Blutige Bande von Sid_Vicious (Alphabet-Projekt B) ================================================================================ Kapitel 2: Blödes Holz ---------------------- Und da kommt auch schon der zweite Streich...Viel Spaß *Frisch gebackene Brownies und Kaffee verteil* __________________________________ Merlin stand bei den zwei Pferden, die die Stallburschen für die Reise gesattelt und mit Proviant bepackt hatten und wartete auf Arthur. Auch Gaius und er hatten in den letzten Wochen immer wieder über die Morde gesprochen und der Alte hatte eine ungute Vermutung geäußert. Vor Jahren einmal erzählte man sich Geschichten über einen Kult, der den Frauen wortwörtlich das Leben aussaugte. Ein mächtiger Magier stand an dessen Spitze, der angeblich einen Trank für ewiges Leben entdeckt hatte. Ewiges Leben und übermenschliche Kräfte. Wenn diese Geschichten auch nur ein Fünkchen Wahrheit in sich trugen, dann war des Königsohns Leben in Gefahr. Mal wieder. Und Merlin würde wieder einmal alles dafür tun, um Arthur zu beschützen. Lange schon tat er dies nicht mehr, weil es sein Schicksal war, wie der Drache es ihm einst gesagt hatte. Er spürte echte Sorge um seinen Lord. Sorge um seinen Freund. Wenn er ehrlich war, so wollte er ihn auch einfach nicht verlieren. Merlin wurde aus seinen Gedanken gerissen, als das Tor zum Schloss sich öffnete und der junge Mann heraustrat, um den eben diese sich gedreht hatten. Sein Herz machte einen kurzen Aussetzer und ihm schoss die Röte ins Gesicht, als die Bilder von jener Nacht wieder in seinem Gedächtnis auftauchten. Bilder, die er versuchte zu verdrängen, die jedoch von seinem Streben recht unbeeindruckt blieben. „Ist alles bereit?“ Arthur untersuchte die Pferde prüfend und schaute dann seinen Diener an. „Nun gut, du siehst in der Tat immer aus, wie ein Bauerntölpel.“ Merlin wusste, der Prinz erwartete eine schnippische Antwort von ihm, aber dazu fühlte er sich gerade nicht in der Lage. Zusammengekniffene graublaue Augen blickten ihn abwartend an. Die blonden Haare fielen in wirren Strähnen in das schöne Gesicht und luden dazu ein, mit den Händen durchzufahren. Was zum Teufel dachte er da bloß wieder. Das musste ein Ende nehmen. „Rübengesichtigkeit scheint ebenfalls von dauerhafter Natur zu sein.“, polterte Merlin daher heraus und erklomm sein Ross. Arthur schien diese Antwort zu reichen, da auch er aufsaß und sogleich seine Hacken in die Flanken seines Tieres trieb. Kopfschüttelnd ahmte der junge Zauberer diese Geste nach und gemeinsam ritten sie hinaus ins offene Feld, in Richtung des Waldes. Indes hatten sich die Ritter Arthurs in der Waffenkammer eingefunden und hielten Kriegsrat, wie Gwaine es unbedingt nennen wollte. Leon sah seine Freunde mit ernstem Gesicht an: „Wenn es stimmt, was dieser Saufbold von einem Mann sagt, dann bleibt uns keine andere Wahl, als ihnen zu folgen.“ Auf seine Worte erntete er zustimmendes Nicken. Elyan legte eine Hand auf Percivals Arm, der wiederum seinen Anderen auf den Schultern Gwaines bettete. Alle drei blickten sie nun Leon an, der sich ihnen ohne zu zögern anschloss und sich in die Runde einfügte. Stumm schworen sie sich und Arthur Treue, bis es Elyan war, der erneut das Wort ergriff: „Auch wir sollten ohne Wappen reiten, jedoch bis an die Zähne bewaffnet.“ Das war ein Satz nach Gwaines Geschmack und so fing er ohne zu zögern an, die Kammer leer zu räumen. Perc konnte nicht anders als darüber zu lachen und nachdem er Elyan noch einmal fest an seine Seite gezogen hatte, half er dem Raufbold unter ihnen beim Zusammenpacken ihrer Ausrüstung. „Können wir nicht kurz rasten? Mir tut der Hintern weh!“ Seit zwei Tagen ritten sie nun durch die Gegend um Camelot und noch waren sie keinen Deut weiter, als zum Zeitpunkt ihres Aufbruchs. Merlin hatte eindeutig keine Lust mehr. Arthur sah ihn einen Augenblick nachdenklich an, bevor er nickte: „Na gut. Mach uns etwas zu essen.“ „Ist das jetzt dein Ernst? Warum machst du nicht mal was zu essen?“ „Merlin. Ich bin immer noch dein Prinz, vergiss das nicht!“ Der Angesprochene verzog das schmale Gesicht. „Na fein. Warum macht IHR zur Abwechslung nicht mal etwas zu essen, SIRE?“ Wider seines Willens musste Arthur lachen. Merlin war in der Tat der Einzige, der es wagte so mit ihm zu sprechen und gerade das schätzte er an ihm. Neben seiner unendlichen Loyalität und… Der Königssohn schüttelte den Kopf. Über das Und wollte er lieber nicht nachdenken. Nicht schon wieder. Die letzten Nächte neben ihm zu schlafen war hart genug gewesen. Er wusste gar nicht wie ihm geschah, aber seit geraumer Zeit fühlte er sich irgendwie zu dem Bauerntölpel hingezogen. Und nun dachte er doch wieder darüber nach. Vielleicht war es wirklich eine gute Idee das Essen zuzubereiten. So konnte er sich wenigstens ablenken von diesen wirren Gedanken, die sich in seinem Kopf eingenistet hatten und ihn nicht mehr loslassen wollten. „Ausnahmsweise bekommst du für diese Worte keine Schelle und zu deinem unglaublichen Glück, und aufgrund deiner völligen Unfähigkeit zu kochen, werde ich dies heute einmal übernehmen.“ Merlin grinste freudig, als er von seinem Pferd stieg und wusste gleich, dass dies ein Fehler gewesen war. „Freu dich nicht zu früh. Dafür gehst du Holz holen.“ Häme triefte aus Arthurs Stimme, als er es sagte, also machte der Zauberer sich daran sein Pferd an einen Baum zu binden und sich dann seiner Aufgabe zu widmen. Jedoch nicht ohne noch einen spitzen Kommentar abzugeben: „Ja im Gegensatz zu sonst, wenn IHR immer Holz holt.“ Der Prinz lächelte nur in sich hinein und verkniff sich eine Antwort, während er hörte, wie Merlin ein Stück weiter in das Dickicht lief. Dieser hasste nichts mehr, als Holz sammeln. Seiner Erfahrung nach, passierte besonders gern bei dieser Tätigkeit irgendetwas ganz Furchtbares. Und wenn es nur die Möglichkeit war nachzudenken. Denn momentan wollte er eigentlich nichts weniger als das. Es schien nämlich, als drehten sich seine Gedanken nur um das Eine. Oder besser gesagt den Einen. Es war Merlin nicht neu, dass er sich für Männer ebenso interessierte, wie er es für Frauen tat. Er posaunte dies nicht hinaus, aber genauso wenig tat er das mit seinen Fähigkeiten und trotzdem lebte er gut damit. Nun hatte er nicht vermutet, dass ein gewisser Thronfolger ebenfalls, derartige Gefühle für die Herren der Schöpfung aufbringen konnte, aber auch das schockierte ihn nicht weiter. Nachdem er immer wieder mitbekam, wie Elyan und Percival miteinander umgingen, schien er mit seinen Ansichten nicht so allein zu sein, wie er stets vermutet hatte. Was ihn eher verwirrte war die Tatsache, dass er nicht aufhören konnte von diesem Vorfall zwischen ihm uns Arthur zu träumen. Egal ob im wachen oder schlafenden Zustand. Immer wieder tauchten Bilder auf, wie der nackte Oberkörper seines Prinzen sich an den seinen geschmiegt hatte. Wie sie sich wild und leidenschaftlich geküsst hatten. Wie… Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Er konnte sich an alle Einzelheiten erinnern. Das Problem war nur, er wusste nicht, ob Arthur das auch konnte. Dieser hatte an  jenem Abend eindeutig zu viel getrunken. Und nachdem Merlin sich zum frühen Morgen aus der Kammer des Königssohnes geschlichen hatte, damit sie keine böse Überraschung erlebten, sollte jemand sie so entdecken, hatte dieser die Nacht mit keinem Wort erwähnt. Vielleicht also, wusste der Holzkopf gar nichts mehr von dem besten Erlebnis aus Merlins Leben. Oder aber er wollte es nicht mehr wissen. Und da war er wieder an dem Punkt, an dem er nie weiter wusste. Er könnte natürlich die Gunst der Stunde nutzen, und Arthur darauf ansprechen, aber er war sich nicht sicher, ob er die Antwort wirklich hören wollte, sollte sie nicht seinen Wunschvorstellungen entsprechen. Denn wenn er ehrlich war, so hatte er sich doch eindeutig ein wenig in den Prinzen verschossen. Na gut. Ganz schön traf es wohl eher. Merlin seufzte theatralisch und fiel dann um wie ein Stein. Etwas hatte ihm am Kopf getroffen, doch bevor er herausfinden konnte, was es war, fiel er dummerweise in Ohnmacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)