Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni .. von Melora ({Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}) ================================================================================ Epilog: The beginning of the future ----------------------------------- Gnihihihihiii XD Der Teil iz maybe schocking >D (maybe? X'''''''''''''''''''D) Na ja.. der Teil iz nix für Vermifans.. irgendwie, eher für Leute, die Sharon mögen -.- *ernstmein* ^^ ich bin stolz auf mich und meine Idee, mal sehen, was der Rest sagt. Ich grüße Shina, meine Freundin, die diese Idee gut fand und mich in der Hinsicht aufgebaut hat, als ich sagte, dasser irgendwie enttäuschend iz, also der Teil ^^ Ihr wolltet ein Happyend, hier kommt es.. finde ich zumindest.. ihr werdet schon sehen %DDDDDD Inkognito..: Für dich wird der Teil überraschend sein ^-^ Bevor du mich schlachtest, LIES! XD du VERMI-TANTE und RANICHI-VERRÜCKTE XD nee, Mysteryfreak ^-^ Astrido: Bin gespannt, wie du das findest! *ganz gespannt bin* ;_; Chrissi: -.-' Gomene.. aba reg dich ab.. wird dir gefallen >P erst beim letzten Teil beschweren, wie Shina beim vorletzten Teil sagte X'D Cherelle: sry, dass Heiji nimmer vorkommt, der sollte es wenigstens wissen, was mit Shini iz.. der Junge war in der FF ja so was wie Zierde.. Guilmon: Nich traurig sein ^-^ Der Teil wird dir in den Kram passen =DDDDD Auch wenn du Sharon nie besser als Vermi fandest %D So nu mach ich mich aus dem Staub und warte auf Kommentare von euch, bin superdoll gespannt, wie ihr das Ende findet *zitter* Es waren ungefähr 10 Wochen vergangen, seit Shinichi von der Brücke gesprungen war und man hatte Ran endlich gesagt, dass er, wie es schien, bei dem Sturz ums Leben kam. Sie fragte sich, wie sie das alles am Ende verdient hatte. Es war alles so gut ausgegangen. Akai war tot, die Organisation von ihrem Boss befreit und eigentlich hätte damit das schöne Leben beginnen müssen, aber Shinichi... er hatte sie jetzt alleine zurückgelassen. Wie konnte er das tun? Hatte sie am Ende selbst schuld, weil sie ihm nichts von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte? Sie konnte das einfach nicht verstehen. Shinichi hatte sie bestraft, denn ihr Kind würde ohne seinen Vater sein. Und Vermouth saß im Gefängnis und das wollte Ran ebenfalls nicht in ihren Kopf bekommen. Akai wurde mit dem Tod belohnt, obwohl er ein Psychopath war, der eingesperrt gehört hätte und sie saß da fest, obwohl sie sich nur gegen gewisse Leute verteidigt hatte. Okay, sie hatte Menschen getötet, aber doch nur zu ihrem eigenen Schutz. Die Oberschülerin wusste zwar nicht, was früher gewesen war, aber das, was sie erlebt hatte, reichte durchaus aus, um sich ein Urteil zu bilden. Noch dazu war sie jetzt wieder alleine, man hatte sie von den Menschen getrennt, die ihr wichtig waren. "Baka, du bist ein Baka, Shinichi! Du hast nicht eine Sekunde daran gedacht, wie sie sich fühlen würde, wenn du dich umbringst, immerhin hatte sie damit zu tun." Ran gab ihr keine Schuld, Shinichi hatte den Freitod gewählt, dafür konnte die Frau nichts, immerhin hatte sie nicht gesagt, dass er von der Brücke springen sollte. Im Grunde hatte sie nicht mal alles in die Wege geleitet, auch wenn sie sich als Heiji verkleidet hatte. Shinichi hatte damit angefangen, als er auf sie in Heijis Gestalt schoss. Damit hatte der ganze Mist erst angefangen, dadurch hatte sie ihn erpressen können. Sie hatte es ausgenutzt, aber hätte Shinichi damals nicht die Nerven verloren, dann wäre wahrscheinlich alles anders gekommen. Und warum hatte sie das getan? Weil sie von der Organisation die Schnauze gestrichen voll gehabt hatte. Noch dazu kam, dass sie es in Kauf nahm ihren eigenen Vater zu hintergehen. Das war sicherlich nicht leicht für sie gewesen. Gerne hätte Ran gewusst, wie ihr Vater so gewesen war, aber Shinichi hatte wohl absichtlich geschwiegen. Das einzige, was Ran wusste, war, dass er im Rollstuhl saß. Im Grunde war aber er überhaupt daran schuld, dass Sharon Leute tötete. Ran hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war, dass so etwas wie die Schwarze Organisation überhaupt existierte. Demnach war er der Hauptschuldige. Und aus diesem Grund wollte Ran ihr helfen, sie kannte da nämlich jemanden, der dazu in der Lage wäre. Ihre eigene Mutter, schließlich war diese Rechtsanwältin. Das Mädchen hatte sich alles genaustens überlegt und vorher durch den Kopf gehen lassen, bevor sie zum Entschluss kam, ihre Mutter über die Ereignisse der letzten Zeit aufzuklären. Dann würde sie sie darum bitten, dass sie Sharon etwas entgegen kommt, die Frau brauchte schließlich einen Anwalt, sonst würde man ihr einen zuweisen und denen war es meist egal, was aus den Leuten wurde. Die gaben sich nicht sonderlich viel Mühe, um die Personen vor dem Knast zu bewahren. In deren Augen war sie eine einfache Killerin. Wozu sollten die sie eigentlich vor Gericht vertreten, wenn sie eh nichts bewirken würden? Etwas nervös marschierte Ran auf das Haus ihrer Mutter zu und klingelte wenig später an der Wohnungstür, welche auch relativ schnell aufging. "Hallo, Ran. Schön, dass du mich mal wieder besuchen kommst." Ihre Mutter lächelte, was dem Mädchen ein kleines Seufzen entkommen ließ. "Leider nicht zu meinem Vergnügen, es ist nämlich einiges passiert, in der Zeit, in der ich mich nicht blicken ließ. Ich habe dir einiges zu erzählen, glaub mir." Eri war etwas überrascht und bat ihre Tochter herein, woraufhin sie sich im Wohnzimmer auf die Couch setzten. "Du hast sicher davon gehört, was mit Shinichi war.. oder?" Etwas betroffen, nickte Eri und rückte an ihre Tochter ran, was besagte, dass sie wusste, dass er tot war. Sie nahm Rans Hände und schaute sie an. "Kogoro hat mir einiges erzählt, was ihm Takagi und der Inspektor gesagt haben." "Die wissen nichts, nicht im geringsten, denke ich zumindest. Ich weiß ja nicht, was sie meinem Vater erzählt haben, aber ich will dir da etwas erzählen." "Rede dir nur alles von der Seele, Ran", stimmte Eri zu und Ran nickte. "Es geht darum, wie alles angefangen hat. Im Grunde bin ich sogar schuld daran. Durch mich hat sich Shinichi verändert, weil ich mich am Anfang so beschissen verhalten habe. Wenn ich das alles rückgängig machen könnte, würde ich es sofort tun. Ich habe ihn ignoriert und ihm wehgetan, bis er angefangen hat zu trinken." Ran hatte nicht vor das mit dem LSD zu erwähnen, denn dass ihr Freund getrunken hatte, war schlimm genug. Eri hörte nur zu und äußerte bis jetzt kein Wort, so dass ihre Tochter fortfuhr. "Dann hat er was mit Sonoko gehabt. Am Strand.. und ich hab sie gesehen. In dem Moment habe ich sie beide so gehasst, dass es mir Angst macht. Jetzt weiß ich, dass Shinichi sich nur auf sie eingelassen hat, weil er mich nicht haben konnte. Wäre ich netter zu ihm gewesen, dann hätte er nie mit Sonoko geschlafen und ich hätte sie nicht umgebracht. Ich habe sie bei uns zu Hause im Bad ertränkt, obwohl ich das nicht wollte. Im nachhinein ist man ja immer schlauer." Sie seufzte kurz und Tränen standen in ihren Augen, sie war an allem schuld. Sie hatte das alles herbeigeführt, sie war kein Engel, sie war ein Teufel, der Menschen ins Verderben stürzte. "Heiji hat wohl gesehen, als ich ihre Leiche weggeschafft habe, er ist zu Shinichi gegangen, um ihm davon Bericht zu erstatten. Heiji sagte *meinem* Shinichi, dass er eine Aussage bei der Polizei machen will, daraufhin wollte Shinichi ihn davon abbringen und sie haben sich gestritten, bis Heiji sich zum gehen wandte und von Shinichi bedroht wurde. Shinichi hat auf ihn geschossen und ihn tödlich getroffen. Er hat es mir erzählt, nachdem ich ihn zusammen mit Heijis Leiche bei seinem Haus antraf. Wir entschlossen uns gemeinsame Sache zu machen und alles zu vertuschen. Eine Hand wäscht die andere, weißt du.. und dabei.. sind wir uns wieder näher gekommen. Zwar nur ein bisschen, aber es reichte mir zu dem Zeitpunkt. Ich war froh, meinen besten Freund wieder zu haben. Dann war da diese Frau.." Das Mädchen schloss betrübt die Augen und schaute ihre Mutter nicht mehr an. "Sie wusste davon, dass Shinichi und ich einen Menschen getötet haben und erpresste ihn damit. Verstehst du? Meinetwegen hat er auf Heiji geschossen und nur deswegen.. war er ein.. Mörder. Wäre ich von Anfang an anders zu ihm gewesen, dann hätte ich Sonoko und ihn nicht erwischt. Dann wäre ich nicht so weit gegangen, sie zu töten und Shinichi auch nicht.." Sie schluchzte auf. "Aber ich bin nicht hier, um mich bei dir auszuheulen, ich will dir was über die Frau erzählen, die ihn erpresst hat." Eris Augen weiteten sich und sie wartete gespannt darauf, dass ihre Tochter sie über den Sinn ihrer Worte aufklärte. "Sie hat jemanden gebraucht, der ihr hilft. Sie war in der Verbrecherorganisation ihres Vater gefangen, als sein Schutz und seine Killerin. Ich habe Hochachtung vor ihr. Trotz ihrer Aufgabe Menschen zu töten, hat sie sich doch noch Verstand und Herz bewahrt. Ich hingegen war nicht bei Verstand, ich war blind vor Wut, als ich Sonoko im Bad ertränkte. Sie war doch meine Freundin, wie konnte ich das tun? Diese Frau hätte so etwas nie getan! Dann hätte sie Shinichi umgebracht, weil er so gemein zu ihr war, er hat sie zu Anfang abgrundtief gehasst, weil sie ihn in die Organisation gebracht hat. Er hat es sie spüren lassen. Der Kontakt zu der Frau kam zustande, als sie mich bei Shinichis Zuhause aufsuchte. Sie war verkleidet als seine Schwester und sagte mir, ich solle auf Shinichi aufpassen und bei ihm sein, weil es ihm schlecht geht. Er bräuchte mich. Dann kam die wirkliche Shina Kudô und nannte sie: Vermouth. Als sie anfing zu reden, überkam mich alles wie eine Vision. Ich wusste sofort, sie ist Sharon Vineyard, von der ich dir erzählt habe. Ich war erst einmal geschockt, dass sie die Frau ist, die hinter Shinichis Schwester her war. Sie hat sie quasi eine Zeit lang gejagt. Aber davon ließ ich mich nicht abschrecken, denn das, was dann passierte, als *Vermouth* mir eine Waffe an den Kopf drückte, um Shina mit meinem Leben zu bedrohen, werde ich niemals vergessen. Jemand zündete eine Bombe und ich wurde durch eine kleine Explosion, die das Haus in Brand steckte, ohnmächtig. Ich wäre tot, wenn sie es nicht geschafft hätte, gemeinsam mit mir aus dem Haus zu verschwinden, als es ein weiteres Mal krachte. Ich wurde wach und befand mich im Auto dieser Killerin." Sie schmunzelte ein wenig. "Sie hat mir das Leben gerettet, weißt du, aber leider war es ihr nicht möglich den Fluchtwagen zu fahren. Dann war da dieser Mann, Shuichi Akai, der hinter der Killerin herjagte. Er kam immer näher und ich entschloss mich das Auto zu fahren, obwohl ich keinen Führerschein hatte. Ich wollte ihr helfen, genauso wie sie mir geholfen hat. Ich denke, an dem Tag wurden wir Freundinnen. Ich schaffte es mir ihr abzuhauen und brachte sie nach Hause. Paps war nicht da und da war es leicht sie dort unterzubringen. Ich rief Shinichi an, damit er mir helfen konnte, aber er weigerte sich und erzählte mir, wie schlecht diese Frau ist und was sie für schlimme Dinge getan hatte. Sie hatte seinen Freund Kaito umgebracht. Ich verstand natürlich gar nichts mehr, dennoch fühlte ich mich dieser Frau verbunden, weil ich selbst eine Mörderin war. Nur dass sie stärker war als ich, zumindest dachte ich das zu Anfang. Das änderte sich allerdings bald. Sie hat mich dazu ermutigt, dass ich zu Shinichi gehe und wir uns vertragen, sie wusste wohl, dass es mir schlecht ging, wenn ich von ihm getrennt bin, also folgte ich ihrem Rat und ich ging zu Shinichi, der bei einem Auftrag verletzt worden war. Ich sollte mich um ihn kümmern und da.." Ran lächelte mehr als glücklich, auch wenn ihre Augen traurig aussahen. "Da sind wir uns sehr nahe gekommen, wenn du verstehst. Nachdem wir uns so nahe waren, musste er weg, zu einem Auftrag, mit Sharon. Die beiden besuchten ihren Vater und nachdem er den kannte, war er wie ausgewechselt. Er war nicht mehr gemein zu ihr, so wie zuvor, er wollte ihr sogar helfen. Es lag daran, weil er Mitleid hatte, das schafft man nicht so leicht, du kennst ja Shinichi. Shinichi hatte den Auftrag vom Boss der Organisation, der niemand anderes als Richard Vineyard war, Sharon zu beschützen. Einmal, als Shinichi eine Waffe mit sich nahm, um Sharon nachzugehen, die irgendetwas zu erledigen hatte, wobei sie ihn anscheinend nicht dabei haben wollte, folgte ich Shinichi. Als ich ihm nachging, kam ich bei einer Verbrecherecke an. Sharon war von ein paar Kerlen in die Mangel genommen und verletzt worden. Als ich ankam, waren erst mal alle abgelenkt und Shinichi und Sharon schafften es, vor den Kerlen zu fliehen, doch wir drei begegneten einem weiteren Mitglied der Organisation in einer kleinen Seitengasse. Er war in Shinichis Alter und schon ein richtiger Profikiller, der es wie die anderen Kerle auf Sharon abgesehen hatte. Ich trat den Kerl nieder und wir setzten unsere Flucht fort. Aber die Männer, bei denen auch ein Mädchen war, die später von Sharon umgebracht wurde, kamen wieder und wir rannten in die entgegengesetzte Richtung, dort wo Sharons Wagen stand. Während Champagner, so hieß der Junge, der uns in der Gasse aufgelauert hatte, uns davon abhielt die Straße zu durchqueren, waren die anderen drei auf der anderen Straßenseite aufgetaucht und kamen auf uns zu, also entschlossen wir uns zum Auto zu rennen. Ich war nervös und hatte Angst, deswegen bin ich gestolpert und hingefallen. Dann ist was schlimmes passiert, Mutter!" Ran stoppte und hielt sich die Hände vor's Gesicht, bevor sie wieder Mut fasste und weiter erzählen konnte. "Sharon kam zurück und beschützte mich vor den Kugeln, die von den Leuten, die uns jagten, abgefeuert wurden, dabei ist sie ziemlich verletzt worden und das meinetwegen. Mir war klar, dass sie mich mochte und nur deswegen hatte sie mich beschützt. Sie nannte mich ihren Angel, was ich damals gar nicht verstand, bis Shinichi sagte, ohne mich, wären sie nie entkommen und die Leute hätten Sharon nicht nur verletzt, sondern umgebracht und ihn gleich dazu." Eri seufzte erst einmal. Das war eine ganze Menge, was ihre Tochter da erzählte. Das klang ja wie in einem Krimi. Und davon hatten sie als Eltern nichts gewusst? "Du hättest ja auch mal was sagen können, wieso hast du das nicht getan? Ich meine, wir sind deine Eltern und hätten dich doch beschützt. Du hast zwar einen Fehler gemacht, aber du hast ihn doch eingesehen. Du bist deswegen kein schlechter Mensch, höre um Himmels Willen damit auf, dir das einzureden." "Lass mich weitererzählen, es kam noch besser." Ran stöhnte auf und dachte dann einen kurzen Moment nach, wie sie alles weitere ausdrücken sollte. "Dann war da ein Tag, an dem kam Sharon völlig fertig ins Hotel, schließlich stand das Haus der Kudôs nicht mehr und die beiden hatten sich ein Hotelzimmer genommen. Sie war fertig, weil man ihren Vater umgebracht hat, sie war ja nur seinetwegen in dieser Organisation, in der sie nur gelitten hat. Sie sagte zu Shinichi, dass er sie doch erschießen soll. Sie wollte nicht mehr, weil sie sich alleine gefühlt hat, was ich durchaus verstehen kann, ich fühle mich jetzt auch alleine, wegen Shinichi, obwohl ich bei weitem nicht so alleine bin wie sie. Ich will nicht, dass sie ein Leben lang im Gefängnis sitzt, sie verdient eine zweite Chance, um ihr Leben in den Griff zu bekommen. Shinichi und sie haben den zweiten Boss der Organisation, der viel grausamer war, als ihr Vater, umgebracht, und wären dabei beinahe drauf gegangen. Ich habe sie gerettet, ich will, dass man sie fair behandelt. Das mit Shinichi war schon unfair. Takagi hat vor allen gesagt, dass er Saguru Hakuba umgebracht hat. Man hätte ihn festnehmen sollen, aber er ist geflohen. Takagi ist ihm nach und wollte ihn aufhalten, aber Shinichi wollte nicht mehr weiterleben, weil er ein Mörder war. Er war früher nie so, daran bin nur ich schuld, deswegen hat er sich so verändert. Sharon weiß es, sie weiß, dass er sich umgebracht hat. Sie hat es mir am Telefon zwar nicht gesagt, aber es klang mir danach, als wenn sie es weiß. Sie hat geweint, als ich sagte, dass ich es Shinichi sagen will, dass ich.. schwanger.. bin." Ran rechnete damit, dass man ihr jeden Moment den Kopf abriss, doch das blieb aus. Eri drückte sie nur an sich, um sie zu trösten. "Mutter.. ich bin.. doch noch gar nicht fertig", beschwerte sie sich und wurde von der Angesprochen losgelassen. "Ich denke, sie lässt sich jetzt hängen, weil sie denkt, sie hat Shinichi in den Tod getrieben, daher wird sie sich gar nicht erst um einen Anwalt bemühen. Man wird sie einsperren, wenn sie nicht jemand gut vor Gericht verteidigt. Ich finde, du schuldest ihr etwas dafür, dass sie mir zweimal das Leben gerettet hat, oder was sagst du?" "Shinichi hat den Detektiven umgebracht? Wieso denn das? Was gab es dafür für einen Grund??" Eri umging die Frage ihrer Tochter erst mal gewissenhaft, sie wollte erst noch mehr wissen, da sie ahnte, dass Sharon Shinichi dazu gebracht hatte, dass Shinichi den Detektiven ermordet. "War sie es? Wollte sie das so?" Ran senkte den Kopf. "Ja, sie war es, es musste sein, es war ein Befehl vom Boss. Außerdem hat sie Shina gesagt, sie wäre es selbst gewesen und Shinichi wolle sie nur schützen. Ich sage dir, der Frau ist jetzt alles egal, ich will einfach nicht, dass sie sich so hängen lässt, das ist kein Leben mehr. Das beste wäre, jemand kommt und bringt sie um, zumindest, wenn man sie zu einer langen Strafe verurteilt. Sie war doch schon in der Organisation wie in einem Käfig eingesperrt. Das ist kein Leben, Mutter. Anscheinend hat sie in der Öffentlichkeit ihr Aussehen verändert, damit niemand darauf kommt, was sie tut. Du kennst doch Sharon und Chris Vineyard. Die hat sie beide gespielt. Ihre Tochter entstammt ihrer Fantasie. Sie hat Chris erfunden, um als Sharon etwas sie selbst sein zu können. Ich weiß nicht mal, wer alles davon wusste, aber ich denke, es waren wenige. Die Welt kennt sie nur als Chris Vineyard, zumindest würden alle sie für sie halten, wenn sie ihr begegnen. Es soll auch keiner erfahren, Mutter, wer sie wirklich ist. Ich persönlich fände es schrecklich, wenn das rauskommt. Sie könnte ihre Karriere als Schauspielerin für immer vergessen, sie hat die Nation gelinkt." "Meiner Meinung nach ist sie gefährlich. Wenn sie so leicht Leute täuschen kann, was wäre, wenn sie auch dich getäuscht hat?" "Nein, ich bin nicht dumm, ich habe sie erlebt und Yukiko wird dir das sicher auch bestätigen. Du weißt doch, dass Sharon eine ihrer Freundinnen ist. Und du weißt auch, dass Yukiko sich nicht täuschen lässt. Sie ist doch deine Freundin. Sie weiß über Vermouth Bescheid, sie will mit Sicherheit auch nicht, dass ihre Freundin lebenslänglich im Knast landet. Sie mag sie immer noch, egal was sie getan hat. So eine Freundschaft kann durch nichts zerstört werden." "Verstehe, du meinst, dass ich Yukiko blind vertraue, oje." Eri stand auf und ging sich in der Küche einen Kaffee einschenken, den sie ihrer Meinung nach jetzt wirklich brauchte. Sie sollte eine Mörderin vor dem Gefängnis bewahren. Ran hatte vielleicht Ansichten. Eri hatte sich geschworen, niemals jemanden zu vertreten, von dem sie wusste, dass er schuldig war. Und Sharon war schuldig, nachdem was Ran gesagt hatte. Aber irgendwie war das ein schwerer Fall und man musste erst mal darüber nachdenken. Nur weil Sharon ihre Tochter zweimal gerettet hatte, erwartete diese, dass sie der Frau half. Das war schon ein starkes Stück, aber was sollte sie tun, wenn Ran anfing zu betteln? Anscheinend tat sie ihr so furchtbar Leid. Das war typisch ihre Tochter, Eri war da aber leider genauso. Und die Frau tat ihr in gewissen Sinne doch etwas Leid. Sie hatte kein schönes Leben gehabt und nun wollte Ran, dass sie frei war und tun konnte, worauf sie Lust hatte. Eri kam mit einem Kaffee in der Hand wieder. "Bist du sicher, dass Sharon damit aufhören kann, Leute zu ermorden? Ich meine, bist du dir vollkommen sicher?" Ran entkam ein Lachen. "Wen sollte sie denn bitte ermorden? Der FBI-Agent, der sie quälen, oder vielleicht sogar umbringen wollte, ist tot und sie könnte die Organisationsmitglieder preisgeben. Damit würde sie uns allen noch einen Gefallen tun. Ich glaube nicht, dass sie sich gewünscht hat, Killerin zu sein, das tat sie nur wegen ihrem Vater. Außerdem hat sie mir gegenüber oft von einem Traum erzählt, in dem es um Freiheit ging." "Du meinst, wenn alle Mitglieder der Organisation im Knast schmoren, kann sie ein normales Leben führen, nicht wahr? Du denkst, das war es, was sie wollte?" "Ganz sicher. Sie hat doch ein ziemlich isoliertes Leben geführt, damit sie ja keinen ihrer Freunde mit hinein zieht, das wird wohl auch der Grund gewesen sein, weswegen jetzt alle denken, Sharon Vineyard wäre tot. Vielleicht hatte sie Angst, dass Yukiko da mit hineingerät." "Ich werde mich mal mit Yukiko darüber unterhalten, mal sehen, was sie mir zu sagen hat. Ich weiß ja, dass sie mir, auch wenn sie ihre Freundin ist, keinen Quatsch erzählen wird, außerdem kann sie mich schlecht belügen." Ran strahlte. "Arigatou, du bist die Beste, Mutter." ***** Sharon lag auf dem Bett und dachte nach, als sie die Gefängnistür hörte und man ihr *Gesellschaft* brachte. Sie schielte kurz zur Seite und sah eine Frau, die ziemlich gut gebaut war. Na toll, die würde sicher Ärger machen, so sah die ja schon aus. Die Frau kam auf sie zu und starrte auf sie herab. "Na du, schläfst du schon?" Als Sharon der muskulösen Frau keine Antwort gab, trat sie ihr gegen das Bein. "Das ist nicht dein Bier, ob ich schon schlafe, oder nicht!" sagte sie sauer. "Und wenn du mir noch einmal gegen das Bein trittst, setzt es was, klar?" Der anderen entkam ein lautes Lachen. "Du willst mir drohen, du halbes Hemd? Dir muss man ja gleich Manieren beibringen!" Anscheinend konnte die Tussi es gar nicht ab, von einer Frau, die schwächer als sie aussah, so bedroht zu werden, das zeigte sich, als ihre Faust auf Sharons Gesicht zuraste, aber diese im letzten Moment zur Seite sprang und hinter der Frau zum Stehen kam, so dass sie die Dunkelhaarige mit einem Stoß auf ihr Bett beförderte. Daraufhin setzte sie sich auf sie und packte sie am Hals. "Erwürgen, erschießen, erstechen und vergiften, gehört zu meinen Hobbys, nur damit du es weißt!" Sie drückte zu, die Frau versuchte sich zu wehren, aber sie ließ ihr keine Chance. Wenn diese dahergelaufene Streitsüchtige meinte, sie könne so mit ihr umspringen, war sie schiefgewickelt. "Mach mich wütend, und du endest, wie all die anderen Menschen, die ich getötet habe, ist das klar?" Ihre Augen funkelten böse und verfehlten auf keine Weise ihren Effekt. Die Frau bettelte geradezu darum, dass man sie losließ. Sharon ließ von ihr ab und stellte sich vor das Bett. "Raus aus meinem Bett, aber dalli!" Sie wollte der gleich mal zeigen, dass sie hier zu bestimmen hatte, immerhin musste man sich im Gefängnis gleich Respekt verschaffen. Die Frau stand von ihrem Bett auf und schaute sie kurz knurrend an, bevor sie auf ihr eigenes Bett kletterte, das genau über Sharons war. Die Unbekannte wartete quasi schon auf eine Gelegenheit, in der sie sie umbringen würde. Niemand redete ungestraft so mit ihr. Auch wenn die andere sie gerade überlistet hatte, das nächste Mal würde das anders aussehen, sie war immerhin viel stärker als diese Möchtegernmörderin. Vielleicht konnte sie ja irgendwie ein Messer mitgehen lassen. Oder sie schlug sie einfach tot. ***** Yukiko hatte einen Anruf erhalten und befand sich jetzt in einem Café. Sie wartete auf ihre Freundin Eri, die dringend mit ihr reden wollte. Die Schauspielerin wusste zwar nicht, worum es gehen sollte, aber sie fand die Idee, sich mal wieder in einem Café zu treffen, gut. Es war ja egal, welcher Grund dahinter steckte, wahrscheinlich war es nur wegen Shinichi. Yukiko seufzte und bestellte sich einen Kaffee. Wenig später betrat auch schon Eri das Café und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter. "Hi, entschuldige, dass du warten musstest." Die Braunhaarige zog ihre Jacke aus und hängte sie über den Stuhl, auf welchem sie sich wenig später niederließ. "Ist nicht schlimm!" antwortete Yukiko, aber sie schien angeschlagen zu sein, sie war nicht mehr so fröhlich wie sonst immer. "Wie es dir geht, brauche ich wohl nicht fragen. Dir geht es sicher nicht besonders gut, nachdem was geschehen ist." "Das kannst du laut sagen", seufzte Yukiko und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. "Ich bin immer noch ganz geschockt darüber, dass Shinichi sich seiner Strafe entzogen hat. Also, etwas mehr Courage hätte ich schon erwartet. Und ich habe gehofft, dass man ihn irgendwo findet. Aber die Polizei hat es aufgegeben, das Meer hat ihn wohl verschlungen." "Tut mir Leid für dich, Yukiko, wirklich. Ich habe mit Ran geredet und zwar über deine Freundin Sharon Vineyard, deswegen wollte ich dich hier treffen." Yukikos Augen weiteten sich kurzzeitig, doch dann lächelte sie. "Ah ja, Sharon, und? Was hat dir Ran denn erzählt?" "Sie hat mich quasi um einen Gefallen gebeten, aber ich würde gerne von dir wissen, ob es sich lohnen würde, Sharon zu helfen. Wie gut kennt ihr euch überhaupt?" "Ob es sich lohnen würde, ihr zu helfen? Was soll denn das heißen? Sie ist eine sehr gute Freundin von ihr, ich mag sie, natürlich würde sich das lohnen. Du willst etwas ganz anderes wissen. Du willst wissen, ob sie weiter morden würde, wenn du sie vor dem Gefängnis bewahrst. Ran will, dass du ihre Anwältin wirst, stimmt's, oder hab ich Recht?" Ein überlegenes Lächeln erschien auf Yukikos Gesicht und ihre Freundin nickte. "Das einzige, was ich über Sharon sagen kann, ist, dass sie die Traurigkeit geradezu mit sich herum geschleppt hat und es ihr sicherlich nicht passte, was sie tun *musste*. Und wenn du hören willst, dass sie ein schlechter Mensch ist, will ich dazu nichts sagen, weil ich viel zu sehr an ihr hänge, da musst du schon meine Tochter fragen, sie hat die Verbrecherin kennen gelernt. Frag Shina, sie weiß darüber mehr als ich. Sie hat mir zwar ein paar Dinge erzählt, aber die sind kaum der Rede wert, sie schweigt irgendwie lieber, vielleicht verschwiegt sie mir die traurige und bittere Wahrheit." "Das habe ich nicht erwartet, dass du das sagen würdest." "Ich will nichts falsches sagen, ich kenne sie nicht als diese *Mörderin*. Shina schon, sie hat erlebt, wie sie dann drauf ist, ich nicht. Mein Urteil wäre sowieso nichts wert, weil ich eigentlich nicht will, dass sie im Gefängnis landet. Wieso fragst du ausgerechnet mich? Du musst doch damit rechnen, dass ich sie in Schutz nehme." "Weil ich dir vertrauen kann. Bei Ran bin ich nicht so sicher. Sie ist ihr dankbar, weil sie sie zweimal gerettet hat und sie mag sie.. na ja, eigentlich wie du, aber Ran hat sie erst kennen gelernt, während du sie schon eine Weile kennst. Du kennst sie besser, deswegen frage ich dich." "Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du sie da rausholen könntest. Eingesperrt zu sein, mochte sie noch nie, um genau zu sein, hasst sie es. Entweder hat sie mich durch eine Rolle getäuscht, wie sie das oft getan hat, oder meine Freundin ist wirklich so, wie ich sie kenne. Allerdings weiß ich auch so langsam nicht mehr." Yukiko stand kurz davor zu heulen, Eri schlug die Augen nieder und seufzte. Das war zuviel für sie. "Sie wird schon wissen, was sie an dir hat, mach dir da mal keine Gedanken. Ich werde mich dann eben mit deiner Tochter unterhalten. Und wenn sie meint, dass ich ihr helfen soll, tue ich es. Du weißt ja, dass ich niemals einen Mörder verteidigen würde, deswegen will ich erst alles wissen, was es zu wissen gibt. Ich will Gerechtigkeit, deswegen bin ich Anwältin geworden, das verstehst du doch, oder nicht?" "Natürlich verstehe ich das." ***** Eri Kisaki war zu Yukikos Tochter gefahren, um sie zu besuchen. Yukiko wollte wohl nicht darüber entscheiden, was aus ihrer Verbrecherfreundin wurde, deswegen sollte sie sich jetzt bei Shina Rat suchen, weil diese erstens Detektivin war und zweitens oft mit *Vermouth* zu tun gehabt hatte. Eri war gespannt, was sie hier jetzt erwarten würde. Es klingelte an der Tür und Shina hatte keinen blassen Dunst, wer das sein könnte, also ging sie mit Handtuch um die Hüften zur Tür, öffnete diese und sah dann Eri in ihr stehen. Etwas überrascht blickte sie Rans Mutter an und bat sie mit einer Handbewegung herein. "Mit ihnen hab ich nicht gerechnet." "Das kann ich mir denken. Deine Mutter schickt mich übrigens. Wir müssen mal über bestimmte Dinge reden." Shina gab ein genervtes Seufzen von sich. Was wollte ihre Mutter denn schon wieder von ihr, die ging ihr mal wieder gewaltig auf die Nerven?! Shina war schleierhaft, wie eine Frau wie Sharon es mit ihr hatte aushalten können. "Wieso denn das? Wieso schickt sie ihre Freundin zu mir?" "Tja, weil sie wollte, dass ich mit dir über Sharon Vineyard rede." Shina verstand nur Bahnhof und kam sich dabei reichlich bescheuert vor. "Wieso denn das? Das verstehe ich nicht! Kann die nicht selbst über ihre Freundin reden?" Genervt drehte sich Shina von der Frau weg. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass Shina absolut nichts für Sharon übrig hatte, zumindest dachte das nun Eri. "Ich geh mir mal eben was anderes anziehen", meinte Shina und verschwand für einige Zeit im Badezimmer. *** Eri wartete, bis Shina nach einer halben Ewigkeit aus dem Bad kam und sich mit ihr an einen Tisch setzte. "So, da bin ich wieder, also, dann verraten sie mir mal, was genau der Grund für ihren Besuch ist." "Ran meint, ich soll Sharon Vineyard vor Gericht vertreten. Ich weiß nicht so ganz, ob ich das wirklich kann. Ich kenne sie nicht und ich habe noch nie einen Mörder verteidigt und eigentlich hatte ich das auch nicht vor. Ich will wissen, wie sie ist. Meinst du, es lohnt sich, ihr zu helfen?" "Sie möchten nicht über Sharon Vineyard reden, das könnte meine Mutter besser, immerhin kennen die sich etwas länger als ich und Vermouth. Über sie wollen sie reden, nicht über Sharon. Ich hab mir geschworen, keine Rücksicht auf Vermouth zu nehmen, egal, wer sie ist. Es spielt hier keine Rolle, ob meine Mutter mit ihr befreundet ist, oder nicht. Es geht nur darum, was für ein Mensch sie ist, deswegen hat sie meine Mutter wohl auch hierher geschickt, weil sie ihr immer helfen würde, selbst wenn sie schlecht wäre. Ich glaube, sie weiß nicht mehr, was sie denken soll, schließlich war im Krankenhaus einiges los. Wir, das heißt mein Verlobter und ich, haben Vermouth nicht sonderlich gut dastehen lassen, wir haben, wenn man es krass ausdrücken will, richtig auf ihr rumgehackt. Damit hab ich meine Mutter wohl sehr verunsichert und ich muss zugeben, ich war nicht schlecht mit meiner Show!" Shina gab ein Lachen von sich und schaute Eri in die Augen, denn alles, was Shina im Krankenhaus gesagt hatte, war Schauspielerei gewesen, eine, die verbergen sollte, was der wahre Grund dafür war, dass sie Vermouth verfolgte. "Es ist ja so, dass sie nur in so weit getötet hat, wie sie das musste. Daher würde ich sie nicht unbedingt zu den ganz Bösen zählen, aber ich bin ehrlich, eine Sache gibt es da, die mir zu denken gibt. Auch wenn sie gegen mich aufgehetzt wurde, sie hat mich gejagt und wollte mich umbringen. Das hab ich nicht vergessen. Das war ihr ganz persönlicher Hass muss ich sagen und ich will mir besser nicht ausmalen, was sie mit Leuten macht, die sie überhaupt nicht leiden kann." Shina grinste und schloss die Augen, dabei dachte sie an Sherry. Tja, das war auch so etwas persönliches gewesen. Da konnte man sich echt glücklich schätzen, wenn man nicht zu Vermouths Feinden zählte, die hatten meistens wenig zu lachen. "Sie hat aus Rache und Hass getötet, Eri. Das will ich damit sagen. Allerdings bin ich mir in einem Punkt nicht ganz sicher. Nämlich, ob das alles wirklich von ihr kam. Ich und *Sharon* wurden ziemlich reingelegt. Ich dachte, sie ist mein Feind und sie dachte, ich sei ihr Feind. Das hat man uns konkret weisgemacht, sonst wären einige unglückliche Dinge wohl nicht geschehen, zum Beispiel hätte sie keinen Unschuldigen vor meinen Augen niedergeschossen. Nur weiß ich nicht, ob das nicht ihr Hass auf den Mann war, der hinter ihrem Vater her war, daher sollte ich wohl besser meinen Mund halten. Es wäre möglich, dass sie ihn töten wollte, um seinem Vater eins reinzudrücken, weil der Kerl hinter ihrem Vater her war, aber es könnte auch wegen mir gewesen sein, ich bin mir da nicht hundertprozentig sicher." "Was hatte denn ihr Vater damit zu tun?" fragte Eri, weil sie das alles nicht so ganz verstand, irgendwie war es zu kompliziert. Alles, was sie bisher gehört hatte, ließ sie daran zweifeln, dass man die Frau aus dem Gefängnis holen sollte. Die wirkte ja gemeingefährlich. "Willst du sagen, dass es eine schlechte Idee ist, ihre Anwältin zu werden?" "Nein! Auf keinen Fall! Sie braucht einen guten Anwalt, glauben sie mir. Bei einer Sache seien sie sich sicher, sie tötet nie aus Spaß, nicht so wie andere." Ihr Lächeln verwandelte sich in eine spöttische Miene, wenn sie an bestimmte Personen dachte. "Viele in der Organisation sind, was das Töten von Menschen angeht, nicht gerade zimperlich. Je mehr weh es tut, umso besser. Gin zum Beispiel, der mag es, wenn sehr viel Blut fließt. Vermouths Devise lautet: Kurz und schmerzlos. Die meisten in der Organisation sind wahre Psychopathen, ich kann ihnen sagen, dass diese Frau bei vollem Verstand ist, sie weiß, was sie da getan hat und wird es auch weiterhin wissen. Bedauerlich ist nur, dass sie sich bisher selbst keine Chance gibt. Glauben sie mir, sie bereut nicht nur einen Mord, sondern mehrere." In erster Linie dachte sie jetzt an Kaito, der völlig sinnlos gestorben war. Im nachhinein hatte Vermouth diese Tat sicher sehr bedauert, aber leider konnte sie diese damit nicht rückgängig machen. "Sie hat jemanden vor meiner Nase getötet, Eri, weil sie mich für ihren Feind hielt, schon komisch, oder? Wenn ich nur wüsste, welcher Idiot ihr das eingeredet hat, dass ich ihre Feindin bin. Sie dachte doch wahrhaftig, ich wäre hinter ihrem Vater her, dabei wusste ich nicht mal, dass der noch lebt. Tja, sie schoss auf Wataru, weil er mir als mein bester Freund am Herzen liegt, oder eben wegen seinem Vater, dabei ist dann jemand anderes zu Schaden gekommen, der mir *auch* viel bedeutet hat und das hat sie dann irgendwie genossen. Eigentlich müsstest du selbst mit ihr reden, in ihren Kopf sehen, kann ich nun mal leider nicht. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Vor allem, weil sie dort völlig alleine ist. Und dann trägt sie diese Schuld mit sich herum. Sie denkt, sie hätte meinen Bruder in den Tod getrieben. Ich hab's ihr versucht auszureden, aber ich glaube nicht, dass sie das begriffen hat. Mein Bruder war in der Organisation, das hat sie eingefädelt, um die Organisation zu zerstören, dabei dachte sie komischerweise nicht an ihren Vater. Schien ihr egal zu sein, was er davon hält, schließlich hat sie auch ihn getäuscht. Er hätte meinen Bruder töten lassen, wenn er gewusst hätte, was Vermouth und er eigentlich planen. Außerdem ist sie ganz bestimmt kein schlechter Mensch, immerhin hat sie ein Herz, das sie davor bewahrt hat, schließlich tötet sie nicht nur, sie rettet auch mal jemandem das Leben, nämlich deiner Tochter, Eri. Du solltest ihr dankbar sein." "Du redest fast wie meine Tochter, nur dass ich das bei dir nicht ganz verstehe, immerhin hat sie versucht dich umzubringen." Ein verschwiegenes Lächeln kam auf den Lippen der Detektivin auf. "Das würdest du ohnehin nicht verstehen, also denk nicht weiter drüber nach. Wir sollen die schlechten Leute einsperren, Leute, die eine Gefahr sind. Und wenn wir die Organisationsmitglieder dingfest machen können, dann wird sie ganz sicher keine Gefahr mehr sein. Sie hat schließlich auf Befehl gehandelt und wenn nicht, dann hat sie versucht ihren Vater zu beschützen, oder sich selbst. Sie als die Tochter vom Boss wurde natürlich auch gejagt. Aber am meisten war sie zu seinem Schutz in der Organisation. Kann ich irgendwie verstehen, auch wenn ich nicht genauso gehandelt hätte. Nur dass da Shuichi Akai war, so ein korrupter FBI-Agent. Er war mal mit ihr zusammen, aber ihr Vater hatte sicher was dagegen, da bin ich vollkommen sicher. Er hat sie eingeschränkt. Was würden sie als Verbrecherboss davon halten, wenn ihre Tochter mit einem FBI-Agenten zusammen ist, der ihr Feind ist?" "Ich würde das natürlich nicht gut heißen. Er hat ihr also die Beziehung zu diesem Kerl verboten, nicht wahr?" "Das war nicht alles, er hat bestimmt, dass sie mit Gin zusammen sein *darf*. Ist das nicht nett von ihm? Er hat genau gewusst, dass sie mit dem sicherlich nichts anfangen kann und sich auch nicht in ihn verlieben wird." Wut kam in Shina auf. Kaum zu glauben, was verliebte Männer so alles taten, wenn sie eine Frau wollten. In dem Punkt war Chantré sicher nicht ganz sauber gewesen. "Weil sie ihn nicht geliebt hat, durfte sie auch keinen anderen lieben, ich finde das krank. Ich will nicht wissen, wie sehr sie darunter gelitten hat. Da war noch eine Sache, aber ich weiß in dem Punkt nicht genau Bescheid. Ich weiß nur Bruchteile, aber die dürften ihnen weiterhelfen. Sie wissen doch, dass Shinichi Conan Edogawa war, nicht wahr?" "Ja, leider, ich war nicht gerade begeistert davon, das kannst du mir glauben, er hat sich schließlich an meine Tochter rangemacht, als er Conan war, das vergesse ich so schnell nicht mehr." "Darum geht es nicht, Eri, sondern wie es dazu kam. Die Organisation beschäftigt sich mit ewigem Leben. Einer ihrer Wissenschaftler hatte was erfunden, das die Zellen manipuliert und den Körper schrumpfen kann, das Zeug nennt sich heutzutage APTX-4869, dieses Mittel hat man meinem Bruder verabreicht. Ich weiß nicht wie es früher hieß, aber Vermouth hat etwas davon bekommen und ich schätze, dass sie es nicht ganz freiwillig getan hat. Jedenfalls ist sie in 20 Jahren kein bisschen älter geworden und wird auch nicht so schnell älter werden, wie es scheint. Stell dir vor, man sperrt sie an die 25 Jahre ein, dann sind alle Leute, die sie mal kannte entweder weg, oder steinalt. Was soll sie dann hier draußen? Dann kann sie sich gleich umbringen, wenn sie niemanden mehr hat. Was für ein tolles Leben! Oder sie würde durchdrehen und weitermorden, das kann man ja nie so genau wissen. Ich will sie nicht noch mal jagen. Ich werde in 25 Jahren immerhin noch da sein, hoffe ich zumindest." Shina lachte, auf dieser Welt konnte man nie sicher sein, ob man noch den nächsten Tag erlebte. Jeder Tag war quasi ein Geschenk. "Oje, ich erzähle ihnen hier Romane über meine Lieblingsganovin, dabei wollten sie nur wissen, ob sie einen Fehler begehen, wenn sie die Frau vor Gericht verteidigen." "Das macht nichts, ich hör dir gerne zu." Eri lachte leicht. "Und man kann dir ja vertrauen. Bei Shinichi bin ich mir nicht so ganz sicher, er ist eben ein Mann und du eine Frau. Wer weiß zu welchen Methoden diese Frau greift, sie kann Leute mit Sicherheit gut um den Finger wickeln, besonders, wenn's Männer sind." "Du kannst unbesorgt sein und Ran ihren Wunsch erfüllen. Das ist übrigens ein weiterer Grund dafür, dass man *Sharon* helfen soll. Shinichi ist tot! Was denkst du, wie es deiner Tochter geht? Es geht ihr sicher nicht besser als mir. Und nachdem, was Ran mir damals im Krankenhaus sagte, geht es auch Sharon beschissen. Außerdem hat sie schon geheult, als der Polizeiwagen davonfuhr und wir wussten, dass man Shinichi wahrscheinlich nicht finden würde. Sie hat ja nie gewollt, dass ihm was passiert, im Gegenteil. Die beiden könnten sich gegenseitig Trost spenden, sie hingen ja beide ganz schön an meinem Bruder. Und Sharon soll endlich anfangen zu leben, das in der Organisation war kein wirkliches Leben, das war Gefangenschaft. Und dafür soll sie noch mal eingesperrt werden? Das finde ich irgendwo etwas ungerecht, obwohl sie uns von der größten und gefährlichsten Verbrecherorganisation befreien wollte, wenn sie verstehen, was ich meine! Nebenbei gesagt, kann man sie mal etwas ausnutzen, um den Rest zu kriegen, der sich irgendwo versteckt hält. Aber wenigstens ist man deren Auftraggeber los, das ist ein Grund zum freuen." Hatte man dieser Frau schon mal gesagt, dass sie wie ein Wasserfall reden konnte? Eri seufzte etwas, die gab ihr ja gar keine Chance. "Ich denke, ich weiß, was ich wissen wollte, danke dafür. Ich hoffe allerdings, dass mir diese Frau überhaupt antwortet, denn nachdem, was man mir erzählt hat, ist sie ziemlich verschwiegen." "Ich weiß, sie redet nur, wenn sie Lust hat. Sie hat gefälligst Lust zu haben, wenn man ihr helfen will. Wenn sie ihnen Probleme macht, rufen sie mich an, dann komme ich und mache ihr Druck!" Ein fieses Lächeln erschien auf Shinas Gesicht, das sogar ein klein wenig hinterhältig wirkte, als sie das alles sagte. Sharon würde reden, spätestens wenn Shina aufkreuzte und sie *nett und höflich* darum bitten würde, ihre hübschen Lippen zu bewegen. ***** "Moooooou! Kaito, bleib endlich stehen, du weißt, dass du schneller bist als ich! Das ist gemein!" Aoko rannte mit ihrer Schultasche hinter ihrem besten Freund her, sie schnappte hektisch nach Luft und presste sich eine Hand auf ihre Seite, die zu stechen begann. "Kaito, es reicht jetzt, ich kann nicht mehr!" Der Junge blieb stehen und wartete auf seine Freundin. "Du kannst nicht nur nicht Skilaufen, du bist 'ne lahme Schnecke, Aoko!" Vergnügt und mit einem gemeinen Lächeln im Gesicht begann er zu rennen, worauf Aoko ihn verfolgte und ihm wütend hinterher schrie. "Ich krieg dich, darauf kannst du wetten!" Sie rannten um die Wette und kamen bei der Teitan Schule an. Dort parkte ein roter Sportwagen, den der Junge sofort sichtete. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. NICHT SHINA! Der 18-jährige schlug einen anderen Weg ein, um ihr nicht zu begegnen. Dann würde sie bemerken, wie sehr er sie an der Nase herumführte. "Kaito? Daijoubu? Alles okay, Kaito? Wieso versteckst du dich denn hinter dieser Ecke, hee?" Aoko schaute ihn mit Halbmondaugen an. "Das ist Kudô-kuns große Schwester, sag bloß, du hast Ärger mit ihr??" Kaito fühlte sich ertappt und rannte lieber weg, in eine andere Richtung. Zu allem Überfluss, da das hier wohl nicht sein Tag war, kam Ran auf ihn zu, versperrte ihm den Weg und blieb stehen. "Shinichi??" flüsterte sie verwirrt und der Angesprochene bekam große Augen. "Kennen wir uns denn?" fragte er und Ran senkte den Blick. "Tut mir sehr Leid, ich hab mich geirrt. Du siehst meinem *Freund* ziemlich ähnlich, aber er hat mich verlassen, gomen." Sie rannte davon, dabei konnte man ihre Tränen noch erkennen, als sie sich herumdrehte. Sein Herz krampfte sich zusammen. Das arme Mädchen. Ran hätte schwören können, es sei Shinichis Stimme gewesen, aber seine Haare waren so anders, dennoch kam es ihr vor, als hätte sie seine Stimme gehört. Tränen sammelten sich in ihren Augen an und rollten über ihre Wange, dann stolperte sie und fiel hin, mitten ins Gras, und blieb liegen. Ihre Wangen wurden feucht, die Tränen überschütteten sie geradezu wie ein Eimer Wasser. Sie konnte kaum noch atmen. Wäre doch nur jemand hier, der ihr Elend beenden könnte. Das Mädchen hörte die Schritte nicht, welche auf sie zu kamen. Es war eine junge Frau mit hellbraunen Haaren, die sich ihre Sonnenbrille von der Nase nahm und die 18-jährige besorgt musterte. "Shinichi, du Idiot, wie konntest du ihr das nur antun?" fragte sie mehr sich selbst, da niemand außer Ran in der Gegend war. "Wie kann man nur so bescheuert sein?" Sie ging näher hin und blieb genau hinter Ran stehen, dann bückte sie sich. "Hey, Ran, kannst du aufstehen??" Die Angesprochene drehte sich herum, mit ihrem von Tränen nassem Gesicht. "Shina?" "Ja, ich bin's!" Sie reichte dem Mädchen die Hand und half ihr dabei aufzustehen, dabei streifte ihr Blick unwillkürlich Rans Bauch und sie bemerkte, dass da etwas nicht ganz in Ordnung war. "Sag mal, Ran, hast du zugenommen, oder meine ich das nur?" "Das ist Shinichis Werk!" Mit wütend funkelnden Augen blickte sie die Detektivin an, welche schluckte. "Ach du Schande, ich wusste, dass er bescheuert ist, aber kann man so bescheuert sein??" "Scheint so! Sharon hatte Recht, ich hätte es ihm von dem Tag an sagen sollen, an dem ich wusste, dass ich schwanger bin. Ich hätte auf sie hören sollen, aber ich war feige.." Sie schluchzte und Shina senkte den Kopf. "Nein! Das alles ist nicht deine Schuld, er hat schuld, weil er es drauf angelegt hat, da hat jemand wohl nicht im geringsten kapiert, dass wir Frauen Kinder kriegen können, ohne dass wir es wollen." Ran und Shina setzten sich auf eine Bank. "Er muss sehr verzweifelt gewesen sein, dass er so etwas getan hat. Dass er sich gleich umgebracht hat. Ich meine, es könnte ihm doch nichts passieren, oder Shina?" "Kommt drauf an, immerhin hat *Vermouth* ihn zu diesem ganzen Mist gezwungen!" Shinas Augen funkelten, als sie bemerkte, wie Ran jetzt schaute, so bedrückt und so verlassen. "Was hast du, Ran? Geht's dir nicht gut?" fragte die Hellbraunhaarige und die Oberschülerin wischte sich ein paar Tränen weg. "Es ist nur, Sharon hat gesagt, ihr ist jetzt alles egal und dass sie keinen Anwalt will. Sie will dort bleiben, wo sie ist und wir sollen sie doch alle bloß zufrieden lassen!" "Helfen lassen, mochte sie sich noch nie, obwohl ich denke, dass es was anderes ist. Ich denke, es ist, weil Shinichi sich das Leben genommen hat, deswegen gibt sie auf. Ich werde sie wohl mal besuchen und versuchen ihr Mut zu machen. Reden will sie wohl auch nicht. Ihr ist nicht mehr zu helfen, wenn sie so auf stur schaltet, dabei weiß sie ganz genau, dass sie nur die anderen Organisationsmitglieder preisgeben müsste." "Sie will nicht, sie sagt, das ist ihr alles ziemlich schnurz piep egal. Die Polizei sollte sich gefälligst mal bemühen." "Ich denke, würde Shinichi noch leben, dann wäre sie kooperativer." ***** Die Gefängnistür öffnete sich und *Vermouth* machte ein Auge auf, als die Wache vor ihr stand, daraufhin erhob sie sich. "Was gibt's??" Man brachte sie in einen Raum, der Besuchsraum, dort wartete jemand auf sie. Als sie die Person sah, wurde ihr beinahe schwarz vor Augen. Sie blinzelte ein paar Mal und schaute ziemlich dämlich aus der Wäsche. "Hallo", sagte ein Junge, den sie heute nicht zum ersten Mal sah. "Wie ist das möglich?" fragte sie und ging auf ihn zu. Man wies sie an sich an den Tisch zu setzen, dann schloss sich die Tür hinter ihnen. "Schau mal genau hin." Die Frau musterte den Jungen mit den dunkelbraunen Haaren und urplötzlich, ohne dass er oder sie damit rechneten, standen Tränen in ihren Augen. Okay, seine Frisur war anders und er sah wie Kaito aus und doch erkannte sie ihn. "Hast du 'ne Macke??? Warum kommst du erst jetzt?? Und warum hast niemandem was gesagt, dass du lebst? Shina würde vor Freude ausflippen, von anderen Leuten ganz zu schweigen." "Ist doch egal! Mir ist zu Ohren gekommen, dass du dich sträubst, den Beamten im Bezug auf die Organisation weiterzuhelfen. Was soll das *Vermouth*? Wollten wir die Organisation nicht zerstören, oder wie war das??" Etwas tadelnd sah man die blonde Frau an und sie überkam eiskalte Wut. "Es ist so verdammt egal, was mit mir oder anderen Mitgliedern der Organisation ist! Du musst zu Ran gehen und ihr alles sagen, das Mädchen kommt um vor Trauer! Bist du denn total bescheuert, sie ist doch.." "Was ist sie?" "Rate!" Stille herrschte, eine, die Menschen verrückt machen konnte, besonders wenn man nicht wusste, was der Gegenüber meinte. "Hör auf hier rumzuflennen, Vermouth, und hör auf mir ein schlechtes Gewissen zu machen, Shinichi ist tot, der kommt nie mehr wieder! Ran wird das schon verkraften!" "Du bist krank! Sie ist schwanger von dir, du Idiot! Fahr zu ihr und rede mit ihr, das kannst du ihr doch nicht antun!" Seine Augen weiteten sich. "Sie ist.. schwanger??" Perplex, aber auch geschockt, schaute er Sharon an und ging vor ihr auf die Knie. Ihm kamen die Tränen. "Ich dachte, ich könnte als Kaito Kuroba zurückkehren und die wahre Identität von KID wahren, ich bin ihm immerhin noch etwas schuldig, ich wollte nicht, dass irgendjemand was erfährt!" "Was soll der Mist jetzt? Das ist gar nicht der Grund! Du bist davon gelaufen, als herauskam, dass du jemanden ermordet hast, du feige Sau und jetzt steh auf!" Wie erbärmlich konnte man sein? Na gut, sie hatte angefangen zu heulen, als sie ihn sah, aber sie benahm sich nicht wie er. "Hast du auch nur ansatzweise eine Ahnung davon, wie sich alle fühlen? Deine Schwester, Ran, Yukiko, alle!" "Ich hab's kapiert! Was hältst du von einem Deal??" ***** Es klingelte an der Haustür, aber Ran war das reichlich egal, wüsste sie, wer sie da gerade besuchen wollte, wäre sie wohl wegen eines Schocks umgekippt. Shinichi hatte sich, nachdem er sich von der Brücke gestürzt hatte, an Land geangelt und sich eine Weile vor der Polizei versteckt, dann ließ er sich Kaitos Frisur machen und tauchte als dieser Junge bei dessen Zuhause auf. Alle hatten ihn vermisst und ihn willkommen geheißen. Alles war perfekt gewesen. Aus Feigheit hatte er Shinas Nähe gemieden, weil sie ihn hätte erkennen können. Wie gut, dass er wenigstens Ran etwas hatte vormachen können, er sah eben jetzt wie Kaito aus. Und dabei war das nicht mal eine richtige Verkleidung, sondern nur eine Frisuränderung. Nachdem er nun bei Sharon gewesen war und sie ausgemacht hatten, dass er zu Ran geht und sie dafür die Organisationsmitglieder verrät, war er hier, bei Ran gelandet. Er klingelte noch einmal, da man ihm nicht öffnete. Wenig später stand dann ein ziemlich betrunkener Kogoro Môri in der Tür und lallte irgendetwas. Shinichi ging frech an ihm vorbei und rannte die Treppe zu Rans Zimmer hoch. Sie lag im Bett und starrte zur Decke, die Tür hörte sie nicht, also klopfte er einmal kurz und sie wandte ihren Kopf der Tür zu. Dieser Junge, den sie mehrfach für Shinichi gehalten hatte, schon wieder. Was zum Teufel wollte er von ihr? "Gibt's was?" tat sie arrogant und unnahbar, sie wollte von diesem Jungen nichts wissen. Es gab ihren Shinichi nur einmal auf dieser Welt. "Ja, Ran, wir müssen reden, ganz dringend." Sie schaute ihn böse an und nahm ihr Kissen, das sie ihm entgegen schleuderte. Shinichi bekam es ab und hielt sich die Nase. "Hast du einen Knall? Ich bin's doch.. Shinichi." Sie erstarrte und blickte apathisch vor sich, als wollte sie durch den Jungen hindurch schauen. "Du lügst, der Junge, der Shinichi hieß, ist tot.." Sie lächelte traurig und fing dann bitterlich zu weinen an. Unfähig sich auch nur zu rühren, stand er da. "Aber, Ran, hör mir doch zu.." Er schluckte, da hatte er ja was angerichtet. Das war kaum entschuldbar. Sharon hatte Recht, das war unverantwortlich gewesen und das nur, weil er zu feige war, um sich der Polizei zu stellen. "Es tut mir so Leid, Ran, vergib mir, ich weiß, dass du gelitten hast, lass es mich wieder gut machen." Er ging zu ihr hin und nahm sie sanft in den Arm. "Weißt du noch, wann das in dir passiert ist? Das war in einem Hotel, in das mich Vermouth verschleppt hatte, erinnerst du dich noch?" Sie hob den Kopf an, wobei die Tränen weniger wurden. "Shinichi? Bist du das wirklich??" Dieser ungläubige Blick. Sie konnte es wohl noch immer nicht glauben, dass er am Leben und nun bei ihr war. "Du hast keinen Grund zu weinen, mein Schatz, nie mehr, glaub mir." Sie warf sich ihm an die Brust und weinte dort, er drückte sie einfach nur ganz fest an sich und lächelte dabei vor Glück. "Alles wird gut, das verspreche ich dir, mein Engel." ***** Nach Shinichis Besuch im Gefängnis hatte sich alles geändert. Als Shina bei Sharon auftauchte, um ihr ins Gewissen zu reden, fing sie an zu lachen und sagte, dass ihr schon jemand den Kopf gewaschen hatte und dass sie jetzt alles daran setzen würde, um alle aus der Organisation zu verraten. Sie mochte es, eine Verräterin zu sein, zumindest in dieser Hinsicht. Sie war ja immerhin die erste Verräterin, die überlebt hatte. Eri vertrat sie vor Gericht, wie sie das ihrer Tochter versprochen hatte. Gin warf ihr einen vernichtenden Blick zu, als er sie ein letztes Mal sah und ihm dann dank ihrer Aussage ein langer Aufenthalt im Gefängnis drohte. Er konnte nicht gerade von sich behaupten, dass es ihm besonders gefiel, dass es ausgerechnet seine Flamme war, die ihn ans Messer lieferte. Hätte er ihr damals bloß nicht das Leben gerettet, dann wäre sie tot und es wäre nie so weit gekommen. Er hatte ja gewusst, dass es besser war, jemanden zu töten und man niemals jemanden am Leben lassen sollte. Diese Erkenntnis kam reichlich spät und würde ihm gar nichts mehr bringen. Allerdings wusste er, dass wenn man sie mal kriegen würde, sie alle auffliegen lassen wollte. Sie war schlauer als die meisten und würde etwas finden, womit sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Und er behielt Recht. Ganz im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern, die für lange Zeit nicht mehr das Gefängnis verlassen würden. Vermouth, diese falsche Schlange war nur 3 Monate im Gefängnis gewesen und kam anschließend frei. Nicht zu glauben. Hätte sich nur einer von ihnen getraut, die anderen zu verraten, dann hätte man diesem den Luxus der Freiheit gegönnt. ***** "Es ist spät, Ran! Wollen wir nicht endlich gehen? Ich find's hier echt sterbenslangweilig!" Shinichi schmollte und drehte den Kopf zur Seite. Es war Hochsommer und sie saßen hier auf einer Bank und Ran schob einen Kinderwagen hin und her. "Sag das deiner Tochter, die wollte unbedingt nach draußen, also beschwer dich nicht." Auf Shinichis Gesicht spiegelte sich ein stolzes Lächeln wieder, als er das Gesicht der Kleinen betrachtete. "Sie hat deine Nase und deine komischen Ohren, Ran!" Sie gab ihm eine Kopfnuss und fing dann fröhlich zu lachen an. Jemand näherte sich den beiden von hinten und hustete, um auf sich aufmerksam zu machen. "Wie es scheint, amüsiert ihr euch prächtig. Nicht wahr, Frau Kudô?" Es war Shina, die sich nun mit einem frechen Lächeln an Ran wandte und dann leicht lachte. "Geh wem anders auf die Nerven, Shina und lass uns in Ruhe!" meinte Shinichi provokativ und Shina schnappte sich den Jungen von hinten, um ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. "Jetzt, wo du eine Tochter hast, denkst du wohl, du bist erwachsener als ich, was? Dann kannst du ja frech zu deiner großen Schwester sein, wie??" Ran lächelte, die hatten sich in der Wolle, wie immer, es war alles so, wie es sein sollte, sie war glücklich. Aus der Entfernung näherten sich zwei Frauen. Es waren Yukiko und Eri. "Findest du nicht auch, dass es etwas früh war, um die beiden zu vermählen? Ich meine, die sind jetzt beide 18." "Und damit volljährig, Eri, oder nicht? Außerdem hab ich das immer so gewollt." "Stimmt, du hast ja schon damals gesagt, dass Ran deine Schwiegertochter wird." "Ich kann in die Zukunft sehen." Yukiko musste lachen und schaute dann auf die Uhr. "Seit wann ist sie denn so unpünktlich? Das kenne ich gar nicht an ihr." Sie wartete auf ihre Freundin Sharon, aber die war nicht aufgetaucht, also hatten sich Eri und Yukiko vom Lokal entfernt und waren in den Beikapark gegangen, um die kleine Familie zu treffen." Shina bemerkte Yukiko und seufzte genervt auf. "Hat man denn nirgends seine Ruhe vor dir, Mum? So langsam leide ich unter Verfolgungswahn!" "Wo ist Ryochi?" "Der kommt noch, er meinte, er hätte etwas wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldet." ***** Sharon war zum Meer gegangen, sie hatte dort eine Art Verabredung, auch wenn sie nicht wusste, was das sollte. Sie wartete seit fünfzehn Minuten, aber das machte ihr nichts aus. Ihr Blick gehörte dem Meer, das so unheimlich ewig wirkte, auch wenn das natürlich nicht so war. Freiheit, sie liebte es, das Meer damit zu vergleichen. Die Wellen waren so unheimlich stark, stärker als jeder Mensch sein konnte. Früher wünschte sie sich, sie wäre wie das Meer. Frei und stark. Jetzt nicht mehr, denn sie war zufrieden mit dem, was sie hatte. "Entschuldige, dass du solange warten musstest", meinte eine männliche Stimme, sie drehte sich daraufhin herum und blickte in das Gesicht des jungen Mannes. "Ist schon okay, nur frage ich mich ernsthaft, was der Grund für dieses Treffen ist, immerhin sind wir nicht gerade Freunde." "Deswegen ja..", äußerte Ryochi und setzte sich neben Sharon, die auf das Meer hinaus blickte. "Ich wollte mich für gewisse Dinge bei dir entschuldigen, weil die nicht okay waren. Ich war nicht so ganz bei Verstand." "Shina schickt dich zu mir, nicht wahr? Ihretwegen wechselt du überhaupt ein Wort mit mir.." Man erkannte den Wunsch sich mit jemandem zu versöhnen in ihren Augen, so dass er seufzte. "Ich weiß, dass du darunter gelitten hast, wie ich dich behandelt habe. Ich war wütend darüber, was damals zwischen uns vorgefallen ist und dass du meine Freundin in die Organisation gebracht hast. Das war aber auch nicht nett von dir." "Hättest du es netter gefunden, wenn ich sie einfach erschossen hätte, weil sie mein Gesicht sah??" "Nein.. ich weiß das jetzt, weshalb du so gehandelt hast. Das hat mir Shina erst so richtig klargemacht, als sie sagte, du seiest nicht schuld daran, was Shinichi getan hat. Da hab ich endlich verstanden. Na ja, das hat ja ziemlich lange gedauert. Ich wollte mich mit dir treffen, um mich bei dir für mein Verhalten zu entschuldigen. Ich meine, meinetwegen bist du beinahe in die Luft geflogen und ich habe es ohne mit der Wimper zu zucken zugelassen. Darauf bin ich nicht gerade stolz. Allerdings hätte man dir ruhig ein paar Jährchen geben können.." Er grinste fies und sie wusste, dass das nicht so gemeint war. "Dass ich dich damals ausnutzen wollte, tut mir mittlerweile auch Leid, sehr Leid. Nur, ich sah meine Chance und hab sie genutzt.. ich wusste nicht, was ich da anrichte." "Und ich dachte nicht, dass es dich so treffen würde, wenn ich gemein zu dir bin." "Tja, da seid ihr allesamt voll reingefallen. Zumindest am Anfang." Sharon schaute auf die Uhr und erhob sich, wobei sie sich ihren Rock glatt strich, der jetzt voller Sand war. "Wir sollten gehen. Ich wollte mich mit Eri und Yukiko treffen, die sind bestimmt stinksauer, weil ich nicht aufgetaucht bin." "Yukiko und stinksauer auf dich? Wohl kaum!" Er fing an zu lachen und stand dann ebenfalls auf. "Die ist heilfroh, dass sie dich nicht mehr im Gefängnis besuchen muss." "Das war ihr egal, ich glaube eher, sie ist froh, dass ich noch lebe." Sie gingen gemeinsam den Weg zurück, der sie zum Beikapark führte, wobei sie etwas plauderten. "Schau mal, Shina, ich glaub mein Schwein pfeift", flüsterte Yukiko, die Ryochi und Sharon erblickt hatte. "Dass die ruhig nebeneinander her gehen können, ohne sich zu streiten??" "Mhm.. ja.. jetzt muss ich aufpassen, sonst spannt sie ihn mir aus." Ein fieses Grinsen zierte Shinas Lippen und musste daraufhin lachen, weil es ja nur ein Witz gewesen war. "Die wird sicher nicht lange alleine sein.. denke ich..", sagte Yukiko überzeugt und strahlte. Der Detektivin war klar, dass sich ihre Mutter über die Umstände ganz besonders freute, auch dass Eri, sie und Sharon so etwas wie Freunde geworden waren. "Nebenbei, Mutter, was ist denn jetzt? Kehren wir Amerika den Rücken, oder was? Scheint mir ja fast so." "Ich kann die beiden doch wohl kaum trennen und einfach in die Staaten abhauen will ich auch nicht, außerdem sind mir meine Freunde wichtiger als Karriere und genug Kohle haben wir ja." Ein Halbmondaugenblick erschien auf Shinas und Yukikos Gesicht. "Haha, kaum hast du Sharon wieder, vermisst du Vater nicht im geringsten, den hast du vergessen, gib's wenigstens zu." "Ach du meine Güte, der weiß ja immer noch von nichts.." "Ich hab's gewusst." Shina seufzte leise und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Das war doch wieder typisch. Da war ihr Vater in Amerika und ihre Mutter bekam das nicht mal mehr mit, die war wohl schwer mit ihren Freundinnen beschäftigt. "Er will übrigens rüber kommen", sagte Shina, als wäre es etwas völlig normales und nicht weiter wichtig. "WAS??" Yukiko war erschrocken und schrie etwas laut, so dass Rans Baby anfing zu schreien. "Brüll doch nicht so!" Shina hielt der Frau den Mund zu, in dem Moment kamen Ryochi und Sharon endlich bei der kleinen Gruppe an. Die Blondine rannte ohne irgendetwas anderes zu beachten zum Kinderwagen und schaute hinein. Die nächsten 15 Minuten war Sharon Rans Kind bewundern und bekam sonst nichts mit, auch nicht, dass Yukiko schmollend hinter ihr stand, weil sie sich anscheinend vernachlässigt fühlte. Shina ging dazwischen, bevor ihre Mutter etwas falsches sagen konnte. Die Detektivin wusste, es würde irgendein dummer Spruch kommen, von wegen, Sharon bräuchte einen Kerl und das musste nun wirklich nicht sein, man wusste ja nicht, inwiefern Sharon ihre Freundin darüber aufgeklärt hatte, dass ein Mann ihr nichts bringen würde. "Are you proud because of your little angel, Ran?" Sie wurde rot und blickte in Sharons hellblaue Augen. "Jede Mutter ist, denke ich, stolz auf ihr Kind", erwiderte die Angesprochene. "Na ja, es gibt auch Ausnahmen.." Ein gehässiger Halbmondaugenblick war Sharons Gesicht gegeben, als sie Yukiko anblickte. Diese schmollte nun erst recht und drehte den Kopf zur Seite. "Ich mag dich nicht mehr, du bist doof!" Sharon lächelte, weil ihre Freundin sich, wie fast immer wie ein kleines Kind verhielt. "Meine Güte, willst du dieses Kind übertreffen??" Shina hatte sich abgewandt, allerdings, da gab es Leute, die ihre Kinder hassten, daran musste sie in diesem Augenblick denken, aber das war jetzt Vergangenheit, der Kerl konnte niemandem mehr was tun, geschweige denn irgendwen hassen. Und darum war sie froh. Auch war sie glücklich darüber, wie alles gekommen war, schließlich war jeder wunschlos glücklich. Auch Sharon, deren Welt bisher immer ziemlich trostlos ausgesehen hatte. Und so wie es schien, würde sie hier nicht mehr wegwollen. Es war, als wären sie alle zu einer größeren Familie geworden. Doch jemand fehlte und das war teilweise auch gut so. Wataru fehlte der jungen Frau, aber solange Sharon hier war, sollte er auch besser nicht auftauchen, das würde Ärger geben, auch wenn sie fand, dass Shinichi der Bekloppte war, der auf Miwako schießen musste, Wataru war immer noch der Ansicht, dass *Vermouth* Schuld daran hatte. Wie konnte man nur so nachtragend sein? Shina selbst war es ja auch nicht, sie verstand nicht, dass er sich nicht zusammenreißen konnte. Jedes Mal, wenn die Detektivin über Sharon sprach, hatte er kein gutes Haar an ihr gelassen, er hasste sie. Wahrscheinlich mehr als er seinen Vater einige Zeit gehasst hatte. Aber das würde schon werden, spätestens wenn Miwako schwanger werden würde. Shina hoffte inständig, dass es für die beiden auch ein Happyend geben würde, so wie für alle anderen. "Sag mal, Shinichi", meinte Yukiko und zerrte ihren Sohn etwas von den anderen weg. "Wie kamst du nur auf die scheiß Idee deinen Tod zu inzenieren??" Der Junge schaute kurz zu Sharon rüber, die vergnügt war, sich mit Eri und Ran ausgelassen unterhielt und ihren Spaß zu haben schien. "Du weißt es nicht? Ich hatte doch 'ne tolle Lehrerin, was das angeht. Vermouth hat doch den gleichen Trick angewandt, oder nicht? Nachdem das FBI wusste, wer Sharon Vineyard ist, hat sie sich sterben lassen, um niemanden mit hineinzuziehen. Sie hat allen ihren Tod vorgespielt, also dachte ich, ich versuche das auch. Niemand von euch wusste es, ich bin gut, muss ich schon sagen", sagte er mit einem arroganten Ton in seiner Stimme. "Ich bin eindeutig besser als du, Mutter." Die Frau gab ihm eine Kopfnuss und sah ihn böse an. "Seit wann nimmst du dir denn an Verbrechern ein Beispiel?" "Weil ich einmal ausprobieren wollte, ob es auch andere gibt, die so gut ermitteln wie ich, anscheinend bin ich doch der beste." Yukiko sah ihren Sohn mit Halbmondaugen an und kicherte etwas. Der war eingebildet für Drei. "Ich glaube, ich gehe, sonst werde ich noch neidisch auf dich, Ran. Du weißt ja wieso." Sharon erhob sich und setzte sich ihre Sonnenbrille auf. "Ach was, du kannst nicht einfach abhauen, das ist überhaupt nicht nett von dir." Ran schmollte und die Gruppe fing an zu lachen. Shinichi drehte sich herum und grinste in Sharons Richtung, die musste man mal ärgern. Er holte seinen Stimmentransposer hervor und stellte ihn auf die Stimme, die er haben wollte. "Ich verbiete dir von hier wegzugehen, Sharon Vineyard, sonst bin ich gezwungen dir Handschellen anzulegen, klar?" Erschrocken drehte sie sich herum und starrte in Shinichis grinsendes Gesicht. "Na warte, dich krieg ich!" Shinichi rannte weg und Sharon ihm hinterher. Dieser freche Junge, dem würde sie Manieren beibringen, machte der doch tatsächlich seine Mutter nach. "Wenn ich dich erwische, Shinichi, mache ich Hackfleisch aus ihr!" Anscheinend schienen sich die beiden bei ihrem Wettlauf prächtig zu amüsieren. Shina grinste und setzte sich neben ihre Mutter, die sich nun hingesetzt hatte. "Shina, ich bin dir dankbar. Nur weil du Eri gut zugeredet hast, ist alles so gekommen, wie es jetzt ist, ich bin so froh." Sie senkte seufzend den Kopf, während Tränen in ihren Augen aufkamen. "Sharon ist in ihrem bisherigen Leben bestimmt nie glücklicher als jetzt gewesen. Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du ihr helfen würdest." "Wieso nicht? Ich habe die Mittel, du kennst mich doch, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, ziehe ich es auch durch. Ich hab immer gewusst, dass sie nicht *böse* ist. Ich hab dir vertraut, Mutter, daher wusste ich es. Okay, sie ist Schauspielerin, aber ich bin skeptisch geworden, als das mit Ran passierte. Und dann als ich erfahren habe, dass man uns gelinkt hat, war ich erleichtert. Ich hatte fast Angst, dass sie mich hassen würde." Sharon hatte Shinichi eingeholt, schnappte ihn von hinten und nahm ihn in den Schwitzkasten. "Du solltest dich besser vorsehen dabei, wen du ärgerst, es kann leicht nach hinten los gehen." Die Frau hielt inne, als sie zwei Personen auf sich zukommen sah und ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. "Ich gehe.." Sie drehte sich weg und ließ Shinichi einfach stehen, dieser sah Takagi und Satô auf sich zukommen. "Ohweiha.." Mehr fiel ihm im Moment nicht ein. Sie ging zu Yukiko, seufzte kurz auf und schaute sie dabei traurig an. "I'm leaving, ich ruf dich an.." Yukiko hielt ihren Arm fest. "Warum denn?" "Schau, da.." Sie zeigte in die Richtung, aus der nun Shinichi und die beiden Kriminalisten kamen, was Yukiko ein Seufzen entkommen ließ. "Du bleibst hier, wenn die uns dumm kommen, können sie was erleben. Du gehörst zu mir, da können die auch nichts dran ändern." Besitzergreifend hatte sie die Hand ihrer Freundin in ihre genommen und einen ernsten, sogar fast bösen, Gesichtsausdruck aufgesetzt und schaute mit diesem die beiden Personen an, die genau vor ihnen zum stehen kamen. "Hallo ihr, wie geht's euch so?" Miwako hing an Watarus Arm, sie wirkte glücklich, so dass Shinichi sich neben Yukiko und Sharon setzte und anschließend seufzte. "Mach dir nichts draus, mich mögen die ja jetzt auch nicht mehr so besonders, du bist nicht alleine." Die Worte schafften es, dass Sharon sich beruhigte und sich etwas an Shinichis Schulter lehnte. Sie schloss die Augen und spürte, wie er einen Arm um sie legte. Wataru stellte sich vor Sharon, was Shinichi gar nicht gefiel, selbst wenn der Kerl lächelte. Wataru hatte aus seinen Fehlern gelernt und er wusste, dass Vermouth nur ein Name war, den man nicht allzu ernst nehmen sollte. Die Frau hatte eine Rolle gespielt. Irgendwie konnte er nicht mehr böse auf sie sein, sie hatte bei ihrer Verhaftung Tränen vergossen und sie war im Gefängnis gewesen, zwar nicht lange, aber sie hatte gebüßt. Am meisten wohl damit, als sie ihren Vater verlor. Wie Miwako früher. Mit Sicherheit hatte es sie nicht kalt gelassen. Shinichi musterte ihn böse, was dem Kriminalisten einen Schrecken einjagte. So wie der Junge schaute, hasste er ihn dafür, was er ihnen angetan hatte. "Gomen nasai!" sprach Wataru laut aus, kniff die Augen zu und verbeugte sich tief vor Sharon und Shinichi, die beiden schauten daraufhin auf. "Ha?" Sharon zog eine Augenbraue hoch und beobachtete den Mann, der sich ziemlich komisch verhielt, dann verstand sie. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, es gibt nichts, wofür man sich rechtfertigen oder entschuldigen sollte. Die Sache ist vergangen. Das mit ihrem Vater tut mir Leid." Sie wusste nicht, wieso sie das sagte, aber sie konnte nicht anders. Der Kerl tat ihr etwas Leid, weil sein Vater ein Scheißkerl gewesen war. Und um so einen trauerte er. Leider Gottes. "Heißt das, wir begraben das Kriegsbeil?" fragte Shinichi und Wataru öffnete die Augen. "Wenn ihr damit einverstanden seid, dann ja.." "Natürlich sind wir das!" Shinichi strahlte Sharon an. "Oder????" Sie nickte. "Meinetwegen, ich hab nie was gegen ihn gehabt.." Shina bekam mal wieder zu Ohren, wie man sie alle getäuscht hatte. Nur weil dieser verdammte Mistkerl allen weismachte, dass Shina ihnen schadete, hatte Vermouth es auf Wataru abgesehen, sie hatte doch im Prinzip gar nichts gegen ihn. Die Detektivin wollte diese Sache endlich vergessen. Wataru wandte sich Ran zu. "Und das ist Miharu, nicht wahr?" Wataru grinste, er liebte Kinder über alles, was man sofort bemerkte. "Die ist ja niedlich." Sharon stand hintendran und nickte fortlaufend, bis Yukiko ihr in die Seite kniff und sie aufkeuchte. "Hey!" "Nicht, dass du mir auf dumme Gedanken kommst, das ist nicht dein Kind, sondern Rans Kind, verstanden?" Sharon lief ein Schweißtropfen über das Gesicht, mein Gott, die war ja selbst neidisch, dass Ran jetzt ein Baby hatte. "Ich war irre, aber mein Verstand ist dabei nicht verloren gegangen, nur damit das mal klar ist", sagte Sharon motzig. Shina stellte sich nun auch neben die beiden, was Miwako gleichtat. "Ich bin schwanger, Shina, daher die gute Laune.." Shina wäre beinahe aus den Latschen gekippt, als sie das hörte. "Das freut mich für dich, Miwako.." "Hey Leute!" rief die Polizistin aus. "Ich denke, wir sollten eine Doppelhochzeit planen, was haltet ihr davon?" "Hö? Wer soll denn noch heiraten?" fragte Yukiko verwirrt und Sharon schubste Ryochi und Shina nach vorne. "Na, die hier, wer denn sonst????" Genauso kam es, Shina und Ryochi heirateten am gleichen Tag, wie es Miwako und Wataru taten. Am Valentinstag des nächsten Jahres. Miwako blieb nach ihrer anstrengenden Geburt zu Hause und kümmerte sich um ihr Kind, während Sharon sich dachte, dass sie zur Polizei gehen wollte. Vielleicht tat sie das auch ein wenig, um in Shinas Nähe zu sein und um ihre Fehler wiedergutzumachen. Manche Leute bettelten eben geradezu um Vergebung. Sie kam oft Ran und Shinichi besuchen und half ihnen ein wenig bei der Erziehung ihres Kindes, was Yukiko jedoch kein bisschen gefiel, weil sie sich als Großmutter vernachlässigt fühlte. Vielleicht war sie auch ein wenig eifersüchtig, aber sie sagte nichts, auch wenn Shinichi es des öfteren bemerkte, dass sie eifersüchtig war. Doch da musste sie in ihrem Alter drüber stehen. So hatte alles wohl doch ein erstaunlich gutes Ende. Im Grunde konnte man nicht klagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)