Everything you want von BurglarCat ================================================================================ Kapitel 17: Stille ------------------ Tief atmete sie ein, hielt die Augen geschlossen. Die Nacht war bald vorüber, dann würde ein neuer Tag anbrechen, die Sonne würde sich den Horizont empor kämpfen, das Licht würde auf die Überbleibsel der letzten Nacht fallen, ungeschönt und hässlich würden die Trümmer einer Freundschaft vor ihnen liegen. Die Kälte der Nacht würde verschwinden, langsam würde es wärmer werden, ihre ausgekühlte Haut würde sich langsam wieder erwärmen. Wenn es so weit war würden sich ihre Glieder sich vielleicht nicht mehr so steif anfühlen, vielleicht würde die Taubheit verschwinden. Langsam öffneten sich ihre Augen, der Blick wanderte über das Deck. Niemand war zu sehen, alles lag ruhig da. Nachdem Chopper irgendwann in der Nacht endlich eingeschlafen war hatte sie sich ebenfalls hingelegt, hatte versucht Ruhe und Schlaf zu finden. Das ganze hatte für wenige Stunden funktioniert, dann hatte sie sich ruhelos im Bett hin und her gewälzt und war schließlich aufgestanden, um Chopper nicht zu wecken. Sie war hier heraus gekommen, hatte sich auf die Reling gesetzt, die Stille auf sich wirken lassen. Äußerlich hatte sie sich beruhigt, innerlich war sie allerdings immer noch aufgewühlt. Es war abzusehen, dass dies auch die nächsten Tage noch so bleiben würden und weiterhin würde sie sich vermutlich die Frage stellen, ob sie nicht doch kämpfen sollte. Wenn sie sich die Frage allerdings stellen musste und nicht gleich eine Antwort darauf kannte, dann sollte ihr auch klar sein, das ihre mangelnden Gefühle, die kein blindes Vertrauen rechtfertigten, ein klares Zeichen waren. Die Frage, die sie sich hierbei stellte war nur, hatte sie nur eine Schlacht verloren oder war es der Krieg gewesen? Wenn man einmal von dieser entscheidenden Frage absah musste sie sich auch fragen, wie sie nun den anderen begegnen sollte. Nach dem Kampf hatte sie mehr oder minder die Flucht ergriffen und war froh, dass sie sich wenn überhaupt nur mit Chopper befassen musste, dessen Blicke alleine schon genug Strafe waren. Wie würde es erst werden, wenn sie den anderen gegenüber stand, besonders Ruffy? Er hatte alles für sie gegeben und Nami hatte sich geschworen, dass sie ihm immer bedingungslos folgen und vertrauen würde, dass sie alles dafür täte, um diese Crew sicher und in einem Stück zur nächsten Insel zu bringen. Nun war sie es, die dafür verantwortlich war, dass eben jene Crew, für die er sterben würde, nicht mehr die alte war. Sie hatte sie zerstört, weil sie ihre Gefühle nicht im Griff hatte und der Versuchung nicht hatte wiederstehen können. Wie hatte sie so dumm sein können? Noch nie hatte sie sich derart von ihren Gefühlen leiten lassen und noch nie war es so schief gegangen. Zugegeben, sie hatte schon immer ein gewisses Talent dafür besessen sich in schwierige Situationen zu bringen, Situationen die alle nicht gerade angenehm gewesen waren, an denen sie fast verzweifelt wäre und doch, das hier, das war wirklich der Gipfel. Und je länger sie darüber nachdachte, umso trauriger wurde die ganze Angelegenheit. Seufzend hob sie die Hand und strich sich über die Augen, sie schmerzten und waren müde, brannten fast schon. Und doch blieb sie stur hier sitzen, anstatt, dass sie einfach in irgendeinem Bett verschwand. Das hier war eindeutig einer jener Tage an denen man besser nicht aufstand, sich eine Flasche mit Rum besorgte und sich in Selbstmitleid badete. Wenn sie allerdings damit anfing, dann würde sie genau das tun, was sie die letzten Monate versuchte zu vermeiden und nach all den angestauten Gefühlen zu urteilen, bedeutete das, dass sie aus der Nummer wirklich nicht mehr heraus kommen würde. Sie würde einfach nur Tage vor sich hin vegetieren und ein absolut erbärmliches Bild abgeben. Das war nun wirklich nicht ihr Stil. Und doch konnte man es ihr angesichts der Umstände wohl kaum verübeln. Wenn es also so war, dann war das kaum die passende Option, es stillschweigend hinnehmen und einfach versuchen wieder einen normalen Umgang zu finden? Das würde nicht klappen, vor allem nicht, wenn Robin wirklich vor hatte das Schiff zu verlassen und Namis eigene Entscheidung an sich noch ausstand. Nicht, dass sie gehen wollte, momentan war es nur fraglich, ob Ruffy sie nach alledem hier behalten würde. Er war erwachsen geworden und so war sie sich sicher, dass er begriff, dass er in erster Linie an die ganze Crew denken musste und somit würde er mit einem solchen Fehlverhalten sicherlich auch anders umgehen, als er es noch vor zwei Jahren getan hätte. Damals wäre er naiv an die Sache heran gegangen, hätte das ganze abgetan und versucht einfach weiter zu machen. Dass es so nicht ging, das dürfte er inzwischen wissen und so musste sie sich wohl erst einmal Gedanken darüber machen, was sie tun konnte. Eine Entschuldigung war wohl das mindeste, eine Erklärung ebenso. Sie hatten ein Recht darauf zu erfahren, was schief gegangen war, wenn Zorro nicht schon längst geredet hatte und sie somit sehr genau wussten was der Grund für das alles war. Nein, Nami wollte sie nicht im Stich lassen, sie wollte bleiben, doch sie wollte Robin auch nicht gehen lassen. Es war, wie sie gesagt hatte, sie hatte nicht vor der Grund zu sein, warum die andere ein zweites Mal ging und diesmal sicherlich nicht wieder zurückkommen würde. Wenn das alles aber ausschied, dann gab es eigentlich nur einen einzigen Weg. Sie musste noch einmal das Gespräch mit Robin suchen, musste versuchen, dass es auf einem vernünftigen Weg stattfand und vor allem musste sie versuchen das wieder in den Griff zu bekommen. Vorausgesetzt natürlich Robin war bereit mitzuspielen, was Nami offen gestandet bezweifelte. Vermutlich würde die andere sich nun in ihrem Zimmer verschanzen und keinen Ton mehr von sich geben. Nami konnte es sich lebhaft vorstellen, zu lebhaft. Innerlich verdrehte sie die Augen. Wie kam sie nur auf die Idee, dass reden hier noch helfen könnte? Sie hatten vor wenigen Stunden versucht sich umzubringen und nun sollten sie bei Tee und Kuchen darüber sprechen und zu einer Lösung kommen? Nein, das würde auf gar keinen Fall passieren. Entweder sie versuchte es dennoch, weil es nicht in ihrer Natur lag Dinge aufzugeben, die ihr wichtig waren und weil sie das hier einfach nicht so stehen lassen konnte, oder aber sie sah ein, dass es offenbar keinen Weg mehr gab, der etwas an ihren Problemen ändern konnte und das es nur einen Weg gab, egal wie sehr ihr dieser wiederstrebte. Zweifels ohne würde sie sich darüber Gedanken machen müssen, aber vielleicht sollte sie auch einfach erst den Anbruch des neuen Tages abwarten und dann in Ruhe die Scherben, die sie hinterlassen hatten, betrachten und dann eine Entscheidung fällen. Der Gedankengang wurde unterbrochen, als ein leises Geräusch die Stille durchbrach. Das Öffnen einer Tür, leise Schritte. Noch jemand, der wohl keine Ruhe oder Schlaf fand. Es war eine gänzlich natürliche Reaktion, dass Nami den Kopf in die entsprechende Richtung wandte, auch wenn sie an sich keine besondere Lust hatte jemandem zu begegnen. Sie wusste nicht was sie erwartet hatte, oder wen sie sich wünschte für diese erste Begegnung, doch die Person war sicherlich in beiden Fällen nicht ihre erste Wahl gewesen. Nur kurz war da ein überraschter Ausdruck, auf beiden Seiten, dann wurden die Mienen ausdruckslos, auch wenn keine der beiden dies im Gesicht der anderen wirklich erkennen konnte. Nami saß einfach nur da und blickte zu Robin hinauf, die vor dem Mädchenzimmer stand und ihrerseits zu ihr hinunter blickte. Kein Auge hatte sie in dieser Nacht zugetan. Abgesehen davon, dass ihr ganzer Körper schmerzte wollten ihre Gedanken einfach keine Ruhe geben. Was die Schmerzen anging, so musste sie zugeben, dass Nami ganze Arbeit geleistet hatte. Ihr war klar gewesen, dass die Jüngere stärker geworden war, doch das hatte ihre Erwartungen übertroffen. Es war wirklich kein einfacher Kampf gewesen und das, obwohl sie eigentlich die klare Favoritin hätte sein sollen. Am Ende hatte sie mehr Zeit gebraucht, um den Kampf für sich zu entscheiden, als sie es erwartet hatte. Wäre sie sich dem vorher bewusst gewesen, dann hätte sie die Navigatorin sicherlich nicht aus ihrem Griff heraus gelassen und darauf geachtet, dass sie ihren Klimatacktstock nicht in die Hände bekam. Das war eindeutig ihr Fehler gewesen und sicher nicht der einzige. Aus einer Laune heraus hatte sie angefangen mit der jüngeren zu Flirten, hatte nicht erwartet, dass sie darauf eingehen würde und das, was als Spiel begonnen hatte war zu ernst geworden. Nicht nur für Nami. Robin hatte immer darauf geachtet sich nur gelegentlich etwas Spaß zu gönnen, doch nachdem das mit Nami begonnen hatte, hatte sich das alles geändert. Die Jüngere war ihre beste Freundin gewesen, hatte sie besser gekannt als sonst jemand und das hatte man auch gemerkt, obgleich Robin sich bemüht hatte Nami so wenige Möglichkeiten wie nur möglich einzuräumen, nachdem sie gemerkt hatte, dass die andere sich offenbar mehr von der ganzen Sache erhoffte. Leider musste sie sich eingestehen, dass es naiv gewesen war zu glauben, dass eine solche Affäre ohne Folgen bleiben würde, dass sich nichts änderte, wenn sie dann und wann das Bett teilten. Natürlich hätte sie gar nicht erst damit anfangen sollen, sie hätte sich einfach an ihren ursprünglichen Plan halten sollen, doch es war anders gekommen. Sie hatte die Sache unterschätzt und ab da an waren ihr die Fäden aus der Hand geglitten. Wenn sie Nami einfach in Ruhe gelassen, wenn sie ihre eigenen Gefühle hätte ignorieren können, dann würden sie nun gewiss nicht an diesem Punkt stehen. Stunden lang hatte sie versucht ihre eigenen Beweggründe zu verstehen, zu verstehen warum sich so etwas wie Eifersucht in ihr regte, obgleich sie eigentlich froh sein solle, wenn Nami sich jemand anderem zuwandte, jemand anderen fand der ihr nah sein wollte und der sie liebte, der sie länger lieben konnte als Robin in der Lage sein würde. Man konnte auch sagen, dass sie hier egoistisch gewesen war, sie hatte noch einmal geliebt werden wollen, wollte das jemand an ihrer Seite war, einmal im Leben dieses Gefühl auskosten, wenn man sich einem anderen bedingungslos auslieferte. Doch bedingungslos war in ihrem Fall nichts gewesen, immerhin würde sie sich Nami nie gänzlich anvertrauen können, sie wusste das sie diese damit unendlich verletzen würde, besonders jetzt, nachdem sie mit Sanji gesprochen hatte. Sie hatte geglaubt sie ließ sich auf Zorro ein weil sie ihn liebte, nur um jetzt zu erfahren, dass dies nicht der Fall war. Das Nami immer noch Gefühle für sie hatte. Es schien wirklich richtig gewesen zu sein, dass sie die andere nun mehr oder minder dazu zwang ihre Gefühle los zu lassen. Gerne tat Robin das gewiss nicht, es tat ihr selbst weh, doch vermutlich war es für sie alle so das Beste. Sie würde sie wahrlich vermissen, das wurde ihr klar, als sie nun hier stand und zu der Navigatorin hinunter blickte, welche auf der Reling saß und ihren Blick zu erwidern schien. Vielleicht war sie die ganze Sache auch völlig falsch angegangen, doch nun gab es keinen Weg zurück. Die Grenze an der sie noch hätte umkehren können, war schon längst überschritten worden und so würde sie diesen Weg bis zum Ende beschreiten müssen. Ob es der richtige Weg war? Nein, das konnte sie inzwischen durchaus sagen, sie hatte in den letzten Monaten wahrlich viele Fehler gemacht, die nicht alle zu entschuldigen waren. Sie hatte gegen ihre Natur gehandelt, hatte sich von Gefühlen leiten lassen. Hätte sie nur auf ihren Verstand gehört, dann wäre es vermutlich nicht so weit gekommen und so fand Robin sich in einer gänzlich neuen Situation wieder mit der sie nur schwer umzugehen wusste. Hinzu kam, dass Sanji anfing Fragen zu stellen, Fragen die sie in Bedrängnis brachten. Das musste sie wahrlich unterbinden, sie konnte es nicht zulassen, dass das ganze nun umsonst gewesen wäre. Nur noch wenige Tage, die sie überstehen musste, dann war sie von diesem Schiff herunter und dann würde niemand weiteren Schaden nehmen müssen. Dann würde sie den letzten Weg alleine gehen. Sie stand einfach nur da und sah scheinbar zu ihr hinunter. Nami tat es ihr gleich. An sich hätte sie den Blick gerne Abgewandt und doch tat sie es nicht. Nicht, weil sie einen drohenden Angriff oder dergleichen zu verpassen, fürchtete nein, hier ging es um etwas anderes. Diese Ruhe zwischen ihnen, die Ruhe die sie beide nun scheinbar ausstrahlten war ungewohnt. Vielleicht lag es aber einfach nur daran, dass sie erschöpft waren, ausgelaugt von den ständigen Streitereien, den Kämpfen um eine Freundschaft die längst verloren schien, der letzte Kampf, der sie an ihre körperlichen Grenzen getrieben hatte. Sie waren am Ende angekommen, es gab nichts mehr zu tun oder zu sagen. War es das also, völlige Gleichgültigkeit? Leicht zogen sich Namis Augenbrauen zusammen. Das konnte nicht das Ende sein, nicht alles. Irgendetwas musste in Robins Kopf vor sich gehen, da war sie sich mehr als sicher, doch was? Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich nur einmal, ein einziges Mal, in ihren Kopf sehen zu können. Dafür würde sie wahrlich jeden Preis der Welt bezahlen. Bei der Menge an Gedanken, die Robin Zweifels ohne haben müsste glaubte sie kaum, dass sie genug Zeit haben würde, um das alles zu erfassen. Und doch, vermutlich wäre das für sie die Chance das alles zu verstehen, zu begreifen warum es so weit gekommen war. Denn Robin wusste es, da war sie sich sicher. Doch wie ging sie nun damit um? Hier sitzen bleiben und darauf warten, dass die andere sich wieder bewegte, dass sie erneut verschwand. Oder aber sich wieder nach drinnen bewegen und noch einmal versuchen zu schlafen, auch wenn das für den Moment unmöglich schien. Immerhin saß sie nun schon eine geraume Zeit hier und nun, wo Robin aufgetaucht war fühlte sie sich in ihrer Ruhe in dieser Intimität gestört, so als könne sie den Moment nicht weiter in Ruhe auf sich wirken lassen. Hinzu kam der Gedanke, dass die Zeit vielleicht doch weiter fortgeschritten war, als sie glaubte und so bestand Zweifels ohne auch die Möglichkeit, dass es bald nicht nur Robin war, die ihr hier über den Weg laufen würde. Auch darauf konnte sie noch verzichten, sie war wahrlich noch nicht bereit dafür, sie wusste auch gar nicht, wie sie mit diesem Moment umgehen sollte. Sicher, die Jungs hatten eine Erklärung verdient, dich um ihnen diese geben zu können müsste sie die Situation erst einmal selbst zur Gänze begreifen und eben das tat sie noch nicht. Also wieder zurück in das Krankenzimmer. So tun als würde sie schlafen, wenn Chopper aufwachen sollte, um nicht mit ihm reden zu müssen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und hatte ohnehin das Gefühl ihn mit jedem Wort nur noch mehr zu verletzen und das war wahrlich das letzte, was sie wollte. Nun aber rutschte sie erst einmal von der Reling herunter und wandte den Blick von Robin ab, streckte sich. Wenn sie die andere einfach wie Luft behandeln würde, dann konnte schon nichts geschehen. Ignorieren und weiter gehen, sollte ihr doch eigentlich leicht fallen. Also setzte Nami sich langsam in Bewegung, denn wenn sie wieder zurück wollte, dann musste sie auch an Robin vorbei. Also bewegte sie sich langsam über das Deck, sah nun aber nicht mehr zu der anderen. Einfach ignorieren, dann würde schon nichts geschehen, sie würden nicht wieder aneinander geraten und konnten irgendwie die letzten Tage überstehen. Ein einfacher Gedanke. Nach all den Problemen und Komplikationen wäre etwas Einfaches wahrlich eine Wohltat. Nami nahm sich also vor in der nächsten Zeit die Dinge so einfach wie nur möglich zu nehmen. So konnte sie vielleicht auch an das Aufeinandertreffen mit den Jungs heran gehen, sich einfach vor sie stellen, sich für ihre Fehler entschuldigen und sich dann Ruffys Urteil fügen, wie auch immer es aussehen würde. Zwar wollte sie hier bleiben, doch sie wusste auch, dass er eine Verantwortung hatte und das es hier um ihre Leben ging, die er nicht riskieren konnte indem er so ein Verhalten duldete. Langsam schritt sie die Treppe hinauf. Deutlich konnte sie bei jedem Schritt ihren Blick spüren, der eisig blaue Blick, der sie zu verfolgen schien, warum auch immer. Vielleicht auf der Suche, auf der Suche nach irgendeinem Anzeichen einer Gefühlsregung. Nami konnte nur erahnen, was es war, wonach sie suchte, wenn sie es denn überhaupt tat. Vielleicht ging es auch nur darum zu sehen in wie weit sich Namis Verletzungen bemerkbar machten. Bei diesem Gedanken strafften sich automatisch ihre Schultern. Der Gedanke ihr gegenüber nun auch noch Schwäche zu zeigen war wahrlich unerträglich. Sie war lange genug schwach gewesen, nun hieß es an sich zu denken, stark zu sein und die nächste Zeit irgendwie zu überstehen, bis sie wieder in Ordnung war, was auch immer das bedeuten mochte. Auf dem oberen Absatz wandte sie sich in die Richtung der anderen, ging auf sie zu, sah jedoch an ihr vorbei, wollte sie nicht ansehen, auch wenn sie erkennen konnte, dass Robin sich ihr leicht zugewandt hatte. Einfach vorbei gehen. Wenige Schritte trennten sie voneinander, auch wenn Nami glaubte, dass es wahrlich mehr war. Erst als sie auf gleicher Höhe waren und sie nicht mehr darum fürchten musste, dass die andere in ihr Blickfeld geriet hätte sie es sich fast gestattet erleichtert aufzuatmen. Zu glauben, dass sie sich wahrlich einmal begegnet waren ohne, das es in einem Streit endete. Der plötzliche Druck an ihrem Handgelenk ließ sie jedoch inne halten. Ein sanfter Druck, der nichts forderte, einfach nur da war und sie bat inne zu halten. Sie tat es, wandte Automatisch den Blick zur Seite, blickte zu Robin hinauf und sah in ein Paar eisblaue Augen. Nami hätte vielleicht einfach weiter gehen sollen, so wie sie es sich eigentlich vorgenommen hatte, hätte sich dem Griff entziehen und die Geste gänzlich ignorieren sollen, rechnete sie doch damit hier wieder auf eine Herausforderung zu treffen, einen neuen Konflikt herauf zu beschwören, erneut streiten zu müssen. Doch egal, was sie erwartet hatte, nichts davon traf in diesem Moment zu. Das einzige was sie in den Augen der anderen erkennen konnte war pure Verzweiflung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)