Blutige Bande von Sid_Vicious (Alphabet-Projekt B) ================================================================================ Kapitel 1: Blutleer ------------------- Hier kommt das erste Kapitel meiner kleinen Story. Ich will gar nicht viel labern, sondern wünsche euch einfach viel Spaß. *Schokomilch und Oreos hinstell* __________________________________________________________________________ „My Lord. Es wurde wieder eine tote Frau aufgefunden!“ Uther, der soeben über seine Pergamente gebeugt und in seine Arbeit vertieft gewesen war, schaute augenblicklich auf. Der Bote stand abgehetzt vor ihm, mit bleichem Gesicht und erschrockenen Augen. „Es war wie bei den Anderen?“ fragte der Herrscher Camelots scheinbar ruhig. Der junge Mann nickte nur hastig. In den letzten Wochen hatte es beinahe 10 solcher Vorfälle gegeben. Die Frauen waren erst spurlos verschwunden und ein paar Tage später, tot wieder aufgetaucht. Tot und mit keinem einzigen Tropfen Blut mehr im Körper. Immer wieder hatte man Suchtrupps ausgesandt um herauszufinden, was da im Reich vor sich ging, doch keiner konnte bisher nur den kleinsten Anhaltspunkt aufspüren. Uther nickte nun ebenfalls beinah unmerklich und trug dem Boten auf, nach seinem Sohn zu senden. Er musste die Ursache für diese Morde aufklären, oder er machte sich zum Gespött des Volkes. Ihm war nicht wohl bei dieser Sache. Die alte Angst vor Magie breitete sich in ihm aus. Der König war sicher, dass es sich hierbei nicht um Räuber oder etwas derart Banales handeln konnte. Irgendeine höhere Macht war im Spiel und es galt ihr Einhalt zu gebieten. Knarrend öffnete sich die riesige Flügeltür zum Saal und herein trat sein Erbe Arthur. In Trainingskleidung und bewaffnet. „Vater, du hast nach mir rufen lassen?“ Er lief festen Schrittes auf die Tafel zu, an welcher Uther stand. Einzelne Schweißperlen liefen über sein zur gleichen Zeit weiches und markantes Gesicht. Der Prinz schonte weder sich noch seine Ritter in den täglichen Kampfübungen. Von Schwäche hielt man in seiner Familie nichts. „Ich habe einen Auftrag für dich. Er ist von höchster Priorität.“ Dem jungen Königssohn war auf Anhieb bewusst, um was es ging und ihm entging auch nicht die Besorgnis in der Stimme seines Gegenübers. „Ich soll ausreiten, um diesen entsetzlichen Morden ein Ende zu machen.“ Es war keine Frage, die er formulierte. Er hatte nur auf diesen Moment gewartet. „In der Tat, Sohn. Und ich erwarte, dass du allein und ohne die Flagge Camelots ausziehst. Nimm deinen Diener mit, sonst Niemanden.“ Arthur, war bewusst warum sein Vater dies von ihm verlangte. Sah man den Prinzen mit einer Horde Ritter, änderte sich augenblicklich Verhalten und Redseligkeit der Menschen. Zu zweit jedoch, als einfache Männer gekleidet, sah und hörte man um Einiges mehr. Trotzdem er keine Angst hatte, war auch ihm ein wenig unwohl bei dieser Sache. Die Art, wie man die Frauen umbrachte, schien überaus grausam und er fragte sich, wer zu so etwas in der Lage und zu was derjenige noch im Stande war. Keines dieser Bedenken würde er jedoch vor seinem König äußern, also straffte er lediglich die Schultern und antwortete: „Natürlich Vater. Ich mache mich sogleich bereit zum Aufbruch. Bei Einbruch der Dunkelheit reiten wir los.“ Uther nickte zustimmend und widmete sich, die Stirn in Falten gezogen, wieder seinen Papieren. Arthur, der die distanzierte Art seines Vaters zur Genüge kannte, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und machte sich auf den Weg seinen nutzlosen Diener zu suchen. „Gaius, ich ertrage das nicht eine Sekunde länger!“ Merlin stand auf dem linken Bein und balancierte auf seinem Kopf einen Krug mit Wasser. Der alte Hofarzt, war der Meinung dies sei eine gerechte Strafe, dafür dass er gestern mit den Rittern zu lange getrunken hatte. Doch wer sollte sich Gwaine widersetzen, der auf alles und jeden mit ihm anstoßen wollte. Nicht zu vergessen Elyan und Percival, die unzertrennlichen Zwei, die aus irgendeinem Grund immerzu neues Bier in den Händen hielten und dieses nur zu gern mit ihrem Freund dem Diener teilten. Zu guter Letzt war die Aussicht auf einen Arthur-freien Tag Grund genug um ausgiebig zu feiern. Gaius hingegen, der den freien Tag seines Schützlings nutzen wollte, um mit ihm im Wald Kräuter zu sammeln und ihn in seiner Kunst weiterzubilden, wofür der Bengel schließlich nach Camelot gesandt worden war, sah das ganz und gar nicht ein. Und so stand Merlin nun seit 20 Minuten in dieser überaus anstrengenden Position. Und das obwohl sein Kopf schmerzte, als wäre eine Kutsche über ihn hinweg gerollt. Ach was sagte er. Nicht Eine. Ein ganzer Gauklerzug. Mit einem Riesen im Schlepptau. Und Ochsen. Hunderte Ochsen. Kurz um, er litt unmenschliche Qualen und er wurde das Gefühl nicht los, dass der Alte, Gefallen daran fand. „Nun gut Merlin…“ Hoffnung machte sich in dem jungen Zauberer breit, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde und ein lachender aber abgehetzter Gwaine in die Kammer des Mediziners polterte. Vor Schreck verlor Merlin, sein bereits durch Alkohol beeinträchtigtes Gleichgewicht und stolperte nach vorn, was den Krug dazu brachte, sich über den Ritter zu ergießen. Er wäre auch sicher in tausend Teile zersprungen, hätte er den Boden erreicht, doch Dank Gwaines Reaktionsfähigkeit, landete er lediglich in dessen Hand. Merlin riss erschrocken die Augen auf, als ihm bewusst wurde, dass er soeben einen der Gefolgsleute seines Prinzen nass gemacht hatte. Dieser jedoch lachte nur und das aufgeweichte Hirn des Magiers registrierte, wer da vor ihm stand. „Junge, hast du ein Glück, dass ich vor Arthur hier war. Wenn du ihn mit Wasser überschüttet hättest, dann wärst du jetzt bereits am Pranger, glaube mir.“ Als der Name seines Sires fiel, zuckte er unmerklich zusammen. In letzter Zeit war die Stimmung zwischen ihnen recht angespannt. Seit diesem Vorfall nach einer der zahlreiche Festlichkeiten im Schloss. Merlin drehte Gwaine den Rücken zu, um ein Tuch für seinen Freund zu holen. „Der Holzkopf hätte eine Dusche mal bitter nötig. Ich habe heute frei und da will ich das Rübengesicht von einem Prinzen nicht in meiner Nähe haben.“ Die plötzliche Stille im Raum, war unheimlich und Merlin wusste, soeben war Arthur durch die noch offene Tür getreten und hatte vermutlich jedes Wort aus seinem Mund gehört. Langsam und mit leidlich verzogenen Lippen wandte er seinen Kopf in die Richtung, in der er den Königssohn vermutete. Und tatsächlich stand er da. In all seiner Pracht, die Hände in die schmalen Hüften gestützt und die Brauen erstaunlich weit hochgezogen. „Merlin.“ „Ja, Sire?“ „Herkommen.“ Ein kurzer Blick auf Gwaine verriet ihm, dass er in Schwierigkeiten steckte. Selbst dieser unerschrockene Mann, trat vorsichtshalber außer Reichweite und gab vor, nicht einmal anwesend zu sein. Der junge Zauberer schluckte schwer, atmete einmal hörbar ein und fügte sich sodann seinem Schicksal. Schritt für Schritt näherte er sich seinem Prinzen und mit jedem Schritt wurde ihm mulmiger. Bei Arthur angekommen, zog er die Schultern hoch und ergab sich dem, was da kommen mochte. Furchtsam beobachtete Merlin, wie dieser einen weiteren Krug vom Fußboden anhob und vor ihn hielt. „Du denkst also, ich sei ein Holzkopf mit einem Rübengesicht, der dringend eine Dusche bräuchte. Habe ich das richtig verstanden?“ Hilfesuchend sah der Angesprochene sich im Raum um, doch weder Gaius noch Gwaine, schienen ihm zur Hilfe kommen zu wollen. Also zuckte er mit den Schultern und antwortete so diplomatisch, wie nur möglich: „Es war nicht meine Absicht, Euch zu unterstellen, Ihr würdet stinken, Sire.“ Arthur blinzelte ein paar Mal, um das Gesagte richtig zu verstehen. „Du willst also sagen, ich stinke zwar nicht, bin aber dennoch ein Holzkopf und habe das Gesicht einer Rübe?“ Sein Ton war gefährlich leise, aber Merlin fand wie immer Gefallen daran den jungen Thronfolger zu provozieren. „Da möchte ich Euch auf gar keinen Fall widersprechen, Sire.“ Kaum hatte er es ausgesprochen, sah er aus dem Augenwinkel noch, wie Gwaine grinsend die Augen schloss und sich mit der Hand an die Stirn fuhr, bevor er das eiskalte Wasser auf seinem Kopf spürte. Mit geschlossenen Augen wartete er, bis der Schock vorüber war, wischte sich dann mit der rechten Hand über das Gesicht und grinste Arthur selig an. „Danke, Sire. Das half wirklich gegen die Kopfschmerzen.“ Ein Prusten aus der Ecke, in welche der Ritter sich verzogen hatte, ließ Arthur wütend herumfahren und Gwaine verstummen. Merlin hingegen konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, das allerdings längst verschwunden war, als der Kronprinz sich ihm wieder zuwandte. „Wir reiten heute in der Dämmerung los. Kümmere dich darum, dass die Pferde bereit sind und wir genügend Proviant für eine längere Reise haben.“ Nun war Merlin mit dem nötigen Ernst bei der Sache. Der Ton in dem Arthur gesprochen hatte, deutete ihm, dass es um etwas Wichtiges ging und er konnte sich denken, um was. Bevor er es ansprechen konnte, trat jedoch Sir Gwaine aus seiner Ecke hervor und blickte sie beide besorgt an. „My Lord. Ihr wollt die blutrünstigen Mörder der Frauen ausfindig machen. Nehmt mich mit, ich kämpfe an Eurer Seite.“ Der Angesprochene legte seinem Freund die Hand auf die Schulter, als er ihm antwortete: „Nein. Ich danke dir für dein Angebot, aber Merlin und ich reiten allein. Und ohne Wappen. So werden wir eine größere Chance auf Erfolg haben. Und den braucht Camelot dringend.“ Wieder schluckte der Magier, doch diesmal aus Sorge. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)