Blutige Bande von Sid_Vicious (Alphabet-Projekt B) ================================================================================ Kapitel 4: Beowin ----------------- Hallo ihr Lieben. Es hat lang gedauert, aber nun geht es weiter mit dem Abenteuer von Merlin und Arthur. Ich hoffe ihr habt noch immer Lust. *Gaaaaaaanz viele Kekse verteil und Kaffee hinstell* ________________________________________________________________ Arthur hatte genug davon in Gedanken versunken durch den Wald zu reiten. Er würde zu Ende bringen, was er begonnen hatte. Dazu würde er eine Pause an ordern und mit Merlin sammeln gehen. Von seinem Plan beschwingt riss er sein Pferd herum und erstarrte. Seine vier treuesten Ritter saßen auf ihrem Rössern. Dahinter jedoch sah er einen leeren Sattel. Sein Blut gefror zu Eis. Sein Mund öffnete und schloss sich, aber er war nicht in der Lage die Frage zu stellen, die ihm auf der Seele brannte. Wo war Merlin? Leon bemerkte als Erster, dass etwas nicht stimmte und hielt an. „Sire? Ist alles in Ordnung?“ Der Prinz schüttelte nur den Kopf, noch immer unfähig ein Wort über die Lippen zu bringen. Er deutete mit der ausgestreckten Hand hinter Leon und keuchte mehr, als das er sprach: „Merlin.“ Entsetzen machte sich in den Gesichtern seiner Freunde breit. Noch nie hatten sie Ihren Lord so voller Angst gesehen. Gwaine war es, der sich umdrehte und nun auch entdeckte, dass der junge Diener verschwunden war. Ohne weiter nachzudenken, galoppierte er zurück in die Richtung aus der sie gekommen waren. Wie hatte er nicht mitbekommen können, dass der Mann verschwunden war, der es möglich gemacht hatte, dass er stolz auf sein Leben war? Schuld überrannte ihn und so bemerkte er nicht, wie die Anderen ihm folgten und Elyan ihn gar überholte. Sie alle hatten Merlin unendlich viel zu verdanken und sie alle hatten ihn in ihre Herzen geschlossen. Nun war er scheinbar in Gefahr und keiner von ihnen hatte nur die geringste Ahnung, was geschehen war. Guineveres Bruder war als erster an der Stelle angekommen, an der Arthurs Diener von seinem Ross gerissen worden war. Das rote Halstuch, welches er stets trug, lag vor ihm im Dreck. Er sprang aus seinem Sattel und hob es mit versteinertem Gesicht auf. Langsam drehte er sich um und zeigte es den anderen Rittern, die nun auch bei ihm angekommen waren. Elyan sah seinen Prinzen leichenblass werden , beobachtete wie Perci seinen Kiefer anspannte und er wusste, was in ihnen vorging. Sie mussten Merlin finden und sie würden ihr Leben dabei lassen, wenn es sein musste. Sein Kopf fühlte sich mittlerweile an, als hätte er drei Tage in der Taverne verbracht und sein Rachen kam einer Wüste gleich. Der junge Zauberer versuchte seinen Arm zu heben, aber ihm wurde klar, dass er gefesselt war. Mit all seiner Kraft öffnete er langsam die Augen und wartete, dass die Welt um ihn herum wieder scharf wurde. Langsam hatte Merlin die Nase voll davon, aus einer Ohnmacht aufzuwachen. Vorsichtig schaute er sich um. Auf den ersten Blick hätte er beinah gedacht, er befände sich in einem Druidenlager, aber dann fielen ihm die Details auf, die dies unmöglich erschienen ließen. An den Zelten hingen Knochen, die unmöglich von Tieren stammen konnten. In der Luft lag ein süßlicher Geruch und unweit von ihm, stand ein aufwendig verzierter Altar. Merlin überkam ein mehr als ungutes Gefühl. Wie es schien, waren die Geschichten um den Blutkult von dem Gaius ihm berichtet hatte, realer als er zu fürchten gewagt hatte. Er musste schnellstmöglich etwas unternehmen. Verzweifelt riss er an seinen Fesseln, um sich zu befreien. Warum nur hatte er diesen Zauber noch nicht gelernt, mit dem er Seile lösen konnte. Wie oft befand er sich in einer solchen Situation? Man sollte meinen, er hätte daraus gelernt. Merlin kniff die Augen zusammen, um sich zu konzentrieren. Wie lauteten die Worte der alten Sprache nur? „Emrys!“ Der Angesprochene riss den Kopf hoch. Vor ihm stand ein Mann, nein ein Junge. Er konnte kaum älter als 18 Jahre sein und doch wirkten seine schwarzen Augen alt und voller Erfahrung. Er hatte hellblondes, beinah weißes Haar, dass ihm in leichten Wellen auf die schmalen Schultern fiel und blasse Haut, die das Sonnenlicht aufzusaugen schien, dass durch die Blätterkronen brach. Seine Kleidung erinnerte ihn schmerzlich an Morgana und er erschauderte bei dem Gedanken an die mächtige Hohepriesterin, die einst seine Freundin gewesen war. „Ich habe dich gewarnt Emrys. Warum wolltest du nicht auf mich hören?“ Merlin lief es erneut eiskalt den Rücken hinab, als er die Stimme aus seinem Kopf nun aus dem Mund des Jungen vernahm. „Wer bist du?“, presse er zwischen seinen Lippen hervor. Sein Gegenüber lächelte seltsam zufrieden. „Ich bin dein schlimmster Alptraum, Emrys.“ „Oh. Das sagen sie alle, bevor ich sie besiege.“ Diesmal lachte der Bengel und es klang herzzerreißend kalt. Es schien, als sei jegliches Gefühl soeben aus ihm gesogen worden. Keine Sekunde ließen die pechschwarzen Iriden ihn aus dem Blick und Merlin fiel es von Atemzug zu Atemzug schwerer, seine Konzentration beizubehalten. Es kam ihm vor, als würden seine Gedanken durch diese brutalen und grausamen anderen ersetzt. Erschöpft schloss er die Augen und ohne seinen Willen sank sein Kopf auf seine Brust. Alle Wärme war aus ihm gewichen und er sah keinen Grund mehr zu kämpfen. Er wollte nur noch schlafen. Für immer schlafen. „Nicht mehr ganz so arrogant, was Emrys?“ Die klare Stimme war überall und riss ihn aus seinem Zustand, wie eine gut platzierte Ohrfeige. In was für ein Schlamassel war er da nur wieder hinein geraten? Er richtete sich unter Schmerzen auf und blickte dem Jungen tief in die Augen. Er durfte jetzt keine Angst zeigen, auch wenn ihm die Knie schlotterten. „Nun gut, du bist mächtig, aber da wärst du auch nicht der Erste.“ Merlin versuchte seine Stimme so arrogant wie nur irgend möglich klingen zu lassen. „Du scheinst noch immer nicht zu begreifen, was hier vor sich geht. Lass es mich dir erklären, Emrys. Ich bin der große Beowin, einst ein. Druid. Doch ich strebte nach Höherem und mein Volk hatte weder das Wissen mir dabei zu helfen, noch wollten sie meinen Weg unterstützen. So verließ ich sie und begab mich auf die Suche. Jahre vergingen und noch immer hatte ich nicht den geringsten Anhaltspunkt wie ich meinem Ziel näher kommen sollte. So begab ich mich in ferne Länder und eines Tages fand ich endlich, was ich suchte!“ Merlin war zutiefst verwirrt. Dieser Junge sah nicht aus, als wäre er um die Welt gereist. Während der einstige Druid sich scheinbar an seinen Erinnerungen erfreute, versuchte er einen Zauber an ihm zu erspüren. Aber da war nichts. Beowin blickte ihn plötzlich wieder in die Augen. „Es ist kein Zauber, der mich so jung aussehen lässt, Emrys. Es ist die Formel für das ewige Leben. Ich, ich allein habe sie entdeckt! Vor vierhundert Jahren! Sieh mich an, Emrys! Sieh mich an! Sehe ich etwa aus, als wäre ich über vierhundert Jahre alt?“ Ein irres Lachen entschwand seiner Kehle, das es Merlin eiskalt den Rücken herunterlief. Das ewige Leben? Aber das konnte nicht wahr sein. Seit Stunden irrten Arthur und seine Ritter nun durchs Unterholz und wussten keinen Deut mehr als zuvor. Von der Stelle an der sie das Tuch gefunden hatten, führten keine Spuren weg. Sie wussten demnach nicht einmal in welche Richtung sie ausströmen mussten. Verzweifelt ließ der Prinz sich auf einen Baumstamm sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen. Wie konnte das denn nur geschehen? Warum hatte er nicht besser aufgepasst? Bevor er weiter in Selbstmitleid versinken konnte, spürte er einen Arm um seine Schultern. „Sire, wir werden ihn finden und es wird ihm gut gehen.“ Arthur blickte in Leons aufrichtig besorgte Augen und fand ein wenig Kraft darin. Ihm war nur zu klar, dass auch sein treuer Ritter nur hoffte, nicht wusste, aber sie alle liebten Merlin und würden alles für ihren Freund geben. Er raffte sich auf und schaute einem nach dem anderem an. Da waren sie, standen im Halbkreis um ihn und waren bereit ihr Leben für ihn und für Merlin zu geben. Arthur erhob sich von dem Stamm und nickte: „Wir werden nicht eher ruhen, bis wir diesen Tölpel lebens gefunden haben! Ich danke euch, meine Freunde, dass ihr an meiner Seite steht. Für Merlin!“ Er zog sein Schwert aus der Schneide, als er den letzten Satz ausrief und hob es kraftvoll in die Luft. Die Ritter taten es ihm gleich. „Für Merlin!“, riefen Sie gemeinsam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)