Die Ferne des Himmels von Midnight (Zurück auf los) ================================================================================ Kapitel 1: Zurück auf los ------------------------- "Ich mache Schluss mit dir, ich habe es satt!", ertönte die Stimme meiner Freundin, die mich nach der Schule extra zum Schultor zitierte, nur um mir das zu sagen. "Ey, man, wieso zickst du denn schon wieder so rum?", nörgelte ich genervt. "Warum ich so rum zicke? Was war das denn bitte heute morgen, als du mit dieser Tussi rum gemacht hast. Du hast sie mit deinen Blicken ja fast ausgezogen, sie betätschelt und die ganze Zeit nur auf ihre Brüste gestarrt.", "Oh man, was hast du eigentlich für Probleme? Halluzinierst du etwa schon? Ich habe doch nur mit ihr geredet.", doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, definitiv nicht. Du bist andauernd am flirten und triffst dich heimlich mit anderen Mädchen!", ich zuckte mit den Schultern. "Ach, hast du dafür etwa Beweise?", fragte ich belanglos und fühlte mich schon in Sicherheit, als sie anfing auf ihrem Handy herumzutippen und mir ein Foto vor die Nase hielt, auf dem ich..."Da hast du es. Willst du mir etwa immer noch unterstellen, dass ich halluziniere?", hinterfragte sie. "Okay, okay ich hab mal mit dem Mädel rum geknutscht, aber das war doch total belanglos.", redete ich mich raus. War es für mich ja auch. "Belanglos? Für dieses Mädchen war es aber nichts belangloses!", teilte sie mir mit. "Ach und woher willst du das wissen?", "Na weil ich sie zufälliger weise kenne. Sie ist mit meiner Schwester befreundet, die sie gütiger Weise darüber aufgeklärt hat, was du so treibst!", schimpfte sie. "Sie hat mich die ganze Zeit vor dir gewarnt, das du ein Frauenheld bist und einfach nicht treu sein kannst! Aber ich war ja blind vor liebe!", "Hättest dich ja nicht auf mich einlassen müssen. Ich habe dir nie was von Treue versprochen.", konterte ich. Sie presste ihre Lippen aufeinander, sie bebten nahe zu und sie schaute sehr wütend drein. Mit einem Mal schallte es an meiner Wange, die nun wohl rot glühte. Denn sie gab mir eine schallende Backpfeife, die gewaschen hatte. Ich stand völlig perplex da. Das mich ein Weib so aus der Fassung bringen konnte. Nicht zu fassen! "Vollidiot! Es wird langsam mal Zeit, dass dir mal jemand klar macht, was für ein Arsch du eigentlich bist und dir mal so richtig die Leviten liest. Vielleicht lernst du ja dann deine Mitmenschen mit mehr Wertschätzung zu behandeln!", schleuderte sie mir wutentbrannt entgegen und machte auf dem Absatz kehrt. Ja, das war es wohl mit meiner Beziehung. Die Erste, die mal länger als einen Monate andauerte. Das war ja schon Record. Aber was sollte es schon. Es gab genug Frauen und sie war nicht die Erste und würde sicher auch nicht die Letzte sein. Trotzdem erschien mir dieses Resultat irgendwie ernüchternd. Dieses Weib stellte mich ja gerade wie den totalen Vollidioten dar. Und das auch noch vor meinen Mitschülern. Diese blöde Kuh! Aber was kümmerte es mich. Spätestens morgen würde wieder ein Ansturm von Mädchen auf mich zukommen. Da war ich mir sicher. Plötzlich schlug mir jemand von hinten auf die schulter. Es war Billy einer meiner Kumpels. Mit ihm ging ich häufig feiern."Hey Benji, nah, hat sie jetzt doch Schluss gemacht?", fragte er amüsiert. "Jub, hast du doch gesehen. Die hat vielleicht Probleme...", Billy winkte ab. "Na wenn das so ist, können wir ja mal wieder feiern gehen ohne, dass sie wieder rum zickt. Sie war doch eh nicht wirklich dein Typ, ich hab mich schon die ganzen Zeit gefragt, warum du dich auf sie eingelassen hast.", berichtete er mir kopfschüttelnd. "Weiß nicht, vielleicht war mir einfach langweilig, sie hat eh genervt...", gab ich zu. "Hey hast du Lust noch mit in die Stadt zu kommen? Da hat n neuer Saturn aufgemacht. Laut Werbung sollen die da das neue Spiel haben.", fragte er mich ohne weiter auf das Thema einzugehen. Ich zuckte mit den Schultern. "Von mir aus, hab eh nichts vor.", nicht mehr jedenfalls. "Okay, dann lass uns gleich gehen.", schlug er vor und wir schlenderten den Weg entlang. Um in die Stadt zu gelangen mussten wir an einem Park vorbei, an dessen Rande ein Basketballplatz war. Direkt gegenüber begannen die vielen Stadtläden und die großen Gebäude. Es war alles recht nah aneinander. So das man nicht alt zu weit laufen musste, was praktisch war. An der roten Ampel wurde Billy schon ganz zappelig. "Mensch, warum muss das doofe Ding ausgerechnet jetzt rot sein?!", jammerte er. "Hey, beruhig dich mal, du wirst dein Spiel schon noch bekommen.", grinste ich. Billy nickte hibbelig. "Neiiin, bei sowas muss man schnell sein! Sonst wird einem alles weggeschnappt!", antwortete er ungeduldig. Endlich wurde die Ampel grün und wir gingen über die Straße. Dann vorbei am Basketballplatz, der von hohen Gittern und etwas Grün umgeben war. Rings um, war ein schmaler Fußweg aus As-falt. Vom äußeren Gehweg gut einsehbar. Auf dem Platz spielten einige Kids und hatten Spaß. Dieser Sport schien zur Zeit schwer angesagt zu sein. Auch an unserer Schule. "Lass uns den Weg neben dem Platz nehmen, dann sind wir schneller.", hörte ich Billy, der bereits den Weg einschlug. "Okay.", antwortete ich lautlos, ihm folgend. Mir war es ja sowas von egal welchen Weg wir nahmen. Hauptsache ich musste mir morgen nicht sein Gejammere anhören, wenn er es nicht schaffte eines der Spielexemplare zu ergattern. Plötzlich hörte ich das Geräusch eines hüpfenden Balles. "Hey, er rollt durchs Tor.", hörte ich eine Stimme."Ja, hab's gesehen. Ich hole ihn.", hörte ich eine andere Stimme und ich blieb plötzlich wie paralysiert stehen und starrte auf den Ball der mittlerweile ins Rollen gekommen war. Dann hockte ich mich herunter und sah plötzlich die Räder eines Rollstuhles, die auf mich zugerollt kamen. Ich blickte auf und sah einen Typen mit blondiertem Haar. Sehr schmal gebaut und dabei leicht muskulös, aber dennoch sehr dünn an den armen, und mit einer Haut die fast weiß erschien. Ich starrte ihn an. Wenn ich nicht wüsste, dass zu 100 Prozent hetero war, würde ich sagen, dass ich noch nie einen so vollkommenen Menschen gesehen hatte, abgesehen davon, dass er in einem Rollstuhl saß und mein Stolz eindeutig größer war, als meine plötzliche Bewunderung für diesen...schönen Menschen. Innerlich schüttelte ich den Kopf über meine Gedanken. Er war ein Krüppel und hatte hier nichts zu suchen. "Hey, wärst du wohl so freundlich mir den Ball zu geben, wenn du schon da unten hockst?", und schon gar keine Befehle zu erteilen! Ich stand auf, ohne den Ball auf zu heben und schaute boshaft grinsend auf ihn herab. "Heb ihn doch selber auf, du Krüppel!", erwiderte ich in einem herablassenden Ton. Der Typ sagte erst nichts, bis sein Gesicht kurzfristig entgleiste und dann wieder zu seiner ursprünglichen Form zurückfand. Dann grinste er mich an. "Bist du immer so höflich?", stellte er mir die Frage. "Nur zu Krüppeln wie dir, die nicht mal in der Lage sind einen Ball alleine aufzuheben.", entgegen meiner Erwartung, sah er mich kein bisschen entsetzt an. Sondern blieb standhaft und gut gelaunt. "Wer hat denn behauptet, dass ich es nicht selber kann?", rasch stellte er die Bremsen seines Rollstuhls fest und beugte sich mit einigen Tricks leicht nach unten. Ich sah, dass er mit einem Bauchgurt gesichert war. Tze, wie in einem Kinderwagen. Wie lächerlich. "Sag mal wird man in einem Rollstuhl immer so festgeschnallt wie in einem Kinderwagen? Sieht ganz schön albern aus.", "Na wenn du meinst? Ich dachte mir schon, dass du ein Idiot bist.", ließ er mich wissen. Ganz schön mutig, dieser Krüppel, der mittlerweile den Ball vom Boden gefischt hatte. Das er das hinkriegte, war wahrscheinlich der Rollstuhl, der mir weniger erschien, als die meisten anderen, die ich so kannte, die weit aus klobiger wirkten. "Jorden, kommst du mal wieder? Wir wollen weiter spielen.", hörte ich die Stimme eines anderen Typen, die mir irgendwie bekannt vorkam und mir fiel die Kinnlade herunter. Jorden? Dieser Name erinnerte mich doch an jemanden...ja genau an einen kleinen, fetten Jungen aus der Grundschule. Den hatte ich immer gejobbt. Aber der Typ, der hier vor mir rum rollte, war alles andere als Fett, eher etwas untergewichtig und er saß ihm Rollstuhl. Der Jorden von damals, konnte laufen und war auch nicht halb so selbstbewusst. Der hätte sich sofort runter machen lassen. Das musste ein dummer Zufall sein! Ein sehr dummer Zufall! Und diese Stimme, die ich eben hörte...war sicher nur eine Halluzination. Jorden drehte sich mit samt Rollstuhl in die andere Richtung, mich ignorierend. "Ja, ich bin schon auf dem Weg.", rief er dem anderen zu. Dann schaute er sich noch einmal zu mir um und lächelte viel zu gut gelaunt. "Machs gut.", waren seine Worte und ließ mich wortlos zurück. Nicht zu glauben, wie dieser Mensch noch lächeln konnte in seiner Lage. Das mürbte an mir und machte mich nachdenklich. Ich hasste es, wenn über so unnütze Dinge nachdenken musste! "Hey, Benjiiii, jetzt beeil dich! Sonst kommen wir zu spät!", jammerte eine nervige Person auf der Stelle tretend, und risse mich vorerst aus meinen Gedanken. "Jaaa, jetzt nerv nicht!", nörgelte ich und folgte Billy, bevor ihm noch vor lauter Aufregung in die Luft ging. Im Laden stellten wir fest, dass die Ware bereits ausverkauft war. "Was? Das kann doch nicht ihr ernst sein! Das ist doch ganz neu! Also, wo haben sie die anderen versteckt!?", beschwerte er sich lautstark, während ich ihn ignorierte und mich ein bisschen umsah. "Hey Benji, jetzt sag doch auch mal was, und lass mich nicht hier so alleine stehen!", versuchte er mich ins Bot zu holen. Ich zuckte desinteressiert mit den Schultern. "Was jammerst du mich an? Das interessiert mich doch gar nicht.", machte ich ihm klar. "Waaas? Du bist so ein Arschloch Benji! Wieso kommst du dann überhaupt mit?", wieder zuckte ich mit den Schultern. "Mir war halt langweilig. Können wir jetzt gehen? Hier ist es öde...wenn du nicht mitkommst gehe ich auch ohne dich.", antwortete ich gelangweilt und machte mich schon auf den Weg. "Hey, jetzt warte doch mal! Benjiii...", doch ich hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Es interessierte mich einfach nicht. "Ich gehe nach Hause.", ich hob noch eben die Hand und ging meines Weges. Als ich wieder zu Hause war, ließ ich mich auf mein Bett fallen und setzte mir die großen Kopfhörer auf um ein bisschen Musik zu hören. Da war so ziemlich alles was den Raum füllte. In diesem Haus herrschte immer so eine bedrückende Stille, die irgendwie gefüllt werden musste, hatte ich das Gefühl. Denn es war leer, Menschenleer. Nur für wenige Momente schien ich abschalten zu können, bis ich wieder an diesen Jungen im Rollstuhl denken musste, der trotz seiner Lage so entsetzlich gut gelaunt war. Das war mir völlig unverständlich. Und dieser Name, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Der Name, der so gar nicht zu dem Bild in meinem Kopf passte. Jorden...das war doch völlig unmöglich. Das war nur ein dummer Zufall. Zumindest dachte ich das eine ganze Weile... * "Hey Benji, stimmt es, dass deine Freundin mit dir Schluss gemacht?", fragte wie erwartet eines der insgesamt sechs Mädchen, die mich in der großen Pause belagerten. Ich sah schon, wie sie ihre Chance witterten. "Jab, hat sie.", antwortete ich , als würde ich ein wenig darunter leiden, was natürlich nicht stimmte, "Oh, du armer, die weiß ja gar nicht was sie verpasst.", hörte ich eines der Mädchen sagen, während ein anderes mir fürsorglich über den Arm strich. "Ach was, ich werde es schon irgendwie überleben.", erklärte ich. "Stimmt, du findest bestimmt eine, die dich zu würdigen weiß.", damit meinte das Mädchen wohl sich selber. Ich nickte einfach nur und lehnte mich an der Mauer zurück und beobachtete ein Mädchen mit bunten Haaren, das mir schon einige Male aufgefallen war. Sie sah aus wie eines dieser Emo-Kids, die überall in der Stadt rumliefen. Die hatten auch alle so merkwürdige Frisuren und Klamotten. Überwiegend schwarz. "Sagt mal, wer ist eigentlich das Mädchen da hinten? Die sitzt doch fast jeden Tag da, oder?", fragte ich die Mädchen, die einen Blick zu ihr rüber wagten und fast angewidert das Gesicht verzogen. "Ach die, beachte das kleine, dumme Ding nicht. Die grenzt sich immer aus und will wohl mit niemandem was zu tun haben. Keiner mag die.", zogen sie über sie her. Das war ja beinahe vorhersehbar. Mädchen wie diese wurden tierisch schnell eifersüchtig, wenn man den Blick auf eine andere begrenzte, was ziemlich belustigend war. "Sie heißt Yui und ist eine Klasse unter uns, falls dich das interessiert.", mischte sich Billy in das Gespräch ein und schob einige Mädchen bei Seite, um sich neben mich zu setzten. "Hey! Was fällt dir ein?!", meckerten sie. "Ne ganze Menge, zum Beispiel, dass die Pause fast vorbei ist und man euer Gegacker fast über den ganzen Hof hören kann.", merkte er an. Die Gesichter der Mädchen waren einfach unbezahlbar. Ich grinste amüsiert in mich hinein. "Kümmer dich doch einmal um deinen eigenen Kram!", beschwerte sich eine. "Lasst ihn, der taucht einfach immer dann auf, wenn man ihn am wenigsten gebrauchen kann.", flüsterte eines der Mädchen den anderen zu. "Gehen, wir...wir sehen uns Benji.", ich hob nur eine Hand und sie verzogen sich. Billy neben mir schüttelte den Kopf. "Man du ziehst die Weiber ja magisch an, als hättest du ne Klette am Arsch.", erklärte er mir. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß, manchmal nervt es auch, aber es ist immer so amüsant.", grinste ich. "Du bist wirklich ein Arsch! Aber sag mal was hast du mit Yui zu schaffen? Du hast dich doch noch nie für sie interessiert.", ich zuckte mit den Schultern, "Ach sie ist mir halt nur aufgefallen. Mit diesen bunten Haaren ist sie doch unübersehbar, wie ein Paradiesvogel oder so.", ich grinste amüsiert und machte mich mit Billy wieder zum Unterricht. Billy schaute mich skeptisch an und zog eine Augenbraue hoch. "Was geht nur wieder in deinem Kopf ab Benjamin? Lass sie bloß in Ruhe, sie hat dir nichts getan. ", " Wer sagt, dass ich ihr was tun will?", Billy zwickte mich in die Seite. "Au, was soll das?", "Ach es kam so über mich. Wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir noch zu spät.", und so schliff er mich in den wahnsinnig spannenden Unterricht. * Einige Tage später, am Wochenende, war es Nachmittags ziemlich verregnet und ich hatte natürlich keine Wetter tauglichen Klamotten dabei. Ausgerechnet jetzt, wo ich mich von Billy nach Hause machte. Er hatte mich dazu überredet mit ihm eine Zockernacht zu machen. Jetzt war ich natürlich völlig übermüdet und dieses Wetter machte es auch nicht besser, als ohnehin schon, aber ich hatte auch einfach keine Lust noch weiter bei ihm abzuhängen. In der Wohnung seiner Eltern war rauchen verboten, was mich halb wahnsinnig machte, vor allem, wenn man dann mitten in der Nacht nach draußen gehen musste. Bei mir zu Hause, interessierte es niemanden, ob ich rauchte oder nicht, da eh fast nie jemand zu Hause war, außer Molly, eine Katze, die meine Mutter einmal angeschafft hatte. Damit ich mal etwas sinnvolles zu tun hatte, meinte sie. Na wenn ich nicht lachte. Das Tier war eh stinkend faul und lag fast den ganzen Tag nur irgendwo rum. Katzen halt... "Mist! Wieso muss es ausgerechnet jetzt regnen! Hätte das Wetter nicht warten können, bis ich zu Hause bin?", schimpfte ich das Wetter schlecht gelaunt aus, ohne zu bemerken, dass mir jemand zuhörte. "Wieso schimpfst du denn so? ", hörte ich eine Stimme, die mich direkt zu einem Rollstuhlfahrer führte. Ich zuckte zusammen, als ich ihn sah. Das war doch der von neulich. Dieser ....Jorden. "Das Wetter ist doch herrlich. Die letzten Tage waren so heiß.", erzählte er mir und musterte mich gründlich. Er lächelte, als hätte er das vergangene Geschehen bereits vergessen, "Du solltest dich nicht über das Wetter ärgern, sondern das Beste daraus machen.", grinste er mich an. Ich schnaufte und stellte mich quer. "Das ist doch wohl ganz allein meine Sache, wie ich mit dem Wetter umgehe.", motzte ich. Er kicherte. Unverschämtheit! Der lachte mich doch tatsächlich aus. Mich! "Hör auf zu lachen! Das ist nicht lustig!", regte ich mich künstlich auf. Doch Jorden lachte weiter. "Tut mir leid, es ist einfach zu komisch wie du dich aufregst.", kicherte er weiter und brachte mich zur Weißglut. Wenn ich schon so schlecht gelaunt war, sollte man mich lieber nicht provozieren. Doch der Kleine Rollstuhlfahrer lachte mich einfach aus. Nicht zu fassen. Der sollte mal nicht vergessen in welcher Position er mir gegenüber war. Knurrend ging ich auf ihn los und packte ihn am Kragen. "Hey! Was fällt dir ein, du kleine Kröte!", motze ich ihn an und wurde schnell unterbrochen. Jemand packte mich am Handgelenk. Ein großgewachsener junger Mann mit grünen Augen funkelte mich an. "Lass deine Finger von ihm!", raunzte er mich an und schubste mich bei Seite. Wieder knurrte ich und grinste kalt dazu. "Wusst ich's doch, diese kleine Kröte ist nichts ohne seinen großen Beschützer! Tze!", der Mann wollte wieder auf mich los gehen, doch wurde von dem Kleineren aufgehalten. "Du...!", "Schon gut Will. Beachte ihn nicht weiter. Das ist er nicht wert.", wagte der kleine mit den fast weißen Haaren zu sagen und ich staunte nicht schlecht, als ich den Namen 'Will' hörte. Den kannte ich doch auch. Ja, so hieß der große Bruder von dieser übergewichtigen Kröte Jorden aus meiner Kindheit und er sah ihm auch verdammt ähnlich. Schnell bemerkte ich, wie sich diese Bilder in meinem Kopf zurück meldeten. Die Bilder aus unserer Kindheit, die ich jetzt einfach nicht mehr verdrängen konnte...unfassbar... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)