Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni .. von Melora ({Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}) ================================================================================ Kapitel 23: Für den Boss der schwarzen Organisation Teil 2 ---------------------------------------------------------- .__. Melo iz so gestorben an diesem Teil.. lest ihn sehr vorsichtig.. ich hab geheult.. .___. bin gespannt, was ihr so davon haltet.. und dass mir ja keine Beschwerden kommen, am Schluss von diesem Teil, hab ich sehr gehangen.. ich wusste einfach net weida.. aba jetzt hab ichs.. und ich finds so traurig ._.'' *heiligen Schein aufsetz* T__T Eine kleine Kapsel, welche auf der einen Seite weiß und auf der anderen schwarz war, hielt Sharon in der Hand, sie beäugte diese kritisch. Eine Kapsel, die einen Menschen angeblich unsterblich machen konnte. Ewiges Leben, nicht schlecht. Chantré hatte gemeint, dass es schon funktionieren würde, aber dennoch hatte sie Angst die Pille zu schlucken. Was, wenn doch etwas schief ging? Man konnte ja nie wissen. Aber sie wollte ihren Vater nicht enttäuschen, denn nur für ihn wollte sie das alles auf sich nehmen, das war der Grund dafür, dass sie es tat, sie ließ die Kapsel den Hals hinab gleiten und wartete auf eine Reaktion. Doch nichts geschah vorerst. Man sagte, dass das Experiment misslungen war, so verging einige Zeit. Sie war wütend, dass es nicht geklappt hatte und fing an ihre gesamte Wut an Menschen auszulassen, in dem sie diese tötete. Chantré lehnte sich zurück und genoss es Macht über seine Tochter zu haben, denn er wusste, sie war wütend. Und er musste nur abwarten, was passieren würde. Vielleicht würde sein Plan aufgehen, aber vielleicht auch nicht. Dann war das Pech. Jedenfalls war die erste Hürde genommen, schließlich war *Vermouth* noch am Leben. Das Gift in der Kapsel hatte sie nicht umgebracht. Ein kleiner Anfang mit einem netten Nebeneffekt, man konnte sie als Killerin gebrauchen. *** Jahre später stellte Chantré mit Freude fest, dass seine Tochter sich nicht verändert hatte, sie war nie älter geworden, ein immens großes Lächeln existierte in seinem Inneren. Mit seinen 60 Jahren ließ er sich die 3-fache Dosis APTX-4869 verabreichen, um sich um 30 Jahre zu verjüngen. Dann schluckte er eine Kapsel von APTX-59514, ein Gift, das Atsushi und Elena Miyano erfunden hatten und das er einst, an seiner eigenen Tochter testete, um sicher zu gehen, dass es auch funktionierte. Er tat es, um ewig jung zu bleiben, genauso wie es bei seiner Tochter sein würde. Sie war eine 29-jährige, äußerst attraktive, junge Frau und er würde ein 30-jähriger Mann sein. So konnten sie endlich zusammen sein, aber sie wies ihn abermals ab. Damals tat sie es, weil er alt war und dieses Mal, weil er immer noch ihr Vater sein würde. Es tat weh, abgewiesen worden zu sein, aber irgendwie musste er damit klar kommen. Da fing er an Alkohol zu sammeln und gab seinen Leuten ihre Namen, um ihre Identität zu schützen. Eines Tages hatte er einen Unfall...... *** Der junge Detektiv war über Ran gebeugt, lange starrte er ihr schon in die blauen Augen und er lächelte mehr als nur glücklich. Langsam ließ er seinen Körper auf dem Mädchen nieder, nicht um sie zu bedrängen, sondern weil er nicht mehr anders konnte, schließlich war er immer noch verletzt und seine Wunden erlaubten ihm nicht, solche Kraftaktionen durchzuführen. Ran bemerkte natürlich, dass er sich überanstrengte, als er sich minutenlang über sie beugte und da drückte sie ihn von sich runter, nur um ihn zur Seite zu schieben, so dass es leichter für ihn war. Da lagen sie nun, blickten dem jeweilig Anderen tief in die Augen. Das Mädchen begann seine Wange zu streicheln und rutschte näher an ihn ran, bis sich fast ihre Nasenspitzen berührten. "Ich liebe dich.. noch immer", sagte Ran nur in einem Flüsterton, so dass man es kaum mitbekam. Sharon, die immer noch vor der Tür stand und Rans Worte genaustens gehört hatte, obwohl sie so leise gewesen waren, flossen wieder Tränen über die Wangen, denn ihre Worte riefen Erinnerungen in der Frau wach. Welche, die sie schon lange nicht mehr gehabt hatte. Sie dachte an ihren Vater, der ihr vor langer Zeit haargenau das Selbe gesagt hatte. "Ich liebe dich.. noch immer!" Unterdessen war Shinichi gerührt von den sanft gesagten Worten und er nahm sie behutsam in seine Arme, dabei waren seine Hände bei ihren Schultern abgelegt, wanderten jedoch höher, bis zu ihrem Nacken. "Ja, auch ich habe die Gefühle zu dir niemals verdrängen können..", meinte er in einem Ton, der sich anhörte, als würde er gleich weinen. Seine Handflächen, die noch eben bei ihrem Nacken gewesen waren, gingen zu ihren heißen Wangen über und langsam begann er damit sie zu sich zu ziehen. Sie trennte vielleicht noch ein Zentimeter, aber nicht mehr, doch hatte der Junge das Gefühl, als wäre er ihr viel zu weit entfernt, so dass er seine Lippen auf ihre legte. Nichts tat sie, außer den Kuss genießen. Sharon hatte Recht, er hatte ihr Verziehen. Irgendwie lag sie ständig richtig, sie musste Shinichi außerordentlich gut kennen, aber das war nun nebensächlich. Noch nie in ihrem Leben war das Mädchen geküsst worden und niemand anderes hätte es sein sollen, der das tat. In ihr fing es an mächtig zu kribbeln und es wurde ihr flau im Magen, denn sie wusste, dass er weiter gehen wollte, aber er überstürzte es nicht und küsste sie weiter nur sehr vorsichtig. Nur zu gerne hätte er ihren perfekten Körper berührt, aber er hatte Angst auf Ablehnung zu stoßen und tat es deswegen nicht, stattdessen strich er nur sehr schüchtern über ihren Hals und leckte ihr eher unabsichtlich über die Lippen, als er ein klein wenig seiner Beherrschung einbüßte, seine Lippen öffnete und weiter ihre liebkoste. Die Berührung seiner Zunge bei ihren geschlossenen Lippen war ein unglaubliches Gefühl, sie wollte nicht weiter das Engelchen sein, das sich nichts traute, deswegen tat sie den ersten Schritt, indem sie ihren Mund öffnete und ihre Zunge zwischen seine Lippen schob, wobei sich ihre Zungen einen Moment lang umschlangen. Ihm war heiß geworden und er konnte schon jetzt nicht mehr, was ihn dazu brachte, sich mit ihr zu verbinden und den erst so schüchternen Kuss, in einen leidenschaftlichen und mehr als heißen Zungenkuss, zu verwandeln. Er verwickelte sie in neckische Spielchen, die seinen Körper zum beben brachten und ihm Schweiß über die Stirn laufen ließen. Ihre Zungen umkreisten sich voller Hingabe, während seine Hände nicht still liegen bleiben konnten und über ihr Oberteil glitten. Als der Junge dann kurz den Kuss löste und sie so flehend ansah, als würde er dringend Hilfe benötigen, wusste sie, was er gerne tun wollte, aber Ran hatte Angst davor. Sie kannte das ja immerhin nicht. Egal, was auch passieren sollte, sie würde nichts dagegen tun, denn alleine sein Kuss hatte das Schönste an Gefühlen in ihr empor geholt. Ihr angsterfüllter Blick war ihm nicht entgangen, das ging auch gar nicht, man sah es ja immerhin an ihren Augen, dass sie Angst hatte. Das Mädchen trug eine rote Bluse, über die nun wieder seine Hände glitten und dabei flüchtig die Rundungen ihrer Brüste erahnten. Ran wollte ihm ein wenig unter die Arme greifen, denn anscheinend dachte er, sie würde das nicht zulassen. Also begann sie langsam eigenständig die Knöpfe zu öffnen, wobei sich ein rötlicher Ton in ihr Gesicht schlich. Die Bluse rutschte zu den Seiten und zum Vorschein kam ein weißer Spitzen-BH. Erst war er perplex und fragte sich, was sie damit bezweckte, aber dann wusste er, dass sie es so wollte und er weiter machen durfte. Um ihr etwas die Angst zu nehmen, lächelte er sie an und strich ihr kurz über die Wange, wie man das oft bei einem kleinen Kind tat, dann aber hob er sie hoch, so dass sie sich aufrecht gegenüber saßen. Sofort verband er ihre beiden Lippen und küsste sie herausfordernd, bis er sich wieder von ihr löste und aufstand, um das Licht etwas zu dämpfen. Als er wieder kam, streifte er langsam die Bluse von ihren Schultern. Seine Hände strichen über ihren Rücken, während er begann ihren Hals zu liebkosen, Ran ihre Augen schloss und dabei ein kleines Keuchen von sich gab, was verriet, dass sie es genoss, was er tat. Währenddessen legte sie ihre Hände auf seine Brust und spielte ein wenig mit seinen Hemdknöpfen. Mit zitternden Händen, begann sie das schwarze Hemd aufzuknöpfen, bis sie es geschafft hatte und sich die Beiden voneinander lösten, Ran ihre Hände kreisend über seine Brust gleiten ließ und er wieder ihren Hals zu liebkosen begann. Vorerst verteilte er sanfte Küsse, bis seine Lippen zu saugen anfingen. Erst unter ihrem Kinn, dann unter ihrem Ohr, bis er zu ihrem Schlüsselbein wanderte und er ihr über das Dekolleté leckte. Er umging ihren BH und küsste sich weiter bis zu ihrem Bauchnabel, wobei er sie regelrecht auf seinen Schoß ziehen musste und sie sich am Bett abstützte und leicht nach hinten fallen ließ. Da spürte sie auch schon seine Hände bei ihrem Rücken, die sich daran machten, ihren BH-Verschluss zu öffnen. Auf einmal lockerte sich das Kleidungsstück und hing nur noch spannungslos da. Er schob einen Träger zur Seite und saugte an ihrer Schulter, das wiederholte er dann auch mit der anderen, bis er das Teil einfach achtlos neben sich auf den Boden fallen ließ. Seine Hände glitten unter ihren Rock und waren dann bei ihren Oberschenkeln, sie strichen zärtlich über ihre Haut, bevor er sie von seinem Schoß nahm, sich vor sie kniete und den Rock von ihren Hüften gleiten ließ. Shinichi riss sich förmlich das Hemd runter und schmiss es neben sich. Ran knöpfte ihm die Hose zitternd auf und er küsste sie dabei, um sie etwas von ihrer Angst vor dem Kommenden abzulenken. Mittlerweile hatte sich die Frau vor der Tür wieder beruhigt und als sie dann noch so ein verräterisches Keuchen von Ran hörte, zuckte eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Was taten die da überhaupt? Sie schmunzelte ein wenig. Doch dann hörte sie, wie Ran heftiger aufkeuchte und sie ließ es sich nicht nehmen, es zu versuchen die Tür um ein paar Zentimeter, geradeso, dass man das Bett sehen konnte, zu öffnen. Zwar nur um einen Spalt, aber man konnte es trotzdem Spannen nennen. Shinichi lag auf Ran und küsste sich über ihr Dekolleté, bis er bei ihren Brüsten ankam und er kurz über ihre Brustwarze leckte, worauf Ran wieder ein Keuchen von sich gab und er erstrecht ein wenig mit ihr zu spielen begann. Sein Mund liebkoste sie zärtlich, bis er seine Lippen öffnete und an ihrer Brustwarze zu saugen begann. Ran warf den Kopf zur Seite und keuchte laut auf, so dass es ihr schon fast peinlich war. Die Frau hatte genug gesehen und wandte sich mit einem heftigen Grinsen, das fast fies wirkte, ab. Dann sollte der notgeile Kudô halt mal seinen Spaß haben. Vielleicht brauchte er das ja, um sich wieder zu fassen. Ran hatte das Gefühl, die Tür gehört zu haben, aber sie kümmerte sich nicht darum, weil es ihr wichtiger erschien, das Gefühl, das Shinichis Lippen ihr gaben, zu genießen. *** Sharon, nein, im Moment war sie wohl eher Vermouth, tippte auf ihrem Handy herum, nachdem sie jemandem einen kleinen Besuch abgestattet hatte, um ihre Zeit totzuschlagen. Sie ließ Shinichis Handy anklingeln, denn sie dachte, dass sie mittlerweile damit, was sie vorhin vorgehabt hatten, fertig waren, schließlich waren bereits zwei Stunden vergangen. Der Junge lag mit seiner Freundin im Bett und eigentlich hatte er keine Lust auf ein klingelndes Handy, aber trotzdem musste dieses Scheißteil jetzt Lärm machen. Er grummelte und befreite sich aus den Armen der schlafenden Ran und stand auf, sehr vorsichtig, um sie nicht zu wecken. Na, dieser Störenfried konnte jetzt was erleben. Mit dem Handy ging er vor die Tür und nahm dort das Gespräch an. "Kudô.." meinte er motzig und hörte sogleich ein Lachen an seinem Ohr. "Vermouth! Ich wusste irgendwie, dass du das bist." "Ich hab dich doch hoffentlich nicht bei etwas wichtigem gestört.." Sie konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht verhindern. Shinichi knurrte fast animalisch und wäre am liebsten zu ihr gegangen und hätte sie für ihre Worte totgeschlagen. "Nein", sagte er jedoch völlig ruhig, auch wenn sie wusste, dass er wütend auf sie war, doch das war ihr scheißegal. Es gab eben wichtigeres. "Der Boss verlangt nach dir, wir treffen uns in 10 Minuten in unserem Stammlokal, ich bring dich dann zu ihm." Er hörte ihr Feuerzeug, so dass er wusste, sie steckte sich gerade eine Zigarette an. "Ja, ich werde da sein.." Apathisch sagte er es, weil er nicht die Lust verspürte, *jetzt* zum Boss zu gehen, aber er würde wohl müssen. Shinichi ging zurück zu Ran, die noch immer fest schlief. Sie sah so süß aus. Vorsichtig drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen und starrte sie einen Moment lang an. "Sie hat Recht, du bist ein Engel.." Mit den Worten zog er sich seine Klamotten über und verließ fröhlich lächelnd das Hotel. Er war so glücklich, dass es ihm völlig egal wurde, wohin er gehen sollte. *** Er wurde von Vermouth zum Boss gefahren. Um genau zu sein, wurde er bei einer Fabrik förmlich aus dem Auto geschmissen. Als er drinnen ankam, klopfte ihm ein Mann auf die Schulter. "Na, wie geht's, Martini? Macht's Spaß mit Vermouth?" Shinichi hatte keine Ahnung, was der Kerl überhaupt meinte und es war ihm auch irgendwie egal. "Wie soll's schon sein? Sie nervt." "Eine geile Frau wie sie nervt dich? Gott, bist du naiv! Einige von uns würden sich mehr als freuen, wenn sie so eng mit ihr zusammen arbeiten dürften wie du! Hast du das nicht gewusst?" Shinichi seufzte leicht, waren die denn alle irgendwie oberflächlich oder einfach nur Schweine? Wo war er hier nur gelandet? Lauter schießwütige Idioten, die nebenbei wohl nur an eines dachten. An eine geile Frau, na, da konnte man sich ja richtig wohlfühlen. "Pass auf, dass die liebe Vermouth dich nicht mal kurz wohin kickt, wenn sie erfährt, wie du über sie redest! Und lass das ja nicht Gin hören!" Er klopfte dem Mann mit einem frechen Grinsen auf die Schulter und ließ ihn stehen. Das musste er sich seiner Meinung nach wirklich nicht geben. Und ein paar Frechheiten, um sich Respekt zu verschaffen, konnten wirklich nicht schaden. Als der Junge beim Büro ankam und anklopfen wollte, hörte er, dass der Boss mit jemandem am Telefon sprach. "Nein, das können sie nicht.. und nein, das werden wir nicht tun. Lasst meine Tochter da raus, ich warne euch.." Shinichi stutzte ein wenig, als er die Worte hörte. Der Boss hatte eine Tochter. "Glaubt ihr, ich verkaufe meine Tochter, damit ein paar notgeile Kerle ihre Freude an ihr haben? Außerdem ist sie schon immer ein Rebell gewesen. Ihr könnt es ja gerne so versuchen. Ihr werdet mehr als nur eine blutige Fresse davon tragen." Von wem sprach der Mann da? Shinichi hätte es zu gerne gewusst, aber er verdrängte die Sache schnell wieder und klopfte an. Man bat ihn herein und Shinichi öffnete die Tür. "Hier bin ich, Boss", sagte er und der Junge erstarrte, bei dem, was er da sah. Schnell hielt er sich eine Hand vor den Mund. Das sollte der Boss sein, vor dem sich die ganze Organisation fürchtete? Der Junge glaubte es einfach nicht, beinahe hätte er schallend zu lachen angefangen, auch wenn es nicht witzig war. Shinichi musste sich erst wieder fassen, denn er war erschüttert. Der Boss saß im Rollstuhl, dem nach konnte er nicht so gefährlich sein. Oh man, das war echt viel auf einmal. Deswegen hatte Vermouth ihm beim ersten Treffen die Augen verbunden, damit er nicht sah, wer dieser Mann war. Anscheinend war der Gute gerade mal so an die 30 Jahre alt. Der Detektiv hatte gedacht, dass der Boss der Organisation schon ein alter Knacker war, aber da irrte er sich anscheinend. "Entschuldigen sie.. wieso sollte ich her kommen? Haben sie einen Auftrag für mich?" Der Junge war mit der festen Entschlossenheit, frech zu dem Mann zu sein, hierher gekommen, doch nun war er die Freundlichkeit in Person, womöglich aber nur wegen dem Rollstuhl. Irgendwie fühlte er sich unwohl in der Gegenwart des Mannes. Dieses ungute Gefühl, das ihn beschlich, als er den Rollstuhl erblickte. "Schau nicht so, ich hab keine Krankheit, ich kann's nicht leiden, wenn man mich so ansieht, also hör auf damit!" Der Mann versuchte zu grinsen, wobei es kein boshaftes Lächeln war. "Komm her, Junge und setz sich auf den Stuhl da." Shinichi tat sofort, was man ihm sagte, er ließ sich auf dem Stuhl nieder, den man ihm anbot. Das sollte der Boss einer gefürchteten Verbrecher-Organisation sein? Shinichi fasste es noch immer nicht, zumal der Kerl ihm nicht böse zu sein schien, schließlich hatte er ein paar Leuten ein Geschäft abgeschlagen, in dem es um seine Tochter ging. Wer war dieses *Mädchen* wohl? "Ich hab dich hierher geholt, weil Vermouth sehr gut deine Hilfe gebrauchen kann." Was sollte das? Shinichi dachte sich verhört zu haben. Der bestellte ihn hierher, damit er einer seiner Killerinnen helfen sollte? "Ach ja? Braucht sie Hilfe??" Sarkasmus war zur Genüge in seiner Stimme vorhanden. Ihm wäre es sogar egal, wenn man sie umbrachte, auch wenn er sie lieber im Knast bewundern wollte. "Wobei denn?" "Nun ja.. ich brauche jemand, der nicht lange fackelt, so wie du.." Der Mann zündete sich eine Zigarette an und zog anschließend genüsslich an ihr. "Sie ist hier nicht allzu sehr beliebt und hat ständig Ärger mit Leuten. Jemand sollte mal ein Auge auf sie werfen. Sie hat hier sonderliche Rechte und das ist einigen ein Dorn im Auge. Ich brauche sie aber noch, ich will nicht, dass sie von jemandem umgebracht wird." Shinichi beschlich ein Verdacht. War dieser Mann wirklich so alt wie er aussah? Sharon sah doch auch nicht wie 50 aus und dennoch war sie es. War sie vielleicht seine..? Der Junge fasste sich wieder. "Mhm.. ich soll also den Aufpasser für Vermouth spielen?" Irgendwie war das ja lustig. Die Frau, die kälter als ein Eisberg war, sollte von ihm beschützt werden, meine Güte, wie krank. Hatte der Kerl keine Ahnung? Diese Frau hatte ihm mal nebenbei das Leben gerettet und konnte durchaus auf sich selbst Acht geben. Er hoffte, dass sie das nicht erfuhr, dafür würde sie dem Kerl den Kopf abschlagen, selbst wenn er ihr Vater sein sollte. Der Mann hatte jetzt einen flehenden Blick im Gesicht und Shinichi seufzte kurz, der traurige Gesichtsausdruck konnte ihn weich kochen. Da der Kerl sie wohl nicht selbst beschützen konnte, würde er eben aufpassen, dass Vermouth nichts zustoßen würde und irgendwie war es ihm recht. Sterben war eine Erlösung, das würde er ihr niemals gönnen. Sie sollte für ihre gesamten Morde hinter schwedischen Gardinen sitzen. "Na gut, ich achte auf sie.." Shinichi stand auf und lächelte aufmunternd, auch wenn er nicht wusste, wieso er das jetzt tat. "Aber eine Frage.." Gerade als er fragen wollte, wurde die Tür gewaltsam aufgerissen und drei Männer stürmten herein. Shinichi wurde voller Wucht zu Boden gestoßen, so dass er auf seinem Hintern landete. "Hey, was soll das? Habt ihr keine Manieren?" Der Junge wollte aufstehen, aber da bekam er erst einmal große Augen, als zwei der Männer den Boss bedrohten. "Hey! Was fällt euch ein?" "Halts Maul, Kleiner!" sagte der Dritte und schlug ihm mit einer Waffe auf den Kopf, aber nicht so sehr, dass er ohnmächtig wurde, es diente eher dazu, ihn einzuschüchtern. "Sei einfach brav, dann passiert dir nichts." Dem Boss wurde eine Waffe an den Kopf gehalten. "So, Alterchen, du gibst uns jetzt, was uns zusteht, klar? Ansonsten wirst du ganz schnell von hier verschwinden, alles klar?" Der Mann tätschelte seine Wange und grinste mörderisch. "Wo ist sie? Sag's uns. Dann gehen wir wieder." Der Mann wusste, dass sie ihn dann umlegen würden, wenn er ihnen verraten würde, wo sie sich gerade befand, deswegen schwieg er auch. "Tja.. jeder Boss muss mal abtreten, das ist dir doch bekannt, nicht wahr?" Der Mann, der Shinichi die Waffe auf den Kopf geschlagen hatte, wandte sich von ihm ab und ging zu den anderen Beiden hinüber. Das war seine Chance, der Junge schwang sich auf die Beine und zog blitzschnell seine Waffe. Da stieß jedoch der eine Mann den Rollstuhl um, so dass der Boss zusammen mit diesem zu Boden fiel. Shinichi war empört, das konnte er nicht zulassen. "Alter! Wo steckt deine Hure von Tochter? Ich werde ungemütlich!" Der Mann lud seine Waffe und zielte auf den wehrlosen Mann. Shinichi knurrte verächtlich, lud ebenfalls seine Waffe und richtete sie auf den Kopf des Mannes. Er musste es tun, das wusste er einfach. Von Wut ergriffen, drückte der junge Mann ab und die Kugel bohrte sich in die Schläfe des einen Mannes. "So, Ende der Fahnenstange, Leute! Das war's, jetzt könnt ihr entweder verschwinden, oder ihr werdet alle dran glauben müssen!" "Du hast keine Ahnung, wo du dich befindest, nicht wahr, Bambino?" Zwei Waffen wurden auf ihn gerichtet, doch dieses Mal zögerte Shinichi nicht, denn die Beiden verdienten seiner Meinung nach den Tod. Er begann auf sie zu schießen, immer wieder, wobei die Schüsse laut knallten. Dabei musste er aufpassen, dass er nicht vor Wut anfing zu heulen, weil er es einfach nur beschissen fand, wie sich die Kerle hier aufführten. Noch dazu hegte er Sympathie für den Mann. Es war einfach zuviel gewesen. Heftig atmend erblickte er die Schweinerei, die er verursacht hatte. Alle drei Männer lagen am Boden, mitten in einer riesigen Blutlache, die immer größer zu werden schien. Der Junge steckte die Waffe weg und rannte schnell zu dem, am Boden liegenden, Mann, um ihm aufzuhelfen. "So, alles in Ordnung.." sagte er mit einer zitternden Stimme. Der Boss war beeindruckt von den Fähigkeiten des Jungen und grinste. "Du bist zuverlässiger als ich dachte.." Shinichi wagte es nicht etwas zu sagen. Ein sehr beschissenes Gefühl nahm seine Glieder ein. Die Welt war grausam und die Menschen, die dort lebten, noch viel mehr. "Ich werde sie beschützen.." Endlich hatte er so etwas wie eine Aufgabe in der Organisation und er würde der Frau helfen, wenn es drauf ankam, für den Boss. Er würde es nicht für Vermouth selbst tun, die war ihm scheißegal. Nur für den Mann, der ihn auf irgendeine Weise beeindruckt hatte. Ganz einfach hätte er den Männern seine Tochter ausliefern können, aber er tat es nicht. Nur drängte sich dem Jungen eine Frage auf: Wieso war dieser Kerl der Boss einer Verbrecherorganisation? Der Junge verabschiedete sich von seinem Boss und ging dann nach draußen. 100 Meter weit weg von der Fabrik wartete ein schwarzer Porsche auf den Jungen. Er seufzte leicht in sich hinein, weil er nicht so recht wusste, ob er ihr etwas von den Dingen, die geschehen waren, sagen sollte. Shinichi öffnete die Beifahrertür, wurde aber weder begrüßt, noch irgendwie beachtet. Sie schaute auf die Straße und grinste dann auf gemeinste Weise, wie man es oft an ihr sah. "Was wollte er?" fragte Vermouth ihn und er ließ sich auf dem Sitz nieder. "Nur labern.." Der Junge hatte im wahrsten Sinne des Wortes einen Schweißausbruch. Die Ereignisse hatten ihm das glückliche Gefühl, das er vorhin noch gehabt hatte, geraubt und das konnte man auch auf seinem Gesicht ablesen. "Ach ja? Und wieso schaust du so? Ist irgendetwas nicht so gelaufen, wie es sollte?" Fast klang sie sauer und Shinichi hätte sie am liebsten verprügelt. Konnte die an nichts anderes denken, als an Erfolg? "Wieso ich so schaue? Der Boss hatte netten Besuch.." Shinichi wirkte nicht nur traurig, er schien fast schon verletzt zu sein. Skeptisch beobachtete sie ihn einige Zeit, bevor sie erneut etwas sagen konnte. "Und was für welchen?" Der Junge drehte den Kopf zu ihr und sie sah Tränen, die in seinen Augen standen. Vermouth verschlug es buchstäblich die Sprache. Der konnte doch hier nicht einfach anfangen zu heulen! Was zum Teufel hatten die Typen da drin mit ihm angestellt? "Meine Güte, beruhige dich wieder. So schlimm war's sicher nicht." "Ja ja.. dir sind alle sowieso egal. Nur zu deiner Info, die Kerle hätten den Boss beinahe abgemurkst, wenn ich nicht gewesen wäre. Oder soll ich zum Boss ab jetzt "Dein Vater" sagen?" Er legte es darauf an, sie zu verletzen, das hatte sie verdient. Aber würde sie das überhaupt kratzen? Monoton sah sie ihn an und er dachte schon, es wäre ihr egal, bis er sah wie sie zu zittern begann und auf das Lenkrad einschlug. Sie zischte irgendetwas, was er überhaupt nicht verstand, aber er konnte so etwas wie Sorge entdecken. Dann war sie wenigstens doch nicht so herzlos, wie er gedacht hatte. Worüber ärgerte sie sich überhaupt so? Dass er jetzt wusste, wer ihr Vater war? Ihr Kopf wandte sich dem Jungen zu und sie knurrte ihn böse und vor allem wie ein Tier an. "Du hast ja keine Ahnung!" brüllte sie ihn an. "Rede nicht von Sachen, von denen du nichts weißt! KLAR?!" Er zuckte zusammen. Ihr pikierter Blick, den sie im Moment aufgesetzt hatte, konnte wohl so ziemlich jedem Angst einjagen, da sie jetzt unberechenbar wirkte. Sie schien zu allem fähig zu sein. Man wusste nicht, ob sie gleich ausflippen würde und die Lust dazu verspürte, jemanden umzubringen. Außerdem wusste er ihren Blick nicht so recht zu deuten, aber er hatte das Gefühl, dass ihr etwas sehr zugesetzt hatte. Er empfand schon fast wieder Mitleid für sie, aber eben nicht ganz. Niemals würde er ihr verzeihen können und er wollte auch nicht. Aber trotzdem war es traurig, dass er so tief sank und vor ihr Tränen vergoss und das nur, weil er etwas schockierendes erlebt hatte. So etwas durfte einem Detektiven einfach nicht passieren. Dann wurde man schwach und hatte Mitleid mit Verbrechern. Und genauso war es doch gerade. Dadurch, dass er Vermouths Vater kennen gelernt hatte, änderte sich nun alles. Jetzt sollte er die Hexe auch noch beschützen. "Ich habe keine Ahnung.. na ja, wenn du meinst. Du kommst dir ganz schlau vor, meine Fresse, du warst nicht mal dabei!" Egal, er heulte schon wieder fast, aber jetzt interessierte es ihn nicht mehr, vielleicht konnte er sie damit etwas zur Vernunft bringen und so was wie Gefühle in ihr zum Leben erwecken. Vielleicht auch ein bisschen, um ihr wehzutun, so wie sie das bei ihm gemacht hatte. "Diese Kerle.. die haben kein Herz.. so wie du!" Ja, er rieb es ihr mal wieder extra fett unter die Nase, sie sollte mal merken, was sie hier überhaupt tat. Vielleicht wusste sie es auch, aber was wenn nicht? Dann hatte er eben Pech gehabt. "Die gehen einfach auf einen wehrlosen Mann los und wollen den erpressen. Ob du es glaubst, oder nicht, du Miststück, es gibt Menschen, denen du etwas bedeutest, schade eigentlich, dass du das noch nicht kapiert hast!" Was wollte der überhaupt von ihr? Das Treffen mit ihrem Vater war ihm eindeutig zu Kopf gestiegen. "Sag mal, hast du sie noch alle? Was geht dich mein Leben denn an? Glaubst du nicht, dass du langsam übertreibst?" Sie klang zu ruhig, fast so, als wäre das die Ruhe vor dem Sturm und sie würde jeden Moment ausrasten. "Du kommst dir echt superschlau vor, weißt du das? Dann erzähle ich dir mal was total nettes." Sie grinste nicht, so wie sie es sonst tat, wenn sie boshaft wurde. Auch war da nichts böses in ihren Augen, aber dafür klang ihre Stimme wie der Donner. Jedoch war ihre Fassade so kühl, wie sie es im Moment konnte. Innerlich war sie nämlich zerrissen. Und das schon so lange Zeit, dass es sie nicht mehr juckte. "Ja, du hast keine Ahnung, das einzigste, was du kannst, ist dumm rum schwallen und mir etwas erzählen, das ich doch längst weiß." Nicht schon wieder Mitleid, er hasste es. Aber so wie sie sprach, wie ein kleines Kind, das man verletzt hatte und noch dazu dieses Gesicht, das er sah. Nein, dieser Frau war ihr Vater nicht egal, das würde sie ihm auch nicht mehr weiß machen können, wenn sie sich darüber kaputt lachen würde, dass man ihn hatte umbringen wollen. Zum ersten Mal seit langer Zeit wurde ihm wirklich bewusst, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte, wovon er redete. Kennen gelernt hatte er schließlich nur Vermouth, weil es alles war, was er in ihr sah: Eine Mörderin. Nie hatte er etwas anderes sehen wollen. Ein fieses Drecksstück, eine Frau, der alles andere egal war, außer sich selbst. Hatte Ran etwa Recht gehabt mit dem was sie vor einem Jahr gesagt hatte? Er sei ein gefühlloser Glotz und seine verdammten Fälle seien daran Schuld. Ja, sie hatte Recht. Nur, um Detektiv zu sein, hielt er stur an seiner Meinung fest, auch wenn er innerlich längst zusammen gebrochen war und Mitleid hatte, das ein Detektiv niemals haben durfte. "Ich.." Er schaffte es einfach nicht, etwas zu sagen, er war den Tränen sehr nahe, wieder einmal, an diesem Tag. Sie hatte das bemerkt und schwieg. War sie jetzt daran schuld? Mal wieder? Hörte das denn gar nicht mehr auf? Ja, es war ein Fluch. Alle, die sie mochte, mussten leiden. Am besten einer der Kerle, die hinter ihr her waren, brachten sie endlich um. Dann war aber Ruhe. Shinichi würde auch ohne sie klar kommen, denn er war stark genug, um das alleine durchzustehen. Er brauchte sie ja nicht mehr, jetzt wo er zu der schwarzen Organisation gehörte. Und ihr Silver Bullet würde sie sicher nicht enttäuschen. Für etwas bestimmtes wurde es jetzt Zeit. Die Frau gab ein heißeres Lachen von sich. Ihre Gedanken waren so witzig, dass sie lachen musste, obwohl sie weinen wollte, aber nicht jetzt. Das vorhin hatte ihr gereicht. "Ich nenne dich ab jetzt nicht mehr Martini.. etwas anderes passt viel besser zu dir", ein Lachen unterbrach sie, "Silver Bullet.." Shinichi schaute sie unverständlich an. War die denn überhaupt noch bei Verstand? Silver Bullet. Den Namen erwähnte man in Japan sehr oft, wenn jemand etwas Mächtiges zerstören konnte. Aber das konnte sie unmöglich meinen. "Wieso Silver Bullet? Was soll das denn jetzt?" Konnte diese Frau denn nicht mal etwas weniger kompliziert sein? "Der Cocktail.." sagte sie monoton. "Aber erwähne niemals, dass ich dich so nenne.. Gin würde es rausfinden und der kennt die Bedeutung.." "Hee?" Die Fragezeichen vor seinen Augen vermehrten sich immer mehr, bis er es einsah, dass diese Frau schlichtweg einen Schaden hatte. "Du willst.. dass.. ich.. die.. Organisation auseinander nehme.. was? Ist das dein Ziel? Aber warum dieser ganze Aufwand, wieso ich?" Ja, das wollte er zu gerne wissen, aber innerlich war ihm klar, dass sie nur schweigen würde. Irgendetwas in ihr übermannte sie und sie zog ihn zu sich in die Arme. "Because I believe in you.." Noch ehrlicher konnte sie nicht mehr klingen, er musste ihr glauben. Sie hielt ihn fest, sie wollte nicht, dass er sah, was hier los war, das würde aber passieren, sobald er in ihre Augen schaute. So lange sie diesen Blickkontakt vermied, war alles gut. Da, schon wieder, immer wieder musste ihr das passieren, dass sie etwas in seiner Gegenwart fühlte. Dieser Junge ließ sie eben einfach nicht kalt. Gnade demjenigen, der ihn jemals anrühren würde. Es war ein langer beschwerlicher Weg bis hierhin gewesen, ein Weg mit Schmerz, Verzweiflung und unzähligen Tränen, aber im Grunde war es das wert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)