Wenn dich unser Zorn trifft... von CheyennesDream (oder Götter Pläne schmieden) ================================================================================ Kapitel 4: Befreiung -------------------- 3. Kapitel - Befreiung Nur wenige Tage nach Sarinas Entführung kamen die ersten Boten, die Inu no Taisho ausgeschickt hatte, ergebnislos zurück. Es gab keinerlei Spuren von Naraku. Das Schloss, was er im Süden hatte, war unbewohnt, sodass der Hundefürst vermutete, der Prinz wäre in einer seiner unzähligen Burgen oder Schlösser, die dieser auf dem Gebiet der Menschen besaß. Deshalb schickte der Fürst eine kleine Vorhut um die erste der Burgen auszukundschaften, was Stärke und Bewaffnung der Truppen des Gegners anging. Während dessen stand Inu no Taisho in seiner Burg und gab seinem Sohn Anweisungen bezüglich seiner bevorstehenden Abwesenheit. Das Heer war bereit und noch am selben Tag würde sie aufbrechen. Nur ungern ließ Sesshomaru seinen Vater allein ziehen. Doch er als einziger Erbe musste hier bleiben und das Reich regieren. Wer wusste schon, wie lange dieser Kriegszug andauern würde. Außerdem wollte Inu no Taisho seinen Sohn nicht in Gefahr bringen. So sah der junge Hundedämon den davon ziehenden traurig nach. Auf dem langen Weg zu der ersten von Naraku eroberten Burg dachte Inu no Taisho immer wieder an seine Gefährtin und ihre letzte gemeinsame Nacht. Noch nie zuvor hatte ein anderes Wesen Inu no Taishos Eifersucht geweckt, obwohl er sich immer der Schönheit seiner Gemahlin und deren Wirkungen auf männliche Dämonen bewusst gewesen war. Doch dieser Naraku hatte seinen Zorn geweckt. Er war sich bewusst, dass Sarina nur unbewusst ihm gegenüber so freundlich gehandelt hatte, den seine Absichten kannte sie ja nicht. In dieser Nacht wollte er Sarina einfach nur zur Rede stellen und sie vor Naraku warnen. Doch dann kam alles anderes und er hatte seine Fürstin mit aller Kunst verführt. Sehr zu seiner Verwunderung hatte sie weit weniger Widerstand geleistet, als er angenommen hatte. Deshalb erkannte der Herr der Hunde, wie sie einander brauchten, und hatten beide eine bis jetzt nie gekannte Leidenschaft zueinander entdeckt. Mehrmals liebten sie sich in dieser Nacht. Doch bereits der nächste Tag änderte alles. Inu no Taisho fand einen Brief seiner Gemahlin das sie sich mit Naraku treffen wollte um ihn im Kampf zutöten. Er konnte es seiner Gefährtin nicht verdenken Sie war eine Kriegerin, sogar eine Daiyoukai, einer der wenigen weiblichen die es überhaupt gab. Naraku hatte ihren Stolz und ihre Ehre verletzt. Inu no Taisho und auch sein Sohn Sesshomaru hätten ebenso gehandelt. Was den Hundefürsten jedoch betrübte war, dass sie diesen Schritt ohne ihn gegangen war und nicht auf seine Hilfe gebaut hatte. Wenigstens war Sarina nicht allein unterwegs gewesen, sondern hatte eine Schar Soldaten bei sich gehabt. Doch sie kam nicht zurück. Die Eskorte wurde überfallen und bis auf den letzten Dämon niedergemetzelt. Der Einzige, der lange genug überlebte, konnte dem Fürsten noch mitteilen, dass es Naraku selbst war, der sie überfallen hatte. Zum ersten Mal erkannte Inu no Taisho das er lange genug Zeit vergeudet und tatenlos zugesehen hatte, wie Naraku Land und Burgen eroberte. Dessen Macht war immer größer geworden. Doch solange er nicht in das Land des Hundefürsten einfiel, waren ihm selbst die Hände gebunden. Es gab die Gesetze, die jeder Dämon zu beachten hatte. Doch mit Sarinas Entführung hatte er endlich die Möglichkeit direkt gegen diesen Prinzen vorzugehen. Da er nun auch Gerüchte gehört hatte, Naraku würde Sarina in einer Burg im Gebiet der Menschen festhalten, zog er zuerst durchs Land und befreite die Burgen. Die Bewohner ware ihm sehr dankbar, besonders da er sich nicht selbst zum Herrscher des Gebietes aufschwingen wollte. Immer wieder vergebens befreite er eine Burg, ohne eine Spur seiner Gefährtin zu finden. Eines Tages stand er vor dieser Burg. Noch bevor er den Befehl zum Angriff geben konnte, wurden ihm die Tore geöffnet. Ein Soldat kam heraus und bat im Namen der Herrin um Gnade für die Bewohner. So ließ er das Heer vor dem Tor lagern und betrat nur mit wenigen Kriegern das Schloss. Nur kurze Zeit später wusste Inu no Taisho, warum man sich kampflos ergeben hatte. Es gab kaum Soldaten und die meisten Bewohner waren Frauen, Kinder oder Greise. Die Burgherrin mit dem wohlklingenden Namen Izayoi empfing ihn persönlich auf der Treppe. Sie war für einen Menschen eine schöne Frau mit langen schwarzen Haaren und warmen Augen. Als sie nach seinen Wünschen fragte, antwortete er: "Ich nehme nur das, was ihr mir freiwillig gebt. Für meine Männer erbitte ich Wasser und Nahrung." Das war auf jeden Fall nicht zu viel verlangt. Im Gegenzug versprach der Hundedämon, dass die Soldaten weder plündern noch sich an den wehrlosen Frauen vergreifen würden. Spät in der Nacht begleitete Izayoi den Youkai in ein Gemach, wo sie für ihn ein Lager bereitet hatte. Er befahl der jungen Frau dazu zubleiben und ihm Fragen zu beantworten. So unterhielt er sich mit der Menschenfrau und erfuhr, warum Naraku keine Truppen zurückgelassen hatte. Prinzessin Izayoi war eine kinderlose Witwe und nach dem Tod ihres Mannes hatte die meisten Soldaten das Schloss verlassen um zu ihrem Schwager Takemaru zugehen. Deshalb hatte Narakus Dämonenheer leichtes Spiel, als er in Izayois Land einfiel und plünderte. Viele Frauen wurden geschändet, doch glücklicherweise hatte keine einen Hanyou empfangen. Um so länger Inu no Taisho mit der Prinzessin sprach, um so mehr mochte er sie. Ihre sanfte Stimme und ihr warmes Lächeln verzauberten ihn. Obwohl sie Angst hatte, zeigte sie es kaum. Er ließ sich alle Einzelheiten, an die sich Izayoi über Narakus Heer erinnerte, erzählen. Das war mehr als er bei einer Frau erwartet hatte. Doch dann, als die Menschenfrau ihm berichtete, eine schwangere Hundedämonin, wohl die Gefährtin des Prinzen wäre dabei gewesen, starrte er Izayoi kalt an. Zum ersten mal erschrak die Prinzessin und hatte plötzlich wirklich Angst, vor allem da er noch ein drohendes Knurren ausgestoßen hatte. Doch sehr zu ihrer Überraschung entschuldigte er sich für sein Verhalten und so stieg er in Izayois Achtung. Nachdem sie ihm dann noch die Hundedämonin beschrieben hatte, gab es für Inu no Taisho keinen Zweifel mehr das es sich um Sarina handelte. Er stand von seinem Lager auf und trat an das große Fenster. Lage Zeit schaute er hinaus in die dunkle Nacht. Bestürzung und Fassungslosigkeit zeichneten sich in seinem Gesicht ab. Er dachte wohl, dass es die Prinzessin nicht sah, aber er vergaß dabei sein eigenes Spiegelbild in der Scheibe. "Leg dich schlafen Izayoi!", befahl er dann später. Er hatte gesehen, wie mühsam sie ihre Augen offen halten musste. "Und ihr Herr?", fragte sie dann doch etwas besorgt. Er hatte ihr nicht erlaubt den Raum zu verlassen und außer dem einen Lager gab es nichts, worauf er sich betten konnte. "Ich brauche keinen Schlaf, wir Dämonen kommen tagelang ohne aus", erklärte der Fürst. Es war noch mitten in der Nacht, da wachte Izayoi plötzlich auf. Draußen schien inzwischen der Mond und so konnte man auch für ein menschliches Auge etliche Einzelheiten erkennen. Für einen Moment zuckte die schwarzhaarige Frau zusammen, als sie bemerkte, wie nah der Dämon an dem Lager saß. Er hatte sich auf den Boden gesetzt mit den Rücken zur Wand und Izayoi im Schlaf betrachtet. Der Ausdruck auf dem Gesicht der Frau wirkte entspannt und ließ sie noch jünger erscheinen. Um so überraschter war Inu no Taisho, dass sie plötzlich aufwachte. "Keine Angst", beruhigte er sie sanft. Seine Stimme hatte dabei einen so weichen Klang, dass sie sich tatsächlich beruhigte. Im Dunkel trafen sich ihre Augen. Sie wusste nicht, was es war, aber der Ausdruck in seinen Augen wirkte einsam und verzweifelt. Sie setzte sich hoch und kniete dann vor ihm. "Mir ist gerade noch etwas eingefallen", begann Izayoi. Da der Hundefürst sie zum sprechen aufforderte, fuhr die Prinzessin fort: "Einer der Dämonen sagte das die Gefährtin von Naraku zu dem Schloss von Goryuma gebracht werden soll. Er ist der einzige Sohn des Prinzen und das Schloss liegt gleich am Fuße der Berge im Nordosten." Noch während sie gesprochen hatte, nahm Izayoi unbewusst eine seiner Klauen in ihre Hände und streichelte sie sanft. Vermutlich war es nur eine harmlose Geste, doch sie hatte eine große Wirkung auf den Hundefürsten. Inu no Taisho erkannte mit Schrecken, das Begehren in ihm aufflackerte. Außer bei Sarina hatte er das noch nie bei einem anderen Lebewesen empfunden. Mit je einer seiner Klauenhände umschloss er Izayois Finger und drückte sie sanft. Wie gern hätte er die junge Frau jetzt in seine Arme genommen und sie geküsst. Doch die Information, die er gerade bekommen hatte, war viel wichtiger. So unterdrückte er sein Verlangen. Für eine kurze Weile herrschte zwischen ihnen eine Spannung und es war, als ob ein Funke übersprang, der wohl beide erschreckte. Dann im nächsten Moment sprang der Fürst auf, wobei er Izayoi mit sich hochzog. "Diese Information war alles, was ich brauchte. Ich danke dir geliebte Izayoi", er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und sprang in Richtung Ausgang. Er war schon an der Tür, bevor Izayoi überhaupt mitbekommen hatte, dass er sie losgelassen hatte. Dort drehte er sich noch einmal um und fragte: "Soll ich Soldaten zu deinem Schutz da lassen." "Das musst du nicht", konnte sie gerade noch sagen als Inu no Taisho auch schon zur Tür hinaus war. Er musste ungeheuerlich schnell gewesen sein, denn es dauerte nur wenige Augenblicke, als unten im Schlosshof auch schon seine Befehle schallten. Bereits im Morgengrauen war von dem Heer nichts mehr zusehen. Zwei Tagesmärsche genügten, um die Berge zu erreichen. Inu no Taisho ließ das Heer in großer Entfernung zur Burg lagern und schickte die Falkendämonen aus, um zu spionieren. Mehrere Tage vergingen bis genug Informationen gesammelt wurden um einen Überblick zuhaben. Ihre Anwesenheit war bemerkt worden und so hatte man die Tore verschlossen und die Mauern ständig besetzt gehalten. Naraku selbst befand sich offenbar nicht im Schloss. Er vermutete wohl, dass Sarina in der Burg seines Sohnes sicher war. Mehrere Falkendämonen hatten unabhängig voneinander herausgefunden, in welchen Teil der Burg man Sarina festhielt. Oft soll sie am Fenster im südlichen Teil stehen und in die Ebene hinaus blicken. So hatte sich dann Inu no Taisho einen Plan zurechtgelegt. In der nächsten Nacht beziehungsweise im frühen Morgengrauen würde er angreifen. Sobald die Sonne am nächsten Morgen aufging, hörte man überraschte Rufe auf den Mauern der Burg. Lautlos war das Dämonenheer im Schutz der Dunkelheit herangekommen und stand nun vor den Toren. Bevor auch nur einer von Narakus Soldaten in Verteidigungsstellung gehen konnte, raste eine starke Energiewelle heran und zerstörte den nördlichen Teil der Mauer sowie etliche Befestigungsanlagen. Zufrieden mit dem Ergebnis gab der Fürst das Zeichen zum Angriff. Sehr zu seinem Ärger erfuhr Inu no Taisho gleich darauf, durch Rufe des Gegners, das Goryuma sich auf der nördlichen Mauer befunden hatte und unter den Gesteinsmassen begraben wurde, als So'ungas Gokuryuuha durch die Gegend gerast war. Nur zugern hätte er sich Narakus Sohn im Zweikampf gestellt und ihn besiegt. Im nächsten Moment jedoch fingen die Bruchstücke der Mauer, unter die der Sohn begraben wurde, an zu wackeln und kurz darauf sprang ein schlanker Krieger hervor. Da ein Panzer aus Drachenschuppen seinen Körper bedeckte, hatte das ihm wohl das Leben gerettet. Ohne zu zögern, zog Narakus Abkömmling sein Schwert und griff den Hundefürsten im Nahkampf an. Aufgrund seiner eigenen Krieger, die nun überall im Schlosshof Narakus Soldaten in Zweikämpfe verwickelten, konnte Inu no Taisho das Gokuryuuha nicht erneut einsetzten. Da ihm ein Zweikampf ebenfalls lieber war, stellte er sich Goryuma. Heftig schlugen ihre Schwerter aufeinander. In beiden Kämpfenden steckte eine große dämonische Kraft. Lange zog sich der Schlagabtausch hin. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, ohne das einer von ihnen die Oberhand gewann. Bis Inu no Taisho zufällig mitbekam, dass einer der Drachenschuppen wohl beschädigt war. Wenn er dort gezielt den jungen Erbprinzen verletzen konnte oder gar eine tödliche Wunde anbringen, wäre ihm der Sieg sicher. Als nun eine erneute Attacke von Goryuma gegen den Hundefürsten erfolgte, sammelte Inu no Taisho seine ganze ihm noch verblieben Energie und wehrte den Schlag heftig ab. Narakus Sohn kam ins taumeln und ließ seinen Körper einen Moment ungeschützt. Dieser winzige Moment genügte, um mit So'unga zu zustechen. Das Schwert drang in die Brust des Abkömmlings und tötete ihn. Erschöpft sank Inu no Taisho zu Boden. Ein kurzer Rundblick genügte ihm um Festzustellen das sein Heer diesen Kampf bereits ebenfalls gewonnen hatte. Lange verweilte der Fürst nicht am Boden. Nur wenige Augenblicke später sprang er auf und stürmte gefolgt von etlichen Soldaten in die eigentliche Burg. Hier stellte sich ihm aber kein Widerstand mehr entgegen. Dann hatte Inu no Taisho das Gemach erreicht, indem seine Fürstin festgehalten wurde, und sprengte die Tür mit einem kräftigen Fußtritt auf. Sarina lag auf dem Lager mit geschlossenen Augen. Erst heute Morgen sollte ihr wieder eine hohe Dosis Betäubungsgift verabreicht werden. Doch sie hatte wohl nur einen geringen Teil zu sich genommen. Leise flüsterte der Fürst ihren Namen. Sehr zu seiner Freude öffneten sich ihre goldenen Augen. Doch dann bemerkte er, dass sie nur unbewusst auf ihren Namen reagiert hatte. Ihr Blick war leer und schien direkt durch Inu no Taisho hindurch zu gehen als wäre er gar nicht da. Sie war schwach und konnte sich kaum auf den Beinen halten, selbst die Aura des Kindes war kaum zu erkennen. Was hatte dieser Bastard nur mit ihr gemacht. Mitfühlend zog er seine Gefährtin in den Arm. Er sprach immer wieder auf sie ein. Irgendwann schien seine Stimme zu ihr durchgedrungen zu sein. Leben flackerte in den goldenen Augen und fixierten sich dann auf ihn. Sarina war kaum zu sich gekommen, als sie heftig erschrak. Eigentlich hätte sie sich freuen müssen, aber große Schuld stieg in ihr auf. Dennoch berichtete sie ehrlich alles, an was sie sich erinnern konnte. Für beide war das Ganze eine merkwürdige Situation. Keiner von ihnen konnte damit umgehen. Auch noch Tage nach ihrer Befreiung beteuerte sie immer wieder, dass sie sich Naraku hingegeben hatte und das Kind von ihm wäre. Um so öfters sie davon erzählte Inu no Taisho glaubte ihr, da er auch keine Lüge in ihren Worten entdecken konnte. So schickte er seine Fürstin in Begleitung einer Eskorte ins Schloss zurück und er selbst setzte den Feldzug gegen Narakus Heer fort. Immer in der Hoffnung diesem Bastard Naraku zu begegnen und ihm alles, was Sarina erdulden musste heimzuzahlen. Doch dieser war wie vom Erdboden verschluckt. Die ganzen nächsten Wochen hatte er das Gefühl etwas zu übersehen. Trotz des abwesenden Ausdrucks in Sarinas Augen, und wenn sie vermutlich keine Schuld traf, dennoch fühlte sich Inu no Taisho verraten und betrogen. Dann war sein Feldzug beendet und sämtliche Menschenburgen waren von Naraku befreit. Inu no Taisho begab sich wieder nach Südwesten, um in sein Schloss zurückzukehren. Seine Reise führte ihn dabei durch das Land, was der Prinzessin Izayoi gehörte. Mit seinem Heer machte er dort halt und genoss die Gastfreundschaft der schwarzhaarigen Frau. Izayoi spürte seine Traurigkeit und sein gebrochenes Herz. In ihr reifte der Entschluss es zuheilen. So näherte sie sich vorsichtig dem Fürsten. Es war tiefste Nacht, als sie sich heimlich in das Gemach schlich, wo sie schon das erste mal ihm ein Lager bereitet hatte. Der Fürst lag zwar mit geschlossenen Augen auf der Ruhestätte, schlief aber nicht. Er war etwas überrascht, als sich die Tür öffnete und sie schwand auch nicht, als er bemerkte, wer sein heimlicher Besuch war. "Izayoi, deine Vorsicht ist unnötig, ich bin wach", sagte er nach einer Weile, da er bemerkte, wie die Prinzessin mitten im Raum reglos verharrt hatte. Verzeih das ich dich störe", bat sie. "Niemals würdest du mich stören. Leiste mir Gesellschaft!" Schüchtern kam sie näher und setzte sich direkt neben ihn auf das Lager. Dann bat sie den Fürsten: "Bitte erzähle mir, was dich bedrückt. Hast du deine Gefährtin gefunden und Naraku besiegen können?" Inu no Taisho wusste nicht, warum er es tat aber er berichtete ihr alles, von dem Tag an, als das erste mal Sarina mit dem Prinzen zusammengetroffen war bis zu ihrer Befreiung. Schon längst hatte Izayoi ihren Kopf an seine Schulter gelegt und hielt seine Klauenhand. Sie weinte für ihn die Tränen, die er nicht hatte. Später fragte die Prinzessin: "Heute Nacht würde ich gern an deiner Seite bleiben." Als Antwort zog er die junge Frau mit sich auf das Lager und hielt sie im Arm. Er versprach dabei: "Mein Wort gilt immer noch. Ich nehme nur das, was mir freiwillig gegeben wird." Da er jedoch merkte, wie sie sich etwas in seinen Armen versteift hatte, fügte er kurz darauf hinzu: "Schlaf jetzt, ich werde dich nur im Arm halten!" Kurz nach Izayoi fand auch Inu no Taisho Schlaf. Seit Wochen hatte er nicht so sehr entspannen können. Am nächsten Morgen, als die Prinzessin aufwachte, konnte sie kaum glauben, was sie sah. Der Fürst hielt sie immer noch in seinen Armen fest und schien tief zu schlafen. Sie konnte nicht ahnen, dass seine Seele heute Nacht allein durch ihre Anwesenheit und ihr besänftigendes Wesen Ruhe gefunden hatte. Das auch Izayoi sich geborgen gefühlt hatte, war neu für sie. Nicht einmal in den Armen ihres verstorbenen Gemahls hatte sie diese Gefühle empfunden. Doch jetzt lag sie hier in den Armen eines der gefährlichsten Dämonen, die es gab, und sehnte sich nach seinen sanften Berührungen. Noch während sie, den Hundefürsten, im Licht der ersten Sonnenstrahlen betrachtete, begann eine heimliche Sehnsucht nach seinen Liebkosungen in ihr zu erwachen. Sie stieß einen leichten Seufzer aus, als sie begann mit ihren Fingern die Konturen seines Gesichtes nach zumalen. Dann wurde die Prinzessin noch kühner und beugte sich zu ihm hinab. Sie bemerkte nicht, dass der Daiyoukai bereits wach war und sie gewähren ließ. Inu no Taisho hatte die sanften Finger auf seinem Gesicht genossen, doch dann, als er ihre weichen Lippen spürte, konnte er sich selbst nicht länger zurückhalten und erwiderte den Kuss. Die Finger ihrer rechten Hand wanderten von seinem Kinn bis zu seinem Ohr, was sie zärtlich berührte. Doch dann wurde der Kuss unterbrochen. Enttäuschung breitete sich in ihr aus. "Izayoi", nur ihr Name wurde geflüstert, aber allein der Klang der Stimme jagte der Prinzessin einen angenehmen Schauer über den Rücken. Sie wünscht sich mehr. Sie wünschte sich alles und wollte sich ihm ganz hingeben. "Würdest du mir Erfüllung schenken, wenn ich darum bitte?", noch ehe Izayoi die Worte selbst so recht begriff, kamen sie über ihre Lippen. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen und Küssen. Beinahe unheimlich lange wurde sie von den goldenen Augen angeblickt, bevor der Fürst sich wieder regte. "Izayoi du weißt nicht, was du da sagst", entgegnete Inu no Taisho. Schon längst hatte auch ihn das verzehrend Feuer gepackt, das nur durch ihre Vereinigung gelöscht werden konnte. "Doch", entgegnete sie. Da war keine Unsicherheit mehr. "Ich möchte die Deine sein und wenn es nur für dieses eine mal ist." "Es könnte Folgen haben", warnte er die schwarzhaarige Frau, während er sein Gesicht in ihre duftenden Haare vergrub. Sehr zu seiner Überraschung gestand sie dann: "Das würde ich in Kauf nehmen, denke aber eher das ich keine Kinder empfangen kann. Fast zehn Jahre konnte ich meinem Gemahl keinen Erben schenken." Danach verschwendete der Hundedämon keine Zeit mehr, als er begann die Prinzessin, mit den Händen und Lippen, zu liebkosen. Am Tag darauf schickte Inu no Taisho den größten Teil seines Heeres zurück in die heimatliche Burg. Sesshomaru hörte sich ruhig den Bericht des Heerführers an. Alles was er zum Schluss auf die Nachricht, das sein Vater mit einigen Kriegern im Schloss dieser menschlichen Prinzessin zu ihrem Schutz verweilen wollte, sagte war: "Ich verstehe." Ob Sesshomaru tatsächlich verstand würde er niemanden erzählen. Das Einzige, was ihm bei der Information im Kopf herumging, war, sein Vater vergnügte sich mit einem schwachen Menschen, während Sarina Seelenqualen litt. Die Zusammenhänge kannte er nicht, da auch seine Mutter beharrlich schwieg. Seine eigenen Befürchtungen das Naraku seine Mutter geschwängert haben konnte, lösten sich schon nach wenigen Tagen auf, da er erkannte, dass seine kleine Schwester das Kind seiner beiden Eltern war. Etwa nach drei Wochen fragte dann die Prinzessin plötzlich Inu o Taisho: "Dieser Naraku scheint sehr verschlagen zu sein. Was ist, wenn er bewusst das Gerücht verstreut hatte, Sarina wäre seine Geliebte. Hast du je daran gedacht, dass dieses Kind von dir sein könnte." Erst in diesem Moment wurde es dem Fürsten tatsächlich bewusst, das er diese Möglichkeit nie in Betracht gezogen hatte. Er erinnerte sich an die leidenschaftliche Nacht mit seiner Gemahlin. Sein Gewissen nagte nun an ihm. Als dann fast einen Tag später eine schwer verletzte menschliche Priesterin von einem der dämonischen Falken auf Patrouille aufgefunden wurde, bekam Inu no Taisho sogar Gewissheit. Ihr Name war Kikyou und sie war Narakus Heilerin. Der Hundedämon erfuhr von ihr, dass der Prinz unmöglich der Vater des Kindes sein konnte, weil dieser Sarina nicht einmal beschlafen hatte. Wenn es so war und Sarina kurz vor der Niederkunft stand, musste er sofort zu ihr. Dennoch sträubte sich alles in ihm, Izayoi einfach so zu verlassen. Doch sehr zu seiner Überraschung war Izayoi diejenige, die ihn drängte, nach Hause zu seiner Gefährtin zugehen. Wie sie fand, war ein klärendes Gespräch zwischen dem Fürstenpaar längst überfällig. "Bist du dir sicher das du das willst. Wenn ich jetzt gehe, werden wir uns vielleicht nie wieder sehen", versuchte der Daiyoukai einen letzten Einwand. Sehr zu seinem erstaunen entgegnete Izayoi: "Alles, was ich wollte, war dich wieder glücklich zusehen und das habe ich erreicht. Es macht auch mich glücklich." Deshalb brach der Fürst einen Tag später auf. Nicht ahnend, welche Folgen ihre gemeinsamen Nächte für Izayoi haben könnten. Zwei Dämonen ließ er zurück, die später nach ihrer Genesung Kikyou zu ihm bringen würden. Er hatte der Priesterin Schutz versprochen. 4. Kapitel - Folgen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)