Liebe, Leben und andere Dinge, die ich niemals verstehen werde! von abgemeldet (SasuSaku; NejTen; InoShika; NaruHina; ItaTema) ================================================================================ Kapitel 10: Gut und schlecht ---------------------------- Entkräftet ließ Sakura sich auf ihr Bett fallen. Sie hatte die Woche recht gut überstanden, auch wenn das Chaos von Tag zu Tag schlimmer geworden war. Tenten musste an diesem Tag noch zum Frauenarzt, Ino hatte sich Shikamaru geschnappt und ihn glatt gezwungen, seinen Freitagnachmittag mit Nachhilfestunden in Mathematik zu verbringen, Sasuke war nicht auffindbar, was wohl bedeutete, dass er raus in den Wald gegangen war, Itachi dagegen war irgendwie überall und nirgends. Und Sakura? Sie wusste ehrlich nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollte. Sie hatte noch Hausaufgaben, aber dazu hatte sie schlichtweg keine Lust. Sie nahm sich ihre Kopfhörer vom Schreibtisch, drehte die Musik ihres Handys auf die maximale Lautstärke und "verschwand" unter den Kopfhörern. Musik tat ihr gut. Sie beruhigte sie, half ihr mit den Problemen des Alltags klar zukommen. Außerdem war sie perfekt, wenn man etwas aus seinem Kopf verbannen wollte. Statt ihrer Probleme schwirrten ihr nun Ideen für ein passendes Kostüm für die Halloweenparty im Kopf herum. Wie jedes Jahr war sie damit erstaunlich spät dran. Nur noch eine Woche hatte sie Zeit und da diese - Gott sei es gedankt - ein Teil der Herbstferien war, hatte sie auch genügend Zeit, um sich etwas zusammen zu stellen. Leise seufzte sie, nahm sich Stift und Zettel zur Hand und kritzelte gedankenverloren ein paar Kostüme darauf. Nach einiger Zeit malte sie dazu noch Köpfe, Arme und Beine, sodass sie letztendlich ganze Menschen gezeichnet hatte. Sie war gewiss keine perfekte Zeichnerin, aber vollkommen talentlos war sie auch nicht. Das Problem war eher, dass sie hauptsächlich Kostüme entwarf, die zu ihren Freunden passten. Ino hatte ein Katzenkostüm, Tenten war ein Ninja, Neji eine Mumie, Shikamaru ein halbtoter Pirat und Sasuke ... Sakura schluckte unwillkürlich, als sie ihre Zeichnung von ihm entdeckte. Hatte sie ihn etwa wirklich zu hübsch dargestellt? Sie überlegte kurz, suchte in ihrem Kopf nach einem Bild von ihm, dass ihn gut darstellte, konnte sich aber nicht erinnern. Verwirrt streifte sie ihre Kopfhörer ab und fuhr sich irritiert durch ihre Haare. In den letzten Sommerferien war sie nicht umher gekommen immer sein Gesicht zu sehen, wenn sie die Augen schloss und nun konnte sie sich nicht mal mehr an seine Augen erinnern. Plötzlich lächelte sie, warf den Block auf ihr Bett und schaltete die Musik aus, die leise aus ihren Kopfhörern dröhnte. Dann richtete sie sich auf, schob ihr Top zurecht und nahm sich ihre Jacke. Das kühle Leder ließ sie kurz erschaudern. Bevor sie ging, richtete sie sich noch ihre Haare, die ihr durch das Liegen etwas zu Berge standen. Als sie nach draußen trat, musste sie aber feststellen, dass letzteres vollkommen unnötig gewesen war. Der Wind fuhr durch ihre Haare und zerrte kräftig daran. Zusammen mit dem Wind kamen noch einige Regentropfen, die ihr ins Gesicht klatschten, sodass sie die Zähne zusammen biss. Wieso sollte Sasuke bei dem Wetter draußen sein? Wenn man vom Teufel sprach ... "Sakura, willst du bei dem Wetter wirklich rausgehen? Es wird gleich dunkel und es soll noch mehr regnen?" Sasuke hatte die Tür hinter ihr geöffnet und lugte leicht aus dem Gebäude. Sakura fehlten für einen Moment die Worte. Sie wollte nicht zugeben, dass sie ihn suchen wollte. Statt etwas zu sagen kam sie auf ihn zu, schob die Tür ein Stück weiter auf und kam wieder herein. "Hast ja recht", war alles, was sie dazu sagte. Auf der Treppe entdeckte sie Neji, der in einem Buch blätterte, das eindeutig schon bessere Zeiten gesehen hatte. Nur kurz blickte er auf. Er schien so ruhig zu sein. "Wie spät ist es denn?", fragte sie ihn, doch er reagierte nicht mal darauf. Sasuke hielt ihr wortlos sein Handy in, sodass sie die Uhrzeit ablesen konnte. "Ist Tenten schon wieder da?", fragte Sakura plötzlich aufgeregt. Wieder sagte keiner der beiden etwas. Langsam machte das Sakura wütend. Wieso sprachen die beiden nicht mit ihr? Hatte sie irgendwas falsch gemacht oder mussten sie ihre Coolness durch Schweigen bewahren? Ein wenig erzürnt lief sie an Neji vorbei die Treppe auf. Dieser tauschte einen kurzen Blick mit Sasuke, ehe er sich selbst erhob und ihr folgte. Sakura lief direkt auf den Aufenthaltsraum zu. Tenten war nicht ins Zimmer gekommen, also war sie hier, wenn sie wieder da war. Die Ruhe, die aus dem Raum strömte, bereitete ihr Sorgen. Der Weg dorthin erschien ihr außerdem unendlich lange. Irgendetwas stimmte nicht, aber die Jungen wollten es ihr nicht sagen. Wo war Tenten und was war passiert? Die leise Musik, die aus dem Aufenthaltsraum klang, ließ sie kurz anhalten. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie wusste nicht, was gut und was schlecht war. Endlich schaffte sie es, den Raum zu erreichen und tatsächlich war Tenten dort. Bei ihr saß Ino und Hinata, die neben Tenten saß und einen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte. Tenten hatte ihren Kopf auf der Schulter ihrer besten Freundin abgelegt. "Und?", fragte Sakura, versuchte dabei hoffnungsvoll zu klingen, doch ihre eigene Hilflosigkeit machte es ihr unmöglich. Es schmerzte. Ino atmete tief ein und wieder aus. "Sie ist nicht schwanger." Diese Nachricht brachte Sakura entgültig aus der Fassung. War das nicht eine gute Nachricht? Sie verstand nicht, warum Tenten dann so enttäuscht aussah. Hatte sie sich etwa wirklich ein Kind gewünscht, in ihrem Alter? Das konnte Sakura nicht verstehen, überhaupt nicht. Sie wollte es sich nicht anmerken lassen, doch es verwirrte sie so sehr, dass sie sich erstmal hinsetzten musste. War Neji deshalb so ruhig gewesen? Wusste er, dass es Tenten so mitnahm? Das Wochenende war genauso schnell wieder vorbei, wie es gekommen war. Sakura wachte gewohnt früh Montag morgen auf, obwohl sie nun eigentlich ausschlafen konnte. Ihr Blick glitt hinüber zum Bett von Tenten, die ruhig schlief. In den letzten zwei Tagen war sie ihr erfolgreich aus dem Weg gegangen, was nicht gerade leicht war, wenn man im gleichen Zimmer wohnte. Sie verstand noch immer Tentens Reaktion nicht und sie wollte nicht, dass Tenten sich von ihr verraten fühlte, weil sie dafür kein Verständnis hatte. Leise verschwand Sakura im Bad. Ein Blick in den Spiegel genügte, um festzustellen, dass sie perfekt beschissen aussah. Sie duschte, zog sich etwas bequemes an und trat dann wieder aus dem Bad. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie Tenten auf dem Schreibtischstuhl sitzen sah. "Morgen", sagte diese ruhig, "hast du heute schon was vor?" Tentens Augen hatten noch immer diesen stumpfen Ausdruck, als sie sie anblickte. "Nein." Sakura war unfähig mehr zu sagen. "Ich hab deine Zeichnungen gesehen." Gerade erst wurde Sakura bewusst, dass sie seit zwei Tagen nicht mehr miteinander gesprochen hatten. "Du hast für uns alle Halloweenkostüme entworfen?" "Ach die, nein, da war mir nur langweilig", stammelte Sakura und fuhr sich verlegen durch die Haare. "Die sind sehr schön." Tentens Worte überraschten Sakura noch mehr. "Ahm, findest du?" "Ja" "Okay, danke" Das 'Gespräch' war ihr irgendwie unangenehm, doch Tenten konnte es tatsächlich noch toppen, indem sie eine der Zeichnungen anhob, um sie ihr zu zeigen. "Du solltest es ihm zeigen." Verwirrt betrachtete sie das Bild und stellte errötend fest, dass dies ausgerechnet das Bild von Sasuke war. "Vielleicht kannst du ihn ja überzeugen, das zu tragen." Tentens Ruhe machte ihr nun doch etwas Angst. Es war doch nicht gesund, dass sie sich von ihren Problemen ablenkte, anstatt sich Neji zu schnappen und darüber zu reden. "Sakura, darf ich dich mal was fragen?" "Ich kann dich ja nicht daran hindern." "Aber sei bitte ehrlich, okay?" "Ich bin ehrlich zu dir, wenn du ehrlich zu mir bist." "Okay." "Gut. Wie lautet deine Frage." "Bist du in ihn verliebt?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)