Valeria von Azaera (Dämonensklavin) ================================================================================ Kapitel 3: Dämonenbar --------------------- Valeria hörte das klappernde Geschirr und die lauten, lallenden Rufe trotzdem durch die dicke Holztür. In ihrer Pause saß sie in einem kleinen Nebenraum auf einer leeren Holzkiste, in dem Bier, Dämonengesöff und Snacks verstaut wurden.  Genervt seufzte sie und strich sich mit der rechten Hand durch ihr blondes Haar. Ihre weißen, irislosen Augen starrten stur auf einen grauen Fleck an der Wand. Wie konnte es nur so weit kommen?, dachte sie niedergeschlagen und fuhr über die Stelle an ihrem Bein, wo Neal ihr das Sklavenmal verpasst hatte. Sie  brannte und juckte noch immer höllisch, doch der Dämon hatte ihr verboten das Mal auch nur mit einer Feder zu streicheln. Wie Valeria ihn verachtete! Solange er nicht in meiner Nähe ist, mache ich was ich will, dachte sie verärgert und zerknitterte den kurzen Minirock ihrer Uniform, die man ihr gegeben hatte. Seit fast drei Wochen musste sie sich tagtäglich mit ihm abgeben und das Schlimmste an der Sache war ja noch, dass er sie gezwungen hatte, in der Bar eines anderen Dämons zu arbeiten. Inmitten der Menschenwelt, in einer Uniform, die mehr entblößte als bedeckte. Ihr Dekolté war ein Blickfang und jedes Mal wenn sie nicht aufpasste, wie sie sich bückte sah man ihre Unterwäsche hervorblitzen. Die Dämonen waren nichts als lüsterne, stinkende Säufer, die jedes Mal versuchten sich an die Bedienung im Lokal ranzumachen und das so laut verkündeten, dass es einem peinlich war. Und jedesmal war sie kurz davor sich zu übergeben, wenn es sie erwischte. Einmal hatte ein Dämon sie sogar berührt und wollte sie nach draußen zerren, doch Neal war ihr glücklicherweise sofort zur Hilfe geeilt und hatte den Betrunkenen kurzerhand nidergestreckt. Einfach so! Und der Besitzer der Bar hatte sich nur wenig darum geschert. Und dann hatte Valeria zur Strafe die Überreste des Dämons beseitigen müssen. Glücklicherweise lag über der Bar ein Schutzzauber, der die Menschen von diesem Ort fernhielt. Niemand würde diese Art des Lebens überleben. Weder körperlich, noch seelisch. Sie würde trotzdem lieber Menschen bedienen, als Dämonen, die sich als solche ausgaben. Ich könnte mich Ohrfeigen! Warum bin ich nicht einfach abgehauen?, dachte sie wütend und meinte damit ihre unsanfte Ankunft in Rom. Valeria hatte geahnt, dass sie nach ihrer Verbannung in dieser Stadt landen würde. Es war ein offenes Geheimnis, dass Rom, die Heilige Stadt, der Unterschlupf von vielen anderen verbannten Engeln war. Eigentlich hatte sie vorgehabt sich auf die Suche nach Ihresgleichen zu machen, doch Neal hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und jetzt saß sie hier fest, als seine Sklavin, die die Übernachtungskosten mit Arbeit bezahlen musste.  Hoffentlich sieht mein Vater mich nicht, dachte sie bitter. Er würde sich noch mehr für mich schämen. Ein unsanftes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. „Hey Engelsschlampe! Deine Pause ist zu Ende!“ Valeria sah auf und sah ihren Gegenüber in der Tür wütend an. Mia, ein Succubus, stand in der Tür. Ihr langes violettschwarzes Haar hing ihr wirr ins Gesicht und ihre glühend gelben Augen durchbohrten die Blonde. Ihre Hörner, die leicht geschwungen aus ihrem Kopf traten, waren am Ansatz schwarz und an den Spitzen wurden sie rot. Wie sie, trug Mia die vorgeschriebene Uniform. Ihre prallen Brüste wurden nur spärlich bedeckt und ihren Minirock hatte sie soweit hochgezogen, dass man ein wenig von ihrem knackigen Po zu sehen bekam. Soweit Valeria von den anderen Arbeiterinnen in der Bar gehört hatte, war sie das Aushängeschild der Dämonenwelt, und gegen eine anständige Bezahlung ließ sie den einen oder anderen schon mal in ihr Bett. Außerdem lebte sie mit Neal unter einem Dach, war wegen eines Auftrags im Land der Menschen und arbeitete zufällig in einer Dämonenbar in Rom. Sie war also eine vollbeschäftige Frau. „Na wird es bald? Oder willst du noch hundert Jahre Löcher in die Luft starren?!“, schrie Mia ihr nun entgegen und packte Valeria grob am Handgelenk. Wortlos ließ sich die Schmächtigere von ihr mitschleifen und wäre beinahe die Treppen in den Barraum runtergestolpert.  „Pass auf deine Füße auf! Ich verstehe nicht, wie Neal sich so etwas als Sklavin aussuchen konnte!“,  schimpfte die Dämonin lautstark. Doch der gefallene Engel ignorierte sie. Mia stieß die Tür am Ende der Treppe kraftvoll auf und schubste Valeria grob hinein.  „Neal!“, schrie sie. Valeria rollte nur mit den Augen, als die einduzend Augenpaare sie anstarrten, die in der Bar saßen und sich betranken. Ein dichter Nebel von Zigarettenqualm schwebte durch den Raum und trieb Valeria die Tränen in die Augen. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, meldete sich Neal zu Wort, der aus einer Ecke des Raumes auf die beiden zukam. Seine Stiefelschritte ließen den Holzboden quietschen. Mia ließ Valeria los und sie warf der Dämonin einen giftigen Blick zu. „Fang endlich an deiner Sklavin Respekt zu lehren, sonst tue ich es!“, prophezeite sie ihm. Neal lächelte nur. „Mia … Ist es nicht unter deiner Würde, sich mit solchen Kreaturen abzugeben?“, fragte er sie schließlich. Der Succubus kniff die Augen zusammen. „Neal!“, sagte sie warnend. Der Dämonenmeister winkte ab. „Lass mich alleine mit ihr reden“, sprach er zu Mia. Mia stieß einen wütenden Laut aus, dann zog sie von dannen und ging wieder ihrer Arbeit nach. „So … Du gehorchst ihr also nicht?“, fragte Neal sie nun herausfordernd und verschränkte die Arme vor der Brust. Provozierend legte Valeria den Kopf schief: „Warum sollte ich dieser Hure gehorchen? Es reicht schon, dass ich einem Möchtegern Dämonenmeister gehorchen muss“, stellte sie klar. Der Dämon lächelte immer noch. „Ich an deiner Stelle würde aufpassen, was du sagst. Du willst doch nicht, dass mir die Hand ausrutscht.“ Valeria lachte kurz auf. „Soll ich etwa Respekt vor dir haben? Du bist doch sogar zu blöd dir zu merken, wann sich ein Portal wieder schließt!“ Neals Züge entwischen. Blitzschnell legte er seine rechte Hand um den zierlichen Hals Valerias. Die Engelsfrau sah ihn erst verdutzt an, bevor sie den Mund zu einem stummen Schrei öffnete. Neals Druck auf ihren Hals war schwach, doch er sah ihre Todesangst in ihren Augen. „Jetzt hör mir mal genau zu, Flügellose! Ich bin dein Meister, du bist mein Sklave! Du trägst ein Mal, das dich als mein Eigentum auszeichnet, das heißt also, du tust das, was ich dir sage. Und wenn du es nichts tust, wirst du bestraft“, flüsterte er ihr zu. Seine blutroten Augen durchbohrten sie und ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen. „Haben wir uns verstanden, Sklavin?“ Valeria wollte etwas erwidern, doch Neal verstärkte den Druck um ihren Hals. Die junge Engelsfrau brachte krächzend ein Ja hervor. Der Dämon warf sie von sich, sodass Valeria unsanft auf den dreckigen Holzboden landete. „Und jetzt geh wieder an die Arbeit!“, sprach er erbost zu ihr. Ein letztes Mal sah er sie spöttisch an, dann wandte er ihr den Rücken zu und ging wieder auf seinen Platz zurück. Schnell stand Valeria auf und richtete ihre Kleidung. Sie sah sich um. Die Gäste blickten schnell weg, als der Engel sie ansah. Valeria schnaubte hochmütig, dann ging sie zum Tresen. Dort stand der Besitzer der Bar. Ein alter Dämon in Menschengestalt, der ein paar dreckige Gläser mit einem Handtuch polierte. „Na, Valeria? Stress mit deinem Meister?“, fragte der Dämon sie und als er lächelte sah sie seinen fast zahnlosen Mund. „Ja. Wie jeden Tag, Dan“, erwiderte sie und strich sich durch ihr blondes Haar. „Wie ich ihn hasse!“ Valeria mochte Dan dagegen. Die junge Engelsfrau hatte zwar noch nie vorher mit Dämonen zu tun gehabt, doch sie fand, dass Dan anders war als die anderen. Er verstand sie, und manchmal, wenn Neal zu scharf mit ihr redete, mahnte er ihn oft. Dan stellte das polierte Glas zurück ins Regal. „Ach komm, Valeria! So schlimm ist er nun auch wieder nicht“, sprach er augenzwinkernd zu ihr. Valeria zog die Augenbrauen hoch. „Du musst ihm ja nicht dienen!“ Dan nickte einem anderen Gast zu. „Apropos dienen... Es wäre nett von dir, wenn du deinen Job weitermachen würdest.“ Daraufhin stellte er ihr drei Krüge mit einem widerlichen, schwarzgrünen Gesöff hin, das fürchterlich nach Erbrochenem und Schwefel stank und Valeria die Übelkeit in die Nase steigen ließ . Mit einem widerwilligen Murren hob Valeria die drei Krüge hoch und ging zum Tisch rüber. Dort saßen drei Dämonen, die ein Kartenspiel spielten. Sie stellte ihnen die Krüge mit einem lauten Geräusch ab. Die Drei sahen auf, und grinsten. „Willst du dich nicht zu uns gesellen?“, fragte einer von ihnen und fasste ihr mit seinen klauenartigen Händen an ihren Po. Valeria stieg die Zornesröte ins Gesicht und verpasste dem Dämon eine Ohrfeige. „Wenn du mich noch einmal anfasst, dann hau ich dir woanders hin!“, drohte sie ihm knurrend. Die anderen Dämonen lachten laut, während Valeria sich umdrehte und zurück zu Dan ging, der ebenso lachte. „Ich glaube Neal wird noch viel Spaß mit dir haben.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)