Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 13 ---------------------- Sofort verstummten alle Gespräche, ihnen wurde begrüßend zugenickt bevor die Gespräche wieder aufgenommen wurden. „Ich gratuliere“, kam von Adrian als sie sich niederließen. „Danke.“ „Woran merkst du es?“, fragte Voldemort. Der Vampir zuckte mit den Schultern und deutete auf die zwei Werwölfe, „man riecht es und es zeigt sich in ihren Auren. Außerdem knurrt mich Fenrir nicht mehr an wenn er mich sieht und Remus im gleichen Raum ist. Also ist er sich seines Gefährten sicher und das kann er nur wenn sie die Bindung eingegangen sind.“ „Außerdem konnten wir die Nacht wegen dem Geheule nicht schlafen“, knurrte Draco. „'tschuldigung“, nuschelte Remus mit vollem Mund. Er erntete leises Gelächter bevor einer der Zwillinge fragte, „wieso lässt dich Fenrir dann draußen rumlaufen?“ „Wie meinen?“ „Naja, unser Lord hat Harry fast zwei Wochen weggesperrt, bei Draco war es immerhin über eine Woche und du sitzt hier am Frühstückstisch als wäre nichts passiert“, sagte der andere Zwilling. Außer ihnen selbst und Harry konnte sie wahrscheinlich keiner auseinander halten und zumindest Voldemort machte sich auch nicht die Mühe. Sowohl Fenrir wie auch Remus grinste bevor Fenrir fragte, „willst du es ihnen erklären?“ Der Jüngere nickte und begann, „normalerweise würdet ihr uns die nächsten Wochen auch nicht sehen aber wir haben in zwei Tagen einen Angriff zu führen, danach können wir uns immer noch miteinander beschäftigen. Bei unserem Lord gab es die Möglichkeit, dass sie die Zeit sofort genießen können und bei Draco war das Problem, dass sein Gefährte dauernd an ihm geknabbert hat und er deswegen nicht aufstehen konnte.“ „Also ist das nicht zwingend notwendig?“ „Nein, ist es nicht. Nur die meisten Gebundenen wollen ihre Zweisamkeit erst mal richtig auskosten bevor sie wieder zu ihren Artgenossen gehen“, grollte Fenrir. Remus nickte zustimmend und griff nach einem weiteren Brötchen als er mitten in der Bewegung stockte. Sehr langsam und sehr vorsichtig zog er seinen Arm zurück, sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt. „Lässt der Schmerztrank etwa schon wieder nach?“, fragte Fenrir alarmiert. „Hmhm.“ „Was für einen hast du ihm gegeben?“, fragte Severus. „Den Blauen aus deinem ersten Regal“, gab Fenrir zurück. Der Tränkemeister hob fragend eine Augenbraue und der Werwolf fuhr fort, „naja, ihr habt noch geschlafen und da ich dringend einen Schmerztrank brauchte, habe ich mir einfach einen genommen.“ „Du warst ohne mein Wissen in meinem Labor?“ „Geht das überhaupt?“, fragte Harry jetzt. „Ja, das geht. Das Wohnzimmer und das Labor sind für die meisten hier Anwesenden jederzeit zugänglich, falls mal jemand Tränke braucht. Die restlichen Zimmer sind durch einen speziellen Zauber geschützt. Du sagtest, den Blauen aus dem ersten Regal?“, fragte Severus während er schon in seinen Taschen rum wühlte. „Ja, war der falsch?“ „Nein, aber er wirkt nicht lange. Er beseitigt die schlimmsten Schmerzen aber er hält nicht lange. Hier, der sollte länger halten.“ Damit reichte er eine Phiole zu Remus, der sie mit einem dankbaren Nicken annahm und gleich trank. Sofort entspannte sich sein Gesichtsausdruck und auch die angespannte Haltung von Fenrir nahm deutlich ab. Dennoch machte er ein etwas bedrücktes Gesicht. Harry fragte etwas verwundert, „was ist los? Seine Schmerzen sind doch weg.“ „Ich habe den falschen Trank geholt“, murrte Fenrir. „Das würde nicht passieren wenn mein Dad seine Tränke richtig beschriften würde.“ „Warum sollte ich? Ich weiß wo welcher Trank steht und was er bewirkt“, schnarrte Severus. Harry warf ihm einen vernichtenden Blick zu doch Severus wandte sich ganz gekonnt seinem Kaffee zu. „Aber warum machst du dann noch so ein Gesicht? Remi geht es doch jetzt gut“, sagte Harry. Fenrir grummelte etwas, antwortete aber nicht wirklich. „Könnte mich mal jemand aufklären?“, knurrte Harry jetzt. Sofort sah Voldemort auf, Ärger flutete durch ihre Verbindung und übertrug sich auf ihn. „Klar, darf ich?“, fragte Adrian. Die zwei Werwölfe nickten nur und der Vampir erklärte, „ein Dominanter sorgt für seinen Partner, beschützt ihn und sorgt dafür, dass er keine Schmerzen hat. Dass Fenrir den falschen Trank geholt hat, könnte ein Zeichen sein, dass er dazu nicht in der Lage ist.“ „Aber das ist doch Blödsinn“, protestierte Harry sofort. „Tja, magische Wesen sind manchmal komisch“, grinste Adrian. Harry schüttelte leicht den Kopf und wandte sich an Remus, „siehst du es so?“ „Nein, tu ich nicht aber egal was ich sage, Fenrir wird es sich einreden also lass ich es gleich.“ „Naja, ich hab den falschen Trank geholt.“ „Du hättest nur fragen müssen“, sagte Charlie jetzt. Fenrir hob skeptisch eine Augenbraue und schnarrte, „klar, ich reiß unsere geliebte Fledermaus aus dem Schlaf, da kann ich mir gleich ne Silberkugel verpassen.“ Severus verkniff sich jeden Kommentar doch Charlie grinste und meinte, „ich hätte dich schon gerettet.“ „Wiesel, übertreib es nicht.“ Das Grinsen wurde noch breiter doch Charlie verkniff sich einen weiteren Kommentar, er wollte das Gemüt seines Partners nicht übermäßig strapazieren. „Dad?“ „Ja, mein Sohn?“ „Könntest du nicht ein paar Tränke genauer beschriften damit so was nicht nochmal vorkommt?“, fragte Harry mit einem lieben Lächeln. Severus hob in alter Manier eine Augenbraue, nickte aber dann leicht. Das Lächeln vertiefte sich doch der Tränkemeister wand sich bereits wieder seinem Frühstück zu. „Ähm, Severus, der Rest?“, fragte Fenrir jetzt. „Nach dem Frühstück und jetzt lasst mich in Ruhe frühstücken sonst bekommt hier keiner mehr irgendetwas von mir“, schnarrte der Angesprochene kalt. Sofort wandte sich Fenrir ab und auch der Rest wandte sich endlich seinem Frühstück zu. Trotz der Versicherung der Werwölfe, dass sie zum Angriff auf das Ministerium kampfbereit wären, sah man von Fenrir und Remus in den nächsten zwei Tagen nicht das kleinste Haar. Am ersten Abend hörte man allerdings das Geheul unzähliger Werwölfe, das sich freudig in die Luft erhob und davon kündete, dass Fenrir jetzt offiziell der Anführer der Werwölfe war. Auch am zweiten Abend erhoben sich die Geräusche der Werwölfe über das Anwesen des Manors doch diesmal war Knurren, Jaulen und Reißen zu hören. Harry, der auf dem Fensterbrett eines der großen Fenster in ihren Gemächern saß, sah von seinem Buch auf und lächelte. Die Geräusche kannte er, so spielten die Werwölfe und so feierten sie. Er hörte die Schritte hinter sich, drehte sich aber nicht um denn sie stammten von seinem Mann. Starke Arme legten sich um seinen Hals, lange, bleiche Hände ruhten auf seiner Brust. „Muss ich deinen Vater schon wieder aus dem Bett holen?“, fragte Voldemort. „Das solltet ihr schon vorgestern nicht und habt es dennoch getan aber nein, müsst ihr nicht“, sagte Harry mit einem Lächeln. Er drehte den Kopf um sich einen Kuss zu stehlen bevor er wieder nach unten sah. Trauer machte sich in seinem Gesicht breit. „Noch eine Nacht.“ „Wir wissen nicht ob Tali wirklich im Ministerium ist.“ „Wo soll sie sonst sein?“ „Die Weiße Seite hat garantiert genug Verstecke um sie vor uns zu verbergen“, sagte Harry traurig. Er sah seinen Mann im Augenwinkel nicken. „Das stimmt schon aber nicht genug sichere Verstecke. Unsere Tochter ist ihr wichtigstes Pfand und das wird Dumble nicht in einer schnöden Holzhütte mitten im Wald verstecken. Er wird sie bei sich haben wollen“, sagte Voldemort. „Ich vermisse sie.“ „Ich auch. Komm, wir gehen ins Bett“, grollte Voldemort. Er wartete Harrys Antwort nicht ab sondern hob ihn kurzerhand hoch, schlanke Arme schlangen sich um seinen Hals während Harry den Kopf an seine Schulter lehnte. „Was ist wenn wir sie nie wieder sehen?“, fragte er leise. „Diese Möglichkeit besteht nicht, wir werden sie wiedersehen.“ „Aber ob sie dann noch lebt...“ „Dann sind sie alle tot“, grollte Voldemort. „Das bringt uns Tali dann auch nicht wieder.“ „Nein aber wenn sie unserer Tochter auch nur ein Haar krümmen, werde ich die weiße Seite vernichten. Harry, wir haben keine andere Wahl oder willst du den Krieg aufgeben?“, fragte Voldemort. Der Jüngere hob den Kopf um ihn anzusehen, warme blutrote Augen sahen ihn ernst und fragend an. „Würdet ihr das wirklich tun?“, fragte er. „Ich gebe dir hier und jetzt die Möglichkeit diesen Krieg auf ihre Art zu beenden. Wenn du es willst, werden wir uns morgen ergeben, mit allen Konsequenzen“, sagte Voldemort ernst. Harry legte den Kopf schief bevor er sanft lächelte und den Kopf wieder an die Schulter seines Mannes lehnte. „Gehen wir ins Bett, wir haben morgen ein Ministerium anzugreifen“, sagte er. „Harry?“ „Mein Lord, solch eine Überlegung habe ich nie geführt. Wenn ich den Krieg auf ihre Art beende, gewinne ich vielleicht meine Tochter zurück aber ich verliere meine Freunde, meine Familie und den Mann, den ich über alles liebe. Das ist keine zufriedenstellende Alternative also gehen wir jetzt ins Bett um morgen ausgeruht zu sein“, erklärte Harry ohne den Kopf zu heben. Er sah das warme Lächeln seines Mannes nicht, er spürte nur den Kuss, der sanft auf seinen Kopf gesetzt wurde bevor er genauso sanft auf dem Bett landete. Einen kurzen Zauberspruch später schlüpfte Voldemort hinter ihm unter die Decken, warme, nackte Haut, an die er sich kuscheln konnte und zwei starke Arme, die ihn in eine feste und sichere Umarmung zogen. „Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry. „Gute Nacht und du sollst mich nicht siezen.“ „Ihr habt es mir frei gestellt ob ich euch duze oder nicht und ich will nicht.“ „Warum nicht?“ Harry schmiegte sich enger an ihn und schnurrte, „weil ich nicht will.“ Voldemort grollte leise und so fragte Harry, „warum wollt ihr unbedingt, dass ich euch duze?“ „Weil es seltsam aussieht wenn mein eigener Ehemann mich siezt während Severus mich duzt“, gab Voldemort zurück, „es macht den Anschein als würdest du weniger wert sein.“ „Mir egal. Ich spreche euch an wie ich will und nicht wie die Anderen von mir erwarten und ich möchte es so.“ „Warum?“ „Keine Ahnung, ich habe euch immer gesiezt, mir kommt es nicht falsch vor und solange es euch mehr oder weniger egal ist, werde ich das auch weiterhin. Können wir jetzt schlafen?“, fragte Harry. „Natürlich.“ Das Frühstück am nächsten Morgen verlief in bedrückendem Schweigen, nicht nur Harry stocherte eher lustlos in seinem Essen rum. Remus und Fenrir waren wieder aufgetaucht doch es war ihnen anzusehen, dass sie in den letzten zwei Tagen nicht sehr viel geschlafen hatten. Der jüngere Werwolf warf Severus einen flehenden Blick zu, den dieser mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und dann wortlos zwei Phiolen aus einer seiner Taschen kramte. „Erst den Roten, dann den Silbernen“, schnarrte er. Gehorsam schluckte Remus die zwei Tränke und sofort entspannten sich seine Gesichtszüge. „Danke.“ Der Tränkemeister erwiderte darauf nichts sondern wandte sich wieder dem Tränkebuch zu, welches er nebenher las. Er war einer der Wenigen, dem man die Nervosität nicht ansah. Voldemort ließ seinen Blick schweifen, außer Severus, Charlie, Lucius und Fenrir wirkten alle etwas angespannt, das Essen stand teilweise unberührt vor ihnen und einige hielten sich nur an ihren Tassen fest. Er sah neben sich, Harry stocherte seit fast zehn Minuten in seinem Rührei rum und so langsam nahm es die Konsistenz von Krümeln an. Mit einem Seufzen nahm er ihm die Gabel aus der Hand. Überrascht sah Harry ihn an doch Voldemort wandtr sich jetzt an den Rest, „da sowieso keiner wirklich frühstücken will, können wir zu wichtigeren Dingen kommen.“ Sofort lag sämtliche Aufmerksamkeit auf ihm, die letzten Gabeln und Messer wurden weggelegt. „Fenrir, sind alle Werwölfe einsatzbereit?“, fragte Voldemort. „Ja.“ „Adrian, gleiche Frage an die Vampire.“ „Auch bereit aber wir sind durch das Sonnenlicht geschwächt“, gab Adrian zurück. „Wie wirkt sich das aus?“ „Wir sind nur etwas vorsichtiger was unsere Bewegungen angeht. Die Kapuzen dürfen nicht verrutschen sonst wird es schmerzhaft aber nicht tödlich. Als Zauberer sind wir gar nicht eingeschränkt.“ Voldemort nickte zufrieden und wandte sich an Lucius, „sind alle bereit?“ „Wir warten nur auf das Kommando. Wer wird alles mitkommen?“ „Die Betreffenden werden es wissen“, schnarrte Voldemort und im selben Moment erwärmte sich Lucius' Mal. „Also geht es los?“, fragte Harry leise. „Ja. Wen willst du mitnehmen?“ „Die Betreffenden wissen es und warten in der Halle.“ Wieder nickte Voldemort während er sich schon erhob, die Anwesenden folgten seinem Beispiel schnell. „Dann los, statten wir dem Ministerium einen Besuch ab.“ Kein einziger Angestellter des Ministeriums schenkte den grün aufflammenden Kaminen groß Beachtung, schließlich gingen hier täglich so viele Menschen ein und aus und da waren die grünen Flammen ein gewohnter Anblick. In all dem gewohnten Chaos bemerkte auch keiner, wer genau da aus den Flammen trat. Das Licht brach sich auf unzähligen Masken aus Silber und schwarzem Metall, lange, weite Roben hüllten die Gestalten ein. Ein leiser Schrei ließ die Köpfe rum fahren, ein Angestellter zeigte auf sie und wiederholte seinen Schrei, diesmal lauter und für alle klar verständlich, „TODESSER!“ Der Schrei wirkte wie Öl, welches man ins Feuer goss. Es herrschte noch einen Moment absolute Stille bevor das Chaos ausbrach. Jeder versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Todesser zu bringen, vor allem als der Großteil der Schwarzmasken ihre Masken abzogen und kleine Phiolen aus ihren Umhängen holten. Nur wenige Momente später hatten sie die Phiolen ausgetrunken und die Verwandlungen setzten ein. Es dauerte nicht lange und knapp zwanzig verwandelte Werwölfe standen Seite an Seite mit den Todessern und den Anhängern Harrys, alle Blicke wanden sich Voldemort zu und dieser nickte nur. Jetzt glitten alle Blicke zu Harry und erst als auch dieser genickt hatte, setzten sie sich in Bewegung. Die Menge stob auseinander, unzählige Flüche kamen von der Dunklen Seite und über ihnen erschien ein Mal. Nicht wenige Blicke gingen nach oben als das seltsam verzerrte Licht das Atrium des Ministeriums erhellte. Weder grün noch blau sondern in einem aggressiven Hellrot zeigte sich der allbekannte Totenschädel. Zwei Schlangen wanden sich unaufhörlich um ihn, sie standen nicht still und sie schienen wütend. Selbst einige Todesser sahen überrascht auf, scheinbar hatten sich ihre Anführer endlich auf ein gemeinsames Mal geeinigt. Wurde ja auch Zeit. Doch ihre Gedanken wurden schnell zurück in den Kampf gerissen. Das Chaos im Atrium hatte sich in einen Rückzug der Angestellten entwickelt, ein Großteil flüchtete durch die noch offenen Kaminen doch ein paar Wenige flüchteten in höhere Etagen des Ministeriums. „Die Kamine“, knurrte Voldemort laut genug, dass man es über das Schreien hinweg noch hören konnte während er sich gleichzeitig auf die Male einiger seiner Anhänger konzentrierte. Diese wussten sofort, was er meinte und lösten sich von ihren Kameraden, genau wie einige Werwölfe. Nacheinander wurden die Kamine vom Flohnetzwerk genommen, ein Zauber sorgte dafür, dass sie für die nächste Zeit völlig unnütz waren. Harry und Voldemort beobachteten die Todesser bei ihrer Arbeit bevor der Dunkle Lord seinen Blick über den Rest schweifen ließ. Nicht einer ihrer Anhänger hatte das Atrium bis jetzt verlassen und würde es ohne ihren Befehl auch nicht. Im Gegensatz zum St. Mungos und der Winkelgasse war das Zaubereiministerium eine ganz andere Sache. Hier erwartete sie ernsthafter Widerstand und so würden sie sich nicht so ohne weiteres aufteilen. „Wir sind fertig.“ Voldemort sah zu seinem Mann, der ihn auffordernd ansah und dann fragte, „wohin zuerst? Runter oder hoch?“ „Hoch. Unten ist nur die Mysteriumsabteilung und die Gerichtssäle und dort ist heute nichts los“, knurrte Voldemort. „Sicher?“ Voldemort grinste leicht und wandte sich an einen der Todesser, „Lucius, ist heute da unten was los?“ „Nein, mein Lord, nach meinen Informationen nicht.“ „Ok, ich habe verstanden. Also hoch. Wer bleibt hier?“, fragte Harry. „Gruppe C.“ Der Befehl ging schnell durch die Reihen der Dunklen Seite und die Mitglieder der Gruppe C lösten sich von ihren Kameraden. „Der Rest?“, fragte Lucius. „Kommt mit, ihr kennt den Plan“, grollte Voldemort während er sich schon auf die Lifte zubewegte. Alle Anwesenden folgten ihm, ja, sie kannten den Plan. Er war eigentlich ganz einfach. Nacheinander würden sie die Etagen des Ministeriums von der weißen Seite säubern oder bei dem Versuch dabei sterben. Doch an das Letztere glaubte keiner der Angreifer. „SIE TUN WAS???“ Der junge Auror zuckte zusammen und wiederholte, „die Todesser greifen das Ministerium an. Ich wurde geschickt um den Phönixorden zu holen.“ Fassungslos wurde er immer noch angestarrt doch langsam kam auch Bewegung in die versammelten Zauberer und Hexen. Sie redeten durcheinander, Albus hörte die Rufe nach Hilfe fürs Ministerium und Rufe der Empörung raus. Der junge Auror, den das Ministerium geschickt hatte, bot einen schrecklichen Anblick. Sein rechter Arm war von einem Fluch aufgerissen und nur notdürftig verbunden, Blut lief an seiner Seite und an seinem Bein runter. „Wie bist du entkommen?“, fragte Albus mit sanfter Stimme. Etwas beschämt holte der Auror ein kleines Plastikteil aus seinem Umhang, ein Muggeltelefon. „Ich war gar nicht im Ministerium, ich war auf dem Weg dorthin. Mein Bruder und ich haben diese Handys verzaubert damit sie auch im Ministerium funktionieren. Er hat mich angerufen und mir gesagt, was passiert war“, erklärte der junge Mann. Ihm wurden einige verwunderte Blicke zugeworfen doch Albus lächelte sanft und nickte. „Das habt ihr gut gemacht. Der Orden wird sich sofort auf den Weg machen“, sagte er. Damit war der Startschuss gefallen, unzählige Hexen und Zauberer erhoben sich und machten sich auf den Weg. Über dem unscheinbaren Gebäude des Ministeriums leuchtete, für die Muggel unsichtbar, ein hellroter Totenschädel mit zwei Schlangen auf. Albus seufzte leise, sie hatten bereits probiert per Kamin ins Ministerium zu kommen doch sie waren alle vom Netzwerk abgeschnitten. Zudem lag ein starker Apparierschutz über den einzelnen Etagen, lediglich ins Atrium könnten sie apparieren. „Das ist eine verdammte Falle“, sagte Arthur neben ihm. „Ich weiß aber was sollen wir machen? Ihnen das Zaubereiministerium einfach so überlassen?“, fragte Albus, „wie lange ist der Überfall jetzt schon her?“ „Sechs Stunden. Der Anruf kam vor etwa drei Stunden und seit einer Stunde ist das Handy tot.“ „Das ist nicht viel Zeit um das komplette Ministerium unter ihre Kontrolle zu bekommen, vor allem mit der Aurorenzentrale“, sagte Albus leise. Er sah zu dem jungen Auror, der darauf bestanden hatte, sie zu begleiten und fragte, „hat dein Bruder noch irgendetwas gesagt?“ „Er war völlig wirr am Telefon, er hat etwas von Werwölfen erzählt und von Vampiren und von unzähligen Todessern“, sagte der Auror. Albus schüttelte sachte den Kopf, es konnte nicht sein, das die Vampire hier waren. Er selbst war nach Irland gereist um mit den Vampirlords zu reden und er hatte es geschafft zwei von ihnen von ihrer Seite zu überzeugen. Damit stand es drei gegen drei und nach den Gesetzen der Vampire waren sie durch ihre Uneinigkeit zur Untätigkeit verdammt. Wie hatte Voldemort es geschafft, dass sie doch auf seiner Seite kämpften? „Albus? Was machen wir jetzt?“, fragte Arthur. „Wir haben nur eine Wahl. Hol das Kind.“ „Aber Albus, das kannst du nicht machen“, protestierte Minerva neben ihm sofort. Der Weißmagier beachtete sie nicht und forderte Arthur erneut auf, „hol das Kind.“ Dieser grinste nur kalt und verschwand mit einem Knall. „Albus, du kannst kein Kind an die vorderste Front mitnehmen“, sagte Minerva wieder und diesmal drehte sich der Angesprochene zu ihr um. „Minerva, sie ist unser bestes Druckmittel gegen den Dunklen Lord. Harry wird nicht zulassen, dass einer seiner Anhänger seine eigene Tochter angreift. Wir werden sie zwingen das Ministerium zu räumen“, sagte Albus mit sanfter Stimme. „Das kann nicht dein Ernst sein. Die Kleine ist kein halbes Jahr alt.“ „Dieses Balg ist unsere einzige Chance“, kam jetzt von einer anderen Stimme. Minerva musste sich nicht umdrehen um Percy Weasley zu erkennen, seit dem Tod seines Bruders wollte er nur noch Rache. „Dieses Kind ist unschuldig, es konnte sich seine Eltern nicht aussuchen, nicht die Seite auf der es geboren wurde. Albus, das geht zu weit“, sagte die Hexe jetzt ernst und nachdrücklich. Sie hoffte ihren alten Mentor umstimmen zu können doch sie hatte nicht viel Hoffnung und seine nächsten Worte vernichteten auch diesen Rest. „Minerva, dieses Kind ist der Nachkomme des Dunklen Lords, genauso schlecht wie ER und sie ist unser einziges, wirklich wirksames Mittel gegen IHN.“ Die Hexe starrte ihn fassungslos an als ein Knall die Rückkehr von Arthur anzeigte, leises Wimmern erfüllte plötzlich die Luft. „Sei endlich still“, fauchte Arthur, das Kind welches er eher grob in den Armen hielt, wimmerte noch lauter und schniefte jetzt leise. „Da ihr jetzt da seit, können wir los. Minerva, willst du mit oder stehst du nicht mehr hinter unseren Zielen?“, fragte Albus. Die Hexe seufzte leise und nickte, „ich will mit.“ „Gut, dann nimm das Balg, ich brauche meine Hände zum zaubern“, kam von Arthur. Er drückte ihr das Kind grob in die Arme während Albus noch sagte, „Minerva, mach keine Dummheiten. Dieses Balg ist unsere einzige Chance um diesen Krieg zu gewinne.“ W ieder seufzte die Hexe leise doch sie nickte. „Gut, dann los. Wir apparieren gleichzeitig ins Atrium, wir müssen geschlossen ankommen. Minerva, es wäre mir eine Freude wenn du mit mir zusammen apparierst“, sagte Albus sanft. Er griff nach dem Arm der Hexe und nachdem alle um sie herum genickt hatten, verschwand er mit einem Knall. Sie wurden erwartet, unzählige Werwölfe in verwandelter Form standen an den Seiten des Atriums, zwischen ihnen vermummte Gestalten mit silbernen und schwarzen Masken. Die Mitglieder des Phönixorden zogen augenblicklich Schutzschilde hoch doch keiner der Dunklen Seite machte Anstalten sie anzugreifen. „Ihr seit also wirklich so wahnsinnig hierher zu kommen“, schnarrte eine Stimme. Sie drehten sich zu der Stimme um, Severus Snape trat langsam aus der Menge der Todesser. Er hatte seine Maske im Kampf verloren, seine Roben waren zerfetzt und Blut lief ihm über die rechte Gesichtshälfte. Sein linker Arm lag eng am Körper an, wahrscheinlich war er verletzt, doch die rechte Hand, die den Zauberstab hielt, war ruhig. „Du elender Verräter“, knurrte Arthur, „ich wusste schon immer, das man dir nicht trauen kann.“ „Severus, mein Junge, was hast du nur getan?“, fragte Albus mit der gleichen großväterlichen Stimme, die dem Tränkemeister schon immer auf den Nerv gegangen war. „Erstens bin ich nicht dein Junge, noch nie gewesen und werde es auch nie sein. Zweitens, bin ich schon seit über zwanzig Jahren ein Todesser und da wundert ihr euch jetzt erst? Also wirklich, etwas mehr Verstand hätte ich selbst euch zugetraut“, schnarrte Severus. Neben ihm kicherte einer der Todesser und auch zwei der Werwölfe schnaubten amüsiert auf. Albus schüttelte leicht den Kopf doch bevor er noch etwas sagen konnte, teilte sich die Masse der Todesser und der Dunkle Lord persönlich wurde hindurch gelassen. „Albus Dumbledore und sein Phönixorden, es ist wahrlich eine Ehre, dass ihr gekommen seit“, schnarrte Voldemort höhnisch. „Wo ist Harry?“, fragte Albus zurück. „Mein Ehemann lässt sich entschuldigen, er will sich um unsere Verwundeten kümmern, es is....“ Voldemort stockte mitten im Wort denn Albus hatte sich leicht bewegt und so war Minerva zum Vorschein gekommen. „Mein Kind“, knurrte er leise. Seine Stimmung übertrug sich blitzschnell auf sämtliche Todesser und Severus war sich sicher, dass auch Harry über ihre Verbindung informiert werden würde. Sprich, sein schwer verletzter Sohn würde seine Bewacher so lange bequatschen und bedrohen bis sie ihn hierher bringen. „Ja, deine Tochter und sie ist in unserer Hand.“ „Es war ein Fehler sie hierher zu bringen“, knurrte Voldemort. Albus lächelte nur und sagte, „ihr werdet uns nicht angreifen solange sie bei uns ist. Bewegt auch nur einer von euch seinen Stab, ist sie tot.“ „Dann verlässt keiner hier lebend den Raum.“ „Das bringt sie euch auch nicht wieder.“ Voldemort wollte gerade antworten als er überrascht den Kopf wandte und leise knurrte, „Severus.“ Der Tränkemeister brauchte allerdings keine Aufforderung, er hatte seinen Sohn schon gespürt und sich zu ihm umgedreht. Severus sparte sich jede Vorhaltung oder Frage, er wusste, es würde nichts bringen und so trat er neben Harry. Mit einem Kopfnicken entließ er Draco, der seinen Lord bis hierher gestützt hatte und legte ihm selbst den Arm um die Hüfte. Er brachte ihn zur vordersten Front, das wütende Knurren von Voldemort versuchte er zu ignorieren. „Da ist ja der Verräter“, knurrte Arthur. Harry schüttelte nur den Kopf, sein Blick war auf seine Tochter gerichtet. „Harry, du ...“, begann Minerva, brach aber dann ab. Sein Blick glitt zum Gesicht der Hexe, er las darin Sorge und Mitleid. „Hallo Minerva, wie geht es meiner Tochter?“, fragte er leise. Er hatte viel Blut verloren, gleich zwei Schneideflüche hatten ihn getroffen und eigentlich sollte er irgendwo ruhig liegen. „Es geht ihr gut“, sagte Minerva mit gepresster Stimme. Das Kind in ihren Armen quengelte leise, ob es daran lag, dass ihre Eltern in der Nähe waren oder ob sie sich einfach nicht mehr wohl fühlte, konnte in diesem Moment keiner sagen. „Gib mir mein Kind wieder.“ „Nein“, kam von Albus. Jetzt sah Harry ihn an doch sein Mann kam ihm zuvor, „willst du wieder ein Kind in den Krieg schicken? Hast du aus dem ersten Fehlschlag nichts gelernt?“ „Harry kann dich besiegen aber er steht unter einem Trank oder einem Fluch. Vielleicht der Imperius“, sagte Albus schnell. „Das Thema hatten wir schon mal und mittlerweile wissen alle, dass es Blödsinn ist. Weder ich noch meine Tochter werden gegen Voldemort kämpfen, wir sind eine Familie“, kam von Harry. „Schluss mit dem Gerede. Verschwindet aus dem Ministerium, ihr verfluchten Mörder oder kämpft.“ Alle drehten sich zu Arthur rum, der jetzt einen Schritt vortrat und drohend den Zauberstab erhob. Harry schüttelte leicht den Kopf, löste sich von seinem Vater und trat hinter ihn. Es war deutlich, was dieses Zeichen bedeutete denn überall wurden jetzt Schutzschilde hochgezogen. Die Blicke lagen auf Albus und Voldemort, die sich noch immer anstarrten. „Eure letzte Chance, gebt uns unsere Tochter zurück und verschwindet. Dafür könnt ihr sämtliche Gefangenen des Ministeriums haben“, knurrte Voldemort. „Gefangene? Ihr macht keine Gefangenen, ihr Mörder.“ „Auf Wunsch meines Mannes. Also, Albus?“ „Nein.“ „Gut, dann nicht, ANGRIFF.“ So wirklich hätte keiner des Phönixorden mit diesem Befehl gerechnet. Keiner hatte angenommen, dass Voldemort das Leben seines Kindes so gefährden würde und wirklich den Angriff befehlen würde. Die Dunkle Seite hingegen kam dem Befehl unverzüglich nach. Von allen Seiten prasselten Flüche auf sie ein und erst nach ein paar Schrecksekunden wurden sie beantwortet. Albus sah sich sofort dem Dunklen Lord persönlich gegenüber, sodass er keine weitere Zeit hatte um sich um Minerva und das Kind zu kümmern. Und der Dunkle Lord war wütend. Minerva befand sich von einer Sekunde auf die Andere in einem Hexenkessel wieder, überall um sie herum blitzte es rot, blau und vereinzelt auch grün auf. Flüche prallten von Schilden ab, sprengten Teile der Wände und des Bodens raus und immer wieder hallte ein Schmerzensschrei zu ihr rüber. Ihr Blick glitt kurz über das Kind, welches ängstlich in ihren Armen lag und leise wimmerte. „Du gehörst hier nicht her“, flüsterte Minerva. Sie sah sich hektisch um, nicht ein Todesser griff sie an und sie wusste, dass dieses Kind der Grund dafür war. Sie sah zu Albus, der sich verbittert mit Voldemort duellierte. Beides mächtige Zauberer und keiner dem Anderen überlegen, es bedarf einer großen Portion Glück um dieses Duell zu gewinnen und wenn sie sich hier so umsah, war das Glück diesmal nicht auf ihrer Seite. „Minerva“, schnarrte plötzlich eine Stimme hinter ihr. Die Hexe fuhr erschrocken rum, das Kind an sich gedrückt und den Zauberstab erhoben. Sie sah geradewegs in schwarze Augen. „Severus.“ „Hallo Minerva. Dürfte ich um meine Enkelin bitten?“, fragte Severus. Er hatte seinen Stab weggesteckt und hielt ihr den unverletzten Arm hin. „Was wird mit ihr?“, fragte Minerva. Sie hatte Angst, dieses Kind war alles, was sie momentan noch schützte. „Sie kommt dahin wo sie hingehört, zu ihren Eltern, ihren Paten und ihrem Opa“, gab Severus zurück. Einige Werwölfe näherten sich ihnen, Minerva erkannte den riesigen grauen Alpha. „Severus, ich kann sie dir nicht geben.“ „Warum nicht?“ „Weil ich dann tot bin. Solange ich sie auf den Armen habe, wird mich keiner von euch angreifen. Gebe ich sie dir, bin ich tot“, erklärte Minerva. Ihr Blick irrte ängstlich zwischen Severus und den Werwölfen umher. Der Tränkemeister folgte ihrem Blick und sagte dann, „mein Wort darauf, dass dir nichts passiert.“ „Kannst du ihn aufhalten?“, fragte Minerva mit einem Deut auf Fenrir, der knurrend neben ihm stand. „Ja, kann ich. Minerva, gib mir Talisha und du bekommst jeden Schutz, den du benötigst. Du musst nicht zu Dumble zurück, du musst nicht auf Voldemorts Seite kämpfen. Du kannst England verlassen, überall hin und in Frieden weiter leben aber gib mir meine Enkelin“, sagte Severus. Er sah die Unsicherheit in ihren Augen doch es schlich sich langsam etwas anderes hinein. Ihr Blick glitt zu dem Kind in ihren Armen und schließlich nickte sie. „Jeden Schutz?“, fragte sie. „Ja, jeden Schutz.“ „Wie kannst du mir diesen Schutz garantieren?“ Jetzt grinste Severus und meinte, „Harry ist mein Sohn und Voldemort mein Blutsbruder. Ich werde sie ins nächste Jahrtausend hexen wenn sie mich zwingen mein Wort zu brechen. Außerdem werden sie die nächsten Wochen genug damit zu tun haben, sich über ihre Tochter zu freuen.“ „Was ist mit den ganzen Familien geschehen, die verschwunden sind?“, fragte Minerva. „Sie stehen auf unserer Seite und wurden in Sicherheit gebracht. Niemand kann sie mehr als Druckmittel benutzen“, erklärte Severus. Er wunderte sich nicht, dass Minerva ihm hier so viele Fragen stellte und das obwohl sie sich mitten im Kampf befanden. Ob sie wohl mitbekam, dass gleich ein halbes Dutzend Todesser sie mit Schutzschilden umgaben? „Ich bin sicher?“, fragte Minerva erneut. „Ja.“ Die Hexe sah ihn noch einen Moment skeptisch an bevor sie ihm einfach das Kind entgegen streckte. Sofort schlang Severus den freien Arm um sie während er mit dem verletzten Arm in seinen Taschen rum wühlte und eine Phiole zum Vorschein kam. „Schätzchen, trink das“, schnurrte er leise während er dem Kind die Phiole an die Lippen drückte. Erst wehrte sich das Mädchen leicht doch plötzlich war da eine weitere Hand. Minerva sah etwas fassungslos zu wie Fenrir ihr die Lippen aufdrückte, Severus ließ den Trank in seine Enkelin tropfen. Sie leuchtete leicht auf. „Was war das?“, fragte Minerva leise. Fenrir zog fluchend die Hand weg und verwandelte sich zurück. „Ein Familienschutz. Sie sollte ihn schon lange haben aber ist uns vorher abhanden gekommen. Danke Minerva. Willst du mich gleich begleiten?“, fragte Severus. Sie nickte unsicher und Severus winkte sie weg. Noch unsicher folgte sie ihm, die Werwölfe schlossen sich ihnen an. Die Flüche schossen immer noch quer durch den Raum, aus dem geordneten Angriff war, wie schon in der Winkelgasse, ein harter Mann-gegen-Mann-Kampf geworden. Hatte sich Albus am Anfang noch mit Voldemort duelliert, so waren ihm einige Ordensmitglieder zu Hilfe gekommen und so konnte er sich jetzt umsehen. Es sah nicht gut aus für den Orden, gar nicht gut. Plötzlich stockte er, wo war Minerva mit dem Kind? Er sah sich panisch um doch weder von der Hexe noch von dem Balg war irgendwo eine Spur zu sehen. „Arthur, wo ist das Kind?“, rief er über die Schreie hinweg. Der Angesprochene wehrte noch einen Fluch ab bevor er sich hinter das große Schutzschild des Ordens zurückzog und sich umsah. Nur kurz darauf hörte Albus ihn lange und ausdauernd fluchen. „Sie ist eine Verräterin“, knurrte er schließlich. „Das kann nicht sein. Minerva ist schon immer Mitglied des Ordens, sie würde uns nicht hintergehen“, gab Albus zurück. „Ach, und wo ist sie dann? Und das Balg? Du hättest ihr das Ding nicht anvertrauen dürfen, sie war schon immer zu weichherzig.“ Nochmal schüttelte Albus den Kopf, er konnte nicht glauben, dass Minerva wirklich eine Verräterin sein sollte. „Da passiert was“, murmelte plötzlich Percy, der neben ihnen aufgetaucht war. Er deutete nach oben wo sich das grellrote Mal gerade veränderte. Immer mehr Ordensmitglieder und Todesser stellten den Kampf ein und sahen nach oben. Der rote Schädel wurde immer heller bis er fast weiß war, die Schlangen verfärbten sich in das bekannte Hellblau und Giftgrün und plötzlich schlängelte sich sich eine dritte Schlange, wesentlich kleiner als die Anderen, aus dem Mund des Totenschädels. Sie wurde freudig von den zwei großen Schlangen begrüßt und umschlungen. Es dauerte noch einen Moment bis auch der Letzte verstanden hatte, was hier los war und plötzlich erhob Voldemort die Stimme. „WO IST MEINE TOCHTER?“ Absolute Stille breitete sich jetzt aus, in die eine sehr bekannte Stimme schnarrte, „da wo sie hingehört, bei ihrer Familie.“ So schnell konnte keiner gucken wie sich Voldemort durch seine eigenen Reihen bewegt hatte und vor seinem Blutsbruder zum stehen kam. Dieser war umringt von den stärksten Werwölfen, Voldemort bemerkte nur am Rande die Vampire und die unzähligen Anhänger Harrys. Doch sein Blick galt ganz allein dem Kind welches Severus in den Armen hielt und gerade an Harry übergab, der ihre Tochter mit völlig verschleiertem Blick ansah. Als er sich ihm allerdings weiter näherte, wurde er angeknurrt und eine ungeheure Magiewelle baute sich um Harry auf. Er warf erst Harry und dann Severus einen verständnislosen Blick zu bevor er sich einfach umdrehte und mit erhobenen Zauberstab zurück an die Front ging. „Ihr habt genau drei Sekunden um von hier zu verschwinden oder wir werden euch einfach restlos vernichten. Angefangen mit den Gefangenen“, knurrte Voldemort. Seine Augen waren ebenfalls völlig verschleiert und nur die Todesser wussten warum, der Phönixorden starrte ihn einfach nur fassungslos an. Albus' Blick wanderte zu der Stelle, wo Harry war doch er konnte nicht ein Haar des jungen Mannes sehen, fast alle Werwölfe und schwarz Maskierten schirmten ihn ab, und damit auch das Kind. „Albus, wir sollten gehen und neue Kräfte sammeln“, schlug Arthur Zähne knirschend vor. „Meinst du?“ „Wir haben unseren Trumpf verloren, wir brauchen einen neuen Plan.“ „Gut. Wir gehen. Was ist mit den Gefangenen?“, wandte sich Albus an Voldemort. „Eure Bedenkzeit ist um, verschwindet. Die Gefangenen schicken wir euch, der Zustand hängt vom Zustand unserer Tochter ab und jetzt geht!“, knurrte Voldemort, seine Stimme war tief und bedrohlich, die roten Augen völlig verschleiert. Albus nickte kurz und gab dem Orden einen Wink. Überall wurde den Verwundeten hoch geholfen, wer noch konnte, packte seinen Nebenmann und disapparierte mit ihm. Schließlich waren nur noch Albus, Arthur und Percy da, die dann allerdings auch mit einem Knall verschwanden. Voldemort wartete bis auch die letzten Ordensmitglieder verschwunden waren bevor er sich blitzschnell umdrehte und zu seinem Mann zurückeilte. Er prallte geradewegs gegen ein mächtiges Schutzschild, welches Harry, Severus und ihre Tochter einhüllte. „Verdammt, was soll das? Ich will zu meinem Kind“, rief der Dunkle Lord aufgebracht. „Schlechte Idee. Die nächsten Wochen werdet ihr weder zu eurem Kind noch zu eurem Mann kommen“, erklang eine Stimme. Voldemort drehte sich um und sah in gelbe Augen, die ihn leicht belustigt an funkelten. „Was meinst du damit?“, grollte er. Fenrir deutete auf Harry, der leise schnurrte und die verschleierten Augen nur auf Talisha gerichtet hatte. „Ihr müsstet es eigentlich an den Augen erkennen. Sein innerstes Wesen hat die Kontrolle übernommen und das wird niemanden an sein Kind lassen.“ „Aber es ist auch mein Kind, es ist meine Tochter.“ „Das ist der 'Mutter' nur gerade völlig egal“, kam von Remus, der sich ebenfalls zurückverwandelt hatte und sich ihnen jetzt näherte. Er blutete aus unzähligen Wunden doch er ging aufrecht, dennoch knurrte Fenrir leise auf. Allerdings wurde er gekonnt ignoriert und Voldemort fragte, „wieso kann Severus bei ihm sein und ich nicht? Verdammt, ich bin der Vater des Kindes und sein Ehemann.“ Remus zuckte nur mit den Schultern, normalerweise müsste auch Severus von dem magischen Schild abgestoßen werden. Alle Augen wandten sich wieder Harry zu, der sie allerdings gar nicht realisierte. Severus hingegen schon denn er sah auf, ein feines Lächeln auf den Lippen. „Ich will zu meiner Tochter“, grollte Voldemort erneut. „Wo liegt das Problem?“, fragte Severus. „An diesem verfluchten Magieschild.“ „Das ist der Blutschutz der Snapes, du müsstest ihn durchdringen können.“ Voldemort sah ihn skeptisch an, trat dann näher und versuchte nochmal den Schild zu durchdringen, er wurde wieder abgewiesen. „Du hast was falsch gemacht als du den Trank gebraut hast, ich komme nicht durch“, fauchte er. Eine schwarze Augenbraue zuckte nach oben, „ich habe seit Jahren keinen Zaubertrank mehr falsch gebraut.“ „Was ist es dann?“ „Harry“, kam von Fenrir. Ehemann und Vater drehten sich zu ihm um und der Werwolf erklärte, „Harry hat seine Magie mit dem Blutschutz verbunden und damit das Schild erschaffen. Es kommt nur der durch, den er bestimmt.“ „Wieso komme ich nicht durch? Ich bin sein Mann und der Vater.“ „Ihr habt sein innerstes Wesen oft verunsichert, sowohl während der Schwangerschaft, wie auch danach. Severus stand dagegen immer hinter ihm, deswegen vertraut er ihm jetzt mehr“, sagte Remus leise. „Wie jetzt? Mein eigener Mann vertraut mir nicht mehr?“ „Ihr missversteht mich. Sein Innerstes erinnert sich nur an die Vergangenheit und da habt ihr einige Fehler gemacht, ihn oft verunsichert und daran erinnert es sich jetzt. Vor allem hat jetzt der Schutz des Kindes die höchste Priorität.“ „Aber es ist auch mein Kind.“ Voldemorts Stimme klang langsam verzweifelt, er sah immer wieder zu Harry, der schnurrend ihre Tochter im Arm hielt. Die teils mitleidigen Blicke bekam er nicht wirklich mit, vor allem die dominanten Werwölfe und Vampire konnten seinen Schmerz verstehen. Doch plötzlich leuchteten die roten Augen auf und kurz darauf sah Harry überrascht auf. Etwas verwirrt sah er sich um bis sein Blick auf Voldemort hängen blieb. Sofort erschien ein warmes Lächeln auf seinen Lippen, er ging ein paar Schritte vorwärts, trat aus dem Schutzschild raus und legte ihre Tochter in die ausgestreckten Arme des Dunklen Lords. Dieser drückte das Kind an seiner Brust, ein tiefes, dunkles Schnurren erfüllte die Luft. Doch schnell wechselte er die Position ihrer Tochter, hielt sie nur noch mit einem Arm während er den Anderen um Harrys Taille schlang und ihn dicht an sich zog. Nur eine Sekunde später waren sie in einem lauten Knall verschwunden. „Wie hat er das gemacht?“, fragte Severus während von Remus kam, „und wo sind sie hin?“ „Die Antwort auf die zweite Frage ist Riddle-Manor. Im Privatflügel und mit aktivierten Schutzzauber, da kommt so schnell keiner mehr rein“, sagte Severus, „aber wie hat er Harry davon überzeugt, ihm Tali zu geben?“ „Die innere Verbindung.“ Alle sahen zu Adrian, der, ebenfalls angeschlagen, neben Draco stand und einen Arm um seinen Gefährten gelegt hatte. „Er hat die Verbindung genutzt um Harry positive Gefühle und Gedanken zu senden. Ich vermute vor allem das Gefühl der Liebe und das hat Harry aus dem Sumpf gerissen. Er hat sich erinnert, dass er noch einen Mann hat und dass dieser auch gerne sein Kind wiederhaben möchte“, erklärte Adrian, die langen Fangzähne ragten deutlich über seine Unterlippe heraus, genau wie bei den meisten anderen Vampiren. „Wann werden wir sie wieder zu Gesicht bekommen?“, fragte Draco. „Gib ihnen ein paar Wochen und danach wird es wahrscheinlich ein paar neue Regeln im Umgang mit dem Kind geben.“ „Welche?“ Jetzt knurrte Fenrir leise und grollte, „wenn ich der Dunkle Lord wäre, würde in den nächsten Jahren keiner mehr mein Kind zu Gesicht bekommen.“ „Gut, dass ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden hätte“, kam trocken von Remus bevor er sich an Draco wandte, der die Frage nach den Regeln gestellt hatte. „Sie werden Talisha sehr lange nicht mehr allein lassen, mindestens immer vier oder fünf Bewacher, sowohl Werwölfe, Vampire wie auch Menschen. Es werden, wahrscheinlich, feste Teams gebildet, jede Schwäche wird ausgemerzt um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Ich vermute, dass in den nächsten Monaten immer entweder Harry oder Voldemort bei ihr sein werden, wenn nicht Beide“, erklärte der Werwolf. „Danke. Wie viel Mitspracherecht hat Harry?“ „Schwer zu sagen aber in nächster Zeit sind sie sich eh einig. Der Schutz von Talisha steht an oberster Stelle, wir sollten uns vom Ostflügel erst mal fern halten.“ „Hm. Und nun?“ „Jetzt kümmern wir uns erst mal um die Verletzten und sorgen dafür, dass die Gefangenen in die Verliese kommen und dort versorgt werden“, schnarrte Severus. Alle wanden sich ihm etwas überrascht zu, was er mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte und fragte, „hat jemand einen besseren Vorschlag?“ „Ich dachte immer, ich bin SEINE rechte Hand“, kam von Lucius, der näher gekommen war. Auch er war nicht unverletzt. „Bitte, dann klärst du das hier und ich verschwinde“, schnarrte Severus und disapparierte sofort. „Ist der jetzt beleidigt?“ „Wahrscheinlich aber er hat Recht. Wir müssen hier erst mal für Ordnung sorgen und die Vampire sollten dringend etwas essen“, sagte Lucius. Adrian nickte nur, löste sich von Draco und warf seinen Artgenossen einen auffordernden Blick zu. „Wir sind so schnell wie möglich wieder hier“, sagte Adrian während sich langsam alle Vampire um ihn sammelten. Lucius nickte nur und schon waren die Vampire mit mehreren Plopps verschwunden. „Wir brauchen mehr Heiltränke und Verbandszeug“, kam von Draco. Alle Blicke wanderten sofort zu Charlie, der sie grinsend ansah, nickte und verschwand. „Der braucht ein paar Minuten um alles zusammen zu sammeln. Wir sortieren die Verletzten“, wies Lucius jetzt an. „Was wird mit mir?“ Etwas überrascht drehte sich der blonde Todesser um, eine Augenbraue ruckte nach oben als er Minerva McGonagall sah, die etwas unsicher vor ihm stand. „Erstmal die Frage, warum Sie hier sind, Professor?“ „Durch sie haben wir Tali wieder. Severus hat ihr kompletten Schutz versprochen“, mischte sich Fenrir ein. Nicht nur Lucius' Augen weiteten sich etwas doch dann nickte der Blonde und meinte, „wenn Sie möchten, können Sie gehen, egal wohin. Wobei ich davon ausgehe, dass der Phönixorden Sie nur zu gern in die Finger kriegen würde also schlage ich vor, dass Sie erst mal hier bleiben. Wir haben genug Verwundete und sind über jetzt Hilfe dankbar. Fenrir, du sorgst dafür, dass Professor McGonagall unbehelligt bleibt.“ Der Werwolf nickte, genau wie die überraschte Hexe und damit war das Thema für Lucius erst mal beendet, er wand sich von ihnen ab und begann die Anwesenden in Gruppen einzuteilen. Minerva sah etwas verwirrt auf den blonden Haarschopf, der deutlich mit Blut verschmiert war bevor Fenrir sie leicht an tippte. „Was hast du vor?“, fragte er. „Ich habe eine Heilerausbildung und würde gerne helfen“, sagte Minerva. „Willst du auch Todesser heilen?“ „Ich glaube, ja.“ Fenrir grinste leicht und bedeutete ihr mitzukommen. „Wohin?“, fragte sie. Es war ihr anzusehen, dass ihr die Situation unangenehm war. „Ich glaube, dass du lieber Harrys Anhänger helfen möchtest also bringe ich dich dahin. Du wirst ein paar Werwölfe als Begleitschutz bekommen“, erklärte Fenrir während sie schon das Atrium verließen, drei verwandelte Werwölfe schlossen sich ihnen an. „Wieso?“ „Weil manche Todesser und Vampire etwas übereilig sind und ich möchte keiner tobenden Fledermaus erklären müssen, warum du verletzt wurdest“, grinste Fenrir. „Wieso duzt du mich eigentlich?“, fragte Minerva plötzlich. „Ich sieze nur meinen Lord und keinen Anderen.“ „Aha.“ Der Werwolf grinste nur noch breiter und meinte dann, „wir sind alle etwas anders als du gedacht hast, oder?“ „Ja.“ „Tja, man sollte sich halt nicht auf eine Meinung fixieren. Jede Medaille hat zwei Seiten und es ist immer gut wenn man Beide kennt.“ „Wahrscheinlich“, murmelte Minerva. Sie wirkte sehr nachdenklich und schwieg den restlichen Weg über. Währenddessen wurde Charlie von gähnender Leere empfangen. Er sah sich etwas verwirrt um und durchsuchte dann in Windeseile die Kerkerräume, die er sich mit Severus teilte. Doch von seiner geliebten Fledermaus war weit und breit nichts zu sehen. Als er schließlich wieder im Wohnzimmer stand, fand er die Sache irgendwie seltsam. Severus war doch vor ihm gegangen also wo war er? Sein Blick wanderte an die Decke, ihre Räume befanden sich direkt unter dem Ostflügel und er spürte sogar hier noch die starken Schutzschilde, die Voldemort aktiviert hatte. „Er wird doch nicht... ? Mindi.“ Sofort erschien die Hauselfe und verbeugte sich mehrfach vor ihm. „Was kann Mindi für Master tun?“, fragte die Elfe mit wippenden Ohren. „Pack alle Heiltränke ein, die du findest und bring sie zu Master Malfoy im Zaubereiministerium. Zusätzlich alles an Verbandszeug, was du finden kannst“, wies Charlie sie an. „Noch etwas, Master?“ Charlie überlegte einen Moment und nickte dann, „alle Stärkungstränke, Nährtränke und Schlaftränke, die du finden kannst. Die anderen Elfen sollen dir helfen.“ „Sehr wohl, Master Weasley.“ Damit verschwand die Elfe und Charlie stürmte aus dem Keller. Schnell stand er vor der Eingangstür zum Ostflügel, er atmete nochmal tief durch und klopfte dann an. Es dauerte nur wenige Momente bis sich die Tür, zu seiner grenzenlosen Überraschung, öffnete und der Dunkle Lord persönlich vor ihm stand. Er musterte ihn kurz mit völlig verschleierten Augen, trat aber dann wortlos beiseite und bedeutete ihm einzutreten. Extrem verwundert folgte er der Aufforderung. Voldemort schloss hinter ihm die Tür und knurrte, „Severus ist bei Harry im Schlafzimmer.“ „Wie geht es Harry?“ „Die Wunden sind oberflächlich geheilt, er braucht nur noch Ruhe.“ „Wie geht es Talisha?“, fragte Charlie nach kurzem Zögern. Er war sich nicht sicher ob er diese Frage wirklich stellen sollte doch jetzt war es zu spät und er erwartete mit etwas Angst die Reaktion darauf. Doch er bekam keinen Fluch ab, Voldemort trat an ihm vorbei und deutete auf die Sitzgruppe vor dem Kamin. Sie ließen sich nieder, Charlie völlig verwundert. „Sie schläft, ebenfalls im Schlafzimmer. Es geht ihr gut, McGonagall hat sie gut versorgt“, antwortete Voldemort schließlich. „Mein Lord, darf ich euch noch etwas fragen?“ „Sprich.“ „Warum habt ihr mich überhaupt reingelassen?“, fragte Charlie vorsichtig. „Weil du zu meinem Bruder gehörst und damit zur Familie. Ich habe dir sogar das Du angeboten, du nutzt es nur nicht“, gab Voldemort zurück während er mit einer Handbewegung eine Flasche und mehrere Gläser zu ihnen schweben ließ. Charlie fing sie allerdings ab, schenkte ihnen ein und reicht das volle Glas an Voldemort weiter. „Ich möchte euch nicht duzen, mein Lord. Ich sehe es wie Harry“, sagte Charlie. Der schwere Schleier in den roten Augen löste sich etwas, scheinbar waren sich Voldemort und sein Inneres Wesen gerade mal einig. „Du hast dich also mit meinem Mann unterhalten.“ „Natürlich, wir sind Freunde also unterhalten wir uns auch.“ Voldemort stieß eine Art Schnauben aus bevor er den Kopf wandte, die Tür zum Schlafzimmer hatte sich lautlos geöffnet und Severus trat ein. „Er schläft, Talisha an seiner Seite und sie sollten auch bis morgen früh durch schlafen. Die Kleine ist völlig unverletzt, gut genährt und ihre Magie ist stark und gleichmäßig. Harrys Wunden sind versorgt, es besteht keine Gefahr mehr“, erklärte Severus während er den Raum durchquerte und sich neben Charlie auf das Sofa fallen ließ. Der Rotschopf drückte ihm ein volles Glas Rotwein in die Hand, welches er fast komplett runter stürzte bevor er fragte, „was machst du hier, Wiesel?“ „Meine Fledermaus suchen. Ich habe eine Hauselfe beauftragt den Anderen alles benötigte zu bringen“, gab Charlie zurück, „da du nicht in den Kerkern warst, konntest du nur hier sein. Und tata, schon bin ich hier.“ „Nervensäge.“ „Ihr könnt das in euren Gemächern besprechen, ich will zu meiner Familie“, knurrte Voldemort in diesem Moment. Charlie und Severus erhoben sich gleichzeitig und während der Rotschopf sich verbeugte, nickte Severus seinem Bruder nur zu. „Lass sie bis morgen früh schlafen, ich komme nach dem Frühstück um mir meinen Sohn nochmal anzusehen“, sagte er. Voldemort nickte nur und begleitete sie zur Tür, Beide spürten wie der Schutzzauber hinter ihnen versiegelt wurde und bis morgen früh würde er niemanden mehr durchlassen. „Lass uns schlafen gehen“, schlug Charlie vor. „Meinst du nicht, wir sollten den Anderen helfen?“ „DU sorgst dich um die Anderen?“ „Nein aber ich muss mich vor Harry verantworten warum ich seinen Freunden nicht geholfen habe. Also werde ich zurück ins Ministerium gehen und dort erst weggehen wenn alle versorgt sind. Was du machst, ist mir egal“, schnarrte Severus. Charlie seufzte kurz auf, folgte ihm aber dann in die Eingangshalle. „Du kommst also mit?“, fragte Severus. „Natürlich. Was sonst?“ Der Tränkemeister gestattete sich ein winziges Grinsen während er schon nach dem Flohpulver griff. Nach den Anweisungen ihres Lords müsste jetzt ein mächtiger Apparierschutz auf dem Ministerium liegen. Im Gegenzug müssten auch einige Kamine wieder angeschlossen sein, die man allerdings nur von bestimmten Kaminen aus, mit Passwort und mit einem Mal am Körper benutzen konnte. Er warf das Pulver in die Flammen, ein Arm schlängelte sich um seine Hüfte und kurz darauf betraten sie die grünen Flammen. „Zaubereiministerium, Atrium.“ Geordnetes Chaos und vier knurrende Werwölfe empfingen sie, wortlos legte Severus sein Mal frei und die Werwölfe wandten sich geschlossen gegen Charlie. Dieser verleierte kurz die Augen, zog aber dann seine Hose soweit runter, dass man das Mal am Oberschenkel sehen konnte. „Du hättest dir eine andere Stelle aussuchen sollen“, grinste Severus. „Jede andere Stelle wäre zu auffällig gewesen. Wollen wir?“ Severus nickte nur und sah sich um, mit wenigen Blicken hatte er die Situation erfasst und setzte sich in Bewegung. Sein Partner folgte ihm schleunigst. „Was macht ihr denn hier? Du warst doch sehr schnell weg“, grinste Lucius als er Severus und Charlie sah. „Brauchst du Hilfe?“, fragte Severus stattdessen. „Ihr habt Beide eine Heilerausbildung also ja, ich brauche Hilfe.“ Lucius war wieder ernst geworden und deutete dann auf die Lifte. „Wir haben alle Verwundeten von der weißen Seite in die Verliese ganz unten gebracht aber bis jetzt sind wir noch nicht dazu gekommen uns um sie zu kümmern“, erklärte er und Charlie fragte, „warum sollten wir auch?“ „Weil wir uns vor Harry rechtfertigen müssen warum diese Leute gestorben sind obwohl sie nur mittelschwer verwundet waren“, knurrte Severus ihn an, „wir kümmern uns um sie. Wo sind die restlichen Heiler?“ „Sind mit unseren Leuten beschäftigt aber ich kann dir welche schicken.“ Severus nickte nur, packte Charlie am Arm und zerrte ihn auf die Lifte zu. Lucius schüttelte nur den Kopf, ging aber dann in dieselbe Richtung denn um nach oben oder unten zu kommen, gab es leider nur diese verfluchten Lifte. Er sollte ernsthaft einen Umbau vorschlagen. Ein Kamin flammte grün auf, sofort waren die wachhabenden Werwölfe und Vampire zur Stelle doch bei diesem Besucher konnten sie kein Mal überprüfen. Voldemort sah sich kurz um, sein Blick war völlig verhangen und sämtliche magische Wesen fragten sich, warum er überhaupt hier war. Er sollte bei seinem Gefährten und ihrer Tochter sein. Adrian löste sich aus der Menge und trat langsam auf ihn zu. „Lord Voldemort, was können wir für euch tun?“, fragte er. „Wo ist Severus?“ „Der müsste noch in den Verliesen bei den Gefangenen sein. Soll ich ihn holen?“ „Nein.“ Damit rauschte Voldemort an ihnen vorbei auf die Lifte zu. „Was war das?“, fragte ein Todesser, der sich langsam genähert hatte. „Ein dominantes Wesen, welches seinen Schwiegerpapa sucht weil der irgendetwas gesagt oder getan hat“, gab Adrian ausweichend zurück. „Gefährlich?“ „Immer.“ „Soll ich dem Rest Bescheid sagen?“ „Ja, ist wohl besser.“ Der Todesser verbeugte sich leicht und machte sich dann auf die Suche nach Lucius denn dieser hatte momentan das Kommando. Adrian sah ihm kurz nach, der Mensch bewegte sich schwerfällig und langsam, kein Wunder, die Meisten waren seit über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen und teilweise noch verletzt. Er selbst war erst vor Kurzem mit seinen Vampire wieder gekommen, es hatte lange gedauert bis alle wieder unverletzt und vor allem satt waren. Letzteres war allerdings dringend notwendig denn das Ministerium stank förmlich an jeder Ecke nach Blut und da wollte er keinen hungrigen Vampir haben. Neben ihm verwandelte sich gerade ein Werwolf zurück, er keuchte leise und blieb einen Moment auf allen Vieren hocken. „Alles in Ordnung?“, fragte Adrian. „Ja. Der Trank war nicht auf mich abgestimmt. Der Giftmischer hat gesagt, dass es ein bisschen dauern kann bis die Nachwirkungen abgeklungen sind“, keuchte der Werwolf. „Ich bewundere diesen Giftmischer sowieso, keiner aus meinen Reihen hätte solche Tränke zustande gebracht wie er.“ Der Werwolf sah auf, ein feines Grinsen auf den Lippen bevor er nickte, „stimmt. Er ist wirklich ein Meister seines Faches.“ Adrian hielt ihm eine Hand hin und nach kurzem Zögern ließ sich der Werwolf auf die Beine helfen. „Ich glaube, es ist Zeit, dass Werwölfe und Vampire sich nochmal an einen Tisch setzen. Wenn wir schon auf einer Seite stehen.“ „Das solltest du mit unserem Anführer klären.“ „Die Werwölfe haben einen einzelnen Anführer, seit wann?“, fragte Adrian überrascht. „Du weißt doch, dass Fenrir sich gebunden hat, oder?“, fragte der Werwolf. „Was hat das mit der Führerschaft der Werwölfe zu tun?“ „Hat er das nicht gesagt?“ „Mir zumindest nicht.“ Jetzt grinste der Werwolf und erklärte, „ihm wurde die Führerschaft über die vereinigten Werwölfe angeboten, allerdings unter der Voraussetzung, dass er gebunden ist. Du kannst dir ja vorstellen, warum.“ Nachdem Adrian wissend genickt hatte, fuhr der Werwolf fort, „naja, er hat gesagt, dass er nur Remus als Gefährten will und der hat am Anfang sehr deutlich klar gemacht, dass er sich nicht an ihn binden wird. Irgendwie hat er ihn dann doch rum bekommen und seitdem ist Fenrir unser Anführer.“ „Das erklärt einiges. Ihr akzeptiert das so einfach? Ein einziger Anführer für so viele Rudel?“, fragte Adrian. „Genau wie die Vampire akzeptieren, dass ein gewisser Jemand einfach so drei ihrer Lords um die Ecke bringt und sich damit selbst, mehr oder weniger, zum Anführer der irischen Vampire macht“, gab der Werwolf mit einem breiten Grinsen zurück. „Ich weiß nicht wovon du redest.“ „Ne klar. Ich werde mich zurückziehen, ich bin hundemüde und irgendwie sehe ich noch doppelt.“ „Schlaf gut“, grinste Adrian. Der Werwolf nickte nur und warf eine Prise Flohpulver ins Feuer, „Riddle-Manor.“ Kurz darauf war er verschwunden. Adrian schüttelte grinsend den Kopf und begab sich wieder auf seinen Wachposten. Sein Blick glitt allerdings immer wieder zu den Liften, es würde ihn brennend interessieren was der Dunkle Lord von seinem Giftmischer wollte. Unterdessen bewegte sich Voldemort durch die Verliese, sein Schritt war seltsam ungelenk und nur wenn man genauer hinsah, sah man, dass er sich extrem zusammen reißen musste. Rote, völlig verschleierte Augen sahen sich um, glitten völlig emotionslos über die Gefangenen und die Todesser, die sich verbeugten und sich dann eilig aus dem Staub machten. Einer von ihnen war so geistesgegenwärtig um zu Severus zu eilen und ihn vorzuwarnen. So sah Severus von der Heilung des Mannes vor ihm nicht mal auf als er das dunkle Knurren hinter sich hörte. Charlie wiederum sah müde auf, unterbrach aber den heilenden Singsang nicht. „Severus“, knurrte Voldemort schließlich, leise, dunkel und gefährlich. „Wenn du Ärger machen willst, geh nach Hogwarts aber ich brauche Ruhe um zu arbeiten“, gab Severus völlig unbeeindruckt zurück, immer noch sah er nicht auf und so blieb Voldemort nichts anderes übrig als zu warten. Er hätte seinen Blutsbruder auch mit Gewalt von dem Verletzten weg holen können doch er war sich sicher, dass er dann nicht nur einen Fluch abbekommen hätte sondern auch eine gewaschene Standpauke seines Mannes. Die Wunde schloss sich langsam, sie war tief und von einem schwarzmagischen Schneidefluch gerissen doch sie schloss sich. Erst als sich gerötete Haut über die Verletzung zog und kein Blut mehr floss, unterbrach Charlie den Singsang und sackte erschöpft in sich zusammen. Severus warf ihm einen seltsamen Blick zu bevor er sich erhob und endlich zum Dunklen Lord umdrehte. „Was verschafft mir die Ehre, dass du mich persönlich besuchst?“, fragte er. Seine Stimme war zwar fest aber Voldemort hörte die Erschöpfung raus. „Du wolltest nach dem Frühstück nach Harry sehen“, knurrte er. „Und?“ „Es ist bereits Mittag.“ Severus hob fragend eine Augenbraue, sprach einen stablosen Tempus und seufzte dann leise, „ich habe nicht gemerkt wie schnell die Zeit vergangen ist. Ist er schon wach?“ „Ja, und er macht sich Sorgen weil du nicht gekommen bist.“ Voldemorts Stimme klang gepresst, wütend und mittlerweile hatten alle verstanden warum er hier war. Wieder seufzte Severus leise bevor er sich zu Charlie umdrehte und ihm eine Hand hinhielt. Sofort verwandelte sich der Rotschopf und Severus nahm ein völlig erschöpftes Eichhörnchen in die Hand, schnell verschwand es in einer Robentasche. „Ich komme sofort mit, meine Arbeit hier ist getan.“ „Tote?“ „Ja, auf beiden Seiten aber keiner, der Harry nah stand“, sagte Severus während sie sich schon in Bewegung setzten um die Verliese zu verlassen. „Dann soll er vorläufig nichts davon wissen. Nur wenn er danach fragt.“ „Gerne.“ Den restlichen Weg legten sie schweigend zurück, Voldemort, weil er völlig von seinem Inneren Wesen kontrolliert wurde und Severus, nun, der war einfach nur hundemüde und wollte eigentlich ins Bett. Er tastete in seiner Tasche vorsichtig nach Charlie doch der war tief und fest eingeschlafen. „Dad. Geht es dir gut?“, fragte Harry, kaum, dass sie das Schlafzimmer betraten. „Ja, nur etwas müde. Wie geht es dir, mein Kind?“ Severus ließ sich auf die Bettkante sinken. „Gut. Wo ist Charlie?“ „In meiner Tasche, er schläft. Wir haben die ganze Nacht mit der Heilung der Gefangenen zugebracht und dein liebenswerter Gemahl war so nett uns her zu holen“, gab Severus nach einem Gähnen zurück. „Mein Lord!“, kam von Harry, sehr vorwurfsvoll. „Du hast dir Sorgen gemacht“, verteidigte sich Voldemort sofort. Er ging ums Bett herum denn neben Harry lag ihre Tochter, von unzähligen Schutzzaubern umgeben und friedlich schlummernd. „Ich habe nur nach meinem Vater gefragt und mir keine Sorgen gemacht.“ „Das sah in deinem Inneren anders aus. So, jetzt ist er hier und du musst dir keine Sorgen mehr machen. Untersuch ihn schon, das hattest du schon vor Stunden vor“, knurrte Voldemort. Seufzend zog Severus seinen Zauberstab und murmelte einen Diagnosezauber. Neben ihm erschien ein Pergament und eine Feder, die das Ergebnis haargenau aufschrieb. „Soll ich das Würmchen auch gleich untersuchen?“, fragte Severus. Nicht mal er wagte es den Zauberstab auf ihre Tochter zu richten ohne vorher zu fragen. „Untersuch sie gleich mit“, sagte Harry, Voldemort nickte nur zustimmend. Langsam schwenkte Severus den Zauberstab auf Talisha, er sah aus den Augenwinkeln wie sich Voldemort anspannte doch er fügte sich dem Wunsch seines Ehemannes. Zudem wollte er selbst wissen ob alles in Ordnung war also ließ er zu, dass Severus den Diagnosezauber auch über ihre Tochter sprach. „Und?“, fragte Harry nervös. Statt einer Antwort griff Severus nach dem Pergament und überflog die Ergebnisse. „Alles in Ordnung. Sowohl bei dir wie auch bei dem Wurm. Wobei du noch mehr Ruhe brauchst. Die Wunden sind zwar geheilt aber die Haut ist noch schwach und anfällig, bei schwerer Belastung oder ruckartigen Bewegungen kann sie wieder aufreißen“, erklärte Severus. „Kannst du das nicht verhindern? Irgendein Trank?“, fragte Voldemort. „Könnte ich, werde ich aber nicht. Meine kompletten Vorräte an Heil-, Nähr- und Stärkungstränken sind aufgebraucht und es wird Wochen dauern bis ich sie wieder aufgestockt habe. Zudem sie auch nicht gereicht haben, ich habe meinen Patensohn und seine Freunde bereits in mein Labor geschickt um neue Tränke zu brauen und Harry geht es soweit gut, er braucht nur Ruhe und darf sich nicht groß anstrengen.“ „Passt schon, Dad.“ Voldemort knurrte zwar leise, fügte sich aber dann und wandte den Blick wieder zu Talisha. „Was ist mit ihr?“ „Sie ist kerngesund und frei von irgendwelchen Zaubern, dem Blutschutz mal abgesehen. Wer auch immer sich um sie gekümmert hat, hat es sehr gut gemacht“, sagte Severus. „Das führt uns zu der interessanten Frage, wie du eigentlich an unsere Tochter rann gekommen bist“, knurrte Voldemort. Der Tränkemeister zuckte mit den Schultern und meinte, „ich kenne Minerva und vor allem habe ich es in ihrem Blick gesehen. Sie war mit Dumbledores Taten nicht einverstanden. Vor allem nicht damit den Eltern ihr Kind zu entführen, egal wer die Eltern sind. Ich habe ihr Schutz versprochen, jeglichen Schutz, den unsere Seite zu bieten hat und dafür gibt sie mir Talisha. Sie hat eingewilligt und so kam ich zu meiner Enkelin.“ „Wo ist Minerva?“, fragte Harry. „Im Ministerium.“ „Als Gefangene?“ „Nein, sie heilt die Verwundeten wobei ich glaube, dass sie sich mittlerweile hingelegt hat und das würde ich jetzt auch gerne machen. Den Rest können wir später besprechen“, gähnte Severus. „Gute Nacht, Dad.“ Voldemort nickte nur während sich Severus erhob, er gab Harry noch einen Kuss auf die Stirn bevor er den Raum verließ. Sein Blutsbruder folgte ihm und versiegelte hinter ihm den Schutzzauber wieder. Der Tränkemeister wunderte sich nicht darüber, das Verhalten war nachvollziehbar und in den nächsten Monaten würde sich daran nichts ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)