Ashita wa ii hi ni naru no itooshii hito no tame ni .. von Melora ({Morgen wird ein besserer Tag für den Menschen, den ich liebe,...}) ================================================================================ Kapitel 9: Zwischen Glück und Trauer ------------------------------------ Ich will mich mal bei allen bedanken, die mir Kommentare geschrieben haben *alle knuddel* Dankä, dass ihr mir treu seid, jaaaa XD *besonders ihre Freunde: Shina, SakuraLi, EternalSailorSun, Kaori und Eri drück* Ich hab euch lieb ;___; Es wird jetzt voll heftig, die Story .___. sry *abflenn* Viel Vergnügen, soweit man das da haben kann >___< Shina glaubte einfach nicht, was sie da hörte. Sie sollte ihn vergessen, war das sein Ernst?? "Kaito, ich werde dich niemals vergessen!" sagte sie aufgebracht, als sie den piependen Ton der Maschine vernahm, die Kaito bis eben noch am Leben erhalten hatte. "Kaitoo??" Miwako ging zu Shina hin, um sie in den Arm zu nehmen, doch Shina wusste nicht, was der Grund war. Das war doch alles gar nicht wirklich, konnte es doch gar nicht. "Miwako." Shina schüttelte abwehrend den Kopf. "Nein!" Es klang wie eine Verweigerung. Die Frau sah sie schockiert an, als sie sie ansprach. Jetzt musste sie ihr sagen, dass er tot war. "Shina, sei froh, hast du nicht bemerkt, was er für höllische Schmerzen hatte?" Sie strich ihr beruhigend über die Schultern. "Nein, er kann unmöglich tot sein, das glaub ich nicht." "Es ist aber so, Shina. Komm schon. Du bist die Letzte, die so etwas nicht akzeptiert. Du hast doch schon so viele Tragödien erlebt und es immer akzeptiert." "NEIN, ER IST NICHT TOT! ICH WILL ES EINFACH NICHT GLAUBEN!" Draußen vor der Tür konnten Takagi und Akaja Shinas Geschreie hören und mussten einfach nachsehen, was los war, auch wenn sie durch ihre Worte genaustens wissen mussten, was passiert war. Takagi riss als Erster die Tür auf, schaute sich im Zimmer um und erblickte auf dem Bildschirm nur einen weißen Strich auf schwarz. Oh Gott! Er war starr vor Schreck. Er ging langsam zu den beiden Frauen hinüber, blickte auf sie hinab. Ein klein wenig Hilflosigkeit machte sich in ihm breit. Was sollte er jetzt sagen und vor allem, was sollte er tun? Er entschloss sich erst mal, den beiden Frauen, die am Boden knieten, hoch zuhelfen. Doch Shina wollte einfach nicht aufstehen. Ihre Verzweiflung veranlasste sie dazu, sich gegen ihn zu stellen. Er seufzte. "Na komm hoch, der Boden ist doch kalt." Takagi schaffte es nun doch, sie am Arm hochzuziehen. Doch als sie so genau vor ihm stand, schwankte sie und er musste sie festhalten, damit sie nicht umkippte. Er spürte, wie sie sich in sein Hemd krallte und die Augen zusammen kniff. Dann fühlte er, wie sein Hemd durch ihre Tränen getränkt wurde. Super, jetzt durfte er sie trösten, wo er so was doch nun wirklich nicht konnte. Ryo fasste es nicht, da schmiss sich seine Freundin an Takagis Brust, statt an seine, das war doch nicht zu glauben! Langsam stampfte er auf die Beiden zu, blieb unmittelbar vor Shina und Takagi stehen. Eine heiße Welle an Eifersucht überschüttete ihn. Er schien das auch schön zu genießen, na wunderbar. Was machte er hier überhaupt noch? Doch dann fiel ihm auf, wie sehr Shina am weinen war, so hatte er sie noch nie erlebt. Es musste schlimm für sie sein und auf einmal war all die Eifersucht verschwunden, nur noch Mitleid blieb übrig. Sonst war sie immer so stark, doch heute.. Es tat ihm leid. Er wollte sie auch trösten, wenn sie das überhaupt wollte, denn im Moment schien ihr Takagis Brust besser zu gefallen. Ryo senkte betreten den Kopf. Er fühlte sich fehl am Platze. Miwako bemerkte, was mit Ryochi los war, ließ sich jedoch nichts anmerken. Sie schüttelte nur den Kopf, um ihm zu sagen, dass das jetzt unangebracht war, seinen Stolz zu zeigen. Sie war enttäuscht. Wie kam er überhaupt auf den Gedanken, dass Takagi das mit Absicht machte? So was würde er nie machen. Aber Männer waren nun mal so. Sie seufzte. Sogar jetzt war der Typ eifersüchtig, das war doch nicht zu fassen. Takagi hingegen, fühlte sich wohl gerade mächtig überfordert, worauf sein überraschter und schockierter Gesichtsausdruck schließen ließ. Aber da war noch etwas Anderes, was ihr mehr Sorgen bereitete, als das: Kaitos Worte. Er hatte doch gesagt, dass es wichtig war. Hatte sie das völlig verdrängt? "Shina! Ich und Takagi müssen dringend weg. Ryochi, du passt jetzt besser auf sie auf!" Sie wusste nicht, ob Shina sie gehört hatte, aber Ryochi schien es vernommen zu haben, denn er zuckte leicht zusammen, als habe man ihn grausam aus einem Gedanken gerissen. Damit tat sie ihm vielleicht auch einen großen Gefallen, auch wenn sie es unbewusst tat. Shina löste sich von Takagi, sah Miwako skeptisch an. "Was habt ihr denn vor", fragte sie mit weinerlicher Stimme. "Nicht so wichtig. Du solltest nach Hause. Ryochi macht das sicher gerne." Miwako dachte sich, dass sie sich am besten ausruhen sollte und sie das einfach übernahmen, denn sie schien nicht in der Verfassung zu sein, sich an diesen Fall zu machen. Und vielleicht hatte sie Kaitos Worte auch gar nicht erst gehört, dann konnte sie sich auch raushalten. "Ich möchte alleine sein", sagte Shina leise, fast schon gebrochen. Ryochi bot ihr seine Hand an. "Na komm, ich fahr dich nach Hause, dann sehen wir weiter." "Bist du sicher, Miwako, dass das eine gute Idee ist? Ich meine, sollten wir uns nicht Verstärkung holen??" Miwako sah ihn böse an und trat ihm auf den Fuß. "Baka, halt doch einfach mal den Mund!" Den Rest flüsterte sie ihm zu: "Sie soll nicht wissen, was wir vorhaben, also halt mal deinen vorwitzigen Mund. Um den Dachboden zu durchsuchen, brauchen wir doch keine Verstärkung, so ein Quatsch." Wenn er weiter so laut war und sich nicht einmal bemühte leise zu sein, würde Shina noch kapieren, was los war und das musste nun wirklich nicht sein. Sie sollte sich erst mal von dem Schock erholen, dass Kaito tot war, alles andere wäre doch nur hinderlich. "Na gut", sagte er so leise wie es ihm möglich war. Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen. Wäre Miwako tot, dann hätte er sicher auch keine Nerven für etwas anderes, als seine Trauer. Doch Shina war eine starke Frau, sie brauchte nur Zeit. Außerdem heilte Zeit alle Wunden, er selbst hatte das auch schon miterlebt. Sie konnten nur hoffen, dass sie das besser hinbekam, als Miwako, die immer noch an diesen Tag denken musste, als ihr Partner bei einem Einsatz drauf ging. Es war schon so lange her, doch Takagi erinnerte sich noch ganz genau daran, wie es gewesen war, als sei es erst vor ein paar Tagen geschehen. Sie gingen aus dem Zimmer, bis zum Aufzug und er versank total in Gedanken. Egal ob es lange her war, jetzt wurde ihm bewusst, was er eigentlich für ein Glück hatte noch am Leben zu sein. Das Leben war wirklich ein Geschenk und man sollte dankbar sein. Kaito hatte nicht nur Shina beschützt, sondern auch ihn. Und er war ihm jetzt wirklich dankbar, nun würde er noch mehr auf sich aufpassen. Er wurde aus den Gedanken gerissen, als die Tür zum Aufzug aufging, um sie alle ins Erdgeschoss zu bringen, Miwako nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. Sie bemerkte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war, er konnte ihr einfach nichts vormachen, aber sie entschloss sich, damit zu warten, bis die anderen Beiden weg waren. Dann waren sie nämlich wieder ganz alleine. An Takagi ging alles irgendwie vorbei, er ließ sich einfach hinterher schleifen. Auch als die Aufzugstür aufging tat er das. Dass Miwako ihn mit einem besorgten Blick musterte, bemerkte er ebenfalls nicht. Erst als ihn ein leichter Wind streifte, schien er wieder geistig anwesend zu sein. "So, hier trennen sich unsere Wege. Passt auf euch auf, ihr Zwei", meinte Ryochi und lächelte in Takagis und Satôs Richtung. "Machen wir." Wataru senkte nur den Kopf. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Ryochi und Shina gingen zum Auto, während Miwako immer noch Wataru anstarrte, der es wohl immer noch nicht fasste, was geschehen war. "Hey, komm, lass uns endlich hier abhauen. Wir haben was zu erledigen." Sie zog ihn mit sich und er lächelte nur ein klein wenig. Es war ein monotones Lächeln, das er aufgelegt hatte, damit sie nicht merkt, wie mies ihm zu mute war. Miwako ließ seine Hand los. "Was ist los mit dir? Mir kannst du nichts vormachen. Irgendwas macht dir Sorgen. Los spuck es aus!" "Was soll los sein? Ich fühle mich einfach schlecht. Die Kugel hat Kaito meinetwegen abbekommen, sie war für mich bestimmt, dann hat er Shina beschützt und wurde dabei tödlich verletzt. Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein!" Es standen bereits Tränen in seinen Augen, wenn er jetzt weitersprach, wäre es vorbei, auch wenn er vor *ihr* nicht weinen wollte, ihm war einfach danach. "Shina war früher eine meiner besten Freundinnen, na ja eher eine der wenigen, die sich um mich gekümmert haben, ich war nicht besonders beliebt in der Schule, das war bei ihr ganz anders. Aber sie hat es nicht interessiert, was Andere dachten, sie war immer da. Egal, ob die Anderen sich darüber lustig gemacht haben. Sie hat so was doch nicht verdient. Weißt du wie sie sich jetzt fühlen muss? Den Gedanken, dass Kaito ihretwegen tot ist, kann sie doch gar nicht ertragen." Er konnte die aufkommenden Tränen nicht mehr aufhalten und drehte Miwako den Rücken zu. Heftig versuchte er vergebens die Tränen zurückzudrängen. Miwako wusste sehr genau, wie er sich jetzt fühlte, ihr ging es nicht anders und, dass er sich jetzt einfach umdrehte, obwohl sie sowieso wusste weshalb, fand sie gar nicht nett. "Ich weiß, wie schlimm das alles ist. Das brauchst du mir nicht extra sagen. Shina ist auch schon seit einigen Jahren meine beste Freundin, auch wenn sie nicht immer bei mir ist." Ihr rannen Tränen die Wangen hinab und sie schluchzte trocken auf. "Ich weiß es genau, was du fühlst, mir geht es genauso. Das ist aber kein Grund, mir den Rücken zuzuwenden. Ich kann es doch verstehen. Ich kann mich auch sehr gut in sie hinein versetzen. Mir ist so was doch auch schon mal passiert. Er ist alleine dorthin gegangen und hat mich einfach alleine gelassen. Hätte er mich mitgenommen, dann wären wir Beide tot." Die Erinnerung daran war nicht schmerzfrei, aber sie musste jetzt darüber reden, sie wollte doch, dass er ihr vertraut und nicht seine Gefühle vor ihr versteckt. Takagi wusste nicht, was sie mit ihren Worten genau meinte. "Er??" Wen meinte sie denn, doch nicht etwa den Detektiven, der seit drei Jahren schon tot war? Er hatte nur von Anderen, die darüber redeten erfahren, was los gewesen war, aber zu der Zeit war er noch nicht besonders lange hier. Dass er zu Matsudas Ersatz diente, das war alles was ihm bekannt war. Man hatte ihn befördert und einer seiner Kollegen hatte im Scherzton gesagt: "Aber nicht, dass dir das Gleiche passiert wie Matsuda." Erst später hatte er mitbekommen, was eigentlich passiert war. Sein Vorgänger war bei einer Explosion ums Leben gekommen und seine Partnerin hatte sehr darunter gelitten. "Wie, das weißt du nicht? Ich meine Officer Matsuda, der bevor er starb mein Partner war, so wie du jetzt." "Ich kann ja nicht hellsehen, dass du den gemeint hast, kann ich nicht wissen." Er seufzte und lehnte sich an einen Baum. "Darf ich dir mal eine unangenehme Frage stellen?" "Mach es doch einfach und frag nicht." Sie konnte sich nicht vorstellen, was er meinte und sah ihn leicht verwirrt an. "Was war dieser Matsuda für dich? Nur ein Kollege, oder..?" Er hoffte, dass nicht mehr zwischen ihnen gewesen war, auch wenn alles dafür sprach. Damals schon hatte sie deswegen Tränen vergossen und war total ausgerastet. Er konnte das zwar verstehen, aber dennoch war es nicht normal, dass man wegen eines toten Kollegen, dermaßen am Rad dreht, dass man vergisst, was seine Prinzipien sind und auf den Schuldigen schießt. "Nein, er war mehr als nur das. Wir waren zusammen und unsterblich verliebt in einander. Alles war so perfekt, bis er zu mir sagte: "Warte auf mich, ich habe noch etwas zu erledigen." Ich hab nicht gewusst, was das sollte. Er ist einfach davon gelaufen. Wenn ich gewusst hätte, dass er gegen diese Verbrecher ermittelt hat, dann wäre ich mit gegangen, denn das war unsere Aufgabe, nicht alleine seine. Die Drohung, dass einer von uns die Bomben finden soll, bevor jemand zu schaden ging ignorierte er. Er hat nur daran gedacht, wie er die Menschen vor dem Attentäter schützen kann. Ich war ganz schön sauer, dass er auf eigene Faust gehandelt hat. Aber mit seiner Aktion hat er mein Leben gerettet. Er vermutete, wo sich die Bombe befand und tat alles dafür, dass sie entschärft wird, leider hat er sein Leben nicht halb so tüchtig geschützt, wie das der Anderen. Er hatte nur einen Gedanken und zwar es zu schaffen. Dabei ging er ziemlich unvorsichtig vor. Er war im Riesenrad eingesperrt, welches fünf Minuten später in die Luft ging und er darin umkam. Eigentlich hätte ich mit ihm sterben sollen, aber er schien es gewusst zu haben, deshalb hat er mich zurück gelassen. Er wollte nicht, dass mir etwas passiert.. nur deshalb. Ich fand es damals sehr unfair, was er gemacht hat, aber jetzt so im nachhinein bin ich ihm sehr dankbar. Ich dachte damals, ich könne niemals wieder jemanden Vertrauen schenken. Ich wollte mit ihm sterben." Sie schluchzte. "Aber er wollte mich ja nicht mitnehmen.. er hat mich einfach alleine gelassen." Ihr Schluchzen wich zahllosen Tränen, die sie nicht mehr zurück halten konnte. Immer, wenn sie an ihn dachte, musste sie weinen. Und das, obwohl es schon drei Jahre her war, es tat immer noch so schrecklich weh, wie am ersten Tag, an dem er nicht mehr da war. Jetzt hatte sie ihm mehr erzählt, als er wissen wollte. So war das alles also gewesen. Genaueres hatte er ja nicht gewusst. Deshalb war sie also zu allen so abweisend. Sie verschloss ihr Herz, weil sie nicht mehr verletzt werden wollte. Eigentlich verhielt sie sich nur bei ihm etwas aufgeschlossener. Takagi hatte ein kleines Lächeln im Gesicht. Ein schöner Gedanke. "Aber war es nicht anders? Man hat mir erzählt, Junpei Matsuda, sei nicht nur dein Partner gewesen, du warst doch sein Mentor. Kommt mir jetzt sehr seltsam vor.." Eine Mentorin, die ihn eigenwillig handeln ließ. Wäre das nicht Miwa, die vor ihm stand, dann hätte er sich womöglich aufgeregt, darüber, dass sie ihn nicht aufgehalten hatte. "Ja, ich weiß, es klingt seltsam, dass ich ihn nicht abgehalten habe, aber er hat mich demonstrativ von diesem Ort ferngehalten. Er hat für alle sein Leben auf's Spiel gesetzt, um die Bombe zu entschärfen. In der Minute seines Todes hat er mir eine SMS gesendet. Ich war nämlich noch mit ihm in Kontakt, als es passierte. Ich wollte zu ihm und ihm helfen. Aber er wollte nicht, er war wohl lieber alleine." Sicher hatte er einfach Angst, ihr würde etwas passieren. "Das verstehe ich jetzt nicht. Wieso eine SMS??" "Es gab eine zweite Bombe. Er hat mir dadurch mitgeteilt, wo die zweite ist. Außerdem hat er geschrieben.." Satô kniff die Augen zusammen, als sie an die Worte dachte, die er als PS angefügt hatte. "Was hat er geschrieben??" Takagi sah sie schockiert an, sie ging langsam zu Boden und schluchzte auf. Er stürmte zu ihr hin und stützte sie, damit sie nicht hinfiel. "Sag nichts mehr. Es ist gut jetzt", versuchte er sie zu beruhigen und schrak zurück, als sie ihm ihr Handy hinhielt und er die Worte lesen konnte, die Matsuda ihr geschrieben hatte. Takagis Brust zog sich zusammen. Die ganze Zeit hatte sie diese SMS nicht gelöscht. Sie hing wohl noch an diesen Worten. "Junpei war ein Idiot. Er hat sicher gewusst, wie sehr du unter seinem Tod leiden musst und doch hat er dir in der SMS gesagt, was er empfindet." Das war doch krank, wo er doch genau wusste, dass er sterben würde, hätte er es sich wirklich verkneifen können, nur um Rücksicht zu nehmen. Er hätte so etwas niemals getan, es war verdammt egoistisch, fand er. "Das habe ich gerade getippt. Die SMS habe ich schon vor einem Monat gelöscht." Ihr Dummerchen hatte wieder mal etwas falsch verstanden. Sie musste es ihm so zeigen, denn sagen könnte sie es nicht, dann wäre sie sowieso wieder nur am flennen. Aber egal, das war sie ja so auch. Warum war sie auch so schwach, sie wollte stark sein, für ihren Vater und für Matsuda, sie sollten, wenn sie sie sehen konnten, stolz auf sie sein?! "Wieso vor einem Monat??" "Das war der Tag, an dem ich mir die meisten Sorgen um dich gemacht habe. Ich hatte wirklich schreckliche Angst und dachte, ich hätte dich verloren. In dem Moment, als ich die Explosion vernahm, dachte ich, mir sei das Gleiche schon wieder passiert. Aber das Gefühl war noch wesentlich schlimmer, als damals." Takagi hatte natürlich wieder rein gar nichts von dem verstanden, was sie ihm versuchte zu erklären, nämlich, dass ihr an ihm viel mehr lag, als an Jun. Man musste es ihm wohl direkter sagen. "Takagi!! Hast du verstanden, was ich dir sagen will??" "Nicht wirklich. Es ist ja nicht so wichtig." "Ich finde schon.. , dass es wichtig ist." Satô zog einen Schmollmund. Was fiel dem Baka eigentlich ein? Nicht wichtig? Sie hatte ihm gerade gesagt, dass sie ihn liebt und er fand es nicht wichtig. War ja nicht zu glauben. Wenn er doch nur einmal seinen Kopf gebrauchen würde. Wozu hatte er ihn denn sonst, als Zierde? "Deine Blödheit ist wieder nicht zu fassen!" "Warum denn das? Hab ich was verpasst?" fragte er total ahnungslos, sah sie schief an. "Nein, vergiss es!" Satô seufzte, dann eben nicht. "Lass uns lieber gehen und nicht die ganze Zeit hier herum stehen und reden. Es gibt jetzt wichtigeres!" drängte sie, zog ihn wieder hinter sich her. Eigentlich war sie ja sauer, weil er einfach gar nichts verstand, aber sie konnte nicht so richtig böse auf ihn sein. Bei Zeiten würde sie es ihm schon noch auf deutlichere Weise sagen, doch jetzt blieb dafür einfach keine Zeit. *********** "Ist dir kalt, Shina?" wollte Ryo wissen, als sie durch die Straßen fuhren und Shina stillschweigend neben ihm saß und es ihm war, als würde sie zittern. "Nein, ist es nicht, danke, dass du mich nach Hause fährst und das nachdem, was ich dir angetan habe. Aber ich konnte einfach nicht anders. Liebe kann man einfach nicht verdrängen, man ist machtlos dagegen, weißt du? Kaito war erst wie ein Bruder für mich, aber dann.. ich weiß auch nicht, es kam dann so über mich. Erst war es nur Spaß, doch schnell wurde daraus ernst. Ich wollte mit ihm schlafen, nicht nur, weil er das unbedingt wollte. Ich wollte es genauso sehr, an dich hab ich da nicht gedacht. Ich glaube.." Sie verkniff sich, was sie noch sagen wollte. Nicht hier und jetzt, das würde sie sich für später aufheben, wenn es ihr besser ging. Sie war ja verwirrt, wusste nicht mehr, was sie für einen Mist daherredete. Der Redeschwall kam einfach so über sie, ließ sie nicht registrieren, dass sie Ryochi all ihre Gedanken mitteilte, die sie gerade hatte. "Ich wollte mit ihm zusammen sein, aber er ist tot, meinetwegen. Ich bin schlimmer als eine Mörderin." Das war ja alles ganz wunderbar, jetzt kaute sie ihm auch noch ein Ohr ab. Wenigstens wusste er jetzt woran er war. Sie wollte mit Kaito zusammen sein, welch Ironie, dass sie das nun nicht mehr konnte. Tja Pech, konnte man sagen, aber Ryochi taten seine Gedanken bereits wieder leid. So was durfte er nicht denken, er durfte sich nicht über sie lustig machen. Es tat ihm doch genauso weh, was sie sagte. "Hör doch auf damit, du bist nicht schuld und eine Mörderin schon mal gar nicht!" Jetzt war er aber ernsthaft sauer. Wie konnte sie so was überhaupt denken? "Nein, ich höre nicht auf! Du hast ja keine Ahnung! Ich hätte mich niemals darauf einlassen sollen. Ich habe schwach reagiert, nicht wie eine erwachsene Frau. Das ist nicht mehr entschuldbar. Was soll ich denn meinem Bruder sagen??" Was sollte er dazu noch sagen? Sie hatte Recht, ihr Bruder musste erfahren, dass sein Freund tot war. Wieso hatte sie überhaupt nicht mal aus dem Krankenhaus angerufen, so hätte er vielleicht die Möglichkeit gehabt, ihn noch einmal lebend zu sehen?! Vielleicht war es der Schock. Aber was war denn mit den Anderen? Takagi hätte statt ihn besser Shinichi anrufen sollen. Nun machten sie bei einer Ampel halt. Ryochis Kopf sank auf sein Lenkrad nieder, seine Miene verfinsterte sich. Was war das doch für ein Scheißtag?!! *********** Miwako und Takagi waren bei den Kurobas angekommen, seltsamerweise war niemand da, sodass ihnen die Tür nicht geöffnet wurde. Satô stöhnte auf. "Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wo steckt die Frau?" Immer wenn etwas dringend war, spielte ihnen das Schicksal einen Streich. "Vielleicht im Krankenhaus", antwortete Takagi und grinste ratlos. "Dann müsste sie geflogen sein. Aber wir können da ja mal anrufen." Takagi nickte nur. Das war doch einfach toll. Sie handelten schon wieder auf eigene Faust, das würde sie sicher noch Kopf und Kragen kosten. Miwako telefonierte einige Minuten mit dem Krankenhaus, aber niemand hatte die Frau erreicht, also gab es die Polizistin auf. "Fehlanzeige, die konnten sie nicht erreichen. Also ist sie erst mal verschwunden. Entweder wir warten, bis sie zurückkommt, oder wir brechen da ein." Es war natürlich ein Scherz mit dem Einbrechen, doch Takagi musste lachen. "Manchmal hast du wirklich gute Ideen, das muss ich dir lassen." "Hast du sie noch alle?!" motzte die Frau ihn an. "Falls du es vergessen haben solltest, wir brechen *nicht* das Gesetz!" "Was schlägst du vor? Wir sollten am besten gleich ins Präsidium fahren, wäre vielleicht das Beste." Er war ja von Anfang an dagegen gewesen. Was motzte sie ihn gleich an? Takagi schüttelte den Kopf, sie hatte doch keine Verstärkung gewollt. Miwako sah ihn böse an. "Keine Verstärkung. Wir sollten nicht so viel Wind darum machen, dann werden sie vielleicht hellhörig. Wer weiß, wo sie ihre Informationen herbekommen. Wir fallen doch hier weniger auf, als uniformierte Männer. Tz, du solltest mal nachdenken." "Glaub mir, ich übe jeden Tag." Sie verdrehte die Augen. "Das kann ich mir vorstellen." Ein freches Grinsen huschte über ihr Gesicht. "Außerdem wird die Organisation über kurz oder lang hier auftauchen, wir sollten keine Zeit verlieren. Entweder wir kommen ihnen zuvor, oder nicht, was nicht gerade förderlich wär." "Ach und was heißt das jetzt bitte schön?" "Wir brechen ein." Takagi erschrak, na toll. Und schon wurde seine Hand von Miwakos ergriffen und sie schleifte ihn hinter sich her. "Sag bloß du willst das Schloss knacken?" Miwako ließ seine Hand los, antwortete nicht auf seine selten dämliche Frage. Natürlich würden sie das. Wie sollten sie sonst darein kommen? Na ja, sie hätten durch den Schornstein.. Sie musste bei diesem missgünstigen Gedanken kurz auflachen. Das wäre dann wirklich zuviel des Guten. Es machte ihr zwar nichts, mal schlimm auszusehen, aber durch den Schornstein würde die definitiv nicht ins Hausinnere klettern. Sie hantierte am Schloss herum, bis es *klack* machte und die Tür aufging. "Puh, das wäre erst mal geschafft und nun werden wir uns mal umsehen. Pass auf, dass du keine Fingerabdrücke hinterlässt." "Weiß ich, mach so was ja nicht zum ersten mal." Takagi kramte seine Handschuhe aus der Jackentasche und zog sie sich an. "Aber mal ne Frage, Miwako", sagte er während sie die Treppe hoch gingen. "Was suchen wir überhaupt und was wollen wir jetzt genau hier? Hättest du die Freundlichkeit mich einzuweihen?" "Aber natürlich, Schatz." Das hatte sie auf die Schnelle total vergessen, die Hektik veranlasste sie dazu, war eigentlich sehr unvorsichtig, sie seufzte. "Kaito hat Shina etwas anvertraut, bevor er starb, es war so was wie eine Bitte. Sein Vater wurde von Männern in Schwarz ermordet, weil er ihnen einen seltenen Stein gestohlen hat, weil sie dachten, dieser Stein habe magische Kräfte, oder so, wollten sie ihn haben. Aber sein Vater hatte den Stein den Männern entwendet, dafür hat er mit seinem Leben bezahlt. Kaito meinte, sie würden danach suchen, ganz klar, dass wir ihnen zuvor kommen müssen. Er will, dass wir den Gegenstand in Sicherheit bringen, keine Ahnung was passieren würde, wenn er in falsche Hände gerät. Shina soll Shinichi sagen, dass er den Fall übernehmen soll, Kaito war es wohl sehr wichtig ihre Pläne zu vereiteln, was auch immer sie vorhaben. Shinichi soll sich von Shina helfen lassen, denn er ist ja so stur und manchmal etwas unvorsichtig. Er sagte noch, dass er Pandora heißt und in einer Truhe, auf dem Dachboden bei sich zu Hause zu finden ist. Wenn die Männer ihn bekommen, sei alles vorbei und deshalb sind wir hier. Shina hat es nicht mitbekommen, was er ihr wichtiges gesagt hat, es war der Schock. Wenn sie nicht kann, dann müssen eben wir. Irgendwas war da noch. Sie wollen den Stein, weil sie wollen, dass die Menschen unsterblich werden. Keine Ahnung was er damit gemeint hat." "Aha.." Schockiert ging er hinter Satô her, sie kamen bei einer Tür an, die etwas verstaubt war und öffneten sie. "Ist das der Dachboden?" fragte er vorsichtig. "Ja, das ist er. Dann mal los." Miwako wunderte sich ein wenig, dass er so schweigsam war und nichts zu ihren Worten sagte. "Sag mal, du bist so still, haben dich meine Worte schockiert?" fragte sie, während sie die besagte Truhe öffnete, worauf ihr eine Ladung Staub entgegen kam, sodass sie husten musste. Takagi tat es ihr gleich, kramte in der Truhe, bis er ganz weit unten auf etwas glasähnliches stieß. Es war Pandora, wie er sofort erkannte. Der Stein schien nicht sonderlich wertvoll zu sein, was sie wohl damit wollten. Der junge Mann musste seufzen, gab jedoch immer noch keine Antwort, auf die Frage seiner Partnerin. "Hey, ich rede mit dir!" Miwako war empört, er schien sie regelrecht zu überhören, weshalb sie sein Ohr ergriff und kräftig daran zog. "Jetzt sag was, sei nicht so still!" "Hey! Schrei nicht so, ich höre noch ganz gut." Takagi senkte den Kopf, sah hypnotisiert auf den Stein, der leicht glänzte und legte einen deprimierten Blick auf. "Was sie wohl damit anstellen wollen? Und das mit der Unsterblichkeit gefällt mir gar nicht. Die Menschen waren schon immer engstirnig und machtgeil, also von daher würde ich sagen, dass es ne größere Sache ist. Vielleicht geht es wieder um Geld. Was wenn sie den verkaufen wollen?" Satô blickte in seine Augen, die etwas widerspiegelten, das sie so, wie er es eben gerade inne hatte, noch nie gesehen hatte. Es lagen Furcht, Schmerz und etwas undefinierbares darin. Woran er wohl gerade dachte? Er war wirklich einmalig, sie war sicher, sie wollte keinen Anderen außer ihn. Ihre Gefühle für Jun schienen ihr auf einmal so unsinnig zu sein. Takagi war doch völlig anders, er dachte viel nach, Junpei ließ alles auf sich zu kommen. "Du Takagi. Du bist so komisch. Ist etwas nicht in Ordnung? Und versuch mich nicht zu täuschen. Du kannst es nämlich nicht. Ich merke immer, wenn du mich anschwindelst, Süßer, also komm nicht auf die Idee." "Ach Miwako, lass mich doch nachdenken. Gedanken sind etwas, was einem alleine gehört. Es tut mir leid." "Mir setzt es auch zu, dass Kaito tot ist, aber bei dir ist es schlimmer. Ich mag dich so nicht sehen. Es wird schon alles gut gehen. Lass uns hier abhauen." Sie machte eine Handbewegung Richtung Tür. "Ich mache mir aber Sorgen. Ich habe mir im Krankenhaus vorgestellt was wäre, wenn du.." Er schluckte, denn dieser Gedanke war so schrecklich gewesen, dass er ihn nicht komplett aussprechen konnte. "Ich habe schon mal jemanden verloren, es ist jetzt schon fünf Jahre her. Aber dieses Gefühl der Leere will ich niemals mehr in meinem Leben verspüren müssen. Ich wäre gestorben, wenn du es gewesen wärst, die tot ist." Er sah sie mit einem sehnsüchtigen Blick an. Ihm war als würde er nie wieder die Gelegenheit finden, ihr zu sagen, was er für sie empfindet. Was wenn sie morgen schon alle tot waren? Man konnte es ja nicht ausschließen, denn Kaito war das beste Beispiel. "Seit ich dich kennen gelernt habe, habe ich schon.. mehr als nur freundschaftliche Gefühle für dich. Ich kann mich nicht dagegen wehren, du ziehst mich in deinen Bann. Jeden Tag werden meine Gefühle dir gegenüber stärker und stärker. Hast du verstanden? Ich will mein Leben mit dir verbringen, Miwako." Er seufzte. "Ich hab mich nur bisher nicht getraut es dir zu sagen." Glücklich sah er nicht gerade aus, womöglich würde sie ihm gleich eine schmerzhafte Abfuhr erteilen, doch es war ihm gleich, das Einzige, was zählte war, dass sie es endlich wusste, endlich hatte er den Mut gefunden. Er war erstaunt über sich selbst, auf einmal war es ihm nicht mehr peinlich, es zu sagen. Nein, er fühlte sich nun besser, irgendwie befreit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)