between the lines von KakashiH (words are not enough) ================================================================================ 15 honest feelings ------------------ ―—————————————————————————―————————————————————————— 15 honest feelings ―—————————————————————————―————————————————————————— Gemeinsam saßen sie an dem Tisch und aßen, nachdem Vater und Sohn sich wieder getrennt hatten und sie die Sachen hoch gebracht hatten, wo eine kleine Diskussion entfacht war. Es war nicht ganz einfach gewesen Keiko zu verdeutlichen, dass sie nicht in dem Zimmer schlafen konnte, in dem Taiki derzeit wohnte. Er hatte dem Mädchen nicht das Gefühl geben wollen, dass es nicht erwünscht war, Keiko hatte das Konzept verstanden, Sasuke hingegen hatte nicht wirklich verstanden um was es ging und eine Diskussion gestartet, dass sie die Betten auseinander schieben konnten, damit Keiko mit ihrem Bruder schlafen konnte. Wovon Naruto nichts hatte hören wollen. Dieses Zimmer gehörte Taiki und bisher hatte er das große Bett mit den beiden Rüden geteilt und daran würde sich auch für seinen restlichen Aufenthalt nichts ändern. Außerdem wurde es langsam Zeit, dass auch Keiko ihr eigenes Zimmer bekam, bei ihnen daheim schief sie schließlich auch nicht im Zimmer ihres Bruders. Die beiden mochten noch recht jung sein, dennoch fand Naruto es schlicht besser sie getrennt schlafen zu lassen.   Auch wenn Sasuke es nicht verstanden hatte, Naruto hatte sich durchgesetzt. Taiki behielt sein Zimmer, Keiko würde das nutzen welches Sasuke sonst benutzt hatte und Sasuke selbst konnte in Narutos Zimmer übernachten, während er selbst auf die Couch zog. Ironischerweise hatte gerade dieser Teil Sasuke richtig unzufrieden gemacht, aber Naruto wollte davon nichts hören. Er würde einige Nächte auf der Couch überleben, auch wenn sie in ihrer Jugend so einige Male ein Bett geteilt hatten, so war ihm jetzt das Risiko zu hoch, dass er im Schlaf etwas tat, wo er sich zwar sicher hinterher herausreden konnte, die ganze Angelegenheit aber nur noch komplizierter für ihn werden würde. Seine Gefühle würden eine Ausrede schließlich nicht interessieren.   Gerade erzählte Taiki welche Gemüsesorten er im Garten angepflanzt hatte, ehe er zu Naruto schaute um sich zu vergewissern, dass dieser sich um die Beete kümmern würde, wenn er selbst nicht mehr da war, woraufhin dieser zustimmend nickte. Er würde nicht versprechen können, dass alles überlebte, aber er würde dennoch versuchen die Beete draußen nicht zu vergessen und sich angemessen um sie kümmern. „Wie kommt es, dass du diesen Dschungel endlich beseitigt hast?“, fragte Sasuke nach und nickte zu der Hintertür. Naruto zuckte mit den Schultern. „Es war schon eine Weile auf der Liste es endlich zu machen. Ich nutze den Garten zwar selten, aber irgendwann hat es mich einfach gestört.“, gab er zu.   Wie die oberen Zimmer. Es war einfach das nagende Gefühl Dinge ändern zu müssen, welches sich eingenistet hatte und von da an sich geweigert hatte zu verschwinden. Es hatte ihn irgendwann gestört wie die Zimmer waren und es hatte ihn unzufrieden gemacht, als er nicht sofort darauf angesprungen war. Er wusste, dass auch der Rest des Hauses nach und nach angepasst werden würde, auch wenn gewisse Dinge sich niemals verändern würden. Wie der alte Herd, der einfach einen Charme hatte, den Naruto nicht aufgeben wollte. Ein moderner Herd, mit Ceran oder Gasfeld würde einfach nicht in dieses Haus passen und auch nicht zu ihm. Naruto mochte einfach dieses alte Teil und auch wenn er irgendwann wohl Abschied davon nehmen musste, so wollte er diese Trennung hinauszögern so weit er konnte.   Was hingegen weichen würde, war die eher wuchtige Arbeitsfläche. Das Naturholz war zwar gepflegt, wirkte durch die Jahre aber speckig und abgenutzt. Modernere Elemente mussten her, um die düstere Aura ein wenig aufzulockern.   Naruto war aber auch klar, dass er mit diesen ganzen Änderungen fast schon verzweifelt versuchte loszulassen, was er schon viel zu lange mit sich herum trug. Nur leider war das alles andere als einfach und eigentlich war ihm auch bewusst, dass er es kaum hinbekommen würde, auch Sasuke aus seinem Leben zu verbannen, wie er diese schweren, alten Möbel aus seinem Leben verbannte. Es war schade, aber letzten Endes blieb ihm nur sich damit abzufinden.   „Naruto war total zerstochen.“, erzählte Taiki gerade vergnügt, was Keiko ein Lachen entlockte. Sie war am Anfang etwas steif gewesen, war aber auch schnell aufgetaut. Nun wirkte es, als wenn sie nie weg gewesen war. Bei allen sah es so aus. Auch wenn Sasuke wenig begeistert gewesen war was die Aufteilung der Zimmer betraf, hatte er sich dennoch innerhalb weniger Minuten eingelebt und schien sich wieder so zu fühlen, als wenn dieses Haus auch sein Heim war. Das war schon im Winter so gewesen und es hatte Naruto glücklich gemacht.   „Kann es nicht ändern, ich bin eben süß!“, erwiderte er, nicht wirklich darüber nachdenkend was genau er sagte. Was er meinte war natürlich, dass sein Blut scheinbar sehr verlockend für Mücken war, was er deutlich zu spüren bekommen hatte, als sie den Garten gerichtet hatte. Taiki hatte sich einen Abend die Freude gemacht, all die Stiche zu zählen, hatte bei 42 jedoch aufgehört. Naruto glaubte allerdings, dass der Junge so einige doppelt gezählt hatte, so viele waren es sicherlich nicht gewesen.   „Ja, sehr süß, da kann man nichts anderes behaupten.“, erwiderte Sasuke amüsiert und zog die Augenbrauen hoch, als Naruto die Hitze in seinem Gesicht ansteigen fühlte und realisierte, was genau er gesagt hatte. „Lässt sich nicht bestreiten.“, erwiderte er dennoch frech und versuchte zu überspielen, was diese Worte mit ihm anrichteten. Sasuke hingegen lachte leise und schüttelte den Kopf. „Kindskopf!“, murmelte er leise, dennoch hatte Naruto es gehört. Einem Instinkt folgend lehnte dieser sich leicht nach vorne und wackelte frech mit den Augenbrauen. „Ach komm, Sas' du kannst nicht leugnen, dass du das an mir liebst.“, gab er keck von sich.   Irgendetwas änderte sich in diesem Moment und Sasuke starrte ihn vollkommen überrumpelt für einige Sekunden an, was Naruto dazu veranlasste, sich zurück zu ziehen. Er wusste nicht was diesen Wandel herbeigeführt hatte, aber es machte ihn nervös etwas falsches getan zu haben. Er wollte diese kurze Zeit zusammen einfach nicht ruinieren.   „Du hast mich seit Jahren nicht mehr so genannt.“, sagte Sasuke schließlich leise, ohne den Blick abzuwenden. Was – wie Naruto bewusst wurde – der Wahrheit entsprach. Früher, als sie noch unbeschwert gewesen waren, hatte Naruto oft diesen Spitznahmen verwendet. Es hatte irgendwann um die Zeit langsam aufgehört, als er seine eigenen Gefühle für den Uchiha entdeckt und verstanden hatte. Von dem Moment an war es immer seltener vorgekommen, dass er ihn Sas' genannt hatte, bis es komplett aufgehört hatte. „Wir sind älter geworden.“, erklärte Naruto fahrig.   Wenn er ehrlich war, hatte er keine Ahnung warum er damit aufgehört hatte. An irgendeinem Punkt war es ihm einfach nicht mehr richtig vorgekommen, den Namen des Uchihas auf diese Art abzukürzen. Er nahm einfach an, dass durch den Wandel seiner eigenen Gefühle eine Art Kluft zwischen ihnen entstanden war, die diesen freundschaftlichen Namen nicht hatte überwinden können. Warum gerade jetzt sich erneut etwas daran änderte, konnte Naruto nur erahnen, wissen tat er es aber nicht.   Sasuke schüttelte den Kopf und für einen kurzen Moment huschte ein Schatten über dessen Gesicht, was Naruto ein unangenehmes Kribbeln im Magen bereitete. Es war nicht mit dem zu vergleichen, was er dort empfand wenn sie so unbeschwert miteinander umgingen, wenn ihre kleinen Argumentationen fast schon einen Flirt darstellten, auch wenn Naruto sich sicher war, dass nur er so empfand. Es war ein rein negatives Gefühl, welches den Wunsch auslöste, wieder gut zu machen was sich gerade verändert hatte.   „Nein, das ist es nicht. Oder nicht nur. Irgendetwas was ich noch immer nicht verstehen kann ist die Ursache dafür und auch wenn du es nicht hören willst, du verheimlichst etwas und ich will wissen was es ist.“, erklärte er, nun wieder ernst drein blickend.   Da war es wieder, dieser Moment wo alles in kleine Splitter zerbarst und der Alltag ihn einholte. Diese nagenden Fragen, die Sasuke einfach nicht aufgeben konnte, auch wenn Naruto einfach nicht begreifen konnte, warum der Uchiha genau in diesem Bereich so stur reagierte, wo er sonst immer alles einfach hatte fallen lassen, was mit Bindungen zu tun hatte und nicht einfach so funktionierte. Nein, eigentlich hatte Sasuke jede Art Bindung von Anfang an versucht im Keim zu ersticken und nur die Sturheit der anderen hatte dafür gesorgt, dass diese dennoch entstanden waren. Mit Ausnahme von Hikari, über die er jedoch nicht nachdenken wollte.   „Nein, erwidere nichts!“, befahl Sasuke schließlich barsch, als Naruto zu seiner Verteidigung ansetzen wollte. „Ich bin es langsam leid. Ich weiß da ist etwas und ich weiß genauso, dass du aus irgendeinem Grund nicht darüber reden willst. Natürlich liebe ich dich, du bist mein bester Freund, auch wenn ich die meiste Zeit am liebsten dir den Hals umdrehen würde. Ich will nicht mit dir streiten.“   Dann sollte er endlich aufhören dieses Thema wieder und wieder auf den Tisch zu bringen. Naruto war es genauso leid und noch immer verstand er nicht so recht, warum Sasuke sich ausgerechnet dieses Mal derart fest biss. Er fragte sich, was Hikari mit Sasuke angestellt hatte, dass er nun regelrecht offen sein konnte. Ihm war bewusst, dass dieses Tatsache unter anderen Umständen ihm sogar recht wäre, aber nicht wenn es darum ging, den Grund für sein Verschwinden zu erfahren. Egal was Betty oder Itachi meinten, Naruto war sich einfach sicher, dass Sasuke eine Konfrontation mit Narutos Gefühlen nicht aushalten würde. Das ihre Freundschaft, so seltsam sie mittlerweile auch war, dieses Thema nicht überleben würde.   Naruto zog es vor zu schweigen und so wie er, taten es auch die anderen, was das gemeinsame Essen steif enden ließ.   ***   Die Atmosphäre blieb angespannt, ein Umstand, den Naruto sehr verärgerte. Sasuke und Keiko waren gekommen um sich mit dem auseinanderzusetzen, was Taiki belastete, da waren weitere störende Faktoren nicht gerade etwa, was sie gebrauchten. Am liebsten würde Naruto die Zeit etwas zurück drehen, würde sich selbst daran hindern den vertrauten Spitznamen zu nutzen und damit im Keim ersticken, dass Sasuke sich deswegen aufregte. Aber er konnte die Zeit nicht zurück drehen.   Kurz nach dem Essen verschwanden die beiden Kinder nach draußen, denen es eindeutig leichter fiel die Geschehnisse zu begraben. Anstatt steif miteinander umzugehen, konnte Naruto von der Hintertür aus zusehen, wie Taiki Keiko zeigte was sie gepflanzt hatten. Das Mädchen zeigte auch offenes Interesse und scheinbar planten beide nicht darüber zu reden, was in der Schule vorgefallen war. Vielleicht war es auch besser so. Naruto verstand nicht alles, schon weil er nicht beide Seiten kannte, aber er bezweifelte, dass die Kinder alleine sich vermitteln konnten, wo eigentlich das Problem lag. Sie waren einfach zu jung und vermutlich verstand er auch nur ansatzweise was los war, weil er nicht direkt involviert war.   Mit einem leichten Seufzen wendete er sich schließlich ab um nach Sasuke zu sehen. Er hasste diesen Zustand, aber er wollte wirklich, dass die drei am Ende gemeinsam zurück konnten und das setzte voraus, dass sie gemeinsam in Angriff nahmen, was im Argen lag. Und dafür war es eine Voraussetzung, das er und Sasuke nicht im streit lagen, auch wenn Naruto das Gefühl hatte, dass ihre Sache nicht so einfach gekittet werden konnte. Einerseits weil sie zu lange andauerte, aber wohl auch weil sie beide eine ungeahnte Sturheit bewiesen, wenn es darum ging. Naruto verstand es nicht, es war aufreibend, aber ändern konnte er es leider auch nicht, solange sie beide nicht weichen wollten. Und so wie es aussah, hatte Sasuke sich wirklich festgebissen.   Er fand den Uchiha oben in Narutos Zimmer, wo die Tasche, die er mitgebracht hatte, offen auf dem Bett lag, während Sasuke mit einer verschlossenen Mine am Fenster stand und über das weite Land hinweg blickte. Alles an der Haltung des Uchihas strahlte derart heftig Ablehnung aus, dass Naruto am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht hätte. Aber er riss sich zusammen. Sie waren erwachsen und es war wirklich an der Zeit, dass sie sich genau so verhielten.   „Hey.“, grüßte er den Uchiha, der keinerlei Regung zeigte. Er reagierte wirklich kein Stück, was Naruto nur erneut Wut verspüren ließ. Auch wenn es ihm schwer fiel, versuchte er diese zu unterdrücken. „Können wir nicht normal miteinander umgehen?“, fragte er anklagend, zuckte aber deutlich zurück, als Sasuke sich nun doch zu ihm drehte und ihn offen an funkelte. „Keine Ahnung, Naruto! Können wir das?“, fragte er gereizt nach und trat einen Schritt auf ihn zu, was Naruto dazu veranlasste einen großen Schritt zurück zu weichen. Als ihm das bewusst wurde, straffte er sich und blieb wie angewurzelt stehen. „Es geht hier nicht um uns Sasuke. Warum beißt du dich so fest? So bist du doch sonst nie.“, warf er ihm vor und musterte seinen besten Freund mit einer offenen Mischung aus Neugierde und Unverständnis.   Er konnte sehen, wie Sasuke sich noch mehr anspannte, bevor aus ihm jede Anspannung wich. Sasukes Stirn legte sich deutlich in Falten und nun sah er aus, als wenn er sich diese Frage nie zuvor gestellt hätte. Er wirkte verwirrt, was Naruto im Gegenzug deutlich verwirrte.   Sasuke war ein Kopfmensch. Sasuke war der Typ Mensch, der alles rational durchdachte, niemals Gefühle und unüberlegtes Handeln sein eigenes Handeln bestimmen ließ. Nun sah es aber so aus, als wenn auch er in dieser einen Angelegenheit einfach reagiert hatte ohne darüber nachzudenken. Mit der Nase drauf gestoßen verwirrte ihn sein eigenes Handeln und er begann wirklich den Kopf wieder einzuschalten. Naruto wusste nicht wirklich was er davon halten sollte. So kannte er Sasuke einfach nicht und bisher hatte er wirklich angenommen, dass Hikari etwas mit der neuen Zielstrebigkeit zu tun hatte, die der Uchiha ihm gegenüber gezeigt hatte. Jetzt musste er aber einsehen, dass dem vermutlich nicht so war, was die Frage nach dem Warum nur noch bedrohlicher in der Vordergrund rückte. Aber er schluckte es hinunter, schluckte all die Dinge die ihm auf der Zunge lagen einfach hinab um das zu erreichen, weswegen sie hier zusammen waren.   „Es geht um Taiki. Von mir aus hasse mich dafür, dass ich nie mein Schweigen brechen werde wenn es um diese Sache geht, aber riskiere nicht, dass dein Sohn sich erneut verschließt.“, bat er leise, einfühlsam. Er wollte wirklich nicht, dass Taiki sich erneut verschloss. Er mochte nicht der Vater des Jungen sein, aber er liebte ihn genauso sehr, wie Sasuke es tat. Vermutlich würde dieser das niemals offen zugeben, aber ein Blick in dieser einen Nacht hatte gereicht um zu erkennen, wie tief die Gefühle gingen, die Sasuke für seinen Sohn empfand. Es ging um weit mehr als das, was Naruto selbst für Sasuke empfand. Auf eine quälende Art war diese kleine Familie auch Narutos Familie und sein Verlangen, diese glücklich zu sehen war immens.   „Ich hasse dich nicht.“, gab Sasuke schließlich leise zu und schüttelte kurz den Kopf. „Es frustriert mich nur, dass du nicht ehrlich bist. Wann hast du je zuvor den Mund gehalten? Eigentlich bist du jener, der allen auf die Nase bindet wie es dir geht, egal ob andere es hören wollen oder nicht. Dieses Schweigen... es passt nicht zu dir. Es zerrt an unseren Nerven.“, erklärte er sich ruhig, ehe er noch einmal den Kopf schüttelte. „Lass uns das Thema begraben. Du hast Recht, dass es um andere Dinge geht.“, lenkte er schließlich ein.   Naruto war sich nicht sicher, ob dieser Waffenstillstand permanent war. Ein Teil von ihm bezweifelte es, aber es machte ihn auch neugierig, was Sasukes Intentionen dahinter waren. Wenn der Uchiha es bisher nicht einmal selbst wusste, musste es etwas großes sein. Er kannte Sasuke aber auch gut genug um zu wissen, dass dieser ihm das nie auf die Nase binden würde. Nicht einmal dann, wenn er die Antwort darauf gefunden hatte, warum er sich so an ihm fest biss. So waren sie eben beide. Stur durch und durch, da biss jeder sich die Zähne aus. Aber irgendwie war das auch Teil ihrer Freundschaft. Der Teil, warum es immer funktioniert hatte.   „Gut zu wissen“, gab er schließlich zu. Er mochte sich wirklich bemühen Sasuke aus dem Kopf zu bekommen, aber zu hören, dass dieser ihn nicht hasste, hatte eine enorme Last von ihm genommen. Ob das nun etwas gutes war, damit würde er sich befassen müssen, wenn diese Familie wieder zusammengefunden hatte und erneut im Flugzeug nach Japan saß. Diesen Gedanken schob er allerdings auch weit von sich. Es war genauso ein Thema, wo Naruto nicht so ruhig war, wie er immer tat. Es tat ihm weh zu verlieren was ihm so ans Herz gewachsen war, auch wenn es vermutlich keinen anderen Weg gab. Seine Heimat war hier in Irland und Sasuke, Keiko und Taiki lebten in Japan.   „Wir sollten morgen reden. Nähere dich Taiki erst einmal an, es wird ihm sicher nicht leicht fallen offen zu sein, wenn wir uns zusammen setzen.“, schlug Naruto deswegen vor. Sasuke seufze leise. „und du willst mir noch immer nicht sagen, was das Problem ist?“, hakte er unwohl nach, wissend, das auch hier Naruto nicht von seiner Meinung abweichen würde. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich glaube er versteht es selbst nicht richtig. Es ist ein Problem, was euch alle drei betrifft, deswegen wollte ich auch, dass ihr alle herkommt. Er muss lernen es zu verstehen und ihr müsst lernen das ihr eine Einheit seid. Aber das wirst du verstehen, wenn wir wirklich darüber reden.“   Sasuke war nicht zufrieden mit dieser Antwort, dennoch nickte er zustimmend. Naruto verstand es auch irgendwie. Sasuke war rational, wenn man ihn aufklärte wo das Problem lag, würde er nach Lösungen suchen. In dem Fall würde die Lösung aber eine sein, die Sasuke nicht gerne annahm und damit war die Gefahr hoch, dass er den falschen weg wählte. Außerdem war da Keiko, deren Handeln auch Naruto nicht verstand, auch wenn er eine Ahnung hatte, was dahinter steckte. Zumindest hoffte er das. Das Mädchen mochte taffer sein wie ihr Bruder, für Gefühlskalt und abgebrüht hielt er sie jedoch nicht.   „Oh, Taiki hat übrigens seine Aufgaben alle erledigt.“, warf Naruto schließlich ein und lachte befreit, als Sasuke ihn anstarrte, als wenn er plötzlich zwei Köpfe hätte. „Hat er?“, fragte er doch sehr überrascht. Auch hier war die Reaktion kaum verwunderlich. Taiki hatte sich in der Schule verweigert und auch beim ersten Versuch hier in Irland hatte es nicht unbedingt rosig ausgesehen. Dennoch nickte Naruto und deutete zur Treppe. „Willst du es sehen? Die Sachen sind im Wohnzimmer.“, schlug er deswegen vor, um das leidige Thema von ihnen zu schieben und wieder einen entspannten Umgang miteinander pflegen zu können.   Natürlich wollte Sasuke, auch wenn er allen ernstes Versuche ihm weiß zu machen, dass es seine Pflicht war zu kontrollieren, ob sein Sohn alles nachgeholt hatte, was er in der Schule verpasst hatte. Dumm war nur, dass Naruto seinen besten Freund wirklich gut kannte. Dieser kurze Anflug von Neugierde hatte gereicht um zu sehen, dass Sasuke darauf brannte zu sehen, dass sein Sohn wirklich hart gearbeitet hatte. Vermutlich machte das alle Eltern stolz und Sasuke bildete da keine Ausnahme. Aber Naruto war auch vernünftig genug, in dieser Situation nicht den nächsten Streit zu provozieren, indem er Sasuke vor hielt, dass er ruhig zugeben konnte, dass er vor Neugierde regelrecht platzte. Das konnte er sich aufheben, vorzugsweise für die Zeit, wo Sasuke mit seinen Kindern wieder in Japan war und er eine gute Gelegenheit brauchte, um Sasuke in seine Schranken zu weisen. Sasuke war stolz und er konnte es nicht leiden, wenn man ihm seine Schwächen vorführte. Auch wenn sie sich wohl an dem Punkt schieden, ob es sich hierbei wirklich um eine Schwäche handelte.   Nun deutlich entspannter lief Naruto die Treppe nach unten, während er mehr als deutlich spürte, dass Sasuke ihm folgte. Sein Weg führte direkt in das Wohnzimmer, wo er allerdings deutlich abgelenkt wurde, als er das Lachen der Kinder vernahm. Ein Blick aus dem Fenster reichte um zu sehen, dass die Zwillinge vergnügt mit den Hunden spielten, die nur zu freudig auf die Rangeleien eingingen. Als er zu Sasuke blickte, lächelte dieser verhalten. „Das alleine ist es doch schon wert, ihn so lange in meine Obhut gelassen zu haben, oder Sasuke?“, fragte er leise nach und wunderte sich nicht über das leicht abwesende Nicke, welches er als Antwort erhielt. Sasuke war nicht aus Stein und es war Monate her, dass er seine Kinder so unbeschwert erlebt hatte. Naruto wusste, dass er gute Arbeit geleistet hatte und er schob die penetrante Stimme energisch von sich, die ihm einreden wollte, dass schlechtere Arbeit ihm ersparen würde, sich so bald von er Familie erneut trennen zu müssen. Es waren keine fairen Gedanken und Naruto wünschte sich wirklich, dass alle drei glücklich waren, auch wenn es bedeutete, dass seine eigenen Wunden erneut aufgerissen wurden.   Mit einem Räuspern wendete er sich ab, um die Aufgaben zu holen, die Taiki gewissenhaft erledigt hatte.   ***   Trotz der Startschwierigkeiten und der angespannten Momente am Anfang, entwickelte der Tag sich letzten Endes doch noch recht entspannt und gemütlich. Was Naruto aber am Besten daran gefiel war die Tatsache, dass Sasuke sich wirklich bemühte eine neue Bindung zu seinem Sohn aufzubauen und Taiki sich immer leichter tat, auf diese Versuche einzugehen. Am Anfang war Naruto dem Jungen nicht von der Seite gewichen, hatte eingehalten was er dem Kind versprochen hatte, doch je lockerer es zwischen Vater und Sohn wurde, umso entspannter konnte Naruto sich ebenfalls anderen Dingen zuwenden. Die in der Regel daraus bestanden, dass er sich mehr auf Keiko konzentrierte, damit diese nicht komplett sich ausgeschlossen fühlte.   So ging der Mittag in den Nachmittag über und ehe sie sich versahen, machten die beiden Kinder sich nach einem entspannten, gemeinsamen Abendbrot fertig für das Bett. Was Naruto am Meisten daran gefiel war die Tatsache, dass beide das getrennte Zimmer nicht mehr hinterfragten, sondern schließlich – nachdem sie ihnen eine gute Nacht gewünscht hatten, in ihre eigenen Zimmer verschwanden. Das Rasengan und Chidori kurz darauf folgten, nahm Sasuke dieses Mal kommentarlos hin. Noch galten Narutos Regeln, was der Uchiha scheinbar endlich akzeptiert hatte.   Entspannt stellte Naruto schließlich die beiden Tassen mit dem Tee auf den niedrigen Tisch vor der Couch, bevor er sich sichtlich erschöpft darauf nieder ließ, den Kopf in den Nacken legte und für einen Moment die Augen schloss. Er spürte, wie Sasuke sich neben ihm nieder ließ und wie zuvor auch schon einmal, aus den Hausschuhen schlüpfte, um die Beine ebenfalls auf die Couch zu ziehen.   Es war ein seltsames Gefühl, diese Vertrautheit, die einfach nicht zu verschwinden schien, ganz gleich wie seltsam die Stimmung eigentlich zwischen ihnen war. Einerseits bereitete das Naruto Hoffnungen, dass sie es schaffen konnten, andererseits war auch das ein Aspekt der ihm nicht unbedingt gut tat. Sasuke rückte sich neben ihm in eine bequeme Position, womit Naruto nur noch bewusster wurde, wie nahe sie gerade einander waren. Aber wie so oft verbannte er diese Dinge in die hinterste Ecke seines Bewusstseins um nicht sich damit befassen zu müssen. An diesem Abend war er erschöpfter wie in den letzten beiden Monaten zusammen, was einiges hieß.   „Erzähl mir von den letzten beiden Monaten.“, forderte Sasuke schließlich leise. Er lehnte sich vor, zog seine Tasse zu sich um die Hände dort drum zu legen, als wenn er die zusätzliche Hitze gut gebrauchen konnte, auch wenn die Temperaturen alles andere als kalt waren. Sicher, Irlands Sommer waren weitaus milder wie sie es aus Japan gewöhnt waren, aber frieren mussten sie hier dennoch nicht.   „Was willst du wissen?“, erkundigte Naruto sich, setzte sich gerade hin und ließ den Kopf kreisen, um die Verspannungen ein wenig zu vertreiben, die von ihm Besitz ergriffen hatten. Bei dem Gedanken die ganze Nacht auf der Couch zu verbringen, sackte seine Laune deutlich hinab. Die Couch war durchaus bequem, allerdings war sie nicht mit dem weichen Bett zu vergleichen, welches oben auf ihn wartete und in welches Sasuke in kürze verschwinden würde. Natürlich war es Narutos eigene Wahl gewesen, aber so wie seine Schultern schmerzten, bereute er es doch ein klein wenig so bereitwillig die Couch vorgezogen zu haben.   „Alles.“, erwiderte Sasuke und musterte ihn einen Moment offen, ehe er den Blick abwendete und sich mit seiner Tasse beschäftigte. Naruto seufzte leise. Alles war verdammt viel und vieles hatte der Junge Sasuke selbst bereits erzählt, als er mit seinem Vater telefoniert hatte und natürlich in den letzten stunden, in denen er mehr und mehr aufgetaut war. Aber auch ohne genaue Erklärungen wusste Naruto einfach, dass Sasuke nicht diese Dinge meinte, wenn er wissen wollte wie die letzten beiden Monate verlaufen waren.   „Was soll ich sagen?“, setzte er deswegen an und zog nun ebenfalls seinen Tee zu sich, um daran zu nippen. „Taiki hat ein tiefes Problem und ich hoffte, dass du offen genug bist dieses mit ihm gemeinsam anzugehen. Mit deinen beiden Kindern, Sasuke!“, begann er somit und starrte an die Wand ohne wirklich etwas aufzunehmen.   „Es war nicht einfach. Taiki hegt viele Unsicherheiten und er ist sensibler als man ihm ansehen kann. An ihn heranzukommen hat viel Zeit und Geduld erfordert, nicht unbedingt meine Stärken, wie du weißt.“, gab er weiter zu und lachte humorlos auf. Sasuke nickte neben ihm. „Stimmt, Geduld war nie etwas mit dem du glänzen konntest.“, gab er zu und blickte erneut zu Naruto. „Aber ganz ehrlich? Egal wie sehr du mich in den Wahnsinn treibst, es spielt keine Rolle was du bist und was nicht. Mir ist bewusst, dass ich meine Kinder niemand anderen so sehr anvertrauen würde wie dir.“, gab er zu.   Naruto blickte Sasuke an, als wenn er einen Geist gesehen hätte. Verdammt, er kannte den Uchiha derart gut, dass ihm bewusst war, dass es sicherlich kein größeres Kompliment,keinen höheren Vertrauensbeweis von ihm bekommen konnte, wie den, den Sasuke ihm gegenüber gerade offen zugegeben hatte. „Ich liebe die beiden.“, gab Naruto ehrlich zu. „Ihr seid mir alle unglaublich wichtig, Sasuke.“, versuchte er zu erklären, was in seinem Inneren gerade rumorte.   Erneut nickte Sasuke. „Ich weiß.“, gab er ehrlich zu, bevor er gedehnt seufzte. „Ich vertraue dir. Ich weiß wie viel du zu geben hast. Ich weiß, dass du nie etwas tun würdest, mit dem ich nicht einverstanden bin. Vielleicht ist genau das auch das Problem, dass ich nicht still sein kann, wenn es um dein Verschwinden geht.“ Naruto wusste, dass das nicht alles sein konnte. Aber wenn er ehrlich war, war er auch zu ausgelaugt um sich weiter Gedanken darum zu machen, was genau er in Sasukes Ausdruck gesehen hatte, als er diesen in seinem Schlafzimmer konfrontiert hatte. Er war die Diskussionen einfach leid.   „Deswegen war die Entscheidung auch nicht wirklich schwer, Taiki zu dir zu bringen. Keine Ahnung was es ist, aber du hast es geschafft meinen Panzer zu knacken. Eine noch größere Herausforderung gibt es vermutlich kaum.“, erklärte Sasuke weiter und entspannte damit die Situation auf ein neues. Naruto lachte herzhaft auf. „Großspurig, oder Sasuke?“, fragte er amüsiert nach, musste dann aber nicken. „Aber wenigstens siehst du es ein. Du hast es mir alles andere als leicht gemacht an dich heranzukommen. Aber ich verstehe es.“, gab er etwas ernster zu.   Damit war das Thema erledigt. Nicht weil es nichts weiter dazu zu sagen gab, sondern eher weil sie nicht wollten, das alte Wunden aufgerissen wurden. Sie mussten nicht breit treten, dass Sasuke sich vor neuen Verletzungen fürchtete. Sie mussten nicht erörtern, dass der junge Mann vermutlich auch heute noch unter dem Verlust seiner Eltern litt. Sasuke hatte sich damals sehr verschlossen und auch wenn ihre Freundschaft deutlich abgekühlt war, wusste Naruto von den Momenten, wo Sasuke es seinem Bruder genauso schwer gemacht hatte. Itachi war geblieben, genau wie Naruto lange geblieben war, dennoch hatte Sasuke vermutlich nur darauf gewartet, dass man ihn erneut verletzte. Was Naruto scheinbar letzten Endes auch getan hatte. Aber ändern wollte dieser es dennoch nicht. Er hätte einfach nicht ertragen zu zusehen, wie Hikari bekam was er selbst haben wollte. Und gerade weil er mehr und mehr von Hikaris wirklich tollen Art kennenlernte, bestätigte es ihn nur noch mehr, dass es richtig gewesen war diesen Cut zu ziehen. Er wäre genauso daran zugrunde gegangen, zu zusehen wie glücklich Sasuke war um direkt mitzuerleben, wie man ihm das Glück entriss.   „Wie dem auch sei, versuche offen zu sein, Sasuke. Taiki braucht dich wirklich sehr und auch wenn es sicher schwer ist, darfst du ihn vorerst nicht enttäuschen.“, fasste Naruto das Thema wieder auf und schob damit die eigenen Empfindungen deutlich von sich. Sasuke brummte leise. Was nahezu alles bedeuten konnte. Aber Naruto wusste, dass dieser Laut ein Mix aus Sorge und Unbehagen war. Sasuke war nicht perfekt, er war weit davon entfernt und seine Probleme mit Emotionen umzugehen waren alles andere als förderlich in dieser Situation. Worum Naruto sich aber irgendwie keine wirklichen Sorgen machte. In diesem Bereich wusste er, dass Taikis Ängste nicht erfüllt wurden. Zumindest nicht so bald.   Für eine Weile saßen sie nebeneinander, bevor Sasuke sich erhob und seine Tasse weg brachte. Als er zurück kam, stand er einen Moment unschlüssig neben dem Sofa. „Sicher, dass du auf der Couch schlafen willst?“, fragte er schließlich nach und schob unwohl die Hände in die Taschen. Naruto wusste, dass Sasuke sich unwohl fühlte, dennoch nickte er entschlossen. „Ich bleibe hier unten. Genieße mein Bett, in einigen Tagen ist es dann wieder meines. Nur wenn ihr erneut kommen solltet, müssen wir uns etwas überlegen.“, gab er ehrlich zu und musterte Sasuke aufmerksam. Soweit er erkennen konnte, stieß die Idee eines neuen Besuchs den Uchiha nicht ab. Er war entspannt, zumindest soweit das möglich war. „Ich verstehe noch immer nicht das Theater um die Zimmer.“, gab Sasuke statt dessen ehrlich zu. Naruto stöhnte genervt.   „Du nennst mich Idiot, schaltest aber seltsamerweise deinen Kopf bei offensichtlichen Dingen ab!“, gab Naruto frustriert zu. „Deine Kinder werden älter. Sie kommen in ein Alter, wo der Unterschied zwischen Junge und Mädchen deutlicher wahrgenommen wird. Es wird Zeit das zu respektieren, auch wenn sie Geschwister sind. Aber davon einmal abgesehen, Sasuke, Taiki hat zwei Monate das Zimmer bewohnt. Es ist sein Zimmer, seine Heimat, egal ob auf Zeit oder für immer. Er hat eh Sorge wegen dem Gespräch mit euch und es wäre extrem taktlos ihn mit einem von euch zusammen zu stecken, wenn ihr beide offensichtlich ein Teil seines Problems seid.“   Es war schon fast amüsant zu sehen, wie sehr Sasuke das überraschte. Doch schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle. Ein rares Lächeln zierte schließlich die Lippen des Uchihas. „Ich sag es doch. Es gibt niemanden dem ich meine Kinder mehr anvertrauen kann, wie dir.“, erklärte er und hob die Hand zum Gruß, ehe er sich Richtung Treppe bewegte. „Solltest du es dir anders überlegen, du weißt wo dein Bett steht. Es ist wahrlich groß genug, auch wenn du im Schlaf anhänglich bist.“, meinte er noch amüsiert, bevor er aus Narutos Blickfeld verschwand.   Eine heiße Welle durchflutete den blonden jungen Mann und für einige Minuten bewegte er sich kein Stück, ehe er mit einem frustrierten Seufzen auf der Couch zum liegen kam. Sasuke hatte wirklich keine Ahnung wie sehr er ihn quälte, keine Ahnung welche Bilder er ihm einpflanzte, bei denen er bereits jetzt wusste, dass er in dieser Nacht keine wirkliche Ruhe bekommen würde.   Auch als es bereits begann zu dämmern, war Naruto nicht in der Lage die Augen langfristig zu schließen. Wenn Sasuke erreichen wollte ihn zu brechen, war er eindeutig auf einem gute Wege dorthin.   ***   Taiki war es, der am nächsten Morgen als erstes erwachte und wie eigentlich jeden Morgen, tapste er noch im Schlafanzug die Treppen nach unten, während Rasengan und Chidori ihm lautstark folgten und mit einigem Radau dem Jungen zur Hintertür folgten, die Taiki schließlich für sie öffnete.   Ein paar Sekunden später trottete der Junge in das Wohnzimmer, wo er ohne zu zögern zu Naruto kletterte und sich vertrauensvoll an ihn schmiegte. Naruto zögerte genauso wenig, einen Arm um den Jungen zu schlingen. „Gut geschlafen?“, fragte er leise nach, wagte es aber nicht, die Augen zu öffnen. Er spürte, wie Taiki leicht nickte. „Du nicht.“, stellte er dann aber auch deutlich fest. Naruto hatte gewiss noch nicht in den Spiegel gesehen, aber er musste es auch gar nicht um zu wissen, dass dunkle Ringe sich unter seinen Augen gebildet hatten und das er vermutlich recht erschöpft wirkte. Er brummte nur leise, was Taiki ein Glucksen entlockte. „Du hörst dich an wie Papa.“, informierte der Junge ihn. Naruto lachte leise.   „Vermutlich verstehe ich heute zum ersten Mal richtig, was Sasukes Problem ist. Er schläft einfach nicht gut.“, erwiderte er ein wenig entspannter und öffnete dann doch die Augen um das Kind in seinem Arm anzusehen. „Ich konnte nicht schlafen.“, gab er ehrlich zu und zuckte leicht mit den Schultern. Es war kein Drama, früher war diese Stunde seine Zeit gewesen überhaupt erst ins Bett zu krabbeln. Vielleicht sollte er dort wieder hin kommen, die Nacht wach bleiben und wenn Sasuke aus dem Bett kroch, dieses für seinen eigenen Schlaf in Beschlag nehmen. Nur das er dann sein Versprechen nicht einhalten konnte und das war nichts, was er auch nur ansatzweise in Betracht zog.   „Angst vor nachher?“, fragte Naruto schließlich leise und strich Taiki beruhigend durch das Haar, als dieser unwohl die Schultern nach oben zog. „Brauchst du nicht haben.“, versprach er ihm und lehnte sich vor, so dass ihre Stirn sich berührte. „Du hast nichts falsch gemacht. Schließlich wolltest du Keiko nicht weh tun und ich bin mir sicher, dass du heute etwas erfahren wirst, was dich glücklich macht.“, versprach er dem Jungen. Es war einfach ausgeschlossen, dass er unrecht hatte. Er kannte diese Familie zu gut um sich da zu irren. „Meinst du, Naruto?“, fragte Taiki schließlich nach und schlang selbst die Arme um den Mann, um sich enger an ihn kuscheln zu können. Als Naruto nickte, entspannte der Junge sich und schloss noch einmal die Augen, auch wenn er nicht mehr müde war. „Ich hab dich lieb, Naruto.“, gab er leise zu.   Aus den Augenwinkeln sah Naruto, dass sie nicht mehr alleine waren, aber in dem Moment war er nie dankbarer gewesen, dass Sasuke durchaus wusste wann es besser war zu schweigen und so zu tun, als wenn er nicht da war. Das gab ihnen ein paar Minuten, so dass Taiki nicht damit leben musste, dass Sasuke diese Szene mitbekommen hatte. Er selbst brummte nur spielerisch und freute sich über das erneute Glucksen, das von dem Jungen kam.   Sasuke hielt sich auch zurück und erst nach ein paar Minuten machte er deutlich auf sich aufmerksam. Womit die Ruhe aus dem Kind wich. Naruto war aber ebenfalls froh, dass Sasuke gar nicht darauf einging, wie er sie vorgefunden hatte. Statt dessen schenkte er ihnen nur einen kurzen Blick, bevor er leicht grummelig bekannt gab Kaffee zu kochen. Naruto konnte nicht anders, als leise zu lachen. „Siehst du, schlecht geschlafen!“, wisperte er Taiki zu, der daraufhin schallend zu lachen begann. Selbst als Sasuke mit erhobener Augenbraue zu ihnen blickte, rappelte der Junge sich auf und verschwand schnell nach oben, wobei das Lachen nicht verstummte.   Obwohl Naruto amüsiert grinste, entwich es ihm, als sein Blick erneut auf Sasuke traf. Es war wirklich selten Emotionen bei dem Uchiha zu sehen, aber in diesem Moment, als er Naruto offen anblickte, huschten derart viele Dinge über das hübsche Gesicht, dass Naruto sich nicht in der Lage sah auch nur eines davon richtig zu erfassen.   Wortlos wendete Sasuke den Blick schließlich ab um endlich in die Küche zu verschwinden. Selbst die strengen Worte an Rasengan, die kurz darauf folgten wirkten seltsam sanft, was Naruto nur noch mehr in einen inneren Zwiespalt beförderte.   Dieses Mal floh Naruto wirklich, nach oben und ins Badezimmer um sich irgendwie wieder zu fassen. Dieser Besuch forderte wirklich einiges von ihm, weit mehr als es über Weihnachten der Fall gewesen war und er war sich nicht sicher, ob er diese Achterbahn der Gefühle weiterhin aushalten konnte.   ***   Als Naruto sich schließlich wieder aus dem Badezimmer heraus traute, war Keiko ebenfalls aufgestanden und die ganze Familie saß schon eine ganze Weile am Frühstückstisch. Naruto hatte durchaus aufgenommen, dass man ihn einige Male gefragt hatte, ob er im Bad festgewachsen war, aber es hatte ihn doch einiges an Zeit gekostet um wieder zur alten Ruhe zurück zu finden.   Er verstand das Ganze einfach nicht. Er war sich vollkommen sicher in seiner Meinung, dass Sasuke nichts in der Art für ihn empfand, die Naruto für Sasuke empfand. Dennoch schaffte der Uchiha es immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung aufkeimen zu lassen, sodass Naruto mittlerweile nicht mehr wusste wer denn nun im Recht war. Sah er die Angelegenheit falsch, oder waren Betty und Itachi auf dem Holzweg? Sein Verstand versuchte klar ihm zu sagen, dass er zu viel in diese Momente interpretierte, sein Herz wollte davon aber nichts hören. Wann immer er aber versuchte mit etwas Abstand diese Dinge zu sehen, kam er nur erneut zu dem Schluss, dass es ihm immer schwerer fiel Sasuke zu lesen. Vermutlich war ihre gemeinsame Zeit wirklich derart lange her, dass sie sich zu sehr verändert hatten. Auf der anderen Seite stand aber klar, dass er abgesehen von seinen eigenen Gefühlen Sasuke recht gut einschätzen konnte. Dieses hin und her war auslaugend.   Deswegen beschloss er, dieses Wirrwarr an Gedanken und Gefühlen für den Moment von sich zu schieben. Nicht zum ersten Mal, wie ihm wohl bewusst war, dennoch hatte er gerade keine andere Wahl. An diesem Tag waren andere Dinge wichtiger, erneut in diesem sich ständig drehenden Karussell zu begeben hatte zu warten, bis die Familie wieder im Flieger zurück saß. Hoffentlich alle zusammen, denn genau das war Narutos Zeil. Er liebte diese Familie sehr, aber ihr Heim war in Japan und auch wenn es einen erneuten Abschied bedeutete, wollte er sie alle zusammen zurückreisen sehen.   ***   Das Frühstück und auch der folgende Tag verlief ruhig, auch wenn mit jeder verstrichenen Minute die angespannte Atmosphäre, die in Narutos Haus herrschte, deutlicher zu spüren war. Jeder wusste, dass der Nachmittag kein Spaziergang werden würde. Die Angespannte Haltung von allen blieb nicht einmal den beiden Rüden verborgen und selbst Rasengan, der sonst voller Energie um alle herumsprang, bewegte sich nur geduckt durch die Räume, ehe er sich in eine Ecke niederließ. Die braunen, wachsamen Augen huschten zu den Personen, die sich im Wohnzimmer eingefunden hatten, unsicher war er von der Anspannung halten sollte, die sich eingeschlichen hatte. Chidori war nicht zu sehen. Vermutlich hatte der Rüde sich einen bequemen Platz oben gesucht, wo die Spannung ihn nicht erreichen konnte.   Sasuke und Keiko hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht, sodass man auf dem ersten Blick glauben konnte, dass nichts in der Welt sie beide trüben konnte. Schaute man genauer hin, sah man die unsicheren Augen des Kindes, welche langsam von einem Erwachsenen zum nächsten huschten und die angespannten Schultern von Sasuke, dessen Blick ebenso unruhig umherwanderte, um nicht zu seinem Sohn zu schauen, welcher mit Naruto auf dem Boden saß. Der niedrige Kaffeetisch zwischen ihnen erschien als massive Barriere, als Hindernis welches es zu überwinden galt, wenn man die jeweils andere Fraktion erreichen wollte. Niemand der diese Szene hätte beobachten können wäre entgangen, dass zwei Lager einander gegenüberstanden, die nur auf den Startschuss warteten, die jeweils andere zu überrennen und den Sieg davon zu tragen. Auch wenn es sich bei diesem Treffen nicht um eine Schlacht handelte, vibrierten die negativen Emotionen dennoch in der Luft und ließen einen schlicht mit einem unwohlen Gefühl zurück.   Naruto wartete geduldig neben Taiki, in der Hoffnung, dass der Junge seinen Mut zusammen nahm und das Wort ergriff. Das dieses nicht geschehen würde war ihm dennoch klar, wenn er die angespannte Haltung des Jungen sah, die kleinen Hände die nervös mit dem Saum seines Oberteils spielten um irgendwie Ablenkung zu finden. Er hatte wirklich gehofft, dass der Junge den ersten Schritt von sich aus gehen würde, aber scheinbar lasteten die Schrecken der letzten Monate zu sehr auf seinen jungen Schultern. Es war nicht schlimm. Naruto hatte ihm versprochen auf seiner Seite zu sein, für ihn zu sprechen, ihn zu unterstützen wenn er es brauchte und er plante nicht sein Wort zu brechen.   Langsam streckte er die Hand aus, legte sie auf die nervös knetenden des Jungen und als dieser ihm einen scheuen, ängstlichen Blick schenkte, lächelte er leicht. Er war da, er würde nicht weg gehen, er würde sein Versprechen halten. Naruto konnte zusehen, wie die angespannte Haltung des Jungen sich langsam entspannte, wie er ein klein wenig in sich zusammensackte als Erleichterung ihn durchflutete. Taiki war sicherlich kein Kind dem man diese Situation alleine durchstehen lassen konnte. Er war still, in sich gekehrt und weitaus sensibler, als Naruto selbst es angenommen hatte. Die letzten Wochen hatten ihn gelehrt, was Taiki Uchiha wirklich ausmachte und das letzte was er wollte, war das Kind an dieser Situation zerbrechen zu sehen, für die er nicht wirklich etwas konnte und die, wenn man einmal genauer hinblickte, irgendwie vollkommen selbstverständlich war.   Als er schließlich wieder zu dem Duo auf die Couch schaute, entging ihm nicht der weiche Blick, der auf Sasukes Gesicht lag. Das Kribbeln, welches sich sofort in seinem Magen ausbreitete, ignorierte er dennoch gekonnt. Es ging nicht um ihn, nicht wirklich um seine Gefühle und das war etwas, was er nicht vergessen wollte.   „Also...“, begann er schließlich, räusperte sich, um seine Gedanken wieder zu ordnen. Seine Hand drückte leicht Taikis, ihn bestärkend mit ihm durchzuhalten, bis sie dieses Gespräch gemeistert hatten. Er wusste um die Angst des Jungen, wie verwirrt er war und das war leider etwas, wo auch er machtlos gegen war. Taiki brauchte Hilfe und diese konnte er nur bedingt geben, denn die Personen die es betraf waren es, die in der Lage waren die Ängste zu besänftigen, den Jungen zu vermitteln, dass er keine Angst zu haben brauchte.   „Taiki hat mit mir gesprochen und mir damit die Möglichkeit gegeben zu verstehen, was mit ihm los ist und wie es zu der Situation mit Keiko kommen konnte.“, gab er ehrlich zu. Er konnte sehen, wie Sasuke nickte, wie sein Adamsapfel sich leicht bewegte, als er schluckte und er war sich ziemlich sicher, dass der Uchiha gerade mit seiner Geduld rang, nicht irritiert zu verlangen, dass man nicht lange um den heißen Brei herumredete. Naruto musste Sasuke zugestehen, dass er eine exzellente Kontrolle hatte. Der Mund blieb geschlossen, auch wenn unruhige und ungeduldige Augen auf seinem Sohn landeten. Taiki versteifte sich erneut, doch Naruto drückte die kleine Hand ein weiteres Mal.   Sie hatten darüber geredet. Er konnte helfen, Anstöße geben, da sein, aber Taiki musste es selbst sein, der seinen Schmerz und seine Angst offen darlegte. Es war wichtig, gerade weil Taiki noch zu jung war um gut mit den verschiedenen Gefühlen umzugehen. Er musste lernen sie zu verstehen und wenn es um Gefühle ging war es selten eine gute Idee sich hinzusetzen und sie zu erklären. Sicherlich gehörte es dazu, damit Verständnis überhaupt entstehen konnte, aber der weitaus größere Part war es wohl sie wirklich zu fühlen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man noch viel zu jung war um so etwas komplexes wie Gefühle auch nur im Ansatz richtig deuten zu können. Es brauchte Jahre um auch nur einen kleinen Bruchteil an Verständnis zu erlangen und selbst wenn man bereits alt genug war um über ein Leben in Frieden nachzudenken, war man sicherlich nur in der Lage, einen kleinen Umfang dessen zu verarbeiten, was Gefühle einem zu geben vermochten.   „Keiko“, adressierte er schließlich das Mädchen vor ihm, „Kannst du dich daran erinnern, über was du und deine Freundin gesprochen habt, als Taiki dich geschubst hat?“, fragte er nach, ohne den Blick abzuwenden. Es war bereits lange her, viel zu lange für ein junges Mädchen, um sich wirklich daran zu erinnern, vor allem weil sie sicherlich kaum die Verbindung gezogen hatte, dass ihr Gesprächsthema Auslöser für das Verhalten ihres Bruders gewesen war. Das Kind runzelte leicht die Stirn, in ihrer Konzentration sich zu erinnern biss sie leicht auf die Unterlippe, ehe sie unwohl ihre Schultern hinauf zog und verunsichert den Kopf schüttelte. Sasukes Stirn hingegen legte sich in Falten, offensichtlich immer weniger verstehend was hinter diesem ganzen Chaos steckte.   Naruto lächelte sie entspannt an und nickte leicht. „Das habe ich mir gedacht.“, gab er zu, bevor er ihr versicherte, dass es nicht schlimm war. Er würde ihr helfen sich zu erinnern und damit das Minenfeld eröffnen, was wohl die Gefühle der ganzen Familie anbelangte. Sasuke war, egal wie man es drehte und wendete, nicht unbedingt ein gutes Vorbild darin, seine Gefühle offen zu zeigen. In diesem Fall jedoch würde er sich der Herausforderung stellen müssen, aber Naruto zweifelte keine Sekunde daran, dass Sasukes Meinung gefestigt war und die Ängste der Kinder unbegründet waren. Zumindest nahm er an, dass Keikos Worte bei der Auseinandersetzung eher ein Zeichen von Unsicherheit waren.   „Bitte lass mich ausreden.“, wendete er sich an Sasuke, wissend, dass sein bester Freund schnell aufnehmen würde, wo das Ganze wohl hinführte. Es war einfach essentiell, dass der Mann seinen Sohn zu Wort kommen ließ. „Keiko hat in der Schule eine Freundin, deren Tante vor kurzem geheiratet hat.“, begann er dann zu erklären, während sein Blick zu dem Mädchen huschte. Die Unsicherheit die zuvor von dem Kind Besitz ergriffen hat, festigte sich. Ihre Schultern zogen sich höher, als sie nun vermutlich sich zu erinnern begann, was an dem Tag genau das Thema gewesen war. Auch Sasuke schien dieses Verhalten nicht zu entgehen, sein besorgter Blick lag auf dem Mädchen, ehe er zu Taiki huschte um nahezu nahtlos anschließend bei Naruto zu landen.   „Diese Tante hatte damit zum zweiten Mal geheiratet und aus der ersten Ehe gab es ein Kind, welches mit in die neue Familie eingeführt wurde. Die beiden hatten sich darüber unterhalten, dass es seltsam wäre, ein neues Elternteil zu bekommen, denn laut dem Kind, das einen neuen Vater bekommen hat, wäre nichts dabei, einen neuen Vater zu bekommen.“ Sasukes Falten vertieften sich noch und auch ohne ihn zu fragen wusste Naruto, dass der Mann die einzelnen Bruchstücke rapide zusammengesetzt hatte und zu begreifen begann, was eigentlich los war. „Kannst du dich daran erinnern, was Keiko gesagt hat, was dich so wütend gemacht hat?“, fragte Naruto sanft nach, riss den Blick von Sasuke los, um den Jungen neben sich anzublicken. Taiki nickte unsicher, der Blick war auf seinen Schoß gerichtet und auch wenn Narutos Hand sich keinen Millimeter wegbewegt hatte, hatte er erneut angefangen nervös und unwohl den Saum seines Oberteils zu kneten.   Naruto wartete erneut geduldig, aber mit jeder Sekunde in der die Stille in dem Raum nahezu greifbar war, sah er wie das Kind unter dem Druck der auf ihm lastete zu zerbrechen drohte. Er überlegte gar nicht erst, bevor er die Hand zurück zog und Taiki packte, um ihn zu sich auf den Schoß zu ziehen. Seine Arme schlossen sich um den angespannten Körper, hielten ihn zusammen so gut wie es ihm möglich war. „Ich bin sicher, Keikos Worte waren nicht so gemeint, wie du glaubst Taiki.“, erklärte er dem überfordertem Kind. „Ich wette, dass deine Schwester nicht einmal weiß, wie sie damit umgehen soll, worüber sie mit ihrer Freundin gesprochen hat.“ Naruto war sich sicher. Er musste nicht einmal zu dem kleinen Mädchen schauen um zu sehen, dass sie mittlerweile eine ähnliche Haltung eingenommen hatte wie ihr Bruder.   Taiki erschauderte in seinen Armen, als Narutos warmer Atem bei jedem Wort seinen Nacken runter rieselte. Seine kleinen Hände lösten sich von dem eigenen Saum, um sich den neuen Halt in dem Oberteil des blonden Mannes zu suchen, der ihn festhielt. Naruto konnte fühlen, wie das Kind Luft holte, wie er sich erneut anspannte, bevor die Luft wieder entwich. Er hielt ihn einfach fest, ließ ihm die Zeit die er brauchte und wurde letzten Endes nach gut einer weiteren Minute absoluter Stille dafür belohnt.   „Keiko hat gesagt, dass Papa bald eine neue Mama mitbringt, die toll sein wird.“   Taikis Worte waren so leise, dass man sich schon konzentrieren musste um sie zu hören. Die Bedeutung dahinter jedoch hatte eine solche Wucht, dass Sasuke zusammenzuckte, als wenn eine Bombe direkt neben ihm hochgegangen wäre. Naruto sah, wie sein Freund blass wurde, wie die Falten auf der Stirn erneut tiefer wurden, wie Ärger sich bei ihm hoch kroch. Wenn er je Zweifel gehabt hätte, wie Sasuke selbst empfand, hätte er spätestens jetzt die Bestätigung über die wahren Gefühle des Uchihas. Aber er hatte keine Zweifel, entsprechend wusste er bereits was aus Sasuke Kehle kommen würde, als dieser schließlich zum Sprechen ansetzte.   „Wie kommt ihr darauf, dass ich eine neue Mutter für euch suche?“, fragte er irritiert, der Ärger deutlich sichtbar und hörbar. Bevor Sasuke dazu ansetzen konnte seinem eigenen Ärger Luft zu machen, schritt Naruto ein. „Keiko war wohl eher unsicher, weil sie sich nicht vorstellen kann, eine andere Mutter zu haben, Sasuke.“, klärte er auf, während sein Blick auf Keiko ruhte, die mehr und mehr in sich zusammen sackte. Sasuke folgte seinem Blick, seufzte schwer und schloss die Augen für einen Moment, bevor er seine Hand auf die schmalen Schultern seiner Tochter legte. Er zupfte leicht an ihr und als Keiko sich zu ihm lehnte, schob er den Arm um ihren kleinen Körper, um sie ebenfalls auf seinen Schoß zu ziehen, wie Naruto es vor kurzem bei Taiki getan hatte.   „Das ist nicht alles, Sasuke.“, erklärte Naruto, wissend, dass Sasuke vermutlich bereits sein Limit erreicht hatte und eigentlich Zeit brauchte diese Nachricht zu verdauen, bevor er sich mit mehr befassen konnte. „Was in der Schule passiert ist, ist meiner Meinung nach der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Sasuke. Aber das ist etwas, worüber wir später reden sollten.“, erklärte er. Das ohne die Kinder hing unausgesprochen schwer in der Luft. Sie waren zu klein um wirklich zu verstehen was sie empfanden, zumindest in der Tiefe und Komplexität dessen, was sie wirklich fühlten.   Sasuke nickte leicht, bevor er sich räusperte. „Für den Anfang ist das auch mehr als genug.“, gab er ehrlich zu, bevor er nach seinem Sohn rief. Als dieser ihn anblickte, versuchte er sich an einem Lächeln, auch wenn es miserabel versagte. Es sah eher aus wie eine Grimasse, die nicht passender sein könnte für den Tumult, der wohl im Moment in Sasuke herrschte. „Aber ich möchte dass ihr wisst, dass ich nicht vor habe eine neue Frau zu finden. Für mich gibt es nur eure Mutter und nun wo sie nicht mehr bei uns sein kann, gibt es nur euch beide und mich. Daran wird sich nichts ändern.“, erklärte er.   Es war nicht unbedingt eine kindgerechte Erklärung, wie Naruto erkannte, während er den Schmerz das zu hören was er längst wusste nieder rang, aber es war eindeutig besser wie gar nichts. Naruto fand, dass Taiki das hören musste. Die ungewöhnlich heftige Reaktion auf die unsichere Aussage seiner Schwester zeigte mehr als deutlich, dass der Junge ein Problem hatte, das man nicht ignorieren konnte. Ob Sasuke es bereits erkannt hatte, konnte Naruto nicht einschätzen, aber das war eindeutig ein Thema, das er aufgreifen wollte, wenn die beiden sicher und tief schlafend in ihren Betten lagen. Es betraf sie zwar, aber sie würden nicht verstehen über was er sprach.   ***   Der restliche Nachmittag verlief unruhig. Durch das Gespräch waren die Emotionen recht hoch und die Unsicherheit noch höher, wie man miteinander umgehen sollte. Mittlerweile gab es vier Lager. Zum einem Keiko, die auch jetzt noch nicht ganz verstand warum Taiki so heftig reagiert hatte, aber ein starkes Verlangen danach hatte sich mit ihrem Bruder wieder zu vertragen, nur wusste sie nicht, wie sie es anstellen sollte. Der einfachste Weg, auf ihn zu zugehen und das Thema abzuhaken, war in Anbetracht der Stimmung nahezu unmöglich. Dann war da Taiki selbst, der noch immer angespannt war, auch wenn man die Erleichterung deutlich spüren konnte, die die klare Aussage seines Vaters gebracht hatte, keine neue Mutter für die beiden zu suchen. Er wollte ganz offensichtlich seine Familie zurück, wie aber auch Keiko, hatte er keine Ahnung wie genau er es anstellen sollte. Das dritte Lager war Sasuke, der heillos überfordert war mit dem was passierte. Seine eigenen emotionalen Problem hinderten ihn klar daran, seine beiden Kinder einfach zu sich zu ziehen und ihnen zu versprechen, dass alles wieder gut wurde. Es würde das Eis brechen, aber Sasuke war und blieb jemand, der sich schwer damit tat. Das letzte Lager war Naruto, der nur von de Seitenlinie aus zuschauen und den Kopf schütteln konnte. Als Außenstehender war es für ihn absolut verständlich, wie es weiter gehen musste, nur waren alle Uchihas scheinbar unfähig, das offensichtliche zu erkennen.   Nachdem er sich dieses Theater für gut eine Stunde angesehen hatte, platze ihm letztendlich der Kragen. Irritiert über so viel Zurückhaltung lief er in das Wohnzimmer zurück, um Rasengan zu sich zu locken. Als der Rüde etwas unsicher angetrottet kam, kraulte er ihn hinter den Ohren und deutete auf die Küche. „Was hältst du davon, den Idioten da drinnen zu zeigen, dass sie eine Familie sind?“, fragte er den Hund und nickte über die Schulter hinweg. Rasengan verstand natürlich kein Wort, seine Rute schlug leicht aus bei Narutos leichten Worten und sein Kopf legte sich leicht schief, als er scheinbar versuchte zu verstehen, was sein Mensch von ihm wollte. Es sah niedlich aus, aber Naruto wollte sich nicht weiter damit beschäftigen. „Rasengan? Wo ist Taiki?“, fragte er deswegen, was die Ohren des Rüden deutlich hob. „Such, Rasengan!“, befahl er schließlich, das Glucksen unterdrückend, das sich hocharbeiten wollte, als der Hund endlich verstand was von ihm verlangt wurde. Fast rannte der Rüde ihn um, als er sich in Bewegung setzte und eilig in die Küche schlitterte, wo er Sekunden später das aufgeregte Bellen des Hundes hören konnte, gefolgt von Sasukes mahnenden Worte und was viel wichtiger war, das Lachen von zwei Kindern, um sie Rasengan gerade vermutlich herum tänzelte und kein Stück auf das hörte, was Sasuke zu sagen hatte. Immerhin, er hatte einen klaren Befehl und wenn es um Taiki ging, gehorchte Rasengan fast immer.   Naruto erhob sich, um selbst in die Küche zu gehen. Als er in der Tür stand, lehnte er sich zufrieden gegen den Türrahmen, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er mit ansehen konnte, wie sein aufgeregter Rüde noch immer um die drei herumtänzelte, offensichtlich stolz darauf, gefunden zu haben was man ihm befohlen hatte zu finden. Sie angespannte Haltung von allen war verschwunden. Taiki und Keiko glucksten und lachten, während sie versuchten Rasengans aufgeregten Versuche abzuwehren, ihnen quer durch das Gesicht zu lecken. Selbst Sasukes Mundwinkel hatten sich nach oben gezogen, als er halb ernst gemeinte Befehle auf den Hund rieseln ließ, der offensichtlich für den Moment beschlossen hatte, den Mann vollkommen zu ignorieren.   Als Sasuke schließlich hoch schaute, leuchteten seine Augen und das Lächeln, welches zuvor leicht das hübsche Gesicht geziert hatte, festigte sich zu einem offenen Lächeln. Naruto musste die Worte nicht hören, die die Lippen des anderen lautlos formten. Sasuke war nicht dumm. Er wusste, dass dieses Narutos Werk war, weswegen er wohl auch nicht härter durch griff, um Rasengan wieder unter Kontrolle zu bekommen. Was Sasuke aber nicht wusste war, was dieses Lächeln mit Naruto anstellte, der leicht nickte und sich schließlich abwendete um der Familie etwas Zeit zu lassen, sich endlich wieder näher zu kommen.   ***   Es war bereits ziemlich spät, als Sasuke mit zwei Tassen in das Wohnzimmer zurück kam, wo Naruto auf der Couch saß und gedankenverloren seine Finger durch Chidors Fell wandern ließ. Der Rüde hatte sich nach Rasengans Angriff ebenfalls wieder unter sie gemischt, wo nun die angespannte Haltung verschwunden war. Als Sasuke die Tassen auf dem Tisch abgestellt hatte, schob Naruto sanft den Rüden von sich, bis er von der Couch glitt und langsam Richtung Treppe trottete, sicherlich um seinem Bruder Gesellschaft zu leisten, der bereits bei Taiki oben im Bett lag.   Nach dem Abendessen waren die Kinder müde gewesen, so sehr, dass sie es kaum geschafft hatten sie zu animieren, sich anständig fertig zu machen. Kaum hatte Keikos Kopf das Kissen berührt, war sie auch schon eingeschlafen gewesen und Taiki war ihr sehr schnell gefolgt. Naruto verstand es. Es war ein anstrengender Tag für sie alle gewesen und auch er hatte das Bedürfnis, sich auf der Couch lang zu machen, um Schlaf zu finden. Aber er musste noch warten, das wusste er.   „Ich werde nicht mögen, was du zu sagen hast, oder?“, fragte Sasuke nach, ließ sich auf die Couch neben ihm sinken und zog die Beine hoch, um dann nach seiner Tasse zu greifen. Naruto schüttelte den Kopf. Nein. Sasuke würde nicht mögen was er herausgefunden hatte, denn es bedeutete, dass der Uchiha einen weg gehen musste, den er schlicht nicht gehen wollte. Sie alle mussten ihn gehen, auch wenn Taiki und Keiko sicher besser damit zurecht kamen, war es ein Problem, das Naruto in seinem Freund zuvor schon gesehen hatte, aber bei dem Uchiha eh auf Granit biss, egal wie er versuchte es anzugehen. Nur dieses Mal, konnte Sasuke sich nicht quer stellen, nicht wenn er wirklich seine Familie nicht verlieren wollte und egal was man über Sasuke sagte, seine Kinder liebte er sehr.   Er betrachtete die Tasse vor sich. Das Wetter war angenehm, eigentlich nicht unbedingt eines, wo man etwas warmes zu sich nehmen sollte oder brauchte. Aber der Tee hatte ein Aroma, das einem verriet, dass nicht nur heißes Wasser und wenige, getrocknete Blätter sich dort vereinten. „Mit Schuss!“, stellte er fest, fast geneigt eines seiner breiten Grinsen zu zeigen, wenn das was er zu sagen hatte nicht so sehr auf seinen schultern lasten würde. „Hmm, vermutlich die beste Idee, wenn ich mich mit etwas anfreunden soll, was mir nicht gefällt.“, erwiderte Sasuke und nippte ein weiteres Mal an der Tasse. Naruto seufzte leise. „Du hast eine Ahnung, denke ich.“, begann er das Thema und griff selbst zu der Tasse. Irgendwie war das Tradition geworden. Er konnte schon nicht mehr zählen, wie oft sie hier gesessen hatten, etwas getrunken hatten, ganz gleich ob es alkoholisiert war oder wirklich ganz normaler Tee oder sogar Kaffee. Fast schon konnte man sagen, dass sich eine Routine eingeschlichen hatte, auch wenn diese Momente rar waren, wo sie hunderte Meilen voneinander entfernt lebten. Ein Urlaub über Weihnachten und dieser Besuch um Taiki zu helfen reichten dennoch aus, um diese Vertrautheit zurück zu holen, die früher ganz normal für sie gewesen war.   „Natürlich. Man muss wirklich dumm sein, um nicht zu ahnen, was dahinter steckt.“, brummte Sasuke, seufzte leise in die Tasse, bevor er es vorzog einfach vor sich hin zu starren. „Hör zu, ich weiß dir gefällt es nicht, aber ihr braucht wirklich Hilfe. Nicht nur deine Kinder, du auch, Sasuke.“, begann Naruto, nicht gewillt diese Stimmung lange zu ertragen. „Taiki war der festen Überzeugung, dass ich gehen würde. Irgendwie hat er den Eindruck gewonnen, dass wenn jemand einen lieb hat, oder man selbst jemanden lieb hat, man irgendwie geht. Oder gehen muss. Er ist traumatisiert und kann mit dem Verlust nicht umgehen. Da ist es verständlich, dass er so heftig reagiert, wenn jemand auch nur daran denkt, jemand könnte seine Mutter ersetzen.“, erklärte Naruto das Problem, nicht Rücksicht darauf nehmend, dass Sasuke nicht so leicht damit umgehen können würde.   „Und nicht nur das. Keiko ist unsicher, sie weiß nicht was sie fühlen soll. Ich glaube nicht, dass sie ihre Mutter nicht vermisst, aber sie hat verstanden, dass sie nicht zurück kommt. Nur sagt ihr niemand, wie sie damit umgehen soll.“, erklärte er schonungslos weiter. „Und du, Sasuke, bist nicht besser. Du bist gefangen in deiner Trauer. Ich verstehe das, wirklich. Ich verstehe, dass du nicht los lassen kannst oder willst. Aber du übersiehst dabei, dass du nicht alleine bist. Wie sollen deine Kinder zur Ruhe kommen, wenn ihr Vater sie jeden Tag damit konfrontiert, wie unfair das eben doch ist?“   Sasuke schnaubte, die vorherige Ruhe war eindeutig vergessen. „Meinst du es ist einfach, sie zu vergessen?“, fragte er wütend nach, der alte Schmerz nahm ihn schneller ein als dass er seine Mauern stärken konnte, um ihn auf Abstand zu halten. „Nein!“, erklärte Naruto hart, die Tasse landete mit einem leisen Geräusch auf dem Tisch, die irritierte Oberfläche schaukelte, bis ein wenig des Inhalts über den Rand schwappte und auf dem Tisch landete. Keiner der beiden kümmerte sich darum, als Narutos Hände Sasukes packten, die fest gegen die eigene Tasse drückten, die dieser noch in der Hand hielt.   „Du wirst sie nie vergessen und jeder der dir sagt, dass du das sollst, ist ein Vollidiot, Sasuke.“, erklärte Naruto, die Worte waren sanft, einschmeichelnd, auch wenn man in seinen Augen einen Schmerz sehen konnte, den Sasuke nie zuvor wahrgenommen hatte, wenn es um seine Frau gegangen war. Wenn überhaupt, hatte er Abneigung zu sehen bekommen, die Emotionen die Naruto nun einnahmen waren allerdings einer ganz anderen Natur, die Sasuke nicht wirklich erfassen konnte. Sie überrumpelten ihn. Auch deswegen wehrte er sich wohl nicht gegen den Kontakt, auch wenn er innerlich aufgewühlt war.   „Du liebst sie.“, stellte Naruto leise fest. „Und das ist etwas, was dir niemand nehmen kann oder sollte, Sasuke. Aber deine Trauer um sie ist so stark, dass du an ihr fest hältst, anstatt sie heilen zu lassen. Und damit hinderst du die beiden daran zu heilen, die dir genauso viel bedeuten und die noch leben. Du sollst nicht vergessen, aber du sollst lernen an sie zu denken, ohne dass der Schmerz dich vollkommen lähmt, dich für Stunden oder Tage so einnimmt, dass du das Gefühl hast daran zu ersticken. Hikari sollte nicht dein Fluch werden, sondern der Segen, der dich die letzten Jahre glücklich gemacht hat. Die Stärke, die tief in dir bleibt, auch wenn sie nicht mehr bei dir sein kann.“   Sasuke schluckte schwer. Es war nicht so, dass der Uchiha die Worte nicht verstand. Nur wenn er ehrlich war, hatte er nicht damit gerechnet. Naruto wusste wie es in ihm aussah, viel besser als Sasuke selbst, der in den letzten Monaten viel Kraft darauf verschwendet hatte, diesen Tumult an Trauer und Scherz irgendwie zu bändigen, dass er jeden Morgen es schaffte aus dem Bett zu kommen, seine Kinder fertig zu machen, sie zur Schule zu bringen und selbst zur Arbeit zu kommen, anstatt in seiner Trauer zu versinken. Naruto wusste wie es in ihm aussah, wie er fühlte, obwohl sie seit Jahren eine eher angespannte Beziehung zueinander hatten, basierend auf Wut, Sturheit und Unverständnis und das wohl auf beiden Seiten.   Naruto konnte fühlen wie die zuvor angespannten Hände sich unter seinen Entspannten. Für einen Moment hielt er sie noch fest, ehe er sie wieder entkommen ließ. Er schluckte schwer, diese Worte zu sagen fiel ihm schwer, dennoch wusste er, dass es notwendig gewesen war. Und es war die Wahrheit. So sehr es ihn auch schmerzte, Sasuke liebte Hikari, er würde sie immer lieben und diese Gefühle waren unangreifbar. Nur musste er es hinbekommen, an ihnen nicht zu zerbrechen und wenn er so weiter machte, war es sehr wahrscheinlich, dass er bald unter allem zusammenbrach und dann wirklich Hilfe in Anspruch nehmen musste, ohne mit sich selbst ins Reine gekommen zu sein.   Auch Sasuke schluckte schwer, wie Naruto sehen konnte. Dann folgte ein leises, dieses Mal unsicheres Lachen. „Du bist durch und durch Autor. Ich habe eindeutig unterschätzt, zu welcher Tiefe du in der Lage bist.“, gab Sasuke ehrlich zu und wich seinem Blick aus. Naruto leckte sich leicht über die trockenen Lippen, ehe er mit den Schultern zuckte. „Vielleicht.“, gab er zu, seine Augen folgten dem Uchiha, wie er die Tasse absetzte und sich dann abwendete um nach oben zu gehen. Vermutlich um sacken zu lassen, was gerade so offen auf den Tisch gekommen war.   Aber auch wenn beide es nicht ansprachen, war ihnen wohl dennoch beiden bewusst, dass Narutos Tiefe bei diesem Thema sicherlich nicht alleine darauf zurückzuführen war, dass er als Autor eine sehr weitläufige Fantasie hatte und einen Drang, die Dinge genauer zu sehen und zu verstehen. Es war keine Intuition, es war ein Gefühl, was er aus erster Hand selbst erfahren hatte.   Beide zogen es vor diese Erkenntnis nicht öffentlich zu machen, nicht bereit sich dem zu stellen, was im dunklen verborgen lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)