Shadow´s of Moonlight [Remastered] von Iyeko ================================================================================ Kapitel 2: Eine Mysteriöse Begegnung ------------------------------------ Der Film war unfassbar spannend gewesen. So spannend sogar, dass Ryou seine ganze Energie in Aufregung umgewandelt hatte und am Ende ganz klein zusammengekauert, in seinem Sitz eingeschlafen war. Niemand befand sich mehr im Kino. Es schien nicht aufgefallen zu sein das man vergessen hatte den Jungen im Saal zu wecken. Plötzlich kamen wie aus dem nichts zwei Lichtkugeln geradewegs durch die Sitzreihen auf Ryou zugeschwebt und blieben über ihm stehen. Das Licht ihrer Kugeln erleuchtete ihn matt. „Sieh mal Hanako! Ich hab ihn gefunden!“, rief eine Stimme aus einer der beiden Lichtkugeln. „Shht, nicht so laut, Rin“, flüsterte die Stimme aus der anderen Kugel. Die Lichtkugeln erloschen mit einem leisen Pling und zwei kleine Feen erschienen an ihrer Stelle. „Wow… Er ist süüüß“ sagte Rin verträumt, doch Hanako stieß sie an. „Wir suchen nicht nach süßen Typen, sondern nach dem aus deinem Traum“, sagte sie ärgerlich. „Ist er das, oder nicht?“ fragte sie und sah Rin an. „Ja, ich bin mir ganz sicher“, antwortete Rin fröhlich. "Du weißt ja, dass du dich auf meine Träume verlassen kannst". Hanako nickte und flatterte mit ihren kleinen Flügeln "Aber.. ein Hume kind? bist du sicher das er es schaffen kann..?" Rin schüttelte den Kopf "Ich weiß es nicht.. meine Träume beziehen sich auf die Person, nicht auf deren Schicksal. Ich weiß nur DAS er es schaffen kann.. und das er unsere einzigste Chance ist unsere Heimat zurückzugewinnen" „Gut, dann sollten wir ihn schnellstens von hier wegbringen, bevor diese komischen Männer mit den Lampen wieder aufwachen…“. „Ach keine Sorge, die werden lang genug schlafen und dieses Haus hier ist schließlich abgeschlossen“ warf Rin bedenkenlos ein und kreiste um Ryou´s Kopf. „Uhm ok, wo hab ich denn jetzt wieder diesen blöden Zeitstaub…?“ murmete Hanako, während sie aufgeregt auf und ab flatterte. „Hanako..“, knurrte Rin drohend „Willst du mir etwa weismachen, dass du den Zeitstaub… VERLOREN HAST!?!?“ brüllte Rin nun sauer, doch sie verstummte jäh, als Ryou zuckte und sich im Schlaf drehte. „Bist du komplett querverdrahtet Rin!?! Hier, ich hab ihn! Aber er wird sicher gleich aufwachen... Tempo! Wir müssen ihn von hier wegbringen!“ rief sie hastig. Rin und Hanako begannen in einer Endlosschleife über Ryou zu fliegen und ließen langsam den blau-glitzernden Staub auf ihn herunter rieseln. "Ich bete um seinen Erfolg.. er ist unsere letzte Hoffnung.." "Er wird es schaffen, bestimmt..!" „Held, nimm dein Schicksal an!“ Ein blauer Lichtblitz flackerte auf… und als er wieder verblasste, war Ryou bereits verschwunden und auf dem Weg in die magische Welt namens Luna... Eine sanfte Brise streichelte Ryou´s Gesicht und wehte ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er atmete tief und langsam durch, es war friedlich und still um ihn herum. Plötzlich drang ein raschelndes Geräusch an seine Ohren, dass sich langsam näherte. "Hey du..?" Ryou rührte sich nicht, er blieb weiter liegen und döste. "Uhm.. du da, was.. machst du da?" Langsam aber stetig stupste jemand Ryou in die Seite was ihn an seinem Vorhaben hinderte. "Nhh.. noch fünf Minuten bitte Ann.." murmelte er und kauerte sich zusammen. "Ann..? Wer ist das? Hey! Nicht schlafen! Komm schon, mach die Augen auf!" Das Stupsen wurde zu einem Pieksen und Ryou dem keine Wahl mehr blieb, schlug die Augen auf. "Bin ja schon wach An--!?" Ryou riss die Augen auf und starrte verwirrt in die Gegend. Das war nicht sein Zimmer und auch nicht seine kleine Schwester. Er lag inmitten einer tiefgrünen Ebene unter einem gigantischen Baum und neben ihm kniete ein Mädchen, dass ihn nicht minder verwirrt anschaute. "WER ZUM TEUFEL BIST DU!? UND WO BIN ICH!?" Direkt neben Ryou kniete ein junges Mädchen, etwa so alt wie er mit langen Zinnoberroten Haaren und ebensolchen Augen. Doch als wäre es nicht merkwürdig genug das er neben einem Fremden Mädchen erwachte, trug dieses zu allem Überfluss auch nur Katzenohren und einen Schweif an dem ein kleines Glöckchen befestigt war. Das Mädchen wich erschrocken zurück und blinzelte den für sie fremden Jungen mit gesenktem Kopf an. "Luna" "Äh.. was?" "Luna" wiederholte das Mädchen und legte den Kopf nun schief. "Achsooo.. und ähm.. welches Land ist das?" "Land?" das Mädchen stand auf und machte einen halbkreis mit den Armen "Das alles hier ist Luna, die Welt in der wir Leben heißt so" "Aha. Die W-- DIE WAS!?" In Ryou´s Gesicht stand das pure Entsetzen geschrieben "Ahahah i ich träume ganz bestimmt! Eine fremde Welt namens Luna HAHAAAA Oh man der Film war zuviel für mich.. aber bestimmt wache ich gleich daheim in meinem Bett..--" Aber Ryou konnte nicht daheim sein.. er konnte sich nicht erinnern nach dem Film nach Hause gegangen zu sein. "Uhm.. du bist seltsam.." murmelte das Mädchen und musterte Ryou neugierig. "Wa--?? Ich und seltsam!? Schau in den Spiegel, du siehst aus wie eine halbe Katze!" Das Mädchen wirkte gekränkt. "Ich BIN eine halbe Katze, eine Neko um genau zu sein" "Eine.. was? Was ist eine Neko?" "Hab ich dir grade erklärt. Du könntest mir aber sagen was DU bist?" "Was ich..-- Ich bin ein Mensch!!" "Ein Mensch??? Was ist das denn? Ich hab noch nie so jemanden wie dich gesehen" Ryou legte die Stirn in Falten ~Abgefahren.. was passiert hier? Ein Katzenmädchen, eine fremde Welt und Menschen kennen die hier auch nicht.. wo bin ich nur gelandet..?~ "Hey, was ist denn nun ein Mensch??" fragte das Mädchen und zupfte an Ryou´s Ärmel. "Hä w was? Oh! J-ja klar ein Mensch äh.. naja.. ich denke.. ein Mensch ist so ähnlich wie du, nur ohne diese Ohren und den Schweif" "Wirklich? dann sind wir uns ja gar nicht so unähnlich was?" Sie lächelte erleichtert und offenbarte dabei ein spitzes Zähnchen in ihrem Mundwinkel. "Sag mal.. äh.." Ryou kratzte sich am Kopf "Wie.. heißt du?" "Mein Name?" das Mädchen lächelte "Mint. Mint Ayame.. und wie heißt du?" Dankbar darum das er nun immerhin ihren Namen kannte, erhob sich Ryou vom Boden und klopfte sich das Trockene Gras von der Hose. "Ich bin Ryou. Ryou Hayato und komme aus Nirima" Nun legte Mint wieder den Kopf schief und eines ihrer Ohren an. "Nirima? Das ist nicht in Luna oder?" Ryou schüttelte den Kopf "Definitiv nicht. Die Welt aus der ich stamme heißt Teravolium" "Also bist du ein Wesen aus einer anderen Welt!? WOW! Das ist so.. so aufregend!! Du musst mir unbedingt so viel über dich erzählen wie möglich!" "Wow wow wow stopp. Du bist für mich auch ein fremdes Wesen aus einer anderen Welt!" warf der überrumpelte Junge ein und fühlte sich von Mint überfahren. "Och wenns nur das ist? Du kannst mir auch gern fragen stellen" erwiederte sie und trat näher an Ryou heran, welcher im selben Tempo rückwärts von ihr zurückwich. "Also? Wie ist es in diesem Nirima? Und was ist Teravolium für eine Welt? gibts da nur Leute wie dich? Wie alt bist du?" Mint bedrängt ihn weiter mit fragen und Ryou der nun mit dem Rücken zum Baum stand, fühlte sich langsam unwohl in Mint´s Gegenwart. "weshalb so stumm? Ich bin harmlos wirklich! Ich beiße nicht und bin nur neugierig" Mint näherte sich ihm noch weiter, sodaß sie nun beinahe Nasenspitze an Nasenspitze standen. Ryou´s Herzschlag beschleunigte deutlich und er brachte kaum einen verständlichen Ton hervor. Er war furchtbar nervös und hatte offen gestanden ein wenig Angst vor diesem Mädchen das ihn permanent mit Fragen löcherte. "E-es wird dunkel! Ich bin müde und hab Hunger!" platzte Ryou hervor und stieß mit dem Hinterkopf an den Stamm des riesigen Baumes hinter ihm. "Oh! du hast recht. Wir sollten in die Stadt gehen.. für den Moment kannst du mit zu mir kommen, ich bin schließlich immernoch neugierig auf dich. Der arme Ryou wusste gar nicht wie ihm geschah, als er von Mint mit höflichem Druck mitgezogen wurde und sie in südliche Richtung aufbrachen. In der Ferne konnte Ryou eine Stadt ausmachen. Nicht gerade der Inbegriff von riesig, aber eben auch nicht grade winzig. Im Süden hinter der Stadt, lag das Meer, westlich offenbar das Wohnviertel, im Norden aus dem sie kamen befand sie der riesige Baum und im zentrum vermutete der Menschenjunge, dass sich die Geschäfte befanden. Im östlichen Bezirk der Stadt jedoch, fiel Ryou eine große, tiefschwarze Kirche aus oder vielmehr etwas das eine gewisse ähnlichkeit damit hatte. Das Gebäude jagte ihm kalte Schauer den Rücken herab.. "Oh! das hab ich glatt vergessen!" Mint blieb abrupt stehen und Ryou prallte in ihren Rücken. "Du.. naja.. in meiner Heimatstadt gibts keine Menschen.. also müssen wir dafür sorgen das du keiner bist wenn du da rein gehst" Ryou schluckte heftig "W-was soll das heißen, dafür sorgen das ich kein Mensch bin?" Mint grinster verheißungsvoll und wurde etwas rot um die Wangen. "I..ich leihe dir einen Teil meiner Magie, das sollte reichen um eine Tarnung zu erschaffen" "W wie was wo!? Einen Teil deiner.. du.. Magie!? DU kannst zaubern!?" Plötzlich war Ryou Feuer und Flamme für Mint und vergass seine Komplexe. Magie, Zauberei, Krieger, Drachen und all dieser Kram faszinierte ihn, deshalb liebte er auch Rollenspiele wie The Last Fantasy. Mittlerweile hinterfragte er es auch nicht mehr. Er war gewillt zu glauben was ihm Mint erzählte. Mint schien erleichtert, dass das Eis scheinbar gebrochen war und sie Ryou´s Vertrauen gewonnen hatte. "Okay.. wenn du bereit bist, schließe deine Augen" Er nickte zögerlich wobei ihm ein paar, silber-blaue Haarsträhnen ins Gesicht fielen und schloss nervös die Augen. Mint´s Augen gingen ihm nicht aus dem Kopf, für einen Moment hatten sie sich wie eine sanfte Glut durch seine Augen in sein Herz ergossen und bescherte ihm ein unbekanntes, wohlig warmes Gefühl in seinem Körper. "!?" Ryou schlug die Augen auf und versucht sich von Mint zu lösen, doch diese hielt ihn fest, nicht gewaltvoll, sondern eher sanft denn ihre Hände schlangen sich nicht um seine Hüfte als würde sie ihn am fliehen hindern wollen. Er fühlte wie seine Knie zu zittern begannen und ihm heiß wurde. Seine lippen brizzelten wie bei einem elektrischen Schlag, und der Duft von Mint´s Haaren drang in seine Nase. Sie rochen angenehm nach Rosen. Ohne es wirklich zu steuern, legte Ryou wie von selbst seine Arme um Mint´s Hüfte, so wie sie es bei ihm tat und zog sie leicht näher an sich heran. Sie schmuste sich an ihn und musste sich auf Zehenspitzen stellen da er ein wenig größer war als sie selbst. Als Ryou plötzlich Mint´s Zungen über seine Lippen fahren spürte, riss er sich los und wich einen Schritt zurück. Er atmete schwer und sein Herz raste vor Aufregung. ~Hoppla.. was.. was wollte ich denn da..?~ "D-du.. du hast.. du hast mich--" Ryou´s Gesichtsfarbe wechselte langsam in ein sanftes Rosarot und fiel dann rapide in ein tiefes tomatenrot. "W wieso hast du--!?" Auch Mint realisierte nun wie sehr sie über das Ziel hinaus geschossen war. Sie hatte Ryou nur einen kurzen Kuss geben wollen. Stattdessen hatte sie ihm beinahe die Zunge in den Hals gesteckt. Sie schämte sich schon beinahe dafür.. "AH--!?" Ryou zuckte zusammen "W-was ist!? Was schreist du so?" Mint deutete verdattert auf Ryou, oder vielmehr auf seinen Kopf und sein Gesäß. Ryou hob die Hand und tatschte an die Stelle auf die Mint starrte. Er erstarrte. Seine Hand ertastete etwas großes, weiches und flauschiges. Er zog daran. "AU!" Ein stechen in der Kopfhaut war die Antwort darauf. Nun fuhren beide Hände hinauf auf seinen Kopf und befühlten die Flauschigen Dinger auf seinem verstubbelten Haupt. "S sind das..--" Mint nickte und starrte Ryou fasziniert an. Sie fand ihn unheimlich niedlich, obgleich sie verblüfft war das ein bisschen Magie von ihr SO eine Verwandlung auslösen konnte. "B bin ich jetzt etwa.. dasselbe wie du!? Ein.. N-neko!?" "J-jein.. eigentlich sollte das nur Tarnung sein aber.." sie verstummte. "ABER??" hakte der frisch gebackene Nekojunge und wedelte unter seinen prüfenden Augen mit dem langen silbergrauem Schweif der ihm gewachsen war. "N..naja.. jetzt bist du ein ganzer.." piepste sie kleinlaut und warf Ryou einen entschuldigenden Blick zu. Ryou brachte keinen Ton mehr hervor. Dieses Mädchen versuchte ihm gerade ernsthaft weißzumachen, das er kein Mensch mehr war, sondern eine halbe Katze wie sie selbst? War das überhaupt möglich? müsste sie dafür nicht logisch gesehen all ihre Magie verpulvern? Er war ja schließlich ein ganzer Mensch gewesen. Die beiden tauschten Skeptische Blicke aus, ganz so als würden sie grade an das allergleiche denken.. Dann durchbrach Mint die Stille. "N nun wie dem auch sei! Du bist jetzt kein Mensch mehr und kannst problemlos in die Stadt. Also vorwärts! Es dämmert schon und wir sollten schleunigst zu mir gehen! Beeil dich!" Mint ergriff Ryou´s Hand und zog ihn hinter sich her auf den Torbogen zu der einen der Eingänge zur Stadt markierte. "Bevor ichs noch vergesse Ryou-kun! Willkommen in Neko-City. Die Stadt der Katzen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)