Nur die Familie zählt - Reika Serie 2 von CheyennesDream (Inu & Kago, Sess & OC) ================================================================================ Kapitel 10: Lektionen --------------------- 10. Kapitel - Lektionen Nachdenklich war Sesshomaru durch den Wald gelaufen und irgendwann bei der Badestelle angekommen. Einem Menschen wäre das Wasser vermutlich zu kalt gewesen doch den Youkai störte die Temperatur nicht. Er kleidete sich aus und glitt in das kühle Nass. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich an die Felsen in der Mitte und dachte nach. Wie konnte er Reikas Herz behutsam erobern. Wenn er an die junge Frau dachte, vergaß er zwar immer öfter das sie nur ein Mensch war aber er wusste genau das er nicht, wie bei einer Dämonin vorgehen konnte. Gerade ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er von Menschen oder menschlichen Gefühlen praktisch keine Ahnung hatte. Alles was er über sie wusste waren oft negative Eigenschaften. Viele zeichneten sich durch Grausamkeit, Habgier, Neid und Selbstüberschätzung aber auch Feigheit aus. Doch wenn jemand gute Eigenschaften hatte, dann war das Reika oder die Freunde seines Bruders. Vor Jahren noch hätte Sesshomaru das abgestritten. Jetzt verstand er auch, warum sich sein Vater immer so sehr mit Menschen beschäftigt hatte. Inu no Taisho war es wichtig über jedes Lebewesen, egal ob Youkai oder Drachen, so viel Wissen wie möglich zu sammeln. Besonders in Kriegszeiten kam ihm das oft zugute. Deshalb ging nun Sesshomaru davon aus das er auch aus diesem Grund Menschen so viel Beachtung geschenkt hatte. Auf jeden Fall bereute Sesshomaru das er selbst sowenig von Menschen wusste und ihnen oft keinen zweiten Blick widmete. Da war wieder die kleine Stimme: 'Ich habe nie etwas bereut.' Unwillkürlich lächelte der Daiyoukai. Dann sollte er auch nicht anfangen, etwas zu bereuen. Also musste er das Ganze anderes angehen. Wer wusste, wie man einen Menschen erobern konnte. Eigentlich nur jemanden der selbst eine Beziehung zu einem Menschen hatte, wie sein Vater Inu no Taisho. Da dieser nicht mehr lebte, vielleicht konnte ihm sein Onkel Naoki in einigen Punkten weiterhelfen. Dann fiel dem Hundeyoukai jemand ein, den er eigentlich gern ignorierte. Da er sich vorgenommen hatte diesem Wesen mehr Beachtung zu schenken, wurde es Zeit dessen Wissen zu prüfen. Sollte es ihm jedoch nicht weiterhelfen, musste er weitere Überlegungen anstellen. Miroku, nein diesen Menschen würde er nie in seine Überlegungen mit einbeziehen. Ein, "Willst du mein Kind gebären", war ganz bestimmt das letzte was Reika hören wollte oder Sesshomaru sie fragen würde. Wenigsten schien Sango den Mönch im Griff zu haben. Als er an die schwarzhaarige Dämonenjägerin dachte, hatte er die Lösung gefunden. Er wusste, wenn er fragen musste, aber, bevor er das tat, würde Sesshomaru ein anderes Gespräch führen. Der Daiyoukai verließ das Wasser, kleidete sich an und eilte zurück in das Dorf. "Inuyasha weißt du wo Myouga ist.", fragte Sesshomaru sobald er seinen Bruder erreicht hatte. Der Blick des Jüngeren fiel zur Seite. Doch seine linke Schulter war leer. Der Daiyoukai hatte, kaum das er seine Frage gestellt hatte, mitbekommen wie etwas von der Schulter des Hanyou sprang. Der Flohdämon dachte, dass er schnell war, doch gleich musste er feststellen das Sesshomaru nicht nur die Richtung erahnt hatte, sondern auch vor ihm schon wartete. Gleich darauf befand sich Myouga in den Klauen des Hundedämons. Sehr zu seiner Erleichterung zwischen denen der linken Hand. "Myouga und ich haben etwas zu besprechen.", erklärte der Lord und verschwand dann blitzschnell. Wenn sich sein Bruder schon zu einer Erklärung herab ließ, dann wollte er auch sichergehen, dass Inuyasha ihnen nicht folgte. Der Hanyou respektierte das. Sesshomaru sah nicht so aus, als ob er wütend oder ungehalten war, eher hatte dieser das dringende Bedürfnis etwas zu klären. Vermutlich wollte er dem Flohdämon nur eine wichtige Aufgabe anvertrauen. Sehr zum Erstaunen von Myouga ließ sich Sesshomaru nach einer Weile am Waldrand in das weiche Gras nieder und setzte ihn sachte auf einen Baumstumpf ab. Dann fragte der Lord der westlichen Länder: "Mein verehrter Vater, wie hat er Prinzessin Izayoi umworben." Der Flohdämon dachte sich verhört zuhaben. Erst nach einer ganzen Weile fand er seine Sprache wieder und sagte: "Edler Herr ihr ward doch dabei." Dem zustimmend begann der Hundedämon: "Als sie sich kennenlernten, ja. Wir sahen den Überfall und die Entführung. Mein verehrter Vater hat die Prinzessin befreit und nach Hause gebracht. Zum damaligen Zeitpunkt war sie gerade 14, wenn ich mich richtig erinnere. Lagen dazwischen nicht fast fünf Jahre?" Myouga seufzte und erklärte: "So ungefähr, obwohl der Herr sie oft heimlich beobachtet hat. Besonders wenn sie im Sommerpalast ihrer Familie war, die Residenz die ihr später nach dem Tod ihres Vaters zugestanden wurde. Erst als Izayoi sama verheiratet werden sollte mit dem Menschenfürsten der südlichen Provinz hat der edle Inu no Taisho offen sein Interesse bekundet." "Nachdem meine verehrte Mutter ihren Gefährten freigegeben hatte, begann er Izayoi persönlich aufzusuchen?" Der Flohdämon stimmte zu und erzählte dann: "Sie gingen spazieren, unterhielten sich. Der Edle Herr brachte ihr Geschenke mit, Schmuck, Kimonos und solche Sachen. Izayoi war eine Frau, die sich über so etwas freute. Gelegentlich speisten sie zusammen." Hier unterbrach Sesshomaru den Winzling. "Mein verehrter Vater hat gegessen?" "Lady Izayoi hat gegessen und eurer verehrter Vater hat zugesehen. Er hat oft nur neben ihr gesessen und sie beobachtet, egal ob sie geschlafen hat oder gestickt.", dann fiel Myouga noch etwas ein:" Und sie liebte Sonnenaufgänge am Meer. Das Schloss ihres Vaters war ja im Osten direkt dort. Ihr größter Wunsch war es auch einmal einen Sonnenuntergang am westlichen Meer zusehen. Den Wunsch hat ihr der verehrte Inu no Taisho erfüllt." "Wann hat er die Menschenfrau das erste Mal beschlafen?" "Das wisst ihr doch Herr, ihr seid doch damals ...", das Wort ausgeflippt wäre Myouga beinahe herausgerutscht. Das benutzte Kagome gelegentlich. War aber wohl kein Ausdruck, den er aussprechen sollte, um die damalige Reaktion des jungen Herrn zu beschreiben. Dieser verstand auch so. "Schon gut Myouga.", das war etwas an das sich Sesshomaru nicht gern erinnerte. Noch weniger an die Folgen, die seine Reaktion nach sich gebracht hatten. Noch nie hatte er seinen Vater so wütend erlebt. "Er hat sie also erst beschlafen und ist später dann mit ihr den Menschenbund eingegangen.", fragte der Youkai weiter, um von dem unangenehmen Thema abzulenken. "Nein ich glaube euer verehrter Vater wollte es richtig machen. Zuerst der Menschenbund, dann den Blutschwur. Danach haben sie die erste gemeinsame Nacht verbracht. Izayoi war eine Prinzessin und keine niedere Youkai, die man nur beschläft und sie so zu einer Gefährtin macht." Sesshomaru stand auf, blickte noch einmal kurz auf den kleinen Flohdämon herab und bemerkte:" Myouga, scheinbar bist du doch recht nützlich.", danach wandte er sich einfach ab. Lange Zeit hatte ihm der kleine Blutsauger hinterher gesehen. Es hatte fast wie ein Kompliment geklungen auch wenn die Stimme des Daiyoukai eher neutral war. So richtig konnte Myouga sich keinen Reim aus dem Verhalten des Herrn machen. Warum vor allem interessierte dieser sich nach über 200 Jahren für das Verhältnis zwischen Inu no Taisho und der Prinzessin Izayoi. Sollte er Inuyasha-sama davon berichten. Nein wohl lieber nicht. Wenn Sesshomaru diese Informationen mit seinem jüngeren Bruder teilen wollte hätte er mit Myouga nicht allein gesprochen. Mit einem Seufzen hüpfte der kleine Flohdämon davon. Das Wesen über welches Myouga sich gerade den Kopf zerbrach hatte sich zu seinem nächsten Gesprächspartner begeben. Die Frage, die er zustellen beabsichtigte, löste bei der jungen Frau aus der Neuzeit einen ähnlichen Effekt aus wie gerade bei Myouga. Sesshomaru hatte die Hütte betreten wo Kagome gerade Heilkräuter für das spätere Trocknen vorbereitete. "Wie erobert man die Herzen von Mädchen in deiner Epoche.", fragte der Youkai kaum das er durch die Tür getreten war. Kagome sah ihn mit einem Blick, an den man schon eher anstarren nennen konnte. Sesshomaru hatte es gerade geschafft, sie zum ersten Mal sprachlos zu machen. Meinte der das ernst. Es war nicht nur die Frage an sich, sondern auch die Betonung auf die Neuzeit, was die junge Frau so verwirrte. "Das wird wohl etwas länger dauern, denn ich denke, dass du nicht nur eine Kurzfassung hören willst.", antwortete sie dann nach einer ganzen Weile, nachdem sie ihre Fassung zurückgewonnen hatte. Der Daiyoukai entgegnete jedoch: "Zuerst die kurze Fassung." Vielleicht würde das schon genügen. Wie konnte Kagome in einfachen Worten ausdrücken, was so üblich war. Sesshomaru schien es ernst mit seiner Frage zu sein. Da er ja sicher nicht hören wollte, wie ein Teenager sich an ein Mädchen heranmachte, würde wohl eher die Erwachsenen Version gefragt sein. Deshalb sagte sie: "Blumen, Geschenke, romantische Spaziergänge bei Sonnenuntergang oder am Meer. Ein oder mehrere Abendessen zu zweit bei Kerzenschein. Bei den späteren Treffen ein paar zärtliche Küsse, ohne jedoch das Mädchen gleich zu beschlafen. Allerdings alles ohne Zwang." Es gab zwar in der Neuzeit noch andere Dinge, wie gemeinsam ins Kino gehen oder Tanzen in der Disco, doch das war wohl im Mittelalter nicht angebracht. "Die Paare finden sich freiwillig?" "Wenn sie sich einander sympathisch sind und verlieben, entschließen sie sich oft zu heiraten, den Bund einzugehen. Es gibt zwar noch in einigen Völkern Zwangsehen aber bei den meisten bestimmt jeder selbst. Wenn die Frau ablehnt, kann der Mann nichts dagegen tun. Frauen haben eigene Rechte und sind dadurch auch geschützt. Allerdings sind Ehen nicht immer von Dauer. Sie können von beiden Seiten her aufgelöst werden." Nur einen kurzen Moment sah Sesshomaru Kagome an. Dann wandte er sich um mit dem Kommentar: "Mehr wollte ich gar nicht wissen." Er war schon an der Tür, als die schwarzhaarige Frau den Lord der westlichen Länder aufhielt. "Wie ist das eigentlich bei den Youkai." Überrascht drehte sich Sesshomaru um. Gerade überlegte der Fürst, ob er sich zu einer Erklärung herablassen sollte. Doch da Kagome ihm auch eine hilfreiche Antwort gegeben hat, verdient sie es wohl ebenso. "Viele Verbindungen werden schon nach der Geburt der Kinder geschlossen. Es gibt aber bei den Niederen auch sogenannte Liebesheiraten, in deinen Worten ausgedrückt." "Also ähnlich wie bei den Menschen hier in diese Zeit. Die Väter legen fest, welcher Mann der Richtige ist. Die Töchter werden oft gezwungen. Wobei man da immer auf seinen Vorteil bedacht ist. Ansehen, Reichtum und Ländereien zu vergrößern. Bei normalen Bewohnern entscheidet oft das Dorfoberhaupt oder sogar die Fürsten. Wenn die Herren eine Verbindung ablehnen, muss man das akzeptieren." "So ähnlich.", stimmte Sesshomaru zu. Beinahe zaghaft stellte Kagome eine Frage: "Du hast mich akzeptiert. Wieso?" "Du bist ihm wichtig. Solltest du jedoch nur ein einziges Mal ein böses Spiel mit ihm treiben, bin ich nicht mehr so freundlich zu dir.", auch wenn die Worte leise gesprochen waren und keine Emotionen in der Stimme mit schwangen, so kam die Drohung deutlich bei Kagome an. "Wenn Inu no Taisho noch leben würde, hätte er dann für Inuyasha und dich eine Verbindung arrangiert." "Nicht alle Väter sind so." Wieder bedachte Kagome Sesshomaru mit einem Seitenblick. Sie sagte aber nichts, so das der Hundedämon noch zusätzlich verlauten ließ: "Hast du dich nie gefragt, warum ich noch keine Gefährtin habe." "Über dich oder deine Familie wissen wir kaum etwas. Vielleicht ändert es sich jetzt.", gab sie zu und man hörte deutliches Bedauern in der Stimme aber gleichzeitig auch Neugierde. Dann fügte Kagome noch hinzu: "Jedoch hoffe ich das du irgendwann eine gute Gefährtin findest." Sie meinte das ehrlich, das konnte Sesshomaru deutlich spüren. Er wusste nicht, warum er es sagte, aber die Worte kamen ihm leicht über die Lippen. Wer ihn gut genug kennen würde, hätte sogar ein leichtes Lächeln in seinen Augen entdeckt. "Vielleicht habe ich das schon." Dann im nächsten Augenblick, bevor Kagome weitere Fragen stellen konnte war der Lord schon draußen. Nun hatte Sesshomaru genug in Erfahrung gebracht, doch würde es ihn bei Reika weiterhelfen. Schmuck hatte er noch nie an ihr gesehen, vielleicht mochte sie das nicht einmal. Kleidung einen Kimono wie bei Rin, war vermutlich auch keine gute Idee, da Reika diese seltene Kleidung bevorzugte und woher sollte er jemanden finden der sie schneiderte. Er hatte jedenfalls das Gefühl, das die junge Frau keine Geschenke annehmen würde. Doch dann fiel ihm etwas ein. Das war etwas womit er zu mindestens Reika helfen und ihr die Ängste nehmen könnte. Nach außen hin war sie stark aber tief in ihrem Innern gab es eine gewisse Unsicherheit. Wenn er der Dämonenjägerin helfen würde ihre Schwerttechniken zu verbessern könnte sie daraus einen größeren Nutzen ziehen. Alles andere würde sich vermutlich nach und nach ergeben. Bestimmt würde der Daiyoukai etwas finden mit dem er Reika eine große Freude bereiten könnte. Noch während Sesshomaru seine Überlegungen anstellte geschah im Dorf etwas, dass eine Pläne ins Wanken bringen könnte. Kagome war ziemlich verwundert über das Gespräch mit dem Lord der westlichen Länder und stellte die verschiedensten Vermutungen an. Jedoch kam sie gar nicht auf das Naheliegende. Da sie mit dem Ergebnis ihrer eigenen Überlegungen unzufrieden war, wandte sich die junge Frau aus der Neuzeit direkt an den Halbdämon. "Sag mal Inuyasha ist Rin nicht noch zu jung um sich zu binden.", begann Kagome kaum das sie bei ihrem Gefährten angekommen war. "Rin, wie kommst du darauf.", fragte er verwundert, wobei er eine Augenbraue in die Höhe zog. "Naja dein Bruder hat so merkwürdige Fragen gestellt, wie man jemanden den Hof macht." Allzu Überraschend war das für Inuyasha nicht. Sollte sich Sesshomaru endlich seinen Gefühlen gestellt haben und den ersten Schritt tun. Er konnte ja nicht wissen das zwischen beiden schon ein Kuss gewechselt wurden war mit negativem Ausgang. Genau in diesem Moment musste der Halbdämon ausgerechnet Reikas Geruch in die Nase bekommen. "Mist", murmelte Inuyasha vor sich hin. Irgendwie musste er Kagome davon anhalten weiter zusprechen. "Kagome, halt dich da besser raus und ich denke es geht nicht um Rin, die hat doch sowieso nur Augen für Kohaku." "Stimmt, Rin ist es bestimmt nicht. Es ist trotzdem merkwürdig. Ob Sesshomaru auf dem Fest von dem du mir erzählt hast eine Youkai gefunden hat." Plötzlich donnerte Inuyasha los: "Hör endlich auf solchen Schwachsinn zureden." "Was, ich habe doch nur gefragt ob Sesshomaru eine Youkai ...", Ein leises Knurren unterbrach sie. Dann sah Kagome den Gesichtsausdruck ihres Gefährten. Der war ja noch böser als damals wo sie Sesshomaru Bruder genannt hatte. Bevor Inuyasha etwas erklären konnte kam die braunhaarige Dämonenjägerin um die Ecke. Sie war wohl doch schon näher gewesen als der Hanyou dachte. Ganz sicher hatte sie einiges von dem Gespräch mit bekommen. Deutlich konnte man auch an ihren Augen erkennen das sie enttäuscht und wütend war. Gleich darauf drehte sich Reika wieder um und lief weg. "Jetzt hast du es geschafft.", warf Inuyasha seiner Gefährtin an den Kopf. "Was?", fragte die schwarzhaarige Frau noch immer ahnungslos. "Reika.", war alles was ihr der Hanyou sagte. Dann verstand auch plötzlich Kagome. " Oh.", mehr sagte sie nicht. Trotzdem ergab nun alles einen Sinn. Die junge Frau hatte sich offenbar in Sesshomaru verliebt. Ihr ging der Gedanke durch den Kopf, ihrer Freundin hinterherzulaufen. Als ob jedoch Inuyasha ihre Absicht erraten hatte, zog er seine Gemahlin in die Arme und küsste sie. Was war er nur für ein Dummkopf und hatte das nicht gleich getan und Kagome somit den Mund verschlossen. Besser er warnte den Älteren und erklärte ihm das Kagomes Neugier, seinen Plänen wohl ziemlich geschadet hatten. Reika war weggelaufen, da einige Dinge, die sie gerade gehört hatte, ihre ganzen dummen Hoffnungen zerstört hatten. Wie hatte sie nur glauben können das Sesshomaru jemand war der sich auf einen Menschen einließ. Bereits vor wenigen Tagen war sie schon zu dem Schluss gekommen und trotzdem war immer noch ein winziger Funken in ihrem Herzen zurückgeblieben. Von Anfang an hätte sie wissen müssen das Sesshomaru sich nie für einen Menschen sondern nur für eine Youkai entscheiden würde. Warum hatte er nur die liebevollen Dinge gesagt, ihr Trost gespendet, als sie ihn dringend gebraucht hatte, wenn er doch nur mit ihren Gefühlen spielte. Nun war Reika wütend. Lange blieb Sesshomaru nicht weg. Er war durch die Gegend gestreift und hatte nach Dämonen ausschau gehalten, obwohl sein Bruder ihm gesagt hätte, die Gegend wäre seit einiger Zeit sicher. Seit er das Dorf betreten hatte, erdolchte in Reika mit grünen eisigen Blicken. Zum Glück hatte ihn Inuyasha vorgewarnt und so kannte der Lord auch den Grund. Sesshomaru beobachtete die junge Frau eine Weile. Dann kam er zu dem Schluss, das Reika wohl wieder sehr wütend auf ihn war. Der Youkai dachte: 'Jetzt sind wir wieder bei, wie töte ich effektiv den Dämon.' Vielleicht sollte er, wenn sie es wirklich darauf anlegte, ihr den Gefallen tun. Selbst auf die Gefahr hin, das sie noch wütender werden würde. So ging der Daiyoukai genau auf die junge Frau zu. "Gut klären wir das ein für alle Mal, hier und jetzt.", sagte Sesshomaru. Damit zog er Bakusaiga mitsamt Scheide aus dem Gürtel und übergab es Inuyasha. Erst dann drehte er sich wieder zu Reika um, während der Lord Tenseiga aus der Scheide zog, erklärte er: "Keine Giftklaue, keine Lichtpeitsche. Tenseiga ist das Schwert des Lebens, seine Klinge kann niemanden verletzten." "Was soll das.", fragte die junge Frau verwirrt. Mit einem kalten Lächeln entgegnete Sesshomaru: "Du wolltest einen Kampf mit mir, jetzt gebe ich dir die Gelegenheit mich zu töten. Nutze sie!" Reika wusste nicht, was sie davon halten sollte. Dennoch ging sie in die Hütte zog sich um und kam mit ihrem Schwert wieder. Der Hundedämon ließ ihr den ersten Schlag. Sie war sehr geschickt mit dem Schwert und wusste es nicht nur zu führen, sondern konnte sich auch gut verteidigen, wie er bald feststellte. Ein, zwei Mal schaffte er es fast sie mit der Klinge zu berühren aber sehr gewandt sprang Reika weg. Dann griff sie erneut an. Einen dieser Angriffe konterte er zu schwach und die Klinge der jungen Frau fuhr ihm in den Arm. Reika zuckte zusammen, also ob sie selbst gerade eine ernsthafte Wunde erhalten hatte. Beim nächsten Schlag war sie weniger intensiv. Sesshomaru hatte dein Eindruck das sich Reika plötzlich zurückhielt aus Angst ihn erneut zuverletzen. Dann sah er es, nur für den Bruchteil einer Sekunde zögerte die Dämonenjägerin wieder. Zeit genug um einen Schlag an zu täuschen und der jungen Frau das Schwert aus der Hand zu schlagen. Dann setzte er Reika die Klinge an die Kehle und sagte: "Wäre ich ein wirklicher Gegner wärst du jetzt tot." Damit drehte er sich um. Der kurze Kampf hatte dem Lord eine Menge verraten und er fragte sich ob Reika jemals ihre Klinge gegen einen Menschen eingesetzt hatte. Möglicherweise hatte sie bisher nur gegen Youkai gekämpft und noch nie einen Menschen töten müssen. Sesshomaru verließ den Platz und lief langsam Richtung Wald. Inuyasha sah dem Älteren hinterher, noch immer Bakusaiga in der Hand. Kaum hatte sein Bruder die ersten Bäume erreicht sprang der Halbdämon ihm nach. Inzwischen hatte sich der Lord der westlichen Länder in der Nähe des Flusses an einem Baum niedergelassen. Wortlos nahm er Bakusaiga entgegen, bevor er die Augen schloss, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ärgerlich starrte der Halbdämon Sesshomaru an. Dann sagte er, wobei er seine Wut in der Stimme nicht verbarg. "Was hat dich den geritten. War es deine Absicht dich zerstückeln zu lassen." Der Daiyoukai bedachte seinen Bruder mit einem Blick, der jeden anderen vor Furcht hätte erzittern lassen. Doch Inuyasha ignoriert diesen und sprach weiter. "Hat es dir nicht gereicht, schon einmal einen Arm zu verlieren." "Es gab nur diesen Weg, um herauszufinden, wo ihre Schwäche liegt.", erklärte dann Sesshomaru. Inuyasha sah seinen Bruder an. Er war überrascht, da war etwas in der Stimme des Hundedämons gewesen, das er nicht einordnen konnte. Doch dann begriff er. Mit einem Schmunzeln sagte Inuyasha: "Ich verstehe." "Was?", fragte der Ältere mit hochgezogener Augenbraue. "Nun dieser unwissende Hanyou hier hat gerade wieder etwas dazugelernt. Eigentlich hast du mir in dem einen Satz gerade mehr Wissen vermittelt, als ein ganzes Buch füllen würde." Inuyasha hatte an das Denken müssen, was ein Onkel gesagt hatte. Ja, da war ihm bewusst geworden, dass es genau so zwischen ihnen gewesen ist. Von Anfang an hatte Sesshomaru ihn zwar bekämpft. Doch wenn er jetzt an die Begegnung in Vaters Grab dachte, wie einfach hätte es doch für den Älteren gewesen sein müssen ihn zu erledigen. Sesshomaru hatte ihn herausgefordert. Doch schon da hatte der Ältere gezögert, anstatt ihn zwischen seinen Zähnen zu zermahlen. Dass er in seiner wahren Gestalt schwerfälliger war oder dumm das nahm der Hanyou keineswegs an. Das Einzige was der Hundedämon wohl nicht eingeplant hatte war, das es Inuyasha gelingen könnte ihm den linken Arm abzutrennen. Nie hatte Sesshomaru ihm das vorgeworfen. In den letzten Jahren hatte ihm der Ältere eine Menge beigebracht, auch wenn die Lektionen sehr ungewöhnlich waren. Dennoch war seine Wut echt gewesen. Vaters Tod lastete er sicher auch heute noch Inuyasha an. Verdenken konnte er es dem Daiyoukai nicht, er selbst hatte diesen Gedanken öfters. Da sein Bruder offenbar darauf wartete das er es ihm erklärte sagte Inuyasha nur: "Irgendwann werde ich dich vielleicht über meine Erkenntnis aufklären." Das brachte ihm zwar einen kalten Blick des Älteren ein, dennoch schwieg der Hanyou hartnäckig weiter. Erst viel später begann er erneut: "Trotzdem hätte sie dir den Arm abtrennen können." "Dazu ist Reikas Schwert viel zu stumpf. Du solltest mich inzwischen kennen. Ich wiederhole keinen Fehler." Jetzt wo Inuyasha darüber nachdachte musste er dem Älteren recht geben. Mit Tessaiga konnte man sogar Bäume fällen und wie leicht die Waffe Sesshomarus Arm abgetrennt hatte, wusste er zugut. Doch Reikas Schwert war eine einfache Klinge von Menschen geschmiedet. Vermutlich hatte die junge Frau auch nicht die Kraft einen so schweren Schlag auszuführen. Er hatte sich wohl umsonst sorgen gemacht. "Du hast eine merkwürdige Art um Reika zu werben. Falls du einen Rat von deinem jüngeren Bruder annimmst, auch wenn er in deinen Augen vielleicht nur ein elender unwissender Hanyou ist. Handle, bevor dir das Glück davon läuft. Was glaubst du, wie viele Fehler ich gemacht habe, bis ich begriffen habe, was mir Kagome bedeutet. Sie hatte viel Geduld und mir eine Menge beigebracht. Ein paarmal auch auf die unbequeme Weise aber irgendwann habe ich es dann begriffen.", bei den letzten Worten hatte er unbewusst zu der Kette um seinen Hals gegriffen. Inuyasha war jedoch noch nicht fertig: "Auch wenn ich bei den Menschen aufgewachsen bin, ich wusste praktisch nichts über Menschen. Doch Kagome hat mir beigebracht, wie es ist zu lachen, zu weinen, glücklich zu sein oder wie man Traurigkeit übersteht. Lerne die Menschen kennen. Lerne Reika kennen, die Frau die unter der Rüstung steckt." Ohne eine Antwort von Sesshomaru abzuwarten drehte sich Inuyasha um und lief wieder auf das Dorf zu. Doch weit kam er nicht. Sesshomaru hatte ihn eingeholt, bevor er einige Schritte getan hatte. Nun stand der Ältere vor ihm und schaute in die goldenen Augen seines Bruders. Inuyasha wusste zwar nicht was er erwartet hatte aber die folgende Aussage seines Bruders war merkwürdig. "Du hast nicht nur seine Augen, jetzt klingst du auch schon wie unser verehrter Vater." Etwas verwirrt fragte Inuyasha nach: "Was habe ich den gesagt?" Sesshomaru erklärte: "Das ich Menschen studieren soll. Vermutlich ist es genau das, was Vater wohl immer getan hat." Verlegen senkte der Hanyou den Kopf und murmelte: "Das tut mir leid. Kein wunder, dass du mich so gehasst hast, wenn nur ein Blick in meine Augen genügte, um dich an ihn zu erinnern." "Dann müsste ich unseren verehrten Onkel auch hassen. Er verbirgt zwar sein wahres Ich, hinter der Maske eines Generals aber seit, ich die Wahrheit kenne, sehe ich deutlich die Ähnlichkeit." Inzwischen hatte Sesshomaru auch erkannt, warum er trotz der Ähnlichkeit nie eine Verbindung zwischen seinem Vater und dem General gesehen hatte. Er war zwar immer ein strenger Ausbilder gewesen aber dieser hatte ihn nie so hart gefordert wie Inu no Taisho es tat. Selbst im Umgang mit anderen unterschieden beide sich. Während Sesshomarus Vater als Herrscher des Reiches nach außen nie Gefühle zeigte, sorgte sich der General offen um seine Männer. Naoki hatte wohl ein kameradschaftliches Verhältnis zu seinen Soldaten aufgebaut, deshalb achtete man ihn auch so, weil er sich selbst nie für etwas Besseres gehalten hatte. Da Inuyasha neben ihm schwieg, sprach der Fürst weiter. "In Zukunft wird es zwischen uns keine Geheimnisse mehr geben." Jetzt lächelte der Hanyou und forderte den Älteren auf: "Wenn das so ist, dann erkläre mir mal die Sache mit dem Erbprinzen. Das ganze Schloss weiß bescheid nur ich nicht." Sesshomaru hatte den leisen Verdacht, dass sein Bruder noch einmal im Schloss war und sein Onkel die Hand im Spiel hatte. Er erklärte es dem Jüngeren und gab ihm sogar die Briefe ihres Vaters, die er zu diesem Zweck mit nach Musashi genommen hatte. Danach erzählte ihm Inuyasha von seinem zweiten Besuch, wie ihn alle dort behandelt hatten und der Begegnung mit Yumi. Das Einzige was der Hanyou verschwieg war ein kleiner Verdacht, den er hatte. Da war etwas zwischen Yumi und Naoki, als er im Schloss war. Bevor er es Sesshomaru gegenüber erwähnen würde, wollte er erst Gewissheit haben. Später wollte Inuyasha noch etwas wissen. "Warum interessierst du dich so sehr für Reika, willst ihr sogar helfen? Normalerweise verachtest du Menschen. Für die meisten hast du ja nicht einmal einen zweiten Blick." "Hast du damals einen Blick auf die Lichtung geworfen?", fragte der Lord, anstatt eine Antwort zu geben. "Oh," kam es dem Hanyou über die Lippen. Er erinnerte sich noch, als ob es gestern war. Auch ihm waren die vielen Youkai Überreste nicht entgangen. Besonders der Bär war beachtlich gewesen. "Sie hat dich damals beeindruckt.", stellte der jüngere Bruder noch fest. "Reika ist anders als die meisten Menschen.", entgegnete Sesshomaru. Nichts in seiner Stimme verriet ob er dabei Bewunderung oder Ähnliches empfand. "Wie meinst du das." "Rin." Noch bevor der Halbdämon nachfragen konnte, fuhr sein Bruder fort. "Kagome.", das überraschte nun Inuyasha. Sesshomaru warf ihm einen kurzen Blick zu, als wenn er mit einem Einwurf rechnete. "Sango, Nyoko. Sie sind anders. Selbst dieser Kohaku.", zählte der Daiyoukai weiter auf. "Dennoch hast du recht, ich sollte den Menschen mehr Beachtung schenken." Inuyasha war sich sicher das der Ältere das Tun würde, ohne jedoch seine Verachtung aufzugeben. Da ihn aber nicht die Menschen allgemein, sondern das Verhältnis zwischen Reika und seinem Bruder interessierte, fragte er dann: "Der Grund warum du Reika noch nicht deine Liebe gestanden hast, hat das etwas mit Vater zu tun?" "Wer sagt dir das ich sie Liebe?, entgegnete Sesshomaru kalt. Liebe war ein Gefühl der Menschen. Schwäche? Er wusste nicht ob das was er für die Dämonenjägerin empfand Liebe war. Deshalb würde er das nie zugeben. Der Hanyou lächelt unwillkürlich: "Ich. Wenn du nur ein einziges Mal auf dein Herz hörst, weiß du das ich recht habe." Sesshomaru schmälerte nur seine Augen und sagte nichts dazu. Wenn schon sein Bruder nichts weiter über seine Gefühle ausplaudern wollte, gab es dennoch einige Bedenken die Inuyasha hatte. Das Schicksal seiner Eltern war viel zu tragisch um es außer Acht zu lassen. Der Daiyoukai war bestimmt niemand der sich bedenkenlos in etwas stürzte. Trotzdem sprach er Sesshomaru darauf an und auf den Gedanken, der ihm gekommen war. "Weißt du, was ich glaube. Vater war nicht schwach. Zwar habe ich ihn nicht gekannt aber nachdem was Myouga, Saya oder Totosai von ihm erzählt haben, bin ich sicher das er nie gehandelt hat ohne an mögliche Folgen zudenken. Er hat sich nicht einfach in meine Mutter verliebt, sondern war sich auch der Konsequenzen bewusst. Bist du dir über mögliche Folgen im Klaren. Nicht jeder könnte mit so einer Verbindung einverstanden sein. Kannst du Reika vor so etwas beschützen? Deine Kinder, sie wären nur schwächliche Hanyou. Mischblut. Etwas was stolze Youkai verachten." "Das setzt voraus das es Kinder gibt. Hanyous sind äußerst selten. Selbst Vater hatte mit so einer Möglichkeit nicht gerechnet. Dennoch sie wären meine Kinder und was schwächliche Hanyous angeht, hast du mir das Gegenteil bewiesen." Inuyasha warf einen Seitenblick auf den Älteren. Gerade hatte er von ihm eines seiner versteckten Komplimente erhalten. Doch Sesshomaru sprach bereits weiter. "Was Reika angeht, schon dadurch, dass sie anderes als Izayoi ist, habe ich weniger bedenken. Sie kann selbst kämpfen, hat Freunde, die sie unterstützen. Das Wichtigste jedoch, Reika hat dich." "So sehr vertraust du mir?" , die Frage hatte seinen Mund verlassen bevor der Hanyou es überhaupt realisiere was sein Bruder mit der Aussage meinte. "So sehr vertraue ich dir kleiner Bruder.", stimmte dem der Lord zu. Danach fragte er: "Wirst du auch deinen Platz als Erbprinz an meiner Seite einnehmen?" "Muss ich dann wohl. Oder." bei dem Gedanken fühlte sich Inuyasha etwas unbehaglich. Doch anderseits hatte er das, was er immer wollte, die Beachtung seines Bruders. "Nur wenn du willst." Es lag nicht in seiner Absicht, den Jüngeren zu zwingen. Er sollte sich frei entscheiden. "Es wäre Vaters Wunsch gewesen?", eine Frage, die deutliche Zweifel offen legte. Tat das Sesshomaru nur, weil er es musste. Doch der Hundedämon überraschte ihn erneut: "Es ist meiner." "Zusammen, an deiner Seite, ja. Das mit Erbprinz werde ich wohl akzeptieren müssen. Aber ich werde deswegen Musashi nicht verlassen." "Gelegentliche Besuche im westlichen Reich dürften reichen. Es gibt da allerdings eine Bitte. Naoki ist ein guter Ausbilder, lerne bei ihm." Sehr unbehaglich fühlend und mit leichtem Entsetzen in der Stimme entgegnete Inuyasha:" Lernen? Ich kann Lesen, Schreiben und Rechnen. Oder meintest du andere Dinge." "Etwas Bildung schadet nie. Bevor dein Onkel dich aus dem Schloss gejagt hat, wird er dich wohl kaum unterrichtet haben. Ich dachte an andere Dinge, ja. Waffentechniken, Strategien und einige Kleinigkeiten, die du als Erbprinz wissen musst." "Auch wenn es mir nicht gefällt, werde ich es versuchen, da ich keine Lust habe mir ständig von dir vorwerfen zulassen was ich für ein unwissender Hanyou bin." "Inuyasha.", der Name und der eisige Klang genügte bereits. Sodass der Jüngere schnell sagte: "Keine Sorge ich werde dich schon nicht enttäuschen." Nein das würde er nicht, da war sich Sesshomaru sicher. Kurz darauf ging Inuyasha in das Dorf zurück. Er wollte in Ruhe noch einmal die Briefe seines Vaters lesen und die Papiere studieren. Eigentlich hätte Reika wütend sein müssen, doch während des Kampfes fielen ihr einige Gesten an Sesshomaru auf. Ihr wurde außerdem klar das der Youkai ihr nur etwas beweisen wollte. Sie musste jedoch Gewissheit haben. Wenn es schon keine Möglichkeit gab, sein Herz zugewinnen, wollte sie ihm dennoch eine Freundin sein und versuchen den Lord besser kennenzulernen. So ging sie auf die Suche. Weit konnte er ja nicht weg sein, da Inuyasha bald zurückgekommen war. Es dauerte nicht lange, bis sie den Hundedämon gefunden hatte. Er saß am Fluss mit dem Rücken gegen einen Stein gelehnt und schaute dem fließenden Wasser nach. Kaum stand sie vor ihm fragte die Dämonenjägerin: "Kann ich mich zu dir setzen." Er drehte nur den Kopf ihr zu und nickte leicht. Reika ließ sich aber nicht neben Sesshomaru nieder, sondern kniete direkt vor ihm ins Gras. "Warum hast du im Kampf Tenseiga benutzt.", fragte sie dann zögerlich. "Ich will dich weder töten noch dich verletzen." "Dann lass uns nicht mehr gegeneinander kämpfen.", entgegnete die junge Frau. Es war auch nicht ihre Absicht Sesshomaru irgendetwas zufügen. Eigentlich hatte sie nie Interesse an einem Kampf gegen ihn gehabt. Sie hatte es nur für ein Spiel, eine Art Herausforderung gehalten. "Wie willst du dann besser werden.", diesmal herrschte ungläubige Ruhe. Es dauerte eine ganze Weile bis Reika sich bewusst wurde, was der Dämon damit meinte. "Du willst mich ausbilden?", fragte sie erstaunt. Nun lächelte Sesshomaru: "Du kannst gut mit dem Schwert umgehen, für einen Menschen. Aber wie willst du gegen einen Youkai oder Menschen bestehen, der ebenfalls ein Schwert benutzt. Du hast selbst erzählt, dass du bis jetzt keinen getroffen hast, der mit Schwert gegen dich gekämpft hast. Es ist eine Sache einen Gegner mit dem Schwert zuvernichten eine andere gegen ein Schwert zu kämpfen." Ehrlich gab sie dann zu. "Keinen Youkai. Gegen Menschen musste ich mich bereits zur Wehr setzen. Dabei habe ich einige verwundet und vielleicht sogar einen von ihnen getötet. Die Banditen des Blütenstaubdämons hatten mich ebenfalls angegriffen, deshalb konnte er mir ja ein zweites Mal entkommen." "Das war Notwehr. Also lässt du dich von mir ausbilden?" Jetzt lächelte die junge Frau. "Wenn es dir nichts ausmacht, mit einem Menschen zu üben. Dann werde ich eine gelehrige Schülerin sein.", versprach Reika. Sesshomaru gab keine Antwort, sondern zog Reika nur zu sich heran. Am Abend schaffte es die Dämonenjägerin wieder, in seinen Armen einzuschlafen. Sie wachte erst in der Hütte auf als der Youkai sie sachte auf ihrem Lager absetzte. Entschuldigend meinte er dann: "Es wird kalt heute Nacht draußen." Sie kuschelte sich dann in ihre Decke und sah ihm hinterher. Sie hätte es zwar schön gefunden, wenn er da geblieben wäre, doch seine Worte, dass er zusammen mit Inuyasha in der Nähe war, vermittelten ihr auch ein Gefühl von Sicherheit. Am nächsten Morgen, nachdem Reika, Rin und Nyoko im Wald verschwunden waren kam Sesshomaru zu Inuyashas Hütte. "Reikas Schwert zeig es mir.", forderte der Daiyoukai den Jüngeren auf. Inuyasha holte das Gewünschte. Nachdenklich sah sich Sesshomaru die Klinge an und fuhr prüfend mit dem Finger an der Kante entlang. Sein erster Eindruck während des Kampfes hatte ihn nicht getäuscht. Ob wohl der alte Schmied das Schwert verbessern konnte. Normalerweise schmiedete dieser nur Dämonenwaffen. Aber jedes seiner Schwerter war von hervorragender Qualität. "Bring es zu Totosai der kann es bestimmt verbessern.", befahl Sesshomaru seinen Bruder. Dieser war jedoch von dem Ganzen gar nicht angetan. "Das dauert. In der Zwischenzeit braucht sie es vielleicht.", erklärte Inuyasha. Sesshomaru war schon ein Stück weggegangen. Ohne stehen zu blieben oder sich umzudrehen, rief der Hundedämon: "Dann beeile dich. Du verlierst nur wertvolle Zeit." Ein leichtes Knurren kam aus der Kehle des Hanyou. Wie hielt Jaken das nur aus, ständig von seinem Herrn herum kommandiert zuwerden. Konnte der das nicht Selbst erledigen. Doch dann fiel ihm gerade noch ein das Sesshomaru ja gesagt hat er will Reika trainieren. "Du kannst Ah-Un nehmen.", hörte Inuyasha dann noch, gerade als er in die andere Richtung losgehen wollte. Da verzog der Hanyou das Gesicht. Ah-Un bedeute eine Reise mit Jaken. Na das konnte wieder heiter werde, wenn der Gnom ihm ständig in den Ohren lag. Um so überraschter wurde dann Inuyasha als gleich darauf Jaken auch schon angelaufen kam, Ah-Un gesattelt und am Zügel führend. Sobald der Diener bei dem Hanyou angelangt war, kniete er sich hin und sagte ganz dienstbeflissen. "Ich erwarte eure Befehle Inuyasha-sama." So wie der sich benahm, hatte ihn Sesshomaru wieder mal zurechtgestutzt. Die Erhebung oben auf dessen Kopf schien auch eine kleine Beule zu sein. "Du kennst das Ziel?,", fragte der Hanyou mit fast emotionsloser Stimme. Jaken wurde schon wieder bang. Ein Herr von dieser Art reicht ihm schon, doch seit heute Morgen hatte er Befehl auch dem Erbprinzen zu Diensten zu sein. Das passte ihm gar nicht. Im Moment verstand Jaken den Lord der westlichen Länder überhaupt nicht mehr. "Du wirst meinen Bruder den Respekt erweisen, den er verdient. Sollte mir nur ein Grund zu Klage vorliegen, wirst du hoffentlich auch die Konsequenzen tragen.", die Worte hallten dem Gnom noch ihm Ohr. Da der Diener keine Antwort gab, rief der Halbdämon: "Jaken." Erschrocken zuckte der Gnom zusammen. Kalt war die Stimme des Erbprinzen, sodass ihm ein Schauer den Rücken hinunter rieselte. "Ja, edler Herr. Totosai", erwiderte er deshalb schnell. Während Ah-Un abhob erkannte der Gnom mit Schrecken, dass sein anderer Herr unten auf der Wiese stand. Sesshomaru hatte den Kopf gehoben und sah ihnen nach, dabei traf sich sein Blick auch mit dem von Jaken. In dessen Augen lag eine deutliche Warnung. Sie waren schon Stunden unterwegs als es Inuyasha zu bunt wurde. "Jaken, übertreibe es nicht.", sagte er in die Stille hinein. "Was?", fragte dieser erstaunt. Hatte er gerade etwas falsch gemacht. Er wusste nicht was. "Das mit, dem Erbprinz Getue. Ich bin immer noch ich.", die Stimme war dabei ruhig, obwohl man im Gesichtsausdruck nichts lesen konnte. Da Jaken aber nichts äußerte sondern nur verlegen weg schaute, fügte Inuyasha noch an: "Sesshomaru hat dir wohl ordentlich den Kopf gewaschen, wie du dich mir gegenüber zu benehmen hast. Sei froh das er nicht, wie General Naoki in den Ställen arbeiten lässt. Wenn wir allein sind, ist es schon okay, da musst du nicht so kriecherisch tun." Gerade wollte sich Jaken aufregen, was sich dieser Hanyou herausnahm. Noch nie hatte er sich kriecherisch benommen. Er diente nur treu seinem Herrn. Doch dann fiel ihm ein, was Sesshomaru zu ihm gesagt hat und so blieb er weiterhin still. "Zwecklos.", murmelte der Erbprinz leise. Besser er gewöhnte sich doch langsam an den Gedanken ein Prinz zu sein. Hauptsache seine Freunde würden nicht auch plötzlich anders auf seine neue Stellung reagieren. Denen konnte er wenigsten seine Meinung ordentlich sagen und sicher verstanden sie ihn. Heimlich seufzte der kleine Diener und nach einem kurzen Blick auf seine zweiten Herrn dachte er: 'Vielleicht war der Hanyou ja doch nicht so übel' Sie erledigten ihren Auftrag und reisten danach schnell zurück. Auch wenn nicht viel gesprochen wurde, so genossen beide die Reise. Wenn Jaken einem nicht ständig auf die Nerven ging, war er sogar ein angenehmer Reisegefährte. Wahrscheinlich hatte der Diener eine Menge guter Seiten, die man erst an ihm fand, wenn man den Gnom länger kannte. Es gab ganz gewiss einen guten Grund das Sesshomaru es schon so lange mit Jaken aushielt. Oder war sein älterer Bruder im Grunde genommen auch nur einsam gewesen und hatte deshalb dessen Gesellschaft akzeptiert. Wer wusste das schon. Reika war tatsächlich eine gute Schülerin. Jeden Tag übten sie nun ein paar Stunden. Doch immer wieder merkte der Lord das die Dämonenjägerin Angst hatte ihr Können voll zu nutzen. Irgendwann fand sie dann ein stumpfes Schwert und trainierte damit. Als sie dann nicht mehr zufällig Sesshomaru verletzen konnte, merkte der Dämon, dass sie sich nicht mehr aus Angst zurückhielt. Eines Tages war es dann Reika die den Vorschlag machte es gelegentlich mit scharfen Schwertern zu üben. Als Trainingspartner stellte sich dann sogar Sango zur Verfügung. Die schwarzhaarige Frau des Mönchs konnte so ebenfalls ihr können verbessern und in Reika hatte sie eine gleichwertige Gegnerin. Sehr zu Sesshomarus Verwunderung wollte dann auch Kagome Unterricht haben, nachdem der Youkai nebenbei mit Rin angefangen hatte. Irgendwann begriff der Fürst auch, was sein Bruder gemeint hatte. Er lernte tatsächlich Reika wirklich kennen. Bewunderte ihren Stolz und ihre Ehre. Sesshomaru verstand ihr handeln. Er begann ihre Stimmungen zu unterscheiden mochte es, wenn sie lachte, und begann sich zu sorgen, wenn sie traurig erschien. Aber er nahm sich auch die Zeit um die Menschen im Dorf zu beobachten, besonders die Freunde seines Bruders. Sie verstanden sich ziemlich gut, vertrauten einander nicht nur mit dem Leben, sondern auch in persönlichen Dingen. Jeder in der Gruppe respektiere die Meinung des anderen. Alle Probleme meisterte sie zusammen. Aus dieser Freundschaft und dem damit verbundenen Vertrauen schöpften sie ihre Stärke. Hatte es ihn am Anfang noch gewundert, das Menschen jemand wie Inuyasha in ihrer Mitte duldeten, verstand er bald den Grund. Sein Bruder hatte sich den Respekt der Dorfbewohner hart erarbeitet. Dem Hundedämon gegenüber benahmen sie sich immer höflich aber sie fürchtete ihn auch immer weniger. Meistens jedoch hielt man sich von ihm fern. Vermutlich lag es daran, dass er eine gewisse Aura ausstrahlte, was sie absichtlich auf Abstand hielt. Dennoch war es Sesshomaru nicht gelungen einen einzigen Bewohner zu finden, der etwas gegen seine Anwesenheit hatte. Es war ihm jedoch klar das Musashi wohl eine absolute Ausnahme war. Niemals würde ihn eine innige Freundschaft mit Menschen verbinden, von seiner zukünftigen Familie einmal abgesehen aber langsam sah der Youkai die Notwendigkeit ein mit diesen Wesen in Zukunft auskommen zu müssen. Das war es auch was vermutlich die Erbin der östlichen Länder KeiCho meinte bei ihrem Gespräch im Garten. Irgendwann wollte er mit ihr darüber sprechen und auch Inuyasha einweihen. Doch im Moment gab es noch andere Herausforderungen zu meistern. tbc... 11. Kapitel - Der Antrag Der Name sagt ja schon eine Menge. Etwas über Reikas Herkunft wird auch offenbart. Mußte leider feststellen das ich mit meiner geplanten Kapitelzahl nicht hinkomme. Aus noch geplanten 2 sind nun schon drei plus Epilog geworden. In mir geistern zwar noch eine Menge Ideen herum, doch ich will alles nicht so in die Länge ziehen. Action wird es keine mehr geben, erst im 3. Teil der Serie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)