Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 7: "Was hast du zu verlieren?" -------------------------------------- "Was ist passiert?" "Der scheiß Topflappen!" Zorro begab sich langsam zu ihrem Bett und ließ sich auf den Stuhl sinken, der neben diesem stand. Einen Moment herrschte Stille, dann seufzte Nami tonlos in sich hinein. Sie hatte befürchtet, dass es nicht gerade angenehm werden würde, nachdem Chopper und Franky sie gefunden hatten, doch das es solche Ausmaße annahm? Nein, damit hatte sie nicht unbedingt gerechnet. "Er wird sich schon wieder einkriegen." Zorro schnaubte verächtlich und irgendwie konnte sie ihm diese Reaktion nicht verübeln. Ihre Worte hatten selbst in ihren eigenen Ohren eher zweifelnd geklungen. "Du hast ihn noch nicht erlebt. Der Idiot rastet schon völlig aus, wenn er mich nur sieht." "Ich habe ihm bereits gesagt, dass da nichts war." "Offenbar scheint er das anders zu sehen." Natürlich. Nami musste ja selbst zugeben, dass die Situation in der man sie vorgefunden hatte nicht unbedingt für sie sprach, doch selbst wenn da etwas gewesen wäre, was würde es für einen Unterschied machen? Letztlich waren sie alle erwachsen und jeder von ihnen konnte selbst entscheiden, was er für richtig hielt. Und wenn sie beide etwas miteinander haben wollte, warum nicht? Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück, während sie die Beine an ihren Körper zog. "Wieso bist du eigentlich noch hier?" Chopper hatte sie über Nacht beobachtet und nun wo sie wieder bei Kräften und ausgeruht war sollte man doch meinen, dass sie wieder raus durfte. Dem war auch eigentlich so, jedoch musste sie zugeben, dass ihr noch nicht der Sinn danach stand den anderen über den Weg zu laufen. Denn das, was sie hörte war nicht gerade positiv. "Wie reagieren die anderen darauf?" stellte sie die Gegenfrage, anstatt weiter auf seine Worte einzugehen. Wohl wissend, dass es nichts bringen würde, wenn er weiter bohrte, verzog Zorro das Gesicht und zuckte mit den Schultern. "Den meisten ist es recht egal und sie geben auch nichts auf Sanjis Worte." "Den meisten?" Sie zog leicht die Augenbraue hoch und musterte ihn etwas fragend. Zorro strich sich über den Nacken und schien darüber nachzudenken, wie er es am besten formulieren sollte. Sie wartete geduldig, ob noch eine Antwort kommen würde. Seit sie dort draußen in dieser Höhle gekauert hatten musste sie zugeben, dass er nicht gerade der schlechteste Zuhörer war auch wenn sie ihm das natürlich nie sagen würde. "Nun, es ist nur ein Gefühl, sie benehmen sich alle wie immer, mal abgesehen von dem Giftmischer. Ich habe nur das Gefühl, dass er nicht der einzige ist, der versucht mich mit seinen Blicken umzubringen." "Und wer sollte noch dieses Ziel verfolgen?" "Drei Mal darfst du raten." Sie zog eine Augenbraue hoch, da ihr nur eine Person einfiel. Und doch schien es bei ihr ebenso abwegig zu sein, wie bei den anderen, so dass Nami nur den Kopf schüttelte. Nein, warum auch? Das würde keinen Sinn ergeben und wenn sie ehrlich war, dann wollte sie sich auch nicht fragen, was in ihr vor sich ging. Sie bekam Kopfschmerzen und wusste, dass sie weitere Gedanken zu dem Thema auch nicht weiter bringen würden. Im Gegenteil. Robin war und blieb ein verdammtes Rätsel und auch wenn Nami genau wusste, was sie empfand und das sie sicherlich nichts gegen diese Regungen seitens der Archäologin hatte, so wusste sie auch, dass ihre eigenen Gefühle nicht mehr ertrugen. Sie hatte nicht ohne Grund einen Schlussstrich gezogen, hatte sie nicht umsonst von sich gestoßen, und sich zurück gezogen. Sie würde daran zu Grunde gehen und davor musste sie sich selbst bewahren. "Ihr solltet dringend reden." "Wozu? Ich habe dir doch gesagt, dass ich das zur Genüge versucht habe. Sie will es nicht, das hat sie mir mehr als deutlich zu verstehen gegeben und ich bin nicht bereit auf jemanden zu warten, den ich offenbar ohnehin nicht bekommen kann oder den ich nur dann bekomme, wenn ich ihn mit anderen Teile und mich damit zufrieden gebe das meine Gefühle immer stärker sein werden, als die Ihrigen." Leicht neigte er den Kopf zur Seite. Ja, er hatte sie wirklich dazu gebracht zu reden, ihm zu sagen, was vorgefallen war, was die beiden Frauen verband und gleichzeitig voneinander trennte. Viel hatte er nicht zu der ganzen Sache gesagt, vermutlich wusste er auch nicht weiter, genau wie sie selbst und so war es letztlich das einfachste für alle, wenn man sich mit dem zufrieden gab, was man vor alledem gehabt hatte. "Du willst sie wirklich aufgeben?" "Du kennst sie, sie ist keine Frau, die man an etwas binden kann. Nicht so." "Und du bist keine Frau, die ein nein so einfach hinnimmt. Was ist nur los mit dir?" Sie wandte den Blick ab. Er hatte ja recht, Nami war stur wie jeder hier, jeder war auf seine Weise stur und was Nami anging, nun für gewöhnlich bekam sie das, was sie wollte. Sie konnte sich selbst nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal einfach so aufgegeben hatte. "Und was soll ich deiner Meinung nach tun?" Zorro zuckte mit den Schultern. Seufzend wandte Nami den Blick ab und schloss die Augen. Sie wusste einfach nicht, ob sie die Kraft dafür hatte und selbst wenn, brachte es überhaupt etwas? Robin machte nicht den Eindruck, als gäbe es da auch nur die geringste Chance, tat es ihr also wirklich gut, wenn sie sich noch weiter damit befasste? War es nicht besser, wenn sie endlich aufhörte sich selbst zu verletzen? "Kämpfen." "Was?" Verwirrt sah sie wieder zu Zorro, der ihren Blick ernst erwiderte. "Kämpf um sie. Ich habe zwar keine Ahnung, warum sich jemand in dich geldgeile Zicke verlieben sollte aber.. wer weiß, vielleicht kann sie ja etwas sehen, was wir anderen nicht sehen. Aber so wie du dich momentan anstellst werden wir das wohl nie erfahren." "Zorro.." "Was hast du zu verlieren?" "Mein Herz." "So wie ich das sehe, hast du es längst verloren." Nami verzog das Gesicht, sagte aber nichts weiter dazu. Leider hatte dieser Idiot in dieser Angelegenheit recht, auch wenn sie das so nicht zugeben würde. Zumindest schien er zu verstehen, dass sie das Thema nun nicht weiter vertiefen wollte, Und während sie nun auf Chopper warteten hüllten sie sich in Schweigen, was natürlich nicht bedeutete, dass Nami sich nicht weiterhin den Kopf über dieses Thema zerbrach. "So, das sollte erst einmal alles sein." Chopper ließ von Sanji ab, während dieser weiterhin zähneknirschend auf einem Stuhl in der Kombüse saß und sich bisher nur bedingt wieder beruhigt hatte. Ohne das Chopper noch weiter auf den Koch einging machte er sich auf den Weg nach unten, um sich nun um Zorro zu kümmern. Kaum war der Kleine verschwunden schlug Sanji wütend mit der Hand auf den Tisch. "Wieso lässt er diesen Idioten zu ihr?! Hat er nicht schon genug angerichtet?!" Robin, die bisher mit ihrem Kaffee beschäftigt gewesen war nahm nun ihre Tasse und begab sich zu Sanji und ließ sich neben diesen auf einen Stuhl sinken. "Ich verstehe nicht, wieso du dich so aufregst. Die beiden sind alt genug, um selbst zu entscheiden, was sie für richtig halten", sprach die Ältere ruhig und erntete dafür einen verstimmten Blick des Blonden. "Und ich verstehe nicht, wie du so ruhig bleiben kannst!" Ohne zu antworten trank sie einfach einen Schluck. Seit Sanji davon erfahren hatte kam er nicht mehr zur Ruhe und sobald er Zorro zu Gesicht bekam rastete er völlig aus. Sie konnte es nicht ganz verstehen, als er von Nami und ihr erfahren hatte, hatte er auch nicht so einen Aufstand gemacht. Oder lag es daran, dass sie eine Frau war? Oder ging es einfach darum, dass es Zorro war, der Nami möglicherweise angefasst hatte? "Ist es dir wirklich völlig egal?" Er sah sie ernst an, die Wut konnte man immer noch in seinen Augen erkennen, dennoch bemühte er sich ruhig zu bleiben, da sie ganz offensichtlich nicht der Grund für seinen Ärger war. Kopfschüttelnd nahm sie noch einen Schluck Kaffee, ehe sie die Tasse wieder auf dem Tisch abstellte und sie etwas von sich schon. "Wie ich bereits sagte sind die beiden alt genug, um zu wissen, was sie tun." Sie wollte das Thema nicht weiter vertiefen, auch wenn sie an sich nicht wusste, was die junge Navigatorin an Vorzügen an dem Schwertkämpfer fand und weswegen sie diesen Kerl ihrer Wenigkeit vorzog, doch das war ein anderes Thema. Auch darüber wollte sie nun wirklich nicht nachdenken, dieses Thema bestimmte ihren Alltag alleine durch die Kämpfe zwischen Zorro und Sanji bereits viel zu sehr. Wenigstens war Sanji zu aufgebracht, um ein ruhiges Gespräch mit ihr zu führen, so dass er sich einfach nur zähneknirschend erhob und sich wieder an seine Arbeit machte. Immerhin wollte das Abendessen vorbereitet werden. Robin würde es nicht wundern, wenn Zorro eine wenig liebevolle Mahlzeit bekommen würde, auch wenn Sanji trotz allem keine Nachsicht walten lassen würde. Es blieb abzuwarten, ob die junge Navigatorin ihnen heute wieder Gesellschaft leisten würde und man würde wohl auf Antworten warten. Zorro hatte ihnen zwar mehrfach zu verstehen gegeben, dass nichts zwischen den beiden gelaufen war, doch es gab immer noch Zweifel innerhalb der Crew. Besonders, wenn man Namis Verhalten in den letzten Wochen bedachte fiel es nur schwer zu glauben, dass da nichts gewesen sein sollte. Was Robins eigene Meinung zu der Sache anging so war sie sich nicht sicher. Eigentlich glaubte sie es nicht, nicht in so einer Situation, doch wenn sie an das Gespräch mit Nami zurück dachte.. "Was macht Sanji da für ein Theater?" Namis Stimme war schwach, doch sie schien nicht wirklich schlafen zu können. Robin seufzte in sich hinein, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und warf einen kurzen Blick über die Schulter, Richtung Tür. Dann wandte sie sich wieder Nami zu, die die Augen immer noch geschlossen hatte. "Du hast mit Zorro geschlafen?" Diese Frage ließ sie nun doch die Augen öffnen. Einen Moment sahen die beiden Frauen sich schweigend an, ehe Nami aufseufzte und den Blick abwandte und gen Decke blickte. Robin wartete einfach, auch wenn sie nicht wusste, wie sie dieses Schweigen deuten sollte. Eine stumme Bestätigung? Oder wusste sie einfach nicht, ob sie mit Robin über dieses Thema sprechen wollte? "Warum sollte ich das tun? Und warum spielt es eine Rolle?" Ein Einfaches nein hätte auch gereicht, doch dies sprach Nami nicht aus. Kaum merklich zog Robin die Augenbrauen zusammen, während sie versuchte in der Mimik der jungen Frau etwas zu entdecken, dass ihr einen Hinweis darauf gab, was in ihr vor ging. Doch für den Moment konnte sie es wirklich nicht sagen, Namis Miene war unergründlich. "Es spielt keine Rolle." Erwiderte Robin schließlich. Was sonst? Ihre Beziehung war inzwischen geklärt und so hatte sie keinerlei Anspruch mehr darauf etwas zu diesem Thema zu sagen, sofern sie diesen überhaupt je gehabt hatte. Davon abgesehen hatte sie sich bisher auch nie zu diesem Thema geäußert, warum sollte sie es nun tun? "Gut." Mehr kam nicht mehr von der Navigatorin. Alles weitere würde sie wohl nur noch mit Sanji aus machen, wenn sie wieder hier raus war und da sie endlich schlafen sollte schwieg Robin nun auch, saß einfach nur neben ihr, beobachtete die feinen Gesichtszüge, die sich schließlich entspannten und ihr verrieten, dass Nami endlich eingeschlafen war. Ja, wenn sie an dieses Gespräch dachte, dann war sie sich da nicht mehr so sicher. Dennoch war es falsch sich nun Gedanken darüber zu machen, sie sollte es nicht tun, also versuchte sie ihre Gedanken auf ein anderes Thema zu lenken und beobachtete den jungen Koch bei seiner Arbeit, während sie ihre Tasse nach und nach leerte, ehe sie schließlich wieder aufstand und die Tasse zur Spüle brachte. Sie würde sich in die Bibliothek zurück ziehen und etwas lesen, beim Abendessen konnte man dann weiter sehen, auch wenn zu hoffen blieb, dass sich Sanji nicht mehr so verhielt, wie bei den letzten Mahlzeiten. Es wirkte sich langsam auf sie alle aus und eigentlich wollte man das Essen nur gemeinsam zu sich nehmen, reden, Spaß haben und es genießen. Mit zwei solchen Streithähnen war dies allerdings unmöglich, besonders wenn auch noch Ruffy begann seinen Senf zu dem Thema hinzu zu geben. Auf noch so ein Essen hatte sie nun wirklich keine Lust. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)