Love, luck and other things I`ll never have...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Meine Aufgabe ------------------------ Kapitel 9: Meine Aufgabe Nach der Schule und dem Lernen bei Kaiba ging ich wieder nach Hause. Mein Vater nahm mich natürlich sofort wieder als Boxsack. Wie immer: Schläge, Tritte, blaue Flecken, es war grauenhaft. Ich bat um erbarmen. Da es zu grausam ist, werde ich es einfach mal nicht weiter beschreiben. Ich glaube das ist auch nicht nötig. Mein Vater war eben nicht der Netteste und alles andere war einfach nur überflüssig und zu schmerzhaft um es ausführlicher zu berichten. Niemand würde das wirklich wollen, oder? Ich betete um Hilfe. Dann, wie ein Wunder klingelte es an der Tür. „Mach schon auf. Aber denk dran...“, zischte Vater. Auch ohne das Vater den Satz zu Ende sprach wusste ich was er meinte. Ich nickte und tat wie mir befohlen. Ich wusste ich durfte ihm nicht widersprechen, niemand sollte es je ganz erfahren. Geschockt blickte ich auf. Vor der Tür stand....Kaiba? „Was machst du denn hier? Und woher weißt du wo ich wohne?“, fragte ich verwirrt. „Hallo, ich bin Seto Kaiba, natürlich weiß ich wo du wohnst! Aber mal davon abgesehen gibt es einen bestimmten Grund warum ich hier bin.“, sagte Seto. Ich fragte mich was für einen Grund. War es etwa weil er gesagt hatte, dass er mir helfen wollte? War das seine „Rettungsaktion“? Kaiba sollte mir nicht helfen! Dann hatte er wieder mal was gut bei mir. Und es konnte doch eh nicht besser werden, oder? „Eigentlich bekommt Joey keinen Besuch. Es passt ihm auch grade nicht wirklich. Dürfte ich dich also bitten zu gehen?“, fragte mein Vater mehr oder weniger höflich. „Nein, weil ich noch mit ihnen reden muss. Sie wissen doch wohl wer ich bin?“, entgegnete Kaiba. „Tz, wer willst du schon sein?“, fragte mein Vater und rollte genervt die Augen. „Seto Kaiba, der Leiter der Kaiba Corporation!“, stellte Kaiba sich vor. Vater schien nicht beeindruckt. „Ach ja? Und weshalb bist du jetzt hier ?“, fragte Vater. „Der Straßenköter ist gestern wieder fast zusammengebrochen – ihretwegen wohl angemerkt – und selbst wenn mir so eine niedere Familie wie eure eigentlich vollkommen egal sein sollte, das geht so nicht! Ich meine mir ist dieser Tölpel an Drecksköter eigentlich fast egal, wie alles andere auch, aber...Ich kriege noch Geld für die Hilfe und Arztuntersuchungen, außerdem habe ich wertvolle Zeit an ihn verloren. Er hat mich quasi bei meinen Geschäften gehindert. Da er aber, soweit ich ihn kenne, grade kein Geld habe wird er nach der Schule erstmal zu mir kommen. Und dann nicht nur wegen der Nachhilfe. Er wird einiges abzuarbeiten haben. Und wenn sie etwas dagegen einzuwenden haben werde ich sie in den Knast befördern, ich habe genug Beweise“, meinte Kaiba. Mein Vater schluckte. Kaiba hatte ihn wirklich in die Enge getrieben, unglaublich! Das hatte noch nie jemand gebracht! „Also gut, er gehört dir. Er muss bis zum Abendessen zurück sein! Also exakt 19:30h!“, gab Vater die Anweisungen. Ich hatte das Gefühl als wäre ich ein Gegenstand oder eben auf den Sklavenmarkt verkauft worden, ein echt merkwürdiges Gefühl. Obwohl die Arbeit bei Kaiba dem bestimmt nicht besser als mein Zuhause war. Oder etwa doch? Sicher war ich mir nicht. Ich seufzte. Würde jetzt alles besser werden oder nicht? „Nein! Er wird eine Zeit lang bei mir wohnen!“, forderte Kaiba. Ich hörte wohl nicht richtig. Ich sollte jetzt vollends bei ihm einziehen? Warum um alles in der Welt denn das? War es ihm denn nicht egal? Es SOLLTE ihm egal sein! So kam es, dass Kaiba mich wieder mal mehr oder weniger gerettet hatte. „Das kann ich nicht zulassen, ich brauche schließlich Jemanden, der meine Arbeiten erledigt!“, meinte Vater, charmant wie immer. „ Nein! Er gehört ab jetzt mir und versuchen sie erst garnicht mit mir zu diskutieren, oder sie kommen schneller hinter schwedische Gardinen als Joey bellen lernt.“, entgegnete Kaiba. Er schaffte es doch echt immer, mit jeden Satz den er sagte, mir eine reinzuhauen. Indirekt, aber er schaffte es. Es begann eine für mich sehr schwere Zeit. Immerhin lebte ich bei meinen Feind, in den ich mich fälschlicherweise verliebt haben könnte und....Moment! Nein, das konnte einfach nicht sein! Er war immerhin mein Erzfeind, ja? Richtig, ERZFEIND! In so einen kalten Eisklotz kann ich mich auch nicht verliebt haben! „Genau, ich hasse ihn nach wie vor. Wieso denke ich sowas überhaupt? Das ist unmöglich! Ich mag ihn nicht und wir streiten doch eh immer.....“, redete ich mir vergebens ein. „Naja, solange ich wenigstens von zuhause weg bin.“ Tja, Kaiba hatte mich also echt mal wieder gerettet. Wieso war eigentlich immer ich es der Schwäche zeigte, oder eher zeigen musste? Ich hätte gerne mal gesehen wie Kaiba winselnd vor mir liegt und...- Nein, ganz falscher Gedanke, Wheeler! Also um Gnade winselnd, überrumpelt von meinen Talent, genau! Nichts anderes! Moment...Das hörte sich genauso falsch an..Ach verdammt! Egal, Schluss jetzt! Meine Gedanken drehten sich nur um Kaiba. „Was soll ich hier jetzt eigentlich arbeiten?“, fragte ich ihn. Ich wusste er hatte das ernst gemeint. Er, Seto Kaiba, würde mich doch nicht einfach so hier wohnen lassen. Nicht, ohne etwas dafür zu bekommen. So war er eben. „Das dein Niveau noch tiefer fallen kann...“, sagte Kaiba nur und sah von oben auf mich herab. Also wie er immer jeden außer Mokuba, seinen kleinen Bruder, anschaute. Er überlegte kurz. „Du wirst mein neues Hausmädchen! “, sagte Kaiba schließlich. „Und das bedeutet?“, fragte ich mit eines schlechten Vorahnung. Das konnte nichts Gutes bedeuten... „Das du jetzt für eine Weile bei mir wohnen wirst. Schließlich bist du erst zum lernen, dann zum Arbeiten hier“, sagte Kaiba. „Erzähl mir nichts, was ich schon weiß, Alter. Ich meine das „Hausmädchen.“ Was um alles in der Welt soll das und was ist also jetzt meine – ich glaube nicht, dass ich das mal sage „Arbeit“. “, wollte ich wissen. „Du wirst so eine Art Diener, also machst du persönliche Sachen, wie mir jeden Morgen einen Kaffee zu bringen, aber auch sowas wie Fenster putzen, und sauber machen halt. Also....Du kriegst so ziemlich jede Drecksarbeit, das verspreche ich dir jetzt schon, Köter.“, war Kaibas Antwort. Er grinste fies. Also einerseits war ich ja froh darüber, schließlich würde ich dann nicht wieder Prügel beziehen, aber ob es bei Kaiba wirklich besser war wusste ich nicht. „Also, deine erste Aufgabe wäre dann das Putzen meiner Fenster. Dazu darfst du mein Büro betreten, ABER nur dieses EINE MAL, danach NIE wieder, verstanden?“, wollte Kaiba klar stellen. „W-Was? Und was ist mit „einleben“ oder sowas? Vielleicht solltest du mich erstmal herum führen, ich kenne doch die meisten Räume hier garnicht! Kann ich nicht erstmal wissen wo ich hin darf und wo nicht?“, wollte ich wissen. „Guter Einwand, Köter. Aber nicht effektiv. Die Räume lernst du beim Arbeiten genauso gut kennen, oder nicht? Also wenn ich dich bitten dürfte, das Putzzeug steht hier in der Putzkammer und das Büro ist zwei Türen weiter.“, sagte Kaiba und zeigte in Richtung der jeweiligen Sachen. Ich seufzte. Genervt ging ich zur Putzkammer, holte Glasreiniger und Küchenrolle raus und machte mich an die Arbeit. Die Fenster waren jedoch größer als ich dachte. Ich vergaß vollkommen wie riesig seine Fenster waren. Also ging ich nochmal genervt zu der Kammer und holte eine Leiter raus. Dann putzte ich. Kaiba verließ währenddessen den Raum. Als ich fast fertig war kam Kaiba wieder rein. „Wie lange brauchst du denn noch?“, wollte er ungeduldig wissen. „Ich bin ja fast fertig, schau, nur noch hier der Teil der linken Seite.“, antwortete ich und zeigte ganz oben auf den linken Teil des Fensters, den ich noch nicht gewischt hatte. Kaiba ging nah an das Fenster und prüfte offensichtlich ob ich auch gut gewischt hatte. „Nah, da ist aber noch ein riesiger Fleck. Putz das nächste Mal ordentlich“, meinte Kaiba und tippte auf die Glasscheibe. „Sag mal Kaiba, spinnst du eigentlich? Wolltest du mir nicht helfen statt mich noch weiter fertig zu machen, ich meine Hallo? Ich- ahhh!“, mitten im Satz fiel ich von der Leiter. Manchmal mochte ich meine impulsive und manchmal leicht aufbrausende Art nicht. Ich hatte vermutlich wieder einmal zu viel gehampelt beim aufregen, so ist die Leiter eben umgefallen. „Auauauauau! Verdammt.“, fluchte ich leise vor mich hin. „Und was soll ich dann sagen?“, fragte Kaiba. Ich schaute mich um. Erst dann bemerkte ich, dass ich auf ihm saß. „Oh, sorry.“, entschuldigte ich mich knapp. „Kein Problem, wenn du jetzt von mir runter gehst, du bist schwer.“, meinte er und sah mich währenddessen nicht an. Kurz kam mir der Gedanke diese Situation aus zu nutzen und ihn zu küssen. Aber wieso dachte ich sowas? Ich wollte das doch nicht? Ich seufzte stand auf. „Soll ich dir hoch helfen?“, fragte ich Kaiba frech grinsend, als er keine Anstalten machte aufzustehen und streckte ihm die Hand aus. Kaiba schlug sie weg. „Ich brauche keine Hilfe, Wheeler.“, meinte er daraufhin. War ja klar, dass Kaiba sowas sagen würde. „Warum denn nicht, ich wollte nur mal nett sein.“, sagte ich gespielt beleidigt. „Aber der große Seto Kaiba braucht ja keine Hilfe.“ Kaiba umarmte mich. „Hä, alter, was soll das jetzt?“, wollte ich verwirrt wissen. Er flüsterte etwas vor sich hin, was sich wie „jeder braucht mal Hilfe.... und ich brauche dich....“ anhörte, aber ich war mir nicht sicher ob es stimmte, da ich es kaum verstand. Was sollte dieser plötzliche Sinneswandel? Den hatte er aber schonmal. Den hatte auch ich schon. Ich war mir sicher, dass er auch Probleme hatte, aber das er seine Maske jemals vor mir fallen lassen würde? Ich war doch eher sein Fußabtreter. Obwohl, vielleicht ja grade deshalb. Noch immer lag er in meinen Armen. „Ähm, Kaiba ich will diesen Moment jetzt nicht zerstören und so, aber...naja...und weißt du...“, fing ich an, brachte aber keinen vernünftigen Satz zustande. Daraufhin stand Kaiba ohne ein Wort zu sagen auf und ging auf mich zu. Er schaute mich lange einfach nur an. „Ähm, ist was?“, fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf und seufzte. Ich war mir sicher, dass er mir eigentlich was anderes sagen wollte. „Geh zurück an deine Arbeit, das muss heute noch fertig werden.“, sagte Kaiba und deutete auf das Fenster. Ich nickte. Ich musste es ja tun. Na toll. Ich hasste Putzen und ich werde es auch immer hassen. Kaiba verließ wieder das Büro, er sagte er wolle unten duschen und dann einen Tee trinken. „Ich bin fertig!“, wollte ich Kaiba mitteilen, aber er war nicht im Wohnzimmer. „Oh, dann ist er noch duschen.“, dachte ich und wartete. Als er dann wiederkam und mich sah, meinte er nur :„Einen Earl Grey, ohne Zucker und beeil dich.“ Einen Earl was? „Ich soll was? Was ist das?“, fragte ich ihn. „Das ist schwarzer Tee, du Genie. Und du sollst mir den machen und herbringen und machen, aber ein bisschen plötzlich.“, keifte er. Sicher hatte ich schonmal Tee zubereitet (einmalige Angelegenheit weil meine Eltern nicht da waren und Serenity krank war und unbedingt einen haben wollte) und auch schonmal einen schwarzen Tee getrunken, aber ich wusste nicht, dass er „Earl Grey“ heißt. So sehr interessierte ich mich jetzt auch nicht dafür. Da waren mir Duell Monsters doch lieber, die hatten zwar nicht die coolsten, aber immerhin simpelsten Namen. Na gut, „Gogigagagagigo“ wäre da noch eine Ausnahme.... Spielt niemals ein Saufspiel in dem es darum geht Duell Monsters Namen aufzusagen (und das ganze dreimal schnell hintereinander). Da seid ihr schneller hacke als ihr es schafft alle drei ägyptischen Götterkarten auf dem Feld zu haben. Jedenfalls machte ich Kaiba dann den Tee. „Hier, dein „Earl Grey“, oder wie auch immer das heißt.“, sagte ich und klatschte lieblos die Tasse mit heißem Earl Grey auf den Tisch. „Nächstes mal geht das doch sicher schneller?“, fragte er. Ich nahm es hin, doch dann gab er mir noch andere Aufträge. So musste ich noch eines seiner Zimmer aufräumen, Staubsaugen und Staub wischen. Kaiba schien irgendwie gefallen an seiner Rolle gefunden zu haben. Denn er lächelte leicht, jedes mal wenn ich diese Aufgaben erfüllte und ihn dafür anschnauzte, er solle mir bitte nicht noch mehr geben und ich würde das nicht wegen ihm machen, sondern nur weil ich musste. Das stimmte allerdings auch nicht mehr ganz. Irgendwie mochte ich es, wenn Kaiba gelächelt hatte, ob es nun ein sadistisches grinsen war, weil er jetzt `ne Art Butler hatte, den er herum scheuchen wollte, oder ob er sich wirklich freute, dass Jemand wirklich für ihn da war. Was für eine Wendung. Ich war es doch der nicht allein sein wollte. Ich war derjenige, der die Welt so schnell wie möglich verlassen wollte. Hatte ich das etwa voll vergessen? „Hier, dein Earl Grey. Allerdings würde ich dir von einen weiteren abraten, sonst kannst du heute Nacht nicht schlafen.“, riet ich lächelnd. „Warum so fröhlich? Stört dich das nicht?“, wollte er wissen. „Was, dass ich bei dir arbeiten muss?“, fragte ich nach. Kaiba nickte. Ich überlegte. „Nun, sagen wir es so: Es nervt mich wirklich! Ja, ich bin auch langsam echt fertig, aber... Du scheinst dich wirklich zu freuen und...Es ist doch wohl besser als zuhause.“, antwortete ich und kratzte mich verlegen lächelnd am Hinterkopf. Kaiba schaute verlegen zur Seite. „Ich freue mich nicht!“, meinte er. „Wenn du das sagst...“, antwortete ich. Eines Tages, da war ich mir sicher, würde ich es schaffen ihn ganz zu erreichen. Eines Tages würde ich es schaffen. Ich war schon nah dran.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)