Jenseits vom Nil von PenguinROAR ((Seto x Joey) / (Seth x Jono)) ================================================================================ Kapitel 2: Herausforderung? Angenommen! --------------------------------------- Jenseits vom Nil Titel: Jenseits vom Nil Teil: 3/? Autor: Shiotori E-Mail: Blue-Eyes@gmx.net Fanfiction: Yu-Gi-Oh! Pairings: Seto x Joey Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit ihnen. „…“ – jemand redet //….// - jemand denkt Kapitel 2: Herausforderung? Angenommen! Der Himmel erstrahlte in einem sonnendurchtränkten Blau, keine einzige Wolke war zu sehen und in der Ferne flimmerte die Hitze, ließ die Palmen leicht verschwimmen. Das Erste, was Joey tat, als er aus dem Flugzeug stieg, war seine Hand über die Augen zu halten. Nun war er endlich in Ägypten angekommen. Bereits die letzte halbe Stunde hatte der Blondschopf seine Zeit damit zugebracht aus dem Fenster zu starren und sich alles genau einzuprägen. Besonders der Anblick beim Landeanflug war unglaublich beeindruckend gewesen. Hier nun zu stehen war ein eigenartiges Gefühl. Die Sonne brannte auf seiner Haut, ein angenehmer Wind durchspielte seine Haare. Es fühlte sich tatsächlich so an, als würden die Magien und Geheimnisse des alten Ägyptens immer noch existieren. Pegasus, wie auch Duke hatten bereits ihre Sonnenbrillen aufgesetzt und gingen voraus. Joey folgte ihnen, nachdem er einmal tief Luft geholt und sich gestreckt hatte. Das Abenteuer konnte beginnen! Joey Wheeler war auf jeden Fall bereit! Dass es schneller als erwartet beginnen würde, ahnte der Blondschopf zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Fahrt zum Hotel verlief größtenteils ereignislos, obwohl sich der Straßenverkehr in Ägypten doch sehr von dem in Japan unterschied. Joey wurde es nicht müde alles genau zu beobachten und sich dabei vorzustellen, wie die ersten Tage verlaufen würden. Wie seine Kollegen wohl sein würden? Bei diesem Gedanken verfinsterte sich sein Blick. Das erste persönliche Kennenlernen mit Seto Kaiba konnte nur schlecht verlaufen. Nach der Unterhaltung via Internet war sich Joey sicher, dass sie sich absolut nicht ausstehen konnten und mit Sicherheit keine Freunde werden würden. Dieser arrogante… ARGH! Bei der Erinnerung an den Brünetten stieg in ihm immer noch die kalte Wut hoch. Bei der Arbeit behindern! Tse! Was dachte sich dieser Kerl? Er würde es Kaiba zeigen, er würde so gut spielen, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Und Joey war nicht der Typ für leere Worte. Nachdem er sich im Flugzeug etwas abgeregt hatte, hatte er sich sofort sein Manuskript geschnappt und intensiv gelernt. Nach Kaibas Worten würde er sich niemals die Blöße geben und unvorbereitet am Set auftauchen. „Hey Joey! Da vorne kannst du bereits unser Hotel sehen!“, sagte Duke plötzlich und deutete auf ein riesiges und luxuriös wirkendes Gebäude. Alter Falter, da hatte er ja wirklich den Jackpot geknackt. So einen Laden hatte Joey bislang noch nie von innen gesehen. Der Wagen hielt und mit versammelter Mannschaft betraten sie die riesige Empfangshalle. „Wahnsinn!“, rief er laut, sah zu dem riesigen Glaskuppeldach und drehte sich einige Male um sich selbst, um alles genau zu betrachten. Riesige Palmen und andere tropische Pflanzen gab es hier überall, die Empfangstheke stand mittig, dahinter waren Rolltreppen zu sehen, die zu einer Art Galerie führten, wo sich anscheinend ein Café befand. Es gab sogar einen Wasserfall, der in ein Wassersystem und so kleine Teichbecken führte, neben denen man unter Baldachin-Sitzgruppen die angenehme Atmosphäre genießen konnte! Das alles mitten in einer Hotelhalle. Selbst Fische schwammen in kleinen Schwärmen in den Becken herum. Wenn man nun alles zusammen fasste: Joey kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Pegasus und die anderen waren längst bei der Anmeldung und checkten ein. Als Joey das bemerkte lief er schnell zu der kleinen Gruppe und entdeckte dort ein neues Gesicht. Dieses Gesicht gehörte niemand anderem, als dem berühmten Schauspieler Yami Muto. Yami hatte scheinbar die Zeit in besagtem Café verbracht, bis er Pegasus entdeckt hatte. Der Kerl besaß ein freundliches Strahlen auf den Lippen, war bereits sonnengebräunt und trug wirklich coole und sicher auch teure Sachen. Aber das tat hier wohl beinahe jeder, selbst das Personal sah ‚teuer‘ aus. Da fühlte sich Joey mit seiner normalen Jeans und seinem blauen T-Shirt ziemlich underdressed, obwohl Yami auch nichts anderes trug, wenn man es genau nahm und nicht die Kaufpreise verglich. Am besten Joey verwarf das Thema einfach, im Grunde war es ihm auch ziemlich egal, ob man ihm ansah, dass er noch neu in diesen Kreisen war. Yami wand den Kopf zu Joey, nachdem er mit Pegasus einige Worte gewechselt hatte. Kurz musterten sie sich gegenseitig. Ja, eindeutig! Die Beiden waren jetzt schon fast die besten Freunde. „Hey!!! Da ist ja endlich unser Jono!“, sagte Yami lachend, während Joey antwortete: „Tja, besser spät als nie! Aber jetzt bin ich ja hier. Ich mach mir nur Sorgen, wie ich in der kurzen Zeit so braun werden soll!“ Noch nie hatten sich die beiden vorher persönlich getroffen und doch fielen sie sich nun freundschaftlich in die Arme. Das schien einfach so eine Männersache zu sein. Auch schienen sich die beiden sofort unterhalten zu können, als würden sie sich bereits Jahre lang kennen. „Möhrensaft mein Freund! Nein ehrlich, das geht hier schneller als man glaubt. Die Kunst ist eher vorher nicht Krebsrot zu werden. Und bis dahin gibt es ja die Maske! Was täte man nur ohne Schminke?“ Die Hand locker in die Hosentasche gesteckt, sah Yami Joey grinsend an. „Wir sind alle schon ziemlich neugierig auf dich. Eigentlich haben wir erwartet, dass Pegasus jemanden mitbringt, der bereits in ein oder zwei großen Filmen mitgespielt hat. Du musst ihn ganz schön beeindruckt haben. Normalerweise wirbt er für Hauptrollen keine Neulinge an!“, erklärte er freundschaftlich. Seiner Miene nach zu urteilen, schien Yami Pegasus Entscheidung zu begrüßen. Er mochte Neues und der Blondschopf schien wirklich perfekt für die Rolle geeignet zu sein. Zumindest teilten Joey und Jono sich das Temperament und den Mut. Auch er war sich sicher, dass ihnen eine lustige, für Joey hin und wieder lebensbedrohliche Zeit bevorstehen würde. „Ich störe eure Unterhaltung nur ungern, aber wir haben keine Zeit zu verlieren! Ich muss alles sehen, was in der Zeit meiner Abwesenheit passiert ist. Dafür brauch ich dich Yami. Und Joey wird sich sicher noch etwas ausruhen wollen, bevor das Training los geht.“, mischte sich Pegasus nun nachsichtig lächelnd ein. Joey schaute fragend, denn von einem Training hörte er gerade das erste Mal. „Was für ein Training denn?“, erkundigte er sich also schnell nach. Besser er konnte sich auf das einstellen, was bald kommen würde. Yami antwortete ihm. „Naja, Schwertkampftraining, Reitstunden, soweit ich weiß sind für Jono, also dich, Bogenschieß-Stunden vorgesehen. Und nicht zu vergessen der Schleiertanz!“ Bei den letzten Worten konnte sich der Ältere kaum ein Grinsen verkneifen, vor allem als er Joeys überraschten und skeptischen Blick sah, der nach kurzer Zeit den Witz allerdings verstand. „Ha, ha! In Ordnung, dann weiß ich Bescheid. Soll ich dann irgendwo hinkommen? Und um wie viel Uhr?“ Fragend blickte der Blondschopf durch die Runde. „Erst gegen 18 Uhr. Das Treffen heute wird auch erst einmal ein erstes Kennenlernen sein. Du kannst dich bis dahin ausruhen gehen. Duke wird dich dann ungefähr eine halbe Stunde vorher vor deinem Zimmer abholen. Nummer 22 war das, oder?“, erklärte ihm Pegasus und warf dann noch die Frage: „Kommst du bis dahin alleine klar?“ ein. Ein Nicken Seiten Joeys folgte. „Klar, kein Problem. Bis heute Abend also!“ Und damit trennten sich ihre Wege für die nächsten paar Stunden. Yami hob noch einmal die Hand zum Abschied, verschwand dann aber zusammen mit dem Kleinteam. Was den jungen Muto anging, glaubte der Blondschopf einen echten Freund gefunden zu haben. Doch nun hieß es erst einmal sein Zimmer finden. Dafür wendete er sich an den kleinen Mann hinter der Rezeption. „Ähm, entschuldigen Sie? Ich würde gerne den Schlüssel für mein Zimmer. Joey Wheeler ist mein Name! Ich habe Zimmernummer…“, begann er sein Sprüchlein, schwieg dann aber kurz und dachte nach. //Welche Zimmernummer hatte ich noch mal? Mist, vergessen…22 glaub ich…!// „Zimmernummer 22!“, ergänzte er schnell und hoffte der Herr dort konnte ihn überhaupt verstehen. „Aber natürlich, mein Herr! Einen Moment bitte, Ammin wird sich sofort um verehrten Wunsch kümmern.“, sagte der kleine Ägypter mit einem deutlichen, aber netten Dialekt, der einfach zeigte, dass er Japanisch nur in einem Kurs gelernt hatte. So erging es wohl den Meisten, egal in welcher Sprache. Joey wollte gar nicht wissen, wie er sich für die Ohren eines Ägypters anhörte, wenn er versuchen würde ihre Sprache zu sprechen. Wenigstens verstand Ammin ihn wohl größtenteils, blätterte gerade in einem Buch, zudem er sich tief hinunter beugte und griff dann in ein Fach, aus der er eine Karte entnahm. „Hier Code, für verehrten Gast! Ammin wünschen geruhsamen Aufenthalt! Gepäck wird für verehrten Gast auf Zimmer gebracht!“, erklärte Ammin strahlend und überreichte Joey die Karte, auf der ein Zahlencode stand. Sich leicht verneigend ging Joey dann zum Aufzug. Ammin mochte er schon mal. Wie er von sich selbst immer in der dritten Person sprach, war einfach sympathisch. Doch nun hieß es, sein Zimmer zu finden, was dank einer Übersichtstafel vor dem Aufzug leichter war, als zuerst gedacht. Zimmer 1-25 waren im 2. Stockwerk. Da musste er hin. Also drückte Joey im Fahrstuhl die 2 und stand wenig später in einem, für einen Durchgang, extravaganten und eleganten Flur. Selbst hier standen überall wunderschöne Pflanzen. Zimmertüre, für Zimmertüre lief er ab, bis er bei der 22 ankam. „So, dann wollen wir mal…“ murmelte Joey leise, besah sich die Zahl auf dem Zettel und tippte sie neben der Türe über eine angebrachte Tastatur ein. Ein rotes Licht leuchtete auf, nichts passierte. Verwundert versuchte Joey es noch einmal. Machte er etwas falsch? Als er noch einmal auf den Zettel sah, erkannte er seinen Fehler. //Oh, Zimmer 23! Hab ich mich doch getäuscht.//, dachte er, trat nun eine Türe weiter, tippte dort den Code ein und oh Wunder, ein grünes Licht erschien, so dass Joey ohne Probleme die Türe öffnen und das Zimmer betreten konnten. Oh, und was das für ein Zimmer war! Es glich eher einer mittelgroßen Wohnung. Den Couch-und Wohnbereich mit kleiner Bar, betrat der Blondschopf als Erstes. Wieder konnte Joey nichts anderes tun, außer zu staunen, bis er den Schlafbereich und das extrem große und gemütliche Bett entdeckte. Anlauf und Hopp, Joey sprang in die weichen Kissen, grinste über das ganze Gesicht und sah gegen die Decke. „Das ist sowas von cool!“ rief er strahlend und schloss kurz die Augen. Erst jetzt drang ein leises Rauschen an seine Ohren. Scheinbar stand sein Zimmernachbar gerade unter der Dusche. Naja, wenn das alles war, was er zu hören bekam, war alles im grünen Bereich. Dünne Wände konnten furchtbar sein, besonders in Hotels. Dem Sex anderer zu lauschen war keine so tolle Sache, vor allem wenn man wirklich schlafen wollte. Mit Schrecken erinnerte sich Joey an seine Klassenfahrten während der Schauspielschulzeit. Aber genug davon. Langsam setzte sich der Blondschopf auf und sah sich wieder um, zog dann seinen Rucksack aufs Bett, er hatte ihn zuvor einfach auf den Boden plumpsen lassen, und öffnete den Reißverschluss. Sein Manuskript, sein MP3-Player, was war das? Durchfalltabletten? Hatte Serenity die Apotheken leer gekauft? Naja, egal, alles landete auf dem Bett, bis er sein Handy vom Boden der Tasche hervorkramte, um besagtem Schwesterherz eine SMS zu schreiben. Als er sich das Display betrachtete, musste er grinsen. Alle seine Freunde hatten ihm eine Nachricht geschrieben und wünschten ihm alles Gute. Ja, er hatte wirklich gute Freunde. Lächelnd stand er auf. Allen jetzt zurück zu schreiben, würde zu lange dauern. Das konnte er gleich auch noch machen. Jetzt würde er sich erst einmal sein Zimmer genauer ansehen. Vor allem wollte er nachschauen, ob im Badezimmer ein Whirlpool vorhanden war. Das wäre wirklich extrem cool! Mit Vorfreude taperte er also zu der einzig noch verbliebenen Türe, die plötzlich vor ihm aufging. Joey starrte direkt auf einen nackten, gut gebauten männlichen Oberkörper mit gebräunter und noch nasser Haut. Er blinzelte verwirrt, ließ dann zögerlich und leicht errötend seinen Blick nach unten gleiten. Uh, eines war klar! Der Kerl vor ihm war nackt, lediglich ein weißes Handtuch verdeckte die intimste Stelle des Mannes. Doch, welchen Mannes? „Kannst du mir mal verraten, was du hier in meinem Zimmer zu suchen hast, Köter?“, durchschnitt eine kalte und zugleich schon bekannte Stimme die bisher herrschende Stille. Nein! Das durfte nicht wahr sein! Vorsichtig sah Joey auf. Mist! Niemand anderes als ein wütender Seto Kaiba funkelte ihn, mit vernichtendem Blick aus diesen saphierblauen Augen an. Wohlbemerkt ein beinahe nackter Seto Kaiba. Die Worte drangen nun langsam auch zu Joeys Verstand durch. Die Betonung hatte eindeutig auf den Worten ‚du‘, ‚meinem Zimmer‘ und ‚Köter‘ gelegen! Köter… dieser Mistkerl! „Was heißt hier bitte ‚dein‘ Zimmer? Das hier ist ‚mein‘ Zimmer! Ich hab unten von Ammit ‚meinen‘ Zimmercode erhalten, der mich in ‚dieses‘ Zimmer geführt hat!“, verteidigte sich der Blondschopf, nun ebenfalls wütend und genauso deutlich betonend. Trotzig verschränkten beide die Arme vor sich. Kaiba ging allerdings nun auf Joey zu, der daraufhin zurückweichen musste. „Verschwinde! Ich wohne hier bereits seit über 8 Wochen. Nur weil Pegasus dich Stümper engagiert hat, kannst du dir noch lange nicht alles erlauben! Also raus hier! Ich frage mich allen Ernstes, was sich der alte Kauz dabei gedacht hat, einen drittklassigen Schauspieler wie ‚dich‘ für die Rolle von Jono auszuwählen!“ Mit der einen Hand hielt sich Kaiba den Knoten seines Handtuchs fest, mit der anderen packte er Joey am Kragen und zerrte ihn zur Türe. Keine drei Sekunden später landete der Blondschopf bereits auf dem orientalischen Teppich im Gang. Sich den Rücken reibend, sah Joey den Brünetten geladen vor Wut an. „Sag mal spinnst du? Du-…“ begann er zu brüllen, musste dann allerdings mit ansehen, wie Kaiba ihm die Türe mit einem verärgert gezischten „Tse“ vor der Nase zuschlug. Joey starrte gegen die weiße Türe. Das war jetzt nicht wirklich passiert, oder? Ein Lachen riss Joey aus seinem Erstarren. Aus Zimmer Nr. 20 schaute ein weißhaariger junger Mann zu ihm runter. Sein Blick hatte etwas Dunkles an sich, etwas bei dem man sich instinktiv vor in Acht nahm. Selbst das Lachen hatte sich wie das eines Bösewichts in einem Film angehört. Und so war es ja auch. Bakura Youkai spielte oft die Rollen des Bösewichts und das mit großem Erfolg. Er war dazu scheinbar prädestiniert. „Oh, hat Kaiba dich rausgeworfen?“, fragte Bakura mit einer Stimme, bei der Joey nicht einschätzen konnte, ob sich der Weißhaarige gerade über ihn lustig machte, oder nicht. „Wie du siehst…! Scheinbar habe ich unten die falsche Zimmernummer mit Code bekommen…“, antwortete Joey ernüchtert und genervt seufzend. Momentan wurde er wirklich vom Pech verfolgt. Er wünschte Yami wäre hier! Mit Yami wäre das alles vielleicht wirklich lustig, auch für ihn selbst. Momentan jedoch konnte Joey nicht darüber lachen. Ein leises Glucksen war zu hören, das Joey beinahe eine Gänsehaut bescherte. Bakura hatte sein Zimmer verlassen und hielt Joey nun die Hand hin. „Wie ich mir dachte, du bist ‚Jono‘ hab ich recht? Yami hat bereits erzählt, dass du einer der wenigen bist, die es wagen sich mit Kaiba zu streiten. Find ich gut, auch wenn es nicht von deiner Intelligenz zeugt!“ War das nun ein Kompliment oder eine Beleidigung? Ach, was soll‘s! Die Hand ergreifend wurde der Blondschopf von Bakura auf die Beine gezogen, der anschließend seine Hände in die Hosentaschen vergrub und sich zum Fahrstuhl aufmachte. „Wo bleibst du?“, rief er Joey zu, der nun fragend zu ihm sah. „Ohne den richtigen Code wirst du wohl kaum in dein Zimmer kommen! Übrigends wohnst du in 22, nicht 23!“ Mit einem ‚Bling‘ ging die Fahrstuhltüre auf und Bakura ging hinein. Schnell kam auch Joey angelaufen. Die Tatsache, dass dieser etwas unheimliche Kerl ihm helfen wollte, hatte ihn verwundert, auch konnte er ein kleines Misstrauen nicht abstellen. Sie schwiegen, anders wie mit Yami konnte Joey mit Bakura nicht sofort wahllos Gespräche führen. Innerlich dachte er angestrengt über ein Thema nach, mit dem er eventuell doch eine Unterhaltung beginnen konnte. „Du kannst dich schon mal warm anziehen. Wie ich Kaiba kenne, wird er dir das noch Monatelang nachtragen und es dich jede Minute spüren lassen.“ Sollten das aufmunternde Worte sein? Irgendwie stieg Joey nicht dahinter, wie dieser Bakura gestrickt war. „Ähm, danke…glaub ich!“, sagte Joey gezogen und musterte Bakuras Gesicht, der damit scheinbar zufrieden war und den Kleineren zur Rezeption begleitete. Ammin sah auf, kniff kurz die Augen leicht zusammen, eher er sich strahlend an Joey wendete. „Alles zu Zufriedenheit des verehrten Herrn, ja? Wenn verehrter Herr Wunsch hat, einfach Ammin sagen, sich sofort darum kümmern!“ Einen Moment zögerte Joey. Noch bevor er anfangen konnte dem kleinen Ägypter sein Problem zu schildern, übernahm Bakura das Sprechen. „Ammin hat Joey Wheeler falsches Zimmer gegeben. Er landete in Zimmer von Seto Kaiba!“, sagte er absichtlich einfach formuliert, um es dem anderen scheinbar leichter zu machen. Dennoch hörte es sich gemein und einschüchternd an, was Joey die Stirn runzeln ließ. Ammin schien jedoch zu verstehen, beugte sich wieder dicht über das Buch um keine Sekunde später zu erbleichen. „Oh, großes Unglück! Ammin hat vertauscht Zimmer! Verehrter Herr, bitte um große, gnädige Entschuldigung! Ammin ist zerknirscht!“ „Ich auch…“, sagte Joey leise, der meinte die Ursache herausgefunden zu haben. Ammin schien extrem kurzsichtig zu sein und war wohl so in der Zeile verrutscht. Natürlich bekam er dieses Mal den richtigen Code und das Versprechen für „unglückliches Ungeschick“ entschädigt zu werden. Was Ammin betraf war Joey nicht einmal verärgert. Was Kaiba anging, kochte er regelrecht vor Wut. Das würde dieser arrogante, eingebildete Schönling noch büßen! Zusammen mit Bakura ging er nun wieder zum Fahrstuhl. Wieder schwiegen sie und Joey versuchte die richtigen Worte zu finden. Und wieder einmal kam Bakura ihm zuvor. „Du solltest noch eine Weile schlafen, du siehst echt bescheiden aus! Heute Abend wirst du alle kennen lernen, da solltest du nicht so elendig aus der Wäsche schauen.“ Irgendwo musste die Kamera sein! Das alles war sicher nur ein Scherz und er wurde von allen auf den Arm genommen. Doch nirgends schien einer der Typen von einer dieser ‚Verstehen Sie Spaß‘- Sendungen zu sein. „Hm… mach ich….danke?“ fragte Joey wieder langgezogen und etwas skeptisch. War das nun eine Beleidigung, oder ein Ausruf der Sorge? „Hm! Kein Problem! Bis heute Abend also Jono!“ „Joey! Ich heiße Joey!“, rief der Blondschopf nun doch etwas verärgert Bakura nach, der finster grinsend zu seinem Zimmer ging. „Da bist du ja endlich Wheeler! War Bakura mit dir Köter Gassi gehen? Scheinst ja wirklich Probleme damit zu haben einzuhalten!“ Kaibas Stimme klang bösartig und mit einem gemeinen und selbstgefälligen Lächeln hielt er die Durchfalltabletten in die Höhe, die Serenity ihm in den Rucksack geschmuggelt hatte. Joey erstarrte, selbst Bakura schien einen Augenblick lang aus dem Konzept gebracht, bevor er doch zu Lachen begann, es allerdings versuchte zu beherrschen und abzuwürgen. Ja, es war schwer hier nicht krebsrot anzulaufen, auch wenn es bei Yamis und seiner Unterhaltung um etwas anderes gegangen war! Momentan glich Joeys Gesichtsfarbe einer überreifen Tomate. Dieser miese…dieses Arschloch, dieser… „Kaiba, du ….“, knurrte Joey wütend, ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und riss ihm die Tabletten aus der Hand, schnappte sich den Rucksack, den Seto neben sich an die Wand gestellt hatte und ging zu seinem Zimmer. „…das bekommst du zurück, das schwöre ich dir!“ Hastig gab er den Code ein, warf dem Brünetten noch einmal einen tödlichen Blick zu und knallte dann die Türe hinter sich ins Schloss. Bakura hatte sein Lachen mittlerweile wieder eingestellt und betrachtete Seto eine Weile. „War das echt nötig? Er ist wirklich nicht mit Absicht in dein Zimmer eingebrochen!“, sagte der Weißhaarige tief einatmend und sich durch die Haare reibend. Irgendwie tat ihm der Neuling doch etwas leid. Kaiba schnaubte nur auf seine übliche Art. „Der Kleine geht mir einfach auf die Nerven! Er hat hier nichts zu suchen!“ Mit diesen Worten ging er zum Fahrstuhl. Bakuras Blick folgte ihm. „Das entscheidest aber nicht du! Versuch dich mal in ihn reinzuversetzen. Selbst du warst einmal ein Anfänger!“ Mit diesen Worten brach die Unterhaltung ab und jeder ging seiner Wege. Joey hatte sich direkt an der Türe hinab sinken lassen, die Beine an den Körper gezogen und sein Gesicht an den Knien versteckt. Entgegen Bakuras Vermutung, dass Joey sich nun die Augen aus dem Kopf weinte, hatte der Blondschopf alle Mühe seine Wut zu kontrollieren. War hier denn nirgends etwas, was er zerschmeißen konnte, ohne dass er gleich eine halbe Millionen dafür bezahlen musste? Zehn Minuten blieb Joey dort noch sitzen, bevor er aufstand und sich auf sein Bett warf. Er wusste was Kaiba vor hatte! Er wollte ihn rausekeln und einschüchtern! Doch da kannte er Joey Wheeler schlecht, so leicht würde er nicht aufgeben. Er würde diesem arroganten Drachen zeigen wozu er fähig war und er würde etwas finden, was ihn in Verlegenheit bringen würde. Ein Klopfen riss den Blondschopf aus seinen düsteren Rachegedanken. Eigentlich hatte er gerade keine Lust jemanden zu sehen, egal wen! Er wollte nur noch seine Ruhe. Aber einfach nicht öffnen ging wohl auch nicht. Vielleicht war es Duke, der ihm vielleicht neue Informationen mitteilte. Termine konnten sich immerhin schnell mal ändern. Noch einmal klopfte es. „Ja, ja! Ich komm ja schon!“. sagte Joey seufzend und öffnete die Türe einen Spalt breit. Etwas überrascht musste er feststellen, dass es Yami war. „Was machst du denn hier?“, platze Joey überrascht mit der Frage heraus. Yami lächelte zögernd. „Wenn man es genau nimmt, wohn ich neben dir. In Zimmer 21! Aber das erklärt noch nicht wieso ich bei dir vor der Türe stehe. Bakura hat mich angerufen und mir erzählt was passiert ist und…“ Joey stöhnte leise auf. „Und du hast nachsehen wollen, ob ich nicht bereits geflüchtet oder im Erdboden versunken bin. Nein, ich bin noch hier! Habe lediglich Probleme meine inneren Aggressionen zu bewältigen.“ Yami grinste und steckte Joey aus einem unerklärlichen Grund an. Das alles war an sich überhaupt nicht lustig, doch bei Yami konnte er darüber schmunzeln. „Willst du rein?“ fragte Joey, woraufhin der Ältere nickend den Raum betrat und sich auf die Couch des Blonden setzte. „Wie damals im Flugzeug schon gesagt, Kaiba ist zu jedem so! Also nimm es nicht persönlich.“ Joeys Blick tropfte nur vor Ironie und Unglaube. Yami lenkte ein. „Na gut, ich gebe zu, zu dir ist er gemeiner als zu anderen. Aber lass dich davon nicht unterkriegen. Ihr müsst keine Freunde würden, sondern miteinander arbeiten!“ Yami sprach dem Blondschopf aus der Seele. „Ich gebe niemals auf! Ich bin hier, weil ich das Schauspielern liebe und tolle Erfahrungen sammeln will. Das lasse ich mir durch den eingebildeten Fatzke nicht kaputt machen.“ Joey ließ sich neben Yami nieder. „Hab ich mir auch nicht gedacht. Du passt perfekt hier her. Selbst wenn du am Anfang Fehler machst, die wir anderen nicht mehr machen. Jeder von uns hat mal klein angefangen. Es gibt nur welche, die das vergessen haben. Aber in jedem Beruf wirst du solche Menschen finden. Eben mit solchen Menschen und Situationen umgehen zu können, macht dich zum Profi.“ Aufmunternd lächelte der junge Stachelkopf. Yami war so lieb, er war ein echter Freund! Joey war dankbar hier so jemanden gefunden zu haben. „Na, na! Du hast mich noch nie spielen sehen! Nachher bin ich schlecht und du enttäuscht, also lob mich nicht zu sehr!“, meinte er grinsend und zog die Beine auf den Sitz, so dass er im Schneidersitz neben dem anderen saß. „Ach was! Pegasus hätte dich niemals engagiert, hätte er Zweifel. Er hat ziemlich stolz von dir erzählt. Glaub mir! Kaiba wird auch netter, wenn er merkt, dass du Talent und Können hast! Als ich das erste Mal mit ihm gearbeitet habe, hat er mich hauptsächlich ignoriert, außer ich hab was verpatzt. Dann hat er mich immer ‚nutzlose Stachelbirne‘ genannt!“ Beide mussten grinsen. Und so unterhielten sich Yami und Joey noch eine ganze Weile, bis Duke irgendwann klopfte und die beiden abholte. Die Zeit war wie im Flug vergangen und die Laune von Joey so heiter, wie noch nie zuvor an diesem Tag. Yami war wie eine Medizin, eine gute Laune Medizin, während Kaiba dann wohl den Lebertran darstellte. Doch egal, der Brünette würde nicht bekommen was er wollte. Joey würde allen beweisen, was in ihm steckte. (Bitte hinterlasst mir ein kurzes Feedback, wie ihr die FF bisher findet :D Danke!!!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)