The other pirates von ZERITA ================================================================================ Kapitel 16: Why are you doing that to me? ----------------------------------------- Ricky streckte sich ausgiebig. Die Arctic Chetah war schon eine Weile wieder unterwegs und sein Training ging gut voran. Gerade war er fertig mit dem Schrubben des Decks und theoretisch hatte er es gestern geschafft, das Schiff frei von Ratten zu bekommen. Er hoffte, dass er nichts übersehen hatte und die Dinger auch nicht so schnell wieder an Bord kamen. Nun suchte er allerdings Kazuya, damit dieser ihm weiter Fechtunterricht geben könnte. Bisher lief er jedoch nur Giru über den Weg. Mittlerweile war er sich wirklich sicher, der Tätowierte konnte ihn nicht leiden. Warum auch immer. Hin und wieder übte er mit anderen Piraten das Fechten. Einmal sogar mit Giru, welcher ihn beinahe so ganz aus Versehen tödlich verletzt hätte. Nur dank Kazuya, der mit seinem Säbel dazwischen gegangen war, hatte man ihn noch retten können. Außerdem schikanierte ihn Giru wo es nur ging. Deshalb machte er einen weiten Bogen um den Tätowierten. Langsam ging er zu Kiritos Kajüte. Sein Freund konnte eigentlich nur noch dort sein. „Bist du dir sicher? Du kannst dich immer noch um entscheiden“, hörte er den Kapitän der Arctic Chetah reden. „Ja, ich bin mir sicher!“ Rickys Gesichtszüge hellten sich auf, das war Kazuyas Stimme. „Gut dann legen wir demnächst an. Ich bin dennoch dafür, dass du es dir überlegen solltest.“ Ricky ging etwas zurück, schließlich wollte er nicht lauschen, das gehörte sich nicht. Geduldig wartete er auf einem Fass sitzend bis sein Freund aus Kiritos Kajüte kam. „Oh wartest du schon lange?“, erkundigte Kazuya sich, aber der Jüngere schüttelte nur mit dem Kopf. „Nein, schon gut. Können wir denn jetzt trainieren?“ Er lächelte glücklich während der Dunkelhaarige ihm durch die Haare streichelte. „Nein, heute nicht. Kirito und wir zwei werden ab morgen etwas erledigen. Dafür solltest du aber deine Sachen waschen. Bei dem ganzen Schmutz erkennt man sonst sofort, dass du ein kleiner Pirat bist.“ Aus großen Augen sah er den Größeren an und nickte dann. Er durfte mit den beiden wichtigsten Personen an Bord etwas erledigen. Das ehrte ihn sehr. Begeistert sprang er von dem Fass und rannte in Kazuyas und seine Kajüte, um seine Sachen zu waschen. Schon eine ganze Weile waren sie in der Nähe einer Insel gewesen. Während die meisten Piraten immer gleich wussten, wo sie waren, so sah für ihn immer noch alles gleich aus. Wasser und Land. Große Unterschiede entdeckte er noch nicht, aber bald würde er das sicherlich auch noch können. Brav kümmerte er sich um seine Sachen. Manche Flecken waren aber nicht so einfach zu entfernen oder vielmehr gar nicht. Als Kazuya irgendwann ebenfalls in die Kajüte kam, entschied Ricky dessen Kleidung auch zu waschen. Die schwarzen Sachen waren eher grau aufgrund von Staub. Ein bisschen wehrte sich der Ältere dagegen, gab dann aber doch nach. Schon am nächsten Tag gingen sie in einer Bucht vor Anker und wie immer wusste er nicht mal im Ansatz wo sie eigentlich waren. Mit ihnen kamen noch Giru, was ihm so gar nicht gefiel und ein weiterer Pirat. Was sie wohl tun müssten... An Land mussten sie noch etwas laufen bis sie in ein kleines Dorf kamen. Ricky hätte gerne gewusst, was sie eigentlich machen müssten, aber er traute sich nicht zu fragen. Schweigend lief er Kirito und Kazuya nur hinterher. Sie mieteten eine Kutsche. Giru und der andere Pirat setzten sich auf den Fahrerbock, während sie in die Kutsche stiegen. „Was machen wir eigentlich?“, erkundigte er sich nun doch vorsichtig. Bisher hatten alle geschwiegen. Doch der Kapitän seufzte nur, woraufhin Kazuya nach Rickys Händen griff, diese mit einer Hand festhielt. Ängstlich zuckte er zurück, weil sein Freund ein Seil hervor holte und anfing seine Hände zu fesseln. Kirito hielt Ricky fest. „Was soll das? Was macht ihr?“, schrie er panisch und versuchte sich zu befreien, ohne Erfolg. „Wir werden dich heute gegen das Lösegeld umtauschen“, erklärte Kirito und seine Augen wurden groß. „Aber ihr habt doch gesagt, ich könnte bei euch bleiben und Pirat werden!“ Unbewusst stiegen ihm die Tränen in die Augen. Er verstand das alles nicht. „Gelogen! So hast du wenigstens keine Probleme gemacht“, meinte Kazuya nur und dessen Stimme klang gleichgültig. Hatte sein Freund ihm das alles nur vorgegaukelt? Empfand dieser rein gar nichts für ihn? Er gab auf, er wollte nicht mehr. Niemand wollte ihn. Leise schniefend senkte er den Kopf und wartete einfach ab. All seine Bemühungen waren umsonst gewesen. Wie lange sie gefahren waren, wusste er nicht. Irgendwann hielt die Kutsche und gegenüber stand noch eine weitere. Seine Tante und sein Onkel standen vor dieser, ebenso wie eine Truhe. Dort würde wohl das Lösegeld drin liegen. Kazuya stieg als erstes aus, dann wurde er etwas grob raus geschubst, ehe Kirito ihnen folgte. „Ricky, Schatz, geht es dir gut?“, fragte seine Tante besorgt, während er nur nickte. Körperlich ging es ihm gut. Nur seine Seele war völlig zu kleinen, kaum sichtbaren Splittern zerbrochen. Warum verlor er alle Menschen, die ihm etwas bedeuteten? „Ist das Lösegeld in der Truhe? Öffnet sie!“, knurrte Kirito und sein Onkel tat dies sofort. Die Truhe schien mit Gold gefüllt zu sein. Er wollte gar nicht wissen, wie viel die beiden nun für ihn bezahlen würden. Die beiden sahen zermürbt aus. Sie mussten alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, damit sie genügend Geld für zwei Befreiungen hätten. Und was hatte er getan? Er hatte nicht mehr zurück gewollt, weil er das Mitleid nicht mehr ertragen hatte. Dabei war nicht einmal sicher, ob die beiden nur aus Mitleid handelten. Vielleicht mochten sie ihn ja wirklich, taten es aus Liebe. Sein Gewissen plagte ihn. Er hatte sich aber wohl gefühlt bei Kazuya, hatte diesem sein Herz geschenkt, welches nur mit Füßen zertreten wurde. „Sobald wir die Truhe haben, bekommt ihr den Kleinen“, erklärte Kirito, woraufhin Giru und der Pirat von der Kutsche sprangen. Traurig sah er zu Kazuya. Das war dann wohl ihr Abschied. Ricky schniefte noch einmal und versuchte sich dann die Tränen aus den Augen zu wischen. „Kann ich mich doch noch um entscheiden?“, fragte Kazuya plötzlich. „Das Angebot steht noch. Du wirst es bereuen, wenn du es nicht tust“, meinte Kirito gelassen. „Ich muss mich dann bei dir für die Umstände entschuldigen und dafür, das das Gold doch nicht zu uns kommt.“ „Kazu, mach dir deswegen mal keine Sorgen. Es gibt wichtigeres.“ „Ich verstehe, dann würde ich das Ganze hier doch nicht zu Ende bringen wollen.“ Verwirrt sah er zwischen den beiden Piraten hin und her. Sie hatten sie ruhig unterhalten, aber irgendwie verstand Ricky nicht ganz worum es eigentlich ging. „Stopp! Klettert wieder auf die Kutsche und lasst die Truhe stehen!“, befahl Kirito. „Es tut uns leid, aber eigentlich hatte ihr Neffe uns gebeten, bei uns bleiben zu können. Wie es scheint will er nicht zurück. Ich denke, wir werden doch lieber seinem Wunsch entsprechen. Wenn er irgendwann möchte, kann er sie ja besuchen kommen!“, erklärte der Kapitän der Arctic Chetah mit einem freundlichen Lächeln. Er starrte Kirito hingegen nur an und staunte nicht schlecht, als er wieder in die Kutsche geschoben wurde. Was war denn nun kaputt? Erst sollte er eingetauscht werden und dann doch nicht mehr? Konnten die sich mal entscheiden? Noch immer ziemlich verwirrt, saß er wieder in der rollenden Kutsche. Seine Verwandten riefen ihnen hinterher, weshalb er den Kopf aus der Kutsche steckte. „Es tut mir leid, ich komme euch sicher mal besuchen!“, rief er ihnen zu und sah die beiden Piraten fragend an. Durfte er nun doch bleiben? Kazuya saß neben ihm und nahm sein Gesicht in beide Hände. Mit großen Kulleraugen sah er dem Piraten in die Augen, schloss diese aber gleich wieder, als er die weichen Lippen auf seinen spürte. „Du hast mir doch mehr den Kopf verdreht als ich dachte“, hauchte sein Freund und nahm ihm dann die Fesseln ab. Kirito sah nur gelassen zu. „Ich hab mir schon gedacht, dass du es nicht könntest. Außerdem macht Ricky sich als Pirat doch ganz gut, wenn er nicht gerade wieder von der Takelage fällt“, erklärte der Kapitän und wuschelte durch Rickys Haare. „Dann darf ich doch bleiben? Ich muss nicht zurück?“, fragte er noch einmal. „Dieses Mal wirklich? Ich muss nicht wieder mit so etwas rechnen? Könnt ihr es Versprechen?“, fügte er noch hinzu. Wenn, dann wollte er sicher gehen. „Keine Sorge, dich gebe ich so einfach nicht mehr her. Du bleibst bei mir!“, erklärte Kazuya und gab ihm einen weiteren Kuss. Erleichtert lehnte er sich an seinen Freund. „Siehst du, Kazuya lässt dich nicht mehr weg und da er meine rechte Hand ist, kann ich dich wohl kaum von Bord werfen. Es sei denn du stellst irgendetwas an. Wir sollten nur darauf achten, dass du noch ein paar andere Sachen bekommst. Dann kannst du dir diese da für besondere Anlässe aufheben“, meinte Kirito und überlegte etwas. „Was grübelst du Kirito?“, fragte Kazuya deshalb. „Ich muss mir bald einen Nachfolger suchen, damit ich ihm noch alles beibringen kann. Ricky hat leider nicht ganz das Zeug dazu, aber vielleicht könnte er genau wie du die spätere Stütze werden. Vorausgesetzt, er hat Interesse. Es wäre schade das Potential unseres kleinen Piraten hier zu vergeuden.“ „Ich habe Potential?“, murmelte er und sah zwischen den beiden Piraten hin und her. „Ja, mehr als du vielleicht denkst“, antwortete Kazuya und verzog nachdenklich das Gesicht. „Die Idee ist nicht schlecht, aber man kann es erst versuchen, wenn du einen Nachfolger gewählt hast. Wenn die beiden sich nicht verstehen, bringt es gar nichts.“ „Ich weiß Kazu, aber wir können Ricky erst einmal fragen, ob er überhaupt daran interessiert ist. Also Kleiner, wie sieht es aus?“ Er sollte nicht nur als Pirat ausgebildet werden, sondern sogar als rechte Hand des Nachfolgers, falls sie sich verstanden? Ihm schwoll gerade die Brust an, so gut tat ihm diese Idee. Begeistert nickte er. „Das heißt aber sicherlich noch viel mehr Training, oder?“ Der Gedanke kam zwar spät, aber er kam. „Ja, nicht nur im Kämpfen, sondern auch Karten lesen, navigieren, Strategien, Beutezüge planen, Seefahrtsfachbegriffe sowieso, das Schiff steuern. Kurz gesagt, an sich musst du alles können, da du im Notfall auch überall aushelfen musst. Glaubst du, du schaffst das?“ Kirito sah ihn erwartungsvoll an. „Aye, Kapitän!“, sagte er sicher, obwohl Ricky wusste, dass das nicht so einfach werden würde. Aber irgendwie fühlte er, dass er nicht nur auf Kazuyas, sondern auch auf Kiritos Hilfe bauen konnte. Seine anfängliche Angst gegenüber dem Kapitän war vollkommen verschwunden. Er hatte festgestellt, dass der Pirat eigentlich ganz nett war, vorausgesetzt dieser hatte nicht gerade seine Ausraster, da nahm er sich dann doch vor Kirito in acht. Nervlich doch etwas kaputt, schmiegte er sich an seinen Freund, welcher gleich einen Arm um ihn legte und einen Kuss auf Rickys Schopf hauchte. Er schloss die Augen und entspannte sich, während die Kutsche vor sich hin schaukelte. Kazuya und Kirito unterhielten sich angeregt über irgendetwas, aber er blendete es einfach aus. Die beiden erschienen ihm seltener wie zwei Piraten unterschiedlichen Rangs, sondern eher wie zwei dicke Freunde. Vielleicht war gerade das ihr Erfolgsrezept? Ob er sich auch so gut mit Kiritos Nachfolger verstehen würde? Er wünschte es sich zumindest. In dem Dorf angekommen, gaben sie die Kutsche zurück und machten sich dann auf den Weg zurück zur Arctic Chetah. Hoffentlich erwartete Kazuya heute nicht noch volle Konzentration beim Training, dass würde er sicherlich nicht schaffen. Kirito beugte dem aber schon vor, als er offiziell verkündete das Ricky nun ein Mitglied ihrer Crew wäre. Viele der Piraten jubelten und stießen mit ihm an. Er verstand sich in der Regel auch mit allen ganz gut. Einzig Giru war die Ausnahme, dieser stand in einer Ecke und schaute finster drein. Ricky nahm sich einen Becher Wein und einen mit Rum, ging auf den Tätowierten zu. „Hier für dich!“, sagte er und bot Giru den Becher mit Rum an. Noch immer kam er nicht ganz mit dem würzigen Geschmack des Rums klar, weshalb er den Wein bevorzugte. „Und hast du Gift hinein gemischt, du kleine Natter?“, grummelte der Größere. Irritiert und perplex schüttelte er nur den Kopf. „Dazu habe ich keinen Grund, du hast mir doch nichts getan. Aber scheinbar hast du etwas gegen mich! Was habe ich dir getan?“ Offene Konfrontation war noch nie sein Ding gewesen, dennoch versuchte er es. So konnte es schließlich nicht weitergehen. „Du existierst!“, fuhr Giru ihn an, weshalb er versucht war, etwas zurück zu weichen. „Das ist kein plausibler Grund! Was ist dein Problem? Ich hab dir nichts getan, aber du feindest mich schon an, seitdem ich hier bin!“ „Du stehst mir im Weg! Immer und immer wieder! Wieso soll ausgerechnet so eine dumme Landratte wie du alles in den Arsch geschoben bekommen ohne dafür jemals etwas getan zu haben? Verstehst du jetzt mein Problem? Oder ist dir das immer noch zu hoch? Du bekommst alles und musst nicht einmal etwas dafür tun. Wir anderen arbeiten uns den Buckel krumm und bekommen nichts.“ „Das stimmt nicht!“, widersprach Ricky, wusste dann aber nicht weiter. „Ricky, komm mal her!“, rief Kazuya nach ihm. Kurz sah er zu seinem Freund und nickte dann. Für einen Moment öffnete er den Mund, wie als wollte er noch etwas zu Giru sagen, ging dann aber wortlos zu Kazu. Auf Streit und Zank hatte er keine Lust, vor allem dann nicht, wenn es solche wirren Vorwürfe waren. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Hey~~, da bin ich wieder. Nach langem mal wieder etwas mit Ricky und Kazuya. Hoffentlich habt ihr die beiden noch nicht vergessen. Ich hab jetzt endlich Ferien und kann wieder weiter an der FF schreiben, da meine Reservekapitel jetzt doch langsam zu Ende gehen. Ich hoffe, ihr haltet noch bis zum Ende durch. ^^" Da ich selber noch nicht weiß, wie lang die FF wird, kann ich nämlich noch nicht sagen, wann sie zu ende ist. ^^""" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)