Itami de eien ni musuba von GothicGirl4ever (Für immer im Schmerz vereint) ================================================================================ Kapitel 14: Für immer; Erwacht ------------------------------ Kapitel 14 Für immer; Erwacht "Er lebt, aber ... was bist du?!" /Wer ist 'was'? Was meinen sie? Ich verstehe nichts. Wo bin ich?/ Gähnende Dunkelheit umfing ihn, die ihn gefangen hielt. Augenblicklich machte sich Angst und Panik in ihm breit und er versuchte, dem Dunkeln zu entkommen, vergebens. Sein Körper war wir gelähmt, nur den Schmerz, der wie Messerstiche durch sein Fleisch glitt, nahm Kenshin wahr. Von Weiten drangen ihm fremde, aber irgendwie auch bekannte Stimmen entgegen. Zwar konnte er kein Wort verstehen, doch war er sich sicher, dass es um ihn ging. "... kann nicht sagen ..." /Was? Wer spricht da?/ Diese eine Stimme war rauchig und melodisch, jedoch wirkte sie nicht beruhigend auf das Gemüt des Daimyos, sondern bescherte ihm – ganz im Gegenteil – eine eisige Gänsehaut. /Ich kenne diese Stimme! Es war .../ Plötzlich wurde ihm wieder schwarz vor Augen, als ein viel heftigerer Schmerz seinen Weg durch den Körper des Daimyos bahnte. Ein Keuchen entkam seinen Lippen, woraufhin die Stimmen um ihn herum noch lauter wurden, doch verstehen konnte er immer noch nichts. Sein Kopf fing an zu pochen und ihm wurde speiübel. Was die Leute um ihn herum so aufregte, wusste er nicht. Doch interessieren tat es ihn auch nicht, dafür war der Schmerz in seinem ganzen Körper einfach zu groß. /Fühlt sich so der Tod an? Sterbe ich vielleicht? Nein, sicher nicht! Das Leben tut weh, nicht der Tod. Der ist leicht .../ Brennender Schmerz machte ihm weiteres Denken unmöglich, denn je mehr er nachdachte, umso mehr verstärkten sich seine Qualen. Also ließ er sie auf sich zukommen. Wie auch die Finsternis, die mit den Schmerzen auf ihn zukam. Erstaunlicherweise empfand er nichts als resignierende Gleichgültigkeit. Was diese Finsternis zu bedeuten hatte, wusste er immerhin nicht. Dass diese ihn töten konnte, wusste er nicht. /Was ... wird aus ... mir?/ Sein Gehirn arbeitete immer schleppender, bis Kenshin überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Müdigkeit ergriff ihn und er wollte einfach nur noch schlafen. Was in der Welt um ihn herum passierte, war ihm egal. Er brauchte, und wollte nur seine Ruhe. Wollte allein sein. In der Finsternis konnte er allein sein, für immer. Für immer. /Für immer .../ Erschöpft ließ er sich fallen. Und fiel in einen schwarzen See ... der ihm am Anfang ganz friedlich erschien, bevor bemerkte, dass es kein Wasser, sondern Blut war. Sein Blut! Keuchend öffnete er die Augen und blickte sich panisch um. "Kenshin ..." Den neben ihm sitzenden Rimasho erkannte Kenshin erst jetzt, als dieser seine Stimme erhoben hatte. "Rimasho ... was?" "Schon gut, leg dich hin. Du bist noch zu schwach ... später", beruhigte ihn der Berater. Plötzlich spürte Kenshin, wie seine Hand ergriffen wurde, und er sah erst hinab zu seiner Hand, dann zu Rimasho. Dieser hatte die Augen zu einem stummen Gebet geschlossen. "Rimasho, was ... was soll das?", stotterte er unsicher. Sein Berater verhielt sich wirklich merkwürdig. Erst saß er die ganze Zeit über an seinem Futon und dann benahm er sich SO. Da musste etwas nicht stimmen, doch Kenshin wollte nicht recht in den Sinn kommen, was es war. Und wenn er ehrlich war, war sein Gedächtnis im Moment ziemlich vernebelt. An vieles konnte er sich nicht mehr erinnern. Wie er wieder nach Kasugayama gelangt war. Wann er schlafen gegangen war. Wieso Rimasho ihn mit diesem besorgten Gesichtsausdruck ansah. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war der Moment, in dem er mit Shiro geschlafen hatte, musste er sich beschämt eingestehen. Alles andere verschwamm in einem dichten, grauen Nebel. /Was ist passiert?/ Er musste es wissen, auch wenn er ein schlechtes Bauchgefühl dabei bekam. Vielleicht sollte er es nicht wissen? Vielleicht sollte er es dabei belassen? Vielleicht war es eine Gnade, ihn alles vergessen zu lassen? Vielleicht ... /Vielleicht aber auch nicht!/ "Rimasho, sag mir sofort, was passiert ist. Ich muss es wissen ..." Unbehaglich rutschte der Berater hin und her, drückte sich von einer Antwort. "Ich sollte es dir lieber sagen, wenn es dir wieder besser geht ..." "Nein, Rimasho ich muss es jetzt wissen", drängte Kenshin weiter. "Aber-" "Nichts 'aber'! Sofort!", befahl der Daimyo, wobei seine Stimme anscheinend etwas zu hart klang, denn der Berater presste seine Lippen fest zusammen und versuchte, nicht verletzt oder beleidigt zu gucken. "Wie Ihr wollt ... mein Herr. Also ...", Rimasho stockte einen Moment, unsicher, wie er beginnen sollte, "wir waren auf den Rückweg nach Kasugayama. Während wir im Wald Rast gemacht haben, seid Ihr in den dunklen Wald gegangen und ..." Schmerzlich verzog sich das Gesicht des Beraters, als ob ihn allein bei dem Gedanken an das, was passiert war, alles weh täte. "Weiter, Rimasho." "… und Ihr wart fast tot, als ich Euch gefunden habe ..." Schockierte blickte Kenshin seinen Gegenüber an. Er und fast tot? Wie denn das? Nun erklärte sich alles von selbst. Seine Schmerzen, sein Gedächtnisverlust, Rimashos Verhalten. Alles. /Aber was ist denn überhaupt passiert? Wieso bin ich fast gestorben? Das hatte Rimasho noch nicht erwähnt ... Jetzt verstehe ich auch, wieso er noch nicht darüber reden wollte, aber ich kann nicht anders. Ich muss fragen ..../ "Wie .... wieso bin ich fast gestorben, Rimasho?", flüsterte Kenshin. "Ihr ... wart nicht allein ... da war eine andere Person, sie hat Euch fast getötet, wäre nicht ich aufgetaucht ..." "Was hat sie denn ...", Kenshins unterbrach sich, "was hast du mit dieser Person gemacht?" "In den Kerker geworfen ...", murmelte Rimasho. "Du hast sie nicht töten lassen?!", fragte Kenshin empört. "Nein. Konnte ich nicht." "Wieso?" "Weil sie Euch das Leben wiedergegeben hat ..." Rimasho wurde bei jedem Wort leiser. Doch Kenshin hatte trotzdem alles klar und deutlich verstanden und seine einzige Reaktion war ein verwirrtes "Hä?" Stumm kratzte sich Rimasho am Hinterkopf und schwieg. "Rimasho ..." "Na ja, ich weiß nicht, wie ich es erklären soll .... erst hat er ..." "Was?!" "Euer Blut getrunken." Ungläubig sah Kenshin den anderen an und zog seine Augenbrauen zusammen. "Mach dich nicht lächerlich, Rimasho. Ein Mensch der Blut trinkt? Also bitte!", versuchte der Daimyo, seine Verwirrung zu überspielen. Wie sollte er auch reagieren, wenn sein Berater ihm allen Ernstes sagte, dass er ausgesaugt worden war? So etwas gab es doch gar nicht! Jemand, der Blut trinkt? Lächerlich! "Rimasho, ich bin mir sicher, dass du da etwas falsch verstanden hast ... Aber na ja, wieder zurück zum Thema. Du meintest die Person, die mich fast getötet hatte, hat mich dann aber doch gerettet. Wie darf ich das verstehen?" Eindringlich musterte der Daimyo seinen Berater, während dieser unsicher auf seiner Unterlippe kaute. Dass Rimasho nicht mit einer Antwort herausrücken wollte, merkte man sofort. Doch letzten Endes würde Kenshin das bekommen, was er wollte. So war es immer. Er stieß zwar meist immer auf Widerstand, aber er bekam IMMER, was er wollte, wünschte oder auch begehrte. "Rimasho ...", bohrte er weiter nach. "Er hat ... er hat Euch sein Blut gegeben." Skeptisch hob Kenshin eine Augenbraue und sah den anderen ungläubig an. "Und das soll mich gerettet haben?" "Glaubt, was Ihr wollt, aber es war genau so", antwortete der Berater knapp. /Na ja immerhin scheint Rimasho von dem, was er sagt, überzeugt zu sein. Aber so leicht kann ich das nicht glauben. Ich brauche Beweise und die werde ich mir besorgen./ "Rimasho, bring mich zu diesem Gefangenen." "Aber ... du bist noch zu schwach. Das würde deiner Gesundheit schaden und immerhin hast du noch genug Zeit. Es muss nicht jetzt sein. Du kannst später mit ihm reden", versuchte Rimasho den Daimyo umzustimmen, doch dieser schien entschlossen zu sein, dem Gefangenen einen Besuch abzustatten. "Rimasho, ich will ihm sehen. Jetzt. Ob du mich zu ihm bringst oder jemand anderes, spielt keine Rolle. Also ... würdest du es netterweise übernehmen, mich zu begleiten oder muss ich erst jemand anderen finden?" Mit sich ringend überlegte der Berater einen Moment. Der Daimyo beobachtete währenddessen den anderen und konnte fast sehen, wie sein Berater alle Möglichkeiten abwog. Schließlich schien ihm doch eine gute Idee gekommen zu sein, denn ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Dieser Ausdruck hielt zwar nur einen kurzen Moment, aber der Daimyo hatte es trotzdem bemerkt. "Kenshin ...", fing der Berater an, "hast du etwa Shiro ganz vergessen? Er hatte sich die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht. Du solltest erst zu ihm gehen, findet du nicht auch?" /Oh! Shiro hab ich wirklich vergessen ... aber so leicht wird Rimasho es nicht mit mir haben./ "Der muss warten. Ich habe Wichtigeres zu tun", versuchte Kenshin, möglichst kühl zu antworten, und erstaunlicherweise merkte Rimasho den falschen Ton in seiner Aussage nicht. Oder er ignorierte ihn einfach. "Aber Kenshin ...", versuchte der Berater es noch ein aller letztes Mal, als ihn plötzlich lautes Gepolter unterbrach und die Tür kraftvoll zur Seite geschoben wurde. Zeitgleich drehten sich die zwei Streitenden um und erblickten einen jungen Soldaten, der sich sofort zu Boden warf. "M-Meister K-Kenshin ... e-es gibt ein Problem", stotterte der Mann unbeholfen. "Was ist los?", fragte Rimasho, ehe Kenshin etwas sagen konnte. /Aha ... will er jetzt meine Mama spielen, oder was?/ "Rimasho, halte dich da raus! Ich werde mich darum kümmern. " "Kenshin ..." "Keine Wiederworte! Du wolltest nicht, dass ich meinem 'Retter-Mörder' einen Besuch abstatte und nun werde ich dies vorerst auch nicht tun. Also sei zufrieden und schweig." Unter diesen Worten verkrampfte sich der Berater und blickte zur Seite. Stumm nickte er. Als Kenshin dies zufrieden vernommen hatte, wandte er sich schließlich dem Soldaten zu. "Und nun zu dir. Was ist geschehen?" "Herr ... die Versammlung aller Generäle wurde einberufen. Nur Ihr fehlt noch. Was der genaue Grund ist, wurde mir nicht gesagt, aber es soll sehr dringend sein." "Ach ja ... wie nett ... Da wacht man gerade erst auf und dann das ...", seufzte der Daimyo. Vorsichtig hob der Mann seinen Kopf ein Stückchen, nur um ihn danach wieder hektisch zu senken, als er Rimashos tadelnden Blick sah. "W-werdet Ihr hingehen?", fragte der Mann leise. "Habe ich denn eine Wahl?", stöhnte Kenshin und erhob sich. "Du kannst gehen. Ich werde bald da sein." "Jawohl!" Sofort stand der junge Mann auf und rannte davon. Als er nicht mehr zu hören, war drehte sich Kenshin zu Rimasho um. "So. Zufrieden? Jetzt müssen WIR uns wieder einmal mit diesen Säcken herumschlagen ...", jammerte der Daimyo. "Pah! Könnten wir uns nur WIRKLICH mit ihnen HERUMSCHLAGEN ...", murmelte der Berater als Antwort und machte sich schon auf den Weg zur Tür. Selbst als der Berater schon längst verschwunden war, blieb der Daimyo noch einen Moment stehen. Was ihn zögern ließ, wusste er nicht. Es war so ein Gefühl, das ihn in eine andere Richtung zog. Nicht in den Audienzsaal, sondern in Richtung ... /In Richtung was? Was ist das? Dieses Gefühl? Was will es mir sagen?/ So blieb er noch einige Zeit stehen und versuchte, dieses Gefühl zu definieren, doch als ihm bewusst wurde, dass alle anderen auf ihn warteten, nahm er sich zusammen und setzte sich in Bewegung. In Richtung Audienzsaal. Bei jedem Schritt wurde ihm mulmiger zumute, angesichts dessen, was er in den nächsten Stunden würde ertragen müssen. /Lieber Gott, steh mir bei .../ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)