Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Epilog: -------- Das laute Lachen war fast schon Ohrenbetäubend, die Musik übertönte den letzten Rest der vielleicht noch die Chance auf eine normale Unterhaltung gelassen hätte. Das Fest war in vollem Gange. Laut und Zügellos. Sie hatten eine große Schlacht geschlagen, eine letzte. Noch einmal hatte man sich bewiesen und der neuen Weltordnung gezeigt wo sie standen. Allen voran Blackbeard und seiner Bande. Gewiss war es nicht einfach gewesen, es gab einige Verletzungen, die man auf dem Weg hierher in den sicheren Hafen versorgt hatte. Über die Jahre war die Insel Lunes zu einem immer währenden Anlaufpunkt für sie geworden. Eine Insel zu der sie zurückkehrten, wenn sie sich ausruhen und eine Pause brauchten. Eine unscheinbare Insel, die perfekt für ihre Ansprüche gewesen war und auf der sie alle auch immer neuen Raum gefunden hatten. Franky hatte sein eigenes Dock aufgebaut in dem die Sunny immer wieder repariert und aufgebessert wurde, ein Trainingsareal für die Kindsköpfe, eine Werkstadt für Lysop um Platz für seine ganzen Erfindungen zu haben. Nami hatte hier ein eigenes Atelier in dem sie ihre Karten aufbewahrte und an ihrer eigenen Weltkarte arbeitete. Es war irgendwann offensichtlich gewesen, dass sie nicht ohne Pausen weiterreisen konnten, dass die Belastungen immer größer wurden und besonders auch ihr Schiff dem nicht standhalten konnte, wenn Franky sich nicht ausreichend darum kümmerte. Natürlich hatte Ruffy es geschafft die Dorfbewohner für sich zu gewinnen, die auf alles achteten solange sie unterwegs waren. Und nun? Nun hatte der König der Piraten sie zu sich gerufen. All diejenigen, die ihm folgten und es waren einige. Nami konnte das alles noch immer nicht ganz greifen. Nach all den Jahren waren sie angekommen, schienen ihr Ziel erreicht zu haben. Eines davon zumindest. Denn noch waren nicht alle Träume in Erfüllung gegangen etwas, das sie allerdings auch noch schaffen würden. Das wichtigste war es für sie alle gewesen Ruffy zu folgen und für ihn das beste aus sich selbst herauszuholen. Aus dem was sie sein und machen wollten. Sie waren die besten in dem was sie taten, eine kleine Crew an denen dennoch niemand vorbeigekommen war. Ruffy hatte sie angetrieben und er hatte sich diesen Erfolg verdient. Sollte er feiern, sollte er es sich gut gehen lassen. Letztlich war Nami ohnehin froh, dass er sich diese Art über die letzten Jahre hatten bewahren können. Denn trotz allem, was sie hatten durchstehen müssen war er noch immer der selbe, idiotische Kindskopf, den sie damals im Eastblue kennengelernt hatte. Und dennoch war er irgendwie erwachsen geworden. Er hatte viel Verantwortung übernommen und es machte Nami immer wieder stolz zu sehen was er erreicht hatte. Sie leerte ihr Glas, würde es zur Seite stellen und sich dann abwenden. Genug für heute. Die Wunde an ihrer Schulter machte ihr noch zu schaffen und Nami wollte sich durchaus ein wenig schonen und gab es deswegen auch auf für diesen Abend. Es war ohnehin schon weit nach Mitternacht und die Energie, wie die Jungs sie aufbringen konnten, hatte sie einfach nicht. Und so würde sie sich langsam von der feiernden Gesellschaft entfernen und sich auf den Weg zu ihrem Atelier machen. Dort hatte Nami durchaus eine kleine Schlafkammer eingerichtet denn, wenn immer sie hier waren, wollte sie auch etwas Zeit für sich nutzen. Dann und wann etwas Abstand für sich zu haben war einfach nicht das schlechteste, gerade auch heute. Sie begab sich zu dem kleinen Haus, welches ebenfalls von Orangenbäumen umrahmt wurde. Sie hatte sich einige Ableger von ihren eigenen gezogen und nun wuchsen sie hier langsam und ließen Nami sich etwas mehr wie zu Hause fühlen. Der Gedanke nach all dem wieder zurück in den Eastblue zu kehren und ihre Familie wiederzusehen war sicherlich da und dich war unklar wie schnell es wirklich möglich sein würde. Und doch hatte sie sich in den letzten Jahren sehr oft gewünscht sie könne ihre Schwester um Rat fragen oder einfach mit ihr sprechen. Nojiko hätte sie schon verstanden oder ihr zumindest dabei helfen können das alles irgendwie zu verarbeiten. Nicht alles was man auf so einer Reise erlebte war auch einfach zu verarbeiten und etwas das man nicht mehr mit sich herumtrug. Und so gerne sie ihre Jungs auch hatte, mit ihnen darüber zu sprechen war einfach nicht das gleiche. Der einzige, der noch etwas zugänglich war, war wohl Sanji aber alle anderen? Die versuchten doch eher die starken Kerle zu markieren oder aber empfanden das alles als nicht so schlimm. Ja, man konnte sich in diesem Männerhaufen durchaus einsam fühlen. Nami würde die Jacke ablegen und sich noch ein Glas Wasser einschenken, ehe sie sich daran machen würde die Fenster zu schließen. Bei dem Lärm würde sie sonst wirklich nicht schlafen können und es war davon auszugehen, dass diese Party auch nicht so schnell beendet sein würde. Nami kam bei der Hintertür an und zog dort etwas die Brauen zusammen, als sie die verrutschten Blätter auf dem Schreibtisch daneben bemerkte. Nicht so, wie sie es zurücklassen würde. Ordnung war ihr wichtig, besonders wenn es um ihren Arbeitsplatz und ihre Karten ging. Leicht hob sie den Blick und lauschte in die Stille hinein. Erst jetzt bemerkte sie das schwache Licht welches aus der kleinen Schlafkammer hinaus drang. Nami seufzte leise und schüttelte den Kopf, ehe sie sich doch auf den Weg machte und die Tür aufschob. „Was machst du hier?“ Ihr Gegenüber hob den Blick. Nur langsam klappte sie das Buch zu und würde es auf den kleinen Tisch neben sich legen, während sie ihren Blick auf Nami fragend die Brauen gehoben hatte. „Ihr ward lange weg.“ „Und deswegen schleichst du dich in mein Schlafzimmer und tauchst nicht auf der Feier auf?“ Nami schüttelte den Kopf, während sie ihr Glas zu ihrem Nachttisch brachte und dann anfangen würde sich die Schuhe auszuziehen. Die würden sie sonst noch umbringen, dazu hatte sie einfach zu lange darauf herumgestanden. „Ich war da, aber in meinem Alter sind diese Art Feiern nichts mehr für einen.“ Natürlich nicht. Es waren einige Jahre ins Land gezogen und sie alle waren älter geworden. Nur das man bei den Jungs dahingehend keinen Unterschied feststellen konnte. Nami konnte das zumindest nicht. Sie feierten noch genauso viel und ausgelassen wie damals. Und doch verstand sie was Robin meinte. Man musste einfach irgendwann wissen wann Schluss war. Nur das das im Zusammenhang mit ihren Jungs einfach nicht möglich war. „Robin.. was machst du hier?“ fragte sie noch einmal. Vor zwei Jahren war Robin hier aufgetaucht. Nami hatte die Vivre Card, die Sanji ihr damals gegeben hatte hier in ihrem Atelier gelassen. Immerhin war es der einzig beständige Ort in ihrem Leben geworden und vielleicht hatte ihr Unterbewusstsein sich einfach eine Chance offen halten wollen. Manches konnte man eben nicht einfach so loslassen und dann, irgendwann war sie hier gewesen. Es hatte Chopper die Möglichkeit gegeben sie zu behandeln, sich um sie zu kümmern. Und auch Nami, um ihr noch einmal anders zu begegnen. Es waren Jahre vergangen, man war erwachsen und reifer geworden. „Sehen, ob du in Ordnung bist. Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Natürlich hatte sie das. Nami zeigte ein schwaches Lächeln. Es war ohnehin noch ein bisschen ungewohnt, dass sie solche Gespräche führten. Es war doch etwas wesentliches, das sich zwischen ihnen verändert hatte. Denn seit man sich das erste Mal wiedergesehen hatte, schien Robin sich durchaus zu bemühen mit ihr zu sprechen. WIRKLICH mit ihr zu sprechen. „Ich bin in Ordnung. Es war einfach eine lange Reise und ich bin froh, wenn wir jetzt eine Pause machen werden.“ Man hatte es sich verdient. Sie hatten alles erreicht. Wobei Nami sich sicher war, dass es Ruffy nicht lange an Land halten würde. So tickte er einfach nicht. Und doch hatte auch er einiges einstecken müssen und war inzwischen vernünftig genug, um einzusehen, dass er sich eine Pause gönnen musste. Das und vielleicht die Möglichkeit zu einer Bestandsaufnahme und der Möglichkeit sich zu fragen, wie es für sie weitergehen sollte. Sie alle hatten Familie und eine gewisse Sehnsucht nach der Heimat. Nami machte sich daran sich umzuziehen. Dabei musste sie eben auch etwas auf die Wunden aufpassen und darauf achten, dass sie sich nicht falsch bewegte. Chopper hatte zwar alles gut verbunden und dennoch durfte man es nicht falsch angehen. Sie spürte deutlich die Spannung, die auf den einzelnen Nähten bei jeder Bewegung lastete. Würde alles seine Zeit brauchen aber auch das war etwas, das eigentlich schon ihr Alltag geworden war. Sicherlich sah Nami bei weitem nicht so schlimm aus wie die Jungs und doch zierten wohl auch ihren Körper inzwischen einige Narben. Bei den ganzen Kämpfen war es wohl nicht zu vermeiden gewesen. Wobei Nami allerdings auch nicht so eitel war als das sie das wirklich stören würde. „Das solltet ihr auch. Ihr habt genug getan“, wandte Robin ein. Nami konnte hören, wie sie ihr Buch schloss und dann aufstand. Sie wandte sich um und blickte zu ihr auf, als Robin sich mit langsamen Schritten auf sie zubewegte. „Bedeutet es, dass du nun Zeit für andere Dinge hast?“ „Was für Dinge sollten das sein?“ Nami schmunzelte, wusste sie doch genau worauf Robin anspielte. Sie hatten angefangen Zeit miteinander zu verbringen, wenn Nami auf der Insel war und man war auf einem guten Weg gewesen. Nur, dass Nami das ganze bei ihrem letzten Treffen unterbinden musste. Sie hatte deutlich gemacht, dass sie damit warten wollte. Das die Umstände in die Ruffy sie mal wieder manövriert hat, ihre ganze Aufmerksamkeit erforderten. Ablenkung durch ihrer Gefühle hatte sie da nun wirklich nicht gebrauchen können. Und so hatte sie Robin vertröstet, die sich durchaus geduldig und ehrlich gezeigt hatte. Daher war es durchaus ein bisschen unfair sie nun zappeln zu lassen. Nami beobachtete, wie Robin die Lippen schürzte und etwas nachdenklich die Brauen zusammenzog. Das schien ihr nicht wirklich zu gefallen. „Vielleicht gehen wir morgen zusammen essen und sprechen in Ruhe?“ Versuchte die Ältere es daher auch noch einmal. Das wäre doch ein Anfang oder? Und dann konnte man auch noch einmal ganz in Ruhe über alles sprechen. Immerhin hatte man wirklich gelernt, dass das der Schlüssel zu allem war. Und das gerade Robin daraus gelernt hatte, das hatte Nami durchaus gesehen und verstanden. Nichts, was sie erwartet hatte und doch war es das was ihr ein besseres Gefühl mit allem gab. Nami nickte leicht in sich hinein, bevor sie dann doch an Robin herantreten würde. Sie konnte den fragenden Blick auf sich spüren, als sie dann auch die Hand hob, um sie an Robin’s Wange zu legen. „Oder du bleibst heute Nacht hier und wir reden morgen beim Frühstück über alles. Was denkst du?“ Das war sicherlich eine bessere Idee und Robins Lächeln sagte ihr ohnehin schon, dass man sich wohl einig war. „Das klingt nach einer sehr guten Idee.“ Und so würde man es machen. Vielleicht hatte Sanji recht gehabt und damals, vor vielen Jahren waren sie einfach noch nicht bereit für das alles gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)