Liebe, Leben und andere Dinge, die ich niemals verstehen werde! von abgemeldet (SasuSaku; NejTen; InoShika; NaruHina; ItaTema) ================================================================================ Kapitel 1: Besitzergreifend --------------------------- Liebe, Leben und andere Dinge, die ich niemals verstehen werde! Besitzergreifend Ihr langes rosafarbenes Haar wehte leicht im Wind, das Wasser schlug in gewaltigen Wellen gegen den Bug. Die Wolken verdichteten sich bereits am Himmel. Es war bereits eine gefühlte Ewigkeit her, als sie das letzte Mal ein Schiff betreten hatte, hinzu kam noch, dass dieses ihre Familie gehörte. Erst seit kurzem genoss sie den Reichtum, den die Firma ihrer Eltern ihnen gebracht hatte. Neuerdings liefen die Geschäfte einfach gesagt grandios, sodass sie quasi über Nacht Millionäre wurden. Anfangs hatte Sakura befürchtet, dass ihr der Reichtum zu Kopf steigen könnte, aber inzwischen machte sie sich deshalb eher weniger Gedanken und genoss einfach ihre Ferien. Wie genau es ihnen gelungen war so viel Geld zu verdienen, wusste sie nicht, aber ihr Ansehen war zufuhr nicht gerade gering gewesen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich mit der Familie Uchiha und der berühmten Uchiha-Company zusammen getan hatten. Im Prinzip war ihr das aber auch vollkommen egal. Ihre dünnen Finger fuhren durch die zerzausten Haare mit der auffälligen Farbe, in dem Versuch sie wenigstens ein wenig zu ordnen. Schließlich gab sie den Versuch auf und atmete die salzige Luft des Meeres tief ein. Wie von selbst schlossen sich ihre Augen. Sie selbst wollte nicht unbedingt dasselbe machen wie ihre Eltern. Vielmehr zog es sie in die Welt hinaus. Sie wollte reisen und fremde, weit entfernte Orte entdecken, seltsame Tiere und Pflanzen beobachten und Abenteuer erleben. Wahrscheinlich würde sie im Büro eingehen und all ihre Lebensfreude verlieren. Kaum merklich seufzte tief, atmete ein und wieder aus, um ihren Kopf von ihren Wünschen und absurden Gedanken zu reinigen. Es war und blieb für sie ein Wunschtraum. Es stand schon lange fest, dass sie diejenige war, die sich um die Firma kümmern sollte, wenn ihre Eltern in den Ruhestand gehen würden. Es würde niemals die Weltreise geben und auch keine Abenteuer. Noch einmal entkam sie ein Seufzer, dann öffnete sie die Augen wieder. Mit einem Blinzeln ließ sie ihren Blick über das schäumende Meer gleiten. „Herrlich.“, murmelte sie. Ihre Gedanken waren schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Sicher, in ihrem Unterbewusstsein waren sie stets Präsent. Man durfte ja wohl noch träumen. Einen kleinen Preis musste sie aber dafür zahlen, dass sie die kühle Seeluft genießen durfte. Der Sprössling der Uchihas war wohl einer der Hauptgründe gewesen, dass sie überhaupt hier war. Anscheinend hatten ihre und seine Mutter irgendwelche Pläne für sie gemacht, sonst würde sie nicht ständig in irgendwelche unangenehmen Situationen mit ihm geraten. Sie taten zwar alle so, als ginge es dabei um die ganze Familie Uchiha, aber der Besuch konnte doch kein Zufall sein! Da wollte eindeutig jemand mit dem Schicksal spielen. Sakuras Mutter schwärmte selbst von früh bis spät von Sasuke, wie toll er doch war und wie höflich, was Sakura aber nur mit einem fast spöttischen Funkeln in den Augen beantwortete. Höflich war er nun wirklich nicht. Scheinbar hatte er große Angst vor zwischenmenschlichen Beziehungen, wenn er überhaupt wusste, was das hieß. Er war recht eigennützig und tat stets das, was ihm gefiel und legte eine gleichgültige Verhaltensweise an den Tag. Aber aus irgendeinem Grund mochte Sakura ihn doch. Vielleicht spielte sein Aussehen dabei eine entscheidenden Rolle. Sie verfluchte sich jedes Mal selbst für ihre Oberflächlichkeit, aber was sollte sie dagegen tun? Sie hatten sich zwar bisher nur einmal gesehen, wobei sich das wirklich beinahe nur auf das Sehen beschränkte, weil er einfach wenig sprach. Aber falls er es tat, dann waren es meist nur kurze Sätze. Nun wusste sie auch, dass er bald auf dasselbe Internat gehen würde wie sie, was in ihr gemischte Gefühle hervorrief. Einerseits tat seine abweisende Haltung schon sehr weh und das jeden Tag ertragen zu müssen war für sie und ihr Ego undenkbar, aber anderseits mochte sie ihn schon sehr gerne. Die wohl schlimmste, nervigste Eigenschaft an ihm war aber, dass alle in seiner Nähe sich aufdringlich verhielten ohne das er wirklich etwas tat. Wütend raufte sie sich die gerade erst gerichteten Haare, als sie eine Bewegung neben sich vernahm. Wenn man vom Teufel spricht. Zumindest dachte sie, dass es Sasuke war, aber das erwies sich schnell als falsch. Eine größere Person mit rabenschwarzem Haar. Sie musste kurz blinzeln, erst dann erkannte sie den jungen Mann. Itachi war zwar Sasukes Bruder und schien ebenfalls nicht sehr gesprächig, aber er war vollkommen anders als sein kleiner Bruder. Er war zweifellos attraktiv, aber auf eine ganz andere Art und Weise. Auch seine Haare wehten im Wind, allerdings wirkten sie mehr lässig als zerzaust, was Eifersucht in Sakura aufsteigen ließ. „Itachi-san?“, fragte sie trocken und überrascht zugleich und warf ihm einen kühlen und kurzen Seitenblick zu. Sie wusste selbst nicht, ob sie sich über seine Anwesenheit ärgern sollte oder nicht. Ein Seufzen erregte ihre Aufmerksamkeit. Wieso seufzte er denn jetzt? War sie ihm zu anstrengend? Zweifel überkamen sie, als sie absichtlich in die Ferne starrte und ihn scheinbar missachtete. Aus dem Augenwinkel bekam sie mit, dass er der See den Rücken zu drehte und sich ruhig an das Geländer lehnte. Mit Unbehagen bemerkte sie, dass sein Blick dabei die ganze Zeit auf ihr lag. „Sakura-chan.“, sagte er leise, aber für sie klar verständlich. Ihm war anscheinend wohl doch nicht entgangen, dass sie ihn beobachtete, denn nun grinste er leicht. Schnell beschränkte sie ihre Aufmerksamkeit auf das Meer und angestrengt versuchte sie die Wellen desinteressiert zu betrachten. „Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte sie monoton, sah ihn dabei nicht an. „Sicher...“, setzte Itachi an, wurde aber unterbrochen. „Itachi, du sollst sofort zu Vater kommen.“ Sakura, die sich gerade Itachi hatte zuwenden wollen, um zu überprüfen, ob das eben ein Anmachspruch werden sollte, erstarrte augenblicklich. Diese Stimme war wie ein Gesang gewesen, ein Lied so wundschön wie das Glitzern des Morgentaus, so klar und doch so rau, so arrogant und doch ruhig. Es war ihr vollkommen gleich, wie kurz der Satz auch gewesen war und auch wenn sie es schon zuvor gewusst hatte, wem sie gehörte, so wollten ihre Augen ihn doch noch einmal sehen. Seine Stimme war es, die in ihr ein dermaßenes Chaos an Gefühlen hervorrufen konnte. Nur seine. Sie wandte sich langsam zu ihm und atmete tief ein. Bevor sie langsam die Augen öffnete und auf die dunklen ihres Gegenübers traf. Natürlich konnte diese Engelsgleiche Stimme nur zu dem makellosen Gesicht des jüngeren Uchihas passen. Für wenige Sekunde erlaubte sie sich in dem Blick zu verlieren. In Kopf schwirrten seltsame Gedanken umher. Sie hatten beide ungefähr den gleichen Stand, waren beide Kinder berühmter Geschäftsleute, auch wenn die Haruno-Company noch nicht mit der Uchiha-Company mithalten konnte, aber trotzdem würden ihre Eltern sicher einwilligen... Unwillkürlich schüttelte Sakura den Kopf. Als ob so etwas wie eine Beziehung mit dem Uchiha überhaupt möglich war. Er interessierte sich doch nur für... Für was interessierte er sich denn überhaupt? Sie unterbrach sie selbst, wollte so schnell wie möglich diese Gedanken loswerden, aber nun konnte sie es unmöglich weiter leugnen. Sie hatte sie in diesen Sasuke Uchiha verliebt! Wäre sie nicht mit ihren eigenen Gedanken derart beschäftigt gewesen, hätte sie die Verabschiedung seitens Itachi mitbekommen und sicher bemerkt, dass sie nun mit Sasuke allein war. Sie bekam auch nicht mit, dass Sasuke sich neben sie stellte und sie kurz musterte. Erst als er sie ansprach, regte sie sich wieder. „Ist es nicht zu kalt?“, fragte oder vielmehr sagte er mit einem Nicken auf ihr dünnes weißes Kleid. Sakura konnte es weder der Kategorie Frage noch Aussagen zuordnen, es war wohl etwas dazwischen. Und Apropos ‚kalt‘: Wenn etwas wirklich eiskalt war, dann war es seine Stimme und nicht die Luft. Die war nur kühl, aber er schien eigentlich komplett desinteressiert. „Nein und dir?“, fragte Sakura und hätte sie im nächsten Moment am liebsten dafür geohrfeigt. Er trug nicht nur eine lange Hose, sonder auch einen Pullover. Spöttisch und auch ein wenig verwundert zog der Uchiha seine Augenbraue hoch und ließ kurz das Weiß seiner Zähne sehen, doch auch das entging ihr, weil sie zu sehr damit beschäftigt war, auf ihre Finger hinab zu sehen. „Hn.“, war seine einzige Antwort. Er sah nur kurz aufs Meer, dann wandte er seinen Blick wieder ihr zu. „Ich habe gehört, dass du nach den Ferien auf dieselbe Schule wie ich gehst.“, plapperte sie plötzlich unbeirrt weiter. Nun hatte sie ein wenig Mut gefasst und versuchte einfach nur ein Gesprächsthema zu finden. Es war ihr eigentlich egal, ob er mit ihr sprechen wollte oder nicht. „Hn kann sein.“, meinte er gleichgültig. Schon jetzt drohte ihr Geduldsfaden zu reißen, aber sie hatte sie noch einigermaßen im Griff. „Dein Bruder scheint nett zu sein.“, wechselte sie ein wenig ungeschickt das Thema. „Deiner auch.“ Das war zwar endlich mal eine brauchbare Antwort, allerdings brachte genau diese sie zur Weißglut. „Ich habe keinen Bruder.“, fauchte sie ihn wütend an. „Deine Schwester?“, fragte er einfach weiter. „Hab ich auch nicht. Ich bin Einzelkind.“, brachte sie gerade noch so hinter ihren zusammengepressten Zähnen hervor. „Stimmt. Warst nicht du.“ Sakura wollte eigentlich nicht, aber sie musst einfach fragen: „Wer denn sonst.“ „Was weiß ich!? Eine meiner Exen vermutlich.“ Und damit hatte er Sakuras Beherrschung mit Füßen getreten. Aus ihrer Kehle ertönte ein Knurren und setzte schon zur Schimpfparade an, als er einfach die Hand hob und sie so zum Schweigen bracht. Zu Sakuras Erstaunen drehte er sich einfach um und ging davon. „So ein argh! Wie kann man nur so...“ Ihr fehlten nun wirklich die Worte. Unglaublich aber war: Sasuke Uchiha hatte sie, Sakura Haruno, sprachlos gemacht. Wütend lief sie hinter ihm her, rauschte aber direkt an ihm vorbei. Er sah ihr hinterher, auf seinen Lippen ein kleines und dennoch präsentes Lächeln. „Was ist los, kleiner Bruder?“, fragte Itachi neugierig und gesellte sich zu ihm. „Ach nichts. Ich dachte nur, dass das noch eine Menge Spaß machen wird.“, erwiderte er, wobei sein Blick noch immer in die Richtung gerichtet war, in die Sakura gerade verschwunden war. Itachi grinste kopfschüttelnd und zerstörte Sasukes Frisur mit einer einzigen Handbewegung. „Von wegen. Ich soll zu Vater kommen!“, knurrte er in einem amüsierten Ton, „Du bist einfach nur besitzergreifend. Eben typisch Uchiha.“ Itachi sah auf seinen kleinen Bruder hinab, der ihn böse anblickte. „Schau nicht so. Ich bin nur ein wenig neidisch, weil eigentlich ich dieses Gefühl eher haben sollte als du.“, meinte er nur und zog die Schultern hoch. „Aber erklär mir bitte mal, was so besonders an Sakura ist, abgesehen von ihrer Haarfarbe.“ Wortlos wandte sich Sasuke ab und instinktiv wusste Itachi, dass er etwas vor ihm verstecken wollte. Er hatte es aber trotzdem gesehen und plötzlich war er sich sicher, dass Sasuke es diesmal ernst meinte. Er hatte es klar und deutlich gesehen. Ein für den Uchiha eher untypisches Verhalten, ein Phänomen, wenn man es so wollte. Sakura hatte es doch tatsächlich geschafft, dass sein kleiner Bruder allein beim Klang ihres Namens lächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)