Love, luck and other things I`ll never have...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Unser Moment ----------------------- Unser Moment „Traust du dich auch mal wieder nach Hause?“, fragte mein Vater und hielt mir sofort seine geballte Faust vor die Nase. „Ich hatte wie seit neustem immer nach der Schule Nachhilfe bei Kaiba. Dann bin ich aber krank geworden. Und Kaiba hatte sich um mich gekümmert.“, erzählte ich halb die Wahrheit, aber log einen Teil dazu. „Bist du schon wieder zusammengebrochen?“, fragte Vater. Ich nickte. „Dämlicher Nichtsnutz!“, schrie er. Und wieder wurde ich verprügelt und zu Boden getreten, von den Beleidigungen mal abgesehen. Dann hatte er irgendwann erbarmen und ich konnte in mein Zimmer gehen. Ich seufzte. „Mein Bruder wäre traurig wenn du gehst.“, hörte ich Mokubas Stimme in meinen Gedanken. „Ich sage nur so viel...Tu es nicht für dich.“, erinnerte ich mich als nächstes an die Stimme von Kaiba. Ich schlug gegen die Wand. „Verdammt!“, schrie ich. „Wieso kann ich nicht einfach gehen?“ Ich wollte weg, einfach nur weg. Wieso hielten mich ein paar Worte von Mokuba und den blöden Geldsack auf? Ich meine, wenn ich endgültig gehen würde, dann würde ich die beiden nie wieder sehen. Was kümmerte es mich also was die beiden dachten? Was Kaiba dachte.... war mir eigentlich immer wichtig gewesen. Aber wenn ich gehen würde, würde doch auch das keine Bedeutung mehr haben. Am nächsten Tag in der Schule ging Yugi auf mich zu. „Joey, ist alles okay mit dir?“, fragte er und sah mich besorgt an. „Klar was soll schon sein?“, fragte ich, alles mit einen Lächeln überspielend, so wie es sein sollte. „Du weißt genau was ich meine. Ich dachte das mit den sogenannten Anfällen hätte sich gelegt. Ich dachte es sei nicht so schlimm, verstehst du? Hättest du mir gesagt, WIE ernst es ist, hätte ich dir geholfen. Aber du hast es immer noch! Du hast gefehlt, weil du wieder mal zusammen gebrochen bist, nicht wahr? Mensch Joey, wenn es dir schlecht geht musst du uns das sagen! Wir sind doch deine Freunde!“, schrie Yugi. Man sah, dass er krank vor Sorge war. „Ich will euch da nicht mit reinziehen...“, gestand ich. „Was? Nicht mit reinziehen? Wir haben so viel erlebt und alles zusammen durchgestanden, Joey! Gegen Pegasus, Gegen Marik, wir sind nur so weit gekommen, weil wir uns gegenseitig unterstützt haben! Denkst du wirklich wir würden dir nicht helfen wollen?“, wollte Yugi wissen. Ich musste die anderen loswerden. Nie könnte ich gehen, wenn seine Freunde sich um ihn kümmern würden oder Sorgen um ihn machen. Ich hielt es nicht mehr durch mit ihnen zusammen zu sein. Ich würde ihnen nur unnötige Probleme bereiten. Ich konnte mich zwar immer auf sie verlassen, aber man musste ihnen ja nicht nochmal extra was aufbürden. Das wollte ich nicht. „Yugi, es macht keinen Sinn! Die Abenteuer sind vorbei! Dies ist das normale Leben! Wach auf, hör auf zu träumen und werde verdammt nochmal endlich erwachsen! Du magst ein guter Duell Monster- Spieler zu sein, aber du bist zu schwach um es mit den ganzen Problemen aufzunehmen.“, schrie ich. Geschockt sah Yugi mich an. „Joey....Aber genau da sind Freunde doch sehr wichtig. Zusammen sind wir stark!“, meinte Yugi schließlich und sah mich besorgt an. „Es tut mir leid, Yugi...“, dachte ich. „ Nein! Diese Freundschaft, die uns bei unseren Abenteuern verbannt, existiert längst nicht mehr! Das hat alles keine Bedeutung mehr. Es sind nur noch Erinnerungen. Wer sagt, dass diese Verbindung sich nicht schon längs verändert hat?“, schrie ich ihn an. „Was? Willst du damit sagen...? Meinst du all das was wir durchgestanden haben....? All das was wir getan und erlebt hatten war also nichts weiter als.....?“, der arme Yugi konnte vor Verwirrung und sichtlicher Enttäuschung keinen Satz vervollständigen. „Es tut mir leid, Yugi. Es gibt keinen anderen Weg.“, dachte ich und sah weg. Ich konnte ihn nicht so leiden sehen. „Ja, Yugi. Lass mich bitte einfach in Ruhe. Die Abenteuer und die Spielzeit sind vorbei.“, sagte ich zu ihm. Yugi lächelte mich an, sah mich aber mit gefährlich glänzenden Augen an. „Ich verstehe.“, sagte er. „Dann bis weiteres auf wiedersehen! Versprich mir, dass du nicht gehst....Und wir bleiben Freunde, ja?“, fragte er zur Sicherheit nach. Ich lächelte und nickte. „Ja“, versprach ich „das werden wir.“ ich wusste, dass Yugi es verstanden hatte, aber es tat dennoch weh. „Sicher hat es ihn verletzt, aber die Schmerzen werden schneller vergehen, wenn ich weg bin.“, dachte ich. Dann ging ich weg. Jetzt war ich wirklich allein. Das war das erste Mal, dass ich aufgab und dann quasi meinen Freund verriet. Und auch noch ein Versprechen brach. Unsere ewige Freundschaft....war sie nun verblasst? Nicht erloschen, aber doch verblasst, nicht wahr? Das Wochenende konnte ich nicht wirklich genießen. Ich quälte mich die ganze Zeit über. Ich konnte nicht damit fertig werden jetzt allein zu sein und nicht gehen. Dabei war das das einzige was ich wollte. Ich wollte einmal in meinen Leben aufgeben, wenn ich nicht mehr konnte. Ich hatte immer gekämpft, egal wie hart die Herausforderung auch war, ich hatte alles getan was ich konnte. Jetzt hatte ich einfach keine Kraft mehr dafür. Deswegen, dachte ich, bliebe mir keine andere Möglichkeit als zu gehen. Dann bekam ich wieder Stress zuhause. Mein Vater schlug und trat mich wieder. Ich hatte das Gefühl er wäre noch gewalttätiger geworden. „Das halt ich nicht mehr aus!“, schrie ich schließlich und rannte aus dem Haus. „Jetzt ist Yugi weg, Kaiba war mir ja dachte ich eh nicht so wichtig, also was ist der verf****te Grund, dass ich noch nicht gehen kann?“, fragte ich mich. Ich seufzte. Wohin ich rannte? Wieder in die verlassene Gasse. Doch meine Kraft neigte sich dem Ende zu. Gegen Ende konnte ich schon garnicht mehr. Ich sackte noch kurz vor der Gasse einfach auf den Boden zusammen. Als ich am Boden lag war das letzte was ich dachte: „Kann ich jetzt endlich gehen?“ Als ich aufwachte lag ich in einen Bett. Wieder hörte ich ein Piepen. War ich im Krankenhaus? Ich schaute mich um. Vor mir stand ein Mann mit schwarzen Haaren. „Mr. Kaiba, er ist aufgewacht. Er scheint okay zu sein. Den Umständen entsprechend.“, sage dieser in eine Art Funkgerät, als ich ihn ansah. „Verstanden, ich werde mir den Fall mal ansehen.2, kam es als Antwort aus dem Funkgerät. Moment! Stopp! Auszeit! Mr. Kaiba? Ich war wieder bei Kaiba? Warum? Was war geschehen? Ich konnte mich nicht erinnern... Die Antwort auf die Frage ob ich bei Kaiba war, bekam ich eigentlich schneller als erwartet. Zwei Sekunden nach dem Funkruf ging die Tür auf. Herein trat der Schnösel à la Geldsack. Ich grinste, „Schnösel à la Geldsack!“ , das musste ich mir doch merken! War zwar nicht der Beste, aber ganz witzig. „Ja, der Köter scheint ja noch fit zu sein, wenn er wieder so dämlich grinsen kann.“, meinte Kaiba seufzend als er den Raum betrat. „Tut mir leid ihnen das zu sagen, aber richtig fit ist er noch nicht wirklich. Sie sollten ihn im Auge behalten, es kann sein, dass er nochmal einen Anfall bekommt und das geht ihm langsam aber sicher echt auf das Herz. Wenn das so weiter geht wird er noch sterben, also seien sie vorsichtig und reizen sie ihn nicht zu sehr.“, meinte der Mitarbeiter von Kaiba und verließ den Raum. Wieso redeten sie über mich als wäre ich nicht da? „Hallo du Corporation-Futzi! Rede das nächste mal nicht über mich als wäre ich Luft!“, schrie ich ihn an. Der Angestellte ging ohne ein weiteres Wort zu sagen raus. „Ignoriere mich nicht du blöder Kautz! Sag mal, was soll das denn, bist du Taub oder so? Alter, ich bin hier! HIEEEER! Ja, ja, verpiss dich nur!“, schrie ich ihm hinterher. „Joey....“, sagte Kaiba nach langer Zeit mal meinen Namen. Das er mich mal bei meinen Vornamen ansprach war echt was besonderes. „Was ist denn?“, fragte ich ihn noch immer erstaunt, dass er mich tatsächlich nicht Köter genannt hatte. „DAS ist Joey! So ist Joey.“, meinte Kaiba nur. Was meinte er damit? Meinte er wie ich den Angestellten von ihn angeschrien hatte? War es das was er meinte? „Meinst du das eben?“, fragte ich nach. Er nickte. „Und wirst du wieder so sein?“, fragte er kühl wie eh und je. „Weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob ich das noch kann.“, gestand ich und sah traurig zu Boden. „Aber du konntest es doch, oder nicht. Joey ist also noch da, du bist also noch da. Ich will endlich wieder richtig mit dir streiten, du dämlicher Köter! Du kapitulierst zu leicht und das ist einfach nur FEIGE von dir, klar? Sei einfach du selbst. Wie ein dummer elender Straßenköter eben so ist! Du hasst deinen Biss verloren!“, hielt Kaiba mir eine Standpauke. Natürlich nicht, ohne mir wie üblich eine reinzuwürgen. Typisch Kaiba eben. Ich seufzte. „Was auch immer, ich muss wieder zu meinen Vater. Ich kriege sonst ärger.“, sagte ich und wollte gehen. Kaiba hielt meinen linken Arm fest und zog mich zu sich zurück. „Ah, das tut weh!“, schrie ich und kniff die Augen zu. Er hat mitten auf einen blauen Fleck getroffen. Das war aber auch nicht schwer, fast mein ganzer Arm war blau. „War er das?“, fragte Kaiba und sah mich eindringlich an. „Was? Was meinst du?“, fragte ich. „Ob dir das dein Vater angetan hat..Er war es, stimmt`s?“, wollte er wissen. Er klang ernster als sonst und dieser kalte, desinteressierte und arrogante Unterton war schlagartig aus seiner Stimme verschwunden. Ich schwieg. „Sag schon!“, drängte Kaiba. Er ließ meinen Arm los. Ich nickte. Wieder fing ich an zu zittern, das atmen wurde von Sekunde zu Sekunde ungleichmäßiger und schwerer. „Wheeler! Hey! Es ist alles okay. Er ist nicht hier. Du kannst doch nicht wieder schlapp machen, du elender Köter! Entspann dich, es ist alles in Ordnung!“, meinte Kaiba. Aber ich hörte nicht auf seine Worte. Ich stand mit aufgerissenen Augen da. Ich versuchte meinen Atem wieder in Ordnung zu bringen und die Balance zu halten, sprich nicht wieder umzukippen, aber das war weitaus schwerer als ich dachte. Seto trat auf mich zu und nahm mich ohne ein weiteres Wort zu sagen in den Arm. Naja, einen Arm legte er um mich, zog sich zu mich und mit der anderen Hand tätschelte er meinen Kopf, wie bei einen kleinen Hündchen. „Tut mir leid, Hündchen, ich hätte nicht damit anfangen sollen. Ich wusste nicht wie schlecht es dir eigentlich geht, mein Fehler..“, flüsterte er. Was? Hündchen? Ich wollte ihn anschreien, von wegen „Kaiba ich bin verdammt nochmal kein Hund!“ oder „Hündchen, sag mal hast du sie eigentlich noch alle?“ , aber ich konnte nicht. Er war der Einzige der für mich da war. Er war der Einzige der da sein konnte, als ich wieder einmal am Boden war. Ich wollte und konnte diesen Moment einfach nicht zerstören. Außerdem war er ja einmal richtig nett zu mir gewesen ohne, dass es ihm was bringen würde, ohne, dass er mich danach noch fertig macht. Mokuba kam ins Zimmer gestürzt. „Oh, sorry ich wollte euch nicht stören bei...Was auch immer ihr um alles in der Welt grade gemacht habt.“, entschuldigte er sich. Ich wurde rot. Verdammt, ich lag ja immer noch in Kaibas Armen. „Nun, Mokuba, der Köter ist wiedermal halb zusammen gebrochen, da dachte ich ich stütze ihn mal. Außerdem werden diese Attacken immer gefährlicher für ihn und...Ich will ja schließlich noch Jemanden zum streiten haben, jetzt wo alle ernstzunehmenden Gegner weg sind.“, meinte Kaiba. Und Boom- Moment zerstört. Er schaffte es aber auch immer und immer wieder mich indirekt fertig zu machen. „Na dann, viel Spaß noch...“, rief Mokuba fröhlich grinsend und hüpfte aus dem Zimmer. „Ich muss jetzt gehen.“, sagte ich eine kurze Zeit später. Ich wollte nicht gehen. Hier hatte ich mich sicherer gefühlt als zuhause. „Tz, solange du nicht zwischendurch zusammenbrichst.“, meinte Kaiba. „Das werde ich nicht, Geldsack, ich kann auf mich aufpassen!“, erwiderte ich daraufhin und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)