Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 3: "Ich erinnere mich." I ---------------------------------- “Ich verstehe wirklich nicht, was daran so reizvoll für dich ist.“ Ein Bein über das andere geschlagen saß sie auf dem Barhocker, einen Arm auf der Theke abgestützt, mit einem Drink vor sich, während sie Robin von der Seite her mustert. Diese war an die Bar gekommen, um zwei Drinks zu bestellen, auf die sie nun wartete. „Ich gebe zu, intellektuell hätte ich mir mehr erhofft“, sprach Robin nachdenklich und schielte dabei kurz zu der jungen Frau, die sie an einem der Tische zurück gelassen hatte und die sich während ihrer Abwesenheit nun etwas zu langweilen schien. Nami ließ ein verächtliches Schnauben hören und verdrehte die Augen. „Du willst mir doch nicht weiß machen, dass es dabei nur um gute Gespräche geht.“ „Das nicht, doch finde ich einen gewissen intellektuellen Anspruch durchaus reizvoll. In diesem Fall fürchte ich wird es mir schnell zu wieder werden.“ „Und dennoch gibst du ihr einen Drink aus“, feixte Nami und grinste Robin an, während diese von dem Wirt ihre Drinks hingestellt bekam und diese zahlte. „Noch einen schönen Abend Frau Navigatorin“, gab Robin nur mit einem leichten Lächeln zurück und entfernte sich wieder. Nami selbst schüttelte schmunzelnd den Kopf und wandte sich wieder ihrem eigenen Drink zu. Sie beobachtete Robin schon eine geraume Zeit bei diesem Spiel und hatte mit ihr auch schon das ein oder andere Gespräch diesbezüglich geführt und dennoch konnte sie es nicht wirklich verstehen, was ihre Freundin dazu bewegte. Sie selbst bezweifelte doch, dass diese Art etwas für sie wäre. Lieber genoss sie einen ruhigen Abend und wimmelte die Kerle ab, die sich dann und wann zu ihr verirrten, um mit ihr zu flirten. Die Jungs waren mit feiern beschäftigt und so konnte sie wirklich einmal entspannen. Etwas Gesellschaft wäre natürlich nicht schlecht gewesen, doch man konnte meist nicht alles haben. Ihr Glas war inzwischen geleert und sie strich mit den Fingerspitzen leicht über den Rand des Glases, als der Wirt ihr einen neuen Drink hinstellte. „Ich habe nichts bestellt“, wandte Nami ein. Sie hatte heute wirklich schon genug Geld ausgegeben und das billigste war dieser Laden nun auch wieder nicht. „Der ist von ihr“, er deutete mit dem Finger über ihre Schulter und Nami wandte sich um. Ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen, als sie Robin erkannte, die mit einem Lächeln zu ihr Blickte, während ihre Gesprächspartnerin auf sie einredete. Kopfschüttelnd wandte Nami sich ab und nahm einen Schluck von ihrem neuen Getränk. Diese Frau war wahrlich unmöglich. Es dauerte noch einen Augenblick, dann spürte sie eine Bewegung nehmen sich und sah zu Robin, die sich seufzend auf den Hocker neben ihr sinken ließ. „Schon zurück?“ neckte Nami die andere, die an ihrem eigenen Glas nippte und dann völlig der Navigatorin zuwandte. „Auch ich kann mich einmal irren“, sprach sie ruhig und zuckte mit den Schultern. Ein Blick über die eigene verriet Nami, dass die junge Frau alles andere als Begeistert über Robins verschwinden war. Nami beschloss allerdings nicht weiter darauf herum zu hacken und wandte sich lieber wieder Robin zu. „Danke“, dabei deutete sie auf den Drink und lächelte die andere an. „Gerne. Heute bist du wohl wirklich die beste Wahl in der ganzen Bar." Nami verzog etwas beleidigt das Gesicht bei diesen Worten. "Nur heute?" Sicher, Robin meinte es nicht so und doch musste sie nun einen Moment darauf herum reiten. Robin zeigte ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, während sie sich nun leicht zu Nami beugte. "Nein, gewiss nicht nur heute." Schmunzelnd wandte sich Nami wieder ihrem Glas zu, um einen Schluck zu nehmen, während sie aus dem Augenwinkel sah, wie Robin sich ihr nun gänzlich zuwandte. "Aber das muss ich dir ja nicht sagen." Auch Nami wandte sich der anderen gänzlich zu und hob leicht eine Augenbraue. „Baggerst du mich gerade an?“ Das war wohl nicht die Antwort, mit der Robin gerechnet hatten, denn sie blinzelte leicht und schien wirklich nach Worten suchen zu müssen. „Wie kommst du darauf?“ „Du hast zumindest darüber nachgedacht, ich kenne diesen Blick Robin.“ Nun lächelte sie leicht undbeugte sich noch ein Stück weiter zu Nami herüber. Oft genug hatte diese die andere beobachtet, sie wusste genau, wie das lief und sie hielt das hier für keine sonderlich gute Idee. „Sag bloß du nimmst mir das nun übel?“ „Ganz und gar nicht, ich fühle mich durchaus geschmeichelt“, gab sie schulterzuckend zurück. „Aber?“ Nun, wo sie scheinbar offen über diese Möglichkeit sprachen schien Robin Blutgeleckt zu haben. Nami ahnte bereits, dass dies ein nicht allzu einfaches Gespräch werden würde. „Aber ich kenne dich. Und offen gestanden bin ich nicht gewillt mich in dieser Hinsicht auf dich einzulassen.“ „Das heißt theoretisch hättest du Interesse.“ Diese Frau hörte wahrlich nur das, was sie hören wollte. Nami schüttelte leicht den Kopf und nippte an ihrem Drink. „Spielt das eine Rolle? Ich bin nicht auf der Suche nach irgendeinem One-Night-Stand Robin. Nichts gegen dich, aber in dieser Hinsicht bist du einfach zu.. unbeständig und ich glaube das ist nicht das richtige für mich. Davon abgesehen würde es unser Zusammenleben nur unnötig komplizierter machen.“ „Es würde nur komplizierter werden, wenn wir es zulassen würden.“ Robin strich mit den Fingerspitzen über ihr Glas und blickte Nami fast schon etwas lauernd an. „Finde dich einfach damit ab, dass du heute ausnahmsweise mal nicht das bekommst, was du willst.“ „Ich bekomme immer das was ich will Frau Navigatorin.“ *** Seufzend lehnte sie sich zurück und massierte sich mit der rechten Hand die linke Schulter. Seit zwei Tagen waren sie wieder unterwegs und sie hatte an diesem Abend endlich etwas Zeit gefunden, um an ihren Karten zu arbeiten. „Noch wach Frau Navigatorin?“ Robin hatte das Zimmer betreten und schloss mit der einen Hand die Tür leise hinter sich, während sie in der anderen eine Tasse Kaffee hielt. Nami blickte über die Schulter zu ihr und nickte langsam. „Ich wollte die Karte noch fertig machen, wenn ich schon einmal die Ruhe dazu habe“, erklärte sie. Es stimmte, normalerweise lag sie um diese Zeit meist im Bett. Sie wandte sich wieder ab und betrachtete ihre Karte etwas nachdenklich, um zu prüfen, ob sie zufrieden mit ihrer Arbeit war. „Du solltest nicht so viel arbeiten“, hörte sie Robins ruhige Stimme hinter sich bevor sie ihre Hand auf der anderen Schulter spürte, die sie leicht massierte. Nami ließ ihre eigene Hand sinken und seufzte erneut auf. „Irgendwann muss es doch gemacht werden.“ Robin beugte sich an ihr vorbei und stellte ihre Tasse Kaffee ab, so dass sie nun auch die andere frei hatte, um sich ihrer anderen Schulter zu widmen. Deutlich spürte Nami die Nähe der anderen hinter sich und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Dennoch schwieg sie und ließ Robin weiter machen, die leicht mit dem Daumen über ihren Hals strich und die Hand schließlich langsam um ihn herum nach vorne wandern ließ. „Robin?“, murmelte sie schließlich vor sich hin und wusste nicht ganz, was sie von dieser Situation halten sollte. Seit diesem Abend in der Bar hatten sie das Thema nicht mehr angeschnitten und nun begann sie aus heiterem Himmel wieder damit und das nicht einmal in einem einfachen Gespräch. „Du bist ziemlich verspannt“, hörte sie Robins ruhige Stimme über sich, während diese weiter machte und ihre Schultern sanft massierte. Die junge Navigatorin seufzte leise auf und beschloss sich vorerst nicht dagegen zu wehren. Irgendwie genoss sie es ja auch und was war an einer einfachen Massage schon falsch? Zudem hatte Robin leider mit ihrer Vermutung recht, sie hatte Interesse. Es beruhte nicht auf Gefühlen oder dergleichen, nein, es war reine Neugierde und Robin war eine atraktive Frau, wer könnte es ihr da schon verübeln? Dennoch war sie sich nicht sicher, ob sie sich wirklich auf einen solchen One-Night-Stand einlassen wollte. Hinzu kam, dass Robin ein Crewmitglied war und Nami vertrat die Auffassung, dass solche Beziehungen innerhalb der Bande nie etwas gutes zu bedeuten haben konnten. Sicher, sollten sich Gefühle entwickeln, so konnte man gegen diese nichts tun, doch das war noch einmal eine andere Geschichte. Ihr Gefühl sagte ihr einfach, dass es keine gute Idee war sich auf dieses Spiel einzulassen. Robins schlanke Finger glitten weiter über ihre Haut, ihren Nacken hinauf, bis zu ihrem Haaransatz, langsam wieder hinunter, über ihre Schultern bis nach vorne zu ihrem Schlüsselbein. Dabei übte sie einen sanften, aber doch bestimmten Druck auf Namis Muskeln aus, was einen leichten Schmerz verursachte, aber dennoch dazu beitrug, dass sich ihre Muskeln langsam entspannten. Sie hielt die Augen weiterhin geschlossen, während sich eine angenehme Stille zwischen ihnen ausbreitete. "Deine übliche Masche?" fragte Nami schließlich leise in die Stille hinein und vernahm über sich ein leises Seufzen, ehe Robin inne hielt. "Ich bitte dich, was hast du nur für ein Bild von mir?" "In dieser Hinsicht? Nun, du gönnst dir nicht gerade oft dieses Vergnügen, aber wenn du es tust, dann bist du eine eiskalte Verführerin, die ihr Opfer so lange umgarnt, bis sie bekommt, was sie will und es dann fallen lässt. Eine Art schwarze Wittwe." "Auch wenn dieser Vergleich durchaus etwas an sich hat, muss ich zugeben, dass er mir nicht ganz gefällt." Nami lachte leise und bemerkte, wie sich Robin von ihr löste und wieder nach ihrer Tasse griff. Der Kaffee dürfte inzwischen kalt geworden sein. Dennoch nahm sie ungerührt einen Schluck, während sie um den Stuhl der Navigatorin herum ging und sich schließlich vorsichtig gegen den Schreibtisch lehnte. "Das Prinzip ist dennoch das gleiche", gab Nami grinsend zurück und grinste weiter vor sich hin. Sie sprachen immer offen, auch über dieses Thema, daher wusste sie auch, dass Robin ihre unterschwellige Kritik vertragen konnte. "Sie wissen alle, worauf sie sich einlassen." "Bist du dir da sicher?" Nami zog leicht eine Augenbraue hoch. Wirklich glauben konnte sie es nicht, es war eine Sache es offen auszusprechen, eine andere war es, dies auch zu begreifen und für sich anzunehmen. "Du scheinst es zumindest zu wissen." Wo sie recht hatte. Nami lächelte leicht, ehe sie sich dann doch von ihrem Platz erhob und leicht streckte. Dadurch, dass Robin an dem Schreibtisch lehnte, waren sie nun auf Augenhöhe und Nami musste ausnahmsweise nicht zu der anderen aufblicken. "Das tue ich und genau deswegen werde ich mich nicht darauf einlassen." Robin streckte die Hand aus und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, was Nami ein leichtes Lächeln entlockte, während sie ein wenig näher an die andere heran trat. "Und das ist der einzige Grund?" sprach Robin leise, während ihre Hand langsam in den Nacken der Navigatorin wanderte, wo sie einen Moment verharrte. "Wir gehörne zu einer Crew, wir sind Freunde und müssen bis auf weiteres jeden Tag in einem Zimmer leben, alles in allem denke ich, dass es unnötige Komplikationen mit sich bringen würde." "Woher willst du wissen, dass es etwas kompliziertes wird?" "Woher willst du wissen, dass es nicht so sein wird?" Inzwischen hatte Robin die andere sanft zu sich heran gezogen, dass Nami dicht vor ihr stand, ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Nami schluckte leicht, spürte Robins Atem auf ihrer Haut. "Was wäre das Leben ohne Risiko?" Noch bevor sie etwas erwidern oder weiter über die Situation nachdenken konnte spürte sie die Lippen der anderen auf ihren eigenen, die sie in einen sanften Kuss verstrickten, bei dem Robin dennoch merklich die Richtung angab, in die es laufen sollte. Dennoch war es Nami, die sich zuerst löste und lächelnd den Kopf schüttelte. "Genug für heute", meinte sie und löste sich von Robin. Ja, sie hatte den Kuss in gewisser Weise genossen und ihr Körper war keinesfalls abgeneigt, doch war das noch lange kein Grund, um nun nachzugeben. "Nami.." sprach Robin sanft, einer der wenigen Augenblicke in denen sie die Navigatorin mit deren Namen anredete. "Nein Robin", wehrte diese ab, während sich ein sanftes Lächeln auf die Lippen der Archäologin legte. Diese sah zu, wie Nami sich die fertige Karte nahm und diese zum trocknen aufging, etwas das sie eigentlich sofort hätte tun sollen. "Es hat dir gefallen", nun war es an Robin sie zu necken, was dafür sorgte, dass die jüngere leicht die Augen verdrehte, während sie sich nun zu ihrem Schrank begab, wo sie sich ihre Schlafsachen heraus suchte und begann sich umzuziehen. "Kannst du dir das ganze nicht einfach aus dem Kopf schlagen?" Robin schien einzusehen, dass es für den Moment genug war und begab sich schulterzuckend zu dem Stuhl neben ihrem Bett, auf dem ihre eigenen Sachen für die Nacht lagen. "Ich könnte, wenn ich wollen würde", räumte sie schließlich ein, was Nami ein schweres Seufzen entlockte. Übersetzt bedeutete das, dass die andere nicht die geringste Lust dazu verspürte sich das ganze aus dem Kopf zu schlagen sondern viel mehr Blut geleckt hatte. "Gute Nacht", gab Nami nur etwas entnervt zurück, ehe sie sich in ihr Bett legte und Robin den Rücken zu drehte, wobei sie das leichte Grinsen auf den Lippen der anderen gekonnt ignorierte. "Gute Nacht Nami." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)