teil argh fandest %D so verbleiben wir dann mal und ich wünsch euch viel Spaß mit dem Teilo %D *sich aus dem Staub mach* Schockiert blickten Ran und Shinichi in das psychopathisch grinsende Gesicht der Frau. Jetzt war sie wohl endgültig durchgeknallt. Anscheinend setzte ihr der Tod des Vaters sehr zu. Irgendwo konnte er das verstehen, aber dass sie nun von ihm verlangte, dass er sie erschießen sollte, ging irgendwo zu weit. Ran schob Shinichi etwas zur Seite, so dass sie vor Sharon stand. Hatte die denn einen Knall? Das Mädchen war außer sich vor Wut, was man in ihrem Gesicht genaustens erkennen konnte. Voller Zorn begannen ihre Hände zu zittern, worauf sie ausholte und ihre Hand knallend auf der Wange der Frau landete. "Das ist doch wohl nicht dein Ernst!" donnerte sie los, wobei sie nicht einen Moment von den gekränkten blauen Augen abließ. Keinerlei Reaktion, nicht mal Wut, zeigte die Frau. Sie senkte nur den Kopf, was Ran stutzig werden ließ. Wollte sie denn jetzt allen Ernstes nichts zu ihrer Verteidigung sagen? Es war wohl ihr voller Ernst, sie wollte umgebracht werden. "Wie herzlos von dir. Hast du keinen Augenblick an die Leute gedacht, die dich kennen und mögen?" "Wen meinst du? Wen kennen die denn, Ran-chan?" fragte Sharon schnippisch. "Ich bin tot, verdammt!" fauchte sie dann noch zurück. Durfte man hier nicht einmal mehr tun, was man wollte? Wie in der Organisation.. fingen die hier jetzt auch an Befehle auszuteilen? "Warum bist du dann noch hier, wenn du doch tot bist? Das Einzige, das tot ist, ist dein Name. Nichts weiter. Kapier das endlich! Du kannst doch nicht von meinem Freund verlangen, dass er dich erschießt?!" Rans Stimme war angehoben und man hörte, wie wütend man sie gemacht hatte. "Nicht? Wieso denn nicht? Das würde ihm doch die größte Freude bereiten, nicht wahr, Shinichi?" Der Junge schaute weg und blieb stumm, auf so etwas würde er bestimmt nicht antworten. "Wohl kaum.. falls du es nicht bemerkt haben solltest, machen wir uns alle Sorgen um dich und haben dich lieb gewonnen, schade ist nur, dass das nicht bei dir angekommen ist!" Ran sprach laut, doch nun schrie sie nicht mehr, denn sie hatte sich im Griff. "Aber vielleicht ist ihr das ja auch egal, was andere fühlen. Hauptsache ihr geht's prima", flüsterte Shinichi und verließ das Hotelzimmer, weil er es da nicht mehr aushielt. Was war denn das jetzt gewesen? Irgendwie konnte man das Gefühl bekommen, dass Shinichi deprimiert war. Hatte sie ihn verletzt, als sie ihm zutraute, dass er sie erschießen würde? Nie hätte Sharon gedacht, dass er mal so reagieren würde. "Vielleicht bin ich mit meiner Bitte zu weit gegangen, aber nur vielleicht.." Wo wollte Shinichi überhaupt so alleine hin? Die Frau schaute zum Fenster, stand auf und schob den Vorhang zur Seite, um zu schauen, in welche Richtung der Junge gegangen war. "Wie seine Mutter..", flüsterte sie in sich hinein. "Die hat auch immer so einen Abgang hingelegt, wenn sie etwas verletzt hat." *** Tja, was fühlte der Junge nun, nachdem er quasi vor der Situation geflohen war? Leere, das schreckliche Gefühl, das er gehabt hatte, als er dachte, Heiji wäre davon gegangen. Aber wieso spürte er das denn jetzt? Weil sie dachte, er wäre so mies und würde sie umbringen? Irgendwie hatte er ein miserables Gefühl in der Magengegend, er fühlte sich, als hätte man auf ihm rumgetrampelt und dabei in ihm drinnen etwas zerstört. Gedankenverloren ging er über eine Ampel, die gerade grün geworden war und von dort aus lief er in eine Gasse hinein, in die kein normaler Mensch gerne gehen würde. Es war einsam in dieser Gegend, gerade weil sich niemand dahin traute, aber Shinichi war innerlich zerstreut und wusste nicht mehr, wohin er ging, er lief ganz einfach. Während er das tat, holte er sein Handy heraus und wählte die Nummer seiner Mutter an. "Hallo Mama", meinte er. "Ich hab dir doch vor einiger Zeit von Belmotto erzählt. Sie ist in Tokyo und braucht dich dringend. Man hat vor kurzem ihren Vater ermordet, kurz gesagt, sie hat niemanden mehr und es wäre nicht schlecht, wenn du als Freundin für sie da sein könntest. Ruf mich einfach zurück und sag mir, wann du kommst.." Shinichi legte auf, da er nur die Mailbox an der Strippe gehabt hatte. Vielleicht konnte seine Mutter ja wirklich etwas bewirken?! "Man, Takuto, versuch mal von deinem Egotrip runterzukommen, das könnte gefährlich werden. Ist dir überhaupt klar, dass du sterben könntest?" fragte eine Mädchenstimme, die nicht weit entfernt war, besorgt und schaute den Jungen vor sich mit klein gewordenen Augen an. "Egal, was der Boss sagt. Was wenn bei deinem Auftrag etwas schief gehen sollte?" Der hellbraunhaarige Junge seufzte tief in sich hinein, denn er fand, dass sie sich viel zu viele Sorgen machte. "Ich sterbe nicht, du weißt, das sehe ich als eine Beleidigung an. Meine kleinen Schätze beschützen mich schon, mach dir keine Gedanken." Er strich ihr fast schon sanft über die Wange. "Dir könnte eher etwas zustoßen, als mir. Ich trage jede Menge Dolche und zwei Schwerter mit mir rum, wer sich mit mir anlegt, hat so gut wie verloren." Ein bitterböses Lächeln trat in sein Gesicht. Sie mochte es nicht, wenn er die Gefahr einfach übersah und tat, als wäre er Gott persönlich, denn ihr war einfach nicht wohl dabei. "Trotzdem. Was wenn jemand mal den Spieß umdrehen sollte? Du gehst immerhin alleine dahin. Vermouth ist eine ziemlich gerissene Hexe und es würde mich nicht wundern, wenn sie von dem Auftrag Wind bekommen hätte. Pass bitte etwas auf dich auf. Man kann bei der nie wissen, was sie als nächstes plant." Das alles war dem Killer bekannt, diese Frau war intelligenter als die meisten in der Organisation und vor allem konnte man sie nicht berechnen. Ihre Gründe waren ihm im Prinzip egal, aber genauso wie er, hatte auch sie so etwas, das wusste er. Vielleicht war es bei ihr ebenso Hass, nur dass sie ihn besser im Griff hatte, als Champagner. Im Gegensatz zu ihr, zauderte er nie, obwohl, bei einem Menschen würde er es womöglich nicht können und diese Person hieß Sakura Takagi und war seine Partnerin und gleichzeitig Chardonnays Nichte. Das Mädchen wusste es nicht, aber Chardonnay war es gewesen, der dafür sorgte, dass Sakura keine Eltern mehr hatte. Champagner hatte es ihr konsequent verschwiegen, denn er kannte ihren weichen Kern, der unter ihrer rauen Schale verborgen war. Zwar war sie wie eine Wahnsinnige hinter Vermouth her, seinetwegen, aber er wusste, dass sie verdammt verletzlich war, was nicht viele Leute wussten. Vor lauter Gedankengänge hatte er jetzt erst gemerkt, dass ganz in der Nähe eine Person stand und sie musterte. Der kam ja wie gerufen... Der Name Takuto hatte ihn stutzig gemacht. Der Detektiv kannte einen Jungen, namens Takuto Mitsukichi, der lange Zeit als vermisst gemeldet gewesen war, aber nie wieder aufgetaucht war und Shinichi dämmerte es langsam, was mit ihm geschehen war. Er gehörte zur schwarzen Organisation. Und die Kleine kannte er ebenfalls. Es war doch wahrhaftig Watarus kleine Cousine Sakura. Shinichi starrte Sakura und Takuto an und erkannte sie in dem Moment wieder. Das Mädchen war Madeira, die Vermouth schwer verletzt hatte und das neben ihr war ihr Freund Champagner, der ebenfalls Differenzen mit der Frau zu haben schien. Er war ein widerlicher Kotzbrocken, wie Shinichi fand, denn das, was er mit seinen Dolchen anstellte, gefiel ihm nicht im Geringsten, doch war er nun innerlich zu sehr abgelenkt, dass er nicht erkannte, dass er sich jetzt in Gefahr befand. Hingegen empfand er Wut den Beiden gegenüber. Diese Leute waren mit Sicherheit schuld an Chantrés Tod, das war der Grund dafür, dass er das schreckliche Gefühl empfand. "Sieh mal einer an", fing Champagner mit einem gerissenen Lächeln an. "Martini.. so sieht man sich wieder. Wie geht's deinen beiden Freundinnen? Hast du ihnen schon ,lebe wohl' gesagt??" Blitzschnell hielt er vier kleine Dolche als Waffe in der Hand. Sie hatten alle einen roten Griff, der ungefähr ¼ des gesamten Gegenstandes ausmachte. Die Klingen waren gegen Ende hin immer spitzer und das machte sie sehr gefährlich. Man konnte die Waffe schon fast mit einem Schwert vergleichen, wäre das Modell nicht das eines Dolches. Er drehte sie geschickt um die eigene Achse und kaum hatte Shinichi sich versehen, steckte einer der Dolche in seinem Oberschenkel. Der Rest näherte sich ihm sehr schnell und nagelte ihn förmlich gegen die nächstgelegene Wand. Der Junge versuchte sich loszureißen, aber die Spitzen hatten sich tief in sein schwarzes Hemd gebohrt und dabei auch ein wenig in seine Haut. Mit einem Ruck schaffte er es dann jedoch sich zu befreien, als das Hemd riss. Madeira entfernte sich von ihrem Partner und sah aus zehn Metern Entfernung zu. Das war der Showdown für sie, denn sie hasste Shinichi Kudô, da er mit Sicherheit der Organisation mehr schadete, als dass er ihr nutzte. Shinichi konnte nichts sagen, es ging zu schnell und er war zu sehr damit beschäftigt, nicht von Champagners Waffen verletzt zu werden, was sinnlos war, als der junge Killer ein Schwert aus seiner Scheide zog. "Spießen wir ihn auf", sagte Champagner mit einem besessenen Lächeln. Dass er in der Mehrzahl redete, obwohl er nur sich selbst meinte, war ein Zeichen dafür, dass er psychisch nicht ganz da war. "Vermouth wird begeistert sein", spottete er. Mit diesen Worten stürzte der 16-jährige vor und die Klinge des Schwertes bohrte sich in Shinichis Magengegend. Aufgespießt, wie der Killer es eben noch genannt hatte. Die Breite des Schwertes betrug ungefähr vier Zentimeter und die Dicke knapp einen Zentimeter, der Stoß mit diesem wirkte sich unter Umständen meist tödlich auf das Opfer aus, je nachdem, wie tief man es in das Fleisch stieß. Mit Leichtigkeit hatte er den Körper des Jungen durchbohrt. Ruckartig zog er das Schwert aus seinem Körper und Shinichi taumelte, bis er rückwärts zu Boden ging. Blut tropfte langsam zu Boden, es begann immer heftiger zu bluten, bis Shinichis gesamtes Hemd einen riesigen roten Fleck aufwies, den man jedoch durch das Schwarz kaum erkannte, Shinichi es jedoch spürte, da es sich im Hemd festgesaugt hatte und es nass wirkte. Verschwommen sah er in das grinsende Gesicht des Mörders, das immer schwerer zu erkennen war, da seine Sicht immer unklarer wurde. Champagner war noch nicht fertig mit dem Jungen, zu guter Letzt holte er einen Säbel, dessen Klinge gebogen war, heraus, mit dem er ihn zerteilen würde. Womit sollte er anfangen? Mit seinem Kopf, mit seinen Armen und Beinen? Er wollte ihn ein wenig quälen und schaute auf Shinichis Arm, den er jetzt gleich abtrennen würde. Champagner genoss es immer wieder, wenn seine Opfer vor Schmerzen schrieen, denn das war Musik in seinen Ohren. Die gebogene Klinge des Säbels glänzte im Licht, das Grinsen des Jungen wirkte psychopathisch, als er den blauen Griff fester umfasste und zum alles verheerendem Schlag ausholte, um Shinichi das Körperteil abzutrennen...... *** Eine Tür öffnete sich und Shina trat herein. Wataru konnte nichts sagen, da man ihn geknebelt hatte. Langsam kam die Hellbraunhaarige auf den jungen Mann zu und löste die Fesseln. "Dir ist hoffentlich klar, in welcher Scheißlage du dich befindest. Vermouth hätte dich umbringen können, so wie sie es ursprünglich geplant hatte, sei froh, dass du noch mal so glimpflich davon gekommen bist!" Shinas Stimme klang anklagend, obwohl sie sich bemühte, nicht wütend zu klingen. "Hab ich dir schon gesagt, dass ich Jody Saintemillion für unfähig halte? Sie hätte wissen müssen, was Vermouth mit dir anstellen würde, wenn du es wagst, gegen sie zu agieren, aber sie hat mal wieder nicht so weit gedacht." Sie half ihm hoch, er senkte den Kopf und traute sich nichts zu sagen. "Aber am meisten freue ich mich darauf, was Miwako dir zu sagen hat." Keiner war froh, dass er überlebt hatte, alle waren sie bloß sauer auf Takagi, weil er im Alleingang gehandelt und ihnen Dinge verschwiegen hatte. "Ich dachte wir vertrauen uns und können uns alles sagen", meinte Miwako verletzt und schaute an ihm vorbei. Sie wollte ihm definitiv nicht in die Augen sehen, dann würde sie vor Freude, dass er nicht tot war, anfangen zu weinen und das hatte er nicht verdient. "Anscheinend aber nicht. Deswegen rennst du zu einer FBI-Agentin hin, die sich für die Schlauste hält und Shina unterbuttern wollte. Was hast du dir dabei gedacht?" "Ich war blind wo Wut und Hass, ich wollte was Gutes tun.." Wataru klang kleinlaut. Shina dachte im Stillen daran, was Vermouth mit ihr im Aufzug besprochen hatte. Irgendwie war sie froh darum, wie die Dinge passiert waren. Nun wusste sie wenigstens ansatzweise, wieso Vermouth zur Organisation gehörte und das erleichterte die junge Frau sehr. Man hatte sie Beide reingelegt, was Shina äußerst amüsant fand. Wie hatten *die* es überhaupt geschafft, sie Beide so sehr aufzuhetzen, dass sie sich für Feinde hielten? Und noch etwas störte Shina. Vermouth hatte Wataru verschont und das bevor sie erkannte, dass Shina nicht ihr Feind war. Demnach musste sich etwas bei der Killerin verändert haben. Hatte das mit der Rettung von Ran zu tun? Das würde die Angelgeschichte erklären und die Detektivin sehr viel weiter bringen. *** Das Schicksal wollte es so, dass Ryochi, der gerade wieder in der Stadt war, auf Vermouth traf. Diese Frau hatte mehrfach versucht seine Verlobte zu töten, daher war klar, wie er zu dieser Killerin stand. Er hasste sie, aber eine kleine Plauderstunde konnte nicht schaden, schließlich begegnete man nicht jeden Tag einem Mitglied der Organisation mitten auf der Straße. War sie vielleicht irgendwie unvorsichtig geworden? Er ging zu ihr hin, sie hatte eine Zigarette in der Hand und hielt nach etwas Ausschau. "Na.. was machst du denn hier, wenn man fragen darf? Heute nicht verkleidet und auf dem Mordtrip?" Sharon suchte nach Shinichi, aber er war wohl schon zu weit weg, als dass sie ihn sehen gekonnt hätte, da wurde sie von Ryo angesprochen, worauf sie jetzt weniger Nerven hatte, dann würde sie sich noch verplappern. "Ja, das kommt vor, Akaja", antwortete sie desinteressiert und suchte weiter nach ihrem Cool Guy. "Suchst du was bestimmtes? Vielleicht suchst du nach einem Polizist, der dich verhaftet? Das kann ich auch einleiten." Spöttisch blickte er sie an, als sie ihm ihr Gesicht zuwandte. "Wie witzig, ich lasse mich nicht einbuchten, das kannst du Shina ja bestellen, wenn du magst." Bevor der Typ sie verknackte, würde sie ihn zusammen schlagen. Früher hätte sie ihn einfach umgebracht, aber jetzt nicht. Shina und sie würden jetzt anders zueinander stehen, auch wenn sie in der Vergangenheit viele Fehler begangen hatte. "Akaja, du und deine Shina, ihr seid so ein schönes Paar, ich bereue es keineswegs, Kaito ausradiert zu haben, freu dich doch, jetzt kannst du wieder bei Shina landen, ich hab dir einen Gefallen getan." Ryo kochte, denn er wusste, wie schlimm der Tod von Kaito auf Shina gewirkt hatte, sie war wochenlang total in sich gekehrt gewesen, wie damals mit Akemi. "Du Miststück, so was kann nur von dir kommen. Mir würde niemals in den Sinn kommen, mich über das Leid anderer zu freuen, aber das ist bei euch in der Organisation ja Normalität. Die haben dich verdorben." Man, der Kerl hatte ja so recht, mit dem was er sagte. "Ja, das ist wohl wahr, aber rückgängig kann man es nicht mehr machen. Doch irgendwann kommt immer die Zeit für Wiedergutmachungen, deswegen werde ich dich nicht töten." Überrascht sah er die blonde Frau an, da er sie anders kennen gelernt hatte, nämlich als die eiskalte Killerin, die mit Menschen spielte und sich dadurch toll fühlte. Ihre Augen wiesen einen bekümmerten Schein auf. Er kannte Sharon, jedoch hatte er Shina das nicht erzählt, weil er später herausfand, dass es sich um ihre größte Feindin handelte. "Spar dir das, Vermouth. Das macht deine Taten nicht ungeschehen und ich glaube dir auch gar nicht, dass du von deinem Mordtrieb loskommst, dafür liebst du es zu sehr, Menschen zu verletzen." Na ja, vielleicht hatte sie sich auch geirrt und er wusste nicht das Geringste. "Das mit damals tut mir leid. Du weißt sicher, wovon ich rede. Unser erstes Treffen war nicht das Beste", sagte sie, während sich ihr Kopf senkte, was bewies, dass sie ihre Worte ernst meinte. "Ach was, seitdem weiß ich wenigstens von Chantré und seiner Verbrecherorganisation, ich bin dir sogar dankbar dafür, aus diesem Grund lernte ich Shina später kennen, da ich ein Organisationsmitglied verfolgt habe. Aber mal eine Frage, Vermouth. Warum hast du mich damals nicht getötet, als ich dir ausgebüxt bin? Alle Leute, die die Organisation verlassen, werden getötet, aber ich habe überlebt. Wie hast du das angestellt?" Kapitel 29: Ist das wirklich schon das Ende..? ---------------------------------------------- *zuviel Zeit heute hatte* .__.''''''''''''''''''''''''''''''''''''''' Was soll ich tun? Ich hatte perfekte Laune dafür.. ;_; Ryos Augen schlossen sich automatisch. Mit ziemlich pessimistischer Miene dachte er an seinen 14. Geburtstag zurück. Der Tag, an dem sich sein Leben verändert hatte. Dunkel war es und der Mond schien leicht ins Zimmer hinein, als es an der Tür klingelte und der Junge aufstand, um zu schauen, wer das denn nun war. Nach außen hin war es seine Mutter, der er vertraute, doch sehr bald hatte er bemerkt, dass das nur Schein war. Innerlich war ihm erst klar geworden, als sie mit ihm nach draußen ging, dass es nicht wirklich seine Mutter war. Sie zog sich nämlich bald die Perücke vom Kopf und blonde Locken wurden sichtbar. "Du brauchst keine Angst haben, mein Junge, niemand wird dir etwas antun." Ryo öffnete seine Augen wieder und schaute Sharon ernst an. "Du hast mich in dein Auto verschleppt und mich von zu Hause weggebracht, das werde ich nie vergessen", sagte er. "Gemeinsam fuhren wir zur Verbrecherorganisation, in der du immer noch bist, aber im Gegensatz zu dir, gelang es mir zu entkommen. Wieso hast du es nie versucht, abzuhauen? Doch wohl, weil du Freude daran hast, Leute zu quälen. So wie du es mit mir getan hast!" Die Stimme des Mannes war laut geworden und er bemühte sich eisern um Beherrschung. "Sag endlich, wie du es geschafft hast, dass sie mich in Ruhe lassen!" forderte er dann und rüttelte an ihren Schultern, irgendwie wirkte er dadurch total verzweifelt. Ohne zu zögern, zog sie den jungen Mann in ihre Arme und er riss sich los. "Lass das sein, ich bin kein kleiner Junge mehr!" Er hörte sie seufzen, aber das war ihm egal, er hatte nie Lust darauf gehabt, ihren kleinen Jungen zu spielen, den sie nie gehabt hatte. "Ich werde nett sein und deine Frage beantworten", fing sie an zu erzählen... *** "Wataru.. hör mal.. es gibt da etwas, was ich dir sagen muss..", meinte Shina und er schaute sie ein wenig perplex an. "Chantré wurde von jemandem ermordet. Als Vermouth dir Angst einjagte, hat sie dich unbewusst vor großem Schaden bewahrt. Dein Vater ließ ihren Vater töten, um seine Macht an sich zu reißen, er hatte es quasi ja schon geschafft dich auf seine Seite zu locken, mit den miesesten Tricks, die es überhaupt gibt und du warst blind durch deinen Wunsch nach Rache, so dass du nicht erkanntest, dass dein Vater dich benutzt hätte. Du hättest dich auf ein grausames Leben in der Organisation freuen können, wenn diese Frau nicht gewesen wäre, also lass von deinem Hass ab und werde wieder der Alte. Sie ist nicht schuld, auch wenn du das unbedingt glauben willst. Schuld ist mein Bruder. Weil du ihn nicht hassen kannst, suchst du in jemandem die Schuld, den du ohnehin nicht magst. Das ist falsch. Lauf nicht vor der Wahrheit weg, Wataru Takagi." Dass Shina ihren besten Freund mit dem vollen Namen ansprach, verdeutlichte dass sie ihm ins Gewissen reden wollte. "Und die Sache mit Jody.. werde ich so schnell nicht vergessen, darauf kannst du Gift nehmen." Sie drehte sich von dem jungen Mann weg und ließ ihn und Miwako alleine stehen. Wataru senkte den Kopf, denn alles, was Shina da eben gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Wie hatte er sich nur auf seinen Vater einlassen können, wo er doch wusste, dass dieser alles, nur kein guter Mensch war? Er hatte ganz sich selbst vergessen und daran war keine Verbrecherin schuld, sondern er selbst. War er mit der Zeit egoistisch geworden? "Miwako..? Wie widerlich muss ich in letzter Zeit gewesen sein, dass ich meine Prinzipien vergessen habe? Ich wollte den Tod eines Menschen, ich versteh mich selbst nicht mehr." Traurig musterte sie ihn, doch sagte sie kein Wort, es war besser so, bevor sie noch vor Wut platzen würde, weil er ihr nie gesagt hatte, wie es in ihm aussah, stattdessen fraß er alles in sich hinein und wollte sich rächen. "Gut, dass Shina jetzt weiß, wo ihr Bruder steckt." *** "Erstens.. ich tötete dich nicht, weil ich einen Sohn in dir sah. Zweitens hatte ich niemandem davon erzählt und so war auch niemand hinter dir her. Ich habe verzweifelt nach Hilfe gesucht, ich wusste nicht, was ich dir damit antat. Ich versuchte dich an mich zu binden, mit aller Gewalt, aber es war sinnlos, trotzdem bist du weggelaufen." Ihre Stimme war niedergedrückt, die Ereignisse machten ihr noch ein wenig zu schaffen, das bemerkte man nun sofort, auch wenn es jemand, der sie nicht kannte, nicht bemerken würde. "Mir kommen die Tränen! Zwingen, das ist alles, zu was du fähig bist. Wenn du nicht drohst, erreichst du nichts!" Ryo hatte kein Mitleid, nicht im Geringsten. Sie hatte ihn um den Finger wickeln wollen, um ihn schamlos auszunutzen. Sie hatte jemanden gebraucht, der als Spitzel in der Organisation agierte, aber Ryo hatte sich geweigert und war ausgebüxt. Er wollte nicht benutzt werden, von niemandem. Wenn sie raus aus dieser scheiß Organisation wollte, dann sollte sie zur Polizei gehen, aber dafür war sie wohl zu feige gewesen. Tief in sich drinnen wusste der Detektiv natürlich, dass man sie getötet hätte, sobald sie der Polizei zu nahe gekommen wäre, aber er verschloss die Augen vor dieser Tatsache, um sich besser zu fühlen. Ryo hatte mal wieder Recht. Auch Shinichi hatte sie zwingen müssen, freiwillig hätte er ihr niemals Hilfe geleistet, aber im Gegensatz zu der Sache, die damals mit Ryo gewesen war, hatte sie bei Shinichi Erfolg gehabt. Doch was hatte ihr das gebracht? Sie tat Menschen weh, die sie mochte, aber einen anderen Weg kannte sie nicht. Mit Erpressungen war sie groß geworden, was anderes hatte man ihr nie beigebracht. Und Betteln würde sie nie, dann griff sie lieber zu fiesen Mitteln, um ihr Gesicht zu wahren. Dennoch kam ihr ein schrecklicher Gedanke: Shinichi hatte leiden müssen, für nichts und wieder nichts. Ihr Vater war nun tot und alles schien zu Ende zu sein. Sie würde ihn gehen lassen, der Kampf war nun mal verloren. Man musste aufgeben, bevor es noch mehr Opfer gab, denn es war allmählich wie im Krieg, der herrschte und seine Toten forderte. Ein Teufelskreis, aus dem man nicht mehr entkommen konnte. Er hatte es satt, sich mit Vermouth zu unterhalten und da kam ihm ein Anruf gerade recht. Diesen nutzte er, um sich schnell aus dem Staub zu machen, er hatte ohnehin vor, Shina zu besuchen, um ihr seinen Verdacht zu erläutern. Immerhin hatte sie erzählt, dass Shinichi seit geraumer Zeit verschwunden war und sie sich ein wenig sorgte. Den Grund dafür, dass er nichts gegen Vermouth unternahm, kannte im Moment nur er alleine. Es war der unpassendste Zeitpunkt für so etwas. *** Champagner holte aus, wurde jedoch abgelenkt, als Shinichis Handy zu klingeln begann. Einen Moment tat er nichts, bis man einen Motor hörte und er sich in die Richtung umdrehte, aus der man das Geräusch vernahm. Ein schwarzer Porsche raste auf den Jungen zu und er sprang zur Seite, so dass er dem Fahrzeug gerade so entkam, sonst hätte man ihn wahrscheinlich über den Haufen gefahren. Madeira erkannte, dass es sich um Gins Auto handelte und sie stieß einen Fluch aus. "Verdammt!" Der Mann mit dem schwarzen Mantel stieg mit einem bösen Gesichtsausdruck aus seinem Auto aus und hob Shinichi auf den Nebensitz. Die Autotür knallte und in dem Moment gab er bereits Gas, während Madeira versuchte einen der Reifen zu treffen, doch sie schaffte es nicht, da Gin einen ungestümen Fahrstil hatte und so sehr schnell außer Reichweite war. Champagner keuchte kurz auf und stand dann auf. "Das darf doch nicht wahr sein, jetzt fängt der Typ auch noch an den Vater für Martini zu spielen.." *** Shinas Handy begann zu piepsen und sie schaute auf den Display, worauf ihr ein Seufzen entkam. "Meine Mutter", flüsterte sie eher zu sich selbst, als zu Miwako und Wataru, die nun neben sie getreten waren. "Sie macht sich wieder Sorgen um Shinichi. Angeblich hat er sie vor fünfzehn Minuten angerufen und jetzt geht niemand ran. Sie denkt, dass ihm etwas zugestoßen ist, so ein Quatsch." Shina sah zu ihrer Verwunderung Ryo auf sich zu kommen und zog eine Augenbraue hoch. "Ryo, was tust du denn hier?" "Ich muss dir etwas dringendes mitteilen und vielleicht wirst du enttäuscht sein, aber ich weiß etwas über Vermouth, das dich interessieren könnte." Ryo musste kurz verschnaufen, da er sehr schnell gerannt war. "Schieß los!" sagte Shina ahnungslos, aber sie war gespannt, was er ihr sagen würde. "Ich war.. als ich 14 Jahre alt war mit ihr in Kontakt. Sie hat meine Mutter imitiert und mich aus dem Haus gelockt, um mich zu entführen. Sie hatte erkannt, dass ich für mein Alter sehr schlau war und dachte, sie könnte mich dazu benutzen, ihre eigene Organisation zu zerstören, aber ich bin entkommen." "Oha", mehr fiel Shina im Moment nicht ein, aber dass er ihr das nicht früher gesagt hatte, war ihr schleierhaft, dabei wusste er doch schon, seit ihrem damaligen Verschwinden, dass sie hinter Vermouth her war. Er konnte ihr doch nicht einfach so etwas wichtiges verschweigen. "Aber, das ist nicht alles, Shina. Sie wollte einen Sohn.. unbedingt wollte sie das. Und auch darum hat sie mich entführt, nicht nur wegen der Organisation. Sie hielt mich für Silverbullet und wollte mich zu einem Spitzel machen. Ich hab sie vorhin getroffen und sie etwas ausgequetscht. Du weißt, dass Organisationsmitglieder, die aussteigen, nicht überleben, aber ich bin noch am Leben. Sie hat es keinem gesagt, weil ihr etwas an mir liegt. Die Person, die wir für abgrundtief schlecht gehalten haben, hat mich beschützt.." Ryo stutzte, denn Shina schien das alles kalt zu lassen, sie reagierte kaum darauf, nicht mal überrascht war sie. "Ich hielt sie nie für abgrundtief böse, Ryo, ich wusste nur nicht, was der Grund für ihren Hass war. Es ist zwar etwas neues für mich, dass du in dieser Sache drin steckst, aber ich weiß jetzt, was der Grund ist. .... Ihr Vater.... Sie ist Killerin für ihren Vater, aber der ist jetzt tot. Ich hab sie ebenfalls getroffen und sie hat mich verschont. Mir kam das schon sehr komisch vor, aber noch bevor ich sie traf, hat sie Wataru nicht umbringen lassen, das gab mir zu denken. Und so kam ich letztendlich darauf." "SHINA! Das ist nicht alles. Weißt du, was ich denke? Sie will immer noch die Organisation zerstören und du sagtest doch, dass Shinichi verschwunden ist. Was wenn sie dasselbe tut, wie mit mir damals? Es würde alles zusammen passen. Die Erpressung und dass sie von Shinichi wollte, dass er Wataru tötet. Sie wollte ihn zu einem Killer für ihren Plan gegen die Organisation machen. Ich bin sicher." Allerdings, es passte alles, auch dass sie Wataru tot haben wollte, um Chardonnay eins reinzuwürgen und gleichzeitig Shina zu verletzen, in dem sie ihr den besten Freund wegnahm. Die Augen der jungen Frau wiesen einen gefährlichen Glanz auf. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Darauf hätte sie längst kommen können, wenn sie Ryos Geschichte früher gekannt hätte, dann wäre ihr sofort alles klar gewesen. "Sie wird meiner Mutter nicht den Sohn wegnehmen, da hört der Spaß auf!" Wataru seufzte. "Wenn ich mich recht erinnere, dann hat sie ihn bereits zu ihrem Sohn erklärt, als sie ihn Mar-tini nannte, das ist nämlich der Codename, den sie ihm.. gegeben hat.." "Was?!" sagten Shina und Ryo wie im Chor. "Du hast das gewusst und nie darüber geredet? Es wird ja immer besser! Wie soll man dir denn noch vertrauen, wenn du lügen kannst, ohne rot zu werden?" Das war zu viel gewesen, sie ging hin und knallte Wataru eine. "Nicht nur, dass du einer Killerin meinen Bruder überlässt, du unternimmst noch nicht mal etwas dagegen, dass sie ihn in die Organisation einschleust! Geh mir aus den Augen, sonst raste ich vielleicht aus!" Miwako stellte sich schützend vor ihren Freund. "Beruhig dich mal wieder. Das ist kein Grund ihm ins Gesicht zu schlagen." "Miwako.." Shina hatte Tränen in den Augen. "Du weißt ja gar nicht, was du da redest. Vermouth hat meine Mutter hinters Licht geführt und sie dadurch ziemlich verletzt, deshalb will ich einfach nicht, dass sie jemandem aus meiner Familie zu nahe kommt. Und Wataru hat uns alles verschwiegen, das werde ich nicht vergessen. Er wusste nämlich vieles, das ich ihm in Briefen geschrieben habe. Demnach hätte er mir alles sofort erzählen müssen. Schon nett zu erfahren, was er unter Freundschaft versteht. Nimm ihn gefälligst nicht in Schutz, dafür gibt es keine Entschuldigung. Wäre Vermouth nur ein klein wenig mehr wie Gin, dann könntest du ihm ein Grab errichten, ich hoffe, das ist dir jetzt klar, Miwako Satô!" Shina hatte jetzt echt genug, so dass sie sich herum drehte und Ryo an der Hand nahm, um ihn hinter sich her zu ziehen. "Darüber hinaus ist Vermouth ziemlich krank im Kopf. Wer weiß, was in ihr vorgeht?" Ryo blieb kurz stehen. "Da ist noch was. Mein Codename war.. Campari." Er war bereits in der Organisation gewesen und hatte einen Codenamen von ihr bekommen? Was für ein Tag. Das durfte doch alles nicht sein. Was hatte diese Verrückte noch alles getan? *** Rans Handy klingelte in die Stille hinein und sie bemerkte, dass es Yukiko war, weswegen sie abnahm. Total aufgelöst und mit besorgtem Unterton in der Stimme redete die Frau am Telefon und die Sorge übertrug sich auf das Mädchen. "Moment..", sagte sie mit Tränen in den Augen und rannte zur Tür hinaus. Sharon begegnete ihr, als sie über den Flur stürmte und geradezu in sie hinein rannte. "Was ist los, Ran, ist was nicht in Ordnung?" Mit monotoner Miene sah sie das Mädchen an. "Yukiko.. seine Mutter.. sie macht sich große Sorgen.. Er hat sie vor.. einer halben Stunde angerufen und geht jetzt nicht an sein Handy. Es klingelt und klingelt, aber niemand nimmt.. ab", stotterte sie aufgelöst. "Ganz ruhig, Ran." Sharon nahm die Schultern des Mädchens. "Yukiko macht oft zuviel Wind, ihm geht's sicher gut." Sie nahm Ran an der Hand und ging mit ihr zurück ins Hotelzimmer, als sie bemerkte, dass etwas an ihrem Handy blinkte. Sie hatte den Ton ausgeschaltet und in der Zwischenzeit war ein Anruf eingegangen. "Gin..? Was will der denn jetzt?" meinte Sharon genervt und klingelte ihn an. "Belmotto.. Dein Junge hatte einen schweren Unfall", sagte Gin einfach und ihr wäre beinahe das Handy aus der Hand gefallen. "Was?! Wie das denn? Was ist überhaupt passiert? Was hast du mit ihm gemacht?" "Ich? Nein, es waren unsere Freunde. Er ist jetzt im Krankenhaus und kämpft den Kampf seines Lebens, aber nicht, dass du mir da zusammen brichst.." Sie war schockiert und er hatte einen Sarkasmusanfall, auch noch einen der schwarzen Sorte. "Halte mich aus der Angelegenheit raus, ab jetzt bist du auf dich selbst gestellt, ich will damit nichts zu tun haben.." Gin legte auf und sie knurrte das Handy an. "Du feiges SCHWEIN!" brüllte sie, worauf sie bemerkte, dass Ran sie komisch ansah. Wie sollte sie ihr die Sache denn jetzt erklären, wenn es doch alleine ihre Schuld war, dass Shinichi verletzt im Krankenhaus war? Sharon war sich dem voll bewusst, schließlich hatte sie ihn in Gefahr gebracht, als sie ihn in die Organisation einschleuste. Da alle ihre Freunde die Feinde gewisser Leute waren, die auf Chardonnays Befehl handelten, geriet Shinichi zwischen die Fronten. "Ran.. hör mal..", sagte sie leise. "Ich habe einen bösen Fehler gemacht und Shinichi in Gefahr gebracht. Er liegt im Krankenhaus und braucht uns." Sie schloss die Augen, um ruhig zu wirken, aber in ihrer Brust klopfte das Herz wild, so dass es fast weh tat. Könnte sie all das rückgängig machen, würde sie nicht zögern. *** Im Krankenhaus angekommen, standen Sharon und Ran nun vor Shinichis Krankenbett. Er war an eine Maschine angeschlossen, da er nicht mehr eigenständig atmen konnte. Niemals hatte etwas so sehr geschmerzt, wie sein Anblick. Gin hatte nicht übertrieben, als er sagte, dass sie nicht zusammen brechen sollte. Es war wirklich hart den Jungen an der Schwelle des Todes zu sehen. "Das.. das.. kannst du doch nicht machen.. Shini-chi.." Sharon schluckte angesichts der Tatsache, dass ihr Cool Guy sie nicht einmal hören konnte. Am liebsten hätte sie laut geschrieen, oder wäre feige zur Tür hinaus gerannt, doch ihre Beine gaben unter ihr nach und sie landete auf den Knien. Heulend landete sie mit dem Kopf auf der einen Seite des Bettes. Ran stand hinter der Frau, ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie hatte optimistisch sein wollen, aber konnte sie das noch, wenn sie sehen konnte, in welchem jämmerlichen Zustand ihr Freund war? Ihr kleiner Holmesfreak, der immer voller Leben schien, musste am Leben erhalten werden. Und noch etwas war da, was Ran störte, zum ersten Mal sah sie Sharon so verzweifelt, dass sie weinte und nicht mehr aufhören wollte. Ran wollte stark sein, aber auch wenn sie es versuchte zu unterdrücken, das erdrückend schmerzhafte Gefühl in ihrem Herzen war vorhanden. Würde er jemals wieder die Augen öffnen? Ohne ihn wollte sie nicht mehr am Leben sein. "Oh mein Gott! Ich war so gemein zu dir, du darfst uns so nicht verlassen, ich will dir noch etwas sagen, bevor du gehst, du darfst nicht..", schluchzte die blonde Frau. Man sagte, dass Komapatienten hören konnten, was man sagte, und auch wenn sie nicht daran glaubte, redete sie mit ihm. "Alles meine Schuld, ich war gemein zu dir und du bist geflüchtet, ich hab dich in die Gefahr getrieben.. Wenn es einen Gott gibt, wieso will er dich zu sich nehmen und nicht mich..? Ich habe es eher verdient.." Ran konnte nicht mehr, sie sollte nicht so reden, keiner verdiente das hier, auch sie als Killerin nicht. "Bitte sei still..", flüsterte sie kaum hörbar, ging unmerklich zu der Frau ans Bett und kniete sich zu ihr nieder. "Das gehört zu Gottes Plan..", fügte das Mädchen dann noch hinzu. Sharon sah zur Seite, ihre Augen waren voller Hass. "Gottes Plan??.." Sie hielt besser den Mund, bevor sie einen hysterischen Anfall erleiden würde. "Ja.. alles, was passiert, hat einen Grund. Vielleicht wollte Gott, dass du einmal richtige Tränen zulässt.. Vielleicht wollte er dir.. zeigen, dass unterdrückte Gefühle etwas schlechtes sind.." Das Mädchen sollte einfach still sein, solche Sachen wollte Sharon nämlich nicht hören. Vielleicht wollte man herausfinden, wie viel sie seelisch vertragen würde? Jedenfalls hatte jemand ihre Barriere, die sie stark wirken ließ, zum Fallen gebracht. Im Moment war sie schwächer als Ran, die hatte sich im Griff, ganz im Gegensatz zu ihr. Was war bloß los? Hatte sie der Tod ihres Vaters so sehr aus der Bahn gerissen? Wusste sie noch, was sie tat? Sie heulte wie ein Schlosshund und das konnte doch irgendwo nicht wahr sein. Was machten diese Beiden mit ihr? "Shinichi, wach wieder auf, lass mich hier nicht alleine zurück.. ich kann ohne dich nicht mehr.." Es waren Sharons Worte gewesen und Ran schaute weg. Man hatte sie anscheinend ganz vergessen. "Denk an deinen kleinen süßen Engel.. sie braucht dich, genauso wie wir Luft zum Atmen brauchen, komm wieder zu uns zurück.." Oder doch nicht, Sharon hörte nicht mehr auf zu reden, obwohl man das sonst nicht an ihr kannte, da sie normalerweise sehr schweigsam war. Aber langsam schwanden die Worte, Ran hörte sie nur noch entfernt, sie war in Gedanken woanders und bekam nicht mehr mit, was die Frau redete. Hier bin ich mal futschi >D Hab Lust auf eine kleine Ranichi-Erinnerung.. mal wieda -.-,,,, (möglich, dass ich alles in die Länge ziehen will, weil's bald zu Ende iz.. mennööööööö >___________< BAH XD man, sind die drauf.. was hab ich für'ne Laune..? *schäm* .___. Ich hab zuviel Zeit, weil Shina nicht bei mir iz ;___; mir gehtz wie Sharon gerade.. *heultot* .____________. Aufmunternde Kommiz sind erwünscht.. Kapitel 30: Hart, ungerecht, aber wahr... ----------------------------------------- DIE GESTÖRTE FF-SCHREIBERIN IZ BACK LOL.. ich find den Teilo böse >_>' Saumatisch (wassen das für'n Wort man? LOL) Ich grüße hier mal.. Shinalein, weil da viel von ihren Charas vorkommt.. ^^ Und dann Inkognito, die eine meiner treuesten Leser iz.. ^________^ Viel Spaß beim Lesen XD "Sharon..? Duhu??.." Ran schaute beschämt zu der Frau hinüber. "Was ist?" Das Mädchen wirkte irgendwie ängstlich, dabei gab es nichts, was sie ihr nicht hätte sagen können. "Ich und Shinichi.. wir haben wohl den größten Mist aller Zeiten gebaut.." Die Frau legte den Kopf schief. "Welchen Mist denn?.. Mhm..?" "Ich.. ich bin irgendwie überfällig.." Röte schlich sich in das Gesicht des Mädchens und die blonde Frau musste leicht lachen. "Das muss dir doch nicht peinlich sein. Es ist jetzt fast 2 Monate her, nicht wahr? Oder?" Eigentlich hätte sie sich das verkneifen können, weil Ran dann wissen würde, dass sie alles mitbekommen hatte. Etwas seltsam schaute sie an der Decke hoch, als würde sie einer Fliege mit ihrem Blick folgen, aber Sharon tat es zur Ablenkung. "Woher weißt du..?" fragte Ran dann mit einem noch röteren Ton im Gesicht. "Ich habe Augen im Kopf, Ran und ich war durchaus auch schon mal verliebt, ich weiß wie man dann drauf ist. Hast du schon einen Schwangerschaftstest gemacht?" Das war für sie das normalste überhaupt, deswegen fragte sie auch einfach so, als wäre nichts dabei. Sie redete mit dem Mädchen wie mit einer Tochter. Wie damals.. bei Rosé, die sie ständig irgendwie belehrt hatte. "Frag mich doch nicht so peinliche Sachen!" konterte Ran hochrot und mit zitternder Stimme. "Wieso nicht? Willst du denn keine Klarheit?" So war es bei ihr früher immer gewesen, aber irgendwie war nie was gewesen. Da war etwas nicht normal an ihr. Deswegen, jemand hatte sie gestraft. "Ich habe Angst! Was wenn er wütend wird.. wenn er mir an allem die Schuld gibt." Man hörte ihr an, dass sie die Wahrheit sprach, sie musste schreckliche Angst haben, kein Wunder, in ihrem Alter. "Reden wir von dem selben jungen Mann, ja? Ich sage dir, er wird an die Decke gehen.. vor Freude." Was machte sich dieses Mädchen eigentlich so einen Kopf? Im Moment beneidete die Frau sie ziemlich. Sie hatte mehr Glück im Leben, als sie, und sie hatte es verdient. Ein Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. "Meine Eltern bringen mich um.." "So wie ich die kenne, werden die erst mal in Ohnmacht fallen und dann überglücklich über Enkelkinder sein." *** Warum erinnerte sich Ran ausgerechnet jetzt an solche Dinge? Sie wusste es nicht, aber es schien alles schlimmer zu machen. Sharon bekam das nicht mit, die war nämlich mit sich selbst beschäftigt. Die hatte sowieso genug Ärger, da konnte sie sich nicht auch noch um ein Kind kümmern, das schwanger war, auch wenn sie alles versucht hatte. Jetzt schien das alles nichts mehr wert zu sein. Nicht wenn er sterben würde. Allmählich hatte auch die Frau sich beruhigt, denn sie fand sich ja selber peinlich. Wenn Gin das sehen würde, wäre er einem Lachanfall nahe. Ah ja, was interessierte sie der Kerl? Der ließ sie jetzt hängen, wie so viele. Yukiko hatte es mittlerweile aufgeben, auf Shinichis Handy anzurufen, also versuchte sie es jetzt bei Ran. Das Handy klingelte zwar, aber niemand hob ab. Sharon griff in ihre Tasche und als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass Ran nicht mehr da war. Also entschloss sie sich abzunehmen, weswegen sie zur Tür hinaus ging, da hier Handyverbot herrschte. Als sie dann unten angekommen war, nahm sie das Gespräch an. "Wer ist da?" fragte sie mit einem launischen Unterton und wartete auf die Antwort des Anrufers. "Sharon?" fragte die ältere Frau, die ihre Freundin an der Stimme erkennen konnte. "Was tust du mit Rans Handy?" Yukiko verzog ihre Augen zu Schlitzen. Wehe, sie hatte ihr was angetan, dann konnte sie aber was erleben, an das sie noch lange zurück denken würde. "Sie ist gerade nicht da.." Apathisch schaute sie nach vorne. Ausgerechnet seine Mutter musste am Telefon sein, warum nicht jemand anderes? Jeder wäre ihr in dieser Situation lieber gewesen, sogar ihre Tochter Shina. "Sie ist bei.. nein.. da ist sie auch nicht." Schweiß rann über ihr Gesicht, sie war nahe dran sich zu verplappern. "Du.. ich kann nicht reden, ich bin im Krankenhaus.." "Was tust du denn da?" Das war die Frage, die sie nicht hören wollte, weswegen eine lange Schweigepause eintrat. "Bist du noch dran? ... Was ist?" "Dein Sohn.." Sie schluckte. "Ich hab ihn fast ins Grab befördert. Deine überaus tolle Freundin, die du so bewundert hast, ist eine Versagerin, die nichts auf die Reihe bekommt. Nicht mal auf einen 18-jährigen Jungen aufpassen." Überaus sarkastische Worte, die sie aber vollkommen ernst meinte, einen anderen Schuldigen gab es nicht. Hätte sie Shinichi von Anfang an in Ruhe gelassen, wäre ihm nichts passiert, sie fühlte sich nun mal für seinen Zustand verantwortlich. Das war doch gar nicht ihre Aufgabe, was sollte das also? "Ich habe keine Ahnung wovon du redest, meine liebe Sharon. Aber rede nicht so, du weißt, das hasse ich, wenn du es tust. Dann tust du dir immer so verflucht selbst leid." Yukiko seufzte, denn in dem Punkt konnte man die Frau wohl nicht zur Vernunft bringen. Aber sie konnte ja nicht wissen, was so alles vorgefallen war. "Aber, was ist überhaupt mit deiner Stimme los..? Hast du..?" "Das tut nichts zur Sache. Ich bin jedenfalls im Beika-Krankenhaus, bei Shinichi. Vielleicht können wir uns da treffen, bye." Sie legte einfach auf, nach so langer Zeit hatte sie mal wieder mit Yukiko gesprochen und es war irgendwie ungewohnt gewesen, sie hatte sich an das Leben alleine gewöhnt. Einfach aufgelegt. Yukiko fuhr natürlich sofort ins Krankenhaus, weil sie sich Sorgen machte und wissen wollte, was mit Shinichi war. Währenddessen wählte sie die Nummer ihrer Tochter, ohne daran zu denken, dass diese nicht so sonderlich gut auf ihre Freundin zu sprechen war und sie sich wahrscheinlich begegnen würden. *** Shina und Ryo gingen gemeinsam ins Beika-Krankenhaus und abermals überkam die junge Frau ein mulmiges Gefühl. Schon so oft war sie in letzter Zeit hier gelandet. Sie hatte es echt satt und wollte nicht mehr hier sein, aber Shina wollte bei ihrem Bruder sein und seine Hand halten, ihm dabei Mut zusprechen. Jedoch erblickten ihre entsetzten Augen etwas völlig anderes, etwas das sie gar nicht gerne sah. Sie fühlte sich, als habe man ihr den Bruder weggenommen. "Das ist doch jetzt echt die Höhe..", meinte die Detektivin aufgebracht. Shinas Mutter kam gerade zur Tür herein, als ihre Tochter auf Sharon losgehen wollte, weil ihr etwas absolut nicht in den Kram passte. "Was ist denn los?" Einen Moment erstarrte Yukiko, als sie Shinichi erblickte und rannte sofort zu ihm hin. Shina sah dem irritiert zu. Kein böses Wort fiel, nicht mal regte sie sich darüber auf, dass diese Frau die Hand ihres Sohnes hielt. War die so naiv? Am liebsten hätte Shina geschrieen, da sie jetzt dachte, Sharon wollte ihrer Mutter den Sohn wegnehmen und ihre Mutter nur zusah. Irgendwie machte sie das wütend. "Jetzt hat sie's wohl echt geschafft.." flüsterte sie in sich hinein, wobei sie etwas völlig anderes meinte. Diese verdammte ,Frau' hatte es geschafft, dass ihr Bruder wie eine leblose Hülle vor ihnen lag und niemand wusste, wann er je wieder aufwachen würde. Der Hass gewann wieder die Oberhand, auch wenn sie vorhin noch versucht hatte, das Gute in ihr zu sehen, das war jetzt wieder weit in den Hintergrund geraten. "Nicht nur, dass du Leute in den Dreck ziehst und in die verdammte Organisation bringst, du treibst sie fast in den Tod. Am besten du verschwindest ganz schnell von hier, sonst kann es sein, dass es hier einen heftigen Krach gibt!" "Mir ist klar, wieso der Junge jetzt hier liegt, als wäre er bereits tot. Sie hat ihn in ihre Organisation geholt, das ist es, was Shina sagen wollte", fügte Ryo hinzu und er wollte noch etwas sagen, aber musste einen Moment nachdenken, wie er es formulieren sollte. "Als ich 14 war, hat sie das selbe mit mir geplant. Ich bin aber entkommen. Yukiko, was ich sagen möchte, sie wollte mich zu ihrem Sohn machen. Ist das nicht krank? Pass auf, dass sie das nicht bei Shinichi macht." Sharon hatte aufmerksam zugehört und sie hasste es, wenn man so redete, weswegen sie Shinichis Hand los ließ, die sie die ganze Zeit gehalten hatte und mit einem wütenden Ausdruck in den Augen zu Ryo hinüber ging, um ihn zu belehren. Wie damals bei Rosé, als sie ihrer Meinung nach keine Manieren hatte und sie auf Mutter machte und ihr ins Gewissen redete. "Halte gefälligst deinen vorlauten Mund, Akaja, du weißt nicht wovon du redest." "Nein? Ich denke schon. Ich kenne nur eine Frau, die Kinder entführt und sie in den Schmutz zieht. Alle, die mit dir zu tun haben, werden verdorben. Der Rotten Apple Effekt, nicht wahr? Der verdorbene Apfel verdirbt auch alles in seiner Umgebung." Shinas Ansicht nach war Ryo nun entschieden zu weit gegangen, denn er versuchte sie mit Worten zu verletzen. Er wusste, wie sie auf Rotten Apple immer reagierte, sie allerdings auch. Es war unfair von ihm, so etwas zu sagen, gerade weil er es darauf anlegte, in ihren offenen Wunden zu bohren. Musste sein Hass gerade verheerend sein. "Ryo, bitte, das gehört nicht hierher. Und zügel dich in deiner Wortwahl." "Wieso denn nicht? Es können ruhig alle erfahren, was sie für ein Mensch ist." Yukiko schloss die Augen, weil an den Worten der beiden etwas dran war und sie sich nicht traute etwas zu sagen, außer.. "Sharon, stimmt das mit der Organisation? Hast du ihn zu einen von diesen Leuten gemacht?" Die Frau schwieg und das sagte alles. Dann entschloss sie sich jedoch, etwas zu sagen. "Ich wollte ihn doch nicht in Gefahr bringen.. ich hab gedacht.., dass alles gut werden würde.., aber wie es scheint, hab ich mich selber belogen, um mich besser zu fühlen.." Yukiko hatte Mitleid, gerade weil sie diese Frau kannte und sich ihr wie eine Schwester verbunden fühlte. "Ich mache dir keinen Vorwurf. Du meinst es ja nicht böse.." Shina kochte jetzt innerlich. Wie konnte sie das sagen? Man hatte sie jahrelang hinters Licht geführt, sie belogen und um ihre Freundschaft betrogen. Wie konnte sie nur? Es tat weh, dass ihre Mutter so mit ihrer Feindin redete. Sie meinte es ja nicht böse? Wie kam sie nur auf so was? Machte es sie blind, dass es sich um ihre langjährige Freundin handelte, oder warum konnte sie ihr so sehr vertrauen, nach alldem, was geschehen war? "Es reicht Mutter, sie hat es drauf angelegt, sie hat deinen Sohn benutzt!" fauchte sie. "Sie ist schuld daran, dass er verletzt worden ist, stimmt doch, *VERMOUTH*, oder?" "Bitte nenne sie nicht so.." Yukiko war am Rande der Verzweiflung, so dass sie am liebsten heulen wollte. "Wieso?.. Sie hat ja Recht. VERMOUTH war's.." Sharon grinste tief in sich hinein. "Sie ist schuld daran, dass er in die Organisation kam.. aber ich selbst bin schuld daran, dass man ihn umbringen wollte. Ich habe ihn verletzt, unabsichtlich und da ist er weggelaufen. Womöglich ist er einem *unserer* Feinde in die Arme gelaufen.. ich hab's nicht drauf angelegt, ich wollte das doch gar nicht. Aber wozu sage ich das, mir glaubt ja eh keiner..?!" "Doch, natürlich, ich glaube dir..", meinte Yukiko, aber sie wurde von Shina zur Seite geschoben. "Du tust dir so verdammt leid, was?" meinte ihre Tochter und ihre Augen funkelten gefährlich. "Dass du ihn zu MARTINI gemacht hast, werde ich dir nie verzeihen. Das ist ja geradezu, als wenn du ihn zu deinem Sohn machen wolltest. Du nimmst meiner Mutter nicht den Sohn weg, das werde ich verhindern. Wenn ich noch einmal sehe, dass du ihm zu nahe kommst, dann blüht dir etwas, das du niemals vergessen wirst. Jemanden, der seine eigene Tochter tötete, werde ich ganz sicher nicht meinen Bruder überlassen, auch wenn er noch so ein guter Detektiv ist, der deine blöde Organisation zerstören könnte, du wirst ihn niemals mehr benutzen!" Das alles hatte sie schon vorher gewusst, aber man musste es ihr alles noch mal sagen. Es tat entsetzlich weh, das aus Shinas Mund zu hören, aber noch schmerzhafter war die Sache mit Chris. Alles war eine Lüge, alles was diese junge Frau glaubte zu wissen. Chris war ihre Erfindung. Etwas, das ihr selbst vormachte, dass sie eine Tochter gehabt hatte. Sie hatte es fast geschafft, dass sie selbst glaubte, sie hätte eine Tochter. Alles nur Illusion, eine die sie um ihr Herz herum aufgebaut hatte, um nicht vor Einsamkeit umzukommen. Sie als Schauspielerin war immer perfekt, sie war sogar so gut, dass sie sich selbst hinters Licht führte, jetzt war ihr wieder klar, dass sie ja gar keine Tochter gehabt hatte. Sharon grinste, aber innerlich fühlte sie sich bescheiden. "Nein.. Silverbullet hab ich ihn später dann genannt, als er so weit war. Aber irgendwie erinnerst du mich gerade an ihn. Er hat mich auch bedrohen wollen. Aber er hat ein aufrichtigeres Herz als du." Für diese Worte spürte sie eine Hand in ihrem Gesicht, Shinas Hand zitterte, damit war sie zu weit gegangen. Diese Frau nutzte Shinichis Gutmütigkeit aus, das war der Grund dafür, dass sie ihr ins Gesicht geschlagen hatte. Sharon grinste noch immer, sie musste sich wohl gerade beherrschen, nicht laut los zu lachen. Sie schaute Shina mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen an. "SHINA!" brüllte Yukiko ihre Tochter an, doch dann sah sie das grinsende Gesicht von Sharon und stoppte. "Was.. ist denn nun mit dir..?" "Ich hab etwas besseres zu tun, es ist wichtig, also wagt es nicht, mich aufzuhalten." Die Frau rannte nach draußen und niemand folgte ihr. "Mama.. das war das Gesicht einer Killerin", verriet Shina. *** Sie wollte ihr Opfer quälen, aber noch mehr wollte sie den Verantwortlichen für Shinichis Zustand leiden sehen. Es war nun dunkel geworden und Madeira stand Vermouth gegenüber, von Sharon war im Moment nichts als ihr Hass übriggeblieben. Umso besser fand es die Killerin, dass das Mädchen alleine war, ohne ihren Begleitschutz. Das machte die Sache wesentlich leichter. was plant die denn jetzt schon wieda?? >D SHARON.. nöö VERMOUTH.. du schockierst mich %D *rumkuller* %D Kapitel 31: Der letzte Ausweg? ------------------------------ Kommen wir so langsam mal zum Ende .___. Wollte ich schon bei Teil 20 und jetz simmer bei 31 -.-'''''''' *GLOTZ* *DROPS* ich denke, es wird keinen stören, wenn's bei der 32 oda 33 endet, je nachdem, wie ich's hinbekomme. Ich glaub Sharon erleidet hier grad nen Killerinnen-Rückfall (und noch schlimmere Dinge, die gibt sich ganz auf, würde ich sagen...... ich könnte.. HEULEN ;_; gewissen Leuten wird sie nie leid tun, also kann ich die auch QUÄLEN bis sie schwarz wird XD) *ROFLTOT* XDDD Wer hat geglaubt, dasse ohne Morden auskommen kann? >DD *sich meld* ich hab's auch erst gedacht, bis ich die Idee mit Shini hatte ._______. Nebenbei.. das mit dem Ende reicht.. Sie hatte vor dem Mädchen so viele Schmerzen wie nur irgend möglich zuzufügen, weil die Frau schlichtweg nicht mehr nachdachte und im Moment ziemlich herzlos zu Madeira hinüber starrte. Vermouth war das, was viele Leute fürchteten, war sie je etwas anderes gewesen? Die Killerin erinnerte sich jedenfalls augenblicklich nicht daran, dass sie je in ihrem Leben nett gewesen war, das alles hatte sie wieder verdrängt und alles, was sie jetzt empfand, war Hass. Alles vernichtender Hass, den man nicht mal mit Betteln aufhalten konnte. Hass führte zum Mord und der wiederum zu Opfern. Dieses Mal war's die Nichte ihres neuen Bosses. Damit würde die Killerin keinerlei Probleme haben, es würde ihr sogar Freude bereiten, wahrscheinlich würde sie über das Mädchen lachen, wenn sie dabei war, sie zu töten. Die Sache mit Shinichi war durch keine Weise zu entschuldigen und dieses Mädchen steckte da mit drin, weil sie von Champagner geliebt wurde und sie ihm, indem sie Madeira tötete, ganz schön eine reinwürgen könnte. Er sollte genauso leiden, wie sie es vor ein paar Stunden getan hatte. RACHE! Nur ein kleines Gefühl, das sie befriedigen würde, so dass es ihr besser ging. HOFFENTLICH! "So ein Zufall, dass du ausgerechnet mir in die Arme läufst, der Boss wird äußerst erfreut sein, wenn ich ihm deine Leiche präsentiere." Ein spöttisches Lächeln lag auf dem Gesicht der Kleinen, sie wusste ja nicht, weshalb die Frau gekommen war, weswegen sie auch gleich einen frechen Spruch abgeben musste. Vermouth fasste in ihre Jackentasche, worauf das Lächeln in Madeiras Gesicht verschwand, als sie sah, was die Frau hervor holte und wie bestialisch ihr Grinsen gerade auf die 15-jährige wirkte. Eine silberne Waffe kam zum Vorschein, in dessen Lauf sie alsbald blickte und ihr Schweiß in Strömen über das Gesicht lief. Sie hatte gedacht, dass Vermouths seelischer Zustand so was nicht zulassen würde, doch da hatte sich das Mädchen anscheinend geirrt. Es fiel ein Schuss und die Schülerin wurde in die linke untere Seite ihres Oberkörpers getroffen. Es war kein Schuss, der töten sollte, es war eher einer, welcher das Ziel hatte sie zu schwächen. Das hatte sie auch erreicht, da die Wunde sofort heftig zu bluten begann und Madeira Blut an der Hand hatte, als sie sich an die Stelle fasste. "Du verdammte.." "Was? Was möchtest du mir sagen, meine Kleine?" Die Frau lächelte lieb wie ein kleines Kind, was ziemlich scheinheilig rüber kommen musste. Langsam ging sie zu dem Mädchen hinüber, das langsam auf die Knie fiel und sie auf sie herab schauen konnte. Das hatte sie damals schon bei Jody genossen, als sie so auf sie herab schauen konnte. Sie liebte es, wenn sie sich so groß vorkam und ihr Opfer wie eine Maus in der Falle zu wirken schien. Hasserfüllt schaute das Mädchen nach oben, ihr Atem begann zu rasen, der Blutverlust war sehr groß und sie schnaufte, da ihr fast die Luft wegblieb. "Tu nicht so.. scheinheilig.. ich hasse das.. du.. du verdammte.. Sau. Meinst du.. ich weiß nicht, was du.. meinem.. Freund.. angetan hast..?" Sie bekam kaum einen gescheiten Satz zustande, stattdessen stotterte sie etwas zusammen, denn mehr war ihr mit der Verletzung nun nicht mehr möglich. "Was.. denn?" Das Lächeln in Vermouths Gesicht war geblieben, auch wenn sie die Erinnerung an die Ereignisse um Champagner nicht gerade fröhlich stimmten. Oh man, sie hatte nicht gewusst, dass er DARUNTER so gelitten hatte, so schlimm war es auch wieder nicht gewesen. Wieso beschwerte sich der alberne Junge überhaupt über die Mittel, wie sie ihn befehligt hatte, schließlich war er zu ihr gekommen, da er in die Organisation wollte?! Er wollte töten, sie gab ihm die Möglichkeit das zu tun und als Dank gab er ihr nur Hass. "Du weißt sehr genau.. was ich.. meine.. du Miststück!" fauchte Madeira ungehalten, wobei sie jedoch immer noch brüchig sprach, sie schaffte es einfach nicht mehr als vier Worte hintereinander zu sagen. "Vielleicht, ich glaube aber eher nicht, Kleines." Die Frau schloss die Augen, wobei ihr Grinsen ein wenig geheimnisvoll wirkte. "Obwohl, jetzt erinnere ich mich. Ich fand die Sache mehr als interessant, zumal er Angst vor mir hatte. Du musst wissen, ich genieße es immer, wenn meine Opfer vor Angst zittern. Und nun schau dich an.. was habe ich wohl jetzt mit dir vor, Schätzchen?" Sie richtete die Waffe auf den Kopf des Mädchens, aber sie drückte nicht ab, es war zu einfach, sie wollte noch ein wenig mit ihr spielen, weswegen sie die Waffe wieder runternahm und sie gegen ihre Schulter drückte, dann schoss sie mehrmals auf die Stelle, was das Mädchen aufschreien ließ. Auch das schien ihren Instinkt nicht zu befriedigen, also holte sie ein Messer hervor. "Dein Freund steht auf entstellte Leichen.. hehe." Sie bückte sich zu Madeira hinab, die sie zischend ansah, aber es war nichts von ihr zu hören, als ihre schwere Atmung. Mit einer kleinen Bewegung ihrer Hand fuhr sie mit dem Messer über ihre Wange, worauf sich eine hellrote Blutspur bildete. Entsetzt sah das Mädchen an der Frau hoch, sie hatte ihr tatsächlich mit ihrem Messer in die Wange geritzt. Fassungslos, aber auch ein wenig verängstigt, versuchte sie ihr das Messer abzunehmen, aber die Verletzung bei ihrem Körper ließ keine allzu großen Anstrengungen zu, so dass Vermouth als nächstes plante ihren Hals aufzuschlitzen und sie grausam verbluten würde. Aber in dem Moment hörte sie eine ziemlich aufgeregte Stimme hinter sich. "Was tust du.. da?" Es war Ran, welche die Szene beobachtet hatte. Ihr Gesicht spiegelte, aus dem Grund, dass sie ein Messer in der Hand der Frau sah und Blut an diesem hinab tropfte, Enttäuschung wider. "Warum? Es war doch alles.. gut." Vermouth hatte nie gewollt, dass ihr Angel diese Seite an ihr sah, obwohl sie das schon vor langer Zeit getan hatte, jedoch blieb ihr da keine Wahl, sie hatte es tun müssen. Aber jetzt wäre es ihr lieb gewesen, wenn das Mädchen es nie erfahren hätte, welche rachsüchtige Bestie in ihr steckte. "Gut? Nein, noch nicht. Das hier ist GUT!" "Das was du hier tust, nennst du gut? Komm wieder zu dir.." War sie denn total bekloppt, so dass man mit ihr wie mit einer psychisch Kranken reden musste? Die Sache machte sie fürchterlich wütend. Nein, sie war nicht verrückt.. sie doch nicht. Vermouth lachte psychopathisch auf, jetzt war es sowieso zu spät, auch Ran würde diesen Mord nicht verhindern können. Da täuschte sie sich jedoch gewaltig, sie hatte nämlich gedacht, dass das Mädchen Angst vor ihr hatte, dem war aber nicht so. Das bemerkte sie, als Ran auf sie zurannte und ihre Hand zurückriss. "Ich lasse nicht zu, dass du ihr was antust, gib das Messer her!" Die 17-jährige riss an Vermouths Hand, aber niemand konnte ihr dieses Messer wegnehmen, auch Ran nicht. Dachte sie zumindest.. Aber als das Mädchen einfach das Messer an der Klinge anfasste und sich dabei verletzte, ließ sie es einfach fallen. "Bist du verrückt geworden?" schnauzte Vermouth sie an und schlug ihr mit der linken Hand ins Gesicht. Stille herrschte, auch Madeira war unfähig sich zu rühren, die Kleine war dabei ihr das Leben zu retten. Ran hielt sich die Wange. "Wer hier wohl verrückt geworden ist..?" fragte das Mädchen und schaute sie mit Tränen in den Augen an. "Wie lange willst du noch so weiter machen? Ich dachte, du wärst ein für alle Mal geheilt." "Das kann ein Mädchen wie du doch gar nicht verstehen.." Sie drehte sich weg und gab Ran einen Stoß gegen die Brust, jedoch nicht mit dem gewünschten Effekt, denn das Mädchen stellte sich direkt vor Madeira, breitete die Arme aus und beschützte sie so vor Vermouth. "Wenn du sie töten willst, dann musst du mich erst beseitigen." Das war zuviel gewesen. Auf wessen Seite stand sie denn jetzt bitte? Auf deren Seite? Die Sharon in ihr fühlte sich verraten. Wie konnte sie nach allem Partei für die Gegenseite ergreifen? Vermouth heulte jetzt vor Wut, die Tränen flossen über ihre Wangen und tropften zu Boden. Ihre Miene war voller Hass. Nicht auf Madeira, nein. Im Moment hasste sie Ran für ihre Gutmütigkeit. "Geht mir aus dem Weg!" brüllte sie diese an und richtete ihre Waffe auf Ran. "NEIN!" Die Oberschülerin blieb hart, auch wenn sie sterben sollte, würde sie niemals zur Seite gehen und die Schussbahn freigeben. Das wäre, als sei sie Schuld an dem Tod des Mädchens, denn sie wusste, dass die Frau es zuende bringen würde. Shinichi war von Anfang an im Recht gewesen, doch Ran hatte die Augen davor verschlossen, weil sie dachte ihr ein klein wenig ähnlich zu sein, aber das schien jetzt ein Trugschluss zu sein. Wie Vermouth würde Ran niemals sein, diese Frau war grausam und tötete Menschen, um sich besser zu fühlen, das würde sie nie können. Einmal hatte sie die Beherrschung verloren, sich selbst nicht mehr unter Kontrolle gehabt, es hatte sie zwar zur Mörderin gemacht, aber ähnlich war sie ihr nie gewesen, das wurde Ran allmählich bewusst. Sie hatte in diesen einen Mord zuviel rein interpretiert. Vermouth stellte sich direkt vor Ran und dann schlug sie ihr in den Magen, so dass das Mädchen in sich zusammen sackte. Sie stieß sie zur Seite, worauf sie am Boden landete. "Ich lass mich nicht aufhalten, Darling, auch wenn du mir noch so viel bedeutest!" Sie zückte erneut die Waffe und Madeira begrub alle Hoffnung auf eine Rettung. Ihr war ganz einfach klar, dass es niemanden mehr gab, der sie retten konnte und alleine würde sie es nicht schaffen, denn ihr Körper konnte nicht mehr. Sie war kraftlos. Unterdrückt hörte man ein paar Schüsse, die vom Schalldämpfer etwas verharmlost wurden. Es waren Schüsse gewesen, die direkt Madeiras Herz getroffen hatten, so dass sie sofort tot war. Ran rappelte sich auf, es standen Tränen in ihren Augen, sie fasste es nicht, dass diese Frau tatsächlich vor ihren Augen töten konnte. In den letzten Tagen hatte sie sich ihr wie eine Tochter verbunden gefühlt, aber jetzt? Sie wollte nach Hause, zu ihren richtigen Eltern, die sie total vernachlässigt hatte. "Ich hasse dich, Vermouth!" brüllte sie, fiel beinahe hin, da sie nicht schnell genug aufstehen konnte, um unter Tränen wegzurennen. "Ich hasse dich! Ich hasse dich!" brüllte sie noch während sie rannte. Sie schaute dem Mädchen nach. Na fein, dann hasste sie die Göre eben, es spielte keine Rolle. Es waren mittlerweile so viele Leute geworden, die sie hassten, da machte dieses Mädchen auch nichts mehr aus. Aber warum schmerzte es dann so? *** Eine Tür öffnete und schloss sich wieder. Die blonde Frau stand gegen das Holz der Tür gelehnt, sie lächelte. "Gib mir noch eine Chance, Chardonnay! Ich brauche Aufträge, so viele wie möglich am besten! Ich will wieder die Vermouth von früher sein!" Es gab nichts mehr, in das sie flüchten gekonnt hätte, außer vielleicht der einzigste Trost, den sie je kannte. Menschen töten, je mehr umso besser. Etwas skeptisch schaute der Mann sie an und zuckte mit den Augenbrauen. Was war denn mit der auf einmal los? Aber egal. Killerinnen, die willig waren, konnte er immer gebrauchen. Und sie schien es aus irgendeinem unerklärlichen Grund zu sein, auch wenn er keinen blassen Schimmer davon hatte, wieso. "Gut, dann warte im Nebenzimmer auf mich, ich komm gleich." Nebenzimmer, großartig, er würde sie bestrafen für ihre Ungehorsamkeiten. Wie tief musste sie sinken, um wirklich herzlos zu sein? Wie viele Dinge würde sie noch ertragen müssen, um nie wieder leiden zu müssen? Aber wenn es nötig war.. im Moment war ihr sowieso alles scheißegal. Mit sehr viel Glück würde er sie danach ermorden, dann wäre sie wenigstens frei. Sie nahm die Türklinke in die Hand, öffnete den Eingang zum Nebenzimmer und schloss sie hinter sich, ein Seufzen folgte. "Vater, es tut mir leid.. ich hab nachgegeben", flüsterte sie. Sie ging auf das Bett zu und fand sich wenig später darauf wieder. Noch nie in ihrem bisherigen Leben war es ihr gegangen wie jetzt. Es war echt zum heulen. Alles war hoffnungslos geworden, ihr wurde das schlagartig wieder klar. Sie hoffte, er würde sie richtig schön quälen, oder etwas ähnliches, Hauptsache sie würde schön leiden, so wie die Menschen, welche sie alle gequält hatte. Normal hieß ihr Motto "kurz und schmerzlos", aber manchmal konnte sie das einfach nicht und dann mussten diese Leute unnötig leiden. Chardonnay trat ein und wunderte sich schon sehr darüber, dass sie auf seinem Bett lag. Er hatte gewusst, sie würde irgendwann ihm gehören, man musste es nur richtig anstellen, aber das hier war *zu leicht*, um wahr zu sein. "Deprimierung ist etwas, das du ganz schnell los werden musst, um wie früher zu werden", sagte er und schritt auf sie zu, worauf er sich neben sie aufs Bett setzte und sich und ihr ein Glas Vermouth Bianco einschenkte. Woher wusste er, dass sie deprimiert war? Sie schwieg erst mal, weil sie das ihrer Meinung nach nicht zu interessieren hatte, sie war wegen etwas anderem hier. "Hat Gin dich enttäuscht, oder warum bist du hier?" fragte er sie. "Gin war mir schon immer egal." Sie versuchte kalt zu klingen, aber irgendwie versagte sie im Moment auf voller Linie. Am liebsten hätte sie sich irgendwem an die Brust geworfen und zu heulen begonnen, aber das war nicht gerade ihre Art. Vermouth stand auf und saß nunmehr auf dem Bett. "..Gin ist ein Idiot.." Er gab ihr ein Glas und sie stießen kurz an, bevor er ihr eine Haarsträhne nach hinten strich und mit seiner Hand über ihren Hals fuhr. Sie trank ihr Glas aus und stellte es neben sich. Dann würde sie ihn eben an sich ran lassen, war doch sowieso scheißegal, sie hatte es ja gar nicht mehr anders verdient. Sollte sie büßen für die Taten, welche sie begangen hatte. Es war nicht zu übersehen, dass er sie begehrte, denn als er ihren Hals zu küssen begann, konnte sie das noch heftiger spüren, auch wenn sie es an seinem Blick sehen gekonnt hatte. Seine Hände, die auf ihren Schultern verweilt hatten, wanderten ihre Arme hinab und gingen dann zu ihren Brüsten über. Ihr wurde leicht heiß und sie keuchte leise in sein Ohr. Sie machte die zwei Knöpfe ihrer Jacke auf und streifte sie sich von den Schultern. Darunter trug sie nichts weiter als einen BH. Chardonnay erstarrte leicht bei ihrem Anblick, küsste sie auf die Lippen und machte den Verschluss geschickt auf. Irgendwie waren alle Männer bloß scharf auf ihre Oberweite, so war es immer gewesen. Na ja, so war nun mal das Leben, man musste sich damit abfinden. Seine Hände fuhren über ihre Oberschenkel, wobei er ihr den engen Rock runterzog, um ihn ihre Beine hinabgleiten zu lassen. Ein leicht besessenes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Schärfer als sie konnte wohl keine Frau für ihn sein. Schon lange war er hinter der Tochter des Bosses hergewesen, doch dieser war selbst in sie verliebt gewesen, so dass er sie vor jedem beschützte, der ihr zu nahe kommen wollte. Nur bei Gin schien es ihm nichts auszumachen, warum auch immer. Wahrscheinlich aber war das nur ein Tauschgeschäft gewesen. Dafür, dass er für ihn Verräter beseitigte und ihn auf die Art und Weise abschirmte, schenkte Chantré ihm sicher seine Tochter, oder stellte sie ihm zur Verfügung, jedenfalls bestand die Verbindung Vermouth/Gin nicht einfach nur so aus Lust und Laune. Er fummelte an ihr rum, sie ignorierte das geschickt, in dem sie die Augen schloss, denn sie hatte vor nichts zu tun. Dazu hatte die Frau einfach nicht die Lust und nicht den Nerv. Als er in ihren Slip hinein fuhr, entkam ihren Lippen jedoch ein Keuchen, aber das sollte nicht heißen, dass es ihr gefiel, oder sie Spaß daran gefunden hatte, es war ihr sogar ziemlich unangenehm seinen Finger dort zu spüren. Ihr Körper zitterte, nicht aus Angst oder so, es war eher Abscheu. Kurz ließ er von ihr ab, um sich das Hemd und die Hose auszuziehen. Man, ihr war schlecht, es war fast eine Demütigung für sie, dass sie sich selbst aufgab und alles mit sich machen ließ. Aber ihr Stolz hatte sich seit dem Tod ihres Vaters verabschiedet, gänzlich.. Durchaus hatte Chardonnay bemerkt, dass sie es nicht genoss, aber das konnte ihm egal sein, spätestens, wenn sie richtig bei der Sache wären, würde sie es genießen, so waren sie eben die Frauen. Primitiv und leicht zu kriegen. (-.-'''''') Sein Finger war tief in sie eingedrungen und er längst erregt, so dass er aus ihr rausging, um sie noch einmal auf die Lippen zu küssen, was sie nicht im Geringsten erwiderte. Er hatte fast das Gefühl eine Tote zu küssen. So gefiel dem Mann das Spiel jedenfalls nicht. "Ich wünsche mir ein wenig Entgegenkommen!" sagte er wütend und sie riss die Augen auf. Das auch noch. Was genau meinte er? Sollte sie sich gehen lassen, so dass er spürte, wie toll sie das alles fand? Dabei ging das an ihr vorbei, als wäre gar nichts. Sie hatte keine Lust auf so was, sie wollte nichts tun und ihn einfach machen lassen, wozu er Bock hatte. Aber so wie es schien, musste sie wohl tun, was er verlangte. Ohne weitere Hemmungen fing sie an ihn zu küssen, wobei ihre Zunge zwischen seine Lippen stieß und sie wild mit seiner zu spielen begann. Wenn ihm das nicht reichte, sie würde.. sich übergeben. Man, das war echt ein widerlicher Gedanke gewesen. Sie sank vielleicht tief, aber DAS würde sie nicht tun! Sie würde nicht Hand an seine Genitalien legen. Wie lange wollte er das Ganze überhaupt noch hinauszögern? Hauptsache es würde vorbei sein, dann hatte sie es wenigstens hinter sich und ein paar Punkte bei ihrem neuen Boss gesammelt. So würde es sowieso für die Ewigkeit sein. Und wem hatte sie das zu verdanken? Ihrem Vater! Chardonnay zog ihren Slip runter und ließ ihn zu Boden fallen. Jetzt gehörte sie ihm alleine und niemand würde sie ihm je wieder wegnehmen. Recht unsanft drang er in die Frau ein und sie unterdrückte einen Schmerzensschrei. Seine Küsse und all das was er getan hatte, konnte sie nicht im Geringsten erregen, oder so etwas in der Art. Aber, als er sich zu bewegen begann, ließ auch sie das nicht kalt, so dass sie ein Keuchen von sich gab. Mühsam unterdrückte sie Tränen der Demütigung. Kapitel 32: Zum Töten gezwungen/Stirb endlich! ---------------------------------------------- Buahahahahahahaha.. >D jo, das hat gepasst, weil in dem Teil wird's böse.. wobei Vermouth nicht das Hauptproblem iz, sondern jemand anderes -.- ratet mal wer? %DDDD Mein Shinalein weiß es ja schon.. der Rest net *LOLTOT* %D dann müsst ihr schon lesen.. ^^ aba @Shina.. hab den Teil noch etwas ausgebaut, schön normal kompletti lesen %D Leute, ich hab Shinas Chara und ihre Vergangenheit noch mal bissel beschrieben, wer die jetzt hasst, der spinnt -.- XD Was geht in der Frau da vor? ;_; Die tut mir so leid ._. Ich sag nur Akemi.. es gibt da jetzt sogar einen Zusammenhang zwischen Der Sache um Akemi und der Sache um Vermouth.. ich hoffe ihr wisst, wenn ihrs lest, was ich meine ^^ Meine Güte, die FF wird imma härter.. XD Finde ich zumindest, weil ich's ja noch mal lesen musste.. ohman ohman.. irgendwie passt das alles so schön zusammen *FREUTOT* %D Na dann machtz mal gut und ich hoffe, der Teil gefällt euch wenigstens ~_~; Wataru fühlte sich wirklich bescheiden, denn wüsste Miwako, was er angerichtet hatte, dann würde sie ihn wahrscheinlich abgrundtief hassen. Während sie glücklich schlummerte und anscheinend froh war, ihn überhaupt zu haben, dachte er daran zurück, was er einer Frau angetan hatte. Er als Polizist ließ sich auf miese Verbrecher wie seinen Vater ein, nur um sich an dieser Frau zu rächen. Irgendwie hatte der Polizist nicht nachgedacht, er war voller Rachsucht auf sie gewesen, ohne Rücksicht auf Verluste spionierte er sie aus und gab ihre Schwachstellen an seinen Vater weiter. Mit dieser Erkenntnis fühlte er sich jetzt alleine. Natürlich wusste er, dass sein Vater es in die Wege geleitet hatte, dass Vermouths Vater drauf ging, aber das wusste nur er selbst, Sakura und sein Vater eben. Würde Miwako je davon erfahren, dass er die Schuld daran hatte, dass eine Frau ohne ihren Vater sein musste, würde sie ihn an die Wand kleben und ihn wahrscheinlich verlassen, nur aus diesem Grund verschwieg er ihr die Einzelheiten. "Bist du wach?" fragte sie auf einmal und er strich ihr durch die Haare. "Ja, so wie fast immer, wenn ich nachdenke." "Worüber denkst du denn nach?" entgegnete die Frau mit sanfter Stimme und man konnte das Gefühl gewinnen, ihr alles sagen zu können, aber er wusste, das entsprach nicht der Wahrheit. "Ach, Belangloses." Die Polizistin wusste natürlich, dass es durchaus nichts Belangloses sein konnte, so dass er die ganze Nacht grübelte, aber sie hakte nicht weiter nach, da das wahrscheinlich das Beste war, auch wenn er in letzter Zeit alles andere als aufrichtig und offen mit ihr war. Es schmerzte manchmal, aber sie konnte durchaus damit klar kommen, solange er sie nur nicht alleine zurückließ. *** Im Krankenhaus war nicht sonderlich viel los zu dieser Zeit, die meisten waren bei Shinichi im Zimmer eingeschlafen, weil sie schon seit 24 Stunden wach gewesen waren und dringend Schlaf benötigten, jedoch wurde Shina durch das Knarren einer Tür geweckt. Sie schlug benommen die Augen auf und sah Ran an Shinichis Bett stehen. "Du musst aufwachen!" Ihre Worte, voller Verzweiflung, sie hatten einen traurigen Unterton inne, aber fast hörten sie sich hysterisch an. Schluchzend ging die Oberschülerin zu Boden und schlug mit der Faust auf diesen ein. "Du kannst das alles doch nicht einfach ignorieren und weiter schlafen! Ohne dich schafft es keiner von uns, wir brauchen dich! Bitte, wach doch auf.." Ihre Stimme brach, was Shina dazu brachte, die Decke, die über ihrem Schoß lag, neben sich zu werfen und aufzustehen. "Hey Ran.. alles okay mit dir?" Dämliche Frage. Shina war schleierhaft, wie sie das fragen konnte. Das Mädchen drehte sich zu Shina um und ihre Augen schienen Rat zu suchen. "Ich bin voll bescheuert, ich mache mir mehr Sorgen um eine Killerin, als um meinen Freund. Das ist doch echt das Letzte!" Ran griff sich an den Kopf, als hätte sie Kopfschmerzen und ihre Augen spiegelten regelrecht die Trauer, die in ihr herrschte, wider. "Jetzt hat sie wieder jemanden umgebracht, obwohl das völlig unnötig war. Ich dachte, sie hat sich geändert, aber so langsam denke ich, dass sie so was wie einen sehr guten Psychologen braucht. Das hier hat sie nicht verkraftet, dazu kommt noch, was in letzter Zeit passiert ist. Ich weiß, dass du mit Sicherheit wütend auf sie bist, weil sie im Prinzip die Verantwortung für den Zustand deines Bruders trägt, aber du musst auch verstehen, wie es ihr jetzt geht. Als wir hier ankamen, hab ich mich voll schlecht gefühlt, weil sie mehr geweint hat, als ich." "Sie hat.. geweint?" Für Shina klang das nicht nach der Killerin, ganz im Gegenteil, sie war knallhart und zeigte nie ihre Gefühle. Oje, bei ihr musste einiges vorgefallen sein, dass sie all ihre Vorsätze, stark zu sein, vergaß. Die Detektivin wusste, wie in letzter Zeit öfter, nicht mehr, was sie noch denken sollte. Einerseits konnte sie Ran verstehen, weil sie viel zu gut für diese Welt war, aber andererseits manchmal musste man nun mal hart sein, auch um nicht andauernd verletzt zu werden. Ran war jawohl das beste Beispiel. Eine Frau wie Sharon es war, konnte ihr im Prinzip eigentlich egal sein und doch machte sie sich Gedanken um so einen Menschen. "Woher weißt du überhaupt, dass sie wieder einen Menschen ermordet hat?" fragte die Detektivin darauf. "Ich war sozusagen live dabei, es war schrecklich. Sie hat sich für Shinichis Zustand rächen wollen, obwohl das ja gar nichts besser macht. Ich hab das Gefühl, dass sie immer mehr abrutscht und aus ihrem schwarzen Loch, das sich in ihrer Seele ausbreitet, nicht wieder rauskommt. Ich denke sie braucht ärztliche Hilfe. Sie ist doch nicht mehr normal!" Das war nichts neues für Shina, das hatte sie lange Zeit zuvor schon gewusst. Sie war nie so wirklich normal gewesen. Es mochte an dem Umstand liegen, dass sie früh in die Organisation kam, da ihr Vater der Boss eben dieses Zusammenschlusses war. Eigentlich glaubte die 22-jährige nicht mal, dass ihr das Töten von Menschen am Anfang Spaß gemacht hatte, sie dachte eher, dass da jemand nachgeholfen hatte. Irgendetwas musste zuvor vorgefallen sein, man wurde nicht einfach mal so verbittert und böse. "Ich weiß, Ran, aber sie will keine Hilfe, sie tut lieber Menschen weh, weißt du? Steiger dich da bitte nicht so rein." Shina machte sich ernsthaft Sorgen um Ran. Lange würde sie diesen Dinger sicherlich nicht mehr standhalten. "Warum seit ihr alle so herzlos, oder bin ich ganz einfach bescheuert?" Rans Blick wirkte deprimiert. "Was ich sagen will, der Tod ihres Vaters und die Sache mit Shinichi hat ihr den Rest gegeben, wer weiß, was sie als nächstes macht? Man muss sie aufhalten.." Ran schaute ihre Hand an, was auch Shina bemerkt hatte, worauf sie ihre Hand ergriff und erstarrte. "War sie das?" "Im Prinzip ja, aber ich bin schuld, ich wollte ihr das Messer abnehmen und hab mich dabei verletzt, aber das ist halb so wild!" Ran lächelte tapfer, sie versuchte es wenigstens, auch wenn das Lächeln sehr gestellt aussah. Ryo kam zur Tür herein. "Morgen, ihr Beiden! Shina, ich hab dir einen Kaffee mitgebracht. Ran möchtest du auch einen? Dann lauf ich los und besorg dir einen, du siehst nämlich müde aus." "Nein, danke, ich bin auch so hellwach, Ryo!" Der junge Mann gab sich geschlagen und reichte Shina die Tasse mit dem frischen, heißen Kaffee. "Du glaubst es nicht, aber wir Beide sollten uns auf die Suche nach Vermouth machen, sie baut wieder Mist, wie immer." Shina seufzte kurz, weil sie lieber bei ihrem Bruder sein würde, es aber für wichtiger empfand, Rans Worte ernst zu nehmen. "Was diesmal?" Noch ein Seufzen, das etwas genervter klang, kam über die Lippen der Frau. "Denk mal nach, Ryo, was macht sie am liebsten, wenn's ihr nicht gut geht..?" "Oh das." Er klang ziemlich unbeeindruckt. ".. Sie bringt Leute um. Dann sollten wir wohl besser wirklich auf die Suche nach ihr gehen, bevor ihr noch mehr zum Opfer fallen, obwohl ich denke, dass das zwecklos sein wird. Wir werden sie wie so oft nicht antreffen. Wer weiß, wo die sich jetzt rumtreibt und als wer?" Er jedenfalls wusste es nicht. "Aber mal was ganz anderes. Was denkst du über die Übernahme der Organisation? Was denkst du wird passieren, jetzt wo Chardonnay sich als den Boss erklärt hat?" "Jeder gegen Jeden", sagte Shina apathisch. "Und wenn ich ehrlich bin, dann bereitet mir das wirklich Sorgen. Leute, die sowieso nie Beherrschung haben und einem solchen Druck ausgesetzt werden, drehen irgendwann total durch, das hab ich alles schon erlebt. Ich wünschte, ich könnte Sharon helfen, aber dann wäre ich nicht Detektivin, sondern Psychiater." Sie hatte eine Aufgabe als Detektivin und bei dieser durfte sie Leute, die sie besser kannte, nicht bevorzugen oder benachteiligen und das hatte die junge Frau auch nicht vor. Sie machte bei Freunden und Feinden keinen Unterschied, sondern verließ sich auf ihren Detektivinnen-Sinn. Manchmal bewunderte Ryo seine Shina so ziemlich. Trotz ihres guten Herzens konnte sie knallhart sein. Sie geriet nie in Konflikt mit sich selbst. Auch er hatte schon Mitleid mit Menschen gehabt, aber sie konnte das ziemlich gut überspielen, auch wenn er wusste, wie sie sich fühlte. Der Name Chardonnay sagte alles. Immer wenn sie diesen Namen sagte oder hören musste, fühlte er sich hundsmiserabel, weil er wusste, was dieser Kerl ihr mal antun wollte. Als Shina 17 Jahre alt war, hatte er versucht sie zu entführen, wollte sie vergewaltigen und anschließend umbringen, aber Gott sei dank, war damals Ryo zur Stelle, um sie zu beschützen. Er konnte sich das gar nicht so recht vorstellen, Chardonnay als Anführer der Organisation, es würde alles noch schlimmer machen. Dieser Mann war schlimmer, als alles andere, was Ryo jemals erlebt hatte. Und Vermouth war ein Produkt der Organisation, er bezeichnete sie nicht mal als einen Menschen. Sie war doch bloß der eigensinnige Roboter ihres Vaters gewesen. Der Mann hatte sie kontrollieren wollen, aber sein kleiner Roboter bekam ein eigenes Leben und teilte niemals seine Meinung. "Shina.. du..? Als ich in die Organisation kam und abhaute.. da.. ich weiß nicht wie ich's sagen soll." Er schaute zu Boden, wobei sein Gesicht einen gekränkten Blick inne hatte. "Chantré hat Vermouth benutzt, Chardonnay wird sie benutzen, daher wahrscheinlich hat sie wohl auch ihre Meinung hergenommen. Sie benutzt Menschen genauso. Man hat ihr das mit Sicherheit eingetrichtert, so dass sie es genauso macht. Man merkt schon, wo sie hingehört. Und man merkt, dass Shuichi Akai mit ihr zusammen war. Er ist ganz genauso, auch er benutzt Menschen, zum Beispiel seinen Vorgesetzten James Black und seine Partnerin Jody." "Ryo, mach dir weniger Gedanken darum." Wie kam die Frau darauf? Shina wusste es selber nicht, weil sie genauso wie Ryo viel zu viel nachdachte und sie wusste, dass das nicht gut war, über diese Sache zu intensiv zu grübeln. Sie ging zum Fenster, worauf sie Ryo den Rücken zuwandte. "Das habe ich schon getan. Und es wird immer das Gleiche dabei rauskommen, also lass es." Man hörte der Frau an, dass sie das alles ziemlich runter gezogen hatte. Ran stand noch perplex da, sie hatte natürlich alles mitangehört, aber weniger verstanden und deswegen schwieg sie die ganze Zeit lieber. Aber dann fiel der Name "Shuichi Akai". Das Mädchen schaute zu Boden. "Dieser Mistkerl!" Shina und Ryo schauten beide gleichzeitig in Rans Richtung und warteten darauf, dass sie noch etwas sagte. "Akai und dieser Chardonnay sind echt das Letzte, die haben kein Herz. Shinichi hatte vor Sharon zu beschützen, weil er Angst um sie hatte und da bekam ich plötzlich auch Schiss, weil er seine Knarre mit sich genommen hatte, da bin ich ihm einfach gefolgt und das, was ich dort sah, war schrecklich. Sharon ist an dem Tag echt übel zugerichtet worden. Anscheinend haben einige was gegen sie. Wenn ich ihr Leben hätte, würde ich sicher auch durchdrehen." Das Mädchen gab ein Seufzen von sich, Shina legte ihren Arm um sie und setzte sich mit ihr auf einen Stuhl. "Weißt du Shina, sie hat mir damals, als euer Anwesen nieder brannte, das Leben gerettet, aber das war nicht das einzigste Mal. Sie hat ihr Leben riskiert um meines zu schützen. Weißt du jetzt, wieso ich mich so für sie einsetze? Ihr war es egal, was passiert, sie hat selbstlos gehandelt. Ich denke, im Grunde ist sie gar kein schlechter Mensch. Ich habe sie gern und will nicht, dass ihr andauernd Leute wehtun.." Ran schniefte und wischte sich eine Träne weg. "Ich habe ihr mein Leben zu verdanken, ich bin ihr was schuldig. Sie hätte für mich sterben können.." Shina nahm das Mädchen in den Arm. "Ich tue mein bestes und Shinichi sicherlich auch, damit die Organisation endlich Vergangenheit wird." Es war eine ernstgemeinte Aussage, denn Shina hatte es schon lange auf die Organisation abgesehen. Vielleicht war es auch etwas privates, da sie unter der Herrschaft dieser bösen Zusammenkunft ziemlich gelitten hatte, auch wenn sie mit dem Leben davon kam. Die Leute in dieser Organisation wurden gequält, seelisch so wie körperlich. Ihr war natürlich klar, dass das kein Mensch auf die Dauer aushielt. Akemi war nicht lange genug dabei gewesen, um all ihre Macht zu spüren zu bekommen, so dass sie übermütig wurde, das letztendlich hatte sie das Leben gekostet. Und wenn es so weiter ging, wie bisher, dann würde Sharon das Gleiche blühen, sie dachte ja immerhin auch immer, sie könnte tun, was sie will und könnte die Regeln in der Organisation einfach vergessen. Das machte sie doch erstrecht zu einer Verräterin. Rans Aussage, dass einige etwas gegen die Frau zu haben schienen, blieb ihr natürlich im Gedächtnis und sie dachte darüber nach. Akemi hatte auch gedacht, sie könnte sich mit Gin und Vodka anlegen und hatte dafür sterben müssen. Sie war doch Shinas beste Freundin gewesen und dafür sollte die Organisation büßen. Allmählich wurde der jungen Frau bewusst, in welcher Lage sich ihre Mutter jetzt befand. Nämlich in derselben, wie Shina früher. Ihre beste Freundin gehörte zur schwarzen Organisation und war nahe dran ihr Leben zu verlieren, doch im Gegensatz zu Akemi konnte sie sich wehren, sie war Killerin und Akemi hatte keinerlei Erfahrung damit gehabt sich gegen die Organisation zu wehren, sie war nur ein Spielzeug für sie gewesen, das sie beseitigten, als es aufmüpfig wurde. Bei Sharon bevorzugten die Leute aus der Organisation jetzt andere Methoden. Sie wussten, dass man sie nicht einfach umbringen konnte und führten einen Krieg gegen sie. Echt krank so was. Das Ganze nahm Shina wirklich mit, sie wollte, dass das alles aufhörte. Niemand wusste zu dem Zeitpunkt, dass Shinichi alles mitbekommen hatte und den Tränen nahe war. Er liebte dieses Mädchen einfach, sie hatte so ein gutes Herz, auch die Sache mit Sonoko hatte das nicht verändert. Über die Geschichte um Akai wollte er erst gar nicht nachdenken, denn er hatte ihn weder leiden können, noch hatte er je geglaubt, dass dieser Mann das war, was er zu sein schien. Dann war da noch etwas, gerne hätte Shinichi Shinas Worten Glauben geschenkt, doch nachdem was bisher geschehen war, glaubte er nicht einmal mehr so wirklich daran, dass man die Organisation einfach beseitigen konnte. Der Junge keuchte leise auf, so dass Shina, Ryo und Ran bemerkten, dass er aufgewacht war. "Gott sei dank, du hast endlich die Augen aufgemacht", sagte Ran glücklich und Tränen glänzten in ihren Augen. "Ja.. schon länger. Ich hab gehört, was ihr geredet habt. Stimmt es, dass Vermouth unterwegs ist? Mir wäre wohler, wenn sie hier bei mir wäre, da kann ihr wenigstens keiner etwas antun." Wenn Shinichi daran dachte, soweit er sich erinnerte, was geschehen war, herrschte ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. "Champagner.. dieser Mistkerl.. er ist einer der Handlanger, der schwarzen Organisation. Einer der Leute, die Vermouth am liebsten tot sehen wollen. Ich frage mich, was die jetzt noch wollen. Sie ist doch schon am Arsch. Die ist im Prinzip keine Gefahr mehr. Wieso planen die denn immer noch sie umzubringen? Was hat sie denn getan, außer ihrem Vater zu gehorchen? Die sind ja krank." Allerdings, die waren krank im Kopf, da gab Shina ihm ja recht, aber was redete er denn da? Shina hatte das Gefühl, er war noch verwirrt, da er im Koma gelegen hatte. Jedenfalls gaben seine Worte keinerlei Sinn für sie. "Du fragst, was sie gegen sie haben? Ich bitte dich, Shinichi. Sie hat dich, einen Detektiven in ihre Reihen gebracht. Sie hat es darauf angelegt der Organisation zu schaden, daher." "Nein! Früher schon, bevor ich wusste, was los ist. Shuichi Akai ist wie ein Besessener hinter ihr her, nur ich verstehe den Grund nicht, weswegen er das tun sollte. Sie war doch zuvor eine wichtige Person in der Organisation. Wenn er auch Mitglied der Organisation wäre, würde er sie nicht töten wollen. Nein, da steckt was anderes dahinter. Ich glaube fast, dass es was mit Chardonnay zu tun hat." Die Worte blieben Shina im Gedächtnis. Chardonnay, wieder dieser Name. Sie hatte in Bezug auf ihn eben eine Erinnerung, die sie nicht gerne haben wollte. "Akai und Chardonnay im Doppelpack, dabei kann ja nichts gutes rauskommen, zumal Chardonnay sich bei ziemlich jeder Frau viel rausnimmt. Was hat.. *Sharon* dir so über den Kerl erzählt?" Apathisch schaute die Detektivin vor sich. Nicht, dass sie neugierig wäre oder so, sie wollte nur etwas bestimmtes wissen. Es ging nur darum, ob Chardonnay dasselbe bei Vermouth schon versucht hatte. Shina konnte sich vorstellen, dass der das genauso wenig schmecken würde, wie ihr selbst, wenn man sich an ihr vergreifen wollte. Männer hatten nicht das Recht über Frauen zu bestimmen. Das war wohl eine Meinung, die sie teilten. *** Nachdem es Shinichi wieder einigermaßen gut ging, verließ er das Krankenhaus und stattete dem Boss einen Besuch ab. Da er ja schon immer ziemlich frech war, klopfte er auch nicht an, oder derartiges, er ging einfach rein, jedoch war das Zimmer leer. Eigentlich dachte er, dass der Boss bei einem wichtigen Meeting war, bis er nebenan Stimmen hörte. Er ging näher an die Tür ran und lauschte. "Willst du schon gehen, Vermouth? So weit ich weiß, hast du keinen Auftrag, du könntest also locker noch einige Zeit hier bleiben." Shinichi zog eine Augenbraue hoch und dachte sich verhört zu haben. Hatte Chardonnay gerade Vermouth gesagt? Sicher hatte er sich nur verhört. Nach allem, was der Typ ihr angetan hatte, würde sie doch nicht so dämlich sein und hierher kommen. "Ja, ich werde gehen, ich bin schwer beschäftigt, weißt du?" Eigentlich hatte sie bloß keine Lust ihn länger ertragen zu müssen. Er war ja zu gar nichts gut, selbst wenn sie stocksteif dalag und alles mit sich machen ließ, er fand sie wohl interessant genug, um sie am Leben zu lassen. So hatte das alles keinen Sinn. Das Spielchen hier verlor seinen Reiz, weil es nicht nach ihren Regeln ablief. "Womit denn? Es gibt doch niemanden, um den du dich kümmern musst, oder? Außerdem, wenn ich will, dann befehle ich dir hier zu bleiben und dann wirst du bleiben." Ein kleines Lachen kam über ihre Lippen. "Ach, ansonsten tötest du mich, oder was willst du mir sagen? Deine Einschüchterungsmethoden funktionieren bei mir nicht. Vergiss es." Sie stand auf und zog sich ihre Jacke über. "Nein, nicht dich, dafür bist du mir zu wichtig, aber was ist mit.. deinem Sohn?" "Mein was? Seit wann hab ich denn..? Das ist nicht dein Ernst!" Ungläubig blickte sie den Mann an und kicherte. Er erpresste sie mit Shinichi, das war mal witzig. "Er ist nicht mein Sohn! Nur weil er zufällig den Namen Martini bekam, heißt das nicht zwangsläufig, dass wir so zueinander stehen. Er ist nicht wie Champagner, seine Eltern waren ein paar bescheuerte Leute, die ihn verprügelt haben, ihn hätte man als meinen Sohn bezeichnen können, aber nicht Shinichi!" Sie bezeichnete Champagner als ihren Sohn? War die denn jetzt total verblödet? Wenn man es genau nahm, dann war Shinichi nicht sauer, er war eifersüchtig. Wie konnte sie so über Champagner reden? Der Kerl hatte ihn umbringen wollen, wusste sie nichts davon? Irgendwie fühlte sich der Detektiven-Killer von ihr verraten, wobei er keine Ahnung hatte, wieso er dieses Gefühl bekam, wenn er daran dachte, was hier wohl seit seinem kleinen Unfall los war. Sie hatten sich Beide geschworen die Organisation zu zerstören und sie war bei ihrem Boss, um sonst was mit ihm anzustellen. Wenn das kein Grund war, um die Krise zu bekommen? Shinichi hatte genug, er riss die Tür auf, ihm war egal, was da los war, oder dass er sich vorbei benahm, noch dass der Boss wütend auf ihn wäre, das alles interessierte ihn nicht. "Habt ihr euch gut amüsiert?" fragte er dreist und Chardonnay fasste es nicht, so dass er Lust dazu hatte, den Jungen etwas zu schikanieren, das auch noch am besten vor Vermouths Augen, so konnte er ihr mal seine Macht demonstrieren. "Hast du keine Manieren, oder hast du bei Regel Nr. 1 nicht zugehört? Dieses Zimmer betritt man nur mit meiner persönlichen Erlaubnis!" "Mir egal." Ganz schön frech der Junge, dem musste man mal zeigen wo's lang geht. Ein fieses Grinsen huschte über das Gesicht des Mannes. "Ich habe ein paar Aufträge, die du erfüllen wirst, ansonsten geht es jemandem, den du sehr gut kennst, verdammt beschissen, Junge, und gewöhne dir die Mätzchen ab, die könnten dich irgendwann das Leben kosten." "Ach, wer soll der jemand sein? Vermouth?" Shinichi unterdrückte ein Lachen. "..Deine Freundin Ran.." Shinichi fiel die Kinnlade runter. Was zum Teufel wusste dieser Kerl überhaupt über sie? "Akai beobachtet euch, wusstet ihr das nicht? Ich weiß alles." Vermouth schluckte, denn was der Mann sagen wollte, war dass er sie in der Hand hatte. "Überlass mir die Aufträge, ich hab ohnehin darum gebeten." Chardonnay drehte sich halb zu ihr um, stieß sie auf das Bett. "Halt die Klappe jetzt!" schrie er sie an und sie knurrte wild, wobei sich ihre Augen zu Schlitzen verzogen. "Ich gebe den Leuten Aufträge, die ich für fähig halte, dich kann man erst wieder gebrauchen, wenn ich mit dir fertig bin!" Shinichi hätte ihm für diese Aussage am liebsten ins Gesicht geschlagen, denn ihm war klar, welche Behandlung er ihr zukommen ließ. Anders kannte er ihn ja nicht, alles andere hätte ihn darum gewundert. "Lass sie in Ruhe, ich bin ja brav." Es hatte keinen Zweck sich dagegen aufzulehnen, außerdem war er es fast schon gewohnt, Leute umzubringen. Als sie schwer verletzt gewesen war, hatte er auch ihre Aufträge erledigt, also konnte er das hier auch über sich ergehen lassen. Eine kleine Frechheit musste jedoch noch sein. "Pass auf, dass Gin nicht mitbekommt, dass du seine Flamme anfasst, das wird er nämlich gar nicht gerne sehen." Shinichi wünschte sich, er würde mit diesen Worten auch noch recht haben, aber das war nicht so, dann hätte der Kerl längst etwas unternommen. Dem war sie so egal, wie dem Rest hier auch. "Gin? Machst du Witze? Der Kerl hat sich irgendwo feige verschanzt und er wird auch nicht wieder kommen, das wäre ja auch sehr sehr dumm, fast so wie ein Todesurteil. Und wenn ich du wäre, dann würde ich den Mund nicht zu voll nehmen, weil so was böse enden kann, Kleiner." Shinichi würde sich jedoch niemals seine kleinen Frechheiten verbieten lassen. Der Junge sah der Killerin schon an, dass sie wütend war. So wie es aussah, hatte sie mal wieder Lust darauf Leute umzubringen. Sie sollte sich wieder einkriegen, die ganze Zeit hatte das auch wunderbar funktioniert. Im Moment hatte Shinichi jedenfalls kein Mitleid. Sie bat den Kerl doch wahrhaftig um Aufträge, das konnte doch nicht wahr sein. Sie sollte endlich zur Vernunft kommen und von ihrem Mordtrieb ablassen, aber anscheinend konnte sie das nicht. *** Nachdem der Junge mit Mordaufträgen das Zimmer verlassen hatte, bekam er ein Scheißgefühl der Angst. Er sollte einen Gangsterboss eliminieren, das jagte ihm Furcht ein, obwohl es ein gutes Training, für den Kampf gegen Chardonnay, sein würde. Der Mann, welcher von ihm ermordet werden sollte, hatte Kontakt zur schwarzen Organisation und ließ Dinge nach außen dringen, so dass man ihn beseitigen musste. Um welche Infos es sich handelte, hätte Shinichi allerdings gerne gewusst, aber ihn ausquetschen konnte er nicht, dann würde sein Leben nur unnötig in Gefahr sein. Natürlich wusste das der Boss, genau deswegen hatte er ihn gewählt, um ihn zu schikanieren. *** Shina und Ryo hatten sich ja vorgenommen, Vermouth zu finden, doch so wie es schien, fehlte von ihr erst mal jede Spur, bis sie einen schwarzen Pick-Up sichteten und unwillkürlich an Shuichi Akai dachten. Die beiden Detektive überprüften das Kennzeichen, worauf sie genau wussten, dass es Shuichis Auto war und er in der Gegend sein musste. "Ryo? Was hältst du von der Theorie, dass Shuichi Akai etwas mit Vermouth zu tun hatte, bevor Chantré zum Rollstuhlfahrer wurde? Es ist zwar weit her geholt, aber Vermouth sagte mir, dass er ihn ruiniert hat, sie meinte, dass er schuld an seinem Unfall hatte. Was wenn die Beiden sich wegen Chantré so hassen? Es würde alles zusammen passen. Vielleicht ist es auch noch viel extremer, als ich denke." "Das würde zu der feigen Ratte durchaus passen. Na ja, außerdem macht er mit Chardonnay gemeinsame Sache und wir alle wissen, wie sehr Chardonnay starke Frauen hasst, und ich zähle unseren Sonnenschein durchaus zu diesen Frauen. Er könnte mit Chardonnay einen Deal am laufen haben, indem es darum geht, sie zu beseitigen. Aber bei denen ist ja alles möglich." "Du schon wieder, das hätte ich ja auch ahnen können!" spottete Vermouth und gab einen abfälligen Laut von sich. Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein? Dachte der ernsthaft, dass er es mit ihr aufnehmen konnte? Es musste ihm doch klar sein, dass sie sich das nicht lange bieten lassen würde. Anscheinend war der größenwahnsinnig geworden, seit Chardonnay auf seiner Seite war, aber das war der Kerl sowieso nur, weil es um sie ging. Was wollten die eigentlich alle von ihr? Das war ja nicht mehr zum aushalten. Shina und Ryo lauschten ein wenig und nickten sich gegenseitig zu. "Lass sie uns beobachten, Shina. Das kann nicht schaden, vielleicht bringen wir so etwas in Erfahrung", meinte Ryo flüsternd. "Dachtest du, dass ich dir deine Intrigen durchgehen lassen würde? Ich bin nicht Jodie und ich werde auch nie wie sie sein. Für mich zählt nur eines, der Sieg, egal wie ich ihn erreiche." Shuichi grinste sie fies an, während er eine Waffe auf sie richtete. "Lass mich mal raten, Kugelsichere Weste, he? Ein uralter Trick, Vermouth. Irgendwann wird dich das Glück verlassen, wie wäre es mit, zum Beispiel jetzt?" Das Grinsen stand noch immer in ihrem Gesicht, bis sie eine Stimme hinter sich vernahm. "Versuchs nicht einmal, Akai, das würde nur zeigen, wie du wirklich bist. Gerade du maßt dir an, über Leute zu urteilen, die deiner Ansicht nach schlecht sind, dabei bist du ja selber nicht besser. Deine Art von Gerechtigkeit ist mir schon lange ein Dorn im Auge, ich werde dich aufhalten." Vermouth drehte sich halb um, doch da war niemand, wo also kam die Stimme jetzt her? Suchend schweiften ihre Augen umher, bis eine Gestalt näher kam, welche sich als die einer Frau herausstellte. "Du wirst hier niemanden töten, Akai, das werde ich auf keinen Fall zulassen." Ryo hatte gewollt, dass sie zuhörten, aber Shina tat wie immer, was sie wollte und hinderte Akai daran Vermouth etwas anzutun. Das war ja mal wieder typisch Shina. Akai hasste es, wie die Frau sprach, Shina tat, als wüsste sie alles besser und das war etwas, was Shuichi nicht leiden konnte. Vor allem war sie laut Chardonnay eine große Gefahr für sie alle. Man musste sie schnell los werden. Als der Mann jetzt auf die Killerin zielen wollte, hörte man das Geräusch eines herannahenden Gegenstandes, der die Hand des FBI-Agentes traf, welcher vor Schmerz laut aufstöhnte, als ihm dadurch die Waffe aus der Hand gerissen wurde. Er hatte vorgehabt, Vermouth mit einem Schuss in den Kopf umzubringen, aber dieses Vorhaben wurde vereitelt, als Shina ihren Bumerang benutzte, um den Mann geschickt zu entwaffnen. Die Detektivin fing den Bumerang locker auf, als er zurück flog und setzte ein fieses Lächeln auf. Dieser Mann dachte sich alles erlauben zu können, aber als wenn das nicht schon genug gewesen wäre, nutzte er seine Position schamlos aus, um Menschen zu ermorden. Das war ihm nur möglich, da er beim FBI war und seine Standartausrede "Notwehr" hieß. Wenn Shina etwas hasste, dann solche feigen Schweine, die sich hinter dem Gesetz versteckten. Na gut, wenn die dumme Pute ihn eben entwaffnen musste, dann würde Shuichi eben zu anderen, härteren Mitteln greifen und sie gleich mit beseitigen. So würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Mann griff in seine Jackentasche, holte einen Gegenstand heraus, bei welchem Vermouth etwas erstarrt war, als sie sah, um was es sich handelte. So etwas wie einen Sprengsatz, nur im Kleinformat. Er war kaum größer, als eine Münze, aber konnte töten wie eine Granate, sie kannte diese Dinger, weil die Organisation sie herstellte. Ran und Shinichi rannten um die Ecke, als sie sahen, was Akai da in der Hand hielt. Sie waren viel zu weit weg, um etwas unternehmen zu können. "Weg da, Sharon!" rief Shinichi ihr zu, worauf Akai schon weit ausholt hatte, der Sprengsatz in Richtung Vermouth flog und am Boden aufkam. Allerdings hatte Shinichi gedacht, dass Shuichi es nur auf Vermouth abgesehen hatte, doch das, was er sah, ließ ihn an dieser Theorie zweifeln. Shina stand ja noch etwas hinter Vermouth, als der Sprengsatz genau zwischen den beiden Personen aufkam. Ein gewaltiger Lärm war zu hören, geradezu als befänden sich die Personen im Krieg und eine Bombe wäre explodiert. Rauch versperrte den Leuten die Sicht und keiner wusste so genau, ob jemand ernsthaft zu Schaden gekommen war. Shina spürte ein Gewicht auf ihrem Körper und öffnete die Augen, sie sah Ryo, der ihren Körper festumklammert hatte. Er hatte sie beschützt. "Du Dummkopf, ich sagte doch, dass wir sie beobachten, aber du kannst nie hören! Immer wenn du in ihre Nähe kommst, passiert etwas!" So ganz hatte der wohl nicht verstanden, dass sie ihre Feindschaft aufgegeben hatten und Vermouth nun nicht mehr darauf aus war, Shina zu töten. Trotzdem fand sie es sehr mutig von ihm, das hier zu tun. Um es anders auszudrücken, sie war glücklich darüber, dass er jetzt da war. "Ist alles okay bei dir?" fragte die junge Frau etwas besorgt und er gab nur ein Stöhnen von sich, sagte dann noch sehr leise: "Ja ja.. und bei dir?" "Dank dir kann ich nicht klagen." Die beiden Personen rappelten sich auf und schauten sich in ihrer Umgebung um. Ein Loch war in den Boden geschlagen worden und Vermouth war ganz in der Nähe des Loches, das von der kleinen Explosion kam. Shina befürchtete fast, dass es sie ernsthaft erwischt hatte. Aber wieso war sie so nahe dran an diesem Loch? Sie war doch vorher viel weiter weg gewesen, das war irgendwie seltsam. Hatte sie das absichtlich getan? Aber da sah man schon, wie sie sich erhob und am Boden kniete. "Was fällt dir ein, unschuldige Leute in diesen Kampf mit hinein zu ziehen, du hoffnungsloser Irrer? Bring mich doch um, aber lass den Rest da raus. Keiner von den Leuten hat dir was getan! Ich bin es doch, die du willst, also lass sie in Frieden, klar?!" Jetzt noch erteilte sie Akai Befehle, auch wenn sie verletzt am Boden saß. Shina war alles klar, als sie das sagte, sie hatte vorgehabt zu sterben, aber anscheinend wollte irgendwer nicht, dass ihr etwas zustieß und sie war noch mal so davon gekommen. Shina war erleichtert, denn anscheinend war das Glück auf Vermouths Seite und nicht auf Akais. "Ja, du kleine Schlampe, dich kauf ich mir und eine gewisse Person, die ganz in der Nähe ist, hat mich auch genug genervt. Ich dachte, bring ich sie mit um, das dürfte doch in deinem Interesse sein, wenn ich das tue, immerhin hast du selbst Probleme mit der Detektivin!" Er grinste sie mit einem durchtriebenen Lächeln an und mittlerweile hatte er seine Waffe wieder, die man ihm aus der Hand geschlagen hatte. "Sie mag meine Methoden nicht und weil sie mir damit langsam auf die Nerven geht, muss ich sie eben beseitigen, nebenbei ist es ein Befehl meines neuen Bosses, was mir gerade recht kam. Er denkt, sie könnte uns gefährlich werden und deswegen hab ich den Auftrag sie zu töten. Das hier mit dir ist allerdings was persönliches, du erinnerst dich doch, oder?" "Schlampe?" Sharon verspürte das Bedürfnis dem Kerl in die Weichteile zu treten. "Du nennst mich Schlampe? Ausgerechnet du? Darf ich lachen? Ich werde es ganz sicher nicht vergessen, was du mir angetan hast, du Mistkerl! Du wolltest meinen Vater töten, wie hätte ich dich da lieben sollen? Ich glaube bei dir hackt es! Denkst du, ich gehe mit dem Mann, der meinen Vater versuchte zu töten, weiterhin ins Bett? Versuch damit klar zu kommen und spiele dich nicht wie ein kleines Kind auf!" Er war doch selbst schuld, dass sie ihn verlassen hatte. Wieso machte er sie immer wieder für die Trennung verantwortlich? Während die Beiden sich gegenseitig anfauchten, schaute Shina im Moment nur zu, jedoch ging sie leise auf die beiden Personen zu, da sie befürchtete, dass Akai es noch einmal versuchen würde, der Frau etwas anzutun. Eines war da jedoch, das Shina nicht mehr aus dem Kopf ging, nämlich das, was Vermouth gerade zu Akai gesagt hatte. Noch dazu kam, dass sie irgendwie recht hatte, ausgerechnet sie. Anscheinend kannten die Zwei sich besser, als die Detektivin gedacht hatte, sogar sehr viel besser. Bei dem Gedanken wurde der Frau fast schlecht. Also bewahrheitete sich ihr Verdacht, die hatten mal so was wie eine Beziehung zueinander gehabt. Shinichi hatte auch genug von Akai, zumal er ihn von seiner nettesten Seite kennen gelernt hatte. "Du bist nichts weiter, als ein Feigling, der sich von Chardonnay als Marionette benutzen lässt! Du hast nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden! Die Polizei von Tokyo wird sich schon noch um dich kümmern, wenn du hier jetzt jemanden ermordest! Du hast hier nicht das Recht Leute zu ermorden, dabei ist denen scheißegal, wer du bist!" Der Junge war wütend darüber, was der Scheißkerl hier abzog, aber ließ ihn das im Moment nicht spüren, weil seine Stimme sehr ruhig klang. Was bildete sich diese freche Kröte überhaupt ein? Der war ja nicht besser als Shina. Damals hätte er keine Rücksicht auf den Jungen nehmen sollen, er hätte gegen Jodies Willen angehen müssen und Conan erschießen, schließlich wusste er ja jetzt, dass Shinichi und der kleine Junge ein und dieselbe Person waren. "Das reicht!" Shuichi hielt der Frau die Waffe an den Kopf und schaute grausam zu ihr hinab. "Du wirst jedenfalls niemandem mehr wehtun!" zischte er und seine Augen glänzten in dem Moment böse. Vermouth reagierte nicht, sie sah an ihm hoch, als wäre ihr egal, was er da tat. Eigentlich wollte er, dass sie Angst vor ihm hatte, aber dem war nicht so, was den Mann noch viel wütender machte, so dass er unbeherrscht zu knurren begann. Shina war anhand des Blickes der Frau alles sofort glasklar, sie wollte jetzt erschossen werden, das würde die Detektivin jedoch verhindern, Vermouth sollte begreifen, dass es sich trotz allem zu Leben lohnt, auch wenn Shina da selbst nicht wirklich dran glaubte, denn nachdem, was diese Frau schon so alles getan hatte, würde sie nur einmal in den Knast kommen und das für immer. Konnte die Strafe eigentlich noch höher sein? Oh ja, der Tod würde sie erlösen, das konnte sie vergessen. Sterben musste jeder einmal, aber nicht auf diese Weise. Als Akai gerade abdrücken wollte, wurde Vermouth von Shina nach hinten gezogen, während sie dem Mann mit einem Karatekick die Waffe aus der Hand trat, welche knapp über den Boden rutschte. Ryo schaute erstarrt zu, was sich hier abspielte und auf irgendeine Weise war es ihm schleierhaft, wieso sie das tat. Akai hätte sie von der Killerin befreit und was tat Shina? Rettete sie, das verstand er wirklich nicht im Geringsten. Komisch, dass er das nie bemerkt hatte, aber Shina schien keinen Menschen wirklich zu hassen, egal wie böse derjenige auch wirkte. Es kam wieder ziemliche Bewunderung in ihm auf, so dass er lächeln musste, bis Akai eine zweite Waffe hervor holte, die er Shina an die Brust drückte. Der Schuss war nicht zu verhindern gewesen, da Ryo viel zu weit weg gewesen war. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich schlagartig. Shinichi hörte den Schuss, konnte noch sehen, wie Vermouth regelrecht der Angstschweiß ausbrach, sie den Schuss noch hatte verhindern wollen, aber es nicht schaffte. Und er sah auch, was das bei ihr auslöste, einen seltsamen Schmerz konnte er in ihrem Gesicht erkennen. Etwas, das er nie an ihr gesehen hatte, weil es irgendwie seltsam wirkte, dass sie wegen Shina so schaute. Wahrscheinlich schaute sie so, weil das nur geschehen war, weil Shina sie beschützt hatte und deswegen nur die Kugel abbekommen konnte. Ran war ebenfalls schockiert, denn sie mochte Shina, weil sie ein so gütiger Mensch war, der Sharon trotz allem, was sie verbrochen hatte, noch beistand, noch dazu war sie die Schwester ihres Freundes und sie hatte sie im Krankenhaus getröstet. Wie konnte dieser Mann nur so grausam sein und auf eine solche Frau schießen? Ran verstand das wirklich nicht, da sie zu gutmütig war, um die Motive des Mannes zu verstehen. Wie würde das Ganze wohl enden? Würde Shina hier und jetzt sterben und Shuichi Akai würde wieder mit einem Mord davon kommen? Wie würde Vermouth jetzt reagieren? Anscheinend ließ es sie ja nicht kalt, dass man Shina schwer verletzte, oder sah es nur schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war? Kapitel 33: Bye Bye... ---------------------- Hab mich entschlossen noch zwei Teile zu machen, weil ich an einer dummen Stelle hänge -.- Kurz vorm Ende.. und ich will euch net solange schmoren lassen, zumal der Teil schon 21 Seiten hatte.. also geb ich euch einen ^^ Blut saugte sich an Shinas Kleidung fest, sie fiel rückwärts zu Boden und landete auf etwas weichem. Es war Sharon, die hinter ihr noch saß. Die junge Frau blieb liegen und rührte sich nicht, aber sie spürte, wie jemand sie leicht rüttelte, es war die Hand der blonden Frau. Shina öffnete schwach die Augen, als langsam ein Schmerz in ihrer Brust aufkam und sie ein Auge zukniff, trotz des Schmerzes lächelte sie. "Ich kann wohl nicht mehr so viel für dich tun..", meinte sie apathisch. "Trotz meiner ganzen Anstrengung ist es jetzt wohl zu spät." Ihre Worte klangen, als würde sie jetzt sterben, was Ran und Shinichi schockierte, so dass sie hinrannten und sich zu ihr knieten. Ryo war gefangen zwischen Wut und Angst. Aber auf wen war er wütend? Auf Akai, Sharon oder sogar auf Beide, weil sie sich nicht im Griff hatten? Jedenfalls zählte das jetzt nicht, man musste seiner Verlobten helfen, also ging er hin, blieb jedoch genau vor Shina stehen, als er hörte, was die Frau gesagt hatte. War es möglich, dass Shina nur hinter Vermouth hergewesen war, um ihr zu helfen? Diese Selbstlosigkeit konnte er einfach nicht verstehen. Aber es war der Grund dafür, dass er sich bei den Beiden jetzt nicht einmischte. Wahrscheinlich war es wichtig für Shina, dass sie jetzt mit der Frau redete, da wollte er sich nicht dazwischen drängen, auch wenn ihm unklar war, wie Shina auf die Idee kam, Vermouth helfen zu wollen. "Red nicht so viel, Shina, das ist nicht gut", meinte Shinichi, holte sein Handy raus und fing an zu telefonieren, was keiner so wirklich registrierte, denn alle Aufmerksamkeit der Anwesenden gehörte der am Boden liegenden Shina. "Lass dich nicht hängen, fang an zu kämpfen, Sharon. Du darfst dich diesen Leuten nicht ergeben, dann werden wir alle verlieren. Fange an dein eigenes Leben zu leben, außerhalb der Organisation. Ich weiß, dass du das schaffen kannst, tu es für meine Mutter, sie vertraut in dich. Kämpfe gegen die Organisation, so wie du es mit Shinichi geplant hast. Mir ist es erst viel zu spät klar geworden und das tut mir leid. Tu alles, nur gib dich nicht selbst auf, dieses Opfer verdient weder Shuichi Akai noch Chardonnay. Außerdem wäre dein Vater dann alles andere als stolz auf dich. Das, was du hier heute getan hast, war Aufgeben.", sprach sie ihr ins Gewissen. "Manchmal verläuft das Leben nun mal nicht, wie man es gerne hätte, man macht schwere Zeiten durch und leidet, aber man darf nie aufgeben." Ein kleines Lachen kam über Shinas Mund. "Hast du das jetzt verstanden?" Wenn sie sterben musste, damit diese Frau es verstand, dann nahm Shina das gerne in Kauf. Die Detektivin hatte Kopfschmerzen, ihr tat ihr ganzer Körper weh, als hätte sie etwas begraben. Ihre Augenlider waren ihr zu schwer, so dass sie ihr zufielen, bevor Sharon ihr eine Antwort auf die Frage gegeben hatte. Die Worte der selbstlosen Detektivin hatten ihr Herz getroffen und Sharon erkannte wie ähnlich sie doch ihrem Bruder war. "Ja, ich hab verstanden." Still lag Shina in ihren Armen und Sharons Augen weiteten sich. Was hatte sie da getan? "NICHT EINSCHLAFEN!" brüllte sie Shina verzweifelt an und schüttelte sie, aber sie reagierte nicht. Die Killerin schaute verletzt zu ihr hinab und biss sich auf die Lippe, um nicht anzufangen zu heulen. Warum hatte man sie beschützt? Shina hatte das doch nicht etwa getan, um ihr klar zu machen, dass sie sich vor Shuichi Akai nicht ergeben sollte? Es war eine bittere Erkenntnis und wahrscheinlich würde das Opfer der Tod sein. Eine verdorbene Frau, wie sie es war, wurde am Leben gelassen und Shina sollte sterben? Das konnte nicht Gottes Wille sein, niemals. Sie würde das nicht zulassen. Ihr Zorn würde unermesslich sein, sollte Shina heute sterben. Dieser Scheißkerl! Vermouth schaute Akai voller Hass an, der auf sie herabblickte und lächelte. Wie konnte er es wagen ihr mit einem derartig gehässigen Grinsen entgegenzukommen? Es standen bereits Tränen der Wut in ihren Augen. Nur noch ein einziges Mal wollte sie aus Rache töten. Akai richtete seine Waffe auf die Frau und Shinichi zog ebenfalls eine. "Schlechte Idee, du wirst hier niemanden töten, das lässt keiner von uns zu, du Abschaum!" fauchte er und lud die Waffe. "Wenn du es wagst, abzudrücken und ihr was anzutun, dann kannst du dem Mann unter dem Boden guten Tag sagen, dann erlebst du den nächsten Tag nicht mehr!" Shinichi war gefasst, aber innerlich voller Hass auf Akai, der hatte es immerhin gewagt Shina niederzuschießen und sie lebensgefährlich zu verletzen. In Ryochis Augen glänzten Tränen, er fasste es nicht. Shina konnte doch nicht so einfach sterben, nicht jetzt, wo sie wieder zueinander gefunden hatten. Ein Schicksalsschlag, der ihm nicht in den Kopf ging. Sie musste durchhalten. "Ran? Kümmere dich bitte um sie", sagte Sharon und legte währenddessen Shina fürsorglich auf Rans Schoß. Sie stand auf, lud ihre Waffe und richtete sie auf Akai. "Mach keinen Scheiß, man, die Sanitäter kommen gleich!" warnte Shinichi sie, doch ein besessenes Lächeln war in ihr Gesicht getreten, so dass jeder wusste, sie würde auf Akai schießen, um ihn zu töten. "Du bist zu weit gegangen, ich sagte doch, wir tragen das alleine aus, aber du wolltest nicht hören!" Ihre Worte hörten sich beängstigend an, wenn auch freundlich, vielleicht aber auch gerade deswegen. Womöglich die Ruhe vor dem Sturm? "Du hast auf die Tochter meiner besten Freundin geschossen, das ist nicht mehr entschuldbar!" schrie sie ihn an, als man ganz in der Nähe Schritte hörte, die näher kamen, jemand rannte auf sie zu, aber Sharon hörte es als einzige nicht, denn sie war viel zu beschäftigt damit Akai wie eine Gestörte anzugrinsen, um ihm Angst einzujagen, sie konzentrierte sich nur darauf und drückte wenig später ab... Shinichi riss schockiert die Augen auf, als er bemerkte, dass seine Augen nicht schnell genug gewesen waren. Die Person, welche auf Shuichi zuzukommen schien, war seine Partnerin Jodie gewesen, die von der Kugel getroffen worden war. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt! Heute ging wohl alles schief. Die Frau mit den blonden kurzen Haaren lag auf ihrem Partner, Shinichi sah wie eine rote Stelle bei ihrer Wirbelsäule aufkam und sich ihre Jacke mit Blut tränkte. Ran brach zusammen und saß am Boden. Jodie hatte es nun auch erwischt, so dass die Oberschülerin die Hände vor ihr Gesicht hielt und zu schluchzen begann. Irgendwie bekamen nur Menschen etwas ab, die ihr am Herzen lagen. Sie wollte, dass das alles aufhörte. "Was hast du ihr angetan?" brüllte Shuichi wiederholend, bestimmt an die fünf Mal, er wirkte nicht wütend, nein, mehr als das. Es klang, als hätte man ihm etwas wichtiges weggenommen. Er drehte Jodie zu sich um und schaute in ihr lächelndes Gesicht. Sie hustete einmal und fragte ihn dann: "Ist bei dir alles in Ordnung?" Shuichi hatte natürlich nichts abbekommen und fand diese Frage mehr als dämlich. "SPINNST DU?" Er hätte sie am liebsten für ihre Dummheit geschlagen, aber als er seine Hände anblickte, sah er Blut, Jodies Blut. Das war doch jetzt nicht ihr Ernst!? Eine Szene wiederholte sich vor Shuichis Augen: Vermouth richtete ihre Waffe auf ihn, man hörte, wie jemand auf sie zurannte, er schaute zur Seite und sah seine Retterin. Sie schnappte ihn und bekam die Kugel ab. Shuichi kniff die Augen aufeinander, denn er hatte nicht gewollt, dass seine Partnerin etwas abbekam, noch dazu hatte er jede Menge für diese Frau übrig. Sie war wie er aus Rache hinter Vermouth hergewesen, sie war doch seine Freundin und Verbündete. Man hörte die Sirenen des Krankenwagens, der sich dem Geschehen näherte, Vermouth verstand nicht, was hier gespielt wurde. Jedenfalls hatte sie nicht Akai getötet, wie das gedacht gewesen war. Sie hatte schon wieder versagt. Noch dazu schien Jodie sich um Shuichi zu sorgen. Hatte die denn immer noch nicht verstanden, was er für ein Mann war? Der war es nicht wert, dass man sich um ihn sorgte, aber um ihr das klar zu machen, war es anscheinend zu spät, sie rührte sich ja nicht mehr. Warum hatte sie ihr Ziel nicht ein einziges Mal verfehlen können? Der Schuss hatte gesessen, normalerweise erfreute sie so etwas, aber diesmal nicht, weil es die falsche Person getroffen hatte. Die Frau sank zu Boden und schlug wie wild auf den Boden ein. Shinichi drehte sich herum, er ging zu Jodie hin und fühlte ihren Puls. "Los hau ab, Sharon! Man darf dich heute nicht fassen!" Shinichi brauchte sie noch für den Kampf gegen die Organisation, deswegen sagte er das und da es eine Leiche gab und sie die Tatwaffe in der Hand hielt. "Hörst du schlecht? VERSCHWINDE!" Shuichi legte Jodie neben sich und griff zu seiner Waffe. Sharon war abgelenkt genug, damit er sie leicht töten konnte, sie sollte büßen dafür, dass sie Jodie etwas angetan hatte. So war das einfach nicht vorgesehen gewesen. Er sah nicht, dass es keine Absicht gewesen war, er bemerkte nur, dass die Mörderin seiner Partnerin vor ihm stand und er sich rächen musste. Noch dazu war das seine bescheuerte Exfreundin, die er ohnehin vorhatte zu quälen. Wäre da nicht der Krankenwagen, der näher käme, dann hätte er sie genommen und sie in der nächstbesten Ecke vergewaltigt, so brutal wie irgend möglich, nur um sich besser zu fühlen. Shinichi ging auf Sharon zu und gab ihr eine heftige Ohrfeige, die sie wachrüttelte. Apathisch sah die Frau den Jungen an. "Los, du musst fliehen!" ordnete er an. "Nein!" sagte sie stur. "Ich stelle mich der Polizei!" "NEIN! Solange die Organisation existiert, wäre das dein Todesurteil! Hör einmal auf mich und meine Schwester. Du hast ihr doch gesagt, dass du verstanden hast, also gib nicht auf! Tu es für sie, wenn dir etwas an ihr liegt!" Rätselnd sah sie den Jungen an und lächelte, er verstand sie, das hatte er ihr soeben bewiesen. Niemand wusste, was in ihr vorging, aber er anscheinend schon. Nie hatte sie Shina wirklich gehasst, man hatte sie nur aufgehetzt und ihr klar gemacht, wie schädlich sie war. Die Killerin fühlte sich mies bei dem Gedanken. Die Organisation schaffte es, dass sie Leute hasste, die sie eigentlich mochte. Und Shina hatte keinem etwas Böses getan und doch hatte Vermouth sie töten wollen, weil sie sie für eine Gefahr hielt. Für den Detektiven war es ein leichtes gewesen zu erkennen, dass Sharon etwas für Shina übrig hatte, weil er dafür nur ihren Blick sehen musste, als Akai Shina niederschoss, das hatte gereicht. Er ging zu Shuichi hin und hielt ihm seine Waffe an den Kopf. "Du wirst nichts gegen sie unternehmen, ansonsten bist du gleich mausetot!" Shinichi lachte gehässig auf und drückte die Waffe fester gegen seinen Kopf. *** Nun war die Frau doch geflohen und verschanzte sich irgendwo in einer dunklen Ecke. Wieder war sie davon gekommen, allerdings mit einem ziemlich schlechten Gewissen und Angst um Shina. Sie fürchtete sich davor, was geschehen würde, wenn sie sterben würde. Einerseits wäre es schlimm für Yukiko, andererseits für Ran und Shinichi, von Yusaku ganz zu schweigen, der seine älteste Tochter auch sehr liebte. Alle Beteiligten würden leiden und das war alleine ihre Schuld. Die Gedanken trieben ihr die Tränen in die Augen, so dass sie an der Wand hinab glitt, ihren Kopf auf den Beine legte und zu weinen begann. Dabei hatte sie nie gedacht, dass sie es gerade mal wegen Shina tun würde. Hier war niemand, sie fühlte sich unbeobachtet und nur das ließ die Tränen zu. Ihre Schwäche durfte keiner mitbekommen. Doch sie täuschte sich, da war jemand, der sie bemerkt hatte, jemand, der ebenfalls geweint hatte. Es waren Schritte zu hören, bis Champagner Vermouth sichtete und sie komisch ansah. Sie weinte? Ausgerechnet sie? Er konnte das nicht so recht glauben. Eigentlich hatte er vorgehabt sie zu töten, aber jetzt hatte er keine Lust dazu und auch keine Kraft. Der einzige Mensch, den er je geliebt hatte, war gegangen, für immer. Der Junge setzte sich neben die Frau und schwieg erst, doch dann... "Was ist passiert?" fragte er fast schon mit sanfter Stimme. Erschrocken sah sie auf. Auch das noch! Sie hatte jetzt echt keinen Nerv auf diesen gestörten Jungen. "Lass mich, sonst muss ich dir wieder wehtun!" Sie würde ihn töten müssen, obwohl sie nicht wollte, ansonsten würde er das nämlich mit ihr machen. Was sollte das? Die hatte doch eine fette Schraube locker. "Hey, mach mich nicht so blöd von der Seite an! Ich hab nur gefragt, was passiert ist! Ich bin nicht zum kämpfen, oder töten hier. Das ist Vergangenheit.. Ich gehöre nicht mehr zu Chardonnay." Wollte der sie verarschen? So blöd war sie nicht, um auf diesen billigen Trick hereinzufallen. "Ja, klar und hinterrücks willst du mich dann ermorden, sei besser vorsichtig, ich bin bissig, wenn es um solche Dinge geht." "Nein, das meine ich vollkommen ernst. Ich bin dir fast dankbar, auch wenn's wehtut. Ich werde es schon überstehen, glaub mir. Ich war auf der falschen Seite. Ich hab auf Chardonnay gehört, weil er Sakuras Onkel war und ich ihm blind vertraut habe. Aber dadurch, dass du Sakura getötet hast, kam ich erst darauf, wie verdammt egal ihm alle sind. Als ich von ihrem Tod erfuhr, war ich ziemlich fertig, aber er hat gelacht und gesagt, sie wäre dann wohl nutzlos gewesen, wenn sie sich einfach umbringen lässt." Scheißkerl! Der und Akai passten zusammen wie ein Faustschlag aufs Auge. "Mir war klar, dass er so reagieren würde. Ihm sind seine Leute scheißegal. Er zuckt nicht mal mit der Wimper, so war er schon immer. Mein Vater war nicht so. Zumindest nicht fast, auch wenn es ihm egal war, ob ich unter seinem Scheiß Versuch mich an sich zu binden, leiden musste. Im Gegensatz zu Chardonnay hatte er wenigstens noch so etwas wie Gefühle. Je länger Chardonnay unser Boss ist, umso schlimmer wird es kommen. Weißt du auch wieso?" "Ja." Champagner knurrte kurz und sah sie dann an. "Das mit Martini tut mir leid, ich wollte dir eins reinwürgen, weil ich dachte das Richtige zu tun. Chardonnay sagte, es wäre richtig und ich hab ihm geglaubt." Das hatte sie sich fast schon gedacht. "Ich habe ihm alles geglaubt, auch die Dinge, die er über dich gesagt hat. Nachdem, was du damals getan hast, musste das ja so kommen.." "Ach die Sache.. Das hast du falsch verstanden.." Wieder einmal war nur ein Missverständnis schuld. Irgendwie hatte man sie alle gegeneinander aufgehetzt. "Du kannst es wieder gut machen. Willst du auch, dass Chardonnay abdankt?" Champagner überlegte wohl kurz, doch dann nickte er. "Dann werden wir vielleicht alle wieder frei sein.." Takuto war in die Organisation gekommen, weil er dachte, dass er dort eine Familie finden würde, aber es war nicht das gewesen, was er sich erhofft hatte. Dass man sich gegenseitig ermordete, war nicht in seinem Sinn gewesen. Nachdem er seinen Eltern ausgebüxt war, lernte er die Killerin kennen und wurde durch sie ein Mitglied der Organisation. Sie hatte sich um ihn gekümmert, ihn aber für ihren Vater im Stich gelassen, das hatte er ihr eigentlich nicht vorgehabt zu verzeihen. Damals war er sogar fast ein wenig in sie verliebt gewesen, bis sie ihm wehtat und ihn im Stich ließ. "Warum hast du mich damals alleine gelassen? Kannst du mir das vielleicht mal sagen?" "Weil ich bescheuert war!" Sie dachte daran, wie sich das Ganze abgespielt hatte. Akai war mal wieder schuld gewesen, jetzt war es zu spät, ihre Rache Shuichi gegenüber war ihr wichtiger als der Junge, so dass Champagner angefangen hatte sie zu hassen, weil sie nicht für ihn da gewesen war, schließlich war er bei Chardonnay gelandet, der ihn verprügeln ließ, wenn er nicht hören wollte. Bei ihr wäre es ihm besser gegangen, aber sie hatte nur ihren Ex-Freund Shuichi Akai im Kopf, mit dem sie sich lieber abgab, als mit einem Bengel, der sie gebraucht hatte. Sie fühlte sich schlecht, wenn sie sich so ansah, was aus dem süßen Jungen geworden war: Ein grausamer Mörder. Wie war das noch bei ihr gewesen? Sie als Tochter ihres eigenen Bosses, hatte das zu tun, was dieser wollte und sie durfte keinen eigenen Willen besitzen. Aber lange war das nicht gut gegangen. Als sie Shuichi Akai kennenlernte, bis dahin hatte sie sich viel gefallen lassen. Ihr Job als Killerin verbot ihr Gefühle für einen FBI-Agenten zu haben. Aber irgendwie zog es sie zu solchen Menschen hin. Gerade, weil er ihr verboten war, verliebte sie sich in ihn. Um ihrem Vater eins auszuwischen, zeigte sie offen, dass sie sich in so einen Mann verguckt hatte. Sollte er eben wütend sein, das war ihr damals gleich gewesen. Bis er sie gewaltsam von dem Mann trennte und ihr sagte, wo sie wirklich hingehörte. Zu Gin nämlich, der ihrer sein sollte und sie seine. Darauf hatte sie nie Lust verspürt, sie hatte sich dagegen wehren wollen, aber dann hatte ihr Vater den Unfall, und alles was übrig blieb, war Mitleid für ihn. Dennoch hatte sie sich geschworen, Shuichi nicht zu verlassen, nicht für ihren Vater. Sie wollte nicht die Marionette ihres Vaters spielen, aber dann sagte Shuichi etwas, das alles veränderte: "Ich war es, der deinen Vater überrollt hat." Es war egal, weswegen er es tat, danach hatte sie nicht gefragt. Alles war zu spät gewesen, sie hatte Shuichi angeschrieen, getobt und wie ein wildes Tier gefaucht, bis sie ihm schließlich die Trennung offenbarte. Das war das Ende ihrer Liebe zueinander gewesen, auch wenn sie glücklich gewesen waren, bis zum bitteren Ende. Um nicht vollkommen alleine zu sein, ließ sie sich auf Gin ein und tat ihrem Vater eben den Gefallen. Wenn es ihn glücklich machen konnte. Selbstlos war Chantré nie gewesen, er liebte sie und nur deswegen wollte er sie kontrollieren, sie sollte ihm alleine gehören, aber sie wollte nicht, also bestimmte er, wer sie haben durfte und wer nicht. Es war die reinste Schikane, er wusste doch genau, dass Vermouth niemals einen Mann wie Gin lieben würde. Vielleicht hatte er genau das gewollt. Wenn sie Chantré nicht liebte, dann sollte sie wohl keinen Mann lieben. Woraus bestand ihr Leben? Menschen ermorden und nach der Pfeife ihres Bosses tanzen. Und wofür? Um sich dann doch im Stich gelassen zu fühlen. Dann lernte sie Takuto kennen, der voller Hass gewesen war und so machte sie ihn zu einem Mitglied der schwarzen Organisation. Mit ihm an ihrer Seite fühlte sie sich nicht alleine. Sie hatte nie eigene Kinder gehabt, aber den Jungen mochte sie und sie kümmerte sich wie bei einem Sohn um ihn. Bis Chardonnay auf der Bildfläche auftauchte, der sie anscheinend gerne besitzen wollte und scharf auf den Thron des Bosses war. Er wollte herrschen. Aus Trotz allem gegenüber ließ sie ihre Wut an Menschen aus, da sie ohnehin Killerin für ihren Vater war, da bot sich das natürlich an. Zum Beispiel an Shuichi Akai, der es gewagt hatte, ihrem Vater zu schaden. Sie hatte sich nur noch auf den Mann konzentriert und Takuto total vergessen, als sie das bemerkte, hatte er die Seite gewechselt und war zu Chardonnays Leuten übergegangen. Das schürte den Hass in ihrem Herzen noch viel mehr. Die Rache an Akai war nicht das Wahre gewesen, es hatte ihr nicht gereicht. Außerdem wurde sie böse dabei gestört, als etliche Männer auftauchten, die ihr an den Kragen wollten. Alle kamen sie von Chardonnay, so dass sie keine Zeit mehr für ihre persönliche Rache hatte und sie allmählich für etwas bedeutenderes vergaß. Mit Akai war sie fertig. Jeder, der es wagte, ihr wehzutun, bekam das doppelt und dreifach zurück, viele Organisationsmitglieder verloren dadurch ihr Leben. So lief das Ganze eine ganze Weile, bis sie erkannte, dass man sich gegen diese Machenschaften wehren musste. Sie hatte ihren Ausstieg geplant, aber kurz vor ihrer Flucht begriffen, wie hilflos ihr Vater den Leuten ausgeliefert wäre. Also blieb sie und hoffte, dass jemand käme, der die Organisation dem Erdboden gleich macht. Einen Willigen fand sie wohl in Shinichi Kudô, dem Schülerdetektiven, der trotz seines zarten Alters eher einem Meisterdetektiven ähnelte. *** Shinichi war mit seinen Gedanken ganz woanders, das hatte Yukiko sofort bemerkt, als sie im Krankenhaus ankamen und Shina in den Operationssaal geschoben wurde. Der Junge hatte die ganze Zeit falsch gelegen, so etwas tat nun mal weh. Dass er als Bruder nicht dahinter kam, weswegen Shina so vehement hinter Vermouth her war, das konnte er einfach nicht begreifen. Wie konnte er nur was schlechtes über Shina denken? Es wäre besser gewesen, er wäre gleich zu ihr gegangen und hätte ihr alles gesagt, dann hätte man ihm mit Sicherheit geholfen. Aber jetzt war es vielleicht zu spät für solche Erkenntnisse, immerhin könnte sie sterben. Shinichi wies sich an, keine Schwäche zu zeigen und nicht zu weinen, auch wenn das in so einer Situation vielleicht nicht leicht zu sein vermag. "Du? Shinichi? Was ist passiert? Warum schaust du so bedrückt?" Yukiko verfluchte ihre äußerst dämliche Frage, welche sie ihm gestellt hatte. Allerdings sah ihr Sohn nicht besorgt aus, sondern eher gekränkt wegen irgendwas. So sah man einfach nicht aus, wenn man sich um seine Schwester sorgte. Auch wenn Yukikos größte Sorge ihrer Tochter galt, so kam sie nicht umhin, sich auch um Shinichi sehr zu sorgen. So apathisch wie er auf seinem Stuhl vor dem Operationssaal saß und vor sich hin vegetierte. "Meine ganzen Nachforschungen über Vermouth waren ein einziger Fehlschlag." Er schaute kurz zur Seite. "Ich hätte auf dich hören sollen, aber ich wollte nicht. Weißt du, dass Shina eine tolle Schauspielerin ist, genauso wie du? Sie hat nicht nur mich gelinkt, sondern alle. Sie war nicht hinter Vermouth her, um ihr etwas Böses zu tun, ganz im Gegenteil, sie wollte ihr helfen." Yukiko wollte und konnte das nicht so ganz glauben. "Aber Shinichi.. als du im Koma lagst, da hat sie ordentlich auf Sharon rumgehackt und sich überhaupt nicht nett verhalten, du meinst.. das alles.. war nur Show, um uns glauben zu machen, dass sie..?" "..dass sie nur detektivische Absichten hatte", fügte der Detektiv hinzu. "Sei froh, dass du nicht dabei warst, als das alles rauskam, dann hättest du nur geheult. Sie hat so viele schöne Dinge gesagt, glaub mir, du könntest nicht anders. Das hat sogar das kalte Herz deiner Freundin berührt." Während er das sagte, waren Tränen in seinen Augen aufgekommen, nur weil er daran zurückdachte, was geschehen war. "Shuichi Akai wollte Sharon töten, aber Shina ging dazwischen und hat sie beschützt, darauf ist das alles passiert. Ich dachte für einen Moment, als sie begann die Wahrheit zu enthüllen, dass sie, falls sie die Augen schließt, nie mehr aufwacht, ich hoffe sehr, dass das nicht der Fall ist. Sie hat Sharon mit ihren Worten fast so weit gebracht, dass sie sich der Polizei stellt, dabei.. sollte das passieren, dann kannst du dich schon mal für immer von deiner Freundin verabschieden. Sie würde sicher einen kleinen Unfall, oder etwas ähnliches haben. Die Organisation steht nicht so besonders darauf, wenn Geheimnisse aus ihren Reihen an die Öffentlichkeit kommen, sie würden sie sicherlich umbringen lassen. Wie auch immer sie es anstellen würden. Bevor die Organisation nicht Geschichte ist, sollte sie sich besser nicht fassen lassen. Weißt du, was ich meine?" "Ja", antwortete Yukiko kleinlaut. "Das Gefängnis würde ihren Tod bedeuten. Wie willst du sie davor bewahren?" "Mach dir keine Sorgen, ich werde alles schon in die richtige Bahn lenken, vertrau mir einfach. Ich hatte ohnehin vor, die Organisation auffliegen zu lassen. Und nachdem was in der letzten Zeit passiert ist, wird sie sich nie im Leben gegen mich stellen, das wäre nicht normal. Man kann ihr vielleicht nicht in den Kopf schauen, aber ich bin intelligent genug, um ihre Absichten zu erkennen, außerdem.. wir haben uns sowieso geschworen, es zu schaffen. Ich muss sie nur aufbauen, das hat bisher immer irgendwie geklappt. Ohne mich wäre sie wohl hoffnungslos verloren." Yukiko hatte Schweißtropfen im Gesicht. Warum musste ihr Sohn immer dermaßen prahlen? Es stand soviel auf dem Spiel, aber er war sicher, er würde Erfolg haben. Was wenn das nicht so wäre? Daran wollte die Frau lieber nicht einmal denken. Zu Yukikos großer Verwunderung war Ryochi nicht hier. Was der wohl gerade trieb? *** Es war schon spät, Ryo war in schwarze Sachen gehüllt und ging durch die menschenleere Straße, bis zu einem Telefon, dabei wollte er von niemandem erkannt werden. Er nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. "Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Champagner genauso ein Verräter ist wie Vermouth. Er gehört nicht mehr zu ihnen, Akai.. blasen sie die Sache ab, es wurde genug Schaden angerichtet." Was für ein Gespräch war das? Ryo hasste sich ja selbst dafür, aber damals, als Shina sich von ihm trennte, es hatte wirklich wehgetan, so dass er anfing seine Sache auf eine andere Weise zu bewältigen. "Sagen sie der zweiten Person Bescheid, die da drin hängt, tun sie's schnell, bevor er in die Falle tappt." Wofür hielt sich Shuichi Akai? Er ging hin, wollte Vermouth endlich den Gar ausmachen und was tat er? Brachte Shina fast um die Ecke. Was für ein Glück, dass er nicht auf ihr Herz gezielt hatte, dennoch schwebte die junge Frau jetzt in Lebensgefahr. Allerdings hatte Vermouth anders reagiert, als wie Ryo das einkalkuliert hatte, sie war also doch nicht berechenbar. Aber Shuichi Akai war es, in seiner Hinsicht, man konnte ihn benutzen, wie er Leute benutzte. *** Dunkelheit umgab Tottori, am Ort, an dem sich Chardonnay jetzt aufhielt. Es war zwölf Uhr in der Nacht. "Man erwartet uns.. habt ihr das gesehen?" wies Vermouth die beiden Jungs an, die sich jetzt verunsichert ansahen. "Woher können sie das wissen?" fragten sie im Chor und sie lächelte nur vor sich hin. "Ein Spitzel, er muss Wind davon bekommen haben. Wem habt ihr es gesagt, was wir planen?" erwiderte Vermouth fast schon wütend. Sie hatten vor den Boss zu überfallen, aber der hatte Wachposten aufgestellt, um sich zu schützen, er war eben ein schlaues Kerlchen, aber irgendein Vögelchen musste es dem Mann geflüstert haben, dass so etwas geschehen würde. Takuto schwieg, da er es niemandem gesagt hatte, aber Shinichi senkte den Kopf. "Shina, Ryo, meiner Mutter und.. Ran." "Shina und Ran schließe ich guten Herzens aus, aber Ryo, das will ich auch nicht so ganz begreifen. Was hat er damit zu tun? Mag ja sein, dass er mal zur Organisation gehörte, aber das ist lange vorbei, er ist frei, ganz im Gegensatz zu uns Dreien. Selbst wenn Shina bei Bewusstsein wäre, ich würde sie nie verdächtigen, aber Ryo.. na ja.. ich traue ihm nicht hundertprozentig. Wollen wir wetten, er war die Sau, die uns verraten hat?" Shinichi jedoch glaubte das nicht, nein, Ryo würde so etwas nicht tun, er würde nie etwas tun, was verhindert, dass die Organisation zerstört werden würde. "Mhm.. sonst kommt aber keiner in Frage. Yukiko würde so etwas nicht tun und Ran sowieso nicht, da bleibt jawohl nur Shinas sauberer Freund übrig. Ich sag's nicht gerne, Shinichi, aber ich hab ihn ab da nicht mehr gemocht, als er Shina davon überzeugt hat, wie schlecht alle in der Organisation sind. Ich glaube, er war das damals, der dafür sorgte, dass ich und deine Schwester nicht gut aufeinander zu sprechen waren. Aber wieso sollte er das tun? Damit ich sie hasse und töten will? Doch wohl kaum! Da passt etwas nicht im Puzzle, ich hätte es gerne geklärt, bevor ich dem Boss einen Streich spiele." "Blöde Sache, ich glaub's einfach nicht, dass er so was getan hat. Welchen Grund sollte er auch haben? Sein Hass auf dich kann wohl kaum so groß sein, dass er es in Kauf nimmt, dass der Frau, die er liebt, etwas zustößt, oder?" fragte Shinichi besorgt, denn wenn ihnen solche Überraschungen begegneten, dann konnten da noch mehr sein und er wollte sich gar nicht erst ausmalen, was dann da oben bei ihrem Boss passieren würde. "Ich würd's allerdings gerne hinter mir haben, Vermouth!" meinte Shinichi mit schweißüberströmtem Gesicht. "Du solltest nicht gehen, wenn du Angst hast. Das macht dich nur zu einem kleinem Paranoid, der viel zu schnell die Beherrschung verliert. Ich hab's euch zehnmal gesagt, dass ihr euch nicht aus der Ruhe bringen lassen sollt. So viel kann euch nicht passieren, ihr könnt mir jeder Zeit Bescheid sagen, wenn etwas nicht nach Plan läuft, dann mische ich mich ein, klar?" "Das ist es nicht, was mir Sorgen bereitet, sondern der Gedanke, dass du hier alleine sein wirst, er kann überall seine Leute versteckt halten und nur darauf warten, dass wir weg sind, um dich kalt zu machen. Dann wären wir allerdings auch alleine gegen die alle. Ich hab meiner Mutter was versprechen müssen, nämlich, dass du da heil raus kommst, ich will sie nicht enttäuschen, außerdem will ich nicht, wenn Shina aufwacht, sagen müssen, dass wir den Kampf verloren haben und du tot bist." "Mach dir da keine Sorgen, mich bringt man so schnell nicht um, das solltest du, nachdem was wir erlebt haben, wissen. Geht endlich.. ich halte euch die Scharfschützen vom Hals", flüsterte sie und ging in die entgegengesetzte Richtung. "Wenn euch einer zu nahe kommt, dann benutzt eure Waffe, das war doch das erste, was ich euch beigebracht habe." Auf alles und jeden schießen also. Zimperlichkeiten konnten sie sich hier wirklich nicht leisten. Die würden genauso gnadenlos sein, und um eine Chance zu haben, müssten sie es ihnen gleich tun. Shinichi versuchte sich vor Augen zu halten, dass das alles Menschen waren, die den Tod verdient hatten, aber so ganz schaffte er das nicht. Vermouth holte ihr Funkgerät raus, grinste tief in sich hinein und hustete kurz, bevor sie es einschaltete und eine männliche Stimme zu imitieren begann. "Hier spricht Chardonnay! Vermouth und ihre Bande haben sich auf dem Dach versammelt, jeder hat sich dort umgehend einzufinden, wir verteidigen uns bis zum bitteren Ende!" Es machte Spaß den Kerl zu verarschen, so wie er es immer mit den Leuten tat, das war nur gerecht. Shinichi und Takuto rannten die Treppen hoch, bis zu Chardonnays pikfeinem Büro. Wie zu erwarten war, warteten vor der Tür ein paar Männer, die sofort ihre Waffen auf die Beiden richteten. Shinichi zögerte einen Moment, so dass Champagner eingriff und einem der Männer einfach den Kopf mit seinem Schwert abschlug. Der Detektiv war fast ein wenig empört, wenn auch ein wenig traumatisiert. Er sah wie der Kopf zu Boden fiel und Blut über den Boden floss, so dass er schnell wegschaute. Das war doch echt zuviel des Guten. Der andere Mann bekam Takutos Dolche, die Shinichi vor ein paar Wochen noch so schwer verletzt hatten, ins Herz und ging tot zu Boden. Wie er würde er nie töten und das war auch irgendwie gut so. Wieder spritzte Blut und zwar mitten in Champagners Gesicht, der nicht einmal darauf reagierte, als hätte er es gar nicht erst bemerkt. Er war wohl ziemlich abgehärtet durch die vielen Morde. Shinichi wurde allmählich mehr als unwohl und ein flaues Gefühl trat in seiner Magengegend auf, es war fast so, als wäre ihm schlecht geworden, als er das ganze Blut sah. "Los, jetzt geht's erst richtig zur Sache, sei auf alles gefasst!" Man hörte ein paar Männer, welche die Treppe hochkamen, Champagner hörte das und ging ans Geländer. "Ui, Besuch, dann empfangen wir die mal." Der Junge holte etwas aus einer seiner Taschen und warf es den Männern entgegen. Eine Erschütterung trat ein und Shinichi hätte fast den Boden unter den Füßen verloren und musste sich an der Wand festhalten. "So wird man mehrere auf einen Schlag los, hast du das gesehen, Shinichi?" Allerdings hatte er das und er war mehr als schockiert. Champagners psychopathisches Lachen, als dieser das Gas durch den Spalt bei der Treppe fallen ließ, würde Shinichi nie wieder los werden. Es machte diesem Kerl Spaß, bei dem ging es nicht darum, dass sie das tun mussten, sondern dass er Freude daran hatte zu quälen, aber das hätte dem Detektiven klar sein müssen. "Gas in einer Kapsel, so was kann nur eine Verbrecherorganisation herstellen", flüsterte der Junge apathisch vor sich hin. Champagner drehte sich zu Shinichi herum, schob ihn etwas zur Seite und nahm die Türklinke in die Hand, leise machte er die Tür auf. Chardonnay sprang auf, er hatte seine eigene Stimme über Funk gehört und ihm war klar, wer das war. Nur ein Mitglied hatte es dermaßen gut drauf jemandes Stimme nachzuahmen, so dass man selbst denken könnte, man wäre es. Verdammte Schauspielerin! Was plante sie jetzt? Noch bevor er zu seinem Funkgerät gegriffen hatte, hörte er eine Stimme. "Das ist das Ende, Chardonnay", während Champagner das sagte, lehnte er sich lässig gegen den Türrahmen. "Hast du geglaubt, dass wir uns deine Schweinereien lange gefallen lassen? Damals, als du mich von meiner Mutter getrennt hast, dachte ich, dass es gut sei und es besser sei, bei dir zu sein, bis du mich misshandelt hast. Ich habe nur auf die Gelegenheit gewartet, es aber hingenommen, dass du mein Auftraggeber warst, doch als du über Madeiras Tod gelacht hast, war das echt zuviel!" Jetzt stellte er sich ihm entgegen. "Hör auf dich hinter deinen Männern zu verstecken!" "Oje.. tue ich so was denn? Und das mit deiner Mami tut mir leid. Sie hat keine Kinder verdient, das einzige, wozu sie zu gebrauchen ist, ist MORD und SEX! So wie es scheint, hat sie das auch endlich gerafft, obwohl sie verzweifelt wie ein Fisch auf dem Trocknen zappelt!" Champagner war das zuviel, er wurde wütend und stürzte sich auf Chardonnay, um ihn mit seinem Schwert zu attackieren. Dass er und Vermouth was miteinander gehabt hatten, war echt mehr als er ertragen konnte. Damit war der Kerl zu weit gegangen. Zumal er wusste, dass diese Frau absolut nichts mit ihm anfangen konnte, er hatte sie also dazu bewogen, wie auch immer er das geschafft hatte. Kurz bevor Champagners Schwert bei Chardonnay zum stehen kam, zog er eine Waffe, die er auf die Stirn des Jungen richtete, worauf er zurückwich und ihn mit ängstlichen Augen ansah. Er hatte versagt und jetzt würde er dafür die Konsequenzen tragen müssen. Es hallte ein lauter Schuss durchs Zimmer und Shinichi blickte einfach nur vor sich, während Champagner getroffen rückwärts zu Boden ging. Damit waren Martini und Chardonnay alleine im Raum, die Luft begann zu brodeln, die Waffe zeigte noch immer in Richtung Tür und würde Chardonnay abdrücken, dann konnte Shinichi durchaus getroffen werden. Auf der Lichtung von der Vermouth gerade gefunkt hatte, tauchte eine Person auf, die in schwarz gekleidet war. "Wie schön dich alleine anzutreffen, Rotten Apple!" hörte man eine Stimme sagen und Vermouth sprang vom Baum. Ein Schatten verbarg die Gesichtszüge des Fremden, doch seine Stimme hätte sie nie vergessen können, sie hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. "Was tust du hier, Campari!?" Sie sagte mit Absicht seinen Codenamen und stichelte mit ihrer Tonlage, um ihn etwas zu ärgern, so wie er es mit seinen Worten versuchte sie zu reizen. "Ich warte ab!" verriet der junge Mann und grinste sie besserwisserisch an. "Shinichi und Takuto werden den Boss töten und die Organisation damit zerstören, aber du wirst im Gefängnis schmoren. Das ist mein Plan." Shuichi Akais Ansichten interessierten ihn dabei einen Scheiß, er tat das auf seine Art und Weise und niemand hatte ihm etwas zu befehlen, er war schon früher ein regelrechter Rebell gewesen, genau aus diesem Grund war er der Organisation entflohen. "Du warst es also doch, der uns verraten hat, nicht wahr? Wieso hast du das getan? Hegst du einen gewissen Groll gegen mich?" Sie grinste, denn normal waren ihr solche Sachen egal, aber sie hätte gerne gewusst, was den anständigen Kerl zu solchen Intrigen trieb. "Noch was, bevor du antwortest.. Du solltest wissen, dass du damit nicht nur mir schadest, sondern auch anderen. Was wird deine Shina sagen, wenn sie erfährt, dass du ihren Bruder in Gefahr gebracht hast?" Das musste ausgerechnet diese Frau sagen. "Hör auf andere zu kritisieren und fange bei dir an. Du bist es doch, die Leute verdirbt. Du glaubst durch deinen Charme und deine Schauspielkünste Leute beeinflussen zu können, aber das schaffst du nicht, dafür reicht es bei mir nicht. Ich werde nicht zulassen, dass du weiterhin auf freiem Fuß bist. Shina mag dich wohl zu sehr, um so zu handeln und im Moment ist sie nicht in der Lage etwas zu deiner Verhaftung beizutragen, aber sei dir dem sicher, sie wird einen Luftsprung machen, wenn sie von meinem Erfolg in deiner Hinsicht erfährt!" Ryo zog eine Waffe und bedrohte sie damit. "Wenn du versuchst zu fliehen, bin ich gezwungen dir eine Kugel zu verpassen, um dich daran zu hindern", verriet er. "Hast du eine Ahnung, was du hier tust? Ich für meinen Teil glaube ja, du bist nur wütend, weil Shina verletzt wurde. Das ging dir argh an die Nieren. Du solltest so langsam mal erwachsen werden und lernen mit solchen Dingen klar zu kommen, sonst wirst du irgendwann wirklich wie ich. Du denkst, dass du Gesetz spielen kannst, nur weil du Detektiv geworden bist, aber da täuschst du dich. Man kann mich nicht unterdrücken, das solltest du auch so langsam wissen. Man, du hast nachgelassen, Akaja!" Auch sie zog eine Waffe und richtete sie auf ihn. "Hast du überhaupt verstanden, um was es hier geht? Du und deine Rachefeldzüge gleichen langsam denen von Shuichi Akai und das ist erbärmlich! Manche Männer haben echte Probleme mit Frauen, die ihnen überlegen sind! So ist es doch! Du willst Shina beweisen, dass du genauso gut bist, wie sie, aber das bist du nicht!" Wie konnte sie es nur wagen, ihn mit diesem STÜMPER und PSYCHOPATHEN zu vergleichen?! Dann beleidigte sie ihn noch auf so eine Weise, die ihm gar nicht gefiel. Er kam nicht mit Frauen klar, die besser waren? Das war zuviel, so dass er kurz knurrte und seine Augen sich vor Hass auf sein Gegenüber zu Schlitzen verzogen. Der Junge stand wie erstarrt da, als das Blut unter dem Kopf des Getroffenen begann über den Boden zu sickern und ihm immer näher kam. So schnell konnte man durch eine Kugel getötet werden. Ihm war schon klar, dass Champagner zu seinem Schutz gedient hatte und diese Sicherheit war nun für immer verloren. Würde man ihn nun ebenfalls töten? "Ich töte dich nicht, Martini.. nein.. das tut jemand anderes.." Grinsend senkte er seine Waffe und schoss auf das Bein des Jungen, worauf Shinichi die kurzzeitige Hoffnung begrub, da ein derart heftiger Schmerz in seinem Bein aufkam, der ihn aufzischen ließ. "Du bist ja nur halb so gefährlich, wie dein toter Freund!" Ein ungutes Gefühl kam in Shinichi auf, als Chardonnay dann noch eine Fernbedienung in der Hand hatte und einen Knopf drückte, worauf er heiser zu lachen begann, aber immer lauter und lauter wurde. "Weißt du, was das war? Der Selbstzerstörungsmodus, so wird man lästige Zeugen los und muss sich nicht verantworten, toll oder?" Der Mann verpasste Shinichi noch eine Kugel, der Junge keuchte vor Schmerz auf und ging in die Knie. "Ich muss dich nicht selbst töten, weil nicht mehr genug Zeit vorhanden sein wird, um mit einem verletzten Bein die Treppe hinab zu kommen." Verzweiflung keimte in dem Detektiven auf und er griff zu seinem Funkgerät, das Vermouth ihm noch gegeben hatte, bevor sie überhaupt in Tottori ankamen. Wunderbar, jetzt würde er Vermouth auch noch mit hineinziehen und sie würden alle drei gemeinsam gehen, es konnte nicht besser laufen. Es gab ja noch jemanden namens Shuichi Akai, der sich darüber mehr als nur freuen würde, es sollte der Lohn dafür sein, dass er Chantré für ihn getötet hatte. "Hilf mir, hier fliegt mir gleich alles um die Ohren, Sharon!" Ryo schaute auf, als er Shinichis verzweifelte Stimme hörte. Musste so was passieren? War der Junge nicht mal dafür gut, den Boss zu erledigen? Und was war mit Champagner geschehen? Anhand der Verzweiflung in Shinichis Worten, glaubte er, dass Champagner nun tot war. "Es wäre sehr dumm von dir, Vermouth, wenn du jetzt da rein.." Kaum hatte er die Worte beendet, rannte sie auf die Treppe zu, er glaubte es nicht, dass sie das riskierte und schoss ein paar Mal auf sie, doch da sie rannte, erwischte er sie nur einmal am Oberarm. "Ich bin gleich bei dir!" rief sie und rannte so schnell die Treppe hinauf, dass die Frau beinahe stolperte. "Wie viel Zeit haben wir?" fragte sie ihn. Der Junge schaute auf den Display einer Uhr, die er sofort als die Bombe identifizierte. "Weniger als 4 Minuten! Das ist unmöglich! Das schaffe ich nicht, er hat mich angeschossen! Wie kann ich den Selbstzerstörungsmodus stoppen??" "Gar nicht!" hörte er emotionslos an seinem Ohr, ihm brach der Schweiß aus. "Dann komm nicht hierher! Es würde dich nur unnötiger Weise in den Tod reißen, das musst du nicht, ich sterbe auch gerne alleine!" Er sank zu Boden und Tränen rannen heiß über sein Gesicht. "Ran.. Ran.. es tut mir so leid!" Apathisch schaute er in das Gesicht seines Bosses. Vermouth hatte ihm keine Antwort gegeben. Wozu auch? Er würde nur mit ihr rumschreien und sich aufregen, das musste nicht sein, er konnte das auch noch, wenn sie bei ihm war. Eine ganze Minute hatte sie gebraucht, um die Treppe hochzukommen und stand jetzt in der Tür. Chardonnays schadenfreudiges Grinsen kotzte sie so sehr an, dass sie ihm eine Kugel in den Bauch verpasste, worauf man einen großen Fleck in seiner Magengegend entdecken konnte. Das Blut floss unaufhaltsam weiter. Mit einem solchen Handicap würde er nicht weit kommen, aber die Frau wollte auf Nummer sicher gehen, zerrte Shinichi zur Tür hinaus und grinste nun einerseits abfällig in Chardonnays Richtung, welchem sie jetzt einen Schlüssel vor die Nase hielt. "Wenn du schon Frauen, die unberechenbar sind, in dein Zimmerchen lässt, dann solltest du darauf achten, was sie so alles mitgehen lassen können, Ersatzschlüssel zum Beispiel!" Sie warf die Tür zu, lachte dabei und schloss ab. Er würde nicht entkommen, nie mehr, so war es nicht ganz umsonst gewesen, dass sie sich von ihm.. widerlicher Gedanke. Man hörte Schüsse, die gegen die Tür gingen und Vermouth schmiss Shinichi zu Boden, weil die Kugeln so kräftig waren, um das Holz der Türe zu durchdringen. Als sie sich aufrappelte, hörte man ein knatterndes Geräusch, so dass sie nach oben schaute und ihre Augen sich vor Schock öffneten. Der Kerl hatte es auf die Decke abgesehen, die eh schon morsch war. Schnell gab sie Shinichi einen Schubs, so dass er wieder hinfiel, dann löste sich ein Steinhaufen und ein Brett knallte der Frau auf den Kopf, dass sie zusammen mit dem Steinhaufen begrub. Noch drei Minuten blieben übrig, Shinichi wusste, das würde er mit den Schmerzen nicht mehr schaffen und fing an die kleinen Steine beiseite zu schaffen, dann legte er das Brett weg. Ihr Kopf blutete etwas, sie schien benommen zu sein. "Noch 2 Minuten und 45 Sekunden, wir müssen hier weg." Er half ihr hoch. Chardonnay war gefangen in dem Raum und hatte es wohl nur noch darauf abgesehen, dass sie mit ihm untergingen, das würde er dem Kerl nicht gönnen. Auch wenn es noch so wehtun sollte, das nahm er alles in Kauf. Er hatte zwar Chantrés Leben bekommen, aber ihres sollte er nicht kriegen. Ihr war schwindelig, da sie das Brett mit voller Wucht am Kopf getroffen hatte. "Mistkerl, selbst wenn man ihn nicht sehen kann, ist er noch gefährlich, nicht zu fassen!" Sie legte ihren Arm um Shinichi und begann zu rennen, so gut, wie sie das in ihrem Zustand noch konnte. Ein Stockwerk schafften sie, bis sie immer langsamer wurde und ihr so schwindelig wurde, dass sie zu Boden ging und Shinichi unwillkürlich mit sich riss, der sich mit seinem Bein nicht einmal aufrappeln konnte. Als würde das nicht reichen, löste sich ein Steinbrocken und landete auf Shinichis Rücken. Es gab ein heftiges Beben, worauf es kleine Steine rieselte, die in Unmengen fast wie Sand herunter kamen und die Beiden begruben. Da ging die letzte Möglichkeit auf eine Flucht dahin. "Wir haben nicht mehr genug Zeit, um das Gebäude zu verlassen.. denke ich.." Sie lagen in den Trümmern und umklammerten den Körper des anderen krampfhaft. "Es tut mir leid, dass ich dich da mit hineingezogen habe", sagte sie leise. "Jetzt bin ich auch noch daran schuld, wenn Ran alleine zurück bleibt.. und das mit.." Sie wurde immer leiser und sagte es nicht, dass Ran schwanger war, alles würde nur noch unerträglicher für ihn werden. "Entschuldige dich nicht.. ich wollte es so, ich wollte die Organisation dafür bestrafen, was sie mir angetan hat.. deswegen." "Genau.. nur das war dein Ziel.. das hat nichts mit mir zu tun.. geh jetzt.. du schaffst es vielleicht eher zu entkommen, als ich." Zwischenzeitlich hustete sie ein wenig. Blut an ihrer linken Seite des Kopfes rann bis über ihre Wange und Matter Glanz stand in den Augen. Blutverlust so weit das Auge reichte. "Für mich scheint hier alles zuende zu sein.." Sie ließ locker. "Los.. lauf.. in die Freiheit!" "NEIN!" rief er hysterisch aus. "Jetzt wo wir uns alle gefunden haben, lasse ich nicht mehr los." Ihre Augen wurden riesig. "Aber du hast selbst gesagt.. dass du.. nur an der Organisation Rache wolltest und sonst kein Interesse hattest..?" Fragend blickte sie ihm in die Augen. "Das war ge-logen!" Er legte seinen Kopf gegen ihre Brust, da er wusste, er würde es sowieso nicht schaffen, weil das seine Verletzung am Bein nicht zuließ. "Keiner von uns ist jetzt alleine.. das will ich nicht einfach aufgeben." Alles bloß das nicht! Aber sie konnte sich nicht wehren und klammerte sich wieder an den Jungen. "Danke", flüsterte sie undefinierbar zu irgendjemandem, jedoch nicht an Shinichi gewandt. Ryo wunderte sich, wieso Vermouth nicht mehr herauskam, als das Haus aussah, als würde es jeden Moment in sich zusammenfallen, da es in unregelmäßigen Abständen bebte. Mit der Erkenntnis rannte er los, bis zu der Treppe. Als er diese hoch sprintete, sah er einen kleinen Steinhaufen, der Boden war bedeckt mit Staub und kleinen Steinen, die von den Wänden und der Decke abgebröckelt waren. Das Gebäude bewegte sich wie bei einem Erdbeben und das machte es einem schwer zu gehen. Mit unsicheren Schritten ging er auf die beiden Personen zu. Er konnte es nicht fassen, was sich da abspielte. Hatte sie es wirklich geschafft? Das würde er verhindern. "Los, Shinichi! Hier wird gleich alles in die Luft gehen!" rief er hustend, weil es ihm der Geruch der Trümmer übel werden ließ. Öl und Staub war eine ekelhafte Mischung. Er riss am Arm des Jungen. "Gib dich doch nicht selbst auf!" sagte er ihm. Shinichi sollte nicht für diese Hexe sterben! Ryo schaffte es den Jungen hochzuziehen. Ein eisiger Blick war auf das Gesicht des älteren Detektiven getreten, dann sagte er noch etwas. "Ich kann euch nicht beide retten.." Sie schloss zufrieden lächelnd die Augen, doch war sie innerlich zerrissen, weil sie wusste, dass das nur zu Ryos eigenen Ermessen diente. Er wollte ihn ihr jetzt auch wegnehmen, weil er dachte, Shinichi könnte sich alleine nicht gegen sie wehren, aber so war der Junge nicht. Ryo hasste sie, Shinichi nicht, das war der Unterschied. Trotzdem.. Irgendwie war das gut so, dann würde Shinichi nicht einen unnützen Tod erleiden. "Geh schon..", sagte sie leise, "..bring's zu Ende!" Shinichi versuchte sich loszureißen, aber man zog ihn von ihr weg. "Ryo! Was tust du!? RYO! HÖR DOCH! DU KANNST SIE NICHT HIER ZURÜCKLASSEN! SIE WIRD STERBEN!" Shinichi klang verzweifelt, aber Ryo zog ihn unbarmherzig die Treppe hinunter, mit einem starren Blick nach vorne. Er tat das Richtige, davon war er felsenfest überzeugt. Shina würde stolz auf ihn sein, schließlich rettete er gerade ihres Bruders Leben. Was interessierte ihn da eine Killerin? "SHARON! STEH AUF! ICH WEIß, DASS DU LEBEN WILLST UND KANNST! LASS NICHT ALLES UMSONST GEWESEN SEIN! MACH MICH NICHT ZU EINEM VERSAGER!" Das konnte er doch nicht zulassen, wäre Shinichi durch die Wunde nicht so schwach, dann hätte Ryo jetzt was erleben können. Wie konnte er den Tod eines Menschen in Kauf nehmen und dabei nicht einmal mit der Wimper zucken??? Shina würde ihn wie ein Huhn rupfen, wenn sie davon erfuhr. "Nur damit du es weißt, ein Held bist du absolut nicht, Ryochi Akaja!" >DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD wahahaahahahahahaaha.. wollt ihr wissen, was im finalen Teil geschehen wird? ^^ DANN HER MIT KOMMI! Ansonsten werde ich faul, hänge immerhin und hab noch genügend FFs, die ich weitermachen kann, also.. buahahahahahahahahahahaa >'D Kapitel 34: Bye Bye... Teil 2 ----------------------------- Plötzlich stand eine weitere Person an der Treppe, gerade als Ryo und Shinichi das Ende von eben dieser erreichten. "RAN!" freute sich Shinichi. "Sharon ist noch da drin!" Ryo dachte sich verhört zu haben. Er wollte seine Freundin jetzt da rein schicken, um diese Tussi zu retten? Das durfte doch echt nicht wahr sein! Ryo war erhitzt und würde jeden Moment überkochen. "Nein, Ran! Lass sie, der ist nicht mehr zu helfen! In 30 Sekunden, wenn ich mich nicht verkalkuliere, fliegt alles in die Luft!" Ohne ein Wort rannte das Mädchen an Ryo vorbei, der ihr nur nachschauen konnte, da er Shinichi seiner Verletzung wegen stützen musste. Erleichterung machte sich in Shinichi breit, Ran würde dafür sorgen, dass alles gut wurde, da war er sicher. Das Mädchen rannte wie der Teufel und sah wenig später die Frau am Boden liegen. Sie hob sie vom Boden auf und rannte mit ihr über ihrem Rücken wieder die Treppe hinab. Es zählte jede Sekunde, denn in weniger als 20 Sekunden würde es zu spät sein. Das Haus bebte nun noch viel heftiger, als zuvor und Ran wäre beinahe hingefallen, aber sie fing sich in letzter Sekunde wieder, raste mit Sharon die Treppe hinab und rannte weg vom Gebäude, als es einen ohrengebetäubenden Lärm gab, sie ein leichter Druck nach vorne warf und sie am Boden landete. In diesem Moment war das Gebäude Geschichte, ein Flammeninferno loderte vor Ryos und Shinichis Augen. Ran lag am Boden, sie hob den Kopf. Ihr Gesicht war mit Ruß verschmiert, aber verletzt war sie nicht... *** Sharons Kopf ruhte auf Rans Schoß. "Ich bin froh, jetzt ist alles vorbei, nicht wahr, Shinichi?" fragte das Mädchen und er nickte nur leicht. "Jetzt ist sie also frei?" "Hmm.. jetzt ja, aber nicht mehr lange", sagte Ryo und ging mit Handschellen auf die Wehrlose zu. "Hast du sie noch alle?" fragte Ran erschüttert. "Nur weil du es nicht geschafft hast, sie zu schnappen, willst du diesen Umstand jetzt ausnutzen? Wenn du es wagst, lernst du mich kennen! Außerdem.. hat Shina versprochen, dass ihr Gerechtigkeit widerfahren wird!" meinte sie dann noch. "Das ist nur gerecht!" Ryo wurde von Shinichi weggezogen. "Glaub mir.. das Einzige, was sie jetzt erst mal braucht, ist ihre Ruhe!" Der Junge gab dem Mann einen Stoß und holte seine Waffe raus. "Zwing mich ja nicht dazu, ich will ja meiner Schwester nicht wehtun müssen..", drohte Shinichi. "Wenn sie wieder auf den Beinen ist, könnt ihr sie immer noch jagen, dann hat sie wenigstens eine reelle Chance, ganz im Gegensatz zu jetzt! Sie bekommt ja nicht mal mit, dass sie noch lebt! Also verschwinde, du feiges Schwein!" "Du meinst, dass du mich mit einer Waffe bedrohen kannst? Spinnst du? Ist dir auch nur ansatzweise klar, was sie aus dir gemacht hat?" "Wieso denn sie? Ich hab's freiwillig getan.. im Nachhinein." Shinichis Blick schwang zur Seite, zu Ran. "Los Ran, in der Nähe steht ein weißes Auto, es ist das Auto, mit dem wir hierher kamen, fang.." Er warf ihr den Schlüssel zu und behielt dabei Ryo gut im Auge. "Du wirst fahren, Kleine!" *** Tagelang lag Shina im Koma und man wartete auf ihre Genesung. Nach der Sache mit der Organisation hatte Shinichi Sharon unter einem falschen Namen ins Krankenhaus gebracht und pendelte nun zwischen seiner Schwester und ihr hin und her. Er hielt die Anspannung, die herrschte, kaum aus. Shina lag wie eine Leiche vor ihm, das konnte er einfach nicht ertragen, jedes Mal wenn es ihm zu viel wurde, ging er nach Sharon schauen, und irgendwie kam es Yukiko seltsam vor, als er das 6. Mal einfach zur Tür hinaus verschwand, so dass sie ihrem Sohn folgte. Dieser jedoch bemerkte das sehr schnell, dass ihm jemand nachlief, blieb stehen und drehte sich um. "Mutter?.. Warum läufst du mir nach? War irgendwas?" "Dasselbe könnte ich genauso gut dich fragen. Wohin gehst du schon die ganze Zeit? Deine Schwester braucht dich jetzt, sie braucht jeden Beistand, den sie kriegen kann und du läufst andauernd weg, was ist los, sag's mir?!" drängte sie und konnte an seinen Augen erkennen, dass sie ihn auf frischer Tat ertappt hatte, doch wobei das wusste die ältere Frau noch nicht. "Hier liegt noch jemand im Krankenhaus.. und da ich sowieso hier bin, kann ich auch nach dieser Person schauen, darüber hinaus, finde ich es einfach furchtbar, wie Shina in diesem weißen Bett um ihr Leben zu kämpfen hat.. und das nur, weil so ein gestörter Kerl auf sie schießen musste." Shinichi schnaubte wütend, als er das sagte, und schlug mit der Faust gegen die kalkweiße Wand. "Sharon hat im Schlaf davon geredet, dass Shuichi Akai sie mal vergewaltigen wollte, neulich wollte er sie umbringen, aber keiner von uns kann etwas dagegen unternehmen, niemand kann ihm etwas anhängen, weil er von Leuten des FBIs beschützt wird. Die sagen, er darf, wenn er es für richtig hält, auf Leute schießen. So bei Bedarf, weißt du? Er schießt nicht nur auf Verbrecher, sondern auch auf unschuldige Leute, wie meine Schwester.. und ich soll zusehen, das ist einfach zuviel!" Der Junge hatte Tränen in den Augen. "Weißt du, was er bei einer Befragung gesagt hat? VERMOUTH sei sein eigentliches Ziel gewesen, doch meine Schwester sei dazwischen gegangen und es hätte sich einfach so ein Schuss gelöst, der sie getroffen hatte. Er meinte, es sei ein Unfall gewesen! Sag mir, wo das gerecht sein soll?!" Yukiko ging auf ihren Sohn zu und schloss ihn in die Arme. "Aber ihr wart doch Zeuge des ANSCHLAGES. Glaubt die Polizei ihm denn das, was er sagt?" Sie strich ihm beruhigend über den Rücken, sie fand, er war ziemlich angeschlagen und brauchte das, aber er riss sich los und gestikulierte wild mit seinen Händen. "Was denkst du? Die Polizei meinte, dass wir da alle etwas falsch rein interpretiert haben könnten und ein FBI-Agent wohl kaum eine Detektivin mutwillig töten wollte. Ich hab doch genau gehört, wie er sagte, dass sie ihn nervt und er sie beseitigen will und diese Aussage können wir nicht mal gegen ihn verwenden, weil er alles abstreitet. Die Polizei von Tokyo ist verdammt naiv!" "Was ist jetzt mit Sharon, geht's ihr gut?" Die Frau zitterte, denn sie befürchtete, dass es um sie genauso schlecht stand, wie um ihre Tochter. Shinichi ergriff ihre Schultern. "Sie ist bei Bewusstsein und denkt viel zu viel nach. Vorhin hat sie eine Schwester angebrüllt, dass sie es hasst hier zu sein und dringend einen Cognac braucht. Komischerweise hat sie die Finger vom Alkohol weggelassen, als wir bei ihr gewohnt haben. Ich denke, sie langweilt sich in diesem weißen Krankenhaus. Ich kann das nachvollziehen, wenn man wachliegt und viel zu viel grübelt, wird man irgendwann verrückt!" "Ja.. verrückt, das ist sie, ohne Zweifel!" stimmte Yukiko, ohne es zu wollen, zu. Shinichi schaute sie etwas perplex an und lächelte. "Jeder ist irgendwo ein bißchen verrückt, auch ich, meine Schwester und du. Normal sein, wäre ja auch ziemlich langweilig. Kommst du mit? Dann ist Ryo mal etwas alleine mit Shina, auch wenn ich im Moment finde, dass er sie gar nicht verdient!" Shinichi drehte sich weg, denn jetzt hatte er etwas gesagt, was er besser für sich behalten hätte. Yukiko lief ihrem Sohn nach, dieser öffnete die Tür zu den Treppen, da er Aufzüge im Moment nicht ausstehen konnte, das lag vielleicht auch daran, dass man in ihnen gefangen sein konnte. Und im Augenblick war er ein leichter Paranoid. Während Yukiko mit ihrem Sohn die Treppe hinabging, fragte sie sich, was er mit der Anspielung auf Ryo gemeint hatte. "Was meintest du eben, als du gesagt hast, dass Ryo Shina nicht verdient? Hat er was verbrochen?" "Ja.. er hat sie leicht verraten. Er wusste doch, dass Shina Sharon mag.. und ihr helfen will und er wollte ihr bloß schaden. Weißt du, als ich mit ihr die Organisation hochgehen ließ, sind wir nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Ich mache mir echt ernsthaft Sorgen um Ryo, er weiß ja kaum noch, was er da tut. Er hat zum Beispiel mit eiskaltem Ausdruck im Gesicht gesagt, dass er nur mich retten kann, dabei hätte er locker auch sie mit sich nehmen können, aber er hat seinen Hass die Oberhand gewinnen lassen. Wenn ich ehrlich bin.." Shinichi hielt an und stand mit dem Rücken und gesenktem Kopf da. "Ich war nahe dran, sie zu hassen, ich hab es mir eine zeitlang wirklich eingeredet.. vielleicht war es auch so, dass ich sie gehasst habe, aber ich hätte ihr deswegen trotzdem das Leben gerettet, wenn sie in Gefahr gewesen wäre. Was ich sagen will, mir gefällt Ryos Handlungsstrang nicht. Er wollte sie aus Hass im Stich lassen, das sollte ein Mensch nicht tun, ganz besonders nicht, wenn er Detektiv ist!" "Da gebe ich dir vollkommen Recht, Shinichi. Ich bin richtig stolz auf dich, wie du dich gemacht hast. Aus Hass jemandes Tod in Kauf nehmen, ist echt nicht der feinste Zug. Das ist ja fast wie morden! Ich frage mich allerdings, was ihn dazu treibt. Ich meine, sie wollte ihn in die Organisation holen, um dieser zu entkommen und er bestraft sie dermaßen mit Hass.. das ist doch nicht normal. Ich befürchte, da war noch mehr, als nur das." "Ich auch", antwortete Shinichi knapp. *** Der Himmel überschüttete die Menschen geradezu mit Regen, er wollte gar nicht mehr aufhören, weswegen die meisten Leute schlichtweg zu Hause blieben, doch Ran war an dem Tag noch unterwegs, da sie ein Geschenk für Shinichis Geburtstag kaufen gehen musste, sie hatte schon viel zu lange darauf gewartet. Bei der Hälfte des Weges rannte sie in eine Person hinein, welche das Mädchen böse fixierte und sie dann anbrüllte, als hätte sie ihm etwas gestohlen. Aber das war längst nicht alles. "Welch eine Tragödie, dass Gott dich zu mir geführt hat, ausgerechnet dich, die meine Exfreundin mag, weißt du, was das jetzt für dich bedeutet, Kleine?" Ohne eine Antwort zuzulassen holte der schwarzhaarige Mann eine Pistole aus seiner Jackentasche. Rans Augen wurden ihr fast zu groß für das Gesicht, sie wollte weglaufen, aber sie dachte nichts befürchten zu müssen, schließlich kannte sie diese Situation noch aus New York. Shuichi Akai hatte auch zu seiner Waffe gegriffen, ihr jedoch nichts angetan, da machte der hasserfüllte Ausdruck in seinem Gesicht auch nichts mehr aus. Doch dann waren ein paar laute Schüsse zu hören und Rans Augen weiteten sich noch ein Stück, diesmal vor Schock. Sie spürte verschiedene, dumpfe und stechende Schmerzen in ihrem Körper und sie konnte nicht atmen. Verzweifelt schnappte sie nach Luft, ihr Körper fühlte sich mit einem Mal taub an, sie konnte sich nicht mehr bewegen. Shuichi stieß sie zu Boden und Rans Körper fiel lasch in eine Regenpfütze. Der FBI-Agent kniete sich über sie. "Wenn ich das bei Sharon schon nicht schaffe, wenn sie verletzt ist, bei dir bestimmt! Aber tröste dich, du bist bereits dabei zu verbluten, du wirst es kaum mehr mitbekommen und wenn, dann nicht bis zum Schluss.." Sharon wachte schweißgebadet aus einem Alptraum auf. Akai hatte Ran erschossen und hatte vor ihr körperliche Schande anzutun, das war ein schlechtes Omen, es wurde Zeit, dass man ihn loswurde. Die Frau griff sich an den Kopf, es war so real gewesen, dass sie wahrhaftig Angst davor bekam, dass es schon geschehen war, deswegen stand sie auf. Sie ging ins Nebenzimmer und konnte dort Ran ausmachen. "Yokatta!" sprach sie leise, was soviel wie Gott sei Dank hieß, und schloss wieder die Tür. Das Mädchen schlief, es war eine kalte Nacht im April, der sich dem Ende neigte. Das Wetter stimmte ungefähr mit dem des Traumes überein, es machte ihr Angst. An einem solchen Tag *konnte* es geschehen, es durfte nie so weit kommen, vorher würde sie den Kerl zerlegen, er hatte ohnehin genug Unheil angerichtet. *** 5 Tage später.... "Shina.. sprich schon mit mir.. was ist das zwischen dir und der Killerin? Sag doch mal was? Wenn du sie anfängst zu beschützen, muss da doch ein besonderer Grund vorhanden sein!" Die Frau reagierte erst nicht, sah Ryo dann aber böse an. "Muss es das? Muss es wirklich einen Grund dafür geben, dass man einem Menschen das Leben rettet? Es sollte selbstverständlich sein, dass man sich gegenseitig hilft. Oder findest du nicht?" Eine so simple Frage war das, jedoch mit tiefsinnigerer Bedeutung. Wer Shina kannte, wusste das und Ryo kannte sie. Dass sie so ein gutes Herz hatte, konnte sie ziemlich verletzen, er wollte sie doch bloß beschützen. Warum verstand keiner außer er selbst seine Absichten? "Nicht jeder verdient es, dass man ihm hilft, das solltest du wissen." "Nein, du sollst endlich verstehen. Wir sind Detektive und keine Polizisten. Wir wollen doch in erster Linie verstehen, weshalb unsere Täter ihre Morde begehen. Wir wollen Motive, jeder hat Motive, sei es, weil derjenige psychisch nicht ganz da ist, oder man ihm etwas angetan hat, wofür derjenige sich rächen muss, damit es demjenigen besser geht." Shina nahm ihn am Kragen, denn da war eine Sache, die sie schon etwas länger beschäftigte. "Ich weiß, dass da noch mehr ist, als nur eine billige Entführung, Shinichi hat mir einiges erzählt und das was ich hörte, hat mir gar nicht gefallen. Deinetwegen wäre Ran fast drauf gegangen, nur weil du einen persönlichen Groll gegen *unseren Sonnenschein*, wie du immer so schön sagst, hegst, wolltest du, dass sie mit dem Gebäude in die Luft geht. Hast du mal drüber nachgedacht, was die Organisation mit ihr gemacht hat?" Wie zum Teufel sprach diese Frau mit ihm? Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, die tat ja, als wäre er der Böse. "Sie interessiert sich ja auch nicht für ihre Mitmenschen, was soll das also? Das alles ist vergebene Liebesmühe, sie verdient es nicht mal zu leben, nachdem was sie Menschen angetan hat.." "Was war das denn? Was hat sie getan? Ich weiß zwar nicht alles, aber einiges ist mir bekannt und ob du es glaubst oder nicht, ich habe kein Mitleid mit ihr, ich finde es nur verdammt traurig, zu was Menschen so alles fähig sind, wenn sie sich in die falsche Person verlieben und dadurch verletzt werden. Unser Sonnenschein zum Beispiel hatte mal ein normales Leben, bis sie sich gegen ihren Vater zu wehren begann, meinst du, das weiß ich nicht? Mich kann man nicht für blöd verkaufen und sollte es auch besser nicht versuchen!" Shina gab ein Seufzen von sich, sie wollte sich beruhigen, aber im Moment konnte sie das nicht, weil sie die Meinung ihres Freundes so verdammt wütend machte. Meine Güte, die war ja in Rage, wieso denn überhaupt? Um was ging es hier, nur um eine Killerin und sie redete, als würde ihr was an ihr liegen! Ryo reichte das so langsam, er wollte sie gerne belehren, aber er wusste, dass sie zu gut dafür war, natürlich nahm sie die Freundin ihrer Mutter in Schutz, warum auch immer. "Ach ja, wo wir dabei sind, was weißt du denn großartig über sie? Dass sie widerwillig zur Organisation gehört? Das reicht mir nicht dafür, dass du sie so in Schutz nimmst, da ist mehr!" "Das könnte ich ebenso von dir behaupten! Du würdest dich freuen, wenn sie stirbt, wie kannst du nur so über einen Menschen denken, egal wer derjenige ist, das geht zu weit?!" Sie drehte sich von ihrem Freund weg und verschränkte die Arme. "Man freut sich nicht darüber, wenn andere leiden, egal was man selbst erlebt hat! Was hat dir diese Frau getan, dass du deine Grundprinzipien vergisst? Sag's doch wenigstens, vielleicht verstehe ich dich dann!" "Du weißt es nicht, aber.. ich hatte mal eine Freundin, wir waren nicht verliebt ineinander oder so, wir waren einfach normale Freunde. Sie war ziemlich großer Fan von Chris Vineyard, na ja.. sie wollte sie mal unbedingt treffen, weil sie sie um ihre Schönheit beneidet hat. Ich hab ihr erklärt, dass Schönheit nicht alles ist, aber das wollte sie nicht hören. Immer wieder und wieder sagte sie, sie wünschte sich, sie wäre wie Chris. Wie kann man sich so was wünschen? Nur weil diese Frau gut aussieht, okay, mehr als das, sie ist 'ne richtige Schönheit, aber das reicht eben nicht. Sie kann noch so schön sein, ihr Herz ist kalt und gefühllos, das wird sich nie ändern. Genau das sagte ich, dann kam der Tag, der alles verändert hat. Wir machten Urlaub in Los Angeles und dort machten wir nachts einen verbotenen Spaziergang. Unsere Eltern waren im Hotel und wir genossen die kühle Nachtluft, als ganz in der Nähe jemand ermordet wurde.." Ryo wurde leise und starrte auf den Boden. "Ich hab hier einen.. Abschieds..brief.. du kannst ihn lesen, wenn du magst." Er griff sich in die Hosentasche und holte einen zerknitterten Zettel hervor, den er Shina reichte, als sie sich interessiert herumgedreht hatte. Sie nahm das Stück Papier skeptisch entgegen, faltete es auseinander und bemerkte, dass die Schrift schien, als wäre sie von einer zittrigen Hand geschrieben worden. Die Schreiberin war demnach sehr nervös gewesen. "Es tut mir Leid, Ryochi, dafür, was ich dir jetzt sagen werde. Es wird Zeit, dass ich dir erzähle, was geschehen ist, nachdem Chris mich entführte. Ich bin der Frau unendlich dankbar, dass sie mich am Leben gelassen hat. Du hattest allerdings recht, sie ist kein guter Mensch, so empfinde ich das zumindest. Als wir die Leiche sahen und sie mich mit sich nahm, um damit dem FBI mit meinem Leben zu drohen, fuhren wir einige Zeit durch die Straßen von L.A., was ja nicht gerade wenige sind. Wir waren wohl überall, in jeder Ecke, bis wir vor einer Bar halt machten. Wir gingen auf die Toilette, dort sah ich etwas, das mich stutzen ließ. Chris bat mich darum, dass ich mich in eine Toilette einsperre, ich tat es, weil ich Angst vor ihr bekommen hatte. Die Waffe, die sie hatte, war glaube ich eine Baretta, sie war natürlich geladen und hielt mich von einer Flucht ab. Dennoch tat ich etwas verbotenes. Ich kletterte fast lautlos auf die Toilette und schaute über die Türe, von dort aus sah ich, wie Chris sich schminkte und sich eine seltsame Verkleidung anlegte. Als sie sich umdrehte, sah sie mein Gesicht, daher wusste sie, dass ich sie beobachtet hatte. Allerdings konnte ich sie kaum wieder erkennen, so gut hatte sie sich verkleidet. Mein ängstliches Gesicht entlockte ihr ein Lächeln, ein gefährliches Lächeln, dann richtete sie ihre Waffe auf meinen Kopf, starrte zu mir herauf und fragte mich, was sie denn jetzt bloß mit mir machen sollte. Sie gab mir einige Klamotten und zwang mich durch ihre Waffe dazu, mich auch umzuziehen. Gemeinsam traten wir daraufhin die Flucht an, sie zog mich in ihre Sache mit hinein, machte mich quasi zum Mittäter. Niemand erkannte uns, wir kamen davon. Früh am Morgen hatte sie Besuch von ihrem mysteriösen Freund, den ich von Anfang an nicht mochte, er sah düster aus und hatte lange Haare, wie eine Frau. Dann sagte sie, dass ich einsteigen werde und er sich gefälligst daran zu gewöhnen hatte, dass ich ab nun zur schwarzen Organisation gehören soll." Shina hatte einen besorgten Blick inne. Warum hatte Vermouth das Mädchen damals verschont? Ryo hatte sicher nie darüber nachgedacht. Aber war es möglich, dass sie das Mädchen nicht töten konnte? Hatte sie sie deswegen in die Sache hinein gezogen, um sie am Leben lassen zu dürfen? Drängend sah Ryo seine ehemalige Verlobte an und sie wusste, dass er wollte, dass sie weiterliest, also tat sie ihm den Gefallen. "Ich wurde wie gesagt ein Mitglied einer mysteriösen Organisation. Irgendwie machte es Spaß Chris als Freundin zu haben, auch wenn ich manchmal glaubte, sie würde mich irgendwann hintergehen, trotzdem war ich gerne bei ihr, sie hatte so eine Ausstrahlung, die einen davon überzeugen konnte, dass alles, was sie tat, das Richtige war. Ich merkte zu spät, womit ich es zu tun hatte. Erst, als sie mir eine Waffe in die Hand drückte, wusste ich ansatzweise, was auf mich zukommen sollte. Da begann die Zeit, in der ich dich oft belogen habe, Ryo, ich sagte dir nie, was mit mir los war und verschloss mich. Ich wünschte, ich hätte dir früher alles sagen können, aber die Organisation würde dich wahrscheinlich als einen Zeugen ansehen und beseitigen wollen. Das hier ist ein heimlicher Brief, sobald du ihn erhalten hast, verbrenne ihn bitte. Aber vorher will ich dir noch ein großes Geheimnis verraten. Du hattest recht, ich bin gut, so wie ich bin, auch wenn ich es mit Chris' Schönheit niemals aufnehmen könnte. Ihre Schönheit ist gefährlich, sie verdirbt ihren Charakter. Bevor sie das nicht selbst begreift, kann ihr keiner helfen. Nachdem sie mir zeigte, wie man ohne mit der Wimper zu zucken tötet, ließ sie mich links liegen und wendete sich wichtigerem zu. Ich sehe keinen Ausweg mehr.. Chris ist eine starke Frau, ich bin nicht so.. leider, deswegen ergebe ich mich. Ich wünsche dir alles Glück der Welt und vergiss niemals, dass du mich kanntest, das ist mir sehr wichtig und sag meiner Mutter, dass es mir wirklich Leid tut.." Shina hatte ein ganz mieses Gefühl in der Magengegend, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass Vermouth das Mädchen einfach so im Stich ließ, vielleicht war es ein Befehl der Organisation gewesen, oder was auch immer, aber sie glaubte nicht daran, dass die Frau schuld war, schon alleine, weil das die einfachste Version wäre. "Du solltest mehr nachdenken. Denkst du, sie fand das gut, die Kleine im Stich zu lassen? Das passt nicht zu ihr, sie mag grausam mit älteren Menschen sein können, aber was Kinder und Jugendliche angeht, ist sie vollkommen anders. Sie will sie beschützen, wieso sonst hätte sie deine Freundin vor der Organisation beschützen sollen?" "Halt den Mund!" Ryo schlug mit der Hand auf den Tisch und hatte Tränen in den Augen. "Ich werde ihr nicht vergeben, sie hat es mit ihr wie mit mir gemacht. Nur dass sie Erfolg hatte, weil das Mädchen ziemlich labil war. Sie hatte doch keine Chance. Der Rotten Apple hat zugeschlagen, der Name ist doch wohl passend. Alles, was mit ihr in Kontakt steht, wird verdorben. Du musst dir vorstellen, dein Bruder ist ein.. Mörder.. er hat für sie Leute getötet und mich selbst mit einer Waffe bedroht, er ist nicht mehr der Junge, der er einst war, er hat sich verändert und das ist ihre Schuld! Sie beeinflusst die Leute, dafür hasse ich sie, das beste wäre, sie kratzt endlich ab, damit sie niemandem mehr schaden kann!" Ryo hatte sich in die Sache reingesteigert und brüllte fast, er war voller Hass, so dass Shina ihn mit einer Ohrfeige wieder in die Wirklichkeit zurückholte. Der junge Mann hielt sich die Wange, die Tränen rannen sein Gesicht hinab. "Selbst wenn du mich hundertmal ins Gesicht schlägst, werde ich meine Meinung diesbezüglich niemals ändern. Mariko hat sich erhängt, in einer Lagerhalle, sie war ein junges und hübsches Mädchen, wenn auch sehr schüchtern, sie hatte ihr Leben noch vor sich, doch sie musste ja Vermouth treffen und verdorben werden.. ich kann diesem Miststück einfach nicht.. vergeben!" Er sank zu Boden und stützte sich unter Tränen mit den Händen daran ab. Seinen ganzen Hass im Herzen konnte er nicht mehr kontrollieren, es musste alles raus. "Ich hab mehr als einmal darüber nachgedacht, sie zu erschießen und Gerechtigkeit walten zu lassen, aber dann entschied ich, dass das der falsche Weg wäre und beschäftigte mich mit der schwarzen Organisation. Ich wollte die alle büßen lassen, alle die damit zu tun hatten. Ich erfuhr von Chardonnay und seiner Gang, wie ich sie gerne nenne und da er in der Nähe der Teitan-Schule zu finden war, bat ich meinen Vater, dass er mich genau an dieser Schule anmeldet, ohne ihm meinen Grund zu verraten. So konnte ich die Verbrecher ein wenig beschatten und aushorchen. Nach und nach erfuhr ich immer mehr über die Organisation. Ich wollte nicht wie die anderen sein, mich würde die Organisation nie bekommen, nur über meine Leiche.. ich war zu stark für sie. Ich lernte dich kennen und als ich schon einige Zeit mit dir zusammen war, erfuhr ich, dass du die Tochter einer Freundin von Vermouth bist und wollte dich davor bewahren, genauso zu enden wie Mariko. Deswegen warnte ich dich vor Vermouth, das war alles. Ich mag dir einiges verschwiegen haben, aber ich meinte es immer nur gut. Ich wollte dich sogar vor ihr durch Einsatz meines Lebens beschützen." "Ryo bitte", sie beugte sich zu ihm hinab und strich ihm über die Wange, "es ist gut jetzt, bitte beruhige dich, ich glaube dir, ich war nur ein wenig enttäuscht darüber, dass du mir so wenig vertraut hast, ich habe genug Menschenkenntnis, um sagen zu können, dass Vermouth selbst benutzt wurde, sie hat nichts anderes gelernt, als Leute zu benutzen." Während Shina ihren Freund zu sich heranzog und ihm einen sanften Kuss auf den Mund gab, rannen ein paar Tränen über ihre Wangen. Die junge Frau hatte seine Traurigkeit und die Verzweiflung in seiner Stimme nicht mehr ertragen und musste das tun. Sie wollte ihm ein wenig Trost schenken, den hatte er im Moment bitter nötig, außerdem bemerkte sie, dass ihre Liebe zu ihr zurückgekehrt war. Die Liebe zu diesem Mann, die sie in letzter Zeit ein wenig vermisst hatte. Sie wollte wiedergutmachen, was sie ihm angetan hatte, schließlich hatte Shina ihn mit Kaito betrogen. Ja, Kaito, an den sie schon lange gar nicht mehr gedacht hatte, das musste einfach an Ryochi gelegen haben. Ihre erste große Liebe, wenn man das so sah. Nie waren die Gefühle ganz verschwunden, auch wenn sie einmal schwächer und dann wieder stärker waren. Es war ein Kuss des Trostes, des Verständnisses und einer der Liebe wegen. Er wusste das und erwiderte es glücklich, so lange hatte er auf diese zarten Lippen verzichten müssen, er hatte geduldig gewartet und wurde jetzt von ihr dafür belohnt, denn genau so empfand er das. Während sie sich langsam voneinander lösten, trockneten die Tränen allmählich und sie schauten sich daraufhin glücklich an. Beide erhoben sich, er zog sie in seine Arme und hielt sie einfach fest. "Jetzt kann uns nichts mehr trennen, oder?" Die Frau sagte nichts, schmiegte sich nur wie eine kleine Katze näher an ihn heran. Sie küssten sich wieder, wobei der Kuss nun wesentlich leidenschaftlicher und verlangender wurde. Ryo nahm sie auf seine Arme und trug sie zur Couch, auf welcher er sie niederlegte und seine Hände unter ihr recht enges Oberteil wanderten. Während er das tat, küsste sie ihn noch stürmischer als bisher und gab ihm so einen Ansporn weiterzumachen. Ihre Zungen kamen miteinander in Kontakt und massierten die des anderen und sendeten Signale der Liebe aus. Shina hatte sich seiner Ansicht nach verändert, sie trug seit Kaitos Tod stets ihre Haare offen, aber er glaubte nicht, dass das ein Zeichen der Trauer war, nein, es war etwas anderes, das ihn im Moment nicht im geringsten interessierte. Manchmal änderten Frauen ihr Aussehen, um zu zeigen, dass sie sich auch innerlich verändert hatten. *** Die Profikillerin hatte es auf einmal total eilig damit Akai das Lebenslicht auszublasen, bis vor zwei Wochen hatte es sie noch überhaupt nicht gekümmert, dass er frei rumlief und so plötzlich, aus heiterem Himmel plante die Frau den Tod des Mannes. Das einzige, was sie zu Shinichi sagte, war dass er gefährlich war und es keine andere Lösung gab, weiteres hatte er nicht aus ihr rausbekommen können. Sie war also die Verschwiegenheit in Person, so wie sie es vor ein paar Monaten auch gewesen war, das war ein Umstand, der Shinichi überhaupt nicht in den Kram passte. Doch etwas, das ihm weiterhelfen könnte, wusste er. Also griff er zum Telefonhörer, der neben ihm lag und wählte die Nummer seiner Schwester. Shina lag ja immer noch mit Ryo auf der Couch und ging etwas widerwillig ans Telefon. Sie schaute auf den Display und seufzte leicht. "Ja man, was gibt's, Shinichi!?!" fragte sie den Jungen mit etwas motziger Stimme. "Sharon will Akai umbringen, heute noch, einfach so, ich weiß nicht, wieso, da stimmt was nicht", verriet er. "Es ist ja so, dass der Typ sich von ihr nicht einfach umbringen lassen würde!" Hektisch sprach er, in einem verzweifelten Unterton. "Du musst mir einen großen Gefallen tun! Sie wird nie davon loskommen Leute zu töten, das ist eine Tatsache, bitte mach dem allem ein Ende! Ich bitte dich, jemand muss ihr doch helfen, egal wie, aber schnell!" "Ist ja gut, Shinichi, reg dich mal wieder ab. Ich kümmere mich schon um die Angelegenheit, ich würde Akai eigentlich viel lieber in den Knast bringen, als seine Leiche zu untersuchen. Auch wenn ich nicht leugnen kann, dass der Kerl den Tod fast schon verdient hätte. Ich lasse natürlich nicht zu, dass Unschuldige mithineingezogen werden. Woher weißt du überhaupt, dass sie ihn heute noch töten will? Hat sie es dir gesagt?" Vorsichtig fragte sie Shinichi und vor allem wollte sie nicht aufgeregt klingen, denn ihr Bruder war aufgewühlt genug für zwei. "Sie sagte, dass er ein Schandfleck wäre, der beseitigt werden muss, genauso wie die Organisation zerstört werden musste. Sie sagte, er sei gefährlich für unsere ganze Nation und es gäbe keinen anderen Weg, außer ihn auszuradieren! Sie will ihn in der Nähe der Brücke töten, durch welche Inspektor Shiratori schon den Tod fand!" "Mehr Informationen hast du nicht? Dann mache ich mich sofort auf den Weg!" "Nein.. mehr war's nich.." Er klang deprimiert. "Pass auf dich auf, so was wie neulich will ich nicht noch einmal erleben.." "Keine Sorge, ich bin vorsichtig, ich versprech's dir." Die Frau legte auf und teilte Ryochi mit, was sie am Telefon beredet hatten, worauf er darauf bestand Shina begleiten zu dürfen. Die beiden jungen Leuten kamen bei der Brücke an, es war ein sehr regnerischer Tag, der nicht zuende gehen wollte, graue Wolken übersäten schon den ganzen Tag über den Himmel, wodurch dieser aschfahl wurde und düster zu wirken begann. "Wir trennen uns, dann finden wir sie vielleicht schneller!" wies Ryo Shina an und sie murrte nicht im geringsten, da es eine gute Idee war. Da machte es auch nichts, dass es eine Anweisung von einem Mann war. Allerdings hoffte sie, dass sie selbst Sharon finden würde und nicht Ryochi, weil sie wusste, dass er seine Wut noch nicht so ganz unter Kontrolle hatte. Shina bog in eine Seitenstraße ein, nachdem die Beiden ihr Auto um die Ecke geparkt hatten. Während Ryo die Umgebung, die in der Richtung, die zur Stadt führte, lag, absuchte, nahm Shina die entgegengesetzte Richtung, so dass Ryochi sich jetzt in einer Gegend befand, in der man gut Leute umbringen konnte, weil dort meist wenig los war. Es war einsam und verlassen. Suchend schweiften seine Augen umher. Ran wollte in ein Geschäft ganz in der Nähe der Brücke gehen, da sie ja ein Geschenk für Shinichi abholen wollte, das sie extra für ihn anfertigen ließ. Dazu musste sie jedoch eine ziemlich abgelegene Gegend durchqueren. Ihr war mulmig zumute und gerne hätte sie jetzt eine Freundin gehabt, die sie begleitet hätte, da ihr der Ort nicht geheuer war. Als sie an einer kleinen Gasse vorbei ging, schnappte man ihren Arm, zog sie an sich heran und hielt ihr dabei den Mund zu. Das Mädchen wollte schreien, aber sie konnte nicht. Sie ahnte, was nun passieren würde, in so einer Gegend konnte es nicht anders sein, hier waren doch nur Verrückte unterwegs. Das Mädchen war unfähig sich zu bewegen, so dass alle Versuche, Karate an ihm auszuprobieren, fehlschlugen. Ran war verzweifelt und sie hatte Angst, doch sie gab nur verängstigte Laute von sich, die von seiner Hand aufgehalten wurden. "Gleich darfst du schreien, weil ich dir dann auch einen Grund dazu geben werde, aber hier, in dieser Gegend kommt selten jemand vorbei! Deine Freundin ist selbst schuld, dass ich dir jetzt wehtun muss, sie hätte sich ja von dir fernhalten können, aber sie hatte sich wohl nicht gut genug unter Kontrolle. Shinichi wehtun, würde heißen ihr wehzutun, aber dir wehzutun, ist viel besser, es wird ihr das Herz brechen, genauso wie sie es mit mir getan hat, das ist nur gerecht, findest du nicht auch, Kleine?" Mit den Worten warf er Ran gegen die Wand, die sofort wie wild aufschrie. So laut sie konnte rief sie um Hilfe... Ryochi hatte den Schrei gehört und begann zu rennen, er ahnte schon, was hier im Gange war. Shinichis Freundin war überfallen worden, denn der Detektiv hatte die Stimme des Mädchens erkannt, als der Schrei ertönte. Eine kleine Vorahnung überkam seine Sinne, dieser verdammte Akai wollte doch nicht etwa Ran etwas antun, um seiner Feindin Schaden zuzufügen? Das wäre das allerletzte und Ryo konnte das, von seiner gerechten Natur aus, nicht zulassen, auch wenn er sich freuen würde, wenn die Frau leiden musste. Nicht um diesen Preis, Ran sollte nicht für Vermouths Fehler bezahlen, das war alles andere als gerecht. Das Mädchen schrie immer noch, aber ihre Rettung nahte... Shuichi hatte Rans Oberteil zerrissen und griff unter ihren Rock, sie kniff die Augen aufeinander, als er ihr einfach den Slip runter zog. Allerdings, als der FBI-Agent so richtig Hand an sie legen wollte, wurde er von hinten geschnappt und von dem Mädchen weggezerrt. Ryo beförderte nun den Mann gegen die Wand und das sogar mehrmals. "Du verdammter Mistkerl! Was zum Teufel tust du da? Bist du jetzt vollkommen durchgedreht?" Kaum hatte Ryo das gesagt, schlug er dem Kerl ein paar Mal ins Gesicht, bis Blut aus seiner Nase kam und seine Unterlippe geplatzt war. "Ziehst du in deine verdammte Rache nun schon ein unschuldiges Mädchen mit hinein, das dir rein gar nichts getan hat?" "Sie mag diese Schlampe, also hat sie's nicht anders verdient, genauso wie Shinichi, dieser kleine Bastard!" brüllte Shuichi und versuchte sich von dem Detektiven loszureißen, dessen Wut Ryo jedoch Bärenkräfte verlieh, gegen die der eher schmächtige Agent nicht ankam. Es gab nun einmal Männer, die grundsätzlich etwas dagegen hatten, die Schwächen der Frau auszunutzen, zu diesen Leuten zählte auch Ryochi, es war ihm zuwider einer Frau solchen Schaden zuzufügen, dann auch noch aus dem bescheidenen Grund, einer anderen Frau, bei der es der Mistkerl nicht geschafft hatte, Leid zuzufügen. "Dann mag die Kleine sie eben, nicht alle haben Vermouth so kennen gelernt wie du, also zügele deine Wut. Trotzdem werde ich nicht darum herum kommen, die Polizei zu verständigen, denn ein anständiger FBI-Agent mag vielleicht die Erlaubnis zum Töten haben, doch Frauen vergewaltigen gehört nicht zu deinen Aufgaben, Shuichi Akai, du bist selbst schuld!" Der Kerl plante also, ihm nach allem die Polizei auf den Hals zu hetzen und das obwohl sie beide Rache an ein und derselben Frau wollten. "Lass mich gehen, dann töte ich deine Vermouth, diesmal schaffe ich es, das verspreche ich!" "Nein!" Ryo war knallhart und er ließ Shuichi auch noch nicht los, er wusste, das würde er nur ausnutzen. Ran sollte sich beruhigen, dann sollte sie die Polizei rufen. Allerdings würde er vorher mit seinem *Freund* hier noch ein paar Takte reden. "Ich bin nicht so darauf aus, dass man sie tötet, wie du! Ich würde es zwar hinnehmen, wenn ihr etwas geschieht, aber ich würde nie so tief sinken, wie du das tust, Abschaum! Dann würde ich lieber sterben, als so zu enden wie du, du verdammter Psychopath. Es wird Zeit, dass mal jemand davon erfährt, wie du wirklich bist, das ist Gerechtigkeit, nicht was du hier abziehst!" Ryo grinste fies. "Außerdem ist es doch deine VERMOUTH, nicht meine, ich war nie mit ihr zusammen, du schon!" "Ja, ich bin wie so viele Kerle auf sie hereingefallen, auf dieses Miststück!" Der war ja durch und durch von Hass gelenkt, der Detektiv wollte niemals so enden, der Kerl tat ihm ja schon fast Leid. Wäre er nur ein wenig stärker, könnte er über die Trennung hinwegkommen und würde nicht wegen so etwas eine Frau quälen wollen. Das war wirklich ein schwacher Grund. Wäre Ryo an Akais Stelle, dann würde er die Frau ganz einfach in Ruhe lassen, er glaubte nicht, dass sie mit Shuichi gespielt hatte, es musste einen Grund dafür geben, dass sie sich von ihm trennte, nicht umsonst war sie die Einsamkeit in Person, deswegen versuchte sie einige ja mit Gewalt an sich zu binden. Rache konnte man auch anders vollziehen, dazu musste man niemanden umbringen, aber das hatte der Kerl hier wohl keinesfalls begriffen. Akai hatte keine Wahl und attackierte Akaja mit einem Messer, das er ihm in die Magengegend rammte. Stöhnend ging er rückwärts, starrte auf das Messer und zog es aus seinem Körper. "Du.. das wirst du büßen.." Doch kaum hatte Ryochi das zu Shuichi gesagt, rannte dieser um die Ecke und Ryo ging blutend an einer Wand zu Boden. Sharon wartete darauf, dass Shuichi Akai auftauchte, aber bisher war er nicht gekommen. Leicht nervös blickte sie sich im Gebäude um. Vielleicht war er ja auf dem Dach. Sie entschloss sich die Treppe hochzugehen, was sie auch umgehend tat. Ein seltsames Gefühl beschlich sie. Vielleicht war es doch falsch, Menschen zu töten, nur weil sie psychisch etwas neben der Kappe waren, dann hätte sie es genauso verdient, wie dieser Typ, doch was zuviel war, war einfach zuviel. Nachdem sie das Dach abgesucht hatte und nicht fündig wurde, ging sie wieder hinab. Es war ein dunkles Eck, an dem sie sich befand. Einmal begegnete ihr sogar eine Ratte. Widerliche Gegend. Vermouth blickte sich aufmerksam um und nahm derweilen ihre Waffe zur Hand, um auf alles gefasst zu sein. Als sie fast das Ende der Treppe erreicht hatte, hörte sie eine Stimme. "Na, wen haben wir denn da?" Sie drehte sich herum, da stand er, ihr Feind, den sie unbedingt tot haben wollte, damit er nichts mehr anrichten konnte. Wo zum Teufel hatte er sich versteckt gehalten, so dass sie ihn nicht sah? "Na gut, ich hab's nicht geschafft, deine Kleine zu vergewaltigen, aber dafür werde ich dich jetzt quälen." Oh man, die Leier kannte sie jetzt schon. "Du wirst bereuen, auf meine Partnerin geschossen zu haben, sei dir dem sicher." "Niemanden erschießt du, Shuichi Akai!" Es war Shina, die nun im Eingang stand. Akai schnellte die Treppe hinauf und Vermouth ihm nach. "Lass ihn, wir grenzen ihn ein, dann kommt er aus dieser Situation nicht mehr raus!" Auch als Shina schrie, ignorierte Vermouth das absichtlich, was die Detektivin sehr wütend machte. Sie rannte den beiden nach und sie gelangten bei einem fast leerem Zimmer an. "Dummheit lässt grüßen, Akai, hier kommen sie nicht mehr weg", drohte Shina, jedoch hatte diese Situation einen Haken, ihr Bumerang fiel in einem solchen Raum aus, da er hier nicht weit genug fliegen konnte. Daher war er nutzlos. "Lebend meint sie", fügte Vermouth hinzu und lud ihre Waffe, worauf ein mehr als nur gehässiges Lächeln in ihrem Gesicht aufkam. "Man sollte sich eben doch nicht mit mir anlegen." Shina seufzte in sich hinein. Musste sie jetzt wieder so aufdrehen? "Lass das! Du wirst ihn nicht erschießen!" Doch da fiel schon ein Schuss, jedoch war Akai zur Seite gesprungen und hatte nichts abbekommen. Er schnappte sich Shina und hielt ihr das blutige Messer von vorhin an den Hals. "Pass auf, was du tust, Vermouth!" Die Frau war erstarrt, weil sie unfähig schien sich auch nur zu bewegen. Die Hand, in welcher die Verbrecherin ihre Waffe hielt, bebte und ihr brach Schweiß aus. "Brav, wenn du dich rührst, schneide ich ihr die Kehle durch." In dem Moment bekam Akai Shinas Ellenbogen zu spüren und sie versuchte ihm in den Magen zu kicken, als er rückwärts stolperte, aber anscheinend wusste er, wie man solch einer Attacke auswich, stattdessen bekam die Frau seinen Fuß in die Magengegend, der Tritt hatte so viel Kraft inne, dass sie mitten durch das Fenster hinter sich krachte. Akai schien das zu gefallen, dass Shina dabei war aus dem Fenster zu fallen, aber da er nun mit dem Rücken zu Vermouth stand, bekam er erst mit, dass sie hinter ihm war, als er ihre Faust in seinem Rücken spürte. Der Mann ging zu Boden und der Killerin war es geradeso möglich, Shinas Hand zu halten. "Halt dich an meinem Arm fest, irgendwie.." Die Detektivin versuchte sich mit links an Vermouths Arm zu klammern, wobei sie ein Stück hinab rutschte und die Frau sie hochziehen musste. "Pass auf Akai auf, der ist noch hinter dir!" Doch da war es schon geschehen, Vermouth bekam eine Kugel in die linke Schulter. Der stechende Schmerz, der aufkam, raubte ihr ein wenig Kraft, trotzdem schaffte sie es, Shina hochzuziehen. Die Frau stand auf, wobei sie kurz lächelte. "Danke", sagte sie und wandte sich dann an Akai: "Sie sollten aufgeben", mit den Worten hatte Shina eine Pistole auf den Mann gerichtet, um ihn einzuschüchtern. "Ihnen winkt eine Menge Ärger, noch einmal wird man es ihnen nicht abkaufen, schließlich sind Ryochi und Ran Zeugen dafür, dass sie die Gesetze missachten." "Nicht, wenn ich dich töte, damit du nicht mehr reden kannst." "Ich wusste vom ersten Tag an, als ich sie sah, dass sie nicht ganz dicht sind, Akai, meine Intuition hat mich nicht getäuscht." Während Shina Shuichi zurechtwies, saß Vermouth schwer atmend am Boden. Nur weil sie Shina unbedingt retten musste, war sie verletzt worden. Aber irgendwie war es das wert. In dem Moment kam ein ebenso schwer atmender Ryochi Akaja bei den Dreien an und stand sich die blutende Wunde, welche Akai ihm beigebracht hatte, haltend in der Tür. "Wagen sie es, meine Verlobte auch nur anzuschießen, haben sie ein ernsthaftes Problem, Shuichi Akai, also geben sie besser auf, je länger sie das hier durchziehen, umso schlimmer wird es am Ende werden." Er musste Luft holen, bis er weitersprechen konnte. "Ich habe die Polizei gerufen, es gibt diesmal keine Ausflüchte, die wissen bescheid. Es ist vorbei, Akai, endgültig. Mit Ran sind sie entschieden zu weit gegangen." "Du drohst mir, Schwächling, du kannst ja kaum noch atmen, kannst du überhaupt noch was erkennen?" Arrogant grinste er in die Richtung des Detektiven. Da Akai sich herumgedreht und sich lieber Ryo zugewendet hatte, sah Shina ihre Chance, etwas bestimmtes zu tun. "Tut mir leid, Sharon", merkte sie an, holte ein paar Handschellen heraus und schon schnappte eine von ihnen zu, nachdem die Detektivin sie um das Handgelenk der Frau gelegt hatte. Die zweite befestigte sie an der Heizung genau vor dem Fenster, damit war Vermouth erst mal außer Gefecht. Verzweifelt zog sie an der Handschelle, die ihr Handgelenk fest umschlossen hatte. Musste das so enden? Auf diese Weise? Das glaubte sie einfach nicht! Und wieso tat Shina das? Weil Vermouth Akai töten wollte..? Aber der hatte das doch verdient. Sie verstand gar nichts mehr. Sie fühlte sich so erbärmlich, man hatte sie wehrlos gemacht, das war ein Umstand, den sie überhaupt nicht mochte. In dem Moment stürmte Shinichi an Ryochi vorbei. "Takagi kommt gleich, dann ist alles vorbei." Akai streichelte seine Waffe und grinste hämisch, was seinem Gesichtsausdruck etwas irres verlieh, dann richtete er seine Waffe auf Shinichi. "Sieh her, VERMOUTH!" kündigte er an, doch als er abdrücken wollte, hörte man einen laut widerhallenden Knall, daraufhin ging Shuichi Akai zu Boden und Shina konnte Ryochi sehen, welcher auf den Mann geschossen hatte. Shina, als auch Ryochi wussten, weshalb er Vermouth angewiesen hatte, hinzusehen, er wollte sie verletzen, auch wenn es aussichtslos war, dass er aus dieser Situation wieder herauskommen würde, schade fanden alle nur, dass er jetzt tot am Boden lag. Jeder außer Vermouth hätte ihn gerne im Knast bewundert, diese fing nur irre an zu lachen, weil es sie anscheinend mehr freute, dass Akai tot war. Shinichi schaute sie an, sie sollte damit aufhören, auch wenn es der Typ verdient hatte. "Willst du Ärger machen, Vermouth, oder meinst du, wir brauchen eine Horde Männer, um dich abzuführen?" Ryo blickte auf sie hinab, anhand ihrer Atmung war sie einer Ohnmacht nahe. Shina schlug die Augen nieder. "Lass das, Ryo, sie hat glaube ich genug, halte dich zurück. Sie wird nie wieder Ärger machen, also kannst du beruhigt sein." Shina drehte sich zu der am Boden sitzenden Sharon um. "Dir ist klar, weshalb ich das tue, oder? Obwohl ich es dir tausend Mal versucht habe, zu vermitteln, du verstehst es einfach nicht, dass auch Leute, wie Akai ein Recht auf Leben haben, solange du das nicht verstehst, ist ein Gefängnis besser für dich, da kannst du dann lange darüber nachdenken, was ich meine." Shina klang nicht abwertend, sie lächelte sogar, eigentlich tat es ihr leid, dass sie das hatte sagen müssen. "Ich weiß, ich bin die Killerin und Ryo der Detektiv, deswegen darf er schießen.." Sie machte sich über sich selbst lustig und nahm sich gehörig auf die Schippe, als sie dann auch noch anfing zu lachen. "Lustig, jetzt habe ich endlich so etwas wie Freiheit, und dann doch wieder nicht, irgendwie ironisch." "Im Selbstmitleid zu versinken, wird auch nichts bringen", äußerte Ryo gelassen und schloss ebenfalls die Augen. Das war das Ende, es gab nichts mehr zu sagen, sie bekam ihre Strafe, mehr wollte er doch gar nicht. "Leute, wir haben noch einen Fall zu klären", kündigte Takagi an, der gerade zur Tür herein kam und dessen Gesicht ein ernster Ausdruck zierte. "Wie ich sehe, habt ihr Vermouth endlich geschnappt, da kann ich euch nur gratulieren, aber ich habe noch etwas für euch, was euch womöglich nicht gefallen wird. Wir haben noch einen Fall zu lösen, es gibt einen Verdächtigen." War er nervös, oder wieso wiederholte er, dass es einen Fall gab, fragte sich Shina. Sie öffnete die Augen, schaute ihren besten Freund an und wunderte sich etwas über seine Worte. Von welchem Fall sprach er? "Wenn es nur einen Verdächtigen gibt, dann ist der Fall klar, oder was? Das machst du dir zu einfach", meinte Shina, aber Wataru schlug die Augen nieder. "Nein, einfach ist es gewiss nicht. Es geht um den Mord an Saguru Hakuba, der erschossen aufgefunden wurde, wir alle kennen den Täter." Shina und Ryochi blickten sich etwas verwirrt um, aber Shinichi schluckte, was Shina nicht verborgen geblieben war, aber sie sagte nichts dazu, sie wollte es von Wataru hören, sie brauchte die Bestätigung. "Wen interessiert es noch, was sie zu sagen haben, sie Idiot, wo jeder weiß, dass ich den Mord verübt hatte!" Sharon holte Shina aus ihren Überlegungen und starrte sie an. Einen Moment lang hatte sie befürchtet, dass Shinichi der Mörder war. Allerdings fand sie es etwas komisch, dass Wataru den Fall jetzt noch ansprach, wo sie doch die Täterin hatten. "Nein! Nicht sie.. sondern Shinichi Kudô, dein Bruder, Shina, er hat Hakuba auf dem Gewissen." Die Frau hoffte für ihren besten Freund, dass er stichhaltige Beweise für diesen Mord hatte, sonst würde er gewaltige Probleme bekommen, nicht nur mit ihr selbst. "Sie lehnen sich weit aus dem Fenster, es gibt keine Beweise für den Mord, sie können es ihm nicht nachweisen, selbst wenn er es gewesen wäre. Ich stelle mich, ich habe den Detektiven umgebracht, nicht Shinichi, das müsste doch reichen, oder nicht??" Im Prinzip war sie es gewesen, immerhin hatte sie Shinichi erpresst und dazu gebracht diesen Mord zu begehen. "Ich hab die Kugeln, mit denen er getötet wurde, überprüfen lassen, sie stammen aus der Waffe von Shinichis Vater, er hat diese Waffe benutzt." Er hielt das Beweismittel hoch, so dass jeder die Waffe sehen konnte. Sie war in Folie eingepackt, wie das bei Beweismitteln eben üblich war. "Außerdem hat er sich strafbar gemacht, als er sich mit ihnen eingelassen hat, sie wissen, was ich meine. Er hat für sie Leute getötet, er ist ein Mörder." Die Verbrecherin fühlte sich wie eine vollkommene Idiotin. Die Waffe also.. warum war die nicht mit dem Haus in die Luft gegangen? Verdammt! Jetzt fühlte sie sich so furchtbar schuldig, man hatte Shinichi einen Mörder genannt, das passte doch überhaupt nicht zu ihm. Sharon senkte den Kopf, in dem Moment stieß Shinichi Takagi zur Seite und rannte die Treppe hinab. "Ihm nach, Wataru! Wenn es sein muss, lege ihm Handschnellen an, aber lass ihn nicht entkommen!" Shina musste sich sehr beherrschen, um diese Worte überhaupt über die Lippen zu bringen. Sie sollte ihren eigenen Bruder verhaften. Aber sie gab Sharon keine Schuld, schließlich hatte Shinichi es gegen Ende freiwillig getan, er wollte es ja nicht anders, außerdem war sie sich sicher, dass ihm mildernde Umstände zuerkannt werden würden. Denn wenn sie etwas wusste, dann dass Sharon ihn in Schutz nehmen würde. Sie würde auf jeden Fall sitzen, also konnte ihr dieser eine Mord auch egal sein, den konnte sie sich schenken. Sie hatte ihn angezettelt und an die anderen vielen Morde, die sie selber beging, kam das sowieso nicht heran und machte auch nichts mehr. **** Takagi war Shinichi dicht auf den Fersen, doch alsbald hatte er ihn fast eingeholt, jedoch war hier die Brücke, die sich Shinichi jetzt zu nutzen machte. Er kletterte darüber und schaute hinab. "Keinen Schritt weiter, Takagi! Ich werde springen.." "Verdammt, Shinichi, das ist feige!" "Nein, ich rette dir die Haut, mein Lieber, ich weiß jetzt, wer mich und Vermouth in Teufels Küche gebracht hat, das hatten wir nur dir zu verdanken, weil du deinen Vater unterstützt hast! Wegen dir wurden wir fast umgebracht, ich werde schweigen, du solltest froh sein, für mich ist jetzt alles zuende. Es ist besser, ich beende alles! Ich habe schreckliche Dinge getan, aber irgendwie.. bereue ich es nicht! Ich bin ein Mörder!" Shinichi lachte spöttisch auf. "Sag meiner Schwester, dass es mir leid tut..... Sayonara.." Mit diesen Worten ließ der Junge los und stürzte in die Tiefe, dem Meer, der Freiheit entgegen... Wataru stürzte vor und versuchte nach Shinichis Hand zu greifen, aber er schaffte es nicht rechtzeitig. Erstarrt und vor allem geschockt, rief er Shinichis Namen in die Tiefe hinaus. Was hatte er getan? War er daran Schuld, dass es soweit kommen musste? Am liebsten wäre er ihm hinterher gesprungen, aber das konnte er Miwako nicht antun. Langsam drehte er sich um und rief Megure an und berichtete von dem Vorfall, vielleicht konnte man Shinichi finden und ihn aus dem Wasser fischen. Die Hoffnung hatte der Kriminalist jedenfalls noch nicht aufgegeben. **** Die Suche war vergebens gewesen. Shinichi blieb verschwunden, das Meer hatte ihn gierig verschlungen. Den Sturz konnte er unmöglich überlebt haben. Wataru sah Shina, die auf einer Bank saß und deprimiert zu Boden schaute, Ryochi saß neben ihr und versuchte sie so gut es ging zu trösten. Aber Shinichi zu verlieren, war zuviel, da brachten Ryos Tröstungsversuche auch nichts. Sharon hatte zusammen mit Shina geweint, als Wataru ihnen sagte, dass Shinichi die Brücke hinab gesprungen war. Wahrscheinlich bereute es die Verbrecherin, dass sie nun nicht bei ihrer Freundin sein konnte und es tat ihr leid, dass sie die Tragödie eingeleitet hatte. Bevor der Polizeiwagen davonfuhr, hatte Shina ihr noch gesagt, dass das alles Shinichis Entscheidung gewesen war und sie keine Schuld daran hatte. Das war das einzige, was Shina möglich war für sie zu tun. Ein kleiner Trost sozusagen. Wie sollte sie ihrer Mutter nur beibringen, dass Shinichi anscheinend tot war? Sie lehnte sich an Ryo und schloss die Augen. Das hier konnte nur ein Alptraum sein und sie wollte so schnell wie möglich aufwachen. **** Vermouth hatte einen einzigen Anruf und eigentlich wollte sie Yukiko anrufen, jedoch entschied sie sich, Ran anzurufen und ihre Freundin in Ruhe zu lassen. "Hallo, Ran.. ich bin's. Ich hoffe dir und dem Kind in dir geht es gut. Ich frage trotzdem: Wie geht's dir? Ich darf nicht lange, also beeil dich mit erzählen." Das Mädchen war etwas verwundert über diese Worte, denn sie wusste ja nicht von wo sie anrief. Einen Moment lang schwieg Ran, doch dann kam ihr in den Sinn, dass Sharon sagte, die Zeit sei knapp. "Alles okay, Sharon, ich habe vor es heute Abend Shinichi zu sagen." Sie klang so glücklich, dass der eiskalten Frau auf einmal Tränen in die Augen traten. Am besten sie sagte nichts, das sollte jemand anderes tun, sie konnte das nicht. "Das ist schön, dass du dich endlich entschlossen hast, das zu tun." Obwohl die Frau versuchte nicht aufzuschluchzen, schaffte sie es nicht ganz und man hörte es an ihrer Stimme, dass sie weinte. "Du klingst irgendwie.. komisch. Weinst du? Wo steckst du überhaupt? Wann kommst du wieder?" Das Mädchen stellte unendlich viele Fragen, weil sie wissen wollte, was geschehen war. Ryo hatte ihr gesagt, dass Sharon Shuichi Akai umbringen wollte und ab diesem Zeitpunkt hatte sich Ran schon gesorgt, weil sie wusste, dass der Mann gefährlich war und ein solch tiefgründiger Hass in seinem Herzen wohnte, der auf Sharon gerichtet war, dass sie befürchtete, der Kerl würde sie endgültig umbringen. "Ich sag dem Gefängnis guten Tag, Ran!" antwortete die Killerin monoton. "Sie haben mich gekriegt, Ran, ich denke, so schnell wirst du mich nicht wieder sehen, wenn überhaupt. Kannst du Yukiko was ausrichten, wenn du sie treffen solltest? Sag ihr, dass mir alles sehr leid tut, alles was passiert ist." Sie wurde dazu gezwungen aufzulegen und tat es auch, so dass Ran nur noch ein Tuten hörte. Gefängnis.. sie war also im Gefängnis. Das Mädchen fragte sich, wie viele Morde es gewesen waren, für welche sie sitzen sollte. ***** Heiji Hattori hatte einen anstrengenden Flug hinter sich. Während sein Freund zusammen mit Vermouth die Organisation hochgehen ließ, hatte der junge Mann in der Sonne gelegen, weil Vermouth ihn nach Mallorca schickte, damit er es sich dort gut gehen ließ. Sie hatte es getan, um Shinichi leicht erpressen zu können, das wusste der Detektiv des Westens jedoch nicht. Genauso wenig wusste er, was alles vorgefallen war, Vermouth hatte sich ja nicht mehr bei ihm gemeldet, also dachte er, alles sei in bester Ordnung. Dass Kazuha sich vielleicht Sorgen machen könnte, daran hatte er nicht gedacht, das Mädchen ließ überall nach ihrem Freund suchen und niemand wusste, wo er war. Doch jetzt war er wieder da und bemerkte, dass etwas seltsam war. Beim Haus der Kudôs war eine Art Baustelle, das Haus stand nicht mehr, das fand er gar nicht komisch. Was war hier überhaupt los gewesen? Er wählte eine Nummer und rief Shinichi an, jedoch sagte ihm eine Frauenstimme, dass die Nummer nicht mehr existierte. Hatte er seine Handynummer gewechselt? Aus der Entfernung bemerkte er zwei Personen, es waren Shina und Ryo, die spazieren gegangen waren und nun dem Detektiven begegnet waren. "Hallo, wie geht's euch?" Heiji klang freundlich und lächelte, was Shina zu einem Seufzen veranlasste, denn er würde wohl nichts mehr zu lachen haben, wenn sie ihm erst sagte, was passiert war. "Nicht der", flüsterte Ryo seiner Verlobten zu und schaute sie musternd an. "Soll ich es ihm sagen??" Shina schüttelte den Kopf, dafür brauchte sie niemanden, das konnte sie selbst, es war schlimm genug. Shina wusste bescheid, Sharon hatte es ihr vorher noch gesagt, was sie mit Hattori angestellt hatte, Shina war klar, dass dem Kerl sein kleiner *Urlaub* gefallen hatte, irgendwie machte sie das wütend, aber sie zeigte es nicht, sie war auch noch viel zu angeschlagen, von den Ereignissen. "Hallo, Heiji.. uns geht's nicht so gut wie dir, so wie es scheint, es ist immerhin einiges passiert, seit *Vermouth* dich in Urlaub geschickt hat." Woher wusste Shina darüber bescheid, dass Vermouth ihn in Urlaub geschickt hatte?????? "Was denn alles?" erwiderte er auf Shinas Aussage hin und sah sie reichlich verwirrt an, sie stöhnte auf. "Vermouth hat ihn in die Schwarze Organisation gebracht, mit dem Ziel diese zu zerstören, das hat sie auch geschafft, da ist allerdings noch mehr, freu dich nicht so früh. Sieh mal, da ist eine Bank, setz dich lieber hin, das was ich zu sagen habe, wird dir nicht gefallen." Sie klang bedrückt, so dass Heiji sofort ahnte, dass etwas nicht in Ordnung war, also nickte er und setzte sich auf die besagte Bank. Shina bevorzugte es anscheinend stehen zu bleiben und auf Shinichis Freund hinabzusehen. "Also.. sie hat meinen Bruder erpresst und ihn dazu gezwungen in die Organisation einzusteigen. Natürlich hat sie ihn auch zum morden gezwungen. Er hat einem Detektiven das Leben genommen. Du kennst mit Sicherheit Saguru Hakuba, der London-Detektiv. Shinichi hat ihn erschossen, auf Vermouths Befehl hin. Als Takagi mir das sagte, war ich geschockt. Ich hätte nicht gedacht, dass man es durch Erpressung schafft, dass mein Bruder einen Menschen tötet. Nun ja, als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass er sich wegen seiner Taten schämte. Er sah völlig verzweifelt und zerrissen aus." Shina hatte Tränen in den Augen. "Und dann hat er Täterflucht begangen.. und bei der Brücke ist er vor Kommissar Takagis Augen von der Brücke gesprungen, er hat sich das Leben genommen, Heiji.." Sie schluchzte auf und Heiji wusste, dass das kein Scherz war und doch hielt er es sich vor Augen. Shinichi Kudô, sein 17-jähriger Freund war tot, er hatte Suizid begangen, wie konnte er *ihm* das antun? Das konnte einfach nicht wahr sein! "Shinichi ist kein Mensch für solche Dinge, er findet, dass er als Detektiv keinen Mörder Selbstmord begehen lassen würde! Das gilt auch für ihn als Mörder, er würde als Detektiv niemals sein Leben beenden, um sich vor seiner Strafe zu drücken!" Heiji war in Rage und brüllte die Detektivin an, deren Augen sich rasch weit geöffnet hatten. "Ich glaube nicht, dass er tot ist! Das glaube ich einfach nicht, ich fühle, dass er noch lebt! Man muss ihn finden, er braucht Hilfe!" Shina nahm den aufgebrachten Jungen in den Arm, sie wollte ihn trösten, sie als Shinichis Schwester verstand seine Gefühle nur zu gut, sie wusste, wie schlimm es für ihn war, zu erfahren, dass sein Freund tot war, die Detektivin selbst hatte es auch erst nicht glauben können und veranlasst, dass man nach ihrem Bruder suchte und zwar gründlich. "Nein! Die Polizisten haben alles abgesucht, sie konnten ihn nicht finden, Heiji.. er ist *tot*.." "Nein.. das kann nicht sein, dann sollen sie eben noch mal suchen, bis sie wenigstens seine Leiche gefunden haben, solange ich nicht seine Leiche gesehen habe, glaube ich gar nichts!" Heiji war stur, er *wollte* es nicht glauben. Anscheinend war er gar nicht geschockt darüber, dass Shinichi ein Mörder war, es war nur seine Handlung, die hatte ihn schockiert. .___. Guckt net so.. das war das Ende von der FF.. jetzt wird es nur noch einen Epilog geben, was 3 Monate später geboten ist ^^' Schwacher Trost, ich weiß, aber ihr müsst das unbedingt lesen XD IST MEGAWICHTIG! Das gehört immahin zur FF *schmoll* Ihr werdet sehen was ich meine, schließlich mochtet ihr die FF doch von Anfang bis Ende, oda net? %DDD Epilog: The beginning of the future ----------------------------------- Gnihihihihiii XD Der Teil iz maybe schocking >D (maybe? X'''''''''''''''''''D) Na ja.. der Teil iz nix für Vermifans.. irgendwie, eher für Leute, die Sharon mögen -.- *ernstmein* ^^ ich bin stolz auf mich und meine Idee, mal sehen, was der Rest sagt. Ich grüße Shina, meine Freundin, die diese Idee gut fand und mich in der Hinsicht aufgebaut hat, als ich sagte, dasser irgendwie enttäuschend iz, also der Teil ^^ Ihr wolltet ein Happyend, hier kommt es.. finde ich zumindest.. ihr werdet schon sehen %DDDDDD Inkognito..: Für dich wird der Teil überraschend sein ^-^ Bevor du mich schlachtest, LIES! XD du VERMI-TANTE und RANICHI-VERRÜCKTE XD nee, Mysteryfreak ^-^ Astrido: Bin gespannt, wie du das findest! *ganz gespannt bin* ;_; Chrissi: -.-' Gomene.. aba reg dich ab.. wird dir gefallen >P erst beim letzten Teil beschweren, wie Shina beim vorletzten Teil sagte X'D Cherelle: sry, dass Heiji nimmer vorkommt, der sollte es wenigstens wissen, was mit Shini iz.. der Junge war in der FF ja so was wie Zierde.. Guilmon: Nich traurig sein ^-^ Der Teil wird dir in den Kram passen =DDDDD Auch wenn du Sharon nie besser als Vermi fandest %D So nu mach ich mich aus dem Staub und warte auf Kommentare von euch, bin superdoll gespannt, wie ihr das Ende findet *zitter* Es waren ungefähr 10 Wochen vergangen, seit Shinichi von der Brücke gesprungen war und man hatte Ran endlich gesagt, dass er, wie es schien, bei dem Sturz ums Leben kam. Sie fragte sich, wie sie das alles am Ende verdient hatte. Es war alles so gut ausgegangen. Akai war tot, die Organisation von ihrem Boss befreit und eigentlich hätte damit das schöne Leben beginnen müssen, aber Shinichi... er hatte sie jetzt alleine zurückgelassen. Wie konnte er das tun? Hatte sie am Ende selbst schuld, weil sie ihm nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte? Sie konnte das einfach nicht verstehen. Shinichi hatte sie bestraft, denn ihr Kind würde ohne seinen Vater sein. Und Vermouth saß im Gefängnis und das wollte Ran ebenfalls nicht in ihren Kopf bekommen. Akai wurde mit dem Tod belohnt, obwohl er ein Psychopath war, der eingesperrt gehört hätte und sie saß da fest, obwohl sie sich nur gegen gewisse Leute verteidigt hatte. Okay, sie hatte Menschen getötet, aber doch nur zu ihrem eigenen Schutz. Die Oberschülerin wusste zwar nicht, was früher gewesen war, aber das, was sie erlebt hatte, reichte durchaus aus, um sich ein Urteil zu bilden. Noch dazu war sie jetzt wieder alleine, man hatte sie von den Menschen getrennt, die ihr wichtig waren. "Baka, du bist ein Baka, Shinichi! Du hast nicht eine Sekunde daran gedacht, wie sie sich fühlen würde, wenn du dich umbringst, immerhin hatte sie damit zu tun." Ran gab ihr keine Schuld, Shinichi hatte den Freitod gewählt, dafür konnte die Frau nichts, immerhin hatte sie nicht gesagt, dass er von der Brücke springen sollte. Im Grunde hatte sie nicht mal alles in die Wege geleitet, auch wenn sie sich als Heiji verkleidet hatte. Shinichi hatte damit angefangen, als er auf sie in Heijis Gestalt schoss. Damit hatte der ganze Mist erst angefangen, dadurch hatte sie ihn erpressen können. Sie hatte es ausgenutzt, aber hätte Shinichi damals nicht die Nerven verloren, dann wäre wahrscheinlich alles anders gekommen. Und warum hatte sie das getan? Weil sie von der Organisation die Schnauze gestrichen voll gehabt hatte. Noch dazu kam, dass sie es in Kauf nahm ihren eigenen Vater zu hintergehen. Das war sicherlich nicht leicht für sie gewesen. Gerne hätte Ran gewusst, wie ihr Vater so gewesen war, aber Shinichi hatte wohl absichtlich geschwiegen. Das einzige, was Ran wusste, war, dass er im Rollstuhl saß. Im Grunde war aber er überhaupt daran schuld, dass Sharon Leute tötete. Ran hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war, dass so etwas wie die Schwarze Organisation überhaupt existierte. Demnach war er der Hauptschuldige. Und aus diesem Grund wollte Ran ihr helfen, sie kannte da nämlich jemanden, der dazu in der Lage wäre. Ihre eigene Mutter, schließlich war diese Rechtsanwältin. Das Mädchen hatte sich alles genaustens überlegt und vorher durch den Kopf gehen lassen, bevor sie zum Entschluss kam, ihre Mutter über die Ereignisse der letzten Zeit aufzuklären. Dann würde sie sie darum bitten, dass sie Sharon etwas entgegen kommt, die Frau brauchte schließlich einen Anwalt, sonst würde man ihr einen zuweisen und denen war es meist egal, was aus den Leuten wurde. Die gaben sich nicht sonderlich viel Mühe, um die Personen vor dem Knast zu bewahren. In deren Augen war sie eine einfache Killerin. Wozu sollten die sie eigentlich vor Gericht vertreten, wenn sie eh nichts bewirken würden? Etwas nervös marschierte Ran auf das Haus ihrer Mutter zu und klingelte wenig später an der Wohnungstür, welche auch relativ schnell aufging. "Hallo, Ran. Schön, dass du mich mal wieder besuchen kommst." Ihre Mutter lächelte, was dem Mädchen ein kleines Seufzen entkommen ließ. "Leider nicht zu meinem Vergnügen, es ist nämlich einiges passiert, in der Zeit, in der ich mich nicht blicken ließ. Ich habe dir einiges zu erzählen, glaub mir." Eri war etwas überrascht und bat ihre Tochter herein, woraufhin sie sich im Wohnzimmer auf die Couch setzten. "Du hast sicher davon gehört, was mit Shinichi war.. oder?" Etwas betroffen, nickte Eri und rückte an ihre Tochter ran, was besagte, dass sie wusste, dass er tot war. Sie nahm Rans Hände und schaute sie an. "Kogoro hat mir einiges erzählt, was ihm Takagi und der Inspektor gesagt haben." "Die wissen nichts, nicht im geringsten, denke ich zumindest. Ich weiß ja nicht, was sie meinem Vater erzählt haben, aber ich will dir da etwas erzählen." "Rede dir nur alles von der Seele, Ran", stimmte Eri zu und Ran nickte. "Es geht darum, wie alles angefangen hat. Im Grunde bin ich sogar schuld daran. Durch mich hat sich Shinichi verändert, weil ich mich am Anfang so beschissen verhalten habe. Wenn ich das alles rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun. Ich habe ihn ignoriert und ihm wehgetan, bis er angefangen hat zu trinken." Ran hatte nicht vor das mit dem LSD zu erwähnen, denn dass ihr Freund getrunken hatte, war schlimm genug. Eri hörte nur zu und äußerte bis jetzt kein Wort, so dass ihre Tochter fortfuhr. "Dann hat er was mit Sonoko gehabt. Am Strand.. und ich hab sie gesehen. In dem Moment habe ich sie beide so gehasst, dass es mir Angst macht. Jetzt weiß ich, dass Shinichi sich nur auf sie eingelassen hat, weil er mich nicht haben konnte. Wäre ich netter zu ihm gewesen, dann hätte er nie mit Sonoko geschlafen und ich hätte sie nicht umgebracht. Ich habe sie bei uns zu Hause im Bad ertränkt, obwohl ich das nicht wollte. Im nachhinein ist man ja immer schlauer." Sie seufzte kurz und Tränen standen in ihren Augen, sie war an allem schuld. Sie hatte das alles herbeigeführt, sie war kein Engel, sie war ein Teufel, der Menschen ins Verderben stürzte. "Heiji hat wohl gesehen, als ich ihre Leiche weggeschafft habe, er ist zu Shinichi gegangen, um ihm davon Bericht zu erstatten. Heiji sagte *meinem* Shinichi, dass er eine Aussage bei der Polizei machen will, daraufhin wollte Shinichi ihn davon abbringen und sie haben sich gestritten, bis Heiji sich zum gehen wandte und von Shinichi bedroht wurde. Shinichi hat auf ihn geschossen und ihn tödlich getroffen. Er hat es mir erzählt, nachdem ich ihn zusammen mit Heijis Leiche bei seinem Haus antraf. Wir entschlossen uns gemeinsame Sache zu machen und alles zu vertuschen. Eine Hand wäscht die andere, weißt du.. und dabei.. sind wir uns wieder näher gekommen. Zwar nur ein bisschen, aber es reichte mir zu dem Zeitpunkt. Ich war froh, meinen besten Freund wieder zu haben. Dann war da diese Frau.." Das Mädchen schloss betrübt die Augen und schaute ihre Mutter nicht mehr an. "Sie wusste davon, dass Shinichi und ich einen Menschen getötet haben und erpresste ihn damit. Verstehst du? Meinetwegen hat er auf Heiji geschossen und nur deswegen.. war er ein.. Mörder. Wäre ich von Anfang an anders zu ihm gewesen, dann hätte ich Sonoko und ihn nicht erwischt. Dann wäre ich nicht so weit gegangen, sie zu töten und Shinichi auch nicht.." Sie schluchzte auf. "Aber ich bin nicht hier, um mich bei dir auszuheulen, ich will dir was über die Frau erzählen, die ihn erpresst hat." Eris Augen weiteten sich und sie wartete gespannt darauf, dass ihre Tochter sie über den Sinn ihrer Worte aufklärte. "Sie hat jemanden gebraucht, der ihr hilft. Sie war in der Verbrecherorganisation ihres Vater gefangen, als sein Schutz und seine Killerin. Ich habe Hochachtung vor ihr. Trotz ihrer Aufgabe Menschen zu töten, hat sie sich doch noch Verstand und Herz bewahrt. Ich hingegen war nicht bei Verstand, ich war blind vor Wut, als ich Sonoko im Bad ertränkte. Sie war doch meine Freundin, wie konnte ich das tun? Diese Frau hätte so etwas nie getan! Dann hätte sie Shinichi umgebracht, weil er so gemein zu ihr war, er hat sie zu Anfang abgrundtief gehasst, weil sie ihn in die Organisation gebracht hat. Er hat es sie spüren lassen. Der Kontakt zu der Frau kam zustande, als sie mich bei Shinichis Zuhause aufsuchte. Sie war verkleidet als seine Schwester und sagte mir, ich solle auf Shinichi aufpassen und bei ihm sein, weil es ihm schlecht geht. Er bräuchte mich. Dann kam die wirkliche Shina Kudô und nannte sie: Vermouth. Als sie anfing zu reden, überkam mich alles wie eine Vision. Ich wusste sofort, sie ist Sharon Vineyard, von der ich dir erzählt habe. Ich war erst einmal geschockt, dass sie die Frau ist, die hinter Shinichis Schwester her war. Sie hat sie quasi eine Zeit lang gejagt. Aber davon ließ ich mich nicht abschrecken, denn das, was dann passierte, als *Vermouth* mir eine Waffe an den Kopf drückte, um Shina mit meinem Leben zu bedrohen, werde ich niemals vergessen. Jemand zündete eine Bombe und ich wurde durch eine kleine Explosion, die das Haus in Brand steckte, ohnmächtig. Ich wäre tot, wenn sie es nicht geschafft hätte, gemeinsam mit mir aus dem Haus zu verschwinden, als es ein weiteres Mal krachte. Ich wurde wach und befand mich im Auto dieser Killerin." Sie schmunzelte ein wenig. "Sie hat mir das Leben gerettet, weißt du, aber leider war es ihr nicht möglich den Fluchtwagen zu fahren. Dann war da dieser Mann, Shuichi Akai, der hinter der Killerin herjagte. Er kam immer näher und ich entschloss mich das Auto zu fahren, obwohl ich keinen Führerschein hatte. Ich wollte ihr helfen, genauso wie sie mir geholfen hat. Ich denke, an dem Tag wurden wir Freundinnen. Ich schaffte es mir ihr abzuhauen und brachte sie nach Hause. Paps war nicht da und da war es leicht sie dort unterzubringen. Ich rief Shinichi an, damit er mir helfen konnte, aber er weigerte sich und erzählte mir, wie schlecht diese Frau ist und was sie für schlimme Dinge getan hatte. Sie hatte seinen Freund Kaito umgebracht. Ich verstand natürlich gar nichts mehr, dennoch fühlte ich mich dieser Frau verbunden, weil ich selbst eine Mörderin war. Nur dass sie stärker war als ich, zumindest dachte ich das zu Anfang. Das änderte sich allerdings bald. Sie hat mich dazu ermutigt, dass ich zu Shinichi gehe und wir uns vertragen, sie wusste wohl, dass es mir schlecht ging, wenn ich von ihm getrennt bin, also folgte ich ihrem Rat und ich ging zu Shinichi, der bei einem Auftrag verletzt worden war. Ich sollte mich um ihn kümmern und da.." Ran lächelte mehr als glücklich, auch wenn ihre Augen traurig aussahen. "Da sind wir uns sehr nahe gekommen, wenn du verstehst. Nachdem wir uns so nahe waren, musste er weg, zu einem Auftrag, mit Sharon. Die beiden besuchten ihren Vater und nachdem er den kannte, war er wie ausgewechselt. Er war nicht mehr gemein zu ihr, so wie zuvor, er wollte ihr sogar helfen. Es lag daran, weil er Mitleid hatte, das schafft man nicht so leicht, du kennst ja Shinichi. Shinichi hatte den Auftrag vom Boss der Organisation, der niemand anderes als Richard Vineyard war, Sharon zu beschützen. Einmal, als Shinichi eine Waffe mit sich nahm, um Sharon nachzugehen, die irgendetwas zu erledigen hatte, wobei sie ihn anscheinend nicht dabei haben wollte, folgte ich Shinichi. Als ich ihm nachging, kam ich bei einer Verbrecherecke an. Sharon war von ein paar Kerlen in die Mangel genommen und verletzt worden. Als ich ankam, waren erst mal alle abgelenkt und Shinichi und Sharon schafften es, vor den Kerlen zu fliehen, doch wir drei begegneten einem weiteren Mitglied der Organisation in einer kleinen Seitengasse. Er war in Shinichis Alter und schon ein richtiger Profikiller, der es wie die anderen Kerle auf Sharon abgesehen hatte. Ich trat den Kerl nieder und wir setzten unsere Flucht fort. Aber die Männer, bei denen auch ein Mädchen war, die später von Sharon umgebracht wurde, kamen wieder und wir rannten in die entgegengesetzte Richtung, dort wo Sharons Wagen stand. Während Champagner, so hieß der Junge, der uns in der Gasse aufgelauert hatte, uns davon abhielt die Straße zu durchqueren, waren die anderen drei auf der anderen Straßenseite aufgetaucht und kamen auf uns zu, also entschlossen wir uns zum Auto zu rennen. Ich war nervös und hatte Angst, deswegen bin ich gestolpert und hingefallen. Dann ist was schlimmes passiert, Mutter!" Ran stoppte und hielt sich die Hände vor's Gesicht, bevor sie wieder Mut fasste und weiter erzählen konnte. "Sharon kam zurück und beschützte mich vor den Kugeln, die von den Leuten, die uns jagten, abgefeuert wurden, dabei ist sie ziemlich verletzt worden und das meinetwegen. Mir war klar, dass sie mich mochte und nur deswegen hatte sie mich beschützt. Sie nannte mich ihren Angel, was ich damals gar nicht verstand, bis Shinichi sagte, ohne mich, wären sie nie entkommen und die Leute hätten Sharon nicht nur verletzt, sondern umgebracht und ihn gleich dazu." Eri seufzte erst einmal. Das war eine ganze Menge, was ihre Tochter da erzählte. Das klang ja wie in einem Krimi. Und davon hatten sie als Eltern nichts gewusst? "Du hättest ja auch mal was sagen können, wieso hast du das nicht getan? Ich meine, wir sind deine Eltern und hätten dich doch beschützt. Du hast zwar einen Fehler gemacht, aber du hast ihn doch eingesehen. Du bist deswegen kein schlechter Mensch, höre um Himmels Willen damit auf, dir das einzureden." "Lass mich weitererzählen, es kam noch besser." Ran stöhnte auf und dachte dann einen kurzen Moment nach, wie sie alles weitere ausdrücken sollte. "Dann war da ein Tag, an dem kam Sharon völlig fertig ins Hotel, schließlich stand das Haus der Kudôs nicht mehr und die beiden hatten sich ein Hotelzimmer genommen. Sie war fertig, weil man ihren Vater umgebracht hat, sie war ja nur seinetwegen in dieser Organisation, in der sie nur gelitten hat. Sie sagte zu Shinichi, dass er sie doch erschießen soll. Sie wollte nicht mehr, weil sie sich alleine gefühlt hat, was ich durchaus verstehen kann, ich fühle mich jetzt auch alleine, wegen Shinichi, obwohl ich bei weitem nicht so alleine bin wie sie. Ich will nicht, dass sie ein Leben lang im Gefängnis sitzt, sie verdient eine zweite Chance, um ihr Leben in den Griff zu bekommen. Shinichi und sie haben den zweiten Boss der Organisation, der viel grausamer war, als ihr Vater, umgebracht, und wären dabei beinahe drauf gegangen. Ich habe sie gerettet, ich will, dass man sie fair behandelt. Das mit Shinichi war schon unfair. Takagi hat vor allen gesagt, dass er Saguru Hakuba umgebracht hat. Man hätte ihn festnehmen sollen, aber er ist geflohen. Takagi ist ihm nach und wollte ihn aufhalten, aber Shinichi wollte nicht mehr weiterleben, weil er ein Mörder war. Er war früher nie so, daran bin nur ich schuld, deswegen hat er sich so verändert. Sharon weiß es, sie weiß, dass er sich umgebracht hat. Sie hat es mir am Telefon zwar nicht gesagt, aber es klang mir danach, als wenn sie es weiß. Sie hat geweint, als ich sagte, dass ich es Shinichi sagen will, dass ich.. schwanger.. bin." Ran rechnete damit, dass man ihr jeden Moment den Kopf abriss, doch das blieb aus. Eri drückte sie nur an sich, um sie zu trösten. "Mutter.. ich bin.. doch noch gar nicht fertig", beschwerte sie sich und wurde von der Angesprochen losgelassen. "Ich denke, sie lässt sich jetzt hängen, weil sie denkt, sie hat Shinichi in den Tod getrieben, daher wird sie sich gar nicht erst um einen Anwalt bemühen. Man wird sie einsperren, wenn sie nicht jemand gut vor Gericht verteidigt. Ich finde, du schuldest ihr etwas dafür, dass sie mir zweimal das Leben gerettet hat, oder was sagst du?" "Shinichi hat den Detektiven umgebracht? Wieso denn das? Was gab es dafür für einen Grund??" Eri umging die Frage ihrer Tochter erst mal gewissenhaft, sie wollte erst noch mehr wissen, da sie ahnte, dass Sharon Shinichi dazu gebracht hatte, dass Shinichi den Detektiven ermordet. "War sie es? Wollte sie das so?" Ran senkte den Kopf. "Ja, sie war es, es musste sein, es war ein Befehl vom Boss. Außerdem hat sie Shina gesagt, sie wäre es selbst gewesen und Shinichi wolle sie nur schützen. Ich sage dir, der Frau ist jetzt alles egal, ich will einfach nicht, dass sie sich so hängen lässt, das ist kein Leben mehr. Das beste wäre, jemand kommt und bringt sie um, zumindest, wenn man sie zu einer langen Strafe verurteilt. Sie war doch schon in der Organisation wie in einem Käfig eingesperrt. Das ist kein Leben, Mutter. Anscheinend hat sie in der Öffentlichkeit ihr Aussehen verändert, damit niemand darauf kommt, was sie tut. Du kennst doch Sharon und Chris Vineyard. Die hat sie beide gespielt. Ihre Tochter entstammt ihrer Fantasie. Sie hat Chris erfunden, um als Sharon etwas sie selbst sein zu können. Ich weiß nicht mal, wer alles davon wusste, aber ich denke, es waren wenige. Die Welt kennt sie nur als Chris Vineyard, zumindest würden alle sie für sie halten, wenn sie ihr begegnen. Es soll auch keiner erfahren, Mutter, wer sie wirklich ist. Ich persönlich fände es schrecklich, wenn das rauskommt. Sie könnte ihre Karriere als Schauspielerin für immer vergessen, sie hat die Nation gelinkt." "Meiner Meinung nach ist sie gefährlich. Wenn sie so leicht Leute täuschen kann, was wäre, wenn sie auch dich getäuscht hat?" "Nein, ich bin nicht dumm, ich habe sie erlebt und Yukiko wird dir das sicher auch bestätigen. Du weißt doch, dass Sharon eine ihrer Freundinnen ist. Und du weißt auch, dass Yukiko sich nicht täuschen lässt. Sie ist doch deine Freundin. Sie weiß über Vermouth Bescheid, sie will mit Sicherheit auch nicht, dass ihre Freundin lebenslänglich im Knast landet. Sie mag sie immer noch, egal was sie getan hat. So eine Freundschaft kann durch nichts zerstört werden." "Verstehe, du meinst, dass ich Yukiko blind vertraue, oje." Eri stand auf und ging sich in der Küche einen Kaffee einschenken, den sie ihrer Meinung nach jetzt wirklich brauchte. Sie sollte eine Mörderin vor dem Gefängnis bewahren. Ran hatte vielleicht Ansichten. Eri hatte sich geschworen, niemals jemanden zu vertreten, von dem sie wusste, dass er schuldig war. Und Sharon war schuldig, nachdem was Ran gesagt hatte. Aber irgendwie war das ein schwerer Fall und man musste erst mal darüber nachdenken. Nur weil Sharon ihre Tochter zweimal gerettet hatte, erwartete diese, dass sie der Frau half. Das war schon ein starkes Stück, aber was sollte sie tun, wenn Ran anfing zu betteln? Anscheinend tat sie ihr so furchtbar Leid. Das war typisch ihre Tochter, Eri war da aber leider genauso. Und die Frau tat ihr in gewissen Sinne doch etwas Leid. Sie hatte kein schönes Leben gehabt und nun wollte Ran, dass sie frei war und tun konnte, worauf sie Lust hatte. Eri kam mit einem Kaffee in der Hand wieder. "Bist du sicher, dass Sharon damit aufhören kann, Leute zu ermorden? Ich meine, bist du dir vollkommen sicher?" Ran entkam ein Lachen. "Wen sollte sie denn bitte ermorden? Der FBI-Agent, der sie quälen, oder vielleicht sogar umbringen wollte, ist tot und sie könnte die Organisationsmitglieder preisgeben. Damit würde sie uns allen noch einen Gefallen tun. Ich glaube nicht, dass sie sich gewünscht hat, Killerin zu sein, das tat sie nur wegen ihrem Vater. Außerdem hat sie mir gegenüber oft von einem Traum erzählt, in dem es um Freiheit ging." "Du meinst, wenn alle Mitglieder der Organisation im Knast schmoren, kann sie ein normales Leben führen, nicht wahr? Du denkst, das war es, was sie wollte?" "Ganz sicher. Sie hat doch ein ziemlich isoliertes Leben geführt, damit sie ja keinen ihrer Freunde mit hinein zieht, das wird wohl auch der Grund gewesen sein, weswegen jetzt alle denken, Sharon Vineyard wäre tot. Vielleicht hatte sie Angst, dass Yukiko da mit hineingerät." "Ich werde mich mal mit Yukiko darüber unterhalten, mal sehen, was sie mir zu sagen hat. Ich weiß ja, dass sie mir, auch wenn sie ihre Freundin ist, keinen Quatsch erzählen wird, außerdem kann sie mich schlecht belügen." Ran strahlte. "Arigatou, du bist die Beste, Mutter." ***** Sharon lag auf dem Bett und dachte nach, als sie die Gefängnistür hörte und man ihr *Gesellschaft* brachte. Sie schielte kurz zur Seite und sah eine Frau, die ziemlich gut gebaut war. Na toll, die würde sicher Ärger machen, so sah die ja schon aus. Die Frau kam auf sie zu und starrte auf sie herab. "Na du, schläfst du schon?" Als Sharon der muskulösen Frau keine Antwort gab, trat sie ihr gegen das Bein. "Das ist nicht dein Bier, ob ich schon schlafe, oder nicht!" sagte sie sauer. "Und wenn du mir noch einmal gegen das Bein trittst, setzt es was, klar?" Der anderen entkam ein lautes Lachen. "Du willst mir drohen, du halbes Hemd? Dir muss man ja gleich Manieren beibringen!" Anscheinend konnte die Tussi es gar nicht ab, von einer Frau, die schwächer als sie aussah, so bedroht zu werden, das zeigte sich, als ihre Faust auf Sharons Gesicht zuraste, aber diese im letzten Moment zur Seite sprang und hinter der Frau zum Stehen kam, so dass sie die Dunkelhaarige mit einem Stoß auf ihr Bett beförderte. Daraufhin setzte sie sich auf sie und packte sie am Hals. "Erwürgen, erschießen, erstechen und vergiften, gehört zu meinen Hobbys, nur damit du es weißt!" Sie drückte zu, die Frau versuchte sich zu wehren, aber sie ließ ihr keine Chance. Wenn diese dahergelaufene Streitsüchtige meinte, sie könne so mit ihr umspringen, war sie schiefgewickelt. "Mach mich wütend, und du endest, wie all die anderen Menschen, die ich getötet habe, ist das klar?" Ihre Augen funkelten böse und verfehlten auf keine Weise ihren Effekt. Die Frau bettelte geradezu darum, dass man sie losließ. Sharon ließ von ihr ab und stellte sich vor das Bett. "Raus aus meinem Bett, aber dalli!" Sie wollte der gleich mal zeigen, dass sie hier zu bestimmen hatte, immerhin musste man sich im Gefängnis gleich Respekt verschaffen. Die Frau stand von ihrem Bett auf und schaute sie kurz knurrend an, bevor sie auf ihr eigenes Bett kletterte, das genau über Sharons war. Die Unbekannte wartete quasi schon auf eine Gelegenheit, in der sie sie umbringen würde. Niemand redete ungestraft so mit ihr. Auch wenn die andere sie gerade überlistet hatte, das nächste Mal würde das anders aussehen, sie war immerhin viel stärker als diese Möchtegernmörderin. Vielleicht konnte sie ja irgendwie ein Messer mitgehen lassen. Oder sie schlug sie einfach tot. ***** Yukiko hatte einen Anruf erhalten und befand sich jetzt in einem Café. Sie wartete auf ihre Freundin Eri, die dringend mit ihr reden wollte. Die Schauspielerin wusste zwar nicht, worum es gehen sollte, aber sie fand die Idee, sich mal wieder in einem Café zu treffen, gut. Es war ja egal, welcher Grund dahinter steckte, wahrscheinlich war es nur wegen Shinichi. Yukiko seufzte und bestellte sich einen Kaffee. Wenig später betrat auch schon Eri das Café und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. "Hi, entschuldige, dass du warten musstest." Die Braunhaarige zog ihre Jacke aus und hängte sie über den Stuhl, auf welchem sie sich wenig später niederließ. "Ist nicht schlimm!" antwortete Yukiko, aber sie schien angeschlagen zu sein, sie war nicht mehr so fröhlich wie sonst immer. "Wie es dir geht, brauche ich wohl nicht fragen. Dir geht es sicher nicht besonders gut, nachdem was geschehen ist." "Das kannst du laut sagen", seufzte Yukiko und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. "Ich bin immer noch ganz geschockt darüber, dass Shinichi sich seiner Strafe entzogen hat. Also, etwas mehr Courage hätte ich schon erwartet. Und ich habe gehofft, dass man ihn irgendwo findet. Aber die Polizei hat es aufgegeben, das Meer hat ihn wohl verschlungen." "Tut mir Leid für dich, Yukiko, wirklich. Ich habe mit Ran geredet und zwar über deine Freundin Sharon Vineyard, deswegen wollte ich dich hier treffen." Yukikos Augen weiteten sich kurzzeitig, doch dann lächelte sie. "Ah ja, Sharon, und? Was hat dir Ran denn erzählt?" "Sie hat mich quasi um einen Gefallen gebeten, aber ich würde gerne von dir wissen, ob es sich lohnen würde, Sharon zu helfen. Wie gut kennt ihr euch überhaupt?" "Ob es sich lohnen würde, ihr zu helfen? Was soll denn das heißen? Sie ist eine sehr gute Freundin von ihr, ich mag sie, natürlich würde sich das lohnen. Du willst etwas ganz anderes wissen. Du willst wissen, ob sie weiter morden würde, wenn du sie vor dem Gefängnis bewahrst. Ran will, dass du ihre Anwältin wirst, stimmt's, oder hab ich Recht?" Ein überlegenes Lächeln erschien auf Yukikos Gesicht und ihre Freundin nickte. "Das einzige, was ich über Sharon sagen kann, ist, dass sie die Traurigkeit geradezu mit sich herum geschleppt hat und es ihr sicherlich nicht passte, was sie tun *musste*. Und wenn du hören willst, dass sie ein schlechter Mensch ist, will ich dazu nichts sagen, weil ich viel zu sehr an ihr hänge, da musst du schon meine Tochter fragen, sie hat die Verbrecherin kennen gelernt. Frag Shina, sie weiß darüber mehr als ich. Sie hat mir zwar ein paar Dinge erzählt, aber die sind kaum der Rede wert, sie schweigt irgendwie lieber, vielleicht verschwiegt sie mir die traurige und bittere Wahrheit." "Das habe ich nicht erwartet, dass du das sagen würdest." "Ich will nichts falsches sagen, ich kenne sie nicht als diese *Mörderin*. Shina schon, sie hat erlebt, wie sie dann drauf ist, ich nicht. Mein Urteil wäre sowieso nichts wert, weil ich eigentlich nicht will, dass sie im Gefängnis landet. Wieso fragst du ausgerechnet mich? Du musst doch damit rechnen, dass ich sie in Schutz nehme." "Weil ich dir vertrauen kann. Bei Ran bin ich nicht so sicher. Sie ist ihr dankbar, weil sie sie zweimal gerettet hat und sie mag sie.. na ja, eigentlich wie du, aber Ran hat sie erst kennen gelernt, während du sie schon eine Weile kennst. Du kennst sie besser, deswegen frage ich dich." "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du sie da rausholen könntest. Eingesperrt zu sein, mochte sie noch nie, um genau zu sein, hasst sie es. Entweder hat sie mich durch eine Rolle getäuscht, wie sie das oft getan hat, oder meine Freundin ist wirklich so, wie ich sie kenne. Allerdings weiß ich auch so langsam nicht mehr." Yukiko stand kurz davor zu heulen, Eri schlug die Augen nieder und seufzte. Das war zuviel für sie. "Sie wird schon wissen, was sie an dir hat, mach dir da mal keine Gedanken. Ich werde mich dann eben mit deiner Tochter unterhalten. Und wenn sie meint, dass ich ihr helfen soll, tue ich es. Du weißt ja, dass ich niemals einen Mörder verteidigen würde, deswegen will ich erst alles wissen, was es zu wissen gibt. Ich will Gerechtigkeit, deswegen bin ich Anwältin geworden, das verstehst du doch, oder nicht?" "Natürlich verstehe ich das." ***** Eri Kisaki war zu Yukikos Tochter gefahren, um sie zu besuchen. Yukiko wollte wohl nicht darüber entscheiden, was aus ihrer Verbrecherfreundin wurde, deswegen sollte sie sich jetzt bei Shina Rat suchen, weil diese erstens Detektivin war und zweitens oft mit *Vermouth* zu tun gehabt hatte. Eri war gespannt, was sie hier jetzt erwarten würde. Es klingelte an der Tür und Shina hatte keinen blassen Dunst, wer das sein könnte, also ging sie mit Handtuch um die Hüften zur Tür, öffnete diese und sah dann Eri in ihr stehen. Etwas überrascht blickte sie Rans Mutter an und bat sie mit einer Handbewegung herein. "Mit ihnen hab ich nicht gerechnet." "Das kann ich mir denken. Deine Mutter schickt mich übrigens. Wir müssen mal über bestimmte Dinge reden." Shina gab ein genervtes Seufzen von sich. Was wollte ihre Mutter denn schon wieder von ihr, die ging ihr mal wieder gewaltig auf die Nerven?! Shina war schleierhaft, wie eine Frau wie Sharon es mit ihr hatte aushalten können. "Wieso denn das? Wieso schickt sie ihre Freundin zu mir?" "Tja, weil sie wollte, dass ich mit dir über Sharon Vineyard rede." Shina verstand nur Bahnhof und kam sich dabei reichlich bescheuert vor. "Wieso denn das? Das verstehe ich nicht! Kann die nicht selbst über ihre Freundin reden?" Genervt drehte sich Shina von der Frau weg. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass Shina absolut nichts für Sharon übrig hatte, zumindest dachte das nun Eri. "Ich geh mir mal eben was anderes anziehen", meinte Shina und verschwand für einige Zeit im Badezimmer. *** Eri wartete, bis Shina nach einer halben Ewigkeit aus dem Bad kam und sich mit ihr an einen Tisch setzte. "So, da bin ich wieder, also, dann verraten sie mir mal, was genau der Grund für ihren Besuch ist." "Ran meint, ich soll Sharon Vineyard vor Gericht vertreten. Ich weiß nicht so ganz, ob ich das wirklich kann. Ich kenne sie nicht und ich habe noch nie einen Mörder verteidigt und eigentlich hatte ich das auch nicht vor. Ich will wissen, wie sie ist. Meinst du, es lohnt sich, ihr zu helfen?" "Sie möchten nicht über Sharon Vineyard reden, das könnte meine Mutter besser, immerhin kennen die sich etwas länger als ich und Vermouth. Über sie wollen sie reden, nicht über Sharon. Ich hab mir geschworen, keine Rücksicht auf Vermouth zu nehmen, egal, wer sie ist. Es spielt hier keine Rolle, ob meine Mutter mit ihr befreundet ist, oder nicht. Es geht nur darum, was für ein Mensch sie ist, deswegen hat sie meine Mutter wohl auch hierher geschickt, weil sie ihr immer helfen würde, selbst wenn sie schlecht wäre. Ich glaube, sie weiß nicht mehr, was sie denken soll, schließlich war im Krankenhaus einiges los. Wir, das heißt mein Verlobter und ich, haben Vermouth nicht sonderlich gut dastehen lassen, wir haben, wenn man es krass ausdrücken will, richtig auf ihr rumgehackt. Damit hab ich meine Mutter wohl sehr verunsichert und ich muss zugeben, ich war nicht schlecht mit meiner Show!" Shina gab ein Lachen von sich und schaute Eri in die Augen, denn alles, was Shina im Krankenhaus gesagt hatte, war Schauspielerei gewesen, eine, die verbergen sollte, was der wahre Grund dafür war, dass sie Vermouth verfolgte. "Es ist ja so, dass sie nur in so weit getötet hat, wie sie das musste. Daher würde ich sie nicht unbedingt zu den ganz Bösen zählen, aber ich bin ehrlich, eine Sache gibt es da, die mir zu denken gibt. Auch wenn sie gegen mich aufgehetzt wurde, sie hat mich gejagt und wollte mich umbringen. Das hab ich nicht vergessen. Das war ihr ganz persönlicher Hass muss ich sagen und ich will mir besser nicht ausmalen, was sie mit Leuten macht, die sie überhaupt nicht leiden kann." Shina grinste und schloss die Augen, dabei dachte sie an Sherry. Tja, das war auch so etwas persönliches gewesen. Da konnte man sich echt glücklich schätzen, wenn man nicht zu Vermouths Feinden zählte, die hatten meistens wenig zu lachen. "Sie hat aus Rache und Hass getötet, Eri. Das will ich damit sagen. Allerdings bin ich mir in einem Punkt nicht ganz sicher. Nämlich, ob das alles wirklich von ihr kam. Ich und *Sharon* wurden ziemlich reingelegt. Ich dachte, sie ist mein Feind und sie dachte, ich sei ihr Feind. Das hat man uns konkret weisgemacht, sonst wären einige unglückliche Dinge wohl nicht geschehen, zum Beispiel hätte sie keinen Unschuldigen vor meinen Augen niedergeschossen. Nur weiß ich nicht, ob das nicht ihr Hass auf den Mann war, der hinter ihrem Vater her war, daher sollte ich wohl besser meinen Mund halten. Es wäre möglich, dass sie ihn töten wollte, um seinem Vater eins reinzudrücken, weil der Kerl hinter ihrem Vater her war, aber es könnte auch wegen mir gewesen sein, ich bin mir da nicht hundertprozentig sicher." "Was hatte denn ihr Vater damit zu tun?" fragte Eri, weil sie das alles nicht so ganz verstand, irgendwie war es zu kompliziert. Alles, was sie bisher gehört hatte, ließ sie daran zweifeln, dass man die Frau aus dem Gefängnis holen sollte. Die wirkte ja gemeingefährlich. "Willst du sagen, dass es eine schlechte Idee ist, ihre Anwältin zu werden?" "Nein! Auf keinen Fall! Sie braucht einen guten Anwalt, glauben sie mir. Bei einer Sache seien sie sich sicher, sie tötet nie aus Spaß, nicht so wie andere." Ihr Lächeln verwandelte sich in eine spöttische Miene, wenn sie an bestimmte Personen dachte. "Viele in der Organisation sind, was das Töten von Menschen angeht, nicht gerade zimperlich. Je mehr weh es tut, umso besser. Gin zum Beispiel, der mag es, wenn sehr viel Blut fließt. Vermouths Devise lautet: Kurz und schmerzlos. Die meisten in der Organisation sind wahre Psychopathen, ich kann ihnen sagen, dass diese Frau bei vollem Verstand ist, sie weiß, was sie da getan hat und wird es auch weiterhin wissen. Bedauerlich ist nur, dass sie sich bisher selbst keine Chance gibt. Glauben sie mir, sie bereut nicht nur einen Mord, sondern mehrere." In erster Linie dachte sie jetzt an Kaito, der völlig sinnlos gestorben war. Im nachhinein hatte Vermouth diese Tat sicher sehr bedauert, aber leider konnte sie diese damit nicht rückgängig machen. "Sie hat jemanden vor meiner Nase getötet, Eri, weil sie mich für ihren Feind hielt, schon komisch, oder? Wenn ich nur wüsste, welcher Idiot ihr das eingeredet hat, dass ich ihre Feindin bin. Sie dachte doch wahrhaftig, ich wäre hinter ihrem Vater her, dabei wusste ich nicht mal, dass der noch lebt. Tja, sie schoss auf Wataru, weil er mir als mein bester Freund am Herzen liegt, oder eben wegen seinem Vater, dabei ist dann jemand anderes zu Schaden gekommen, der mir *auch* viel bedeutet hat und das hat sie dann irgendwie genossen. Eigentlich müsstest du selbst mit ihr reden, in ihren Kopf sehen, kann ich nun mal leider nicht. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Vor allem, weil sie dort völlig alleine ist. Und dann trägt sie diese Schuld mit sich herum. Sie denkt, sie hätte meinen Bruder in den Tod getrieben. Ich hab's ihr versucht auszureden, aber ich glaube nicht, dass sie das begriffen hat. Mein Bruder war in der Organisation, das hat sie eingefädelt, um die Organisation zu zerstören, dabei dachte sie komischerweise nicht an ihren Vater. Schien ihr egal zu sein, was er davon hält, schließlich hat sie auch ihn getäuscht. Er hätte meinen Bruder töten lassen, wenn er gewusst hätte, was Vermouth und er eigentlich planen. Außerdem ist sie ganz bestimmt kein schlechter Mensch, immerhin hat sie ein Herz, das sie davor bewahrt hat, schließlich tötet sie nicht nur, sie rettet auch mal jemandem das Leben, nämlich deiner Tochter, Eri. Du solltest ihr dankbar sein." "Du redest fast wie meine Tochter, nur dass ich das bei dir nicht ganz verstehe, immerhin hat sie versucht dich umzubringen." Ein verschwiegenes Lächeln kam auf den Lippen der Detektivin auf. "Das würdest du ohnehin nicht verstehen, also denk nicht weiter drüber nach. Wir sollen die schlechten Leute einsperren, Leute, die eine Gefahr sind. Und wenn wir die Organisationsmitglieder dingfest machen können, dann wird sie ganz sicher keine Gefahr mehr sein. Sie hat schließlich auf Befehl gehandelt und wenn nicht, dann hat sie versucht ihren Vater zu beschützen, oder sich selbst. Sie als die Tochter vom Boss wurde natürlich auch gejagt. Aber am meisten war sie zu seinem Schutz in der Organisation. Kann ich irgendwie verstehen, auch wenn ich nicht genauso gehandelt hätte. Nur dass da Shuichi Akai war, so ein korrupter FBI-Agent. Er war mal mit ihr zusammen, aber ihr Vater hatte sicher was dagegen, da bin ich vollkommen sicher. Er hat sie eingeschränkt. Was würden sie als Verbrecherboss davon halten, wenn ihre Tochter mit einem FBI-Agenten zusammen ist, der ihr Feind ist?" "Ich würde das natürlich nicht gut heißen. Er hat ihr also die Beziehung zu diesem Kerl verboten, nicht wahr?" "Das war nicht alles, er hat bestimmt, dass sie mit Gin zusammen sein *darf*. Ist das nicht nett von ihm? Er hat genau gewusst, dass sie mit dem sicherlich nichts anfangen kann und sich auch nicht in ihn verlieben wird." Wut kam in Shina auf. Kaum zu glauben, was verliebte Männer so alles taten, wenn sie eine Frau wollten. In dem Punkt war Chantré sicher nicht ganz sauber gewesen. "Weil sie ihn nicht geliebt hat, durfte sie auch keinen anderen lieben, ich finde das krank. Ich will nicht wissen, wie sehr sie darunter gelitten hat. Da war noch eine Sache, aber ich weiß in dem Punkt nicht genau Bescheid. Ich weiß nur Bruchteile, aber die dürften ihnen weiterhelfen. Sie wissen doch, dass Shinichi Conan Edogawa war, nicht wahr?" "Ja, leider, ich war nicht gerade begeistert davon, das kannst du mir glauben, er hat sich schließlich an meine Tochter rangemacht, als er Conan war, das vergesse ich so schnell nicht mehr." "Darum geht es nicht, Eri, sondern wie es dazu kam. Die Organisation beschäftigt sich mit ewigem Leben. Einer ihrer Wissenschaftler hatte was erfunden, das die Zellen manipuliert und den Körper schrumpfen kann, das Zeug nennt sich heutzutage APTX-4869, dieses Mittel hat man meinem Bruder verabreicht. Ich weiß nicht wie es früher hieß, aber Vermouth hat etwas davon bekommen und ich schätze, dass sie es nicht ganz freiwillig getan hat. Jedenfalls ist sie in 20 Jahren kein bisschen älter geworden und wird auch nicht so schnell älter werden, wie es scheint. Stell dir vor, man sperrt sie an die 25 Jahre ein, dann sind alle Leute, die sie mal kannte entweder weg, oder steinalt. Was soll sie dann hier draußen? Dann kann sie sich gleich umbringen, wenn sie niemanden mehr hat. Was für ein tolles Leben! Oder sie würde durchdrehen und weitermorden, das kann man ja nie so genau wissen. Ich will sie nicht noch mal jagen. Ich werde in 25 Jahren immerhin noch da sein, hoffe ich zumindest." Shina lachte, auf dieser Welt konnte man nie sicher sein, ob man noch den nächsten Tag erlebte. Jeder Tag war quasi ein Geschenk. "Oje, ich erzähle ihnen hier Romane über meine Lieblingsganovin, dabei wollten sie nur wissen, ob sie einen Fehler begehen, wenn sie die Frau vor Gericht verteidigen." "Das macht nichts, ich hör dir gerne zu." Eri lachte leicht. "Und man kann dir ja vertrauen. Bei Shinichi bin ich mir nicht so ganz sicher, er ist eben ein Mann und du eine Frau. Wer weiß zu welchen Methoden diese Frau greift, sie kann Leute mit Sicherheit gut um den Finger wickeln, besonders, wenn's Männer sind." "Du kannst unbesorgt sein und Ran ihren Wunsch erfüllen. Das ist übrigens ein weiterer Grund dafür, dass man *Sharon* helfen soll. Shinichi ist tot! Was denkst du, wie es deiner Tochter geht? Es geht ihr sicher nicht besser als mir. Und nachdem, was Ran mir damals im Krankenhaus sagte, geht es auch Sharon beschissen. Außerdem hat sie schon geheult, als der Polizeiwagen davonfuhr und wir wussten, dass man Shinichi wahrscheinlich nicht finden würde. Sie hat ja nie gewollt, dass ihm was passiert, im Gegenteil. Die beiden könnten sich gegenseitig Trost spenden, sie hingen ja beide ganz schön an meinem Bruder. Und Sharon soll endlich anfangen zu leben, das in der Organisation war kein wirkliches Leben, das war Gefangenschaft. Und dafür soll sie noch mal eingesperrt werden? Das finde ich irgendwo etwas ungerecht, obwohl sie uns von der größten und gefährlichsten Verbrecherorganisation befreien wollte, wenn sie verstehen, was ich meine! Nebenbei gesagt, kann man sie mal etwas ausnutzen, um den Rest zu kriegen, der sich irgendwo versteckt hält. Aber wenigstens ist man deren Auftraggeber los, das ist ein Grund zum freuen." Hatte man dieser Frau schon mal gesagt, dass sie wie ein Wasserfall reden konnte? Eri seufzte etwas, die gab ihr ja gar keine Chance. "Ich denke, ich weiß, was ich wissen wollte, danke dafür. Ich hoffe allerdings, dass mir diese Frau überhaupt antwortet, denn nachdem, was man mir erzählt hat, ist sie ziemlich verschwiegen." "Ich weiß, sie redet nur, wenn sie Lust hat. Sie hat gefälligst Lust zu haben, wenn man ihr helfen will. Wenn sie ihnen Probleme macht, rufen sie mich an, dann komme ich und mache ihr Druck!" Ein fieses Lächeln erschien auf Shinas Gesicht, das sogar ein klein wenig hinterhältig wirkte, als sie das alles sagte. Sharon würde reden, spätestens wenn Shina aufkreuzte und sie *nett und höflich* darum bitten würde, ihre hübschen Lippen zu bewegen. ***** "Moooooou! Kaito, bleib endlich stehen, du weißt, dass du schneller bist als ich! Das ist gemein!" Aoko rannte mit ihrer Schultasche hinter ihrem besten Freund her, sie schnappte hektisch nach Luft und presste sich eine Hand auf ihre Seite, die zu stechen begann. "Kaito, es reicht jetzt, ich kann nicht mehr!" Der Junge blieb stehen und wartete auf seine Freundin. "Du kannst nicht nur nicht Skilaufen, du bist 'ne lahme Schnecke, Aoko!" Vergnügt und mit einem gemeinen Lächeln im Gesicht begann er zu rennen, worauf Aoko ihn verfolgte und ihm wütend hinterher schrie. "Ich krieg dich, darauf kannst du wetten!" Sie rannten um die Wette und kamen bei der Teitan Schule an. Dort parkte ein roter Sportwagen, den der Junge sofort sichtete. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. NICHT SHINA! Der 18-jährige schlug einen anderen Weg ein, um ihr nicht zu begegnen. Dann würde sie bemerken, wie sehr er sie an der Nase herumführte. "Kaito? Daijoubu? Alles okay, Kaito? Wieso versteckst du dich denn hinter dieser Ecke, hee?" Aoko schaute ihn mit Halbmondaugen an. "Das ist Kudô-kuns große Schwester, sag bloß, du hast Ärger mit ihr??" Kaito fühlte sich ertappt und rannte lieber weg, in eine andere Richtung. Zu allem Überfluss, da das hier wohl nicht sein Tag war, kam Ran auf ihn zu, versperrte ihm den Weg und blieb stehen. "Shinichi??" flüsterte sie verwirrt und der Angesprochene bekam große Augen. "Kennen wir uns denn?" fragte er und Ran senkte den Blick. "Tut mir sehr Leid, ich hab mich geirrt. Du siehst meinem *Freund* ziemlich ähnlich, aber er hat mich verlassen, gomen." Sie rannte davon, dabei konnte man ihre Tränen noch erkennen, als sie sich herumdrehte. Sein Herz krampfte sich zusammen. Das arme Mädchen. Ran hätte schwören können, es sei Shinichis Stimme gewesen, aber seine Haare waren so anders, dennoch kam es ihr vor, als hätte sie seine Stimme gehört. Tränen sammelten sich in ihren Augen an und rollten über ihre Wange, dann stolperte sie und fiel hin, mitten ins Gras, und blieb liegen. Ihre Wangen wurden feucht, die Tränen überschütteten sie geradezu wie ein Eimer Wasser. Sie konnte kaum noch atmen. Wäre doch nur jemand hier, der ihr Elend beenden könnte. Das Mädchen hörte die Schritte nicht, welche auf sie zu kamen. Es war eine junge Frau mit hellbraunen Haaren, die sich ihre Sonnenbrille von der Nase nahm und die 18-jährige besorgt musterte. "Shinichi, du Idiot, wie konntest du ihr das nur antun?" fragte sie mehr sich selbst, da niemand außer Ran in der Gegend war. "Wie kann man nur so bescheuert sein?" Sie ging näher hin und blieb genau hinter Ran stehen, dann bückte sie sich. "Hey, Ran, kannst du aufstehen??" Die Angesprochene drehte sich herum, mit ihrem von Tränen nassem Gesicht. "Shina?" "Ja, ich bin's!" Sie reichte dem Mädchen die Hand und half ihr dabei aufzustehen, dabei streifte ihr Blick unwillkürlich Rans Bauch und sie bemerkte, dass da etwas nicht ganz in Ordnung war. "Sag mal, Ran, hast du zugenommen, oder meine ich das nur?" "Das ist Shinichis Werk!" Mit wütend funkelnden Augen blickte sie die Detektivin an, welche schluckte. "Ach du Schande, ich wusste, dass er bescheuert ist, aber kann man so bescheuert sein??" "Scheint so! Sharon hatte Recht, ich hätte es ihm von dem Tag an sagen sollen, an dem ich wusste, dass ich schwanger bin. Ich hätte auf sie hören sollen, aber ich war feige.." Sie schluchzte und Shina senkte den Kopf. "Nein! Das alles ist nicht deine Schuld, er hat schuld, weil er es drauf angelegt hat, da hat jemand wohl nicht im geringsten kapiert, dass wir Frauen Kinder kriegen können, ohne dass wir es wollen." Ran und Shina setzten sich auf eine Bank. "Er muss sehr verzweifelt gewesen sein, dass er so etwas getan hat. Dass er sich gleich umgebracht hat. Ich meine, es könnte ihm doch nichts passieren, oder Shina?" "Kommt drauf an, immerhin hat *Vermouth* ihn zu diesem ganzen Mist gezwungen!" Shinas Augen funkelten, als sie bemerkte, wie Ran jetzt schaute, so bedrückt und so verlassen. "Was hast du, Ran? Geht's dir nicht gut?" fragte die Hellbraunhaarige und die Oberschülerin wischte sich ein paar Tränen weg. "Es ist nur, Sharon hat gesagt, ihr ist jetzt alles egal und dass sie keinen Anwalt will. Sie will dort bleiben, wo sie ist und wir sollen sie doch alle bloß zufrieden lassen!" "Helfen lassen, mochte sie sich noch nie, obwohl ich denke, dass es was anderes ist. Ich denke, es ist, weil Shinichi sich das Leben genommen hat, deswegen gibt sie auf. Ich werde sie wohl mal besuchen und versuchen ihr Mut zu machen. Reden will sie wohl auch nicht. Ihr ist nicht mehr zu helfen, wenn sie so auf stur schaltet, dabei weiß sie ganz genau, dass sie nur die anderen Organisationsmitglieder preisgeben müsste." "Sie will nicht, sie sagt, das ist ihr alles ziemlich schnurz piep egal. Die Polizei sollte sich gefälligst mal bemühen." "Ich denke, würde Shinichi noch leben, dann wäre sie kooperativer." ***** Die Gefängnistür öffnete sich und *Vermouth* machte ein Auge auf, als die Wache vor ihr stand, daraufhin erhob sie sich. "Was gibt's??" Man brachte sie in einen Raum, der Besuchsraum, dort wartete jemand auf sie. Als sie die Person sah, wurde ihr beinahe schwarz vor Augen. Sie blinzelte ein paar Mal und schaute ziemlich dämlich aus der Wäsche. "Hallo", sagte ein Junge, den sie heute nicht zum ersten Mal sah. "Wie ist das möglich?" fragte sie und ging auf ihn zu. Man wies sie an sich an den Tisch zu setzen, dann schloss sich die Tür hinter ihnen. "Schau mal genau hin." Die Frau musterte den Jungen mit den dunkelbraunen Haaren und urplötzlich, ohne dass er oder sie damit rechneten, standen Tränen in ihren Augen. Okay, seine Frisur war anders und er sah wie Kaito aus und doch erkannte sie ihn. "Hast du 'ne Macke??? Warum kommst du erst jetzt?? Und warum hast niemandem was gesagt, dass du lebst? Shina würde vor Freude ausflippen, von anderen Leuten ganz zu schweigen." "Ist doch egal! Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich sträubst, den Beamten im Bezug auf die Organisation weiterzuhelfen. Was soll das *Vermouth*? Wollten wir die Organisation nicht zerstören, oder wie war das??" Etwas tadelnd sah man die blonde Frau an und sie überkam eiskalte Wut. "Es ist so verdammt egal, was mit mir oder anderen Mitgliedern der Organisation ist! Du musst zu Ran gehen und ihr alles sagen, das Mädchen kommt um vor Trauer! Bist du denn total bescheuert, sie ist doch.." "Was ist sie?" "Rate!" Stille herrschte, eine, die Menschen verrückt machen konnte, besonders wenn man nicht wusste, was der Gegenüber meinte. "Hör auf hier rumzuflennen, Vermouth, und hör auf mir ein schlechtes Gewissen zu machen, Shinichi ist tot, der kommt nie mehr wieder! Ran wird das schon verkraften!" "Du bist krank! Sie ist schwanger von dir, du Idiot! Fahr zu ihr und rede mit ihr, das kannst du ihr doch nicht antun!" Seine Augen weiteten sich. "Sie ist.. schwanger??" Perplex, aber auch geschockt, schaute er Sharon an und ging vor ihr auf die Knie. Ihm kamen die Tränen. "Ich dachte, ich könnte als Kaito Kuroba zurückkehren und die wahre Identität von KID wahren, ich bin ihm immerhin noch etwas schuldig, ich wollte nicht, dass irgendjemand was erfährt!" "Was soll der Mist jetzt? Das ist gar nicht der Grund! Du bist davon gelaufen, als herauskam, dass du jemanden ermordet hast, du feige Sau und jetzt steh auf!" Wie erbärmlich konnte man sein? Na gut, sie hatte angefangen zu heulen, als sie ihn sah, aber sie benahm sich nicht wie er. "Hast du auch nur ansatzweise eine Ahnung davon, wie sich alle fühlen? Deine Schwester, Ran, Yukiko, alle!" "Ich hab's kapiert! Was hältst du von einem Deal??" ***** Es klingelte an der Haustür, aber Ran war das reichlich egal, wüsste sie, wer sie da gerade besuchen wollte, wäre sie wohl wegen eines Schocks umgekippt. Shinichi hatte sich, nachdem er sich von der Brücke gestürzt hatte, an Land geangelt und sich eine Weile vor der Polizei versteckt, dann ließ er sich Kaitos Frisur machen und tauchte als dieser Junge bei dessen Zuhause auf. Alle hatten ihn vermisst und ihn willkommen geheißen. Alles war perfekt gewesen. Aus Feigheit hatte er Shinas Nähe gemieden, weil sie ihn hätte erkennen können. Wie gut, dass er wenigstens Ran etwas hatte vormachen können, er sah eben jetzt wie Kaito aus. Und dabei war das nicht mal eine richtige Verkleidung, sondern nur eine Frisuränderung. Nachdem er nun bei Sharon gewesen war und sie ausgemacht hatten, dass er zu Ran geht und sie dafür die Organisationsmitglieder verrät, war er hier, bei Ran gelandet. Er klingelte noch einmal, da man ihm nicht öffnete. Wenig später stand dann ein ziemlich betrunkener Kogoro Môri in der Tür und lallte irgendetwas. Shinichi ging frech an ihm vorbei und rannte die Treppe zu Rans Zimmer hoch. Sie lag im Bett und starrte zur Decke, die Tür hörte sie nicht, also klopfte er einmal kurz und sie wandte ihren Kopf der Tür zu. Dieser Junge, den sie mehrfach für Shinichi gehalten hatte, schon wieder. Was zum Teufel wollte er von ihr? "Gibt's was?" tat sie arrogant und unnahbar, sie wollte von diesem Jungen nichts wissen. Es gab ihren Shinichi nur einmal auf dieser Welt. "Ja, Ran, wir müssen reden, ganz dringend." Sie schaute ihn böse an und nahm ihr Kissen, das sie ihm entgegen schleuderte. Shinichi bekam es ab und hielt sich die Nase. "Hast du einen Knall? Ich bin's doch.. Shinichi." Sie erstarrte und blickte apathisch vor sich, als wollte sie durch den Jungen hindurch schauen. "Du lügst, der Junge, der Shinichi hieß, ist tot.." Sie lächelte traurig und fing dann bitterlich zu weinen an. Unfähig sich auch nur zu rühren, stand er da. "Aber, Ran, hör mir doch zu.." Er schluckte, da hatte er ja was angerichtet. Das war kaum entschuldbar. Sharon hatte Recht, das war unverantwortlich gewesen und das nur, weil er zu feige war, um sich der Polizei zu stellen. "Es tut mir so Leid, Ran, vergib mir, ich weiß, dass du gelitten hast, lass es mich wieder gut machen." Er ging zu ihr hin und nahm sie sanft in den Arm. "Weißt du noch, wann das in dir passiert ist? Das war in einem Hotel, in das mich Vermouth verschleppt hatte, erinnerst du dich noch?" Sie hob den Kopf an, wobei die Tränen weniger wurden. "Shinichi? Bist du das wirklich??" Dieser ungläubige Blick. Sie konnte es wohl noch immer nicht glauben, dass er am Leben und nun bei ihr war. "Du hast keinen Grund zu weinen, mein Schatz, nie mehr, glaub mir." Sie warf sich ihm an die Brust und weinte dort, er drückte sie einfach nur ganz fest an sich und lächelte dabei vor Glück. "Alles wird gut, das verspreche ich dir, mein Engel." ***** Nach Shinichis Besuch im Gefängnis hatte sich alles geändert. Als Shina bei Sharon auftauchte, um ihr ins Gewissen zu reden, fing sie an zu lachen und sagte, dass ihr schon jemand den Kopf gewaschen hatte und dass sie jetzt alles daran setzen würde, um alle aus der Organisation zu verraten. Sie mochte es, eine Verräterin zu sein, zumindest in dieser Hinsicht. Sie war ja immerhin die erste Verräterin, die überlebt hatte. Eri vertrat sie vor Gericht, wie sie das ihrer Tochter versprochen hatte. Gin warf ihr einen vernichtenden Blick zu, als er sie ein letztes Mal sah und ihm dann dank ihrer Aussage ein langer Aufenthalt im Gefängnis drohte. Er konnte nicht gerade von sich behaupten, dass es ihm besonders gefiel, dass es ausgerechnet seine Flamme war, die ihn ans Messer lieferte. Hätte er ihr damals bloß nicht das Leben gerettet, dann wäre sie tot und es wäre nie so weit gekommen. Er hatte ja gewusst, dass es besser war, jemanden zu töten und man niemals jemanden am Leben lassen sollte. Diese Erkenntnis kam reichlich spät und würde ihm gar nichts mehr bringen. Allerdings wusste er, dass wenn man sie mal kriegen würde, sie alle auffliegen lassen wollte. Sie war schlauer als die meisten und würde etwas finden, womit sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Und er behielt Recht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern, die für lange Zeit nicht mehr das Gefängnis verlassen würden. Vermouth, diese falsche Schlange war nur 3 Monate im Gefängnis gewesen und kam anschließend frei. Nicht zu glauben. Hätte sich nur einer von ihnen getraut, die anderen zu verraten, dann hätte man diesem den Luxus der Freiheit gegönnt. ***** "Es ist spät, Ran! Wollen wir nicht endlich gehen? Ich find's hier echt sterbenslangweilig!" Shinichi schmollte und drehte den Kopf zur Seite. Es war Hochsommer und sie saßen hier auf einer Bank und Ran schob einen Kinderwagen hin und her. "Sag das deiner Tochter, die wollte unbedingt nach draußen, also beschwer dich nicht." Auf Shinichis Gesicht spiegelte sich ein stolzes Lächeln wieder, als er das Gesicht der Kleinen betrachtete. "Sie hat deine Nase und deine komischen Ohren, Ran!" Sie gab ihm eine Kopfnuss und fing dann fröhlich zu lachen an. Jemand näherte sich den beiden von hinten und hustete, um auf sich aufmerksam zu machen. "Wie es scheint, amüsiert ihr euch prächtig. Nicht wahr, Frau Kudô?" Es war Shina, die sich nun mit einem frechen Lächeln an Ran wandte und dann leicht lachte. "Geh wem anders auf die Nerven, Shina und lass uns in Ruhe!" meinte Shinichi provokativ und Shina schnappte sich den Jungen von hinten, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. "Jetzt, wo du eine Tochter hast, denkst du wohl, du bist erwachsener als ich, was? Dann kannst du ja frech zu deiner großen Schwester sein, wie??" Ran lächelte, die hatten sich in der Wolle, wie immer, es war alles so, wie es sein sollte, sie war glücklich. Aus der Entfernung näherten sich zwei Frauen. Es waren Yukiko und Eri. "Findest du nicht auch, dass es etwas früh war, um die beiden zu vermählen? Ich meine, die sind jetzt beide 18." "Und damit volljährig, Eri, oder nicht? Außerdem hab ich das immer so gewollt." "Stimmt, du hast ja schon damals gesagt, dass Ran deine Schwiegertochter wird." "Ich kann in die Zukunft sehen." Yukiko musste lachen und schaute dann auf die Uhr. "Seit wann ist sie denn so unpünktlich? Das kenne ich gar nicht an ihr." Sie wartete auf ihre Freundin Sharon, aber die war nicht aufgetaucht, also hatten sich Eri und Yukiko vom Lokal entfernt und waren in den Beikapark gegangen, um die kleine Familie zu treffen." Shina bemerkte Yukiko und seufzte genervt auf. "Hat man denn nirgends seine Ruhe vor dir, Mum? So langsam leide ich unter Verfolgungswahn!" "Wo ist Ryochi?" "Der kommt noch, er meinte, er hätte etwas wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldet." ***** Sharon war zum Meer gegangen, sie hatte dort eine Art Verabredung, auch wenn sie nicht wusste, was das sollte. Sie wartete seit fünfzehn Minuten, aber das machte ihr nichts aus. Ihr Blick gehörte dem Meer, das so unheimlich ewig wirkte, auch wenn das natürlich nicht so war. Freiheit, sie liebte es, das Meer damit zu vergleichen. Die Wellen waren so unheimlich stark, stärker als jeder Mensch sein konnte. Früher wünschte sie sich, sie wäre wie das Meer. Frei und stark. Jetzt nicht mehr, denn sie war zufrieden mit dem, was sie hatte. "Entschuldige, dass du solange warten musstest", meinte eine männliche Stimme, sie drehte sich daraufhin herum und blickte in das Gesicht des jungen Mannes. "Ist schon okay, nur frage ich mich ernsthaft, was der Grund für dieses Treffen ist, immerhin sind wir nicht gerade Freunde." "Deswegen ja..", äußerte Ryochi und setzte sich neben Sharon, die auf das Meer hinaus blickte. "Ich wollte mich für gewisse Dinge bei dir entschuldigen, weil die nicht okay waren. Ich war nicht so ganz bei Verstand." "Shina schickt dich zu mir, nicht wahr? Ihretwegen wechselt du überhaupt ein Wort mit mir.." Man erkannte den Wunsch sich mit jemandem zu versöhnen in ihren Augen, so dass er seufzte. "Ich weiß, dass du darunter gelitten hast, wie ich dich behandelt habe. Ich war wütend darüber, was damals zwischen uns vorgefallen ist und dass du meine Freundin in die Organisation gebracht hast. Das war aber auch nicht nett von dir." "Hättest du es netter gefunden, wenn ich sie einfach erschossen hätte, weil sie mein Gesicht sah??" "Nein.. ich weiß das jetzt, weshalb du so gehandelt hast. Das hat mir Shina erst so richtig klargemacht, als sie sagte, du seiest nicht schuld daran, was Shinichi getan hat. Da hab ich endlich verstanden. Na ja, das hat ja ziemlich lange gedauert. Ich wollte mich mit dir treffen, um mich bei dir für mein Verhalten zu entschuldigen. Ich meine, meinetwegen bist du beinahe in die Luft geflogen und ich habe es ohne mit der Wimper zu zucken zugelassen. Darauf bin ich nicht gerade stolz. Allerdings hätte man dir ruhig ein paar Jährchen geben können.." Er grinste fies und sie wusste, dass das nicht so gemeint war. "Dass ich dich damals ausnutzen wollte, tut mir mittlerweile auch Leid, sehr Leid. Nur, ich sah meine Chance und hab sie genutzt.. ich wusste nicht, was ich da anrichte." "Und ich dachte nicht, dass es dich so treffen würde, wenn ich gemein zu dir bin." "Tja, da seid ihr allesamt voll reingefallen. Zumindest am Anfang." Sharon schaute auf die Uhr und erhob sich, wobei sie sich ihren Rock glatt strich, der jetzt voller Sand war. "Wir sollten gehen. Ich wollte mich mit Eri und Yukiko treffen, die sind bestimmt stinksauer, weil ich nicht aufgetaucht bin." "Yukiko und stinksauer auf dich? Wohl kaum!" Er fing an zu lachen und stand dann ebenfalls auf. "Die ist heilfroh, dass sie dich nicht mehr im Gefängnis besuchen muss." "Das war ihr egal, ich glaube eher, sie ist froh, dass ich noch lebe." Sie gingen gemeinsam den Weg zurück, der sie zum Beikapark führte, wobei sie etwas plauderten. "Schau mal, Shina, ich glaub mein Schwein pfeift", flüsterte Yukiko, die Ryochi und Sharon erblickt hatte. "Dass die ruhig nebeneinander her gehen können, ohne sich zu streiten??" "Mhm.. ja.. jetzt muss ich aufpassen, sonst spannt sie ihn mir aus." Ein fieses Grinsen zierte Shinas Lippen und musste daraufhin lachen, weil es ja nur ein Witz gewesen war. "Die wird sicher nicht lange alleine sein.. denke ich..", sagte Yukiko überzeugt und strahlte. Der Detektivin war klar, dass sich ihre Mutter über die Umstände ganz besonders freute, auch dass Eri, sie und Sharon so etwas wie Freunde geworden waren. "Nebenbei, Mutter, was ist denn jetzt? Kehren wir Amerika den Rücken, oder was? Scheint mir ja fast so." "Ich kann die beiden doch wohl kaum trennen und einfach in die Staaten abhauen will ich auch nicht, außerdem sind mir meine Freunde wichtiger als Karriere und genug Kohle haben wir ja." Ein Halbmondaugenblick erschien auf Shinas und Yukikos Gesicht. "Haha, kaum hast du Sharon wieder, vermisst du Vater nicht im geringsten, den hast du vergessen, gib's wenigstens zu." "Ach du meine Güte, der weiß ja immer noch von nichts.." "Ich hab's gewusst." Shina seufzte leise und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Das war doch wieder typisch. Da war ihr Vater in Amerika und ihre Mutter bekam das nicht mal mehr mit, die war wohl schwer mit ihren Freundinnen beschäftigt. "Er will übrigens rüber kommen", sagte Shina, als wäre es etwas völlig normales und nicht weiter wichtig. "WAS??" Yukiko war erschrocken und schrie etwas laut, so dass Rans Baby anfing zu schreien. "Brüll doch nicht so!" Shina hielt der Frau den Mund zu, in dem Moment kamen Ryochi und Sharon endlich bei der kleinen Gruppe an. Die Blondine rannte ohne irgendetwas anderes zu beachten zum Kinderwagen und schaute hinein. Die nächsten 15 Minuten war Sharon Rans Kind bewundern und bekam sonst nichts mit, auch nicht, dass Yukiko schmollend hinter ihr stand, weil sie sich anscheinend vernachlässigt fühlte. Shina ging dazwischen, bevor ihre Mutter etwas falsches sagen konnte. Die Detektivin wusste, es würde irgendein dummer Spruch kommen, von wegen, Sharon bräuchte einen Kerl und das musste nun wirklich nicht sein, man wusste ja nicht, inwiefern Sharon ihre Freundin darüber aufgeklärt hatte, dass ein Mann ihr nichts bringen würde. "Are you proud because of your little angel, Ran?" Sie wurde rot und blickte in Sharons hellblaue Augen. "Jede Mutter ist, denke ich, stolz auf ihr Kind", erwiderte die Angesprochene. "Na ja, es gibt auch Ausnahmen.." Ein gehässiger Halbmondaugenblick war Sharons Gesicht gegeben, als sie Yukiko anblickte. Diese schmollte nun erst recht und drehte den Kopf zur Seite. "Ich mag dich nicht mehr, du bist doof!" Sharon lächelte, weil ihre Freundin sich, wie fast immer wie ein kleines Kind verhielt. "Meine Güte, willst du dieses Kind übertreffen??" Shina hatte sich abgewandt, allerdings, da gab es Leute, die ihre Kinder hassten, daran musste sie in diesem Augenblick denken, aber das war jetzt Vergangenheit, der Kerl konnte niemandem mehr was tun, geschweige denn irgendwen hassen. Und darum war sie froh. Auch war sie glücklich darüber, wie alles gekommen war, schließlich war jeder wunschlos glücklich. Auch Sharon, deren Welt bisher immer ziemlich trostlos ausgesehen hatte. Und so wie es schien, würde sie hier nicht mehr wegwollen. Es war, als wären sie alle zu einer größeren Familie geworden. Doch jemand fehlte und das war teilweise auch gut so. Wataru fehlte der jungen Frau, aber solange Sharon hier war, sollte er auch besser nicht auftauchen, das würde Ärger geben, auch wenn sie fand, dass Shinichi der Bekloppte war, der auf Miwako schießen musste, Wataru war immer noch der Ansicht, dass *Vermouth* Schuld daran hatte. Wie konnte man nur so nachtragend sein? Shina selbst war es ja auch nicht, sie verstand nicht, dass er sich nicht zusammenreißen konnte. Jedes Mal, wenn die Detektivin über Sharon sprach, hatte er kein gutes Haar an ihr gelassen, er hasste sie. Wahrscheinlich mehr als er seinen Vater einige Zeit gehasst hatte. Aber das würde schon werden, spätestens wenn Miwako schwanger werden würde. Shina hoffte inständig, dass es für die beiden auch ein Happyend geben würde, so wie für alle anderen. "Sag mal, Shinichi", meinte Yukiko und zerrte ihren Sohn etwas von den anderen weg. "Wie kamst du nur auf die scheiß Idee deinen Tod zu inzenieren??" Der Junge schaute kurz zu Sharon rüber, die vergnügt war, sich mit Eri und Ran ausgelassen unterhielt und ihren Spaß zu haben schien. "Du weißt es nicht? Ich hatte doch 'ne tolle Lehrerin, was das angeht. Vermouth hat doch den gleichen Trick angewandt, oder nicht? Nachdem das FBI wusste, wer Sharon Vineyard ist, hat sie sich sterben lassen, um niemanden mit hineinzuziehen. Sie hat allen ihren Tod vorgespielt, also dachte ich, ich versuche das auch. Niemand von euch wusste es, ich bin gut, muss ich schon sagen", sagte er mit einem arroganten Ton in seiner Stimme. "Ich bin eindeutig besser als du, Mutter." Die Frau gab ihm eine Kopfnuss und sah ihn böse an. "Seit wann nimmst du dir denn an Verbrechern ein Beispiel?" "Weil ich einmal ausprobieren wollte, ob es auch andere gibt, die so gut ermitteln wie ich, anscheinend bin ich doch der beste." Yukiko sah ihren Sohn mit Halbmondaugen an und kicherte etwas. Der war eingebildet für Drei. "Ich glaube, ich gehe, sonst werde ich noch neidisch auf dich, Ran. Du weißt ja wieso." Sharon erhob sich und setzte sich ihre Sonnenbrille auf. "Ach was, du kannst nicht einfach abhauen, das ist überhaupt nicht nett von dir." Ran schmollte und die Gruppe fing an zu lachen. Shinichi drehte sich herum und grinste in Sharons Richtung, die musste man mal ärgern. Er holte seinen Stimmentransposer hervor und stellte ihn auf die Stimme, die er haben wollte. "Ich verbiete dir von hier wegzugehen, Sharon Vineyard, sonst bin ich gezwungen dir Handschellen anzulegen, klar?" Erschrocken drehte sie sich herum und starrte in Shinichis grinsendes Gesicht. "Na warte, dich krieg ich!" Shinichi rannte weg und Sharon ihm hinterher. Dieser freche Junge, dem würde sie Manieren beibringen, machte der doch tatsächlich seine Mutter nach. "Wenn ich dich erwische, Shinichi, mache ich Hackfleisch aus ihr!" Anscheinend schienen sich die beiden bei ihrem Wettlauf prächtig zu amüsieren. Shina grinste und setzte sich neben ihre Mutter, die sich nun hingesetzt hatte. "Shina, ich bin dir dankbar. Nur weil du Eri gut zugeredet hast, ist alles so gekommen, wie es jetzt ist, ich bin so froh." Sie senkte seufzend den Kopf, während Tränen in ihren Augen aufkamen. "Sharon ist in ihrem bisherigen Leben bestimmt nie glücklicher als jetzt gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du ihr helfen würdest." "Wieso nicht? Ich habe die Mittel, du kennst mich doch, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch durch. Ich hab immer gewusst, dass sie nicht *böse* ist. Ich hab dir vertraut, Mutter, daher wusste ich es. Okay, sie ist Schauspielerin, aber ich bin skeptisch geworden, als das mit Ran passierte. Und dann als ich erfahren habe, dass man uns gelinkt hat, war ich erleichtert. Ich hatte fast Angst, dass sie mich hassen würde." Sharon hatte Shinichi eingeholt, schnappte ihn von hinten und nahm ihn in den Schwitzkasten. "Du solltest dich besser vorsehen dabei, wen du ärgerst, es kann leicht nach hinten los gehen." Die Frau hielt inne, als sie zwei Personen auf sich zukommen sah und ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. "Ich gehe.." Sie drehte sich weg und ließ Shinichi einfach stehen, dieser sah Takagi und Satô auf sich zukommen. "Ohweiha.." Mehr fiel ihm im Moment nicht ein. Sie ging zu Yukiko, seufzte kurz auf und schaute sie dabei traurig an. "I'm leaving, ich ruf dich an.." Yukiko hielt ihren Arm fest. "Warum denn?" "Schau, da.." Sie zeigte in die Richtung, aus der nun Shinichi und die beiden Kriminalisten kamen, was Yukiko ein Seufzen entkommen ließ. "Du bleibst hier, wenn die uns dumm kommen, können sie was erleben. Du gehörst zu mir, da können die auch nichts dran ändern." Besitzergreifend hatte sie die Hand ihrer Freundin in ihre genommen und einen ernsten, sogar fast bösen, Gesichtsausdruck aufgesetzt und schaute mit diesem die beiden Personen an, die genau vor ihnen zum stehen kamen. "Hallo ihr, wie geht's euch so?" Miwako hing an Watarus Arm, sie wirkte glücklich, so dass Shinichi sich neben Yukiko und Sharon setzte und anschließend seufzte. "Mach dir nichts draus, mich mögen die ja jetzt auch nicht mehr so besonders, du bist nicht alleine." Die Worte schafften es, dass Sharon sich beruhigte und sich etwas an Shinichis Schulter lehnte. Sie schloss die Augen und spürte, wie er einen Arm um sie legte. Wataru stellte sich vor Sharon, was Shinichi gar nicht gefiel, selbst wenn der Kerl lächelte. Wataru hatte aus seinen Fehlern gelernt und er wusste, dass Vermouth nur ein Name war, den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Die Frau hatte eine Rolle gespielt. Irgendwie konnte er nicht mehr böse auf sie sein, sie hatte bei ihrer Verhaftung Tränen vergossen und sie war im Gefängnis gewesen, zwar nicht lange, aber sie hatte gebüßt. Am meisten wohl damit, als sie ihren Vater verlor. Wie Miwako früher. Mit Sicherheit hatte es sie nicht kalt gelassen. Shinichi musterte ihn böse, was dem Kriminalisten einen Schrecken einjagte. So wie der Junge schaute, hasste er ihn dafür, was er ihnen angetan hatte. "Gomen nasai!" sprach Wataru laut aus, kniff die Augen zu und verbeugte sich tief vor Sharon und Shinichi, die beiden schauten daraufhin auf. "Ha?" Sharon zog eine Augenbraue hoch und beobachtete den Mann, der sich ziemlich komisch verhielt, dann verstand sie. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, es gibt nichts, wofür man sich rechtfertigen oder entschuldigen sollte. Die Sache ist vergangen. Das mit ihrem Vater tut mir Leid." Sie wusste nicht, wieso sie das sagte, aber sie konnte nicht anders. Der Kerl tat ihr etwas Leid, weil sein Vater ein Scheißkerl gewesen war. Und um so einen trauerte er. Leider Gottes. "Heißt das, wir begraben das Kriegsbeil?" fragte Shinichi und Wataru öffnete die Augen. "Wenn ihr damit einverstanden seid, dann ja.." "Natürlich sind wir das!" Shinichi strahlte Sharon an. "Oder????" Sie nickte. "Meinetwegen, ich hab nie was gegen ihn gehabt.." Shina bekam mal wieder zu Ohren, wie man sie alle getäuscht hatte. Nur weil dieser verdammte Mistkerl allen weismachte, dass Shina ihnen schadete, hatte Vermouth es auf Wataru abgesehen, sie hatte doch im Prinzip gar nichts gegen ihn. Die Detektivin wollte diese Sache endlich vergessen. Wataru wandte sich Ran zu. "Und das ist Miharu, nicht wahr?" Wataru grinste, er liebte Kinder über alles, was man sofort bemerkte. "Die ist ja niedlich." Sharon stand hintendran und nickte fortlaufend, bis Yukiko ihr in die Seite kniff und sie aufkeuchte. "Hey!" "Nicht, dass du mir auf dumme Gedanken kommst, das ist nicht dein Kind, sondern Rans Kind, verstanden?" Sharon lief ein Schweißtropfen über das Gesicht, mein Gott, die war ja selbst neidisch, dass Ran jetzt ein Baby hatte. "Ich war irre, aber mein Verstand ist dabei nicht verloren gegangen, nur damit das mal klar ist", sagte Sharon motzig. Shina stellte sich nun auch neben die beiden, was Miwako gleichtat. "Ich bin schwanger, Shina, daher die gute Laune.." Shina wäre beinahe aus den Latschen gekippt, als sie das hörte. "Das freut mich für dich, Miwako.." "Hey Leute!" rief die Polizistin aus. "Ich denke, wir sollten eine Doppelhochzeit planen, was haltet ihr davon?" "Hö? Wer soll denn noch heiraten?" fragte Yukiko verwirrt und Sharon schubste Ryochi und Shina nach vorne. "Na, die hier, wer denn sonst????" Genauso kam es, Shina und Ryochi heirateten am gleichen Tag, wie es Miwako und Wataru taten. Am Valentinstag des nächsten Jahres. Miwako blieb nach ihrer anstrengenden Geburt zu Hause und kümmerte sich um ihr Kind, während Sharon sich dachte, dass sie zur Polizei gehen wollte. Vielleicht tat sie das auch ein wenig, um in Shinas Nähe zu sein und um ihre Fehler wiedergutzumachen. Manche Leute bettelten eben geradezu um Vergebung. Sie kam oft Ran und Shinichi besuchen und half ihnen ein wenig bei der Erziehung ihres Kindes, was Yukiko jedoch kein bisschen gefiel, weil sie sich als Großmutter vernachlässigt fühlte. Vielleicht war sie auch ein wenig eifersüchtig, aber sie sagte nichts, auch wenn Shinichi es des öfteren bemerkte, dass sie eifersüchtig war. Doch da musste sie in ihrem Alter drüber stehen. So hatte alles wohl doch ein erstaunlich gutes Ende. Im Grunde konnte man nicht klagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)