Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni .. von Melora ({Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}) ================================================================================ Kapitel 13: Die Vereinbarung ---------------------------- *hatte nen FP-Crash udn musste erst wieder alles zusammenfinden XD Aber jetzt kanns wieder weitergehen, bin nur bis September etwas lahm weil ich das Internet-cafe besuche >_< aba egalo weiter gehtz ^^ viel spaß euch allen *********** Shinichi hatte inzwischen verstanden, wie sehr ihm die Situation entglitten war und er bemerkte nur noch, wie Heiji nach vorne kippte und in seinen Armen landete. Innerlich war er die Panik pur, äußerlich allerdings noch zu schockiert, um zu reagieren. "Hattori?" Seine Stimme klang fragend in die Stille hinein. Er erhielt keine Antwort und die Panik brach aus, so dass er den Körper in seinen Armen hektisch zu schütteln begann. "HE-I-JJI! Mach keinen Scheiß! Das hab ich nicht gewollt, bitte rede mit mir, lieg nicht einfach nur da." Erst schrie er, doch dann beruhigte er sich, nur seine Atmung blieb heftig und war als einziges Geräusch im Raum vernehmbar. Was sollte er der armen Kazuha sagen? Hey, hab deinen Freund erschossen, Glückwunsch, bist ihn endlich los?! Er wusste nicht mehr weiter, fühlte sich innerlich mehr tot als lebendig. Dabei hatte der Junge seinem Freund bloß drohen wollen! Vor lauter Wut, dass er nicht auf ihn hörte war ihm der Finger abgerutscht. ER HATTE IHM DOCH NICHTS ANTUN WOLLEN, DENN ER WAR SEIN FREUND!!! Schreien, toben, wäre normal gewesen und es war sein nächster Gedanke, doch er blieb stumm. Der 18-jährige haute seinen Kopf gegen die Wand, immer wieder, mit jedem Mal fester. Der Schmerz durchforstete sämtliche Glieder, doch er konnte nicht weinen. Wieso? "Heiji.. ich wollte dir noch was sagen, du kannst doch nicht so einfach sterben, dann bin ich ein Mörder, bitte sei nicht tot. Gleich wachst du auf und sagst 'reingefallen.'" Shinichi lachte über sich selbst, dass er dachte, er würde ihn verarschen. Es war so schwer zu verstehen, so unwirklich und absurd. Warum sollte sein Freund auch tot sein? Ran war ganz in seiner Nähe, um genau zu sein hatte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Sonoko und es zog sie magisch zu Shinichis Haus. Wieso das so war, das hätte sie gerne gewusst, da es so grotesk war. Erst redete sie kein Wort mit dem Jungen, verabscheute ihn beinahe, doch dann sah sie ihn mit Sonoko, brachte diese um und plötzlich wollte sie wieder bei ihm sein. Das war doch krank!!! Vielleicht liebte sie ihn tief in ihrem Herzen doch noch? Mit zitterndem Körper stand sie nun vor seinem Haus und überlegte hin und her. Sollte sie oder sollte sie lieber doch nicht? Das Mädchen war durch ihre eigene Situation erschüttert. Wie würde Shinichi reagieren, wenn sie es ihm sagte, was sie getan hatte? Er wäre bestimmt enttäuscht, dass sie so etwas tun konnte. Ran seufzte und drückte dann die Türklinke nieder. Sie fühlte sich kraftlos und schleppte sich ins Haus, was ihr nun sehr schwer fiel. Verwirrt öffnete sie die Haustür und trat ein. Als das Mädchen zu Boden sah, entdeckte es zwei Paar Schuhe. Shinichi war also nicht alleine, doch das war ihr jetzt auch egal. Sie wollte jetzt da hoch gehen, egal wer da war. Normalerweise war Shinichi entweder in der großen Bibliothek seines Vaters oder in seinem Zimmer, auch wenn das Haus riesig war und er sonst wo sein könnte. Sie schaute zuerst in die Bibliothek, da sie dann nicht die Treppe hoch musste, aber da war er nicht. Mit schweren Schritten ging sie nach oben und entdeckte, dass die Tür offen stand. Ihr Blick schwang von dieser ins Zimmer hinein, blieb am Teppich haften, welcher Blutflecken aufwies. Langsam ließ sie ihre Augen immer weiter der Blutspur folgen und letztendlich gelangte sie bei einem Körper an. Automatisch legte sie ihre Hand auf den Mund, starrte voller Schockierung vor sich. Dann sah sie ihn, ihren Freund Shinichi. Er lehnte mit dem Kopf an der Bettkante, sein Blick war matt und schien wie unter einer Abwesenheit zu leiden. Wo war sie gerade, seine Seele?? Ran schluckte. Hatte Shinichi etwa dieses Blutbad im Raum angerichtet? Das konnte sie nicht so recht glauben. "Shinichi", unterbrach das Mädchen die herrschende Stille, "was war denn hier los??" Der junge Mann schrak auf, als er eine Stimme vernahm und dann in jemandes Gesicht blickte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Blaue, schockierte Augen ruhten auf den Seinen. Ihm war zum Heulen zu mute. So wurde er also entdeckt. "Ran.." Mehr brachte er nicht heraus, wie sollte er erklären, was hier vorgefallen war? Langsam ging die 17-jährige zu ihm hin, betrachtete sich den Männerkörper am Boden und ihr wurde übel. "Wieso liegt denn.. Hattori-kun vor deinem Bett? Sag endlich, was passiert ist!" drängte sie. Shinichi verwunderte es schon sehr, dass sie nicht schrie und sofort davon lief. Entweder hatte sie sich endlich an Leichen gewöhnt, oder.. Es gab kein 'Oder'. Der Dunkelhaarige stöhnte auf und versuchte seinen Körper dazu zu bewegen, sich aufzurichten, doch so recht wollte es ihm nicht gelingen. "Heiji war hier, um mir zu sagen, dass er dich beim Meer gesehen hat und beobachten konnte, wie du einen Frauenkörper ins Wasser geworfen hast. Er wollte eine Aussage machen. Und ich.. ich.. wollte ihn davon abhalten, aber er ließ sich nicht belehren. ... Da entschloss ich mich, ihn mit Gewalt abzuhalten. Ich hab ihm gedroht, aber er wollte ja nicht hören." Shinichi war kurz davor seine Tränen, welche krampfhaft hervor treten wollten, gewähren zu lassen. Es war diese schreckliche Verzweiflung, die Lust sich selbst zu strafen, welche er gerade jetzt verspürte, wenn er daran dachte, was los war und wieso. Heiji hasste seine Liebe zu Ran, zu Recht, wie Shinichi fand. "Ich wollte dich doch bloß beschützen, so wie das für einen Freund gehört, aber sieh dir das an! Meine Hände sind nun mit Blut gefleckt, meine Weste ist unrein. Das kann nicht Sinn der Sache sein! Ich hab vor Verzweiflung einfach abgedrückt, ohne darauf zu achten, wohin ich schieße. War wohl ein Volltreffer!" Er musste unter seiner tosenden Stimme losprusten, über sich selbst lachen. "Für mich??" Ran sah ihn traurig an. Ihre Hände zitterten, sie ergriff Shinichis Kragen und zog ihn zu sich hoch. "Hättest du ihn doch nur machen lassen, was er für das Richtige hielt!" Sie brüllte ihn an, wieso das wusste sie nicht so genau. Aber der machte sein Leben kaputt, für eine blöde Kuh, wie sie es war. Der konnte nicht mehr bei Verstand sein. "Du Baka! Haben dir deine Sherlock Holmes Bücher niemals vermittelt, dass ein Detektiv nicht das Recht hat zu töten?" "Sherlock Holmes hat Lupins Verlobte getötet. Also von daher.." Er konnte sie nicht ansehen, also blickte er zum offnen Fenster. "Du musst einer Romanfigur ja nicht alles nachmachen!" Sie tobte und schüttelte ihn, das war zuviel. Sein Rumgesülze ging ihr ja so auf die Nerven. Aber hatte sie das Recht böse auf ihn zu sein? Die 17-jährige war ja selbst.... eine Mörderin. Plötzlich ließ sie seinen Kragen los. "Du musst Verbrecher dingfest machen, das ist deine Aufgabe. ... Du musst mich zu Megure bringen, ich muss ebenfalls eine Aussage machen. Sonoko ist tot. Ich bin die Täterin..." Sie schwieg, sah ihren Freund nicht an, es tat weh, das zu sagen, aber es war nun mal so. Shinichi musste grinsen, auch wenn das nicht witzig war. "Wir passen wunderbar zueinander, haben beide den gleichen Fehler gemacht." Das Lächeln wich einem Schluchzen. Ihm war schlecht, noch nie war ihm beim Anblick einer Leiche übel geworden, außer am Anfang. Dass er jetzt fast kotzen musste war abnormal. Aber Heiji so zu sehen, seinen Freund am Boden, überall mit Blut befleckt und vor allem so... leblos, das war widerlich. Der arme Junge.. "Meinst du, mit unserer Erfahrung schaffen wir es, die beiden Morde zu vertuschen?" Ein monotones Lächeln lag auf seinen Lippen. "Wir müssen nur alle Beweise verschwinden lassen, dann wird alles gut." Ihr Freund hatte sie wohl nicht mehr alle. Er wollte sie decken und seinen eigenen Kopf ebenfalls aus der Schlinge ziehen? Das war aber verdammt feige, das zu tun. "Das perfekte Verbrechen, oder wie soll ich das verstehen? Findest du das richtig?" "Nein, natürlich ist es falsch, aber.." Er wusste keine Worte, es war ja auch egal warum. "Es ist eine Herausforderung. Ist doch mal was anderes. Statt Verbrecher zu überführen, tricksen wir mal alle aus. Mir gefällt die Idee." Sein Lächeln war nun von Besessenheit beherrscht, der Gedanke daran ließ es in seinen Fingerkuppen kribbeln. Einmal ein Verbrecher sein und austesten, ob andere genauso schlau waren, wie er. "Nagut, ich will dich nicht im Knast besuchen kommen müssen. Ich helfe dir. Ach, was sage ich da? Wir tun es gegenseitig. Das ist auch die Gelegenheit Frieden zu schließen." "Stimmt." Er reichte ihr die Hand. "Partner?" "Einverstanden. Und jetzt lass uns hier mal aufräumen." Das würde ein ganz schönes Stück Arbeit werden. So wie es hier aussah. Das Mädchen seufzte. Wenn ihr Vater davon wüsste, dann.. sie wusste nicht, was dann wäre. Hoffentlich würde es niemals rauskommen, ihr armer Vater. Die Tochter des Detektiven, der die Fälle im Schlaf löst, die Komplizin eines Mörders. MÖRDER!! Ran mochte Shinichi nicht so nennen, das passte einfach nicht zu ihm, auch wenn es in Wirklichkeit anders aussah. *********** "Shina?" Miwako klopfte an und trat dann ins Zimmer ein, in dem sich ihre beiden Freundinnen aufhielten. "Ja, was ist denn, solltest du nicht bei Wataru sein?" "Nein, ich muss dir erst was geben, bevor ich wieder zu ihm gehen kann, es ist von großer Wichtigkeit", verriet die Polizeibeamtin. "Kaito hatte dich um etwas gebeten. Du hast es womöglich nicht mitbekommen, weil du leicht neben dir gestanden hast. Aber er wollte, dass du etwas an dich nimmst und darauf aufpasst. Takagi und ich haben es uns erlaubt, es zu holen und dabei ist dieser scheiß Unfall passiert. Aber Gott sei dank, ging ja trotzdem alles gut." Miwako holte den Stein hervor. "Kaito meinte, dass der Stein sehr wichtig für die Organisation sei und wenn sie ihn bekommen, würde etwas schlimmes passieren." Sie reichte ihr den Gegenstand und holte ein Buch hervor. "Und das da.. das ist mir aus Zufall in die Hände gefallen. Es ist.. sein Tagebuch. Du sollst es kriegen, vielleicht findest du darin auch ein paar Antworten, auf Fragen, die du hattest." "Verstehe", meinte Shina. "Ich passe auf Beides auf." Sie lächelte leicht. Kaito vertraute ihr wohl sehr, dass er ihr so etwas wertvolles anvertraute, das für alle sehr wichtig sein sollte. "Danke Miwa." Sie starrte auf das Buch in ihren Händen. Da standen Dinge drin, welche niemand außer Kaito wusste, es waren seine geheimen Gedanken. Vielleicht stand da ja auch drin, wie er zu KID wurde. Das alles, was ihr verwehrt blieb, würde sie da vielleicht auffinden, aber sie traute sich noch nicht, es aufzuschlagen. Durfte sie das denn? Die Frau war noch unsicher und legte es beiseite. Sie stand auf und ging zum Fenster hinüber. Das Wetter war nicht mehr so toll, es hatte zwar aufgehört zu regnen, doch ein eisiger Wind umspielte ihre Haare. Wenn sie an ihre Haare dachte, dann hatte sie auch gleichzeitig Kaitos Worte im Sinn. Ein gequältes Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie ihre Haare öffnete und sie dann so aussah, wie Kaito sie gerne sah. Ein verstimmtes Seufzen. Sie warf dem grauen Himmel einen traurigen Blick zu. Nach einiger Zeit ging sie zurück zu ihrem Platz, das schwarze Buch zog sie magisch an und sie nahm es in die Hände, um es an ihre Brust zu drücken. Dieses Buch sollte nun Kaito sein, den sie umarmte. Wenigstens in Gedanken. Fünf Minuten vergingen, dann schlug sie wahllos eine Seite auf. ~~~ Zwanzig Tage waren seit den schrecklichen Ereignissen vergangen und alles verlief in geregelter Bahn. Takagi musste sich schonen, war jedoch wieder auf der Arbeit. Eigentlich ging es ihm recht gut und er hatte sich im Krankenhaus erholt. Es war kein Problem seiner Arbeit nachzugehen, wenn diese nicht aus körperlicher Anstrengung bestand. Shina war bei ihm und sie mussten gemeinsam einen Bericht schreiben. Immer öfter arbeiteten sie zusammen und brachten Miwako damit zur Weisglut. Die war seit dem Krankenhausaufenthalt aber auch krankhaft eifersüchtig und irgendwie gefiel das Wataru. "Shina, ich bin so weit. Und was ist mit dir??" Er stand dicht hinter ihr und schaute ihr über die Schulter. "Bin auch gleich fertig." Sein Atem streifte ihre Schulter und manchmal machte sie seine Nähe ein klein wenig konfus. Er war nun mal ein Mann und auch noch ein ziemlich attraktiver. Das konnte die Frau nicht leugnen. Scheinbar dachte sich der junge Mann, wie immer nichts dabei, wenn er seinen Kopf auf ihre Schulter legte und ihre Arbeit beobachtete. Oh Gott, wenn Miwako das sehen konnte, würde sie das sicher sofort als 'anmachen' deuten. Der konnte froh sein, dass sie endlich zusammen waren und dann benahm er sich so. Da sollte man die Männer verstehen? Wie witzig. Sonst hatte er ihre Nähe doch auch nicht so doll gesucht. Shina hoffte, Miwako würde bald hier antanzen, dann konnte er ja an der kleben und würde sie in Ruhe lassen. Die junge Frau schaute auf ihre Uhr. Es war jetzt zwanzig nach Zwölf und ihr Magen knurrte unangenehm. Sie hatte Hunger, was ja um die Uhrzeit auch kein Wunder war. "Soho. Fertig!" verkündete sie und stand auf. Der Drucker gab ein Geräusch von sich und wenig später lag ein Blatt im Ausgabefach. Sie nahm es raus und schnappte Takagi. "Los, bringen wir das endlich hinter uns, ich will was essen!" "Lass uns doch gemeinsam etwas essen", schlug er vor und Shina nickte nur zustimmend. Das war doch mal eine gute Idee. Dann war sie nicht so alleine, denn so fühlte sie sich in letzter Zeit oft. Seit Kaitos Tod. Ryochi war verschwunden und meldete sich nicht mehr, da er wichtigeres zu tun hatte. Der brauchte wohl erst mal etwas Abstand. Shina lieferte ihren und Watarus Bericht bei dem Inspektor ab und ging anschließend mit ihm in das Nudelsuppenrestaurant, da sie Beide sehr mochten. Sie traten ein und suchten sich einen Tisch in der Mitte des Lokals aus. Die Kriminalisten wurden von den anderen Gästen angeschaut, als sie sich hinsetzten. Sie gaben ihre Bestellungen auf und warteten fünfzehn Minuten. Kein Wort fiel, Wataru starrte nur unentwegt aus einem offenen Fenster, bis man ihnen die Bestellung servierte. Die Beiden genossen eine Nudelsuppe und Shina schaute zu ihm auf. "Sag mal.. du.. hast du.. schon mal deine Freundin betrogen..? Damit meine ich jetzt nicht Miwako. Ich will bloß wissen, ob du damit schon mal Erfahrungen gemacht hast." Die 22-jährige wusste nicht, wie sie nun darauf kam, aber es war von großem Interesse für sie, da sie ja selbst so etwas schon getan hatte. Wataru allerdings sah immer so unschuldig aus und deswegen dachte die Detektivin, dass er so etwas sicher nicht tun würde, aber man konnte schließlich nicht in das Innere der Menschen sehen. Verbrechern konnte man es auch nicht unbedingt ansehen, dass sie Dreck am Stecken hatten. Wataru verschluckte sich und musste husten. "Mein Gott, ist das heiß", versuchte er sich herauszureden, doch anhand Shinas empörtem Blick, erkannte er, dass die Frau nicht vorher Ruhe geben würde, bis er es ihr gesagt hatte. "Also.. na ja.. was ist bei dir betrügen, wenn man Sex mit einem Anderen hat, obwohl man eine Beziehung hat?" Shina nickte. "Nein, so was hab ich noch nie getan. Ich verstehe auch nicht, wie du das machen konntest. Ich meine, man liebt doch den Anderen und will diesem nicht wehtun. Ich könnte nicht meine Gefühle abstellen und mich auf jemand anderes einlassen, während ich mit jemanden zusammen bin. Ich kann das einfach nicht. Ich hätte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen bei der Sache und ich könnte meiner Freundin nicht mehr in die Augen sehen." Wataru bemerkte, wie ihr Blick trauriger wurde und deswegen beschimpfte er sich in Gedanken als Baka. Er machte ihr ja geradezu Vorwürfe. Wie unsensibel war er denn auf einmal?????? "Ich will dich nicht kritisieren. Ich kann mich nur nicht in die Situation hineinversetzen. Mein Herz gehört meiner Freundin und da habe ich nichts mit Anderen. Obwohl, da gab es mal eine Situation, aber ich hab das erfolgreich umgangen, bevor es brenzlig wurde. Ich war damals mit Yumi zusammen und auf einer Geburtstagsfeier war auch ihre Cousine anwesend, die mich andauernd angelächelt hat. Das war eine wirklich nette und attraktive Frau, aber das reicht eben noch nicht. Yumi hatte angeordnet, dass ich sie nach Hause fahren soll und das hab ich dann auch gemacht. Bevor sie ausstieg, küsste sie mich einfach und machte mir ein verlockendes Angebot." Der Mann grinste ein wenig. "Sie wollte, dass ich mit rein komme, aber ich hab abgelehnt. Im Prinzip war ich nicht abgeneigt, aber jemanden hinterlistig zu hintergehen, ist nicht mein Ding. Ich hab mich lieber feige aus dem Staub gemacht. Ich fühlte mich schon mies genug, dass ich es zu einem Kuss hatte kommen lassen. Das war meiner Meinung nach schon Betrug. Tja.." "Dass du immer so übertreiben musst. Ein Kuss. Herrje, du bist ja genauso schlimm, wie Miwako, ihr seid wirklich das Traumpaar überhaupt. Ihr passt zusammen, ohne Zweifel. Ihr seid Beide etwas empfindlich, wie ich finde. Hat man im Krankenhaus ja gesehen, als Miwako vor Eifersucht fast geplatzt ist." Shina kicherte. "Aber irgendwie finde ich es mittlerweile amüsant. Da sieht man doch gleich, wie sehr sie an dir hängt. Ich kann sie durchaus verstehen." Ein fieses Grinsen huschte über das Gesicht der Frau. Schlagartig wurde Wataru rot. Was hatte sie eben gesagt? Er brauchte einen Moment, um es genau zu registrieren. Das war doch eine astreine Anmache gewesen, oder etwa nicht? Eigentlich war sich der Polizeibeamte sicher, dass es eine war. "Lass das doch! Du kannst mich doch nicht anmachen, wenn sie das rausfindet, sind wir Beide tot." "Du brauchst ihr ja nicht alles auf die Nase binden." Die Detektivin hatte ihre Hand auf seine gelegt und er starrte perplex auf die Stelle am Tisch, wo seine Hand verweilte. Shina spürte, wie seine Hand leicht bebte und das vermittelte ihr, dass ihm die Situation gerade nicht geheuer war. Sie wollte ihn mal testen, wie er darauf reagierte. Was sollte das jetzt wieder, wollte seine beste Freundin ihn gerade tatsächlich ernsthaft anmachen? Zuzutrauen war es ihr ja, nachdem sie ihren Freund betrogen hatte und genau aus diesem Grund, machte es ihm Angst. War er etwa ihr nächstes Opfer? Nein, das konnte nicht sein. So war sie nicht, schließlich war Miwako eine ihrer besten Freundinnen und das würde sie ihr nicht antun, da war er sich fast hundertprozentig sicher. Aber eben nicht ganz. Der Mann entzog der Frau entgültig die Hand. Man musste es ja nicht unbedingt herausfordern. "Weißt du, was man für einen Blödsinn macht, wenn es einem schlecht geht und man denkt, dass alles sinnlos ist? Man macht dumme Sachen, so wie ich. Gott sei dank hat Miwako meine Absichten nicht erkannt und es einfach nur als ein Geständnis gesehen. Das hätte ich, glaube ich zumindest, nicht überlebt, wenn sie bemerkt hätte, was ich mit meinen Worten sagen wollte." "Ich weiß, dass man manchmal dummes Zeug macht, wenn man denkt, dass alles sinnlos ist, aber Gott sei dank ist mir so was noch nie passiert." Jetzt hatte Wataru die Detektivin ein wenig verwirrt. "Aber.., was redest du denn da, geht es um die Sache bei Kaitos Haus?" Die Frau blickte ihn ernst an. Seine Worte waren wirklich nicht sehr eindeutig. "Ja.. ich wurde plötzlich so furchtbar deprimiert und hab ihr alles gesagt, was mir gerade im Hirn rumgespukt ist.. unter anderem, dass ich mein Leben mit.. ihr.. verbringen will." Eine gewaltige Röte hatte sich in seinem Gesicht breit gemacht. "Ich hab Angst, dass sie das in den falschen Hals bekommt.. das hört sich so.. so.. zweideutig an", stotterte er daher und blickte dabei nach links und rechts, als fühle er sich beobachtet. "Man!" stöhnte die junge Frau. "Ihr werdet doch sowieso euer Leben zusammen verbringen.. ihr seid Partner. Na ja, wenn einer von euch den Löffel abgibt, dann habt ihr trotzdem euer Leben miteinander verbracht, zumindest einer.. nämlich derjenige, der tot ist." Shina konnte einfach nicht anders. Er war mal wieder so rot wie eine Tomate und machte sich um alles Sorgen. Ein sarkastischer Spruch musste einfach daher kommen, das war eben ihre Art, außerdem ärgerte sie Wataru ganz besonders gerne. Er ging immer so schön auf ihre Worte ein und nahm sie meistens auch sogar ernst. "Haha, sehr witzig. Ich weiß nicht, was mich geritten hat. Wie würdest du es als Frau denn finden, wenn man dich auf die Weise überfällt? Ich wusste noch nicht mal, was sie für mich empfindet und dann mache ich so was.." Der Polizeibeamte presste seine Augen fest aufeinander und schaute sie deswegen nicht mehr an. "Bei dir ist das doch was anderes, du bist ein Baka, Miwako weiß schon lange, dass du manchmal Dinge sagst, die du gar nicht so meinst. Sie hat sich dabei sicher nichts weiter gedacht. Sie dachte sicher nur, dass du verdammt süß bist und sie froh ist, dich zu haben. Sie steht doch auf Bakas." Die Frau musste gehässig auflachen. "Du bist der perfekte Mann für sie.." Wataru zog einen Schmollmund. Das war doch nicht mehr zu fassen, die nahm ihn nicht mal ernst. "Das ist überhaupt nicht witzig! Ich will sie doch nicht bedrängen.. oder so.." "Du machst dir zu viele Gedanken darüber", versuchte die Detektivin ihren Freund zu beruhigen. "Wenn es sie gestört hätte, was du ihr gesagt hast, dann hätte sie dich doch abgewiesen. Aber das hat sie nicht. Du hast sie rumgekriegt, du solltest dich also über dein Glück freuen, statt hier rumzumosern." Shina lachte immer noch, weil sie es einfach witzig fand, wie er jetzt schmollte, das tat er immer, wenn sie anfing gemein zu lachen, aber das machte ihr nichts aus, sie war sich sicher, dass er wusste, dass sie es nicht böse meinte. "Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken, aber besser ein wenig mehr, als zu wenig", versuchte Wataru seine Meinung zu vertreten. "Und ich mosere überhaupt nicht hier herum", verteidigte sich der junge Mann dann und stand ruckartig auf, so dass die Leute ihn anstarrten. "Du hast mich noch nie verstanden, das wirst du wohl auch nie. Woher weißt du denn, was in mir vorgeht? Das kannst du nicht, das kann kein Mensch, auch sie nicht.. ich versteh mich ja manchmal selbst nicht.." Wataru wandte der Frau den Rücken zu und wollte gehen, da ergriff sie sein Handgelenk. "Spinnst du? Das war doch nur Spaß! Du bist ja schon genauso leicht entflammbar wie Miwa. Früher warst du nie so. Du solltest deinen Kopf mal unter kaltes Wasser halten, das kann ich wärmstens empfehlen, bevor du rumstänkerst!" Nun war auch Shina aufgestanden, jedoch ließ sie Watarus Hand los und ging zur Kellnerin, um ihre Rechnung zu begleichen. "Wenn du dich beruhigt hast, dann können wir das Gespräch gerne noch mal führen", riet sie ihm, während die ihn nicht ansah, da sie ihm den Rücken zugewandt hatte. "Zur Zeit bist du ja nicht in der Lage ruhig zu bleiben." Wataru wurde nicht weiter beachtet. Shina bezahlte das Essen und ging ohne ein weiteres Wort an dem jungen Mann vorbei. Das hatte ihr gereicht. Niemand machte sie auf die Weise an. Nicht, dass sie wütend gewesen wäre, sie hatte nur keine Lust mehr mit einem Mann zu reden, der ihr Sachen an den Kopf warf, weil er sich mal wieder selbst nicht leiden konnte. *********** Der junge Schülerdetektiv rannte in heller Aufregung ins Präsidium, in der Hoffung seine Schwester dort anzutreffen. "KID hat wieder eine Warnung geschickt, diesmal an mich adressiert!" legte Shinichi mit hektischem Unterton in der Stimme ein. Als Shina das Wort "KID" vernahm, drehte sie sich alarmiert um und wirkte fast schon ein wenig erschrocken, geradeso, als hätte sie einen Geist gesehen. "Was sagst du da?? Wieso sollte ... aber halt ... was redest du da Shinichi? KID kann dir keine Nachricht gesendet haben. Beruhige dich erst mal und dann bitte von vorne." Shinichi atmete heftig, da er gerannt war. "Du hast schon richtig gehört, eine Nachricht von Kaitou KID und ich weiß auch schon wann er auftauchen wird, ich hab das Geschriebene bis in die letzte Zeile entschlüsselt." "Wen interessiert schon KID?" fragte Shina lustlos. Das konnte nicht KID gewesen sein, denn der war tot. Der hatte sie im Krankenhaus von Beika verlassen. Sie wollte ihren Bruder von der Idee KID zu fassen, wieder runter bringen, deshalb tat sie so desinteressiert. "Wir haben wichtigeres zu tun, als einen Dieb zu jagen, das überlassen wir doch lieber Nakamôri, der ist dafür zuständig nicht wir, merk dir das ein für alle Mal!" meinte sie streng und sah ihn sauer an. Der Junge erschrak auf ihre Worte, denn das war unmöglich ihr Ernst. "Aber Shina." Fassungslosigkeit machte sich in dem Schülerdetektiven breit. "Es ist doch unser Job, Verbrecher zu jagen, oder etwa nicht und KID war schon immer eine Herausforderung, aber wenn du nicht willst, dann gehe ich alleine." Eingeschnappt drehte er seinen Kopf zur Seite. "Es kann nicht KID sein, der dir geschrieben hat, da will dich jemand in eine Falle locken, Shinichi", sagte Shina jetzt völlig aufgelöst, denn sie hatte Angst um ihren kleinen Bruder. Ihr war klar, dass es einer der schwarzen Organisation gewesen sein musste, welcher diese Nachricht an Shinichi geschrieben hatte. "Hör doch mal zu, Shin-chan! Wieso sollte KID ausgerechnet an dich schreiben? Denk doch mal logisch. Was wenn dich Gin und Vodka womöglich in eine Falle locken wollen? Und Hilfe könnte ihnen Vermouth leisten, denn sie ist intelligenter als die Zwei zusammen. Außerdem verfügt diese Frau über die gleichen Fähigkeiten wie deine Mutter und stell dir vor, wie sehr sie dich schon hinters Licht geführt hat." Wie seine Schwester ihn mal wieder in Grund und Boden redete, da musste er sich die vielen Worte erst mal alle merken und dann darauf reagieren zu können. Sie ließ ihn ja kaum zu Wort kommen. "Es klingt logisch, was du sagst, aber wieso kann es nicht KID sein!? Das verstehe ich nicht, aber auch ich weiß nicht, wieso er mir geschrieben hat. Vielleicht ist es ja eine Herausforderung?" Wie sollte Shina ihrem Bruder nur erklären, wieso diese Nachricht keinesfalls von KID sein konnte? Musste sie ihm da nicht sagen, dass Kaito tot war? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)