One Year in Paradise von Crown_of_Thorns ================================================================================ Kapitel 7: Februar Kalenderwoche 7 ---------------------------------- Februar Kalenderwoche 7 Japan war noch immer im Griff des Winters. Die Stadt in der Ieyasu und Mitsunari lebten war keine Ausnahme. Das kleine Häuschen in dem beide lebten war in ein weißes Kleid gehüllt und wirkte ruhig. Ieyasu Tokugawa, Bauarbeiter und zurzeit arbeitlos und Mitsunari Ishida schliefen, jeweils in getrennten Betten und sogar Zimmern. Sie waren erst kürzlich zusammengekommen und vor allem Mitsunari, ein leidenschaftlicher und insgeheim recht schüchterner Mann war noch nicht bereit sich Zimmer und vor allem Bett mit seinem Partner zu teilen. Dabei hatten sie sich beim Onsen in der letzten Nacht sogar den Futon geteilt! Aber seitdem war nicht mehr geschehen als ein flüchtiger Kuss zur Begrüßung und zum Abschied und leichtem Kuscheln am Abend! Dabei…wollte Mitsunari doch mehr… Die dunkelvioletten Augen flatterten als der Anwalt erwachte und auf den Wecker in Katzenform blickte der ihn von seinem Nachtkästchen aus angrinste. Ein Geschenk des anderen…niemals hätte sich der Silberhaarige solchen Kitsch angeschafft…ihm fiel bei einem kurzen Blick durchs Zimmer auf das er die meisten seiner Habseligkeiten noch in seiner Wohnung in der Stadt beherbergte. Murmelnd grub er sich wieder in die Decken und schloss die Augen. Sollte er die Sachen holen und danach die Wohnung verkaufen oder…nein, nein dafür war es noch zu früh, zudem war die Wohnung ein guter Rückzugsort den er auf jeden Fall in Anspruch nehmen würde müssen. Was wenn es nicht hielt? Wenn Mitsunari schlussendlich doch zu feige war und alles über den Haufen warf? Dann war so eine Festung der Einsamkeit deren Adresse Ieyasu nicht kannte, genau das richtige…aber er wusste das es nicht lange gut gehen würde. Er würde ihn finden, alleine oder mithilfe von Yukimura dem kleinen Plappermaul. //Er hat ihm sowieso schon zu viel verraten…// Er öffnete wieder die Augen und der Katzenwecker kam wieder in sein Blickfeld. Der Mittzwanziger liebte Katzen. Nur hatte er sich selbst keine gehalten, wann hatte er die Zeit? Und jetzt? Jetzt ließ er sogar manche Fälle liegen um mit diesem Idioten Zeit zu verbringen. Die Sonne schob sich nur gemächlich und langsam, als wäre sie verschlafen am Horizont nach oben und Mitsunari streckte sich. „Es ist noch zu früh…“, nuschelte er und meinte damit die Uhrzeit sowie den Stand ihrer Beziehung. //Aber du liebst ihn doch…// „Schnauze…ist auch noch zu früh…“ //Du belügst dich mal wieder selbst Ishida-san…// „Jetzt hör mal zu! Wenn der Typ es schafft meinen messerscharfen Verstand gegen mich aufzubringen muss ich wohl wirklich langsam Konsequenzen ziehen!“, knurrte er und drückte sich das Kissen auf den Kopf um die Stimme abzutöten. //Geh zu ihm rüber…du willst es doch…in seinen Armen liegen oder? Es ist sicher schön warm…// „Schnauze…“ //Und sein Körper der dich umfängt…die lieben Worte die er dir zuflüstern wird…// „SCHNAUUUUUZEEEE!!!“, schrie Mitsunari und warf das Kissen gegen die Wand. „Elender Verräter!“, schrie er und packte die Decke samt dem geschändeten Kopfkissen, riss seine Tür auf und ging den Gang entlang. „Wenn du glaubst das du mich besiegen kannst dann hast du dich geschnitten!“, grummelte er und blieb vor der Tür am Ende des Ganges stehen. „…“ Er senkte den Kopf und legte die Stirn an die Tür. //Da drin ist er…nur noch eine Scheibe Holz mit Metallstücken trennt euch voneinander…// „Als wüsste ich das nicht…“ Er stampfte mit dem Fuß auf und holte tief Luft. //Und worauf wartest du dann?// „Auf die Stimme der Vernunft…“, murmelte Mitsunari. //Viel Vergnügen…// Mit dieser Antwort rechnend trat er die Tür zum Zimmer seines Freundes auf und betrat den Raum wo ihn ein verschlafener Ieyasu anblickte. „Mitsunari?“, fragte er und blinzelte kurz aus verschlafenen Augen. „Wie spät ist es?“ „Zu früh…“, murrte der Silberhaarige nur, das Kissen und die Decke in einem eisernen Griff. „Zu früh? Du meine Güte Mitsunari! Es ist erst kurz vor fünf! Es ist Sonntag! Kannst du nicht schlafen?“, fragte er und hatte plötzlich einen Fuß auf dem Kopf. „DU bist schuld! Du bist schuld! Stirb du Bastard! Stirb,Stirb,Stiiiiirb!“, schrie Mitsunari und klopfte den anderen auch noch mit dem Polster ab ehe er inne hielt und zur Seite blickte. „Ich…ich finde wir könnten…ruhig…“, murmelte er und schien etwas rot zu werden. „Achso…“ Ieyasu lächelte und rückte nach. „Komm nur rein…“, lächelte er sein unwiderstehliches naives Lächeln und Mitsunari bequemte sich zu ihm. Nachdem sie es halbwegs gemütlich hatten begann der andere wieder zu sprechen. „Wir nehmen dieses Zimmer…“ „Zimmer , für was?“, fragte Ieyasu. „Na was glaubst du wohl?“, fragte Mitsunari und blickte ihn im Halbdunkel an, ihre Gesichter waren einander zu gewandt. „Das Zimmer hier ist größer! Das andere wird zu meinem Arbeitszimmer…wenn ich ein paar Sachen aus meiner Wohnung geholt habe!“ Der Bauarbeiter war kurz ruhig. „Du willst bei mir einziehen? Jetzt ganz ernst?“, fragte er euphorisch und wollte den anderen küssen wurde jedoch von einer Hand zurückgehalten. „Halt! Ich habe aber auch ein paar Regeln!“, sagte er. „Ok?“ Mitsunari räusperte sich als sie beide sich im Bett aufgesetzt hatten. Er hatte seine Brille geholt, ein Blatt Papier und seinen persönlichen Kugelschreiber für wichtige Dinge. Er ließ die Miene hervorschnellen und schrieb beide Namen auf. „Das wird unser Vertrag…“ Ieyasu nickte etwas schlaftrunken wurde jedoch durch die Aktionen seines Freundes immer wacher. „Schön...und die wären?“ „1. Wir bekommen ein Doppelbett, nimm es mir nicht übel aber ich brauche den Platz…schlafen werden wir gemeinsam…“ Danach blickte er ihn an. „Hör auf mich so anzusehen!“, keifte er und boxte ihn leicht. Ieyasu lächelte und drückte ihn nur an seine Brust, strich durch sein Haar. „Ich konnte seit dem Wochenende nicht mehr richtig durchschlafen Mitsunari-chan…“, flüsterte er und der andere zuckte. „Ich…“ Er errötete und drückte sich unvermittelt an die kräftige Brust seines Freundes. „Ich auch nicht…“ Er schloss die Augen und fühlte wie er dem Grab in dem sein Stolz lag erneut eine Schaufel Erde zufügte. „Wir sind noch nicht mit dem Vertrag fertig…“ „Ich will sowas nicht…“, flüsterte Ieyasu. „Wie bitte?“ Er nickte. „Ein Vertrag bedeutet das man dem anderen nur soweit traut wie man ihn vor dem Gesetz zur Rechenschaft ziehen kann…das will ich nicht. Meine Gefühle für dich sind nicht durch Vereinbarungen oder Unterschriften regelbar.“, sagte er und der andere blickte ihn mit großen Augen an. „Ieyasu…“ Er hob das Kinn des Silberhaarigen und dieser ließ sich schlussendlich doch widerstandslos küssen. Danach schauten sie sich an und Mitsunari zog eine Schnute. „Du bist so ein Idiot…wenn du mit der Einstellung weiter machst verlieren wir irgendwann Haus und Hof…“ „Ist doch nicht so schlimm…“ „Was?“ Was meinte er damit? Mit welchem romantischen Gefasel kam er jetzt? Nicht das der Anwalt es nicht hören wollen würde! „Du bist Anwalt, du hältst uns über Wasser!“, lachte er und der andere konnte es nicht fassen. „Oh! Dir werde ich zeigen wer hier wen über Wasser hält! IIEEYASSSUUUUU!“ „Hahaha!“ Lachend fiel Ieyasu in die Matratzen und zog den anderen mit sich. „Schlafen wir noch ein wenig…ok?“, fragte er. „Hmpf…“ Mitsunari hatte es sich auf der Brust des anderen gemütlich gemacht. „Und hast du schon überlegt was wir an meinem freien Tag machen?“, fragte der Anwalt bockig. „Wie wärs mit dem Zoo? Er eröffnet nächste Woche…“ „Zoo…na…gut…“ Und damit kehrte die Stille die das Haus vor einer Stunde noch umgeben hatte wieder zurück währen die goldenen Sonnenstrahlen einen erneuten Tag einläuteten, einen Tag im Leben zweier verschiedener Männer die sich lieben gelernt hatten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)