Der Bluthund von Nhaundar (a hound's tale) ================================================================================ Kapitel 16: Alptraumgestalten ----------------------------- A/N: Hallo meine Lieben, solltet ihr überhaupt noch dabei sein und das hier lesen. ^^° Ich habe die Geschichte nicht vergessen und das werde ich auch nie, dafür ist sie mir zu wichtig, allerdings kann ich beim Schreiben echt eine Schnecke sein, ich hoffe das stört euch nicht zu sehr. ._. Nun wünsche ich denen, die noch weiterlesen viel Spaß! ___________________________________________________________________________ SHAARI Sie seufzte leise, als sie endlich lag. Der Tag war letztlich doch anstrengender gewesen, als sie geglaubt hatte. Und es war wirklich kalt. Auch jetzt noch fröstelte sie leicht. Allerdings war es bei Sandor wesentlich angenehmer, als wenn sie allein schlafen müsste. Er auf der einen Seite und das Feuer auf der anderen Seite. So lag das Überleben sogar wieder im Bereich des Möglichen und sie entspannte sich etwas. Shaari spürte, wie er etwas näher rückte und sie hörte sein einatmen. Die Versuchung war groß sich einfach zu ihm um zu drehen und ihn anzusehen. Aber nach ihren Worten zuvor konnte sie sich das unmöglich leisten. Er war nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Einerseits lernte sie ihn langsam kennen, er war durchaus kein komplizierter Mensch, aber dann hatte er auf der anderen Seite wieder Anwandlungen die ihn unberechenbar machten. Es fiel ihr noch immer schwer genau einzuschätzen, wann er wann in welcher Laune war und es war unabdingbar zu wissen in welcher Laune er sich befand, ganz allein deshalb, weil ihre Gesundheit von seinen Launen abhing. Sie konnte sich den Kopf noch immer darüber zerbrechen, wenn sie wieder unterwegs waren, jetzt war es Zeit zu schlafen und die Wärme war langsam wirklich angenehm und die Kälte war nur noch leicht in ihrem Gesicht zu spüren, wo kein Tuch es bedeckte. Shaari kam nicht umhin zu bemerken, dass sie ihm vertraute und sich bei ihm sicher fühlte. Sie zuckte kurz zusammen als er einen Arm, um sie schlang um sie fester an sich zu ziehen. Die Schwarzhaarige spannte sich an, allerdings hielt er wieder still und sie atmete erleichtert aus. Sandors tiefe Stimme drang leise zu ihr vor. Er lachte. Bastard, dachte sie nur, bevor sie endgültig die Augen schloss, um Ruhe zu finden. Es waren kaum mehr als ein paar Stunden vergangen als sie wieder wach wurde. Sandor bewegte sich unruhig hin und her und gab undefinierbare Laute von sich. Sie löste sich langsam von ihm, um ihn genauer anzusehen. Sein Gesicht war verzogen, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst und zuckte im nächsten Moment mit dem Arm, was Shaari etwas zurückrutschen ließ. Sie hatte noch all zu gut in Erinnerung wie er sein konnte, wenn er Alpträume hatte und eine Verletzung war das Letzte was sie im Moment gebrauchen konnte. Eine Weile blieb sie unschlüssig neben ihm sitzen, sah zu wie er litt und schließlich fiel der Name Gregor. Leise, gepresst geknurrt. Das war der Ausschlag dafür dass Shaari eingriff, um ihn davon zu erlösen, da er auch von selbst nicht erwachte. Da sie nicht recht wusste wie sie eingreifen konnte ohne Gefahr zu laufen von ihm verletzt zu werden und sie kaum noch mehr Zeit mit nachdenken verschwenden wollte, machte sie das was ihr als erstes in den Sinn kam. Vorsichtig legte sie sich wieder hin, drückte sich leicht an ihn, griff seine zur Faust geballte Hand und strich über den Handrücken. Sie beugte sich leicht zu seinem Ohr. „Ganz ruhig, er ist nicht hier. Dir kann hier nichts geschehen.“, flüsterte sie und tatsächlich, seine Hand entkrampfte sich und er entspannte sich etwas. Seine zuvor hektische, stockende Atmung beruhigte sich und im nächsten Moment drehte er den Kopf, um sie anzusehen. Ob ihn der Alptraum geweckt hatte oder ihre Worte blieb nicht ganz klar, allerdings änderte das nichts an der Tatsache, dass ihr augenblicklich die Röte in die Wangen schoss und sie versuchte seinen beinahe schon bohrenden Blick zu meiden. „Ähm... ich dachte es wäre eine gute Idee.“, meinte sie leise und schloss einen Moment die Augen. So peinlich war ihr lange nichts gewesen und sie hatte ja nur helfen wollen. Als Sandor im nächsten Moment laut auflachte blickte sie ihn verwirrt an, musste dann allerdings auch Grinsen und lachte schließlich ebenfalls. Sie brauchten eine ganze Weile, bis sie sich schließlich wieder beruhigten und dann in Schweigen verfielen. Scheinbar hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Shaari hatte ihn noch nie so lachen gehört. Befreit, amüsiert und nicht bösartig oder finster. Eigentlich hatte sie ihn überhaupt zum ersten Mal richtig lachen gehört. Dass er das überhaupt konnte war eine Erleichterung. Wenigstens schien der Alptraum seine Wirkung gründlich verfehlt zu haben. Sie war noch immer leicht überrumpelt von der Situation. SANDOR Lange hatte er etwas nicht mehr so amüsant gefunden. Die Situation war einfach absolut absurd. Er mit einem Alptraum war an sich nichts besonders, aber mit einer hübschen Frau neben sich, die versuchte ihn zu beruhigen... er konnte nicht anders als laut zu lachen. Beinahe kam es ihm so vor, als wäre er von einem Alptraum in einen urkomischen, lustigen Traum gedriftet. Allerdings sprach die Kälte die über seine ungeschützte Haut fuhr eine andere Sprache. Diese Frau hatte es tatsächlich geschafft, dass er den üblichen Schrecken des Alptraums vergessen hatte... beinahe augenblicklich, als ihre Worte in seinen Verstand gesickert waren und er sich bewusst wurde, dass jemand mit ihm sprach war er wach geworden. Die ganze Situation war so neu für ihn, dass es noch eine Weile brauchen würde, bis er sich daran gewöhnen würde... die Reise über würden sie noch eine Weile lang das Lager teilen. Sie würde seine Alpträume mitbekommen, seine Schwäche.... Sandor schüttelte den Gedanken ab, sie kannte sein Schwäche bereits. Gregor und Feuer... was machte er sich eigentlich vor. Es war ein Wunder, dass sie sich überhaupt um ihn scherte, so wie er sie behandelt hatte. Die Stille die sich nun zwischen ihnen ausbreitete wurde zunehmend unangenehmer und er räusperte sich leicht, musterte sie leicht und machte mit der Hand eine wegwerfende Geste. „Schon gut. Ich habe verstanden.“, erklang ihre Stimme leise, die langsam träge wurde. Sie blieb ihm mit dem Gesicht zugewandt, als sie langsam eindöste. Dann wurde sie sich mit einem Schlag wieder bewusst, was ihr gerade passiert war und die vorher verschwundene Röte kehrte mit einem Schlag wieder in ihr hübsches Gesicht zurück. Er musterte währenddessen das flackernde Licht der Flammen auf ihren Zügen und zählte ein paar der wenigen, kleinen Sommersprossen, die jetzt noch übrig waren. „Was starrst du mich so an?“, meinte sie dann ruhig und er sah dabei zu, wie ihre Röte wieder verschwand. „Ich darf dich nicht anstarren, aber du mich?“, fuhr sie fort und sein Blick wanderte zu ihren braunen Augen, die ihn leicht fragend und auch skeptisch anblickten. „Du bist auch nicht entstellt.“, meinte er lapidar und zeigte ein freches Grinsen, dabei spürte er wie sich sein vernarbte Gesichtshälfte verzog und ließ es augenblicklich bleiben. Er wandte den Blick ab, sodass sie nur seine normale Gesichtsseite sehen konnte. Dann vernahm er ein leises Seufzen. „Ist schon in Ordnung. Ich habe schließlich keine durchschlagenden Hilfsmittel um sie dazu zu benutzen es dir zu verbieten.“, erwiderte sie und Sandor ballte seine Hände wieder zu Fäusten. SHAARI Shaari schalt sich einen Dummkopf. Sie spürte, wie er die Hand, die sie noch immer locker hielt wieder zur Faust ballte, schon sein abgewandter Blick, das abrupt abgebrochene Grinsen, dass ihn beinahe wie einen kleinen Jungen hatte wirken lassen, hätte sie darauf hinweisen sollen, dass sie vorsichtiger mit ihm umgehen sollte. Er war launisch... der kleinste Kommentar ob von ihr oder gar von ihm selbst ließ ihn kalt und abweisend werden. Sie glaubte auch, dass er sich etwas gehen ließ, wenn er mit ihr zusammen war, dass er nicht mehr zu sehr darüber nachdachte, zumindest hoffte sie das. Ob er jeh schon einmal mit jemanden so gesprochen hatte, wie er es mit ihr getan hatte? Zumindest was seine netteren Seiten betraf.... Sie streichelte aus einem Impuls heraus seine Hand. Sagte jedoch nichts mehr. Vermutlich war ihr Seitenhieb nicht sonderlich nett gewesen... allerdings wusste er was er getan hatte und dass es falsch war, von daher würde sie sich dafür gewiss nicht entschuldigen. Er blieb stille, entspannte sich wieder etwas und Shaari seufzte leise auf, bevor sie ihm abermals eine leise „Gute Nacht“ wünschte, zumindest die restliche Nacht die noch vor ihnen lag und versuchte wieder einzuschlafen, jetzt da er ihr nicht mehr zugewandt lag fiel es ihr schwerer, was sie jedoch nicht zugeben würde. SANDOR Der Dunkelhaarige spürte ihre Hand warm an seiner, er spürte ihren Blick auf sich und hörte ihre leisen Worte. Seufzende entspannte er sich noch ein wenig mehr, als er ihren regelmäßigen, ruhigen Atem hörte. Das Atmen einer Schlafenden. Seine Gedanken waren überall und nirgends gewesen. Allen voran bei den vielen Situationen in denen er sein aufbrausendes, ungemütliches Wesen an den Tag gelegt hatte. Nicht unter Alkoholeinfluss war er... erträglicher... allerdings keine Paradebeispiel für einen netten Kerl... und Shaaris Worte, ob er seinem Bruder nacheifern wollten hingen ihm noch immer unerbittlich nach. Ganz besonders bereute er die ganzen Situationen mit Sansa. Sie war nett zu ihm gewesen, oder zu ängstlich um etwas dummes zu sagen... sie hatte ihn nicht wie Dreck behandelt, dennoch war sie ein Rätsel und irgendwie fand er es schade, dass sie damals nicht mitgekommen war...... Es war dunkel im Raum, nur das Licht des tobenden Feuers draußen leuchtete schwach herein. Er befand sich auf ihrem Bett und war betrunken. Der süße Rote ließ seine Sorgen nur langsam verschwinden, vermutlich würde er ein ganzes Fass benötigen, um in eine gnädige Ohnmacht zu fallen, oder gar nicht mehr aufzuwachen. Allerdings hatte er kein Fass gefunden und so musste dieser jämmerliche Schlauch herhalten. Sandor fluchte vernehmlich, als er den Kopf in den Nacken legte, um an die letzten Reste des Starkweins aus Dorne zu kommen, dann warf er den Schlauch beiseite und sah sich nach weiterem Wein um. Das kleine Vögelchen musste hier doch auch irgendwo etwas haben. Nach einem prüfenden Blick durch den Raum entdeckte er eine hübsche Karaffe, die vergessen auf einem Tisch stand, gefüllt mit verwässertem Arborgold. "Elende Pisse.", zischte der Hund und rümpfte die Nase, nahm sich den Inhalt aber dennoch vor. Alles war besser als an die wütende Schlacht zu denken und an das Feuer... Knurrend ließ er sich wieder auf das Bett sinken, das unter seinem Gewicht leise protestierte. Was ihn überhaupt ritt hier auf die hübsche Stark zu warten... vermutlich war das der Alkohol der ihm langsam zu Kopf stieg. Vielleicht war er auch irgendwann in der ganzen Farce wahnsinnig geworden... wer konnte das schon so genau sagen? Als schließlich die Tür aufging und tatsächlich der kleine Vogel ins Zimmer kam blieb er still und ließ sie nicht aus den Augen. Sie ging zum Fenster und blickte hinaus, sie hatte noch nicht bemerkt, dass sie nicht allein war. "Schöner Abend nicht, Vögelchen?", grollte er ihr entgegen, als sie ihn nach einer gefühlten Ewigkeit endlich bemerkt hatte. Sie wirkte verängstigt, aber als kleiner Vogel in einem großen, goldenen Käfig war es verständlich, dass man Angst hatte, wenn die metallenen Streben des Käfig drohten mit Blut begossen zu werden, der Lebenssaft, sich zu Tropfen formend, drohte auf das makellose Gefieder des Vögelchens zu fallen und es zu besudeln, es zu verderben, dessen Unschuld zu rauben. Apathisch werdend da zu hocken, dazu verdammt, hilflos dabei zusehen zu müssen. Vielleicht kam ja die rettende Hand, die zupackte und es aus dem Käfig holte? Sandor trank noch den letzten Schluck aus der Karaffe und warf sie dann achtlos beiseite, das teure Kristall zerschellte am Boden. Der Bluthund erhob sich und trat auf Sansa zu. Er überragte sie um gut zwei Fuß und würde sich eine Lichtquelle in seinem Rücken befinden, würde sie in seinem Schatten unter gehen, gerade zu winzig erscheinen sie gegenüber seiner bedrohlichen Präsenz. Er blickte mit seinen sturmgrauen Augen auf sie hinab, bedrohlich, unnachgiebig, kalt. Sandor wusste ganz genau wie er wirkte und er genoss es diese Wirkung zu seinem Vorteil auszunutzen. "Ich gehe.", informierte er sie knapp. "Irgendwo hin, nur weg von hier, vielleicht in klarere Luft. Kings Landing stinkt so sehr. Mit den ganzen verbrannten Leichen wird es nicht besser.", seine Augen schienen dunkler zu werden, die Pupillen wie schwarze Löcher, die sie zu verschlingen drohten, das schwache Licht verschluckten. Bis auf ein plötzliches Funkeln der Angst in seinen Augen, dass er nicht unterbinden konnte. Was wenn alles Feuer fing, ehe er weg war? Er wollte gar nicht daran denken, also trat er weiter auf die Rothaarige zu und fixierte sie, ihr Gesicht, zu einem stummen Schrei erstarrt. "Keiner wird dich hören, wenn du schreist. Niemand wird dir helfen. Alle sind beschäftigt.", drang seine tiefe, raue Stimme an ihre Ohren. In seinen Eigenen klang es beinahe schon schmeicheln, durch die Ruhe die in seiner Stimme lag. Sein Atmen jedoch stank nach Alkohol , das wusste er nur zu gut und warm war ihm auch....durch den Alkohol, das Feuer..... Er roch es noch an sich – den Rauch, ebenso das Blut der getöteten Männer, das Eisen seiner Rüstung und seinen Schweiß, der etwas in der Nase biss.... "Der Fluss brennt grün.", meinte er dann zusammenhanglos und blickte kurz aus dem Fenster. "Möchtest du nicht auch weg, aus diesem hässlichen, stinkenden Käfig, Vögelchen?", er fixierte sie wieder und fasste nach ein paar ihrer Haarsträhnen, die seidig durch seine rauen, schwieligen Hände glitten. [1] … dann hatte er nur noch ihre durchaus entschlossene Mine im Kopf und ihre Worte, dass sie bleiben würde, dass sie im Käfig sitzen bleiben würde um das Spiel der Throne weiter zu ertragen, ihre Schwester war gänzlich anders, allein, dass sie ihn verletzt zurück gelassen hatte war Beweis für ihre Stärke gewesen, dass die beiden verwandt waren, war beinahe ausgeschlossen... so unterschiedlich wie sie aussahen. Es sei denn Sansa besaß doch mehr innere Stärke als nach außen hin zu sehen war, wie sonst würde sie wohl all das Übel was sich in Kings Landing abspielte ertragen können... selbst ihm war es zu viel geworden. Nun, irgendwann wurde es jedem zu viel... man verließ den Hof am besten, wenn man dem nicht gewachsen war wie Varys zum Beispiel, oder Tywin. Mit dem Gedanken bei Sansa und bei Shaari, die er unweigerlich mit der Rothaarigen verglich - ohne jedoch wirklich zu einem Schluss zu kommen - schlief er wieder ein. SHAARI Sie wurde früh wach, als die Sonne ihr ins Gesicht schien. Es war ein gutes Zeichen ein Schneesturm würde ihr Vorankommen nur erschweren. Träge blickte sie zu Sandor, der noch schlief und zwar so, dass sie glaubte, dass es noch eine Weile dauerte, bis er sich rühren würde. Eine warme Suppe klang wirklich gut, allerdings musste sie sich aus der Wärme die Sandor abstrahlte bewegen und ebenso aus den Fellen und Decken, das klang äußerst unattraktiv, allerdings mussten sie auch bald weiter. Vorsichtig löste sich Shaari von dem Mann, ohne ihn zu wecken und machte sich daran das Feuer anzufachen, Schnee zu schmelzen, damit sie etwas warmes im Magen hatten bevor es weiter ging. Später, die Sachen waren wieder gepackt, befanden sie sich wieder auf dem Weg nach Wickenden. Shaari hin ihren Gedanken nach, dem Geschehen von der Nacht und auch Sandor schien nicht sonderlich gesprächig zu sein und die Stille fühlte sich etwas drückend an. Allerdings kamen sie wirklich gut voran. Das Wetter meinte es gut mit ihnen und so hatten sie bereits am dritten Tag die Hälfte des Weges nach Wickenden zurück gelegt. Ihr Proviant war noch ausreichend und laut den Informationen, die sie von Eldred bekommen hatte müsste sich auf ihrer Strecke sogar ein Gasthaus befinden in dem sie eine Nacht verbringen konnten. Das hörte sich gut an, solange das Gasthaus in diesen unsicheren Zeiten noch existierte. Aber das würden sie ja fest stellen. Sie fragte auch Sandor danach, der jedoch lediglich gleichgültig mit den Schultern zuckte. Sie seufzte leise nahm es aber hin. Gegen Mittag des vierten Tages wurde ihre Reise jedoch abrupt unterbrochen, als aus dem Dickicht am Wegesrand eine Gruppe Männer hervorbrach, die Waffen gezogen. Die Kerle wirkten mehr als entschlossen. Der alte Rolf erschrak so sehr, dass er Shaari abwarf und davonlief. Wie in Zeitlupe sah Shaari sich in die Luft katapultiert und auf dem Boden aufkommen, der Schnee dämpfte den Aufprall, jedoch bohrte sich ein Stein schmerzhaft in ihren Rücken. „Ahh... autsch... verdammt.“, entkam es ihr gepresst, während sie die Männer schallend lachen hörte. Fremder tänzelte nur unruhig auf der Stelle, während Sandor entschlossen schien, genau konnte sie es nicht sagen, da sie ihn nur schlecht sah. Ihr Blick blieb auf den fremden Männern haften.... denn weit würde Rolf nicht rennen, das ahne Shaari, da er nicht mehr der Jüngste war und sie hoffte einfach, dass sich das alte Tier nichts tat. SANDOR Dass die Männer so vor ihnen ausbrechen konnten, ohne dass sie sie bemerkt hatten... es war verdächtig, hatten sie hier einfach auf Reisende gelauert, oder hatten sie sie schon länger beobachtet. Auf jeden Fall ließen die Männer nichts gutes vermuten. „Na holla. Wen haben wir denn hier? Wenn mich meine schlechten Augen nicht täuschen... kann das sein? Der Bluthund?!“, entkam es einem der Männer, er hatte ebenso wie die anderen abgetragene, geflickte Rüstungsteile an, die ein Zeichen trugen, dass jedoch absichtlich entfernt beziehungsweise unkenntlich gemacht wurde. Entweder waren es Deserteure oder Geächtete, die sich ihre Rüstung zusammen getragen hatten.... Der Mann der das Wort erhoben hatte war etwas fülliger um die Mitte und hatte grau meliertes, strähniges, braunes Haar, dass unter einem schlecht sitzenden Helm hervor quoll. Er war mittleren Alters, die beiden anderen relativ junge Burschen, noch gut im Futter. Das würde sich ändern, je länger der Winter dauerte. „Ja.“, knurrte Sandor nur knapp, was nützte es zu verleugnen? Seine Erscheinung war soweit er wusste ziemlich einmalig. Er rutschte aus dem Sattel, um nach Shaari zu sehen und ihr aufzuhelfen. Sie klopfte sich den Schnee von der Kleidung und trat instinktiv hinter Sandor, was den älteren Mann große Augen machen ließ. „Seht ihr das auch Jungs?!“, entkam es ihm ungläubig und alle brachen erneut in Gelächter aus. „Der hat sich doch nicht etwa ne Hure gekauft? Oder was soll das für ein Mädel sein, dass sich an sonen Dreckkerl hält!“, meiner der eine Jüngere, er hatte einen abgenutzten Bogen auf den Rücken und fettige, blonde Haare. „Willste nicht mal mit zu uns kommen. Der Bluthund ist Geschichte, wenn wir mit ihm fertig sind und dann können wir dir schön den Hintern wärmen, damit deine Fotze schön heiß ist, wenn wir dich durch nehmen!“, fuhr der Ältere fort und lachte erneut, bevor er sich vorwärts bewegte, abwägend, jedoch angriffslustig, die gezogene Waffe war schartig, würde jedoch trotzdem Schaden anrichten, wenn sie traf. Die beiden anderen hielten ebenfalls auf Sandor zu. Dieser gab Fremder einen Klaps auf den Hintern. Das Pferd, ganz das Schlachtross ging ruhig zur Seite und aus dem Weg sodass Sandor freie Bahn hatte und sein Tier nicht unnötig verletzt wurde. „Dein Kopf gehört uns!“, entkam es dem Älteren kreischend, als er sich schließlich auf Sandor stürzte, der inzwischen seinen Zweihänder gezogen hatte. SHAARI Das Gesicht verziehend hatte sie die drei Männer beobachtet und ihre Worte unkommentiert gelassen. Widerliche Leute waren das und was immer sie auch wollten, sie würden es sich holen. Als sie angriffen wich Shaari hastig einige Schritte zurück, fiel abermals in den Schnee und rappelte sich wieder auf, den Blick gebannt auf den Kampf gerichtet, der sich vor ihren Augen ablief. Die Dunkelhaarige stellte offenbar keine Gefahr für die Männer da, die Sandors Kopf wollten? Hatte Sandor Kopfgeld? Es würde sie nicht wundern... . Der Schlagabtausch erfolgte schnell. Der Ältere Mann mit dem Helm hatte kaum eine Chance, mit den beiden anderen jedoch wendete sich das Blatt und Sandor hatte damit zu tun sich seiner Haut zu erwehren und die Drei vor sich zu halten, damit er sie einsehen konnte. Man sah, dass er eine bessere Ausbildung hatte. Einen gewohnteren Umgang mit seiner Waffe. Es war unwichtig. Ihre Gedanken rasten, sie wollte ihm helfen, doch wie? Sie griff in den Schnee, drückte ein feste Kugel daraus und warf sie nach dem am nächsten stehenden Mann. Der Ball verfehlte sein Ziel, aber sie warf noch einen. Und noch einen, bis sie schließlich traf. Der Schneeball zerschellte am Kopf des Blonden, brachte ihn mit einem überraschenden Aufschrei aus dem Takt. Sein Angriff missglückte. Sandor nutze die Gelegenheit, mit einem mehr als kräftigen Hieb fuhr er in die Seite des Mannes. Wich den Angriffen der beiden anderen gerade so aus. Mit einem kräftigen Ruck zog er sein Schwert aus der Wunde. Parierte einen weiteren Angriff. Hielt die beiden auf Abstand. „Kümmer dich um die Schlampe!“, kreischte der Ältere, während er noch heftiger auf Sandor eindrang. Shaari wich erschrocken zurück als der jüngere Bursche auf sie zu rannte, soweit es der Schnee vermochte. Er knirschte unglaublich laut. Shaaris Herz raste, sie lief erst Rückwärts, drehte aber um und rannte schließlich so gut sie konnte. Die Schritte des Mannes dröhnten in ihren Ohren. „Lass mich in Ruhe!“, entkam es ihr und sie warf den Schneeball den sie noch in den Händen hielt zu dem Mann. „Du kleine Hure! Wenn ich dich erwische!“, knurrte er. Mit einem Aufschrei fiel Shaari in den Schnee, als sie stolperte, drehte sich panisch herum und schrie, als sie den wütenden Mann erblickte, der auf sie zukam. Panisch tastete sie nach ihrem Dolch. SANDOR Sandor knurrte wütend auf. Dieser Bastard. Einer weniger, zwei blieben. „Was fällt dir ein!“, entkam es ihm, als der Alte den anderen Kerl Shaari nachsetzen ließ. Wütend drang er auf den Alten ein, bis er den Aufschrei von Shaari vernahm. Der Moment der Ablenkung genügte und schon spürte er wie sich das Stahl seines Gegners gezielt in die Schwachstelle seiner Rüstung bohrte. Sandor knurrte auf, noch wütender als zuvor, beinahe rasend. Mit brachialer Gewalt ließ er seinen Zweihänder auf den Alten nieder sausen. Mit so viel Wucht, dass es seinen Gegner beinahe spaltete. Augenblicklich tot sackte der Alte zusammen. Der Zweihänder steckte noch in ihm, während das Blut weiter in den Schnee floss. Sandor hielt sich die blutende Seite, ließ das Schwert stecken und hastete so schnell er konnte zu Shaari, die am Boden lag, der Mann holte gerade zum Schlag aus... „Lass das ja bleiben du Missgeburt!“, zischte Sandor. SHAARI Die Dunkelhaarige fummelte noch immer fahrig und panisch an ihrem Gürtel herum, während sie den Blonden nicht aus den Augen ließ und versuchte rückwärts weg zu kriechen. Gerade als er zu ihr aufgeholt hatte drang Sandors, tiefe, raue Stimme an ihre Ohren, beinahe wie ein Donnergrollen. Im nächsten Moment sah sie nur, wie der Blonde mit dem Griff einer großen Hand an den Haaren herumgerissen wurde. Er schrie. Sandor riss ihm mit der Hand, die zum Glück in einem Handschuh steckte das schartige Schwert aus seinem Griff, warf es beiseite und donnerte den schreienden Mann gegen den nächsten Baum, sodass Shaari es verdächtig knacken hörte. Fassungslos starrte sie auf die Szene. „Niemand macht so etwas ungestraft mit mir!“, knurrte der Bluthund. Im nächsten Moment donnerte er den Schädel erneut an den Baum. Knochen knackte. Der gerade noch schreiende und um sich schlagende Mann erschlaffte. Und Sandor ließ ihn los. Blonde Haare und Blut klebten an der Rinde des Baumes, überall an Sandor waren die roten Flecken verteilt und aus seiner Seite lief noch immer Blut, an einigen Stellen gefror es langsam. Seine Augen waren dunkel vor Zorn, seine Zähne gebleckt und sein Atem ging schwer, seine Haare hingen ihm wirr in das vor Wut verzerrte Gesicht. Shaari durchfuhr Panik, ein Schauer der Angst und sie kroch noch etwas weiter zurück, weg von Sandor. Er sah Furcht erregend aus.... schlimmer als jeder Alptraum den sie je gehabt hatte. _________________________________________________________________________________________________________ [1] Eine leicht abgeänderte Variante der Szene. Und ich bin nicht gut in Actionszenen. ^^° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)