Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 63: Der Fall in die Dunkelheit -------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 58. Kapitel: Der Fall in die Dunkelheit Nappa, er wird schon wieder. Mit diesem Satz versuchte mir Bardocks letzter Nachfahre nun schon seit mehreren Tagen die Sorgen zu nehmen, welche so unwillkürlich über mir standen und mehr denn je zu haltlosen Wellen heranwuchsen.  Etwas, was nun nicht mehr aufzuhalten galt und die ersten Tage hatte ich noch dagegen widersprochen. Meinte, ob er sich da so sicher sei und ob er sich Vegetas Verhalten schon ein Mal richtig vor Augen geführt hätte. Doch eine immerwährende Feststellung blieb bestehen und nach weiteren Tagen hatte ich selbst dazu nichts mehr zu sagen. Bis ich so langsam begriff, dass hinter Radditz ganzer Bestärkung nichts weiter, als pure Angst lag. Gar endlose Hilfslosigkeit, mit der er sich Vegetas abnormales Verhalten uns gegenüber einfach nicht erklären konnte und ich - noch weniger. Es war als wären wir, in Vegetas Augen, nicht anwesend. Als wären wir ihm völlig egal geworden und wieder schickte mir dieses eine Wort und sei es noch so klein, tausend Schauer den ganzen Körper hinab. Zu Anfang tröstete ich mich mit einer Laune. Schob es auf seinen Widerwillen keinen Ki mehr zu besitzen, doch schon bald merkte ich, dass etwas Weit aus Dunkleres dahinter stecken musste. Etwas, was mein Saiyajin no Ouji tief in seiner Seele versteckte, unbändig in tobender Schwärze hielt und mir nicht und in so vergangenen Tagen erzählte, was ihn bedrückte. Etwas, was er früher oft getan hatte.  Sei es als kleines Kind, als Junge ohne zu Hause... oder als ein Erwachsener, der noch zu jung in seinen Erfahrungen blieb um gänzlich mit dem fertig zu werden, was auf seinen Schultern lastete. Doch dieser Vegeta hier, schien wie festgefahren. Schien von den Dingen, die er auf Rith erlebt hatte völlig verändert worden zu sein, doch wieder lag ich falsch mit dieser Vermutung. Nicht Rith hatte ihn verändert. Er wollte sich verändern und das – völlig freiwillig. Als diese Erkenntnis tief in meinen Geist einsickerte, wurde mir sterbens schlecht. Wollte ich nicht einfach an diesen einen Umstand glauben und schob ihn regelrecht von mir davon. Ich konnte und wollte nicht akzeptieren, dass Vegeta langsam aber sicher zu diesem einen Monster wurde, das keine Gnade; keine Güte kannte. Das nichts als kalten Hass und Zorn sein Eigen nannte, doch jeden Tag in dem wir uns mehr stritten als wir sollten... Mehr in den Haaren lagen und mehr denn je böse Worte fielen, konnte ich die Erkenntnis nicht mehr in ihren Schranken halten. Ja, er hatte sich verändert. Und das nicht gerade zum Positiven. „Nappa, er wird schon wieder.“, pflichtete mir Radditz auch jetzt bei, doch mit einem Mal konnte ich diesen Satz nicht mehr hören. Zu gefangen von meiner eigenen Wut und hart schlug ich auf den Wohnzimmertisch. Wieder saßen wir hier in unserem Wohnzimmer, so wie eigentlich jede Nacht auch, seitdem Vegeta es vorzog seine stummen, einsamen Stunden eher …irgendwo zu verbringen, als in unserer Nähe und mal ganz ehrlich... Diese Art des Abstandes kränkte mich zu tiefst. Riss erneut tiefe Wunden in meiner Seele und mehr denn je fand ich nachts kaum noch die Ruhe, um richtig schlafen zu können. Ja hatte sogar, ob man es glaubte oder nicht, mein dickes Haar an Fülle verloren und mehr denn je zog ich mehrere Büschel aus meinen Haaren. Stress schien dann wohl doch bekanntlich auf jegliches Gemüt zu schlagen und als weitere Strähnen fielen, entschied ich mich dazu, es ganz abzurasieren. Störte im Kampf doch sowieso nur und bevor ich wie ein halb verrupfter Hahn durch die Gegend gackern wollte, entschied ich mich lieber für diesen Weg. „Radditz, es reicht!!!“, brüllte ich ihm fast schon regelrecht entgegen und im Nachhinein tat es mir sofort leid, ihn so angefahren zu haben. Doch auch ich konnte einfach nicht mehr. „Ich kann diesen Satz einfach nicht mehr hören! Wie oft willst du noch von ihm enttäuscht werden bis du begreifst, dass Vegeta nicht mehr der Alte wird?!?“ Kurz wurde es still als mein kleiner Ausbruch geendet hatte. Nur alleinig der Wohnzimmerstich ächzte vor sich hin, da er unter meinen nun zitternden Händen verräterisch zu knarren begann, doch hielt er sich wacker. Doch dann kam eine Regung.... „Ja, aber....“ „Nichts aber, Radditz!“, zischte ich bitter und bettete dann nun den Kopf in meine Hände. Diese endlose Hilflosigkeit nicht mehr ertragen könnend, welche sich schon zu lange in meiner Seele einnistete. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, wenigstens für den jüngeren Saiyajin einen Stütze zu sein, doch lernte ich leider ziemlich schnell, dass auch ich Grenzen hatte. Dass auch ich dieses nervenaufreibende Spiel so langsam nicht mehr ertragen konnte und wieder ging das erste Zittern durch meinen Körper. Verdammt. Ich wollte doch nur... den alten Vegeta zurück haben. Meinen Vegeta zurück haben und verzweifelt hob ich den Kopf und starrte aus dem Fenster. Doch ein plötzlicher Alarmruf riss uns aus unserer Starre und erschrocken sprang ich vom Sessel auf. «Unbekannter Angriff im südöstlichen Wald. Alle Wachen in Alarmbereitschaft. Ich wiederhole. Alle Wachen in Alarmbereitschaft und in sofortige Position!», wetterte eine monotone, elektronische Stimme durch die Lautsprecher der Basis und schneller standen wir auf Zyrs Fluren, als man blinzeln konnte. „Ein Angriff? Jetzt?!?“, hörte ich Radditz fragwürdige Stimme flüstern, als ich mir die ganze plötzliche Aufruhr auf dem Gang betrachtete.  Ich hatte Nichts von einer Explosion gehört. Ja nicht ein Mal irgendeine Erschütterung der Erde gespürt, aber der südöstlichste Wald lag auch ein gutes Stück entfernt. Hatte irgend ein Planet uns den Krieg erklärt? Oder was ging hier sonst Gott verdammt noch mal vor?!? „Von wem?!?“, hörte ich abermals Radditz zerreißende Stimme in dem ganzen hektischen Wirr Warr, das nun zu einem tobendem Sturm wurde und wieder preschte eine Schwadron heran eilender Wachtruppen an uns vorbei. Noch wurden wir; die kämpfende Söldnerarmee, nicht aufgefordert, einzuschreiten.  Was immer das für ein Angriff war, die höheren Positionen schienen noch abwarten zu wollen, als uns vollkommen grünes Licht zu geben. Was.... hatte Freezer vor?!? „Hast du das mitbekommen?!? Wir kriegen keinen Funkspruch zur ersten Mannschaft durch. Alle Ki-Signale auf den Scoutern sind ebenfalls mausetot.“, hörte ich die schwer bewaffneten Männer in eiliger Hast zueinander sagen und mit einem Mal jagte es mir einen eiskalten Schauer den Rücken herunter, während ich ihnen hinterher sah und ihre Worte auf mich wirken ließ. Nicht aber, weil ich mir um diese Stümper hier Sorgen machte; oder gar, dass sie mit der Situation nicht fertig wurden. Ihr Leben war mir egal. Es gab nur eine Person um die ich mir Sorgen machte. Um die ich mir immer Sorgen machen würde, selbst wenn diese es nicht wollte.  Eine, die immer noch da draußen war.  Momentan keinen Ki mehr hatte um sich verteidigen zu können, sollte es die Not erfordern und schon spürte ich, wie meine Beine mich panisch und wie von selbst davon trugen. Ich sofort die Gänge hinunter lief; Richtung Ausgang und nur noch wage Radditz fragende Rufe hörte, wohin ich denn wollte. Doch ich beachtete ihn nicht weiter. Stieß mich abermals durch die laufende Menge, bestehend aus nun auch anderen Söldnertruppen die; manche doch noch recht verschlafen, da es schon spät in der Nacht war, aus ihren Zimmern traten und diese ganze Hektik noch nicht verstehen konnten. Ich preschte die Gänge herunter, war schon beinahe an der Außentüre angekommen, die mich zu einer der oberen Balkone bringen würde, da ich meinen Ki einsetzten wollte um in der Luft nach unserem Saiyajin no Ouji besser Ausschau halten zu können, als mich eine Gestalt unweigerlich bremste und ich ruckartig zum Stehen kam. Radditz krachte in mich hinein, war er mir die ganze Zeit über dicht auf den Fersen gewesen. Doch spürte ich den Schmerz kaum, welcher mir eher wie eine schwache Welle über den Körper ebbte und nichts Weiter wallten ließ, als tröstende Ruhe.  Nein. Ich sah nur auf eben jene eine Person, die nun durch die sich öffnende Tür schritt. Die Hände in den Hosentaschen vergraben. Stumme, gar ausdruckslose Augen zu Boden gerichtet, doch ein mehr als nur kaltes Lächeln auf den Lippen thronen hatte. Es war ein Eisiges. Eines, das mir sofort das Blut in den Adern gefrieren ließ, mir meine Nackenhaare mit einem Mal aufstellte und mich dazu brachte, seinen Namen nur noch zu flüstern. „...Vegeta.“ Als hätte das Erwähnen seines Namens irgendetwas in ihm geweckt, erstarb das Lächeln mit einem Mal und im weiteren Lauf hob eben Genannter langsam den Kopf. Ließ mich direkt in sterbende, eiskalte Augen blicken, gar so ohne jeglicher Regung und wieder schoss nichts als pures Eis durch meinen ganzen Körper. Was.... Wo...  Wo war er gewesen?!? Erst jetzt, nachdem sich der erste Schock gelegt hatte, besah ich mir Vegeta genauer. Sein plötzliches Auftreten hatte mich wahrlich überfordert, mich zuerst dieser Aufgabe zu widmen. Doch nun flogen meine dunklen Augen fast schon wieder panisch über seinen Körper, sogen jede noch so kleinste Information in sich auf. Denn sein Gi lag völlig in Fetzen. Dreck und Ruß klebten nicht nur in seinen wild zerzausten Haaren, welche wirrer denn je zu allen Seiten abstanden und ihm tief in die Stirn hingen. Sondern benetzte besagtes Element auch seine Haut, doch da war auch etwas anderes was ich auf seiner Statur wiederfand und abermals erstarrte ich zur Salzsäule. Es war...Blut. Fremdes oder doch gar.. Eigenes?!? Ich wusste es nicht, versuchte es aus einem schwachen Blick erneut herauszufiltern, doch war es schier unmöglich und eigentlich wollte ich eine meiner elementarsten Fragen stellen, nämlich wie es ihm ging.  Ob alles okay war, von so lauter Sorge getrieben, doch unterbrach mich Radditz Stimme abermals. „Vegeta hast du... hast du das mitbekommen?“, presste er seine Frage an mir vorbei, doch schien unser Saiyajin no Ouji dies in keinster Weise zu interessieren.  Schien weiterhin einen kurzen, stummen Blick auf uns zu werfen, bevor er dunkle Opale wieder gerade aus richtete und an uns vorbei lief. „Hast du die Angreifer gesehen?!?“, versuchte es der jüngere Saiyajin ein zweites Mal und nun huschte doch tatsächlich wieder ein kurzes, spottendes Lachen über seine Züge. So sehr Verhöhnende, dass ich verwirrt die Stirn runzelte und auf sich schließende Lider blickte, als Vegeta abermals eiskalt grinste. „Sagen wir... so in der Art!“ Wie.... Was sollte das heißen: So in der Art?!? Wieder trieb mich dieses Selbstgefällige, was ich so nicht von ihm gewohnt war, bis an den Rand des Wahnsinns und noch bevor ich richtig über mein Handeln nachdenken konnte, schnappte ich mir Vegeta an der Schulter. Wollte ihn herumreißen um ihn deutlich zur Rede zu stellen. Denn um ehrlich zu sein, seine arrogante Art brachte mich nur noch zum Kotzen, doch mit einem Mal wurde ich selbst zur Seite gerissen. War nun ich derjenige, der tief in die gegenüberliegende Wand hinein gedrückt wurde, als man mich hart an meiner Kehle packte und blickte geschockt in erbost, funkelnde Augenpaare. Augen so voller Hass. Augen, geboren aus kaltem Zorn nur noch auf mich gerichtet und mit einem weiteren, warnenden Knurren verengten sich mir so sehr vermisste Augenpaare zu Schlitzen. „Hast du so sehr Todessehnsucht?“, flüsterte es leise zwischen gepressten Zähnen hervor und mit einem Mal wurde ich in die Höhe gerissen. Bröckelte erneuter Putz und wirres Gestein von den Wänden wieder als mich Vegeta weiterhin völlig leichtfertig in die Höhe stemmte.  Ich hörte Radditz ersticktes Keuchen und sah all die Angst in seinen Augen brennen. Doch war er machtlos, genauso wie ich selbst. „Willst du etwa so sehr sterben?“, drang es wieder an mein Ohr und mit einem Mal sah ich geschockt mit an, wie sich ein kleiner Ki Ball in der freien Hand meines Gegenüber bildete. „Na los...“, zischte der ehemalige Prinz meines Volkes wieder und balancierte das Geschoss ruhig auf seinen Fingern. „Brauchst es nur zu sagen.“ Ich konnte mich nicht rühren, selbst wenn ich gewollt hätte. Konnte keinen Finger krümmen, sondern nur noch auf das Geschoss in seinen Händen starren. Ki?!? Seit wann hatte er... Doch wieder unterbrach mich seine eiskalte Stimme und geschockt sah ich auf. „Denn, es ist mir egal ob Gefährte oder nicht. Saiyajin oder nicht.... Keiner...“ und mit diesen Worten ließ Vegeta die Kugel in seinen Händen drohend größer werden und wieder trieb mir dies den puren Angstschweiß auf die Stirn. „...hat das Recht mich jemals wieder so anzufassen, kapiert?!?“ Mir drohte der Boden unter den Füßen zu entgleiten und ich spürte wie ich fiel. Symbolisch wie gleich in einer Traumwelt gefangen, denn Vegeta ließ mich augenblicklich los und schwer atmend sackte ich zu Boden. Immer noch zu sehr geschockt von dem, was sich gerade vor meinen eigenen Augen abgespielt hatte, doch fand meine Stimme immer noch keine Kraft mehr, sich zu erheben. Meinen ganzen Schock preiszugeben, den mein Gegenüber gerade in mir geweckt hatte und als sich unser aller Ouji mit einem verächtlichen Zischen einfach abwandte; mir gar den Rücken kehrte und weiter zu unserem Appartement lief, sah ich ihm hinterher. Nicht minder am Rande spürend, dass Radditz sofort zu mir eilte. An meiner Seite kniete und mich immer und immer wieder fragte, gar den Tränen nahe, ob es mir gut ginge. Nein. Ich hörte nichts mehr von all dem, sondern sah nur noch auf dieses eine Wesen, dass mir mehr denn je und nach so langer, gemeinsam verbrachten Zeit durch Dick und Dünn, ein Fremder wurde. Meine Sicht wurde trübe, das altbekannte Jucken kehrte so plötzlich zurück, dass ich es nicht mehr aufhalten konnte, doch dieses Mal war ich zu schwach um aufkeimende Tränen im Keim zu ersticken und somit ließ ich sie. Ließ sie brennen hinter meinen Lidern, doch würde ich sie niemals weinen. Denn das hatte ich nicht verdient. Ich hatte nur Eines und diese Erkenntnis traf mich so schwer wie noch nie. Ich hatte Vegeta für immer verloren. Gar hier und heute. ~*~ Vegeta hatte seinen Ki wieder. Wie er dies gänzlich bewerkstelligt hatte; weder noch, was er alles in die Wege leitete, um an diesen zu kommen, vermochte er uns nicht zu sagen. Nein. Er bleib einfach weiterhin stur, redete mit uns nur noch das Nötigste und seit diesem Vorfall, an den ich in keinster Weise mehr denken wollte, waren wir gerade mal bei den förmlichen Floskeln angelangt. Jedenfalls schien er wieder einigermaßen auf die allgemeinen Fragen zu antworten.  Sei es auch nur mit einem genervten Knurren, Stöhnen oder gelangweiltem Augenrollen, aber immerhin war dies zumindest eine Art der Konversation. Und dennoch erfreute es mich in keinster Weise. Freezer schickte uns wieder auf Missionen, nachdem er Wind davon bekommen hatte, dass Vegeta wieder zu Hundert Prozent vollkommen einsatzfähig war und fast war es so wie früher. Aber nur fast. Unser aller Ouji begrüßte dies doch sehr, sicherlich juckte es ihm in den Fingern, seinen neu gewonnenen Ki gleich ausprobieren zu können und obwohl das Mal der Tshehemen immer noch auf seinem Körper ruhte, schien er es irgendwie still gelegt zu haben. Oder in seiner Funktion eingeschränkt, wie man es nimmt. Dennoch traute ich dem neu gewonnenen Frieden nicht vollkommen und hatte stets bei einfallenden Invasionen ein Auge auf ihn. Nicht, dass dieses Teufelsding an bestehender Macht mit einem Mal zurückkehrte und Vegeta selbst, zu gefangen vom Schocke, sich nicht aus der Gefahrenzone retten konnte. Sollte dies geschehen, was ich dennoch nicht hoffte, so würde ich an seiner Seite sein und dann vielleicht endlich mal ein nettes Wort des Dankes hörend.  Das nahm ich mir fest vor, doch Vegeta schien alle Wörter vergessen zu haben, die er einst Ehre und Respekt nannte. Nun kannte er nämlich nur eine Art des Respektes. Nämlich nur sich selbst gegenüber und strafte uns anderen mit haltloser Ignoranz. Aus Tagen wurden Wochen. Aus Wochen eintönige Monate, in denen wir uns nichts weiter hingaben, als unseren Missionen. Doch Vegeta schien sich, grausamer denn je, mehr und mehr in diesen zu verlieren. Schien am Töten langsam Gefallen zu finden und mehr denn je bereitete mir sein lebloses Grinsen auf spottenden Zügen; jedes Mal wenn er eine sterbende Kehle mit seinem Ki durchschnitt und das qualvolle, heißere Röcheln immer noch in meinen Ohren halte, einen eisigen Schauer am ganzen Körper. Wo war das Pflichtgefühl, denjenigen schnell das Ende zu bereiten, dessen Tod so unweigerlich vor ihrer Schwelle stand?!? Wo war dieses Versprechen geblieben,welches wir uns alle drei damals einst gegeben hatte, nicht Freezers Marionetten zu werden, sondern das Leid schnell zu beenden, das wir säten?!? Verdammt, Vegeta! Wo war dieses Versprechen? Hast du das alles vergessen?!? Sind dir all unsere Prinzipien etwa egal geworden?!? Doch das war es. Irgendwie und ganz klang heimlich. All dies schien er irgendwo hinter eisigen Ketten zu halten und mehr denn je konnte und wollte ich das alles nicht mehr mit ansehen. Denn es tat weh, Vegeta. Es tat einfach nur weh, ein Wesen, was einst so viel Ehre und Demut kannte nun so mit vollem Hohn und Spotten zu sehen. Ein Wesen, das langsam anfing das Morden zu lieben und fast erschien es mir, als sei er neu auferstanden. Neu in diese Welt geboren worden nur um Angst und Schrecken zu verbreiten. Nur, um sich seinem neu gewonnen Blutdurst hinzugeben. Diese eine Rache, welche in seinen Augen auch eine zu sein schien, an anderen Lebewesen ausließ, nur um seine eigene zu befriedigen und mehr denn je verschloss ich die Augen vor der Wahrheit. Wollte nicht mehr verstehen, wieso mein Saiyajin no Ouji so geworden war. Denn ändern würde sich daran nichts mehr. Vegeta wollte sich nicht ändern, das hatte ich nun begriffen. So völlig ganz und somit waren meine Versuche, etwas an dieser Situation ändern zu wollen, mehr denn je so völlig hoffnungslos.  Jemand, der das Licht in der Dunkelheit nicht bei sich haben wollte, dem konnte man es auch nicht auf erzwingen. Das hatte ich nun verstanden. All diese schreckliche Wahrheit. Ich beobachtete ihn stumm. Hielt bei jeder weiteren Mission stehst meine Augen auf ihn, doch eigentlich nahm ich an, dass mich seine Gräueltaten nicht mehr schockieren konnten, mit denen er seine Opfer regelrecht quälte. Doch leider war es so. Leider schien ich nicht gänzlich immun gegen das zu sein, was Vegeta mehr und mehr zum Monster werden ließ. Doch... waren wir eigentlich nicht alle Eines? Was ähnelte meinen Taten gegenüber denen meines Oujis, die sich nur in der Art ihrer Ausführung und ganzen Grausamkeit unterschieden?!? Waren diese nicht so völlig....gleich? Seitdem konnte ich mir nicht mehr in den Spiegel sehen. Konnte ich die Dinge nicht mehr verstehen, die unser Dreierteam langsam aber sicher zu spalten schien und meine Seele mehr denn je mit Schande befleckte. Doch Vegeta schien von all dem nichts zu spüren. Schien diese Art der Dinge völlig ins Dunkel gezogen zu haben. In eine Art Vergessen, das er sich selbst auferlegt hatte, nur um dieses ganze Chaos zu ertragen, was er sein Eigen nannte. Ob Freezer ihm am Ende dann nicht doch noch gebrochen hatte...gar zu Fall brachte, wagte ich nicht zu bezweifeln. Doch entscheiden wollte ich diese Frage dann auch wieder nicht. Das war nicht meine Aufgabe und weder noch – konnte ich es. Wie sehr wir uns alle mit der Zeit eigentlich verändert hatten, schien mir erst jetzt aufzufallen. Zu diesen Zeitpunkten, mitten im Kampfe, wenn Vegeta sich einfach so wild in die Menge stürzte, anstatt wie früher ein ruhiges Auge auf dem Schlachtfeld weilen zu lassen, bevor er einen Angriff wagte. Wenn er einfach diesem inneren Feuer so mir nichts dir nichts nachgab. Gar Vernunft und Konzentration einfach abschaltete und die Bestie in ihm befreite, die er war. Wenn seine Hände hinunter schnellten. Blitzschnell, zur Klauen geformt und so völlig erbarmungslos die Kehle seiner Opfer durchtrennten, als wären dies das Leichteste auf der Welt. Sie gar langsam sterben ließ. Wenn er mit nur einem Schlag eine ganze Kolonie auslöschte und den Oozaru in sich weckte. Mit dieser einen Technik, die er mir nicht verraten wollte. Doch als er sie das erste Mal einsetzte, raubte es mir den Atem. Woher er dies kannte, wusste ich nicht. Wer es ihn gelehrt hatte noch weniger; denn alle waren tot, die es ihm hätten beibringen können. Also musste er wohl selbst Hand an jene einen Dinge angelegt haben, die ihn nun zu so etwas Außergewöhnlichem werden ließ. Ja, wir alle hatten uns verändert, doch Vegeta am meisten. Ließ haltloses Chaos in seine Seele ziehen. Etwas Dunkles... Etwas, das ich nicht wagte zu bezweifeln und als ich eigentlich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden... Dieser Alptraum, der sich mein weiteres Leben nannte und in dem ich immer wieder vor Augen geführt bekam, wie ich versagt hatte, entschied sich das Schicksal für das Gegenteil. Denn es wurde Schlimmer. Wurde grausamer denn je und mehr denn je kam nun die Erinnerung zurück. Zurück an diesen einen Tag, gar an diese eine Mission, die mich das wahre Grauen sehen ließ. Die mich wissen ließ, das Freezer gewonnen hatte.  Das er es geschafft hatte, dieses eine Wesen zu zerstören, was ein Mal unsere ganze Hoffnung gewesen war. Und das war wahrlich das Schlimmste daran. Dass er es geschafft hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)