Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 27: "Es geht um deine Herkunft." ---------------------------------------- „Nami?! Dir gehts gut! Ich hab euch überall gesucht, wo sind die anderen?!“ Er war verletzt, hatte auch einiges abbekommen und dennoch grinste Ruffy sie breit an, als sei das alles einfach ein Riesen Spaß. Für ihn mochte das vermutlich auch zutreffen. Nami allerdings fand das alles weit weniger lustig und ansprechend. Inzwischen stützte sie sich schwerfällig auf einem der Tische ab, da die Schmerzen ihr doch langsam wieder bewusster wurden und es nicht gerade dazu beitrug, dass Nami sich besser auf den Beinen halten konnte. Das es den anderen besser erging als ihr wagte sie dennoch zu bezweifeln und so wurde nur noch deutlicher, dass man das alles bald beenden musste. „Wir versuchen seit Tagen dich zu finden und aus der Scheiße wieder heraus zu kommen in die du uns geführt hast!“ Fuhr sie ihn an. Denn nein, Nami war nicht begeistert davon. Genau genommen war sie sogar ziemlich wütend auf ihn. „Du verschweigst uns Dinge und lässt uns in diese Schlacht hineinrennen! Und wir wissen nicht einmal wofür! Aber anscheinend habt ihr euch da schön abgesprochen?!“ Der Blick ging wieder zu Robin. Ruffy hatte sie hier erwartet, nach ihr Gesucht. Also musste er deutlich mehr gewusst haben als er ihnen hatte erklären wollen. Ja, Nami fühlte sich verraten in diesem Moment auch wenn Ruffy das offenkundig nicht verstehen konnte. Sie konnte es deutlich in seinem Blick erkennen. Aus seiner Sicht hatte er vermutlich alles richtig gemacht, doch das konnte Nami so wirklich nicht unterschreiben. Am Ende ging es eben auch nicht darum, dass sie hier Kämpfen mussten, etwas das sie nicht anders kannten. Aber das er ihnen offenkundig einige Details verschwiegen hatte? Ja, das stieß ihr doch sehr bitter auf. „Robin hat unsere Hilfe gebraucht. Es war wichtig das wir herkommen“; wandte er dann nur ein und Nami warf resignierend die Arme in die Luft. Kurz darauf verzog sie schmerzlich das Gesicht und würde sich wieder auf einen Stuhl sinken lassen. Ihre Kraft war am Ende und so schüttelte sie einfach nur wieder den Kopf. Hatte er wirklich geglaubt, das dieser Weg der richtige war? Ihnen all das zu verschweigen, was Robin ihm vielleicht gesagt hatte, ehe sie gegangen war? Und das sie es getan hatte war für Nami offensichtlich. Es gab keinen anderen Weg. Nur deswegen war er so ruhig und gefasst geblieben, nur deswegen war es weiter gegangen. Sie hatte IHM die ganze Wahrheit gesagt, während der Rest von ihnen auch weiterhin im dunkeln gelassen wurde. So konnte man nicht als Team zusammenarbeiten, so konnte es einfach nicht gelingen. „Und was war euer verdammter Plan?“ Vielleicht brachte es nichts über all diese Dinge zu streiten. Ruffy war ein Holzkopf und würde ohnehin nicht verstehen was er falsch gemacht hatte. Hinzu kam, dass sie in einer wirklich beschissenen Lage steckten und es für sie wirklich nicht ersichtlich war, wie sie da wieder herauskommen sollten. Etwas das vielleicht einen groben Plan erfordert hatte, doch dazu hätte man im Vorfeld eben doch miteinander sprechen sollen. Etwas das nicht geschehen war und sie nun vor ein ganz anderes Problem stellte. Eines, welches Nami noch nicht einschätzen konnte. War es möglich hier von dieser Insel zu verschwinden und doch noch die Flucht zu ergreifen? „Wir kommen her und machen diese Arschgeigen platt.“ Natürlich. Nami konnte nur den Kopf schütteln. Wenn das sein Plan gewesen war, dann war es doch kein Wunder, dass die ganze Geschichte den Bach hinunter ging. Wie sollte man so auch zu einem Ziel kommen? Vermutlich hatte er sich keinerlei Gedanken darum gemacht, mit wem er sich anlegte und wofür genau. Hatte er das verstanden? Hatte Robin es ihm so erklärt, dass auch er das verstehen konnte? Sie bezweifelte es durchaus. Vermutlich hatte er nur gehört, dass seine Hilfe gebraucht wurde und dann hatte er abgeschaltet. „Das Ziel war es die Informationen zu bekommen, ich hatte es geschafft ihr Versteck auszumachen. Nun sind die Dinge etwas anders gelegen.“ Mischte sich Robin ein, auch wenn es das nicht besser machte. Gerade von ihr hätte Nami etwas mehr Verantwortung dahingehend erwartet. Sie war doch nicht dumm! „Und wie liegen die Dinge jetzt?!“ „Die Marine hat den Standort dieser Insel ausgemacht, erfahren welche Informationen hier lagern könnten. Sie haben ihre besten Admiräle und Agenten hierher geschickt, um die Revolutionäre zu vernichten.“ „Das ist nicht unser Kampf“, stellte Nami nur fest. Nein, das war es wirklich nicht. Sie hatten sich in diese Angelegenheiten nie eingemischt und nun taten sie es doch? Warum? Das verstand sie nicht und es ergab keinen Sinn die Crew einer solchen Gefahr auszusetzen. Eine, die alles dagewesene überstieg. Wenn Robin ihr sagte, dass sie sie eigentlich hatte schützen wollen, dann war das hier doch genau das, was man hatte verhindern wollen, oder? „Und das hier.. was bringt es uns?! Ist euch beiden eigentlich klar, dass es uns mehr schadet als das es uns irgendwie hilft hier zu sein?!“ War sie die einzige, die hier noch bei sinnen war? „Nami, du verstehst nicht..“ Begann Ruffy, doch er hielt inne, als sie ihm einen strafenden Blick zuwarf. Egal was sie verstehen sollte oder nicht, das hier war einfach nicht gut. Es war eher ein Zeichen dafür, dass man einfach verschwinden und sich mit anderen Dingen befassen sollte. „Die Informationen, die sie suchen betreffen dich Nami. Wir können nicht einfach zulassen, dass diese Informationen in Umlauf kommen. Dann geht es nicht mehr nur alleine um die Regierung, die uns verfolgen wird.“ Ihr Blick richtete sich wieder auf Robin, auch wenn Nami das wohl nicht verstehen konnte. Informationen über sie? Was sollte es über sie zu wissen geben, das all das rechtfertigte? Nein. Die junge Navigatorin schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Nein. Sie wollte von all dem nichts mehr wissen. So viel hätte anders laufen können, anders laufen müssen. Und doch war genau das eben nicht geschehen. Stattdessen hatte Robin auf eigene Faust gehandelt, hatte Ruffy mit hineingezogen und das alles für was? Damit sie am Ende doch nur auf dieser Insel zu Grunde gehen würden? „Nami, bitte du musst uns zuhören.“ Ruffy versuchte es wieder und sah zu seinem Bruder. Sabo war mit ihm hier herunter gekommen. Doch Nami hatte den Blondschopf nicht wirklich wahrgenommen und ihm auch keine wirkliche Beachtung geschenkt. Das hatte sie nicht gewollt. Zu sehr war die Erkenntnis in den Vordergrund gerückt, dass Ruffy die ganze Zeit mehr gewusst und ihnen nichts gesagt hatte. Auch jetzt zuckte Sabo nur mit den Schultern und schwieg. Er wollte sich aus diesem internen Dilemma wohl heraushalten. Besser für ihn, denn Nami konnte gerade niemanden mehr gebrauchen der das alles noch weiter klein redete. Als sei das alles wirklich keine große Sache. „Wo sind die anderen. Du weißt es doch, oder?“ Anstatt zuzuhören versuchte sie lieber nach anderen Lösungen zu suchen und endlich einmal etwas Verantwortung zu übernehmen. Das was sonst wohl niemand bereit war zu tun. „Ja, durchaus. Wir lotsen sie bereits zu einer Bucht. Franky konnte die Sunny verstecken.“ Robin löste sich aus ihrer Haltung und bewegte sich auf sie zu, doch Nami hob die Hand, um ihr deutlich zu machen, dass sie sich Fernhalten sollte. „Sie wollten die Informationen gegen dich, gegen uns verwenden. Das konnte ich nicht zulassen. Ich habe unterschätzt was es mit uns macht und das tut mir leid. Ich bin bereit zu reden, doch zunächst musst du uns zuhören, um das alles zu verstehen. Es geht um deine Familie.“ Es fühlte sich an, als würde man sich in einem Strudel befinden. Eine unendliche Strömung, die am ganzen Körper zerrte, einen immer wieder hinunterzog. Man bekam kaum Luft, schluckte Wasser. Immer und immer wieder. Nicht genug, um daran zu ersticken aber auch zu viel um wirklich Luft zu bekommen. Das ohrenbetäubende Rauschen das immer lauter wurde. Unerträglich. Am liebsten würde sie schreien, um sich schlagen. „Es geht dabei um deine Herkunft, um deinen Vater und-“ „Hör auf! Es interessiert mich nicht! Ich hatte eine Mutter uns sie ist für mich gestorben, ich habe eine Schwester. Mehr muss ich nicht wissen!“ Hatte Robin überhaupt eine Ahnung was das für sie bedeutete und in was für eine Lage sie sie damit brachte? Ja, vielleicht hatte Nami sich gefragt woher sie kam und wer ihre Eltern waren. Wo Belmeere sie gefunden hatte und warum. Was damals wirklich geschehen war. Besonders, als sie noch klein gewesen und sich nicht als zugehörig empfunden hatte. Doch das lag in der Vergangenheit. Nami hatte ihre Eltern nie kennengelernt und sie war davon ausgegangen, dass sie ohnehin nicht mehr lebten. Welche Rolle sollte das alles also für ihr Leben spielen? Sie hatte eine neue Familie gefunden, eine perfekte, die sich um sie gekümmert hatte, die sie liebte. „Egal was du oder ihr glaubt da zu schützen. Es spielt keine Rolle für mich! Ich will von dieser Insel verschwinden und das wir endlich alle wieder zur Besinnung kommen! Eure Heimlichtuerei hat uns schon genug gekostet! Sag mir wo die anderen sind, bringt mich hin und dann verschwinden wir hier!“ Es schmerzte und sie wollte endlich abschließen, zur Ruhe kommen. Warum konnte das niemand verstehen? Das alles hatte so viel mit ihr gemacht und niemand schien das wirklich zu verstehen. Niemand verstand wie es ihr damit ging und das es sie kaputt machte. Sie hatte vertraut, sich verliebt und der Schmerz war unerträglich. „Nami, wir müssen sie erst aufhalten, sie werden nach dir suchen. Ich werde sie aufhalten.“ „Sag mir wo die anderen sind.“ Ihr Blick richtete sich auf Robin. Diese schien alles andere als begeistert zu sein aber nach einem prüfenden Blick zu Ruffy schien sie doch nachzugeben. Es war vielleicht auch die Gewissheit, dass sie so nicht weiterkommen würden. Nami machte dicht und das vielleicht auch zurecht. Von Anfang an war man es falsch angegangen. Die Dinge hatten sich vermischt und waren zu einem ungesunden Cocktail heran gegährt. „Eine Bucht östlich von hier. Nur noch Sanji und Brook fehlen. Aber sie werden auch bald eintreffen.“ Nami blickte noch einmal in die Runde, dann wandte sie sich ab und lief in Richtung Treppe. „Beweg dich!“ Das ging an Ruffy. Sollte er endlich mitkommen und diesen Blödsinn sein lassen. Der sture Kerl brauchte manchmal einen deutlichen tritt in den Hintern und entweder er würde ihr folgen oder Nami würde ihn auf dieser beschissenen Insel zurücklassen. Allerdings musste sie dazu erst einmal zu ihrem Schiff kommen und wenn Nami es richtig im Kopf hatte, dann war es bis zu den Buchten im Osten durchaus ein gutes Stück das sie zurücklegen musste. So angeschlagen wie sie war würde das sicherlich nicht einfach werden. Der Schmerz nahm ein unerträgliches Maß an und viel länger würde sie das alles sicherlich nicht aushalten. Jeder Schritt die Treppenstufen hinauf kostete unendlich viel Kraft. Hinter ihr fand wohl eine kurze Diskussion statt, dann aber vernahm sie Schritte die ihr folgten. Erst, als sie aus der Dunkelheit heraustrat und sich umwandte erkannte sie Robin an ihrer Seite. „Er wird uns folgen. Ich begleite dich.“ Nami war nicht in der Stimmung ihr das alles auszureden. Möglicherweise war es auch besser so, denn dann musste sie sich nicht auch noch auf den Weg konzentrieren. Und das Robin bereits die entsprechenden Schleichwege kannte, die sie um den Kampf herumführten wurde bereits nach den ersten Minuten klar. Sie hatte sich an Nami vorbeigeschoben und sorgte mit ihren Kräften dafür, dass der Weg für sie frei war. Immerhin sah sie die potentiellen Gegner bereits bevor Nami es tat und Ihre Kräfte erledigten den Rest. Unweigerlich fragte Nami sich, was es für einen Kraftakt für sie bedeutete. Immerhin hatte Robin ihr vor kurzem gestanden, dass diese körperlichen Belastungen ein Grund dafür waren, dass sie wohl nicht mehr zur See fahren konnte. Das es sie einschränkte wurde in diesem Moment allerdings nicht deutlich, allerdings war Robin schon immer gut darin gewesen zu verbergen wie es ihr ging und was sie beschäftigte. Es sollte sie daher nicht wundern, dass die andere durch die Trümmer lief als sei es ein Spaziergang an einem friedlichen Frühlingstag. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich Gefühle entwickeln würde. Es hat als etwas lockeres angefangen, für uns beide“, sprach Robin irgendwann, als sie zwischen den Ruinen hockten und darauf warteten, dass der Weg frei war. Nami schielte sie an. Nur kurz trafen sich ihre Blicke, dann ging es weiter. Robin’s Timing war schrecklich. Nun suchte sie sich ausgerechnet diese Situation aus, um noch einmal ein Gespräch zu beginnen? Eine Explosion ließ sie innehalten. Der Himmel hatte sich bereits dunkel verfärbt durch den Rauch der Feuer, die Asche. Es war eine merkwürdige Dunkelheit, eine rote Färbung, die allerdings wenig mit einem romantischen Sonnenuntergang gemein hatte. Der Rauch brannte in den Lungen und selbst Nami hatte unter diesen Bedingungen Probleme damit richtig Luft zu bekommen. Robin musste es unendlich viel Selbstbeherrschung in diesem Moment kosten und lediglich das leichte zucken das ab und an durch ihren Körper ging schien sie zu verraten. „Als ich mir eingestehen musste was ich für dich empfinde, das ich uns in eine Situation gebracht hatte die wir beide nicht einfach hinter uns lassen konnten, da waren die Anweisungen bereits gekommen. Ich wusste, dass ich die Crew verlassen muss.“ Es fiel Nami schwer Robin zu verstehen und ihren Worten zu folgen. Dennoch gab sie sich Mühe, damit sie es schaffte. Es war der innere Zwiespalt gegen den Nami sich nicht wehren konnte. So lange hatte sie auf dieses Gespräch gewartet mit der Hoffnung, dass sie danach endlich abschließen konnte. Die unbeantworteten Fragen trieben sie um und würden sicherlich nie einfach so verstummen. Tief in sich wusste Nami es, ganz gleich wie unpassend das alles gerade sein mochte. Und das war es! „Sag nicht du wolltest es mir leichter machen!“ Nami musste fast brüllen, doch war sie am Ende nicht sicher, ob ihre Worte nicht doch von der nächsten Explosion verschluckt wurden. Wieso ließ sie sich überhaupt auf diesen Mist ein? Vielleicht, weil Nami ahnte, dass sie ansonsten keine andere Chance haben würde. Denn sobald sie ihr Schiff erreicht hätten, was würde dann passieren? Würde Robin sich einfach herumdrehen und wieder verschwinden? Vermutlich könnte man ihr nun vorwerfen, dass sie es diesmal war, die der Aussprache aus dem Weg gegangen war, doch am Ende waren diese vermeintlichen Informationen nicht das worum es Nami eigentlich ging. Es war der Umgang den sie miteinander gepflegt hatten, dass sie sich so schrecklich weit voneinander entfernt hatten. „Ich..“ Robin sagte etwas, doch die Worte kamen nicht bei ihr an. Der Lärm war Ohrenbetäubend. „Was?!“ Brüllte sie, geriet ins stolpern. Nami hustete, schien nicht mehr so recht auf das alles klar zu kommen, als sie stolperte uns ins straucheln geriet. Sie schaffte es kaum mit Robin Schritt zu halten, während sie weiter versuchten einem direkten Kampf aus dem Weg zu gehen. Etwas das sie beide vermutlich nicht schaffen würden. Sie wurde an ihrem Handgelenk gepackt. Robin zog sie hinunter und sie landeten auf dem Boden. Ihr Atem ging unregelmäßig, Nami blinzelte und ließ den Blick unruhig über ihre Umgebung schweifen. Wo waren sie? Ihr war schwindelig und es fiel ihr immer schwerer sich zu konzentrieren. Wie weit waren sie in den letzten Minuten gekommen? Noch während sie versuchte etwas in ihrer Umgebung zu erkennen schob sich Robin’s Gesicht in ihr Blickfeld. Nami blickte in die eisblauen Augen, die sie sichtlich besorgt musterten. Ihre Lippen bewegten sich und Nami musste blinzeln. Sie versuchte sich auf die Worte zu konzentrieren, doch es dauerte einen Moment, bis sie wirklich in der Lage war das alles zu erfassen. „Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll.“ „Wie wäre es damit gewesen mit mir zu reden? Ich hab dich so oft darum gebeten!“ Robin biss die Kiefer zusammen. Nami beobachtete wie sich ihre Brauen zusammenzogen und wie sie wohl innerlich mit sich kämpfte. „Es war leichter zu ertragen, dass du mich hasst als die Vorstellung, dass es etwas sein könnte das eine Zukunft hat und ich dich am Ende doch gehen lassen müsste, weil ich nicht mit dir kommen kann.“ Robin legte einen Moment die Hand an ihre Wange, dann löste sie sich und stand wieder auf. Dabei hielt sie Nami’s Handgelenk feste im Griff und würde sie mit sich hinauf auf die Beine ziehen. Nami schwankte und musste sich einen Moment an der Älteren festhalten. Dabei legte Robin einen Arm um ihre Hüfte und festigte den Griff etwas, um Nami zu stützen. Kurz wurde ihr etwas Schwarz vor Augen und Nami war sich nicht sicher, ob sie auch nur einen Meter würde weiterlaufen können. Aber die Frage sollte sich nicht stellen. Robin hielt sie umfangen und würde sie dann weiter mit sich ziehen. Es war keine Zeit um zu verweilen, sie waren beide nicht in dem Zustand es auf einen Kampf anlegen zu können. Und das sich ihr Zustand verschlechterte schien auch Robin bewusst zu sein, denn der Zug um ihre Hüfte wurde etwas nachdrücklicher. Es ging weiter voran, Nami würde einfach neben Robin her stolpern. Dabei sah sie nicht wirklich was um sie herum passierte. Es rauschte in ihren Ohren, der Schwindel wurde immer stärker. „Robin..“ „Es ist nicht mehr weit. Halt noch durch.“ „Ich.. kann nicht..“ Sie versuchte es wirklich, versuchte sich zusammen zu nehmen und wach zu bleiben aber die Momente in denen sie eine klare Sicht hatte wurden immer weniger und immer kürzer. Nami hielt den Blick gesenkt, blickte auf ihre eigenen Füße hinunter. Sie sah wie sie stolperte, wie der Boden näher kam und dann wurde ihr schwarz vor Augen. *** „Was ist passiert, wo ist Ruffy?!“ Sanji lehnte sich über die Reling und griff nach Nami, um sie an Bord zu ziehen. Robin ließ von ihr ab und würde dann an Bord folgen. Das letzte Stück war nicht leicht gewesen und sie hatte noch einmal ihre Kraft mobilisieren müssen, um Namis Bewusstlosen Körper zum Schiff zu bekommen. Nun musste auch sie sich auf den Boden sinken lassen, während Chopper zu ihnen gelaufen kam und einen Blick auf Nami warf, um sie dann zu umfassen und auf die Krankenstation zu bringen. Sie war nun in Sicherheit und das sollte ausreichend sein. Es gab nichts was sie noch tun konnte in diesem Moment. „Er wird mit Sabo noch etwas erledigen und uns dann folgen. Wir sollten versuchen Abstand zwischen uns und diese Insel zu bringen.“ Das sollten sie, dringend. Es würde auch so schon schwer genug werden, da Marineschiffe rund um die Insel positioniert waren und diese unter Beschuss setzten. Dennoch hatten sie keine Wahl und man konnte lediglich darauf hoffen, dass die Hauptakteure sich bereits auf der Insel befanden und man deswegen leichteres Spiel haben würde. „Und wie soll er uns dann finden?“ Zorro war skeptisch. Es hatte bei ihm am längsten gedauert, bis sie ihn dazu gebracht hatte ihren Anweisungen zu folgen und das nicht nur, weil er trotz dessen noch immer in die falsche Richtung gelaufen war. Robin fragte sich durchaus wie es möglich war, dass er überhaupt irgendetwas fand mit diesem Orientierungssinn aber das stand nicht zur Debatte. Heute zumindest nicht. „Ich werde ihnen den Weg nennen. Oder willst du lieber bleiben?“ Sie raffte sich auf und sah ihn abwartend an. Schnaubend sah Zorro schließlich zu Franky und gab ihm ein Zeichen. Ihnen allen war klar, wann es besser Zeit war zu verschwinden und dieser Moment hier gehörte sicher dazu. Sie alle hatten hart gekämpft und waren doch am Ende ihrer Kräfte. Ein solches Aufgebot war einfach nicht leicht zu stoppen, besonders nicht wenn man unvorbereitet in einen solchen Kampf geschickt wurde. Franky lief los und machte sich an die Arbeit. Sie würden die Leinen lösen und ablegen, während Robin noch einmal einen besorgten Blick auf die Insel richtete und sich fragte, ob es wirklich das richtige war. Doch nun konnte sie nichts weiter tun, als das alles in Ruffy’s Hände zu legen und zu hoffen das er es schaffen würde. Mit Sabo gemeinsam war es sicherlich möglich, denn Robin rechnete damit, dass seine Loyalität zu Ruffy groß genug war, um ihn nicht zu hintergehen. Vielleicht war es sogar die kleine Hoffnung die sie damit verband. Vielleicht wäre sonst auch alles umsonst gewesen was man bisher in die Wagschalge geworfen hatte. Denn das sie wohl nicht den richtigen Weg gewählt und sich zu sehr von ihren Gefühlen hatte leiten lassen, das hatte Robin schon vor geraumer Zeit verstanden. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät gewesen. Nun galt es Schadensbegrenzung zu betreiben und die führte als erstes Weg von der Insel, weg von diesem Kampf der, wie Nami gesagt hatte, nicht ihrer war. Es war ein Kampf um die Vergangenheit, um Welten, Menschen die schon längst nicht mehr lebten. Um ihr Erbe und um die Wahnvorstellungen von ein paar alten Männern, die Angst vor den Schatten der Vergangenheit hatten. Wie groß diese Schatten wirklich waren, das sielte möglicherweise keine Rolle und für Nami erst recht nicht. Es schien klar für sie zu sein, dass dies nichts war was sie interessierte. Und Robin war sich nicht einmal wirklich sicher, was Nami wirklich von ihrem Vater hatte. Vielleicht mehr als sie ahnte aber wenn sie dem nicht den Weg öffnen würde, dann würde es vielleicht nie eine Rolle spielen. Zunächst sollte es sie jedoch nicht beeinflussen und möglicherweise ließ Robin sich auch zu sehr von diesen Schatten treiben, ihr Leben beeinflussen. Und das, obwohl sie sich eigentlich das Gegenteil wünschte. Doch selbst sie war wohl nicht frei davon sich von Gefühlen leiten zu lassen. Eine Eigenschaft, die Robin nicht sonderlich gut fand. Es lag ihr nicht mit dererlei umzugehen. Dennoch war es passiert und sie hatte sicherlich massive Fehler deswegen begangen. Fehler die am Ende dazu geführt hatten, das Nami in diesem Zustand im Krankenzimmer lag, das man hoffen musste, dass Ruffy sie finden würde und das sie von dieser Insel fliehen mussten die einem Inferno glich. Es wirkte als würde das Meer in Flammen stehen und auch, wenn Robin wusste, dass sie DAS nicht heraufbeschworen hatte, wo fühlte sie sich dennoch verantwortlich. „Sie haben uns entdeckt!“ Ihr Blick richtete sich auf Lysop, der mit seinem Fernglas an der Reling stand und die Marineschiffe beobachtete. Nein, sie hatte keine Zeit, um sich diesen Gedanken und der Reue hinzugeben. Sie mussten handeln und sich dem entgegenstellen. Robin raffte sich auf, die Jungs liefen an die Reling und machten sich bereit. Sie mussten nur diesen Ring durchbrechen und dann hier verschwinden. Zumindest genug Distanz zwischen sich und das alles bringen aber nicht zu viel, damit Ruffy sie am Ende noch finden würde. Es war ein schmaler Grad, doch gegen all diese Schiffe ankommen, wenn sie das Feuer eröffnen würden? Das war unmöglich. Gerade unter dem Umstand, dass die meisten von ihnen keine Fernkämpfer waren. Und doch wussten sie alle was in diesem Fall ihre Positionen waren. Man war ein eingespieltes Team und trotz Robins Abwesenheit war es in diesem Moment kein Punkt der sie beeinflussten. Sie handelten einfach, agierten als Team und kämpften sich den Weg frei, um sich dann auf Abstand zu bringen. Sabo würde sie finden, er hatte eine Vivrecard. Die Stille würde sich wie ein bedrückender Schleier über das Schiff legen. Die Luft klärte sich, ließ sie besser atmen und gleichzeitig hatte Robin das Gefühl als würde ihr jemand die Lungen zusammendrücken. Schwer atmend sackte sie auf den Boden und lehnte sich gegen die Reling. Die Welt war aus den Fugen geraten, wankte bedenklich und auch, wenn es nun still war, so war dennoch nicht sicher, ob sie wirklich außer Gefahr waren. Die Anspannung würde im Körper bleiben und gleichzeitig war diese Pause dringend nötig. Sie waren an ihre Grenzen gekommen. „Schöne scheiße.. die haben die ganze Insel dem Erdboden gleich gemacht. Sollten sie nicht eigentlich Dinge schützen?“ Sanji war an sie herangetreten. Er steckte sich eine Zigarette an und lehnte sich dann mit den Ellen auf die Reling, um den Blick schweifen zu lassen. „Sie glauben mit ihrem Verhalten die Welt zu schützen, eigentlich arbeiten auch sie nur für ihre eigenen Interessen“; wandte sie leise ein. Nein, die Regierung arbeitete nicht im Interesse der Bevölkerung. Zu sehr waren sie von Misstrauen und Angst getrieben. Konzentrierten sich nur darauf die Piraten aufhalten zu wollen und vergasen dabei die wirklich wichtigen Werte. Auf der Insel hatten immerhin auch Zivilisten gelebt und ob diese alle entkommen waren, das war ungewiss. Allerdings war das nichts was Robin überraschte. Immerhin hatte sie schon früh diese Seite der Regierung kennengelernt und wusste entsprechend auch, dass sie eben nicht auf der Seite der Bevölkerung standen. Man lernte eben auf schmerzvolle Art. Das, was hier auf dieser Insel geschehen war, das war nur die Spitze des Eisberges. „Und was sind ihre Interessen? Wozu das alles?“ Robin öffnete die Augen und schielte wieder zu ihm hinauf. Sicherlich eine indirekte Aufforderung, denn das Robin selbst auf einmal wieder hier an Bord saß und mitten in diesem Chaos gewesen war, sprach durchaus eine eindeutige Sprache. Sie wusste etwas und ihre Freunde erwarteten Antworten. Etwas das Robin ihnen zu diesem Zeitpunkt auch nicht absprechen konnte oder wollte. Sie waren in diesen Kampf gezogen ohne wirklich zu wissen worum es ging. Zugegeben hatte Robin Ruffy nicht verboten mit ihnen zu sprechen. Sie hatte ihm lediglich gesagt, dass es Informationen waren, die nicht nach außen dringen sollten. Was dann anschließend hier an Bord geschehen war, das hatte sie nicht beeinflussen können. Dennoch war ihr Einfluss auf diese Situation sicherlich nicht unerheblich und da konnte sie ihre Hände wohl nicht in Unschuld waschen. Sie schwieg, sah lediglich zu ihren Freunden, die sich nun alle langsam um sie versammelten. Lediglich Chopper war nicht anwesend, doch der war sicherlich im Krankenzimmer und kümmerte sich um Nami. Sobald er damit fertig war würde er sicherlich wieder zurück zu ihnen kommen und die Jungs versorgen. Damit würde er sich keine Zeit lassen und schnell arbeiteten, damit sie alle versorgt waren solange es noch ruhig blieb. Er war ein guter Kerl und wegen ihm hatte sie sicherlich ein ziemlich schlechtes gewissen. Lediglich Nami gegenüber war es wohl größer. „Sie wollen nicht, dass die alten Mächte wieder zurückkehren. Die Piraten und Verbrecher der alten Generation, die ihre heile Welt ins wanken bringen konnten. Und dafür sind sie bereit alles zu tun, alles zu vernichten. Die meisten Piraten dieser Zeit existieren nicht mehr oder sind über den Zenit ihre Schaffens hinweg. Aber ihre Erben, ihre Nachkommen?“ Robin schüttelte den Kopf und strich sich müde über die Augen. Wo war man da nur hineingeraten? „Nami ist eine dieser Erbinnen. Die Revolutionäre drohten damit die Informationen ihrer Herkunft an die Regierung weiterzugeben. Das was wir in den letzten Tagen erlebt haben.. es wäre das gewesen was auf uns gewartet hätte. Ich habe lediglich versucht es zu verhindern.“ Dennoch war das alles zusammengelaufen. Sie hätte Ruffy vielleicht niemals von all dem erzählen sollen. Von diesen Informationen oder von dem was auf der Insel auf sie wartete. Robin hätte klar sein müssen, dass er dennoch versuchen würde dorthin zu gelangen und zu helfen. Aber all das hatte sie dennoch nicht davon abgehalten und Vernunft walten lassen. Vielleicht doch auch ihre Gefühle, die sich einmal mehr ungebeten eingemischt hatten. „Ich verstehe nicht, weil Nami’s Eltern, von denen wir bisher nichts wussten, irgendwie Ärger mit der Regierung hatten sind diese Kerle hinter ihr her?“ „Der Name einer Familie kann mehr auslösen und Angst machen, auch wenn ihre Geschichte nichts mit uns zu tun hat“, mischte sich Sanji schließlich ein. Er wusste wohl mit am besten wovon er sprach. Man hatte es erlebt, wie er vor seinem Namen und der Verantwortung geflüchtet war und am Ende doch nicht hatte entkommen können. Es holte sie immer wieder ein, auch Robin und selbst Ruffy. Der Name einer Familie konnte viel auslösen. Gerechtfertigt oder nicht war einmal dahingestellt und spielte am Ende des Tages auch keine wirkliche Rolle. Fakt war einfach, dass diese Paranoiden Gedanken Welten und Leben zerstören konnten. Und niemand von ihnen konnte sich dem entziehen, nicht wirklich zumindest. „Und deswegen sind sie nun hinter Nami her?“ „Nein.“ Robin schüttelte den Kopf und raffte sich auf. Sie schaffte es aufzustehen und sich gegen die Reling zu lehnen, während sie den Blick durch die Runde schweifen ließ. „Nur die Revolutinäre wissen davon, ein paar zumindest. Die Regierung hat diesen Ort angegriffen, weil er als einer der wichtigsten Standorte der Revolutionäre gilt und, weil sie deren Informationen für sich beanspruchen wollten.“ Das waren zwei verschiedene Dinge. Und doch hing alles zusammen. Denn auf der Insel waren eben auch diese Informationen gewesen und deswegen hatte Robin sich auch nicht heraushalten können. „Ich wollte die Unruhen nutzen, um an die Informationen zu gelangen und sie zu vernichten. Ruffy wusste, dass sie mich mit diesen Informationen erpressen. Wir hatten uns darauf verständigt, dass ich die Crew verlasse und mich darum kümmere, ehe wir uns Wiedertreffen. Das er herkommen würde war so nicht vereinbart aber als er es war da.. wir haben versucht das beste daraus zu machen.“ Und waren dennoch gescheitert. Der Dickkopf war eben unmöglich aber das er eben auch geschwiegen hatte wunderte Robin dennoch. Vielleicht hatte er ihre Worte etwas zu ernst genommen. Allerdings spielte es vielleicht keine Rolle mehr, denn die Ereignisse hatten sich schon längst verselbstständigt. „Verstehe ich das richtig.. all das Theater um Nami, mit euch, das du gegangen bist, wegen Informationen über ihre Eltern?“ Zorro sah sie zweifelnd an und sie konnte ebenso verstehen, dass er alles andere als begeistert war. Sie wäre es eben auch nicht, das musste man so unterschreiben aber, was sollte sie tun? Sie hatte sich zu sehr von ihrem Emotionen leiten lassen und es stand noch immer offen, ob die Dinge sich wirklich zu ihren Gunsten auflösen würden. „Nein. Weil ich mich von meinen Gefühlen zu ihr in meinem Urteil habe beeinflussen lassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)