Itami de eien ni musuba von GothicGirl4ever (Für immer im Schmerz vereint) ================================================================================ Kapitel 13: Für immer; Tot! Leben! ---------------------------------- Kapitel 13 Für immer; Tot! Leben! Abrupt blieb der Berater wie angewurzelt stehen. Das Lächeln des anderen vertiefte sich, doch da seine Augen verborgen blieben, konnte Rimasho nicht in ihnen lesen. Dieses bestimmte Lächeln jagte ihm dennoch eisige Schauer über den Rücken, die keineswegs angenehm waren. Ein Kichern seitens des Fremden erklang. "Ich würde mich noch etwas gedulden", ertönte seine melodische, tiefe Stimme. /Was? Worauf gedulden?!/ "Was für kranke Spielchen treibst du hier eigentlich?", zischte der Berater aufgebracht. "Ich spiele nicht, mein Lieber. Ich lebe", erläuterte der Fremde ruhig, doch diese Ruhe wollte Rimasho nicht erreichen. "Was meinst du damit – 'ich lebe'? Bist du vollkommen von Sinnen?!" "Gut möglich", kicherte der Unbekannte und ließ sich nicht von Rimashos aggressiven Auftreten verunsichern. "Schau", sagte er leise und deutete auf den leblosen Körper, den er immer noch in den Händen hielt. Der Blick des Beraters glitt nur kurz zu dem Körper des Daimyos hinab, bevor er wieder zornig zu dem Unbekannten aufblickte. "Schau genauer hin", versuchte dieser es noch einmal. Wieder glitt der Blick Rimashos zu Kenshins Körper. Diesmal länger als zuvor, doch wusste er nicht, was es ihm helfen sollte, auf eben jenen zu schauen. /Er spielt mit mir! Das kann ich mir nicht gefallen lassen!/ "Was-!" "Sieh GENAU hin", erklang wieder diese tiefe Stimme, nun aber etwas ungeduldiger. Widerwillig tat Rimasho wie geheißen und blickte GENAU hin. Und plötzlich wusste er, wieso der Fremde ihn dazu immer wieder gedrängt hatte. Kenshin, er ... er ATMETE!! Ein Stein fiel Rimasho vom Herzen. Dass Kenshins Lage sehr instabil war und er trotzdem sterben noch konnte, bemerkte der Berater nicht. Fast schon panisch stolperte er auf Kenshin – und somit auch auch den anderen – zu. Einen Moment lang dachte er sogar, dass dies der Plan des Fremden war. Doch das war Rimasho egal. Sogar wenn der Unbekannte ihn gleich töten würde, wäre es ihm egal. Kenshin lebte, das war alles, was für ihn zählte. Alles andere hatte keine Bedeutung. Als er endlich vor den beiden stand, blieb er etwas unschlüssig stehen, doch dann tat der Fremde etwas, womit er selbst niemals gerechnet hatte, angesichts der Tatsache, dass er Kenshin gerade eben beinahe getötet hatte. Sanft übergab der Fremde Rimasho den leblosen Körper. Verwirrt sah Rimasho ins Gesicht des anderes, erkennen konnte er aber nichts. "Ergreift ihn", kam es schwach und nicht besonders überzeugend über die Lippen des Beraters, aber er war einfach zu erschöpft. Die Soldaten, die bis jetzt wie erstarrt waren, reagierten sofort. Fünf von ihnen hielten ihre Klingen auf den Fremden gerichtet. Einige sogar unter dessen Kehle. Doch erstaunlicherweise schien der Bedrohte nicht einmal im Ansatz vorzuhaben, die Flucht zu ergreifen. Was der Grund dafür war, wusste der Berater nicht. Der Körper in seinen Armen schien immer schwerer zu werden, deswegen ging er in die Knie und setzte sich dann gänzlich hin. Behutsam bettete er den Kopf des Daimyos in seinen Schoss und strich diesem über die Haare. Der flache Atem eben jenem entging ihm nicht. "Einer soll zurück zum Lager rennen und Hilfe holen. Ärzte, Heiler, alles mögliche! SCHNELL!! Los!!", brüllte er eher verzweifelt als wütend. Drei der Männer, die nicht auf den Fremden aufpassten, sprinteten augenblicklich los. Rimasho hatte aber nur Augen für die Person in seinen Armen. Dass er zu weinen angefangen hatte, hatte er nicht einmal mitbekommen. Immer wieder strich er zärtlich über Kenshins Haar. Plötzlich legte sich auch eine andere Hand auf Kenshins Wange und der Berater wollte den anderen schon anschreien, doch als er aufblickte, erkannte er niemand anderen als Shiro. Und der hatte – wie auch er selbst – ein Recht, bei Kenshin zu sein. Also ließ er zu, dass Shiro sich neben Kenshin hinkniete und dessen Hand in die seine nahm. Einige Zeit kam es Rimasho so vor, als seien alle eingefroren. Doch dann erklang plötzlich großer Lärm und er war gezwungen, von Kenshins Gesicht aufzublicken. Die Männer, die Hilfe holen sollten, kamen zurück. Mit ihnen waren noch sechs andere Männer tgekommen. Jeder von ihnen hielt eine große Tasche in den Händen. Bevor Rimasho etwas sagen konnte, eilten sie zu dem Daimyo, öffneten ihre Taschen und machten sich an die Arbeit. Bei diesem ganzen Gedränge stießen sie sogar ihn und Shiro zur Seite, sodass die beiden nun hilflos und etwas verwirrt, abseits Kenshins und der Heiler standen. "Ich dachte schon, er sei tot", flüsterte der Junge plötzlich leise vor sich hin. "Ja ... das habe ich auch gedacht. Ich war mir sogar sicher." Verwundert blickte Shiro zu Rimasho auf. "Wieso denn das?" "Lange Geschichte." "Ach so ..." Dann verfielen beide ins Schweigen und warteten, während sie beobachteten, wie die Heiler um Kenshin herumhuschten. Doch kam da dem Berater plötzlich so ein Gedanke. Er drehte sich um und ließ Shiro alleine. Dabei steuerte er direkt auf den Fremden zu. Die Wachen standen wie zuvor mit ihren Waffen um ihn herum. Der Unbekannte aber ließ sich nicht beeindrucken und blieb – zumindest äußerlich – vollkommen ruhig. Als Rimasho direkt vor ihm zum Stehen kam, hob er seinen Kopf ein Stück, aber nicht genug, sodass Rimasho sein ganzes Gesicht immer noch nicht sehen konnte. Nun besah er sich den Fremden zum ersten Mal etwas genauer. Er trug komische Kleidung und wirkte auch sonst irgendwie eigen. Allein seine Aura konnte einem Angst einjagen, doch bei Rimasho funktionierte dies nicht. "Enthülle dein Gesicht, Fremder", befahl er, doch nichts geschah. "Hast du nicht gehört?" Ein bitteres Lachen erklang. "Ihr seid nicht dazu bestimmt, mich zu sehen", erklärte der Unbekannte immer noch lachend. "Was? Wie meinst du das?" "Ihr dürft mich nicht sehen. Eigentlich sollte kein Mensch mich sehen." "Kein Mensch? Und was bist dann du?" "Hier in Japan gibt es keinen Begriff dafür, aber im weiten Westen wissen sie, was ich bin." Das Lachen schwoll ein Stück weiter an und Rimasho hatte Mühe damit, ruhig zu bleiben. "Wir haben dich schon gesehen, also kannst du dich doch auch vollkommen zeigen." Der Fremde schwieg eine Weile. "Mal sehen", flüsterte er. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* "Mal sehen", flüsterte er. Die ganze Situation war nicht so, wie er sie sich gewünscht hätte. Allein die Tatsache, dass mehrere Männer mit ihren Klingen vor ihm standen, war schon ein Problem. Zwar konnte er durch Wunden, die einen Menschen töten würden, nicht sterben, aber wenn ein dutzend Männer ihn zerfleischen würden, könnte auch er sterben. Doch sein größtes Problem war ein anderes. Er war sich immer noch nicht sicher, wieso er Kenshin nicht getötet hatte. Ihn sogar zurückgegeben und sich somit vollkommen hilflos ausgeliefert hatte, sodass sie ihn jederzeit hätten töten können, würden sie es nur wollen. /Irgendwie ist es aber auch meine Schuld. Hätte ich sie kommen hören, wäre es ganz anders ausgegangen./ Die Tatsache, dass er nicht einmal gehört hatte, wie sich diese Männer an ihn geschlichen hatten, erschreckte ihn immer noch, wenn er daran dachte. Dementsprechend war er auch erschrocken gewesen, als zig Männer mit gezückten Waffen vor ihm gestanden hatten. Natürlich hatte er sich nichts anmerken lassen, doch zu diesem Zeitpunkt war er so angespannt wie noch nie zuvor gewesen. Aber als er sich daran erinnerte, wie es war, Kenshins Blut zu schmecken, konnte er gut verstehen, wieso er die anderen nicht bemerkt hatte. Das Blut des Daimyos war ein Orgasmus in sich. Überall hatte er Sternchen gesehen. Ihm war unheimlich warm geworden und er hatte sich gewünscht, dieses Blut nie wieder missen zu müssen. Dass er dieses Blut nie wieder würde schmecken können, wenn er den Daimyo umbrachte, war ihm die ganze Zeit über im Hintergrund bewusst gewesen. Jedoch konnte er einfach nicht von seinem Opfer ablassen. Erst als die bewaffneten Männer erschienen waren, hatte er aufhören können zu trinken. Einerseits war er ihnen sogar dankbar, dass sie erschienen waren, denn so blieb dieses Blut erhalten. "Du bist merkwürdig", bemerkte der Berater plötzlich und er konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung. "Wie heißt du?", fragte der Berater mit einer Stimme, die keinen Widerspruch erlaubte. Doch bei ihm funktionierte das nicht. Aber aus irgendeinem Grund wollte er diesem Mann seinen Namen sagen. Einige Zeit überlegte er, welchen Namen er nennen sollte. Seinen richtigen Namen, den er seit der Geburt trug oder den Namen, den er sich im Laufe der Zeit selbst gegeben hatte. Schließlich entschied er sich gegen seinen echten Namen. "Ich bin Kei", flüsterte er leise. "Kei also?" "Ja und ich bin nicht wie ihr", fügte Kei noch hinzu. Plötzlich erschien einer der Heiler neben dem Berater und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Gedankenverloren nickte dieser ein paar Mal und wandte sich dann wieder ihm zu. "Ich werde anderswo gebraucht, aber sei versichert ... wir sehen uns noch." Und mit diesen Worten lief der Berater davon. Diese Worte sollten zwar bedrohlich wirken und ihm Angst machen, doch tat dies eine ganz andere Sache viel mehr. Das flache, raschelnde Atmen einer bestimmten Personen bereitete ihm Sorgen. Diesem Atmen nach zu urteilen, würde der Daimyo sterben. Doch aus Erfahrung, und sei sie noch so klein, wusste Kei, dass dieser Mann besonders stark war. Kein anderer Mensch hatte es bis jetzt so lange mit ihm aufnehmen können. /Er ist was besonders. Genau wie sein Blut. So was hab ich noch nie getrunken .../ Plötzlich kam wieder der Hunger und sein Magen knurrte leise auf. Einer der Soldaten blickte ihn fragend an, doch er ignorierte diesen Blick gekonnt. /Was soll ich jetzt bloß tun? Ich muss hier irgendwie weg. Aber wie?/ Ratlos blickte er sich um, in der Hoffnung eine Fluchtmöglichkeit zu finden, suchte aber vergebens. /Ich muss mir etwas einfallen lassen – und zwar schnell./ Plötzlich aber wurde das Durcheinander um den Daimyo noch chaotischer und er war so gezwungen, seine Aufmerksamkeit auf die immer panischer werdenden Leute zu lenken. Die Heiler wurden immer unruhiger, während dieser Rimasho und Shiro wie erstarrt auf den am Boden liegenden Körper blickten. /Was geschieht dort?/ Schreie wurden laut. Einige verzweifelt, andere noch hoffnungsvoll. "Was sollen wir machen?" "Er stirbt!" "Das können wir nicht zulassen!" "Es ist schon zu spät!" "Er wird wieder gesund!" "Nein! Er hat zu viel Blut verloren!" Das Geschrei schwoll immer weiter an, sodass er bald nichts mehr verstand. /Anscheinend geht es um Kenshin ... Er wird sterben ... meinetwegen! Solch eine Verschwendung .../ Kei betrachtete weiterhin die verzweifelten Menschen. Alles gaben sie, um diesen einen Menschen zu retten, der eigentlich nicht viel anders war, als jeder andere. Doch dies war Kei's Ansicht. Für ihn waren sie alle Menschen, alle Nahrung, doch für sie bedeutete dieser eine Mann viel. Er war ihr Herrscher, ihr Leiter und ihre Hoffnung. In dieser Zeit der Kriege, war der Daimyo das Wichtigste überhaupt. Aber für ihn selbst hatte dies alles kein Gewicht. Nun lebte er schon seit Hunderten von Jahren. So viele Jahre, dass er sie nicht einmal mehr zählen konnte. Das Leben dieser Leute war so vergänglich, dass sie ihm sogar etwas leid taten. Nicht dass er es besser hätte! Nein! Das auf jeden Fall nicht! Er wurde zu diesem Leben verdammt und konnte nichts dagegen tun. "Geht weg von ihm!" Dieser Ruf holte Kei abermals aus seinen Gedanken. Die beiden Freunde des Daimyos hatten sich aus ihrer Starre erlöst und scheuchten die Heiler und Pfleger weg, nur um an ihrer statt den Platz neben Kenshin einzunehmen. Dessen Atem wurde immer leiser und leiser. Bald würde er vollkommen versiegen. /Und sie können nichts tun .../ "Kenshin, nein ...", flüsterte der Jüngere. Sein Gesicht war tränenüberströmt und verzweifelt klammerte er sich an den immer kälter werdenden Körper. Der andere der beiden Männer, Rimasho, hielt nur stumm die Hand des Daimyos. Keine Regung zeichnete sein Gesicht, doch hatte dies natürlich nichts zu bedeuten. Kei konnte auch so den Schmerz erkennen, den dieser Mann im Moment fühlte. Diese beiden Männer blieben einfach nur neben Kenshin sitzen und blieben bei ihm … bis er von ihnen ging. Tapfer hielten sie sich, doch aus irgendeinem Grund konnte er selbst diese ganze Szene nicht mehr ansehen. Seinen Kopf zu Seite drehend, versuchte er, die Schluchzer des jüngeren Mannes zu ignorieren. /Wieso müssen die auch so ein Drama drum machen. Er stirbt. Ja und? Wenn ein anderer Mensch stirbt, merkt man es nicht einmal!/ Doch sein Plan, einfach wegzusehen, funktionierte nicht. Die Trauer dieser Menschen hier – besonders die der beiden Männer neben dem Daimyo – drang in ihn ein und zerfraß ihn von innen heraus. Verbissen versuchte er, alle Eindrücke zu ignorieren. Versuchte, die Schluchzer und das Schniefen auszublenden. Doch es wollte einfach nicht klappen. Er konnte einfach nicht weghören. Der Atem wurde stetig leiser, gleich würde Kenshin tot sein. Noch höchstens fünf Minuten, wenn nicht weniger. Die Eindrücke, die auf ihn einwirkten, wurden immer stärker. /Dieser Schmerz! Diese Trauer! ... Ich halte das nicht aus!/ "Ich kann ihn retten", durchschnitt seine eigene Stimme auf einmal die drückende Stille. Augenblicklich drehten sich alle – eher erschrocken als verwundert – zu ihm um. Anscheinend hatten sie seine Anwesenheit vollkommen vergessen und wurden sich erst jetzt seiner Person wieder bewusst. Einige Heiler entfernten sich panisch, während andere wie erstarrt stehenblieben und ihn anstarrten, als sei er ein Geist. Einzig die beiden Trauernden bei Kenshin schienen vollkommen bei Sinnen. Der Junge sah ihn mit einem solch unergründlichem Blick an, dass ihm sogar etwas mulmig zumute wurde. Doch unter großen Kraftanstrengungen riss Kei seinen Blick von dem Jungen los und sah nun zu dem Berater. Dieser hatte sich erhoben und schritt geradewegs auf ihn zu. Sie fixierten sich beide, bis Rimasho bei ihm stand. Mit einem komischen Gesichtsausdruck, aus dem er nicht lesen konnte, schaute der Berater ihn an. "Wieso?" Verwundert über diese recht unpassende Frage hob Kei eine Augenbraue. "Ich will nicht, dass er stirbt", antwortete er ehrlich, seine anderen Gründe ließ er ein Geheimnis bleiben. /Na ja, es wäre nicht besonders schlau, ihnen zu sagen, dass ich nur nicht will, dass Kenshin stirbt, da mich sein Blut geil macht./ "Ich will nicht, dass er stirbt", wiederholte sich Kei nochmal. "Hast du ihn nicht getötet?!" "Das war ein … unglücklicher Zufall", räusperte er sich. Er konnte schlecht sagen, dass das Blut Kenshins ihn nicht nur geil machte, sondern ihn auch seine Beherrschung kostete. Misstrauisch sah Rimasho ihn an. Doch dann hatte er anscheinend eine Entscheidung getroffen und senkte leicht den Kopf. "Bitte! Rette ihn!" Da Kei sich nicht sicher war, was er darauf antworten sollte, nickte er nur. Rimasho machte eine kurze Geste, woraufhin alle Soldaten um ihn herum zurücktraten. Dann gingen sie gemeinsam zu dem sterbenden Daimyo. Der Junge rutschte etwas zur Seite, um Kei Platz zu verschaffen, als der sich neben Kenshin setzten wollte. Natürlich entging ihm nicht, dass Rimasho ihn immer noch heimlich beobachtete. /Tja ... sicher ist sicher./ "Was ich hier mache, ist nicht für Menschenaugen bestimmt. Trotzdem werde ich es tun. Aber ... die anderen müssen gehen. Nur der Jungen und Ihr könnt bleiben", erklärte er an den Berater gewandt. Dieser schien krampfhaft nachzudenken, wahrscheinlich überlegte er, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass dies eine Falle war. Doch zum denken war jetzt keine Zeit. "Beeilt Euch! Er stirbt gleich!" Dies schien zu wirken und der Berater gab allen anderen den Befehl, sich zu entfernen. Als sie allein waren, war der Berater noch angespannter als zuvor. "Keine Sorge, ich tue nichts … Unnettes mehr. Aber ich hätte eine Bitte: Egal, was ich tue, haltet mich nicht auf. Verstanden?" Widerwillig nickten beide und sahen ihn dann erwartungsvoll an. Nun war es an ihm, sich an die Arbeit zu machen. Aber er brauchte ein Messer oder so etwas in der Art ... /Aber fragen kann ich sie nicht. Denn sie würden sofort denken, dass ich sie töten will ... Dann müssen wohl meine Zähne reichen./ Er hatte sich noch nie selbst gebissen und allein die Vorstellung war so widerwärtig, dass er nun am liebsten weggelaufen wäre. Und dies hätte er auch gemacht, würde er diesen Mann nicht wirklich retten wollen. Und Tatsache war, dass er ihn retten WOLLTE. Da war so ein Gefühl, das ihm sagte, dass er es tun musste. Also hob er sein Handgelenk und schon den Ärmel beiseite. Deutlich konnte er seine eigene blaue, pulsierende Ader sehen und sofort musste er an Kenshins Blut denken. /Ja! Es ist richtig, was ich mache! Für dieses Blut würde ich alles tun!/ Ohne einen weiteren Gedanken biss er sich blitzartig ins Handgelenk und schmeckte sein bitteres, altes Blut. Neben sich vernahm er zwei entsetzte Keucher, doch darum machte er sich keine Gedanken. Den Würgereiz unterdrückend füllte er seinen Mund immer weiter mit Blut. Als er so viel aufgenommen hatte, wie er konnte, schob er einen Arm unter Kenshins Oberkörper und hob ihn hoch. Mit der anderen Hand fasste er an Kenshins Wange und drehte dessen Kopf in seine Richtung. /Ich werde es wohl so machen müssen ... Urgh! Nicht gerade angenehm./ Seinen eigenen Kopf senkte er, bis seine Lippen fast die des Daimyos berührten. "Was soll das?", keuchte der Junge neben ihm. /Keine Sorge! Soll sicher kein Kuss sein/ Dachte Kei leicht mürrisch. Widerwillig senkte er seinen Kopf noch weiter, bis er endlich die kalten Lippen auf seinen spürte. Dann öffnete er seinen Mund und trennte dabei auch die Lippen des Daimyo. Das Blut aus seinem Mund floss in den Kenshins hinein. Mehrere Tropfen liefen am Mundwinkel des Daimyos herab. /Trink doch endlich!/ Er blies etwas Luft in den anderen, um diesen so sowohl zum Atmen als auch zum Schlucken zu animieren. Tatsächlich funktionierte dies und der Sterbende schluckte etwas unbeholfen das ganze Blut. Glücklich, dass es zu Ende war, löste Kei seine Lippen wieder von denen des Fürsten. Einige Zeit war alles wie erstarrt. Alle saßen und warteten, was als nächstes kam. Und plötzlich bäumte sich Kenshin auf und fing heftig zu husten an. Sofort waren Rimasho und Shiro bei ihm. Hielten ihn fest und redeten gut auf ihn zu. Doch nützte dies nichts. Heftige Krämpfe fraßen sich durch den Körper des Daimyos. /Vampirblut ist eben nicht die beste Medizin. Man sollte sie nur in Notfällen benutzten./ Lange ging es so noch weiter. Kenshin krümmte sich vor Schmerzen und die anderen hielten ihn fest. Und er, Kei, saß nur daneben. Als die Krämpfe endlich schwächer wurden, atmete Rimasho erleichtert aus und drehte sich erst jetzt zu ihm um. "Er lebt, aber ... was bist du?!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)