Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 18: "Hier stimmt etwas ganz und gar nicht". --------------------------------------------------- „Hat überhaupt einer von euch geschlafen?“ Franky sah in die Runde. Sanji stand in der Küche und kümmerte sich um ein Frühstück, allerdings schwieg er bereits die ganze Zeit, so wie der Rest. Ruffy war der einzige, der noch nicht aufgetaucht war, wenn man einmal von Robin und Nami absah. Doch dass die beiden auftauchten hatte er auch nicht erwartet. Das würde bedeuten, dass sie Antworten geben mussten, reden, sich erklären und dass sie diese unangenehme Begegnung heraus schoben, das war durchaus naheliegend. „Ich denke wir haben uns alle die gleichen Gedanken gemacht“, wandte Zorro ein. Chopper starrte vor sich hin, er sah aus als hätte er die ganze Nacht geweint, selbst Brook hüllte sich in Schweigen, während Lysop gedankenverloren an seinem Schweißband herum fummelte. Der Schock saß noch tief und niemand schien es recht verarbeitet zu haben. Ihm ging es ähnlich, das wollte er nicht leugnen, doch sie konnten nun nicht den Kopf in den Sand stecken. „Hat schon jemand die beiden gesehen?“ Als er am Morgen das Deck betreten hatte war niemand zu sehen gewesen, vermutlich würden sie sich nun unter Deck verschanzen, doch das konnten sie kaum ewig so machen und so war es wohl nur eine Frage der Zeit, zumindest bei Nami. Bei Robin konnte er sich schon eher vorstellen, dass sie Mittel und Wege fand, um ihnen nicht unter die Augen treten zu müssen. Das hatte sie schon immer gut gekonnt und er hasste diese Eigenschaft wahrlich. „Nami war heute Morgen nicht mehr im Krankenzimmer, sie muss also wo anders hingegangen sein, aber ich weiß nicht wo sie steckt“, kam es kleinlaut von Chopper. Viele Orte gab es nun nicht, wo die junge Frau stecken konnte, noch weiniger wurden es, wenn man die Orte ausschloss an denen sie einem der anderen hätte begegnen können. Da blieb nicht mehr viel, zumal sie auch nicht im Mädchenzimmer sein konnte. „Sie scheint uns wirklich gänzlich aus dem Weg gehen zu wollen. Hat sie nun nicht einmal mehr den Mumm, um uns unter die Augen zu treten?“ Zorro war wahrlich verstimmt. Er empfand es als absolute Respektlosigkeit und das konnte man nicht einfach so stehen lassen. Eine Entschuldigung war hier das mindeste, was folgen musste. Spuren würde das alles so oder so hinterlassen und man würde wohl erst später wissen wie schlimm das wirklich war. Was ihn anging, seinen Respekt musste man sich erst zum Teil wieder erkämpfen, auch wenn er weiterhin hinter Nami stehen würde. Die beiden Frauen konnte man in dieser Sache nicht gleich bewerten, zumindest sah er das so. „Und ich glaube kaum, dass sich das bald ändern wird. Ruffys Entschluss steht ohnehin fest“, kam es von Sanji, der nun begann das Essen auf den Tisch zu stellen. Die Auswahl war zwar immer noch groß aber dennoch kleiner als sonst. Vermutlich wusste auch er, dass heute niemandem nach essen zu Mute war. Dennoch brauchten sie etwas im Magen, da würden sie bei ihm nicht drum herum kommen, obgleich Franky sehr gerne darauf verzichtet hätte. Dennoch griff er nach etwas Rührei und platzierte es auf seinem Teller. Lustlos stockerte er mit der Gabel darin herum. Er sollte etwas Essen und doch konnte er sich wirklich nicht überwinden ein Stück der goldgelben Masse aufzunehmen und in den Mund zu schieben. Sicher, es würde schmecken, egal was Sanji kochte egal wie aufwändig oder einfach es war, es schmeckte immer hervorragend. Doch selbst das konnte ihn momentan nicht sonderlich reizen. „Er will die beiden nicht auf dem Schiff behalten?“ hakte er daher einfach nur nach und blickte zu Sanji auf, der sich nun zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte und an seiner Tasse nippte. Flüssignahrung war etwas das meistens ging, zumindest Kaffee konnte helfen die Nacht etwas zu vergessen. Sanji zuckte mit den Schultern. „Ich hatte ein Gespräch mit Robin, hier stimmt etwas ganz und gar nicht, aber da sie uns nicht vertraut und sich weigert uns zu sagen worum es geht muss er an die ganze Crew denken und ist der Meinung, dass wir so jemanden nicht bei uns gebrauchen können. Und so ungerne ich das auch zugebe, er hat Recht, er hat als Käpt’n eine Verantwortung, der er gerecht werden muss. Bei Nami steht der Fall etwas anders, aber da kommt es wohl darauf an, wie sie sich in den nächsten Tagen verhalten wird.“ Wirklich überraschend war das alles nicht. Ruffy war erwachsen geworden und so sehr er an jedem einzelnen seiner Freunde hing, er hatte begriffen, dass seine Position eine Verantwortung mit sich trug, der er gerecht werden musste, wenn er ihren Respekt behalten wollte. „Gut so, dann hat er zumindest begriffen, dass er nicht immer das machen kann, was ihm am liebsten wäre“, entgegnete Zorro. Noch zu gut konnte er sich an das Theater erinnern, was geherrscht hatte, nachdem Lysop die Crew verlassen hatte und Ruffy diesen einfach wieder ohne Probleme aufnehmen wollte. So einfach war das wirklich nicht und er war zufrieden, dass der Mann unter dem er stand diese einfache Regel nun auch wirklich beherzigte. Das hier war kein Spiel, es war purer Ernst, konnte um ihr Leben gehen. "Schön, er benimmt sich, wie er es sollte, aber wir können doch nicht einfach zusehen, wie die Familie auseinander bricht. Ich meine, das sind wir doch irgendwie, eine Familie." Franky wusste zwar, worauf Zorro hinaus wollte, doch so einfach war es eben nicht. In diesem Punkt unterschieden sie sich wesentlich von anderen Banden. Bei anderen war es vielleicht einfach jemanden aus der Crew zu werden, doch hier ließ man zudem noch einen sehr engen Freund gehen. Sie waren auf andere Weise miteinander verbunden und so fiel es schwer eine solche Entscheidung, obgleich sie vielleicht richtig war, hinzunehmen. Die Situation war so oder so nicht sonderlich einfach. "Was willst du sonst tun? Solange die beiden so stur sind wird sich an der Situation auch nichts ändern", kam es von Zorro. Natürlich war auch er nicht begeistert davon, dass die Crew auseinander brechen sollte, doch schien es so, als seien ihnen die Hände gebunden. Zudem konnte man nicht alles einfach lösen, hier ging es um Probleme die tiefergreifend waren und somit konnte man über diese Fehler auch nicht einfach hinweg sehen. "Und was.. wenn wir heraus finden, was mit Robin los ist..?" kam es kleinlaut von Chopper. Der Kleine litt und wollte diese Crew noch nicht aufgeben. An sich war es keine schlechte Idee heraus zu finden was los war. Wenn sie das erst einmal wussten worum es hier ging, dann waren sie vielleicht auch in der Lage etwas zu tun. "Schön und gut, aber wie sollen wir das machen? Wenn sie nicht mit uns redet, dann haben wir kaum eine Möglichkeit etwas heraus zu finden", wandte Lysop dann ein. Und somit war diese Möglichkeit auch gestorben. Sie hatten keine Möglichkeit dahinter zu kommen, wenn Robin ihnen nicht den geringsten Hinweis darauf gab, was der Grund für das alles war. Am Ende konnten sie sich den Kopf zerbrechen so viel sie wollten, das Ergebnis würde stets das gleiche sein. Vorerst kamen sie auf diesem Wege nicht weiter, das mussten sie alle einsehen und so verfielen sie wieder in dieses erdrückende Schweigen. Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach, versuchte eine Lösung zu finden, ohne Erfolg. Nach und nach verschwanden die einzelnen aus der Kombüse, nicht länger fähig die Stille zu ertragen, die sich nicht nur hier sondern auf dem gesamten Schiff ausbreitete. Eine erdrückende Stille, die sich in jede Faser fraß, sich in jeder Planke in jedem Zentimeter Holz festsetzte, hinein fraß und nicht mehr zu vertreiben war. Egal wo man hin ging, man konnte nicht entkommen, ein Feind den sie auf diesem Weg nicht schlagen konnten und so ergriff jeder von ihnen auf seine Weise die Flucht, zog sich in seinen Raum, seinen privaten Bereich zurück, wo ihn niemand der anderen aufsuchen würde. Es bestand auch kein Grund dazu, gab es schließlich eine neuen Ereignisse und die beiden Damen um die es ging blieben weiterhin verschwunden. Wahrlich wirkte die Sunny fast wie ausgestorben. Chopper selbst war natürlich nicht begeistert darüber, dass seine Patientinnen sich offenbar weigerten sich von ihm finden zu lassen, was zwar nicht wirklich stimmte, da er nur auf seine Nase hören musste, um sie zu finden, doch diese sagte ihm auch, dass die beiden sich sehr nah beieinander aufhalten mussten. Man konnte davon nun halten was man wollte und vielleicht hätte er nachsehen oder es einem der anderen sagen sollen, doch am Ende hoffte er einfach, dass die beiden doch noch einmal miteinander sprachen und es vielleicht eine Lösung für das alles geben würde. Die Hoffnung wollte einfach nicht sterben und gewiss war es so, dass die Stille in diesem einen Fall vielleicht sogar etwas Gutes bedeuten konnte. Solange es still war und die beiden nicht lautstark stritten war das vielleicht wirklich ein gutes Zeichen. Solange er konnte würde er sich eben an jene Hoffnung klammern, denn alles andere, die Vorstellung, dass eines der anderen Szenarien wahr werden konnte, egal welches, schmerzte zu sehr und war einfach unvorstellbar für ihn. Chopper konnte und wollte sich nicht vorstellen wie es war, wenn sie nicht mehr alle zusammen waren, wenn einer von ihnen gehen würde. Natürlich gab es immer den Gedanken daran, dass sie sterben konnten, wenn sie in einem Kampf einen Fehler machten, doch dies war etwas, dass sie selbst in der Hand hatten, sie alle trainierten, um dieser Möglichkeit zu entgehen, sie standen füreinander ein, halfen einander und wenn es so war, dann war es immer noch etwas anderes, als die Entscheidung freiwillig die Crew zu verlassen, weil man ein Problem hatte, das man nicht lösen konnte oder in diesem Fall wollte. Immerhin glaubte er nicht daran, dass es ein Problem war, dass sie nicht gemeinsam lösen konnten. Bisher hatten sie alles geschafft, warum dachte Robin, dass es diesmal anders sein könnte? Vorerst konnte er also nichts tun, versuchte wie die anderen Ablenkung zu finden, so dass er ein paar seiner Bücher nahm und begann an einer neuen Medizin zu arbeiten. Immerhin musste auch er weiter machen, sich weiter entwickeln, egal was geschah, denn die Gesundheit aller war mit das wichtigste und die Verantwortung, die er für sie alle trug, war wahrlich enorm. Dem ganzen nach zu kommen und gerecht zu werden war weiß Gott nicht einfach, oft war es schwer, ließ ihn zweifeln, doch nie hatte er es in Erwägung gezogen aufzugeben. Und so musste er auch in dieser Lage weiter machen, sich darauf vorbereiten, was möglicherweise noch kommen würde und am Ende war dies auch das einzige, was ihm helfen konnte seine Gedanken abzulenken und sich ein wenig zu entspannen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)