Frühlingswiese von Rizumu ([Kakashi/Sakura | Naruto Wichteln #1]) ================================================================================ Kapitel 1: Einsames, törichtes Herz ----------------------------------- „Einsames, törichtes Herz“ Konoha war ruhig geworden, seid dem seine Schüler einer nach dem Anderem gegangen waren. Erst Sasuke, der zu Orochimaru ging um an Stärke zu gelangen, dann Naruto, der mit Jiraya mit ging und nun auch sie. Anfänglich hatten sie sich jeden Abend getroffen, so fern keiner von ihnen auf Mission war, doch dann begann auch sie mit einem harten Training, das ihr keine Zeit ließ, sich noch mit ihm zu treffen und so war er allein. Es war genauso wie vor dem Tag, an dem er das ungleiche Team aus unglaublich chaotischen Charakteren übernahm und trotzdem war es anders. Die Einsamkeit war viel drückender, viel präsenter, als zu vor. Hatake Kakashi konnte nicht behaupten, dass er ein unerfahrener Mann war und keine Ahnung hatte, wie es war, allein zu sein. Er hatte schon früh viel zu viele Menschen verloren, die ihm wichtig waren. Sein Vater, seine Freunde, sein Sensei. Er hatte diese Lektion schon als Kind lernen müssen und glaubte deswegen seine Schüler verstehen zu können, doch dem war nicht so. Einen nach dem Anderen hatte er verloren. Seine zweite Familie. Und somit war nur noch sie geblieben. Vorerst. In den letzten Tagen, sah er sie nur selten. Wenn sie mit der Hokage, ihrer neuen Lehrmeisterin, unterwegs war. Sie sah erschöpft aus. Erschöpft, aber entschlossen. Sie wollte nicht mehr hinter den Jungs stehen, von denen sie sich bisher immer hat beschützen lassen. Sie wollte in der Lage sein ihre Freunde zu beschützen und die Person zurück zu holen, die sie liebte. Sasuke. Oft hatten sie da gesessen und geredet, nicht selten musste er sie aufmuntern, sie trösten und ihr erklären, dass sie nicht aufgeben sollte und das sie ihre eigenen Talente hatte. Sasuke und Naruto hatten im Gegensatz Probleme mit der Regulierung des Chakras gehabt. Sie war klug und bedacht. Während Naruto einfach so drauf los stürmte, war sie in der Lage einen Plan zu schmieden und ihn umzusetzen. Sie war eine bemerkenswerte junge Kunoichi, die sicherlich, wie eine Sommerblume, in ihrer herrlichen Pracht erblühen wird, sobald die Zeit dafür bereit war. Eine Blume, die erst spät ihre Pracht zeigt, während alle Anderen schon im Frühling blühen. Es war einer der Abende, an den Kakashi alleine bei Ichirakus Ramen saß und aß. Wie oft hatte er hier mit seinem Team gesessen? Viel zu oft, sodass ihm der kleine laden nun riesig groß und leise vor kam, als wäre er verlassen. Wie konnte sich ein Herz wie dem seinem nur an drei vorlaute Kinder hängen? Selbst die Gesellschaft von Maito Guy, seinem selbsternanntem Rivalen, wäre ihm nur gerecht um diese unerträgliche Einsamkeit zu vernichten. Doch selbst dieser war auf Mission. Es schien fast so, als würden sie alle Konoha fluchtartig verlassen, nur damit er zurück blieb. Ein verrückter Gedanke, der völlig an den Haaren herangezogen wurde. Etwas, was sein Herz ihm vor spielte. Am Himmel dämmerte es, alles war in wunderschönen roten und orangenen Farbtönen gehalten, als würde alles um sie herum verbrennen und nur Konoha könnte gegen die Flammen, so hoch wie Gebirge, bestehen. Der Wille des Feuers. Ein törichter Gedanke, der dem Jounin durch den Kopf geht. Genauso töricht, wie die Einsamkeit, die ihn nicht los lassen wollte. Es war doch von Anfang an klar gewesen, dass seine Schüler ihn irgendwann verlassen würden. Leider geschah dies früher, als später. „Stimmt so“, sagte Kakashi und schob ein paar Ryo auf den Tresen um zu bezahlen. Es waren zu viele, das konnte er an dem Gewicht erkennen, doch zum zählen hatte er nun keine Lust. „Auf wiedersehen“, seine Worte waren dumpf und das nicht nur wegen der Maske, die er im Gesicht trug, sondern auch wegen der Laune, die immer schlechter wurde, je länger er seinen Gedanken freien lauf gewährte. Kakashi setzte sich in Bewegung, ließ seine Füße ihn tragen, egal wo hin, Hauptsache er ging. Einfach nur bewegen. Sich und seine Gedanken. Nach dem Orochimaru Konoha angegriffen und teilweise auch Häuser zerstört hatte, richtete sich das Dorf wieder auf. Alle Gebäude, die in Mitleidenschaft gezogen wurden, waren repariert worden, nach und nach wurden auch die letzten Verletzten aus dem Krankenhaus entlassen, denen der Angriff üble Verletzungen eingebracht hatte. Alles lief wieder den Weg, den es gehen sollte, nur Kakashi ließ sich hängen. Der Jounin registrierte erst zu spät, welchen Weg er gegangen war, als er bemerkte, dass er die Häuser des Dorfes hinter sich gelassen hatte und über eine Wiese lief. Rings um ihm herum blühten Blumen, die Boten des Frühlings, die wie kleine Juwelen wirkten, wenn man an den grauen Winter zurück dachte. Die untergehende Sonne tauchte sie nun in feuerroter Farbe und ließ sie noch einmal besonders hervorstechen, zwischen all dem grünen Gras. Die Vögel zwitscherten, während sie auf den Ästen der Bäume saßen, die rund um die Wiese standen, als wollten sie diesen friedlichen Ort vor allem Bösem beschützen. Die Szene, brachte selbst Ruhe in das, vor Einsamkeit, aufgewühlte Herz Kakashis und ließ es zu, dass er tief durchatmete. Er fühlte sich so, als könnte er hier seine Seele baumeln lassen, als hätte er hier, zwischen al den blühenden Blumen Zeit um sich zu erholen, auszuruhen und sich zu sammeln. Der Ort war einfach nur perfekt. Doch wie war er her gekommen? Kakashi sah zurück zum Dorf, doch er konnte hinter sich kein einziges Gebäude ausmachen, nur Bäume, mit hochgewachsenen Kronen, deren Blätter im Wind wehten und rauschten, als wollten sie ihm etwas zuflüstern. Ein Geheimnis. Der Jounin sah sich um, betrachtete die Wiese, aus Grün und unzähligen bunten Farben. Doch mitten drin, stach eine Farbe besonders heraus: Rosa. Zartes Rosa und ein leises unterdrücktes Schluchzen. Das kurze, schulterlange, rosafarbene Haar war zerzaust und wirkte schmutzig, der Kopf gebeugt, drückte das Gesicht in schmutzige Hände, die anscheinend versuchten die Tränen zu unterdrücken, die ohne Rücksicht aufkamen und nicht versiegen wollten. Das Schluchzen nahm die komplette Wiese ein, brachte die Vögel zum schweigen und krallte sich in Kakashis Herz, drückten dieses zu. Er musste etwas tun. Trösten. In seine arme nehmen. Die Einsamkeit und die Trauer vernichten, so wie er es mit seinen Gegnern tat. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzten sich seine Beine in Bewegung, trugen ihn zu der Person, bis er hinter ihr stand und auf den nach vorne gebeugten Rücken sah. Sie trug ihr rotes Kleid, mit dem chinesischem Schnitt und den weißen Kreisen. Das Stirnband lag vor ihr auf dem Boden, feucht, von den Tränen die sie geweint hatte: Haruno Sakura. Kakashi wusste nicht was er tun sollte. Sollte er sich bei ihr bemerkbar machen, oder sich einfach zu ihr hinunter beugen und sie trösten? Sie in den Arm nehmen? Was sollte er tun? Er hatte sich noch nie um Kinder kümmern müssen, er war so ahnungslos und doch musste und wollte er etwas tun. Also kniete er sich zu ihr und hauchte: „Sakura-chan.“ Das Schluchzen erstarb plötzlich und sie drehte sich zu dem Älteren um. Sakura sah ihn mit ihren großen, grünen, verweinten Augen an, die sonst immer so hell geleuchtet hatten. Nun wirkten sie dumpf und einsam. Genauso einsam wie er sich fühlte. „Ka-“, ihre Stimme war brüchig und heiser vom weinen. Sie klang unsicher, als könne sie nicht erkennen was gerade passierte. „Kakashi-sensei.“ Der Angesprochene lächelte sanft, was man durch die Maske kaum zu erkennen war und schwieg. Er wusste nicht was er sagen sollte und war sich dennoch sicher, dass seine Anwesenheit reichen würde um der jungen Kunoichi Trost und Geborgenheit zu geben. Denn sie war genauso einsam wie er, dass konnte er in ihren Augen lesen. Sie sahen sich nur an. Er sie und sie ihn. Minuten lang, die dem Jounin wie Stunden vor kamen. Zumindest weinte sie nicht mehr, doch das konnte sich jeden Moment wieder ändern. Sakura sperrte die Gefühle der Einsamkeit in sich ein, schluckte sie herunter, weil sie glaubte so stark sein zu können. Es war ein törichter Irrtum, der weit verbreitet war. „Es ist nicht schlimm, Sakura-chan“, sagte der Ältere mit ruhiger Stimme. „Du kannst doch nichts dafür.“ Das Mädchen schüttelte langsam den Kopf, als befürchtete sie, dass ihr Kopf abfallen könne. „Aber, ein Shinobi, darf doch niemals seine Gefühle zeigen, dass steht so in den Regeln.“ Kakashi seufzte innerlich. Sakura war schlau, sie kannte alle Regeln auswendig, während ihre beiden Teamkameraden diesen nicht all zu große Beachtung schenkten. Naruto sogar noch weniger als Sasuke. Doch nun ging es nicht um irgendwelche Regeln, oder Vorschriften, sondern um die aufrichtigen Gefühle eines jungen Mädchens, das sich von allen allein gelassen fühlte. Eine bittere Einsamkeit. Sanft zog Kakashi das Mädchen in seine Arme und drückte sie tröstend an seinen Oberkörper. Er wollte ihr zeigen, dass sie nicht alleine war und das sie all dieses Leid nicht alleine ertragen musste. Es war schwer die richtigen Worte in diesem Moment zu finden, deswegen schwieg er und streichelte Sakura sanft über den Rücken, so wie er es von seiner Mutter kannte, die dies getan hatte, als er noch ein ganz kleiner Junge war und als wäre dies ihr Stichwort, fing Sakura wieder an zu schluchzen und zu weinen. Viel lauter als zu vor und um sie herum, flogen Vögel erschrocken auf und flatterten davon. „Ich“, gab sie unter Schluchzen von sich. Sie war vor lauter weinen gar nicht in der Lage ihren Satz vernünftig auszusprechen, ohne immer wieder unterbrechen zu müssen. „Ich … Kann. Hn … Ich schaff das nicht.“ Ein Fragezeichen bildete sich in Kakashis Kopf und der Drang, nach dem „Was“ zu fragen, obwohl es eigentlich klar auf der Hand lag. Doch er schwieg und wartete ruhig, während er weiterhin ihren Rücken sanft streichelte, in kreisenden Bewegungen. Sie sollte selbst entscheiden, was sie ihm wann sagte. Kakashi war es nur wichtig, dass Sakura sich dem bewusst war, dass er bei ihr war und ihr zuhören würde. „Ich will nicht mehr … Nur hinter … Naruto stehen“, das Mädchen schniefte und schmiegte ihre rechte Gesichtshälfte in die grüne Weste. „Ich will auch … Ich will auch etwas tun“, ihre Tränen hinterließen einen dunklen Fleck auf der grünen Weste. „Wenn ich nur … Wenn ich nur nicht so … Schwach wäre.“ „Du bist nicht schwach“, erwiderte Kakashi mit sanfter Stimme. Sie hatten sich schon oft darüber unterhalten, dass sie mehr tun wollte. Dabei hatte der Jounin versucht ihr zu erklären, dass sie alles tat, was in ihrer Macht stand. Sie stand hinter Naruto, deswegen konnte er so weit gehen, weil er wusste, dass sie da war. Doch anscheinend reichte ihr das nicht. „Ich fühle mich so … Nutzlos ...“ Was sollt er darauf schon erwidern? Für das Mädchen schien ihr Standpunkt klar zu sein, doch er musste es versuchen. Er konnte sie nicht einfach mit diesen dummen Gedanken alleine lassen. Er musste ihr beweisen, dass sie mehr konnte, dass sie sehr wohl stark war. Also schob er sie sanft von sich um ihr in die Augen zu sehen. In dieses wundervolle Grün, dass ihm Hoffnung vermittelte. Hoffnung und Lebensfreude. Ernst blickte er ihr in die Augen und seufzte in Gedanken. „Du bist bis hier her gekommen, du hast niemals aufgegeben, wie sollst du da schwach sein?“ Sakura hörte auf zu schluchzen, sagte aber nichts. Sie sah ihm einfach nur in das schwarze Auge, das sie so mitfühlend ansah. Kakashi verstand ihre Gefühle, das wusste sie genau. „Du hast dieses Training unter Tsunade-sama begonnen und hast dich nicht entmutigen lassen, weil du deinem Weg und deinem Wunsch folgst. Naruto hätte schon lange gemeckert und sich darüber beschwert, doch du machst immer noch weiter, Sakura.“ Die Augen des Mädchens weiteten sich und kurz darauf schüttelte sie ungläubig den Kopf. „Nein. Während Naruto los zog um Sasuke-kun zurück zu holen, blieb ich zu Hause. Ich habe ihm, feige wie ich war, all das aufgebürdet, weil ich Angst hatte Sasuke-kun gegenüberzutreten. Naruto ist stark, während ich mich schwach und ängstlich verstecke, hinter den beiden.“ „Angst ist keine schwäche, Sakura“, erklärte der Jounin mit einem sanften Tadeln in der Stimme. „Nur derjenige, der seine Ängste kennt, kann über sich hinauswachsen und stärker werden, vergiss das nicht.“ „Aber Naruto- Er hat keine Angst.“ „Doch natürlich hat auch er Ängste, viele sogar, deswegen ist es ihm auch möglich zu wachsen, weil er nicht gegen seine Angst verlieren will“, erklärte Kakashi und drückte das Mädchen erneut an sich. Diesmal beschützend. Er legte seine Arme um ihren Oberkörper und schloss die Augen, während er seinen Kopf auf den seiner Schülerin ablegte. „Naruto hat angst Sasuke nicht zurück zu holen, deswegen trainiert er um sein Ziel zu erreichen, so wie du es auch tust, Sakura-chan.“ Er spürte, wie sich die Finder des Mädchens in seine Weste krallten, so als bräuchte sie halt, damit sie nicht in die Tiefe fiel. Doch so etwas, würde er nicht zu lassen. Egal wie viel sie trainierte, oder er zu Arbeiten hatte, er würde darum kämpfen für sie zeit zu finden, damit sie nie wieder sich so einsam fühlen musste und zum Teil, war es auch sehr eigennützig. „Du kämpfst um dein Ziel zu erreichen“, hauchte er und spürte wie sie mit dem Kopf nickte. „Wenn du deine Angst nutzt um stärker zu werden, bin ich sicher, dass du dein Ziel erreichen wirst, egal was sich dir in den Weg stellen wird.“ Kakashi sog den Duft des Mädchens ein. Sie roch nach Blumen, auch wenn er sich nicht sicher war, ob es an der Wiese um sie herum lag. Doch das war ihm egal. Es zählte nur Sakura, die sich Schutz suchend an ihn schmiegte und aufgehört hatte zu weinen. „Danke, Sensei“, hauchte das Mädchen. Mittlerweile war es um sie herum dunkel geworden, ohne dass sie es mitbekommen hatten, war die Sonne untergegangen und hatte der Nacht platz gemacht, die in der Regel die Kälte mit sich brachte, doch um Kakashi war es warm, so als wäre Sakura seine ganz eigene, wärmende Sonne. Eine für ihn ganz allein. Er wollte dieses Mädchen schützen, sie auf ihren Weg begleiten und sie stützen, wenn sie stolperte. Mit ihr wollte er seine Einsamkeit ertränken und sich an ihrem wundervollem Licht wärmen. Was hatte er doch für ein einsames, törichtes Herz, das in seiner Brust schlug, wie das eines verliebten Jungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)