Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 7: Die Schwarze Fünfzehn - Teil 2 ----------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern Fifth Story Die Schwarze Fünfzehn – Teil 2 Wieder donnerte tosender Beifall über die Halle hinweg, wie das rauschende Wasser des Meeres und wage versuchte ich meine Augen offen zu halten. Doch gelang mir dies nicht wirklich. Die tiefen Wunden und Striemen auf meinem Rücken brannten unaufhörlich, immer noch schmeckte ich dunkel den salzigen und zugleich bitteren Geschmack des Blutes in meinem Mund und abermals, röchelnd, versuchte ich Luft zu bekommen. Wieder konnte ich mein eigenes zaghaftes Pfeifen hören als ich krampfhaft versuchte durch die Nase einzuatmen, doch hatte mir der heftige Schlag der Echse sämtliche Knochen gebrochen. Meine linke Gesichtshälfte war kaum noch zu spüren, meine Magengrube brannte verräterisch, wohl hatte es Freezer auch nicht versäumt mir einige Rippen zu brechen und innere Organe zu verletzten – so fühlte es sich wenigstens an. Stumm und ausdruckslos wanderten meine Augen auf das Geschehen vor mir und nur noch schwach konnte ich sehen, wie die junge Frau und das Kind in die Mitte der Tribüne gezogen wurden. Ich sah die Angst in ihren Augen und die schlagartige Erkenntnis als ihre blauen Opale auf mich gerichtet waren und ihr zaghaftes, bittendes Flehen abrupt verstummte. Was für eine Ironie. Krampfhaft versuchte ich ein bitteres Lachen zu unterdrücken. Beide waren wir Gefangene, beide Sklaven in einem aussichtslosen Kampf. Doch um eines bewunderte ich die junge Xystianerin und ihr Nachkommen. Sie beide hatten die Wahl der Freiheit... sie beide hatten den Genuss des Todes, die Chance diesem bitteren Schicksal zu entfliehen. Sie beide waren frei.... auch wenn es sie das eigene Leben kosten sollte. Ein Geschenk, welches ich mir sehnlichst herbeisehnte, doch im tiefen Stillen ahnte, niemals zu erhalten. Bitterkeit legte sich um mein Herz wie eine eiserne Faust und tief senkte ich den Blick und sah auf meine eigenen Hände, welche schwach in meinem Schoß ruhten, während ich immer noch auf dem staubigen Boden der Tribüne kniete, die Blicke aller Welt auf mich gerichtet. Und wartete. Freezers boshaftes Lachen ertönte wieder in den eisigen Hallen und diesmal klang die Audienz mit ein. Gequält schloss ich die Augen. Wann würde all dies hier zu Ende sein? Wieder suchte mein Blick den meiner Gefährten und fand ihn. Ihre blassen ausdruckslosen Gesichter starrten mir voller Schock entgegen und matt wandte ich mich ab. Tiefe Sorge und Entsetzten hatte ich in den dunklen Opalen meiner Freunde lesen können und hastig versuchte ich deren Anblick zu vergessen. Solange Freezer blind blieb für die Fehler meiner Gefährten, ertrug ich jegliche Qual. Ertrug jedes Leid, welches er mir auferlegte. Nur um die letzten meiner Art zu beschützten. „Warum so still Vegeta? Ich warte immer noch auf eine Erklärung und dieses Mal keine Ausflüchte, Saiyajin.“ Wieder traf mich Freezers Schlag hart im Gesicht, so hart dass ich mich abrupt auf dem staubigen Boden wiederfand und ein wilder Schmerz explosionsartig meine ganze Gesichtshälfte lähmte. Abermals spuckte ich Blut über trockene Lippen und unterdrückte nur schwach ein schmerzhaftes Keuchen. Ich musste nicht aufsehen um zu wissen, dass Freezer hämisch auf mich herabsah. Langsam ging ich vor der Echse auf die Knie und versuchte mich zu sammeln, doch mein gebeutelter Körper war mir erneut eine weitere Schranke und schwankte bedrohlich. Ich würde nicht weichen...... Schock und pure Angst war in den blauen Opalen der Frau zu lesen als mein Blick den ihren fand, doch augenblicklich wich der Angst einem sorgenvoller Blick und verdutzt versuchte ich dieses neue Gefühl zu verstehen, welches mir die Sklavin entgegenbrachte. War es Mitleid, das ich in ihren hellen ehrlichen Augen lesen konnte? Schwach strich ich mir wilde Strähnen aus der Stirn und blickte erneut zu ihr. Lächerlich. „Keine Überlebenden, wie oft......“ wild lief die Echse um mich herum wie ein drohendes Raubtier seine Beute umtanzte und ich schluckte nervös. „...wie oft soll ich mich eigentlich noch wiederholen?“ Hart grub sich seine Klaue in mein Haar und riss mich nach oben. Sein Griff war eisern, fest und schmerzte unweigerlich, doch hielt ich stand und sah ihm verbittert in die Augen. Niemals würde ich mir die Blöße geben und vor Freezer um Gnade betteln. …...nicht flehen. Die Echse konnte vieles. Doch meinen Stolz würde sie niemals brechen können. Niemals. „Sag mir eins Vegeta, sehen die hier nicht vorzüglich nach Überlebenden aus?“ Hart stieß mich die Echse erneut zu Boden und ich konnte mich gerade noch mit beiden Händen abstützten. Keuchend versuchte ich mich zu sammeln, Luft zu bekommen, denn das mich Freezers Zorn treffen würde, wusste ich nur zu gut. …..nicht fallen. Ich hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen. Wieder wanderten schwache Opale auf die junge Frau und das Kind, welches sich beängstigend an seine Mutter klammerte und abermals richtete ich mich auf. Ich hätte die Beiden töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Nicht um meinen eigenen Blutdurst zu stillen, sondern um ihnen die Qual, das Leid zu ersparen, welches ihnen nun bevor stand. „Warum nur plötzlich so still? Hat es dir nun vollkommen die Sprache verschlagen?“ Wieder lächelte die Echse boshaft und kam schließlich vor mir zum Stehen. „Ich bin deine Ausflüchte wirklich langsam leid, Vegeta.“ Hart packte mich seine Hand am Kinn und zwang mich somit aufzusehen. Eisig war Freezers Blick als er sich in den Meinigen bohrte, instinktiv wollte ich mich abwenden, doch zwang mich sein eisernen Griff, auszuhalten. „Du bist lange genug hier um zu wissen, was nun geschieht nicht wahr?“ Ausdruckslos wanderten meine dunklen Opale erneut auf die junge Frau, welche nun damit beschäftigt war sich schützend vor ihren Sohn zu stellen. Ich wusste nicht, ob sie unsere irdische Sprache verstand, aber war die jetzige Situation auch nicht schwer zu begreifen. Doch Freezers dunkle Stimme holte mich in das Hier und Jetzt zurück. „Du hast eine Chance mir gegenüber deine Loyalität zu beweisen, Saiyajin. Denn hier und jetzt bin ich gerade zu gewillt dir den Kopf abzureißen, Abmachung hin oder her.“ Fragend riss ich geschockt meine Augen auf. Abmachung? Welche Abmachung? Ich blinzelte verwirrt und versuchte Freezers letzten Satz zu verstehen, doch wirbelte dies nur noch mehr ungewisse Fragen auf. Ich verstand es nicht wirklich, was meinte die Echse mit Abmachung? „Sag Ouji, bist du bereit dies zu tun?“ Verwirrt sah ich der Echse erneut in die Augen und erschauderte. Freezers vorheriger Belustigung war tiefem Zorn gewichen und ich kannte diesen Blick gut genug um zu wissen, dass er nicht mehr länger spielte. Sondern ernst machte. „A....alles was ihr wünscht, Lord.....“ Mehr als ein schwaches, heißeres Flüstern brachte ich nicht mehr zu stande, dennoch war es in den Hallen so still gewordene, das meine brüchige Stimme selbst in den hintersten Reihen zu hören war. Wieder lachte die Echse belustigt und ließ ab von mir. „Töte sie.“ Geschockt riss ich meine Augen auf, mir wurde zugleich heiß und kalt als mich die Bedeutung der Worte traf wie ein eiserner Blitzschlag in der dunkelsten Stunde. Sofort sprang mein Puls in imense Höhen als mein schwacher Blick erneut auf die junge Frau fiel. Sie musste den Schock in meinen Augen gelesen haben, denn abermals drängte sie sich nun vor ihr einzigstes Kind, stand schwankend auf den Beinen und versuchte das Wenige zu beschützen, was ihr geblieben war. „I.....ihr beliebt zu scherzen Lord, dass.....“ Wie von selbst bewegten sich meine Lippen und noch ehe ich wusste, dass ich Freezer erneut widersprach, spürte ich auch schon einen weiteren Schlag in meinem Rücken, welcher mich blindlings über den Boden schickte und ich mich keuchend im Staub wiederfand. Ein widerlicher Schwindel legte sich über meinen Geist, Freezers Tritt hatte mich hart getroffen und den Schwall Blut nun nicht mehr zurück halten könnend, erbrach ich mich, krümmend vor Schmerz. „Hatte ich nicht dein Einverständnis, Saiyajin? Und dennoch widersetzt du dich mir. Dabei ist es so einfach.“ Freezers boshaftes Lachen fegte abermals über mich hinweg und zitternd stand ich auf, „Alles was ihr wünscht, Lord...... deine Worte, um dich treffend zu imitieren. Und jetzt vergeude nicht meine Zeit.“ Und plötzlich hörte ich Freezers Stimme in meinem Geist, boshaft, dunkel wie die eiserne Nacht höchstpersönlich und kalt drückte mir eine wilde Klaue das Herz zusammen, als ich den Sinn seiner Worte verstand. Du bist nicht alleine, Saiyajin. Vergiss das nicht. Vergiss das niemals. „Murathan, mu..murathan no bejit!“ Ihr Angst war nicht nur aus ihrer Stimme zu hören, nein. Ihr ganzer Körper erbebte unter verzweifelten Schauern der Furcht und abermals presste sie ihr leibliches Kind schützend an ihren Körper, als ich weiter auf sie zutrat. Unvoreingenommen und ernst. Wie der schwarze Tod leibhaftig, wahrlich frei und doch gefangen zugleich. Ich versuchte jegliche Emotionen aus meinem Geist zu filtern als ich erneut auf sie zulief, ihr weiteres Flehen hörte, doch war ihr süßliches Bitten stumm für meine Ohren. „No.....bejit. Ajoisamasu, Ajo kno tan.“ Heftiges Schluchzen mischte sich unter den zaghaften Klang ihrer Stimme, als sie das Unausweichliche erkannte. Wieder fegte eine eisige Ruhe durch die schwarzen Hallen als mein Blick umherwanderte und die gierigen Blicke der Schaulustigen beobachtete. Abermals traf ich die dunklen Opale meiner Gefährten und las tiefes Bestürzen in ihren Gesichtern. Radditz hatte sich abermals abgewandt, unfähig auch nur eine weitere Sekunde das Geschehen auf der Tribüne zu verfolgen und ich verurteilte ihn nicht dafür. Nappas Blick begleitete mich am längsten, wusste ich, dass ich vor ihm nichts würde verheimlichen können.... Wieder setzte ich einen Fuß vor den Anderen, ignorierte das Brennen meines Körpers, ignorierte den Drang der süßen Bewusstlosigkeit endlich nachzugeben und lief weiter auf die junge Xystianerin zu, bis uns nichts mehr trennte als der Staub unter unseren Füßen. Sie wich zurück, doch hinderten sie ihre eisigen Fesseln daran zu fliehen. Ein stummes Wimmern entwich ihren Lippen als ihr Blick von mir zu ihrem Kind wanderte und es noch enger an ihre Brust drückte. Ein kalter Schauer wanderte meinen Rücken hinunter, konnte ich genau Freezers eisige Blicke auf mir spüren, doch versuchte ich mich nicht davon ablenken zu lassen. Die Echse hatte sich zurückgezogen und beobachtete das Geschehen mit vorfreudiger Interesse. Freezer kannte viele Wege mich zu brechen und dies war einer von vielen. Stumm starrte ich der jungen Frau vor mir in die Augen und mein eisiger Blick wich kurz einem bittenden Flehen, einem Flehen nach Vergebung und abrupt verstummte ihre Bitten um Gnade und sah mich an. Und sie verstand. Entschlossen senkten sich ihre Lieder als sie das Unausweichliche erkannte und langsam formte sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Einen Gefallen um mehr bitte ich dich nicht. Verwirrt sah ich auf, versuchte einzuordnen woher die süßliche Stimme gekommen war, doch konnte ich nichts weiter erkennen als die trübe Schwärze um uns herum. Wirst du dies für mich tun Ouji-Sama? Geschockt sah ich auf die junge Frau vor mir, welche mich nun mit einem besorgten Blick bedachte, ihre Lippen aber immer noch den Hauch eines leichten Lächelns andeuteten, als sie meinen fragenden Blick erkannt hatte. Nie war mir in den Sinn gekommen, dass das Volk von Xyst eine solche Kraft besaß Telepathie einsetzten zu können. Sonst gab es immer nur einen Einzigen, der dazu in der Lage war und erneut jagte mir ihre helle Stimme einen Schauer über den Rücken. Prinz aller Saiyajin, welcher selbst ein Opfer der Sklaverei geworden ist, hört mich an. Einen Gefallen um mehr bitte ich dich nicht. Stumm legte sich ihre Hand auf meine Wange, verharrte tröstend in Position als sich erneut ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen legten. Ein trauriges Lächeln und mit einem Wimpernschlag verstand ich alles glasklar. Ich will nicht, dass er mit ansieht wie seine Mutter stirbt. Hitze stieg in mir auf, wie die lodernde Flamme der Hölle, wieder wirbelte ein widerlicher Schwindel in meinem Geist und benommen taumelte ich zurück, als ich die wahre Bedeutung ihrer Worte erkannt hatte. Gequält schloss ich die Augen und erst jetzt schien mich Freezers wahre Strafe zu treffen. Erst jetzt konnte ich das Ausmaß an Schaden spüren, welche diese einzelne Tat mit mir anstellen würde, was geschehen würde und fiebrig versuchte ich ein gequältes Stöhnen zu unterdrücken. Ich konnte doch nicht..... Zart spürte ich ihre Hand auf Meiner ruhen und geschockt sah ich erneut auf. Ich bereue nichts, Ouji. Nichts deres gleichen. Besser ihr tut es als er, denn ich weiß, wie grausam er sein kann. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Freezer unruhig wurde und rot schimmernde Opale auf uns gerichtet waren. Bitte...... Stumm und ausdruckslos wanderte mein Blick auf den kleinen Jungen in ihren Händen, schätzungsweise gerade mal 5 Jahre alt. Ein Junge, der noch sein ganzes Leben vor sich hatte, ein Leben voll mit Freude, Abenteuer und Hoffnung. Ein Leben was auch einst mir vorherbestimmt war... doch jetzt nichts weiter war als ein einzelner Traum im schwindenden Wind. Es war ruhig geworden in Freezers Hallen, man konnte die Spannung förmlich spüren, war zum greifen nahe, alleinig das Wimmern und Schluchzen des Kindes war zu hören und langsam wandte ich den Blick ab, zurück in hellblaue Opale, Es wird schnell vorbei sein, das verspreche ich. Ich war mir nicht sicher, ob sie meine Gedanken würde hören können, doch als ich die wachsende Aufrichtigkeit in ihren Augen lesen konnte, wusste ich, dass sie mich gehört haben musste. Wieder wanderte ihre zierliche Hand zu meinem Gesicht und strich mir zärtlich über die Wange. Schließlich trat sie einige Schritte nach vorne, ihre zweite Hand legte sich auf meine linke Wange und ein stummes Schweigen zog sich durch die Menge als sie mir einen dankbaren Kuss auf die Lippen hauchte. Stumm bettete sie ihre Stirn nun an die Meinige, den Kopf tief gesenkt in Demut. Leise Wörter huschte über blasse Lippen in einer Sprache die ich nicht verstand, bis ich nach einiger Zeit begriff, dass sie betete. Ich wusste nicht wievielt Zeit verstrichen war, ihre Nähe ließ mich erschaudern, ihre sanften Wörter meinen Körper erbeben und augenblicklich spürte ich eine leichte Gänsehaut. Es schienen Minuten zu verstreichen, bis sie sich zu lösen schien und ich wagte nicht mich zu Freezer umzudrehen. Diese Geste war mehr als ein Abschied gewesen und abermals lächelte mir die Frau entgegen, als sie einige Schritte zurück lief um mir nun Raum zu geben, den ich brauchte. Wild verkrampften sich meine Hände zu Fäusten als mich wages Entsetzen heimsuchte. Wieso? Krampfhaft unterdrückte ich das Beben meiner Schultern als meine Augen erneut trübe und wässrig wurden. Wieso? Verbissen sah ich zur Seite und sammelte meinen Ki, konnte der jungen Xystianerin nicht mehr in die Augen sehen, doch ihre letzten Worte, welche sie mir am Ende ihres Gebetes entgegen gehaucht hatte, würden mich überall hin begleiten. Ich vergebe dir. Begleiten bis zum Schluss. Hell und dumpf zugleich rauschte das einzelne Geräusch über die Hallen hinweg und sogar das Atem der lüsternen Meute schien für einige Sekunden zu verstummen, als ich das Genick des Jungen mit einer einzelnen Handbewegung brach, als wäre es Butter in meinen Händen. Leblos sackte der kleine Körper zu Boden, tote Augen starrte mir aus einem blassen Gesicht entgegen. Stumm und eisern hielt die junge Frau fest ihre Augen geschlossen, ein leichtes, freies Lächeln umspielte ihre Lippen, bevor sich meine Hände um ihren Nacken schlossen und das eisige dumpfe Geräusch brechender Knochen erneut den Raum erfüllte. Sanft fing ich ihren Körper auf und legte ihn langsam zu Boden, kniete mich selbst zu ihr hinunter. Stumm wanderte mein Blick über den nun leblosen Körper und blieb an ihrem ruhenden Gesicht hängen. Wider jeglicher Vernunft, jeglicher Regel, legte ich meine Hand über ihre Augen und schloss sie vollkommen, ließ hellblaue Opale endlich ruhen, ließ Frieden einkehren in ihre zerstörte Welt. Stumm und ausdruckslos verließ ein altes saiyanisches Gebet meine Lippen, als ich ihr die letzte Ehre erwies, so leise dass es kaum für Andere zu hören war. „Kathán na jieth – Kathán bes´st rhjieth. Barath thál ´jal nieth réth j´jiem. Mérsjeth bes´threth na ka´th a´n ju´mn.“ (Friede hast du gesucht – Frieden hast du gefunden. Geleitet bis zum Schluss und in aller Ewigkeit. Mögest du den Weg in die Hallen der Deinen sicher finden.) Schweigend wanderte meine rechte Hand zu meiner Brust, Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt, deutend auf mein wild pochendes Herz als ich ihr meinen letzten Gruß mit auf die weite Reise gab und es dauerte Minuten, bis ich mich wie von selbst, wie in Trance, vom Boden erhob. Eine eisige Stille hatte sich um den Audienzsaal gelegt, keiner wagte es sich zu rühren, zu sprechen, sich gar zu bewegen. Weitere Minuten verstrichen, während meine Augen auf die zwei leblosen Körper unter mir wanderten und mich erst jetzt das Ausmaß meiner Tat zu treffen schien. Wild zitterten meine Hände vor unkontrollierbarer Wut und unterdrückter Scham, ich wollte den Blick abwenden, doch konnte ich nicht. Freezers Strafe war bei weitem grausam gewesen, riss sie meinen Verstand in weitere Tiefen der Dunkelheit. Bald würde nichts mehr bleiben als bleierne Schwärze, ein Geist eingelullt in Mordlust, Wahnsinn und Verrat und ich konnte nicht verhindern, dass mir schlecht wurde. Wie oft hatte ich bis jetzt schon Leben ausgelöscht? Wie oft unschuldigen Wesen das Lebenslicht genommen ohne auch nur eine einzelne Tat meinerseits zu bereuen? Gar in Frage zu stellen? Wieso traf mich dieses endlose Schicksal der Beiden dann nur so hart? Was hatte ich nur getan? Abermals senkte ich den Kopf in Demut und wusste schon jetzt, dass ich mir so schnell nicht wieder in die Augen schauen konnte. „Das war wahrlich ein … Festmahl.“ Grinsend applaudierte die Echse hinter mir doch hallte das Geräusch schwer und trübe durch die schwarzen Hallen und erneut war die bedrückende Stille ein weitere Fluch, welcher mich nicht mehr so schnell loslassen würde. „Gratulation mein Prinz, das war eine Meisterleistung.“ Mit einem einzelnen Handbewegung der Echse wurden die leblosen Körper der Frau und des Kindes auf Tragen gepackt und aus der Halle entfernt, doch konnte ich den Blick nicht von ihnen nehmen. So wie ich Freezer kannte würde es keine Bestattung geben. Nicht für ein wertloses Leben wie dieses. Verzweifelt versuchte ich den bleiernen Kloß in meinem Hals zu schlucken, doch blieb meine Kehle weiterhin trocken. „Gut gemacht, Saiyajin. Dein Volk scheint ja wenigstens für Etwas brauchbar zu sein.“ Wieder hallte das zynische Kichern der Echse durch die Hallen und eisern drehte ich mich um. Gleißende Wut hatte mich gepackt, als die Echse mein Volk weiterhin zu verspotten schien. Doch ich durfte mich nicht provozieren lassen. Freezer wartete nur auf einen weiteren Fehler den ich begehen würde, denn meist handelte ich durch Emotionen heraus, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, ging es um mein Volk, doch mahnte ich mich selbst zur Ruhe. Es kostete mich einiges an Überwindung nicht Hier und Jetzt der Echse meine geballte Faust ins Gesicht zu schmettern, doch wusste ich auch, dass mein Versuch an Rache vergebens sein würde. Schnell suchte ich erneut den Blick meiner Gefährten in der Menge und hielt ihn, Sicherheit und Halt suchend, bevor abermals Freezers dunkle Stimme zum Wort ansetzte. „ Aber eine einzelne gute Tat reicht nicht aus, Vegeta um deine Fehler rückgängig zu machen. Du weißt genau was das zu bedeuten hat.“ Diabolisch legte sich ein eisernes Grinsen auf Schwarze Lippen und stumm starrte ich zu Boden als Freezers Blick erneut über meine erschöpfte Form fiel, mich musterte als wäre ich Ware hinter einem Schaufenster. Abermals suchte mich ein feuriger Schmerz ein, die Schläge der Echse hatten mich hart getroffen, immer noch schnappte ich beschwerlich nach Luft, doch würde ich diese Schwäche niemals zugeben. Müde versuchte ich nun meine Augen offen zu halten, lange konnte ich nicht mehr durchhalten. Doch die nächsten Worte, welche die diebische Echse über die Lippen brachte, jagten mir einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter. „3 Punkte.“ Geschockt riss ich meine Augen auf, automatisch zitterten meine geballten Fäuste erneut, als ich den Sinn dieser einzelnen zwei Worte zu begreifen schien. Kalter Schweiß hatte mich erfasst, kannte ich meinen Punktestand auf meiner Strafliste nur zu gut. Fünfzehn. Wir alle wussten, was die Fünfzehn zu bedeuten hatte. „Wessen Vergehen hat er sich schuldig gemacht? Hat er nicht schon gebüßt für seine Taten?“ Nappas wütende Stimme fegte durch den nun stillen Raum, jeder Einzelne schien den Atem anzuhalten und ungläubig, wie in Trance, sah ich zu meinem ehemaligen Mentor und schüttelte unmerklich den Kopf, doch schien er dies nicht zu bemerken. Für jeden Fehler wirst alleinig du zur Verantwortung gezogen..... Schwach erinnerte ich mich dunkel an Freezers Warnung zurück und sofort hatte mich gleißende Panik erfasst, konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, dass die Echse genervt die Augen verdrehte und einen Schritt auf mich zulief. „Wie ich unerlaubte Unterbrechungen hasse........“ Sein Schlag kam unerwartet und so blitzschnell, dass mir nicht mal mehr Zeit blieb, Luft zu holen. Abermals wurde mein geschundener Körper über die Tribüne geschickt, erneut konnte ich den salzigen Geschmack des Blutes auf meinen Lippen spüren und schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen, als mich die Echse hart gegen den Boden presste, einen Arm erbarmungslos im Schraubstock hinter meinem Rücken eisern festhielt, in einem Winkel der mehr als nur schmerzte und mir schwindelig wurde. Nun ein gequältes Seufzten nicht mehr unterdrücken könnend, versuchte ich den feurigen Schmerz zu verdrängen, doch als Freezers Griff um mein linkes Handgelenk fester wurde und die Knochen gefährlich zu knirschen schienen, konnte ich meine innere Qual nicht mehr länger zurück halten. „Habe ich dir nicht gesagt deine wertlosen Affen im Zaum zu halten?“ Nur noch wage hörte ich erneutes Gelächter der Menge, doch verstummten ihre spottenden Stimmen, als eine weitere Schmerzenswelle meinen Körper erfasst hatte und mich kurz eine bleierne Schwärze heimsuchte, als Freezer ein zweites Mal zudrückte, seine Tat von einem widerlichen Knirschen begleitet. „Zu unnütz um sich selbst um seine eigenen Untertanen zu kümmern und sie unter Kontrolle zu halten. Und so etwas.......“ Verachtend spuckte die Echse zur Seite. „Und so etwas will ein Prinz sein? Wie lachhaft.“ Doch hörte ich seine Worte wie hinter einem dumpfen Schleier, abgedämpft und dunkel ebbte Freezers Spott über mich hinweg als wäre es das Leichteste auf der Welt und krampfhaft versuchte ich, mein schmerzerfülltes Stöhnen unter Kontrolle zu halten, doch als der Galaxienherrscher ein weiteres Mal meinen Arm verdrehte, kam der erste qualvolle Laut über meine Lippen. „Ich war zu schwach um meines Meisters Dienste zu erfüllen. Gebe es zu Saiyajin no Ouji und deine Strafe wird vorbei sein.“ Feurig entbrannte ein wilder Schmerz, beginnend von meiner linken Schulter, bis hinunter zu meiner Hand, als Freezer erneut zupackte und ich das Gefühlt hatte, meine Knochen würden zerspringen. Fester wurde sein Griff, und erneut entwich mir ein schwaches Keuchen, als mich seine Faust hart im Rücken traf. Doch niemals würde ich seiner Folter nachgehen, niemals weichen, niemals fallen. Niemals Schwäche zeigen vor dem Wesen, welches mein Leben mit einem Schlag zerstört hatte. Schwach suchte ich den Blick in die Menge, doch war ich schon zu lange zu erschöpft, zu kraftlos, um richtig fokussieren zu können. Nur noch wage konnte ich die Umrisse und Figuren meiner Gefährten erkennen, doch ich wusste genau, welch tiefer Schock in ihren Gesichtern geschrieben stand. Ein schwaches Lächeln huschte über meinen nun blassen Lippen, wurde jedoch von einem weiteren schmerzerfüllten Keuchen begleitet. Nappa würde sich für Ewigkeiten Vorwürfe machen. Dabei hatte er gar keinen Grund dazu. Wenn, dann war ich derjenige, der...... Abrupt wurden meine Gedankengänge beendet, als Freezers Geduld ihre Grenzen erreicht hatte und mir die Echse mit einer Handbewegung meinen linken Unterarm brach und ich nur noch das widerliche Knirschen sich berstender Knochen hören konnte bevor es in meinem sterbenden Schrei unterging. Fest presste ich meine Augenlider zusammen, als der Schmerz unbändig wurde, vergrub flehend meinen Kopf in meinem rechten Armbeuge, zitternde Finger vergruben sich kalt, haltlos in meinen wirren Haaren, doch immer noch war Freezer über mir, drückte erneut zu und meine Welt schien sich hilflos zu drehen, wie ein lebloses Blatt im Wind. „Deine Sturheit wird noch einmal dein Tod sein, Saiyajin no Ouji. Einen einzelnen Satz.“ Ein kaltes Lachen begleitete seine Worte doch unweigerlich schüttelte ich den Kopf. Niemals. Niemals würde ich der Forderung der Echse nachgehen. Mein Stolz war alles was mir geblieben war, alles für das ich lebte, alles was mich ausmachte. Ich würde verdammt sein, sollte mir Freezer auch noch das letzte Fünkchen Ehre nehmen, dass ich besaß. „Ist das denn so schwer, Saiyajin?“ Nur noch schwach nahm ich dir Worte der Echse wahr, ich konnte nichts mehr spüren als den feurigen Schmerz der Hölle, als mir Freezer erneut den Arm verdrehte, sämtliche Knochen dabei brach als wären sie aus Butter. „Ein paar einzelne Wörter und deine Qual hat ein Ende.....“ Wieder ebbte Freezers dunkles Lachen über mich hinweg doch nahm ich dies nur noch alles am Rande wahr. Der Schmerz verblasste, alles um mich herum schien sich zu drehen in einem gleißenden Licht, unaufhaltsam und ein letztes Mal, verbissen und krampfhaft, ballte ich meine zitternde Hand zur Faust, bevor mich die erholsame Bewusstlosigkeit umfing. Und ich fiel...... in eine bodenlose Dunkelheit. „Was soll das heißen, die Medi-Tanks sind außer Betrieb? Da ist doch jemand drinnen, Gott verdammt.“ Benommen versuchte ich die Augen zu öffnen als ich brutal in die Wirklichkeit gerissen wurde. Doch konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. War das Radditz besorgte Stimme, die mehr und mehr dem gleißenden Zorn wich? Langsam und stetig, so als würde man aus einem tiefen Schlaf erwachen, schien sich nun auch der brennende Schmerz meines Körpers zu melden und keuchend kniff ich die Augen zusammen, als sich jede einzelne Faser meines Seins verkrampfte, die Qual meiner brennenden Wunden fast unerträglich wurde. Ich schien zu schweben, leicht fühlte sich mein Körper im ewigen Nichts, doch bemerkte ich rasch die großen Hände welche mich schützend an eine warme Brust betteten. Abermals versuchte ich die Augen zu öffnen doch war der Schmerz zu gewaltig, meine Verletzungen von Freezer zu massiv und wieder entwich ein schwaches Stöhnen blutverschmierten Lippen. „Keine Dienste für saiyanischen Dreck. Geht woanders hin, elendes Pack. Und jetzt geht zur Seite, ihr versperrt den Weg.“ Wieder schlossen sich meine Lider erschöpft und ich konnte spüren, wie sich die schützenden Hände um meinen Körper unweigerlich verkrampften. Vor unterdrückter Wut. Was war los? Was war geschehen? Bleiernd versuchte sich mein windender Geist an das zu erinnern was ich am liebsten verdrängen wollte, doch ließ mir der Schmerz keine Wahl und sengte sich erneut über mein Haupt, wie das alles verbrennende Feuer der Hölle und ich erneut das Bewusstsein verlor. Fiel in einen unruhigen Schlaf aus dem ich so schnell nicht mehr erwachen würde. Ein lauter Knall riss mich aus tiefer Schwärze und abrupt öffnete ich mit einem Schlag die Auge, zuckte zusammen als wäre man erst kürzlich aus einem bösen Traum erwacht. Schwach blinzelte ich den Schlaf aus meinen Augen, noch müde und erschöpft vom langen Schlaf versuchte ich meiner Umgebung Herr zu werden. Über mir surrte verträumt das leise Rauschen der elektrischen Petroleumlampe, das gleißende Licht ließ den Raum krank und steril wirken und zaghaft hob ich den Kopf um mich besser umsehen zu können. Sofort explodierte ein wilder Schmerz in meinem Geist, mein Körper schrie vor unterdrückter Qual und Pein und keuchend kniff ich die Zähne zusammen. Stumm brannten die einzelnen Wunden, die mir Freezer zugefügt hatte und erst jetzt bemerkte ich, dass mein linker Arm so gut wie unbrauchbar war. Ruhig starrte ich auf den schützenden Verband welcher komplett meinen linken Arm zierte und ihn mit einem weiteren Stützverband an meine linke Seite bettete, in einem angenehmen Winkel, sodass es nicht schmerzte und unweigerlich entrann sich mir ein schwaches, erschöpftes Stöhnen. Ich würde wohl für mehr als 2 Wochen eingeschränkt sein, war ein Krieger mit gebrochenem Arm ziemlich unbrauchbar geworden und verbittert setzte ich mich schließlich völlig auf und sah mich um. Ich befand mich in unseren Gemächern, sofern ich dies mit einem geschwollenen Auge beurteilen konnte. Meine Sicht war trübe und eingelullt, dennoch versuchte ich das Bestmögliche aus meiner Situation zu machen. Nappas Bett zu meiner Seite war unberührt, die hellen Laken und Leinen waren immer noch sorgfältig zusammengelegt und warteten auf dessen Besitzer, doch von dem größeren Saiyajin fehlte jegliche Spur. Mein Blick wanderte weiter, flog über das offene Fenster zu meiner Rechten, eine sanfte, lauwarme Brise spielte mit meinen Haaren, Auf der kleinen Kommode nahe meinem Bett befand sich benutztes Verbandsmaterial und auch frisches Blut, also musste erst kürzlich jemand hier gewesen sein. Doch entwich meinem Körper jegliche Wärme, als meine dunklen Opale schließlich an dem großen Spiegel mir gegenüber zum Stehen kamen und ich einem ausgezehrten Körper entgegenblickte, einem Blick, der jegliches Leben verloren hatte. Und mit ihm traf mich die Erinnerung wie ein Donnerschlag. Freezers Strafe hatte mich schwer getroffen und ich erkannte die Person vor mir im Spiegel erst nach längerer Zeit. Erschrocken fuhr ich langsam den Kompressenverband an meiner linken Wange entlang, als ich die Wunden meines Körpers betrachtete. Der Blick müde, die Augen blutunterlaufen und geschwollen starrte ich meinem eigenen Spiegelbild entgegen und wünschte mir nichts Sehnlicheres als diesen Anblick zu vergessen. In diesem Moment war der Drang zu Sterben noch nie so klar gewesen, wie in diesem Augenblick. Meine Haare waren matt und spröde, wild standen mir meinen Strähnen zur Seite, unbändig und wirr fielen mir die einzelnen Strähnen in die Stirn und mit einer unbeholfenen Bewegung meiner rechten Hand, fegte ich sie zur Seite und ließ meinen Blick erneut wandern. Mein Gi war völlig zerfetzt, wohl hatten Radditz und Nappa keine Zeit gehabt ihn zu wechseln. Die Versorgung meiner Verletzungen hatte wohl oberste Priorität gewonnen. Wie bereits erwähnt, war mein linker Arm in einem schützenden Verband gefangen, gepresst an meinen Körper war es schier unmöglich sich zu bewegen, gar zu kämpfen und erneut konnte ich ein erschöpftes Keuchen nicht unterdrücken. 2 Wochen Schonfrist war noch milde ausgedrückt und ob das die Echse tolerieren würde war fraglich.. Ob Freezer damit gerechnet hatte, als er mir den Oberarmknochen aus seiner Verankerung gerissen hatte und mein Schrei in einem widerlichen Knirschen und Bersten unterging? Hatte er genau dies beabsichtigt?!? Sofort schüttelte es mich am ganzen Körper, als mich die Erinnerung zu übermannen schien und ich mir verzweifelt eine Hand vor den Mund presste, als die Übelkeit zu übermächtig wurde. Mir wurde schwindlig, der Raum schien sich unweigerlich zu drehen, Farben und Formen zu verschwimmen und hastig, zu hastig, ließ ich mich zurück in die weichen Daunen fallen. Mein Rücken brannte verräterisch und dunkel erinnerte ich mich an die Szenen zurück, in der mir Freezer das pure Fleisch mit einzelnen Hieben seines Schweifes aufschlug und ich mit jedem Schlag dachte er würde mir das Rückgrat brechen. Immer noch herrschte ein widerlicher Schwindel in meinem Geist und qualvoll schloss ich die Augen, versuchte Ruhe zu finden, mich zu beherrschen, doch wurde plötzlich die Türe zu meinem Gemach geöffnet und zwei mir vertraue Personen, betraten den Raum. Radditz und Nappa schienen mein Erwachen noch nicht bemerkt zu haben, ich konnte erkennen, dass sie neues Verbandsmaterial besorgt hatten und dieses auf dem Tisch nahe der Tür abstellten, weiterhin vertieft in ihre Diskussion, die ich erst jetzt richtig wahrnahm. „Wenn er ihn jetzt holt wird es ihn umbringen. Das weißt du genau so gut wie ich Nappa. Ich... ich kann das nicht länger akzeptieren noch dulden. Er … er hat seine Strafe doch abgesessen.“ Verbissen sah der älteste Sohn Bardocks zur Seite, setzte sich schließlich unbeholfen auf das kleine Sofa in der Mitte des Raumes und bette seinen Kopf verzweifelt in die großen Hände. „Was muss Vegeta noch alles über sich ergehen lassen? Ist es nicht mal langsam genug?“ Zögernd legte der größere Saiyajin dem jungen Sprössling die Hand auf die Schulter, versuchte ihn zu beruhigen, doch hatte es wenig Erfolg. Radditz Schultern erbebten heftig unter seiner steigenden Sorge mir gegenüber und ich konnte ein überraschtes Keuchen nicht mehr unterdrücken, konnte nicht den Blick abwenden von der Szene, die sich vor mir abspielte. „Wir können nichts weiter tun als hoffen. Unser Prinz ist stark, Radditz. Auch wenn es ihn bis an seine Grenzen bringt, er wird es überleben. Davon bin ich fest überzeugt.“ Ein harsches Geräusch der Enttäuschung verließ des Jüngeren Lippen als er aufgebracht zu seinem Rassenmitglied hoch sah. „Bist du dir da so sicher? Ich meine..... schau ihn dir doch an.“ Hastig schloss ich meine Augen, spielte weiterhin den Schlafenden, als beide Saiyajins auf mich zuschnitten. Dumpf konnte ich ihre Präsenz über mir spüren, fühlte wie mir jemand durch das matte Haar strich und mit einer einzelnen rotbraunen Strähne spielte, bevor sich dieser Jemand auch zu mir an die Bettkante setzte. Murmelnd drehte ich mich auf die rechte Seite, kurz huschte ein schmerzliches Stöhnen über meine aufgeplatzte Lippen, als sich eine verletzte Stelle meines Körpers meldete, doch blieb ich meiner Rolle gerecht. Ich wusste auch nicht warum ich dies tat, warum ich meine Gefährten im Dunklen ließ, doch irgendetwas sagte mir, dass ich eigentlich nicht dazu bestimmt war, diese Unterhaltung zu hören. Wieder traf mich Radditz verbitterte Stimme und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein eisiger Schauer den Rücken hinunter lief. „Sieh ihn dir genau an, Nappa. Sieht so jemand aus der es überleben könnte? Gott verdammt. Freezer hat ihm fast alle Knochen gebrochen. Ich weiß nicht wie lange es dauert bis er seinen linken Arm jemals wieder benutzten kann. Geschweige denn etwas in den Magen bekommt, es sei denn innere Organe heilen von selbst innerhalb in nur einem Tag.“ Ein Seufzten meines Mentors und wieder konnte ich spüren, wie sich jemand neben mich setzte und mir zaghaft, fast ehrfürchtig über den Rücken strich. „Es wird ihn eines Tages umbringen. Und daran können weder du und ich noch etwas ändern. Ich habe aber keine Lust das letzte Mitglied der Königsfamilie vor mir begraben zu müssen, verstehst du das? Ich... ich will nicht noch jemanden verlieren, der mir wichtig ist.“ Wild verkrampfte sich mein Körper als ich das verräterische Beben in des Jüngeren Stimme erkannt hatte. Doch wurde mir leider keine weitere Zeit geschenkt, den plötzlich konnte ich spüren wie sich zwei starke Arme um meine Form legten, eine Hand grub sich unter meine Kniekehlen, während die Andere sich schützend unter meinen Rücken legte und mich somit hochhob. Wieder entbrannte ein neuer Schmerz, diesmal in meinem ganzen Körper und es war schwer weiterhin den Schlafenden zu spielen. Verbissen kniff ich die Augen zusammen als mich Nappa sanft an seine Brust bettete und mit mir auf den Armen durch den Raum marschierte. „Beruhige dich Radditz. Wenn du jetzt verzweifelst wirst du ihm damit auch nicht helfen.“ Nappas tiefe Stimme vibrierte in seiner Brust und unweigerlich gab ich zu, dass mich dieses Geräusch beruhigte. Es erinnerte mich an früher, an damals, an meine Kindheit. Eine Zeit, in der ich noch sorglos in den Gängen unseres Palastes umher getollt war, damals zu klein gewesen um schon mit dem Training beginnen zu können. Zu unschuldig gewesen um zu begreifen, welch grausames Schicksal mich in den nächsten 2 Jahren meiner kurzen Kindheit heimsuchen würde. Unweigerlich und ohne dass ich es wollte, löste sich mein Muzuhara und wog sich sanft von einer Seite zur Anderen. Nappa schien dies bemerkt zu haben, denn kurz huschte ein Lächeln über seine Lippen, als er sich mit mir im Schlepptau auf das Sofa setzte. „Er scheint bald aufzuwachen. Bis dahin müssen wir die Verbände erneuert haben, mach dich mal etwas nützlich und hilf mir.“ Sofort war Radditz an der Seite meines Mentors und fing an den Stützverband von meiner linken Schulter zu nehmen während mich Nappa weiterhin schützend in den Armen hielt. Es war schwer, weiterhin ihrer Unterhaltung zu lauschen, während der rollende Schmerz über mich hinweg ebte als Radditz die neuen Verbände anlegte, doch irgendwie schaffte ich das Unmögliche. Etwas in ihrer Unterhaltung hatte erneut mein Interesse geweckt und neugierig versuchte ich jedes Wort zu verstehen. Ich hatte sogar nicht bemerkt, wie ich vor lauter Anspannung die Luft angehalten hatte. „Bist du dir sicher, dass Freezer seine Warnung einhalten wird.“ Wieder drang Radditz besorgte Stimme an mein Ohr und ich schluckte unweigerlich. Warnung? Welche Warnung? „Er..... er ist noch nicht bereit für die schwarze Fünfzehn und das weißt du, Nappa.“ Abermals murmelte der Jüngere schwache Worte über seine Lippen und es war schwer ihnen zu folgen. Doch plötzlich konnte ich ein schmerzhaftes Jaulen nicht mehr unterdrücken, als Radditz Hände eine schwer verletzte Stelle an meinem linken Fuß erwischt hatte. Hastig versuchte ich mein wildes, unbändiges Atmen wieder unter Kontrolle zu bringen, doch war der Schmerz zu groß und unweigerlich erzitterte mein Körper unter einer erneuten Schmerzenswelle. „Es tut mir Leid, Vegeta.“ Besorgt verharrten Radditz Hände kurz an Ort und Stelle, strich mir beruhigend über das linke Bein, Nappas schützende Griff wurde um einiges fester und als ich mich nach einiger Zeit wieder beruhigt hatte, fuhr der Jüngere mit seiner Tätigkeit fort meinen linken Fuß in einen neuen verband zu wickeln. „Niemand weiß genau, was es mit der Schwarzen Fünfzehn auf sich hat. Nur... nur wenige sind noch übrig, die davon berichten können.“ Eine beruhigende Ruhe hatte sich um den Raum gelegt, doch füllte ihn Radditz Worten mit neuer Angst und abermals schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Die schwarze Fünfzehn. Und plötzlich schien ich mich zu erinnern. Freezers dunkle, warnenden Stimme donnerte über mich hinweg wie ein Todesurteil und wieder erzitterte mein Körper, diesmal vor Angst. 3 Punkte. Erneut versuchte ich das Beben meiner Schultern zu unterdrücken, doch half dies wenig. Stumm fegte die Zeit über uns hinweg und es erschien mir wie lange quälende Minuten bis meine Verbände schließlich gewechselt waren und ich nun unruhig in Nappas griff lag. Ich wollte aufwachen, wollte die Augen öffnen nur, dass mir meine beiden Gefährten sagen würden, dass alles okay werden würde, doch wusste ich, tief im Inneren, das dem nicht so sein würde. Das mein Alptraum, meine lebende Qual, niemals enden würde. Nicht so lange Freezer lebte. Die Schwarze Fünfzehn. Dunkel legte sich diese drohende Zahl über mich wie ein lautloser Schatten und unweigerlich verkrampften sich meine Hände zu Fäusten. Was hatte es mit dieser Strafe auf sich? Noch wollte ich nicht aufwachen, doch wusste ich, dass ich nicht ewig in dieser wohltuenden Ruhe verweilen konnte. Schützend in meines Mentors Armen, lag ich noch eine Weile so da, leicht dämmernd in einem erholsamen Schlummer, aus dem ich nicht erwachen wollte. Zu müde um zu begreifen und doch zu ängstlich um still zu stehen. Zu ängstlich um auszuharren, den inneren Wunsch brennend einfach zu verschwinden. Sich im Hier und Jetzt in Luft aufzulösen. Leise und stetig hörte ich das Ticken der Standuhr, donnernd und laut hallten die vereinzelten Glockenschläge durch den Raum wie ein sich dahinziehendes Todesurteil. Wieder konnte ich ein Zittern nicht mehr unterdrücken als sich mein schläfriger Zustand langsam zu Verabschieden schien und ich aufwachen musste. Erwachen in ein Leben aus grausamer Qual, Folter und Angst und dem stillen Wunsch einfach zu verschwinden, dem stetigen Ruf meines Volkes in die ungewissen Tiefen der Schwärze zu folgen. Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft. Würde ich eine Zukunft haben? Langsam öffnete ich meine Augen. Würde es ein Leben für mich geben, welches frei war von Qualen und unerträglichem Leid war? Würde jemals so etwas existieren wie Freiheit? Ich kannte meine Vergangenheit, kannte sie nur zu gut. Abermals schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Ab wann würde ich für meine Fehler bezahlt haben? Aber wann würde ich frei sein können? Der Tod ist nur eine Freikarte in das ewige Nichts. In eine erholsame Erlösung aus einem bitteren Leben, welches nichts bereit hält als Qual und Leid. Mann muss nur mutig sein, den ersten Schritt zu gehen. Dumpf fegte der dunkel Schlag der Uhr über mich hinweg, als ich langsam zu erwachen schien. Doch mein Erwachen war grausam, eisig und kalt. In eine mir unbekannte Zukunft, ungewiss was als nächstes passieren würde. Und als der letzte Schlag der Uhr fiel, dumpf und drohend meine nahende Strafe ankündigte, wusste ich, im tiefsten Innern, die Antwort. Und sie lautete: Niemals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)